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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wiederherstellen eines unterbrochenen
Spinnvorganges an einer ein Luftdüsenaggregat und ein Streckwerk aufweisenden
Spinnvorrichtung, bei welchem ein aufbereitetes Ende eines bereits
gesponnenen Fadens im Bereich eines Lieferwalzenpaares des Streckwerks
positioniert, danach in Spinnrichtung transportiert und während seines
Transportes mit einem ihm vom Streckwerk zugeführten verstreckten Stapelfaserverband
mittels eines Ansetzvorganges verbunden wird, wobei der Ansetzvorgang
in Abhängigkeit
von der Position des Endes des Fadens gesteuert wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung an einer ein Luftdüsenaggregat
und ein Streckwerk aufweisenden Spinnvorrichtung zum Wiederherstellen
eines unterbrochenen Spinnvorganges durch Ansetzen eines Endes eines
Fadens an einen verstreckten Stapelfaserverband, mit einem eine
Verzugszone des Streckwerks begrenzenden Lieferwalzepaar, dem ein
erster Antriebs-motor zugeordnet ist, mit dem Lieferwalzepaar vorgeordneten
weiteren Streckwerkswalzen-paaren, denen ein gemeinsamer zweiter
Antriebsmotor zugeordnet ist, mit Einrichtungen zum Öffnen und
Schließen
des Lieferwalzenpaares, mit einem Sensor zum Detektieren eines in
das geöffnete
Lieferwalzenpaar eingelegten und anschließend vom wieder geschlossenen
Lieferwalzenpaar in Spinnrichtung transportierten aufbereiteten Endes
eines bereits gesponnenen Fadens sowie mit einer mit dem Sensor
und dem zweiten Antriebsmotor verbundenen Steuereinrichtung.
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Ein
Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art ist durch die
EP 12 19 737 A1 Stand
der Technik. Bei dieser Druckschrift geht es primär um eine
Verfeinerung der Ansetzstelle durch Verzugssteuerung, wobei eine
sensorische Überwachung
des Fadenendes und ein Steuern der Zuspeisung in Abhängigkeit
davon vorgesehen sind. Dabei muss wenigstens ein Antrieb in der
Ansetzphase beschleunigt werden. Der Ansetzvorgang selbst findet
entweder bei Betriebsgeschwindigkeit oder in der Beschleunigungsphase der
beiden Antriebsmotoren statt. Beides ist hinsichtlich der Reproduzierbarkeit
nachteilig. Wenn der Ansetzvorgang bei Betriebsgeschwindigkeit stattfindet, sind
die Transportgeschwindigkeiten des Fadens und des Stapelfaserverbandes
so hoch, dass wenig Zeit für
eine feinfühlige
Steuerung zur Verfügung
steht. Wenn hingegen der Ansetzvorgang in der Beschleunigungsphase
der beiden Antriebsmotoren stattfindet, ist man hinsichtlich der
Reproduzierbarkeit der Ansetzstelle sehr von den Toleranzen oder
vom Schlupf an den Transportwalzen abhängig.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, unter Beibehaltung
der Vorteile des bekannten Verfahrens und der bekannten Vorrichtung
den Ansetzvorgang leichter reproduzierbar zu machen.
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Die
Aufgabe wird für
das Verfahren dadurch gelöst,
dass während
des Ansetzvorganges der Stapelfaserverband und der Faden eine gegenüber der Betriebsgeschwindigkeit
reduzierte, konstante Transportgeschwindigkeit aufweisen.
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Hinsichtlich
der Vorrichtung wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass im Moment des Ansetzens
des Endes des Fadens an den Stapelfaserverband der erste Antriebsmotor
und der zweite Antriebsmotor jeweils mit einer gegenüber der
Betriebsdrehzahl reduzierten konstanten Ansetzdrehzahl laufen.
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Dadurch,
dass der Ansetzvorgang jetzt bei gegenüber der Betriebsgeschwindigkeit
reduzierter Transportgeschwindigkeit stattfindet, steht zunächst eine
längere
Zeitspanne für
das Ansetzen zur Verfügung.
Dadurch, dass weiterhin die Ansetzgeschwindigkeit konstant ist,
ist man auch von Toleranzen oder Schlupf unabhängiger. Der gesamte Ansetzvorgang kann
dadurch kontrollierter stattfinden.
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Während des
Ansetzvorganges werden sowohl der Stapelfaserverband als auch der
Faden vom Lieferwalzenpaar transportiert. Dabei kann die Position
des Endes des Fadens durch einen Sensor detektiert werden, der steuerungsmäßig mit
einem Antrieb für
die Zuführung
des Stapelfaserverbandes verbunden ist. Der Sensor gibt dabei den
Startschuss für
die verzögernd
einsetzende Zuspeisung.
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In
Ausgestaltung und Abwandlung der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass der Anfang des zugeführten
Stapelfaserverbandes als Abfall abgeführt wird, bevor der Stapelfaserverband
mit dem Ende des Fadens durch den Ansetzvorgang verbunden wird.
Die vom Lieferwalzenpaar kommenden Fasern des Stapelfaserverbandes
werden also zweckmäßig durch
eine Art Faserstromumlenkung zunächst
abgelenkt, wobei dieser Vorgang entweder vor dem Luftdüsenaggregat
oder innerhalb des Luftdüsenaggregates
stattfinden kann. Diese Ablenkung kann mechanisch oder pneumatisch
geschehen. Wenn das Ende des Fadens vom Sensor erkannt wird, oder aber
durch eine Zeitsteuerung veranlasst, kann dann nach einer bestimmten
Verzögerungszeit
der Faserstrom des Stapelfaserverbandes umgeschaltet und das Luftdüsenaggregat
durch Versorgen mit Spinnüberdruck
in Betrieb genommen werden. Bei einer derartigen Faserstromumschaltung
ist man nicht mehr auf das Beschleunigungsverhalten des ersten und
zweiten Antriebsmotors angewiesen und kann daher sehr kurze Ansetzstellen
realisieren.
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In
weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass unmittelbar nach
dem Ansetzvorgang die zugeführte
Fasermenge zum Dünnstellenausgleich kurzzeitig
erhöht
wird. Dies lässt
sich durch den zweiten Antriebsmotor leicht steuern.
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Bezüglich der
Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass der erste Antriebsmotor außer dem
Lieferwalzenpaar zugleich einem den ersponnenen Faden vom Luftdüsenaggregat
abziehenden Abzugswalzenpaar zugeordnet ist. Selbstverständlich erhält dabei
das Abzugswalzenpaar eine solche Transportgeschwindigkeit, dass
ein gewisser Anspannverzug gewährleistet
ist.
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Vorteilhaft
kann dem Abzugswalzenpaar ein während
des Hochfahrens des ersten Antriebsmotors zur Ansetzdrehzahl wirksamer,
eine Fadenschlaufe aufnehmender Fadenspeicher nachgeordnet sein,
der während
der Phase der konstanten Anspinndrehzahl entleerbar ist. Dieser
Variante liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass die dem Abzugswalzenpaar
nachgeordnete Spuleinrichtung eine in der Regel relativ große Kreuzspule
zu bewegen hat und dass dadurch in der Beschleunigungsphase der
einzelnen Antriebsmotoren ein gewisser Schlupf des Fadens im Bereich
der Kreuzspule auftreten kann, der dann vorübergehend zu einer Fadenschlaufe zwischen
dem Abzugswalzenpaar und der Spuleinrichtung führt. Diese Fadenschlaufe kann
in einem Fadenspeicher kontrolliert und während der konstanten Transportgeschwindigkeit
während
der Ansetzphase wieder abgebaut werden.
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Wenn
die Variante mit Faserstromumschaltung gewählt wird, ist es möglich, dass
der erste Antriebsmotor und der zweite Antriebsmotor gleichzeitig starten
und die Umlenkeinrichtung, abhängig
von der Position des Endes des detektierten Fadens, wieder unwirksam
gemacht wird.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass der erste Antriebsmotor und der zweite
Antriebsmotor ab dem Startzeitpunkt ständig ein zueinander konstantes Drehzahlverhältnis aufweisen,
welches bereits dem Drehzahlverhältnis
bei Betrieb entspricht.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigen:
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1 in schematischer Darstellung
eine Spinnvorrichtung, an der das erfindungsgemäße Verfahren zum Wiederherstellen
eines unterbrochenen Spinnvorganges durchgeführt werden soll,
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2, 3 und 4 das
Aufbereiten eines Endes eines bereits gesponnenen Fadens für einen
nachfolgenden Ansetzvorgang,
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5 einen Ausschnitt aus 1 mit einer erfindungsgemäßen Zusatzeinrichtung
für eine
Faserstromumschaltung,
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6 ein Diagramm zur Erläuterung
eines gemäß der 1 durchzuführenden
Ansetzvorganges,
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7 ein ähnliches Diagramm zur Erläuterung
eines gemäß der 5 durchzuführenden
Ansetzvorganges.
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Die
Spinnvorrichtung nach
1 dient
dem Erspinnen eines Fadens
1 aus einem Stapelfaserverband
2.
Die Spinnvorrichtung enthält
als wesentliche Bestandteile ein Luftdüsenaggregat
3, welches
beispielsweise entsprechend der eingangs genannten
EP 12 19 737 A1 ausgebildet
sein kann, ferner ein vorzugsweise als Drei-Zylinder-Streckwerk
ausgebildetes Streckwerk
4, weiterhin ein Abzugswalzenpaar
5 sowie
eine Aufspuleinrichtung
6.
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Das
dargestellte Streckwerk 4 enthält ein Eingangswalzenpaar 7,
dem der zu verstreckende Stapelfaserverband 2 in Zuführrichtung
A zugeführt wird,
ferner ein Riemchenwalzenpaar 8, das von Führungsriemchen 9 und 10 in
bekannter Weise umschlungen wird, sowie ein Lieferwalzenpaar 11,
an welchem die Verzugszone 29 des Streckwerks 4 beendet
ist. In dem Streckwerk 4 wird in bekannter Weise der Stapelfaserverband 2 bis
zur gewünschten Feinheit
verstreckt.
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Das
Lieferwalzenpaar 11 enthält eine angetriebene Unterwalze 32 sowie
eine Druckwalze 12 und ist an Einrichtungen 13 zum Öffnen und
Schließen
des Lieferwalzenpaares 11 angeschlossen. Mit 12' ist gestrichelt
die geöffnete
Position der Druckwalze 12 angedeutet.
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Das
Luftdüsenaggregat
3 enthält einen
Zuführkanal
33,
dem der verstreckte, noch drehungsfreie Stapelfaserverband
2 zum
Erteilen seiner Spinndrehung zugeführt wird. Das Luftdüsenaggregat
3 enthält ferner
einen Fadenabzugskanal
14 für den ersponnenen Faden
1.
Im Innern des Luftdüsenaggregates
3 sind
Druckluftdüsen
15 angeordnet,
deren Austrittsmündungen
in eine Wirbelkammer
16 führen, in welcher die eigentliche
Drallerteilung stattfindet, wie sie beispielsweise durch die bereits
erwähnte
EP 12 19 737 A1 beschrieben
ist. Der Fadenabzugskanal
14 befindet sich dabei in einem
stationären
spindelartigen Bauteil
17. Die Spinnrichtung ist mit B
bezeichnet.
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Zwischen
dem Luftdüsenaggregat 3 und dem
Abzugswalzenpaar 5 ist ein Fadenwächter 18 angeordnet,
dessen Funktionsweise später
noch beschrieben wird.
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Dem
Abzugswalzenpaar 5 folgt die Aufspuleinrichtung 6,
die eine Wickelwalze 21 enthält, durch welche mittels Friktion
bei Betrieb eine Kreuzspule 22 angetrieben wird, auf die
der ersponnene Faden 1 aufgewickelt wird. Dies wird durch
eine unmittelbar vor der Wickelwalze 21 befindliche, nicht
dargestellte Changiereinrichtung für den Faden 1 unterstützt.
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Wenn
die Spinnvorrichtung vom Stillstand beschleunigt hochläuft, kann
es passieren, wenn die Kreuzspule 22 einen gewissen Umfang
erreicht hat, dass durch den Schlupf an der Wickelwalze 21 die momentane
Transportgeschwindigkeit des Fadens 1 dort etwas geringer
ist als am Abzugswalzenpaar 5. In diesem Falle bildet sich
während
der Beschleunigungsphase eine Fadenschlaufe 20, die dann
vorübergehend
kontrolliert in einem Fadenspeicher 19 aufgenommen wird.
Da bei Betrieb die Wickelwalze 21 um einen geringen Betrag
schneller angetrieben ist als der im Abzugsrichtung C vom Abzugswalzenpaar 5 abgegebene
Faden 1, kann sich die Schlaufe 20 bei Betrieb
oder einer Phase konstanten Transportes des Fadens 1 wieder
auflösen.
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Für den Antrieb
sowohl des Lieferwalzenpaares 11 als auch des Abzugswalzenpaares 5 ist
ein gemeinsamer erster Antriebsmotor 23 vorgesehen, so
dass diese Walzenpaare 11, 5 immer gemeinsam angetrieben
werden, allerdings mit geringfügigem Geschwindigkeitsunterschied,
der einem gewünschten
Anspannverzug des Fadens 1 Rechnung trägt.
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Das
Eingangswalzenpaar 7 und das Riemchenwalzenpaar 8 des
Streckwerks 4 ist durch einen gemeinsamen zweiten Antriebsmotor 24 angetrieben.
Hier ist allerdings zu berücksichtigen,
dass das Riemchenwalzenpaar 8 deutlich schneller laufen muss
als das Eingangswalzenpaar 7, da in diesem Bereich ja bereits
der Vorverzug des Stapelfaserverbandes 2 stattfindet.
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Für die Wickelwalze 21 ist
ein gesonderter Antriebsmotor 25 vorgesehen.
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Für das nachfolgend
zu beschreibende zweistufige Hochfahren des zweiten Antriebsmotors 24 ist eine
Steuervorrichtung 26, für
den ersten Antriebsmotor 23 und den Motor 25 eine
weitere Steuerung 28 vorgesehen. Hierauf wird später noch
eingegangen werden.
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Jedenfalls
ist die Steuereinrichtung 26 mit dem zweiten Antriebsmotor 24 und
dem Fadenwächter 18,
die andere Steuerung 28 mit dem ersten Antriebsmotor 23,
dem Antriebsmotor 25 und dem Fadenwächter 18 verbunden.
Außerdem
gibt es im Bereich des Lieferwalzenpaares 11 einen später noch zu
beschreibenden Sensor 27, der ebenfalls elektrisch mit
der Steuereinrichtung 26 verbunden ist. Die Steuereinrichtung 26 und
die Steuerung 28 steuern die mit ihnen verbundenen Antriebsmotoren 23, 24 und 25 so,
dass diese zweistufig hochfahren, d.h. zunächst bis zu einer konstanten
Zwischendrehzahl und anschließend
zu ihrer Betriebsdrehzahl.
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Durch
irgendwelche Umstände,
beispielsweise nach einem Fadenbruch, wird der normale Spinnvorgang
bisweilen unterbrochen. In einem solchen Falle muss der unterbrochene
Spinnvorgang wiederhergestellt werden.
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Damit
im Falle eines Fadenbruches kein weiterer Stapelfaserverband 2 dem
Streckwerk 4 zugeführt
wird und auch die Wickelwalze 21 nicht unnötig weiterläuft, was
die Fadenlagen auf der Kreuzspule 22 unnötig einpressen
würde,
ist – gesteuert
durch den Fadenwächter 18 – vorgesehen,
dass über
die Steuereinrichtung 26 und die Steuerung 28 sowohl der
erste Antriebsmotor 23 als auch der zweite Antriebsmotor 24 sowie
der Motor 25 für
die Wickelwalze 21 stillgesetzt werden. Die Anordnung ist
dabei so getroffen, dass der Stapelfaserverband 2 zwischen dem
Eingangswalzenpaar 7 und dem Riemchenwalzenpaar 8 nicht
zerreißt,
sondern in den dortigen Klemmstellen eingefädelt bleibt, dass jedoch der
Stapelfaserverband 2 zwischen den Führungsriemchen 9, 10 und
dem Lieferwalzenpaar 11 zerreißt. Zur Wiederinbetriebnahme
der Spinnvorrichtung muss dann ein Stück des bereits ersponnenen
Fadens 1, hier mit der Bezugsziffer 31 versehen,
manuell oder automatisch durch das Luftdüsenaggregat 3 ein
Stück befördert werden,
so dass das Ende 30 des anzuspinnenden Fadens 31 mit
dem im Streckwerk 4 noch befindlichen Stapelfaserverband 2 wieder
verbunden werden kann. Das Ende 30 wird dabei ansetzgerecht aufbereitet,
also abgelängt
und zu einer Art Faserpinsel geöffnet,
was ein leichteres Ansetzen ermöglichen
soll. Zum Zurückführen dieses
Fadens 31 lässt sich
dabei die Druckwalze 12 des Lieferwalzenpaares 11 mittels
der Einrichtung 13 in die Position 12' öffnen.
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Das
anschließende
Verfahren zur Wiederaufnahme des Spinnvorganges wird später anhand der 6 und 7 näher
erläutert.
Vorab soll nur so viel gesagt werden, dass während des Ansetzvorganges der
Stapelfaserverband 2 und der Faden 1 eine gegenüber der
Betriebsgeschwindigkeit reduzierte, konstante Transportgeschwindigkeit
aufweisen.
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Zunächst sei
zur Erläuterung
des Vorbereitens des Endes 30 des Fadens 31 eine
Erklärung
anhand der 2, 3 und 4 eingeschoben:
Gemäß 2 wird zunächst die
Druckwalze 12 von der Unterwalze 32 in die Position 12' abgehoben. Gleichzeitig
ist der Zuführkanal 33 in
die Position 33' abgeschwenkt.
Nach einer Reinigung des Bereichs der Wirbelkammer 16 und
anderer Bauteile des Luftdüsenaggregates 3 wird
dann der anzusetzende Faden 31 in die dargestellte Position
zurücktransportiert und
auf eine für
das Ansetzen geeignete Länge
L abgelängt.
Außerdem
wird durch nicht dargestellte Mittel das Ende 30 des Fadens 31 zu
einem Fadenpinsel geöffnet.
Diese für
das Ansetzen vorteilhaften Maßnahmen
gehören
nicht mehr zur eigentlichen Erfindung. Zu diesem Zeitpunkt stehen
sämtliche
Walzen, also das Eingangswalzenpaar 7, das Riemchenwalzenpaar 8,
natürlich
auch das Lieferwalzenpaar 11, das Abzugswalzenpaar 5 sowie
die Wickelwalze 21 still. An den Führungsriemchen 9, 10 schaut
noch der Anfang 34 des dort unterbrochenen Stapelfaserverbandes 2 heraus.
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Gemäß 3 wird nun der zum Ansetzen aufbereitete
Faden 31 durch den Sensor 27 zurückgeführt, so
dass der Sensor 27 sich zwischen dem Ende 30 des
Fadens 31 und dem wieder geschlossenen Lieferwalzenpaar 11 befindet. Über die
Steuerung 28 kann nun der erste Antriebsmotor 23 und auch
der Motor 25 für
die Wickelwalze 21 gestartet werden. Die Motoren 23 und 25 werden
allerdings nur bis zu der genannten Zwischendrehzahl beschleunigt
und dann in ihrer Geschwindigkeit für eine vorgegebene Weile konstant
gehalten. Der Motor 24 für das Eingangswalzenpaar 7 und
das Riemchenwalzenpaar 8 steht zu diesem Zeitpunkt noch
still.
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Wenn
das Ende 30 des Fadens 31 gemäß 4 den Sensor 27 passiert hat,
wird über
die Steuereinrichtung 26 mit einer kurzen Verzögerungszeit auch
der zweite Antriebsmotor 24 eingeschaltet, so dass der
Anfang 34 des Stapelfaserverbandes 2 wieder dem
Lieferwalzenpaar 11 zugeführt wird. Auch der zweite Antriebsmotor 24 wird
dabei nur mit seiner konstanten Zwischendrehzahl angetrieben. Die
Steuerung ist so ausgelegt, dass das Ende 30 des Fadens 31 im
Bereich der Klemmstelle des Lieferwalzenpaares 11 den Stapelfaserverband 2 berührt und
an diesen angesetzt wird. Erst danach werden der erste Antriebsmotor 23,
der zweite Antriebsmotor 24 sowie der Motor 25 für die Wickelwalze 21 über die
Steuereinrichtung 26 und die Steuerung 28 wieder
zur Betriebsdrehzahl hochgefahren.
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Der
Ansetzvorgang läuft
somit derart ab, dass während
des Ansetzens der Stapelfaserverband 2 und der Faden 31 (entspricht
bei Betrieb dem Faden 1) eine gegenüber der Betriebsgeschwindigkeit
reduzierte, konstante Transportgeschwindigkeit aufweisen.
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Anhand
des Diagrammes nach 6 wird nunmehr
der Ansetzvorgang näher
erläutert:
Auf
der Ordinate ist die Transportgeschwindigkeit v (es könnte auch
die Drehzahl der Antriebsmotoren sein) und auf der Abszisse die
Zeit t im Zusammenhang mit dem Ansetzen eines Endes 30 des
Fadens 31 an den Stapelfaserverband 2 aufgetragen.
Die Bezugsziffer v1 bezieht sich auf die
Transportgeschwindigkeit des Lieferwalzenpaares 11, die
Bezugsziffer v2 auf die Transportgeschwindigkeit
des Riemchenwalzenpaares 8. Der zusätzliche Index A bezeichnet die
jeweilige Ansetzgeschwindigkeit, der zusätzliche Index B die
jeweilige Betriebsgeschwindigkeit. v1A ist also
die Transportgeschwindigkeit des Lieferwalzenpaares 11 während des
Ansetzens, v1B dessen Betriebsgeschwindigkeit.
Entsprechend ist v2A die Ansetzgeschwindigkeit
des Riemchenwalzenpaares 8, v2B dessen
Betriebsgeschwindigkeit. Man erkennt, dass die Ansetzgeschwindigkeiten
v1A und v2A gegenüber den
Betriebsgeschwindigkeiten v1B bzw. v2B reduziert, jedoch konstant sind.
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Mit
tS ist der Zeitpunkt bezeichnet, wenn das Ende 30 des
Fadens 31 den Sensor 27 passiert. Nach einer kurzen
Verzögerung
wird zur Zeit t2 der zweite Antriebsmotor 24 des
Streckwerks 4 gestartet, so dass dem Faden 31 der
Anfang 34 des Stapelfaserverbandes 2 zugeführt werden
kann. Die Länge
L war entsprechend bemessen worden. Der Zeitpunkt tA bezeichnet
den Moment des eigentlichen Ansetzens. Genau zu dieser Zeit tA müssen
die reduzierten, konstanten Transportgeschwindigkeiten für den Faserverband 2 und
den Faden 1 bzw. 31 vorhanden sein.
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Nachfolgend
wird anhand der 5 eine Modifikation
gegenüber
der 1 erläutert:
Gemäß 5 gibt es eine besondere
Form des Ansetzens, bei welcher der Faserstrom des wieder zugeführten Stapelfaserverbandes 2 zuerst
in einer Faserstromumschaltung, vom Lieferwalzenpaar 11 kommend,
als Abfall 36 in Saugrichtung D einem Saugrohr 35 zugeführt oder
auf andere Weise abgelenkt wird. Dieses Saugrohr 35 kann
sich zwischen dem Lieferwalzenpaar 11 und dem Zuführkanal 33 oder
alternativ, wie mit 35' und
D' gestrichelt dargestellt,
innerhalb des Luftdüsenaggregates 3 befinden.
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Wenn
nun das Ende 30 des Fadens 31 vom Sensor 27 erkannt
wird, oder auch von einer Zeitsteuereinrichtung gesteuert, wird
nach einer bestimmten Verzögerungszeit
der abgelenkte Faserstrom umgeschaltet und das Luftdüsenaggregat 3 durch
Einschalten des Druckluftstromes wieder in Betrieb genommen. Mit
dieser Faserstromumschaltung ist man nicht mehr auf das Beschleunigungsverhalten
des zweiten Antriebsmotors 24 angewiesen und kann deshalb
sehr kurze Ansetzzeiten verwirklichen.
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Diese
gemäß 5 vorgenommene Modifikation
wird anhand des Diagrammes nach 7 erläutert:
Auch
hier ist wieder die Transportgeschwindigkeit v über der Zeit t aufgetragen.
Wie schon anhand der 6 erläutert, bezieht
sich der Index ,jeweils auf das Lieferwalzenpaar 11, der
Index 2 jeweils auf das Riemchenwalzenpaar 8.
Der Index A betrifft die Transportgeschwindigkeit
beim Ansetzen, der Index B die Transportgeschwindigkeit
bei Betrieb. Man erkennt anhand der 7,
dass bei der hier erläuterten Modifikation
der erste Antriebsmotor 23 und der zweite Antriebsmotor 24 durchaus
zu gleicher Zeit starten können.
Gesteuert wird hierbei, entweder durch den Sensor 27 oder
eine andere Steuereinrichtung, der Moment der Faserstromumschaltung,
nämlich
dass der Faserstrom nicht mehr als Abfall 36 abgeführt, sondern
mit dem Ende 30 des Fadens 31 vereinigt wird.
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In 7 ist nach der Anspinnzeit
tA noch eine Kurve 37 eingezeichnet,
die einen Dünnstellenausgleich
veranschaulichen soll. So ist es möglich, unmittelbar nach dem
Ansetzvorgang kurzzeitig den zweiten Antriebsmotor 24 in
seiner Geschwindigkeit zu erhöhen,
bevor er endgültig
auf seine Betriebsgeschwindigkeit v2B hochgefahren
wird.