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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischen
Bauteils vorzugsweise für
fluidische Anwendungen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und eine Mikropumpe mit einer Pumpkammer gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 12.
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Mikropumpen
werden für
verschiedene technische Bereiche, insbesondere im medizinischen
Bereich eingesetzt, um kleine Flüssigkeitsmengen
präzise
zu befördern.
Zur Herstellung von Mikropumpen werden mikromechanische Herstellungsverfahren eingesetzt,
wobei beispielsweise Silicium verwendet wird, das mit entsprechenden
Abscheide- und Ätzverfahren
einfach und präzise
strukturiert werden kann.
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Aus
der Patentschrift
US 6,390,791 ist
eine gattungsgemäße Mikropumpe
bekannt, die auf einem SOI-Wafer hergestellt wird. Die bekannte
Mikropumpe besteht aus einem dreifach-Stack mit zwei Glaswafern
und einem dazwischen befindlichen SOI-Wafer. Zur Herstellung einer
Pumpmembran wird eine einkristalline Siliciumschicht des SOI-Wafers
verwendet, wobei zur Herstellung z.B. ein Trockenätzverfahren
(DRIE) zur Strukturierung der Siliciumschicht und ein Opferoxid-Ätzverfahren
zum Freilegen der Strukturen verwendet wird. Wesentliche Nachteile
des bekannten Verfahrens bestehen darin, dass bei dem Hochraten-Ätzverfahren
die Ätztiefe
durch die Ätzzeit
festgelegt ist und daher nicht präzise zu kontrollieren ist.
Wird die Ätzzeit
nicht präzise
eingehalten, so resultiert daraus eine Dickenvariation der Funktionsschicht,
aus der die Pumpmembran gebildet ist. Dies führt zu unterschiedlichen Pumpcharakteristiken
der Mikropumpen. Zudem ist es bei dem bekannten Verfahren nachteilig,
dass Opferoxid-Ätzschritte
notwendig sind, die eine unreproduzierbare Unterätztiefe bewirken, da kein lateraler Ätzstop vorliegt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein einfaches und flexibles
Verfahren zur Herstellung eines Bauteils vorzugsweise für fluidische
Anwendungen und eine einfach und kostengünstig mit diesem Verfahren
herzustellende Mikropumpe bereit zu stellen.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch das Verfahren gemäß Patentanspruch
1 und durch die Mikropumpe gemäß Patentanspruch
12 gelöst.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass durch die Verwendung von zwei Funktionsschichten
und durch die Verwendung von zwei Stopschichten, die zudem als Opferschichten
dienen können,
eine hohe Flexibilität
bei der Herstellung von unterschiedlich strukturierten Funktionsschichten
besteht.
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Vorzugsweise
wird die zweite Funktionsschicht entsprechend einer Ätzmaske
bis zur zweiten Stopschicht abgetragen und anschließend wird
die erste Funktionsschicht entsprechend der Struktur der zweiten
Stopschicht, die als zweite Ätzmaske
dient, bis zur ersten Stopschicht abgetragen. Auf diese Weise ist
eine einfache und präzise
Strukturierung der ersten und der zweiten Funktionsschicht möglich.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Grundplatte von der Unterseite her bis zur ersten Stopschicht
strukturiert und die erste Stopschicht als Opferschicht in einem Ätzvorgang
in vorgegebenen Bereichen entfernt, wobei sich die vorgebenden Bereiche
zwischen die erste Funktionsschicht und die Grundplatte erstrecken.
Auf diese Weise ist eine Freilegung der ersten Funktionsschicht
von der Unterseite her möglich.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine seitliche Ätzung
der ersten Stopschicht durch die erste Funktionsschicht begrenzt,
die angrenzend an die festgelegten Bereiche der ersten Stopschicht direkt
auf der Grundplatte aufgebracht ist. Damit werden die Bereiche,
die durch die Abätzung
der als Opferschicht verwendeten ersten Stopschicht entstehen, präzise festgelegt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die erste Stopschicht in festgelegten Bereichen über Öffnungen
der ersten Funktionsschicht als Opferschicht abgeätzt. Auch
auf diese Weise ist eine Freilegung der Unterseite der ersten Funktionsschicht
möglich.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die erste Stopschicht vor dem Strukturieren der ersten Funktionsschicht über Öffnungen
der Grundplatte abgeätzt.
Anschließend
wird die erste Funktionsschicht von der Oberseite, d. h. von der Seite
der zweiten Stopschicht her strukturiert. In bestimmten Anwendungsbereichen
kann diese Vorgehensweise Vorteile gegenüber dem oben beschriebenen
Verfahren bieten.
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Zum
Verschließen
der strukturierten Bereiche wird vorzugsweise mit einem anodischen
Bondverfahren eine Deckplatte auf der Oberseite oder eine Bodenplatte
auf der Grundplatte aufgebracht und umlaufend dicht mit dem Bauteil
verbunden. Damit bewegliche Teile der zweiten Funktionsschicht oder
bewegliche Teile der Grundplatte beim anodischen Bondverfahren nicht
gebondet werden, werden auf der Oberseite der beweglichen Teile
der zweiten Funktionsschicht, auf der Unterseite der beweglichen
Teile der Grundplatte oder auf die entsprechenden Berei che der Deck-
oder der Bodenplatte Antibondschichten aufgebracht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird als erste Stopschicht eine Schichtenfolge aus einer ersten
unteren Siliciumoxidschicht, einer mittleren Polysiliciumschicht
und aus einer oberen zweiten Siliciumoxidschicht verwendet. Die
Verwendung dieser Schichtenfolge bietet den Vorteil, dass nach dem Öffnen der
einhüllenden
Siliciumoxidschicht an einer Stelle ein schnelles Ätzen großer Bereiche
der Polysiliciumschicht, z.B. mit Xenondifluorid oder Chlortrifluorid,
insbesondere im Vergleich zu Gasphasen-Fluorwasserstoffätzverfahren möglich ist.
Somit wird die Prozessdauer zum Ätzen
der ersten Stopschicht deutlich reduziert.
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Mit
dem beschriebenen Verfahren lassen sich z.B. Bauteile für fluidische
Anwendungen vorzugsweise eine Mikropumpe herstellen.
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Die
Mikropumpe gemäß Patentanspruch
12 weist den Vorteil auf, dass die Pumpmembran aus einer Polysiliciumschicht
gebildet ist. Damit ist eine einfache und präzise Strukturierung der Pumpmembran möglich.
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Vorzugsweise
wird die Polysiliciumschicht in verschiedenen Bereichen je nach
Funktion der Polysiliciumschicht in dem entsprechenden Bereich unterschiedlich
dick ausgebildet. Damit kann die mechanische Stabilität der Polysiliciumschicht
gemäß der gewünschten
Funktionsweise festgelegt werden.
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Durch
die Verwendung der Polysiliciumschicht können Stopschichten bei der
Herstellung der Pumpmembran auf der Polysiliciumschicht aufgebracht
werden, die für
die Herstellung einer präzisen Dicke
der Polysiliciumschicht nahezu unabhängig von der Ätzzeit verwendet
werden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Polysiliciumschicht auch zur Ausbildung des Schließgliedes
des Einlassventils verwendet. Auch zur Ausbildung des Schließgliedes
des Einlassventils ist es vorteilhaft, die Dicke der Polysiliciumschicht präzise einstellen
zu können.
Mit Hilfe der Dicke der Polysiliciumschicht wird die Federkonstante
und damit die Schließ-
und Öffnungszeit
des Einlassventils variiert, innerhalb der das Einlassventil bei
dem Verdichtungsvorgang geschlossen oder geöffnet wird. Eine kurze Schließ- und Öffnungszeit
führen
zu einem hohen Wirkungsgrad der Mikropumpe. Zudem wird durch eine
ausreichende Dicke gewährleistet, dass
das Einlassventil sicher verschlossen wird und robust gegen Beschädigungen
ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird auch das Schließglied
des Auslassventils durch die Polysiliciumschicht dargestellt. Auch
das Schließglied
des Auslassventils muss für
die gewünschte
Funktion des Auslassventils durch eine Polysiliciumschicht mit einer
definierten Dicke hergestellt sein.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Polysiliciumschicht in vorgegebenen Bereichen, insbesondere
in Bereichen des Einlassventils, des Auslassventils und/oder der
Pumpkammer eine geringere Dicke als in anderen Bereichen auf. Dadurch
wird entsprechend den verschiedenen Aufgaben der Polysiliciumschicht
eine unterschiedliche Flexibilität
der Polysiliciumschichten in verschiedenen Bereichen eingestellt.
Somit wird eine optimierte Polysiliciumschicht bereitgestellt.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren nach
Anspruch 1 ist es möglich,
Polysiliciumschichten als Funktionsschichten für eine Mikropumpe mit definierten
Dicken herzustellen. Dazu wird jeweils eine Stopschicht verwendet,
die unter der Polysiliciumschicht aufgebracht ist. Auf der ersten
Polysiliciumschicht ist eine zweite Stopschicht und eine zweite Polysiliciumschicht
aufgebracht.
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In
einem weiteren bevorzugten Verfahren wird die erste Stopschicht
vor Aufbringen der ersten Funktionsschicht im Bereich des Einlassventils,
des Auslassventils und im Bereich der Pumpkammer entfernt. Damit
wird die Geometrie der Polysiliciumschicht definiert eingestellt.
Somit wird beispielsweise eine gezielte und reproduzierbare Einstellung
der Federsteifigkeit der Polysiliciumschicht in den Bereichen des
Einlassventils, des Auslassventils und im Bereich der Pumpkammer
ermöglicht.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Querschnitt durch
eine Mikropumpe;
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2A–2H wesentliche
Verfahrensschritte zur Herstellung der Mikropumpe und
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3A–3D wesentliche
Prozessschritte eines weiteren Verfahrens zur Herstellung einer
Mikropumpe.
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1 zeigt einen schematischen
Querschnitt durch eine Mikropumpe 1, die im wesentlichen aus
einer Grundplatte 2, einer Funktionsschicht 3,
einer Deckplatte 4 und einer Bodenplatte 5 aufgebaut ist.
Zwischen der Funktionsschicht 3, die als Polysiliciumschicht
ausgebildet ist, und der Grundplatte 2 ist eine erste Stopschicht 17 in
Randbereichen angeordnet. Die Grundplatte 2 ist beispielsweise
aus einer strukturierten Siliciumschicht hergestellt, auf der die Funktionsschicht 3 auf
der strukturierten Stopschicht 17 aufgebracht ist. Auf
der Funktionsschicht 3 ist eine zweite Funktionsschicht 19 aufgebracht
(2G), auf der die Deckplatte 4 aufgebracht
ist. Die Grundplatte 2 ist auf der Unterseite von der Bodenplatte 5 bedeckt.
Die Mikropumpe 1 weist ein Einlassventil 6 auf, über das
ein Fluid von einem Zulaufkanal 7, der in der Grundplatte 2 und
in der Bodenplatte 5 eingebracht ist, in eine Pumpkammer 8 strömen kann.
Die Pumpkammer 8 ist zwischen einer Pumpmembran 9 und
der Deckplatte 4 ausgebildet. Weiterhin ist ein Auslassventil 10 vorgesehen,
das mit der Pumpkammer 8 in Verbindung steht. Das Auslassventil 10 verbindet
die Pumpkammer 8 mit einem Ablaufkanal 11, der
in die Grundplatte 2 und in die Bodenplatte 5 eingebracht
ist. Das Einlassventil 6 weist ein erstes Schließglied 12 auf,
das in Form eines flexiblen Steges ausgebildet ist und als Teil
der Funktionsschicht 3 ausgebildet ist. Das erste Schließglied 12 ist
oberhalb einer Zulauföffnung
des Zulaufkanals 7 angeordnet, über die der Zulaufkanal 7 in
die Pumpkammer 8 mündet.
Die Fläche
des ersten Schließglieds 12 ist
so bemessen, dass die Zulauföffnung
des Zulaufkanals 7 durch das erste Schließglied 12 vollständig überdeckt
ist. Als Dichtsitz für
das erste Schließglied 12 dient
eine z.B. kreisförmige
Randfläche
der Grundplatte 2, die die Zulauföffnung des Zulaufkanals 7 umgibt.
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Das
Auslassventil 10 weist ein zweites Schließglied 13 auf,
das ebenfalls als Teil der Funktionsschicht 3 ausgebildet
ist und eine Hülsenform
mit einer Ablauföffnung 24 darstellt.
Die Höhe
der Hülse entspricht
der Höhe
der Funktionsschicht 3 im Randbereich, so dass die Oberseite
der Hülse
an einer an der Unterseite der Deckplatte 4 angeordneten
Ringdichtfläche
anliegt. Die Ablauföffnung 24 geht
in eine Ablaufkammer 14 über, die in der Grundplatte 2 eingebracht
ist und einen Teil des Ablaufkanals 11 darstellt. Die Ablaufkammer 14 kann
einen größeren Querschnitt
aufweisen, als der Teil des Ablaufkanals 11, der in der
Bodenplatte 5 eingebracht ist.
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Unterhalb
der Pumpkammer 8 ist in der Grundplatte 2 ein
Aktorraum 15 ausgebildet, in dem ein Kolben 16 angeordnet
ist. Der Kolben 16 ist über die
erste Stopschicht 17 mit der Pumpmembran 9 verbunden.
Unterhalb des Kolbens 16 weist die Bodenplatte 5 eine Öffnung 25 auf, über die
ein Stellglied zur Anlage an den Kolben 16 bringbar ist.
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Die
Mikropumpe funktioniert folgendermaßen: Im Ausgangszustand ist
das Einlassventil 6 geöffnet
und das Auslassventil 10 geschlossen. Somit kann Fluid
in die Pumpkammer eindringen. Zum Pumpen eines Fluids vom Zulaufkanal 7 zum
Ablaufkanal 11 wird der Kolben 16 nach oben und
nach unten bewegt. Dabei wird die Pumpmembran 9 ebenfalls
nach oben und nach unten bewegt. Durch die Bewegung der Pumpmembran 9 wird
das Volumen der Pumpkammer 8 periodisch verkleinert und
vergrößert. Bei
einer Verkleinerung der Pumpkammer wird Überdruck in der Pumpkammer 8 erzeugt,
so dass das Auslassventil 10 öffnet und Fluid von der Pumpkammer 8 in
die Ablaufkammer 14 ablässt,
sowie das Einlassventil 6 schließt und ein Nachströmen von
Fluid verhindert. Somit wird eine definierte Fluidmenge pro Pumpstoß befördert. Wird
nun anschließend
der Kolben 16 zurückgezogen,
so wird das Volumen der Pumpkammer 8 erhöht und ein
entsprechender Unterdruck in der Pumpkammer 8 erzeugt. Durch
den Unterdruck öffnet
das Einlassventil 6 und Fluid wird über den Zulaufkanal 7 in
die Pumpkammer 8 gesaugt. Gleichzeitig schließt das Auslassventil
wieder. Bei Unterdruck liegt das zweite Schließglied 13 des Auslassventils 10 dichtend
an der Unterseite der Deckplatte 4 an, so dass kein Fluid über das Auslassventil 10 in
die Pumpkammer fließen
kann. Somit wird ein Zurücklaufen
von Fluid aus dem Ablaufraum 14 in die Pumpkammer 8 vermieden.
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Anhand
der 2A–2H wird ein erstes Herstellungsverfahren
anhand von wesentlichen Prozessschritten erläutert. In 2A ist eine Grundplatte 2 in
Form eines Siliciumwafers dargestellt. Auf der Oberseite der Grundplatte 2 ist
die erste Stopschicht 17 aufgebracht und strukturiert worden.
Die erste Stopschicht 17 dient auch als Opferschicht. Die
erste Stopschicht 17 ist in einzelne unabhängige Flächenbereiche
eingeteilt. Dadurch wird bei einem späteren Entfernen eines Flächenbereichs
der Stopschicht 17 automatisch ein seitlicher Ätzstop durch
die Funktionsschicht 3 erreicht, die die Flächenbereiche
der ersten Stopschicht 17 seitlich und nach oben begrenzt.
Die erste Stopschicht 17 wird beispielsweise aus Siliciumoxid
hergestellt. Auf die erste Stopschicht 17 und auf Anlageflächen 35 der
Grundplatte 2 ist die Funktionsschicht 3 aufgebracht,
die vorzugsweise aus Polysilicium besteht, das vorzugsweise bei einem
epitaktischen Abscheideverfahren als epitaktische Polysiliciumschicht
mit einer EPI-Startschicht 30 hergestellt
wurde. Durch die Dicke der abgeschiedenen Polysiliciumschicht und
durch das anschließende
Polierverfahren wird die Dicke der Funktionsschicht 3 präzise festgelegt.
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Anschließend wird
auf die Funktionsschicht 3 eine zweite Stopschicht 18 aufgebracht
und mit einer zweiten Struktur strukturiert. Die zweite Stopschicht 18 ist
vorzugsweise ebenfalls aus Siliciumoxid hergestellt. Auf die zweite
Funktionsstopschicht 18 und auf Anlageflächen 36 der
Funktionsschicht 3 wird eine zweite Funktionsschicht 19 aufgebracht. Die
zweite Schicht 19 ist vorzugsweise aus Polysilicium hergestellt
und in einem epitaktischen Abscheideverfahren als epitaktische Polysiliciumschicht
mit einer zweiten EPI-Startschicht 31 aufgebracht
worden. Anstelle von Polysilicium können auch andere mikromechanisch
bearbeitbare Materialien verwendet werden, die mit der ersten Funktionsschicht 3 zusammen
wachsen.
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Auf
die Oberfläche
der zweiten Funktionsschicht 19 wird eine Ätzmaske 20 aufgebracht,
die vorzugsweise aus Photolack besteht. Dieser Verfahrensstand ist
in 2B dargestellt.
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Daraufhin
wird die zweite Funktionsschicht 19 gemäß der Ätzmaske 20 mit einem
anisotropen Ätzverfahren
bis zur zweiten Stopschicht 18 abgeätzt. Zudem wird die zweite
Funktionsschicht 19 in den Bereichen, in denen keine zweite
Stopschicht 18 ausgebildet ist, bis zur Funktionsschicht 3 und
die Funktionsschicht 3 bis zur ersten Stopschicht 17 abgeätzt. Dieser
Verfahrensstand ist in 2C dargestellt.
Auf diese Weise kann ein Bauteil mit Hohlräumen 38 für fluidische
Anwendungen hergestellt werden. Zur Abdeckung der Hohlräume 38 kann
die Ätzmaske 20 entfernt
und die Funktionsschicht oder die Grundplatte beispielsweise mit
einer Glasplatte abgedeckt werden.
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Nach
dem Entfernen der Ätzmaske 20 wird die
erste Stopschicht 17 in einer Weiterbildung des Verfahrens über Öffnungen
der ersten Funktionsschicht 3 in festgelegten Bereichen
unterätzt.
Somit können
Hohlräume 32 zwischen
der Grundplatte 2 und der ersten Funktionsschicht 3 hergestellt
werden. Zudem kann auf diese Weise die erste Funktionsschicht 3 in
festgelegten Bereichen von der Grundplatte 2 gelöst und als
bewegliche Teile beispielsweise als Ventilmembran ausgebildet werden. Dieser
Verfahrensstand ist in 2D dargestellt. 2E zeigt das nach dem beschriebenen
Verfahren strukturierte Bauelement, das mit einer Deckplatte 4 nach
einem anodischen Bondverfahren von der Oberseite her abgedichtet
wurde.
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Vorzugsweise
kann ausgehend von dem Verfahrensstand der 2C auch zuerst die Grundplatte 2 von
der Unterseite her strukturiert werden, wobei zweite Öffnungen 33 in
die Grundplatte 2 eingebracht werden, die an die erste
Stopschicht 17 angrenzen. Anschließend wird die erste Stopschicht 17 in
festgelegten Bereichen abgeätzt.
Daraufhin wird die erste Funktionsschicht 3 von oben strukturiert
und die Grundplatte 2 in den Bereichen, in denen die erste
Stopschicht 17 abgetragen wurde, als Ätzstopschicht verwendet. Das
Ergebnis entspricht 2F, wobei
von oben über
Strukturöffnungen 37 der
Funktionsschicht 3 evtl. in die Grundplatte 2 eingeätzt wurde.
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Zur
Ausbildung einer Mikropumpe wird die Grundplatte 2 über ein
anisotropes Ätzverfahren
mit einer entsprechenden Ätzmaske
von der Unterseite in der Weise strukturiert, dass ein Zulaufkanal 7,
ein ringförmiger
Aktorraum 15 und die Ablaufkammer 14 in die Grundplatte 2 eingebracht
wird. Der Zulaufkanal 7, der Aktorraum 15 und
die Ablaufkammer 14 grenzen an ge trennte Flächenbereiche
der Stopschicht 17. Dieser Verfahrensstand ist in 2G dargestellt.
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In
dem oben beschriebenen Verfahrensschritt werden von der Unterseite
her über
den Zulaufkanal 7, den Aktorraum 15 und die Ablaufkammer 14 die
damit zugänglichen
Flächenbereiche
der ersten Stopschicht 17 über einen selektiven Ätzvorgang entfernt.
Durch die seitliche Begrenzung der Flächenbereiche wird auch die
seitliche Unterätzung
begrenzt, da die Funktionsschicht 3 als Stopschicht funktioniert.
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Die
Strukturierung der Grundplatte 2, der ersten Funktionsschicht 3 und
der aus Silicium aufgebauten zweiten Funktionsschicht 19 ist
mit einem Siliciumätzprozess
möglich,
bei dem die aus Siliciumoxid bestehenden Stopschichten 17, 18 als Ätzstop verwendet
werden. Anschließend
werden die erste und zweite Stopschicht 17, 18 in
den gewünschten Bereichen
mit selektiven Ätzverfahren
entfernt. Dabei wird die zweite Stopschicht 18 auf den
offengelegten Bereichen, sowie an den Randbereichen entfernt. Die
erste Stopschicht 17 wird in den Flächenbereichen angrenzend an
den Zulaufkanal 7, den Aktorraum 15 und angrenzend
an die Ablaufkammer 14 entfernt. Bei diesem Verfahrensschritt
werden zudem etwaige prozessbedingte Reste von Silicium von der Pumpmembran
entfernt. Zwischen dem Kolben 16 und der Pumpmembran 9 bleibt
die erste Stopschicht aufgrund der lateralen Ätzstops erhalten. Somit ist
es nicht erforderlich, den Ätzprozess
nach einer Ätzzeit zu
steuern. Dieser Verfahrensstand ist in 2H dargestellt.
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Aus 2H ist zu erkennen, dass
die Funktionsschicht 3 in bestimmten Bereichen, wie beispielsweise
im Bereich des ersten und des zweiten Schließglieds 12, 13 und
im Bereich über
dem Aktorraum 15 eine geringere Dicke als in anderen Bereichen
aufweist. Zudem ist durch das beschriebene Verfahren das zweite
Schließglied 13 in
Form einer Hülse
ausgebildet. An den äußeren Randbereichen ist
zwischen der Grundplatte 2 und der Funktionsschicht 3 die
Stopschicht 17 und zwischen der Funktionsschicht 3 und
der zweiten Schicht 19 die zweite Stopschicht 18 angeordnet.
Die abgeätzten
Flächenbereiche
der ersten Stopschicht 17 erstrecken sich seitlich über die Öffnungen 7, 15, 14 der
Grundplatte 2 hinaus in Unterätzräume 26. Die Unterätzräume 26 sind
von der Polysiliciumschicht 3 seitlich und nach oben begrenzt.
Damit ist die seitliche Unterätzung durch
die Flächen
der ersten Stopschicht 17 präzise festgelegt.
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Ausgehend
von dem Verfahrensstand von 2H wird
anschließend
die Bodenplatte 5 und die Deckplatte 4 mit der
Grundplatte 2 bzw. mit der zweiten Funktionsschicht 19 dichtend
verbunden. Dabei wird vorzugsweise als Material für die Bodenplatte 5 und
die Deckplatte 4 Glas verwendet, das über ein anodisches Bondverfahren
mit der Grundplatte 2 bzw. mit der zweiten Schicht 19 verbunden
wird. Auf die Deckplatte 4 und die Bodenplatte 5 wird
vor dem Bondverfahren im vorgegebenen Bereich eine Antibondschicht 34 abgeschieden,
die eine Verbindung zwischen der zweiten Funktionsschicht 19 und
der Deckplatte 4 bzw. zwischen der Grundplatte 2 und der
Bodenplatte 5 verhindert. Die Bereiche werden über dem
zweiten Schließglied 13 und
unter dem Kolben 16 angeordnet. Damit werden das zweite Schließglied 13 und
der Kolben 16 nicht anodisch gebondet und sind somit zum Öffnen und
Schließen
des Auslassventils bzw. zum Pumpen beweglich.
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In 3A–3D ist
ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines Bauteils für fluidische
Anwendungen, insbesondere für
eine Mikropumpe, in wesentlichen Verfahrensschritten dargestellt,
bei dem als Stopschicht 17 eine Schichtenfolge bestehend
aus einer unteren Siliciumoxidschicht 21, einer mittleren Polysiliciumschicht 22 und
einer oberen Siliciumoxidschicht 23 aufgebaut ist, die
die mittlere Polysiliciumschicht 22 vollständig bedeckt.
Die Schichtstruktur der 3A weist
die gleiche Form wie die erste Stopschicht 17 der 2A auf. Die untere Siliciumoxidschicht 21,
die mittlere Polysiliciumschicht 22 und die obere Siliciumoxidschicht 23 werden
mit entsprechenden Abscheideverfahren und Strukturierungsverfahren
auf der Grundplatte 2 aufgebracht. Anschließend wird
die Funktionsschicht 3, die vorzugsweise aus epitaktisch
aufgebrachtem Polysilicium besteht, auf die Schichtstruktur und
die freien Flächen
der Grundplatte 2 aufgebracht. Anschließend werden die zweite Stopschicht 18 und
die zweite Schicht 19 und die Ätzmaske 20 gemäß dem vorherigen
Verfahren aufgebracht und in entsprechenden Ätzvorgängen sowohl die Grundplatte 2 von
der Unterseite her als auch die zweite Schicht 19 und die Funktionsschicht 3 strukturiert.
Daraufhin werden die durch den Zulaufkanal 7, den ringförmigen Aktorraum 15 und
die Ablaufkammer 14 freigelegten Flächen der unteren Siliciumschicht 21,
sowie die senkrechten Wände
der Grundplatte 2 und die freien Flächen der Funktionsschichten
mit Siliciumoxid bedeckt und die freigelegten Flächen der unteren Siliciumoxidschicht 21 mit
einem anisotropen Ätzverfahren
geöffnet.
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Anschließend wird
die mittlere Polysiliciumschicht 22 mit einem isotropen Ätzverfahren
in den freigelegten Bereichen, d.h. oberhalb des Zulaufkanals 7,
oberhalb des Aktorraums 15 und oberhalb des Ablaufraums 14 entfernt.
Dieser Verfahrensstand ist in 3B dargestellt.
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In
einem weiteren Verfahrensschritt werden die oberen Siliciumoxidschichten 23 in
den Bereichen des Einlassventils 6, des Auslassventils 10 und über dem
Aktorraum 15 über
ein Fluorwasserstoff-Gas-Phasen-Ätzverfahren
entfernt. Alternativ kann auch ein nasschemisches Verfahren in Kombination
mit einem speziellen Trocknungsverfahren (z.B. superkritisches Trocknen
in CO2) verwendet werden.
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Dieser
Verfahrensstand ist in 3C dargestellt.
Anschließend
wird auf die zweite Schicht 19, die Deckplatte 4 und
auf die Unterseite der Grundplatte 2 die Bodenplatte 5 aufgebracht.
Dabei werden, wie bereits oben beschrieben, die Deckplatte 4 und
die Bodenplatte 5, die aus Glas bestehen, über ein
anodisches Bondverfahren dichtend mit der Grundplatte 2 bzw.
mit Außenbereichen
der zweiten Schicht 19 verbunden.
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Damit
beim anodischen Bondverfahren die Deckplatte 4 und die
Bodenplatte 5 nicht mit beweglichen Teilen der ersten und/oder
zweiten Funktionsschicht 3, 19 oder der Grundplatte 2 verkleben,
wird zwischen die Deckplatte 4 und beweglichen Teilen der
ersten und zweiten Funktionsschicht 3, 19 eine Antibondschicht 34 aufgebracht.
Die Antibondschicht 34 hat im Bereich des Auslassventils 10 zudem
den Vorteil, dass das Auslassventil 10 gegen die Deckplatte 4 vorgespannt
ist.
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Ebenso
wird zwischen dem Kolben 16, der Grundplatte 2 und
der Bodenplatte 5 eine Antibondschicht 34 eingebracht.
Damit wird sichergestellt, dass der Kolben 16 zur Betätigung der
Pumpmembran beweglich bleibt. Die Antibondschicht 34 ist
beispielsweise als Nitridschicht ausgebildet. Dieser Verfahrensstand
ist in 3D dargestellt.
Je nach Ausführungsform
kann die Antibondschicht 34 auch auf der Deckplatte 2 oder
auf der Bodenplatte 5 aufgebracht werden.
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Die
mittlere Polysiliciumschicht 22 wird vorzugsweise durch
ein Xenon-Difluorid (XeF2) oder ein Chlor-Trifluorid(ClF3)-Ätzverfahren entfernt. Das in den 3A–3D schematisch
dargestellte weitere Verfahren bietet den Vorteil, dass große Unterätzweiten
in Polysilicium mit den beschriebenen Ätzverfahren schnell realisiert
werden können.
Weiterhin besteht nicht die Gefahr, dass das erste Schließglied 12 des
Einlassventils mit der Funktionsschicht 3 verklebt. Durch
die Abtragung der oberen Siliciumschicht 23 mit Hilfe von
gasförmigem
Fluorwasserstoff wird ebenfalls ein Verkleben vermieden und zudem
eine seitliche Unterätzung
zwischen der Grundplatte 2 und der Funktionsschicht 3 vermieden.
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- 1
- Mikropumpe
- 2
- Grundplatte
- 3
- Funktionsschicht
- 4
- Deckplatte
- 5
- Bodenplatte
- 6
- Einlassventil
- 7
- Zulaufkanal
- 8
- Pumpkammer
- 9
- Pumpmembran
- 10
- Auslassventil
- 11
- Ablaufkanal
- 12
- erstes
Schließglied
- 13
- zweites
Schließglied
- 14
- Ablaufkammer
- 15
- Aktorraum
- 16
- Kolben
- 17
- erste
Stopschicht
- 18
- zweite
Stopschicht
- 19
- zweite
Funktionsschicht
- 20
- Ätzmaske
- 21
- Untere
Siliciumschicht
- 22
- Mittlere
Polysiliciumschicht
- 23
- Obere
Siliciumschicht
- 24
- Ablauföffnung
- 25
- Öffnung
- 26
- Unterätzraum
- 30
- Startschicht
- 31
- zweite
Startschicht
- 32
- Hohlraum
- 33
- zweite Öffnung
- 34
- Antibondschicht
- 35
- Anlagefläche
- 36
- zweite
Anlagefläche
- 37
- Strukturöffnung
- 38
- Hohlraum