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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Mikroventil, insbesondere für eine
Mikropumpe, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, eine Mikropumpe gemäß Anspruch 12 sowie ein
Verfahren zum Herstellen eines Mikroventils und/oder einer Mikropumpe
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Mikropumpen
zur kontrollierten und hochgenauen Abgabe von Insulin sind im Grundsatz
bekannt. So zeigt beispielsweise die
EP 1 651 867 B1 eine Mikropumpe, die als
komplexe Schichtanordnung ausgebildet ist.
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Üblicherweise
umfassen bekannte Mikropumpen mindestens ein Einlassventil und mindestens
ein Auslassventil. Diese Mikroventile weisen ein zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schließstellung verstellbares, in der Regel kolbenförmiges Ventilglied
auf, welches in der Schließstellung mehr oder weniger dichtend
an einem feststehendem Ventilsitz anliegt. Allgemein besteht das
Problem einer nichtoptimalen Abdichtung des Ventils in seiner Schließstellung,
was sich in teilweise inakzeptablen Leckraten und/oder reduzierten
Betriebsdrücken äußert.
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Offenbarung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mikroventil, insbesondere
für eine Mikropumpe, vorzuschlagen, das sich durch eine
verbesserte Dichtheit in seiner Schließstellung auszeichnet.
Ferner besteht die Aufgabe darin, eine Mikropumpe mit einem derartig
verbesserten Mikroventil sowie ein Verfahren zum Herstellen eines
derartigen Mikroventils und/oder einer derartigen Mikropumpe vorzuschlagen.
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Technische Lösung
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Mikroventils mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, hinsichtlich der Mikropumpe mit den Merkmalen des Anspruchs
12 und hinsichtlich des Herstellungsverfahrens mit den Merkmalen
des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den
Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest
zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den
Figuren offenbarten Merkmalen. Zur Vermeidung von Wiederholungen
sollen verfahrensgemäß offenbarte Merkmale auch
als vorrichtungsgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein.
Ebenso sollen vorrichtungsgemäß offenbarte Merkmale
als verfahrensgemäß offenbart gelten und beanspruchbar
sein.
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Die
Erfindung hat erkannt, dass die im Stand der Technik auftretenden
inakzeptablen Leckageraten bei Mikroventilen auf eine nicht optimale
Dichtungspaarung zurückzuführen sind. Üblicherweise besteht
die Dichtungspaarung bei einem aus Silizium hergestellten Mikroventil
nach dem Stand der Technik immer aus zwei harten Dichtungswerkstoffen,
bei spielsweise Si und Si3N4,
oder Si und Glas oder Si und SiO2, etc.
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In
Erkenntnis des zuvor Beschriebenen schlägt die Erfindung
zur Verbesserung der Dichtwirkung eines Mikroventils vor, den in
der Schließstellung des Ventilgliedes mit dem Ventilglied
dichtend zusammenwirkenden Ventilsitz aus einem, vorzugsweise elastischen,
Polymermaterial auszubilden. Bevorzugt ist das Polymermaterial dabei
weicher als das Ventilgliedmaterial, wodurch eine optimalere Dichtungspaarung
mit daraus resultierender, reduzierter Leckagerate erzielt werden
kann. Ein nach dem Konzept der Erfindung ausgebildetes Mikroventil
eignet sich insbesondere zum Einsatz in Mikropumpen, die sich durch
die verbesserte Mikroventildichtwirkung ideal zur Medikamentenverabreichung, vorzugsweise
von hochkonzentrierten und leicht überdosierbaren Medikamenten,
wie Insulin, Morphium, etc. eignen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist, wie zuvor bereits erwähnt,
von Vorteil, wenn das den Ventilsitz bildende Polymermaterial weicher
ist als das Ventilgliedmaterial, um somit die Dichtwirkung weiter
zu optimieren. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei dem
Polymermaterial um ein elastisches Material, um die verbesserte
Dichtwirkung über die Lebensdauer des Mikroventils aufrecht
zu erhalten.
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Ganz
besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des Mikroventils,
bei der dieses als Mehrschichtaufbau, umfassend mindestens zwei,
insbesondere unterschiedliche, Materialschichten umfasst, wobei
das relativ zum Ventilsitz verstellbare Ventilglied in einer Funktionsschicht
ausgebildet ist, die ganz besonders bevorzugt aus einem Halbleitermaterial
ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist eine Ausfüh rungsform,
bei der das Ventilglied mit Hilfe von Federn in Richtung des Ventilsitzes
federkraftbeaufschlagt ist, wobei es weiter bevorzugt ist, wenn die
Federn in der das Ventilglied bildenden Funktionsschicht, beispielsweise
als Spiralfedern, ausgebildet sind.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Ventilsitz aus Polymermaterial von einem
Einsatzteil gebildet ist, welches ganz besonders bevorzugt vollständig
aus Polymermaterial ausgebildet ist. Das Einsatzteil ist dabei,
zumindest abschnittsweise, in einer Aussparung in einer zur Funktionsschicht
unmittelbar oder lediglich mittelbar benachbarten Schicht aufgenommen
bzw. in diese eingeführt und kommt somit in Schließstellung
des Ventilgliedes mit diesem dichtend in Kontakt. Besonders bevorzugt
ist es, wenn das Einsatzteil gleichzeitig die Dichtung zum Anschließen
des Mikroventils oder einer mit dem Mikroventil ausgestatteten Mikropumpe
an ein Fluidsystem, insbesondere an einen Fluidblock, ausgebildet ist,
das Einsatzteil also gleichzeitig mindestens zwei Dichtwirkungen,
vorzugsweise auf zwei voneinander abgewandten Seiten, erfüllt.
Bei der die Aussparung aufweisenden Schicht des die Funktionsschicht
aufweisenden Mehrschichtaufbaus kann es sich um eine unmittelbar
an die Funktionsschicht angrenzende Schicht, oder alternativ über
eine über mindestens eine weitere Schicht von der Funktionsschicht
beabstandete Schicht handeln. Bevorzugt weist das Einsatzteil mindestens
einen Kanal zum Zuführen oder Abführen von Fluid
zum bzw. aus dem Mikroventil auf. Dabei ist es besonders bevorzugt,
wenn der Kanal in einem Bereich radial innerhalb des eigentlichen Ventilsitzes
ausmündet bzw. beginnt.
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Ganz
besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die
die Aussparung für das Einsatzteil aufweisende Schicht
als eine stabile Trägerschicht ausgebildet ist, die die
Mikroventilkonstruktion bzw. die das bewegliche Ventilglied aufweisende Funktionsschicht
stützt. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die stabile
Trägerschicht aus einem härteren Material als
die Funktionsschicht ausgebildet ist. Beispielsweise besteht die
die Aussparung aufweisende Trägerschicht dabei aus einem
Glas.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass das
den Ventilsitz bildende bzw. aufweisende Einsatzteil die Aussparung
und damit die die Aussparung aufweisende Schicht, insbesondere die
Trägerschicht, in Richtung des Ventilgliedes, vorzugsweise
mit einem kegelstumpfförmigen Abschnitt, überragt,
vorzugsweise derart, dass das Ventilglied unter eine Vorspannung
gesetzt wird, wodurch die Leckagerate und damit die Sicherheit einer mit
einem derartigen Mikroventil ausgestatteten Mikropumpe weiter verbessert
werden kann.
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Um
eine definierte Positionierung des Einsatzteils relativ zu dem verstellbaren
Ventilglied zu ermöglichen, ist es besonders bevorzugt,
wenn dem Einsatzteil ein, vorzugsweise in der Funktionsschicht ausgebildeter,
ganz besonders bevorzugt ringförmiger Anschlag zugeordnet
ist, der die Einführ- bzw. Einsteckbewegung des Einsatzteils
in die Aussparung definiert begrenzt.
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Zur
erleichterten Zentrierung und zur Gewährleistung einer
festen Verbindung zwischen dem Einsatzteil und der mindestens einen
die Aussparung aufweisenden Schicht, ist es besonders bevorzugt, wenn
die Aussparung sich in Richtung Ventilglied, vorzugsweise kegelstumpfförmig,
insbesondere konisch, verjüngend ausgebildet ist, wobei
zumindest ein Abschnitt des Einsatzteils formkongruent zur Aussparung
ausgebildet sein sollte, um eine optimale Dichtwirkung zu erzielen.
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Um
einen optimalen Halt des Einsatzteils in der die Aussparung aufweisenden
Schicht zu ermöglichen, ist es bevorzugt, wenn das Einsatzteil
mit der die Aussparung aufweisenden Schicht fest verbunden, vorzugsweise
verklebt oder verschweißt, ist. Zusätzlich oder
alternativ kann das Einsatzteil mit einer beliebigen, vorzugsweise äußeren,
Schicht des Mehrschichtaufbaus fest verbunden, insbesondere verschweißt
oder verklebt, werden.
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Besonders
zweckmäßig ist eine Ausführungsform,
bei der das Einsatzteil einen, insbesondere plattenförmigen,
Abschnitt umfasst, der die Aussparung in radialer Richtung überragt
und an einer Schicht des Mehrschichtaufbaus, insbesondere an der
Außenseite der die Aussparung aufweisenden Schicht, anliegt.
Bevorzugt bildet der plattenförmige Abschnitt gleichzeitig
eine Dichtung zum Anschließen des Mikroventils an einen
Fluidblock oder trägt einen derartigen Dichtabschnitt.
Zur Herstellung des, vorzugsweise vollständig aus Polymermaterial
ausgebildeten, Einsatzteils gibt es mehrere Möglichkeiten.
So kann dieses beispielsweise durch Heißprägen
und/oder Mikrospritzgießen und/oder Thermopolymerisation
und/oder UV-Polymerisation, etc. hergestellt werden. Idealerweise
wird das Einsatzteil in einem nicht vollständig polymerisierten
bzw. nachvernetzbaren Polymermaterial bereitgestellt, welches beim
und/oder nach dem Fügen in die Aussparung durchpolymerisiert/vernetzt
werden kann, wodurch auch eine zuverlässige Verbindung
zu der die Aussparung aufweisenden Schicht, insbesondere aus einer
Siliziumverbindung und/oder einem Glas, herstellbar ist. Idealerweise
wird der Mehrschichtaufbau hierzu, vorzugsweise die die Aussparung
aufweisende Schicht, (vorher) oberflächlich modifiziert,
sodass reaktive Gruppen für den Bondvorgang bereitstehen. Der
eigentliche Ventilsitz sollte dagegen bereits vor dem Fügen
vollständig polymerisiert sein oder die Gegenfläche
des Ventilgliedes aus einem Material bestehen und/oder eine Beschichtung
aufweisen, die keine Wechselwirkung mit dem Ventilsitz beim Fügen (Durchpolymerisieren)
eingeht.
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Ganz
besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der an
dem plattenförmigen Abschnitt mindestens zwei Einsteckabschnitte
für jeweils ein Mikroventil ausgebildet sind. Anders ausgedrückt
bildet das Einsatzteil gleichzeitig zwei voneinander beabstandete
Ventilsitze, vorzugsweise für zwei unterschiedliche Mikroventile,
aus.
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Die
Erfindung führt auch auf eine Mikropumpe, insbesondere
zur Dosierung hochkonzentrierter, leicht überdosierbarer
Medikamente, wie Insulin, Morphium, etc. Eine derartige Mikropumpe
zeichnet sich durch mindestens ein zuvor beschriebenes Mikroventil
aus. Bevorzugt sind sowohl das mindestens eine Einlassventil als
auch das mindestens eine Auslassventil einer derartigen Mikropumpe
wie zuvor beschrieben ausgebildet.
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Darüber
hinaus führt die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen
eines, vorzugsweise wie zuvor beschrieben ausgebildeten, Mikroventils und/oder
zum Herstellen einer, vorzugsweise wie zuvor beschrieben ausgebildeten,
Mikropumpe. Kern des Verfahrens ist es, den Ventilsitz aus Polymermate rial
herzustellen, welches bevorzugt weicher und/oder elastischer ist
als das Ventilgliedmaterial.
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Besonders
bevorzugt ist der Ventilsitz an einem, vorzugsweise vollständig
aus Polymermaterial gebildeten, Einsatzteil ausgebildet, beispielsweise durch
Heißprägen und/oder Spritzgiessen und/oder durch
eine entsprechend gesteuerte bzw. geformte Polymerisation. Ein derartiges
Einsatzteil wird dann in eine, vorzugsweise als Bohrung ausgebildete, Aussparung
einer Mehrschichtanordnung eingeführt und bevorzugt darauffolgend
mit der Mehrschichtanordnung fest verbunden.
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Ganz
besonders bevorzugt ist es, wenn das Einführen des Einsatzteils
definiert begrenzt wird durch einen, insbesondere ringförmigen,
Anschlag, an dem das Einsatzteil nach Zurücklegen einer
definierten Einführstrecke anschlägt. Bevorzugt
umgibt der Anschlag das Ventilglied dabei in einem radial äußeren
Bereich.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn das Einsatzteil, wenn dieses in die Aussparung
eingeführt ist, noch nicht vollständig durchvernetzt,
also nachvernetzbar ist, und wenn, vorzugsweise nach dem Einführen
eine Durchvernetzung bzw. zumindest eine weitergehende Vernetzung
des Einsatzteils erfolgt, bevorzugt derart, dass gleichzeitig eine
Verbindung zwischen Einsatzteil und der mindestens einen das Einsatzteil
aufnehmenden Schicht einhergeht. Dies kann dadurch gefördert
werden, dass der Mehrschichtaufbau, zumindest abschnittsweise, in
einem mit dem Einsatzteil zu verbindenden Bereich oberflächenmodifiziert
wird, insbesondere derart, dass reaktive Gruppen für den
Bond- bzw. Durchvernetzungsvorgang bereit stehen. Mit Vorteil ist
das Einsatzteil im Bereich des eigentlichen Dichtsitzes vor dem
Einführen in die Aussparung bereits durchpolymerisiert und/oder
die Gegenfläche des Ventilgliedes ist aus einem Material
bzw. einer Beschichtung ausgebildet, die keine Wechselwirkung mit
dem Einsatzteil beim Durchvernetzungsvorgang eingeht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnungen. Diese zeigen in:
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1 eine
noch nicht vollständige, als Mehrschichtaufbau ausgebildete
Mikropumpe mit zwei Mikroventilen, noch ohne Ventilsitz,
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2 eine
geschnittene Darstellung des in 1 linken
Mikroventils,
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3 ein
Einsatzteil aus Polymermaterial mit daran ausgebildeten Ventilsitzen,
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4 eine
vergrößerte Darstellung des in 1 rechten
Mikroventils in einer Schnittdarstellung während des Einfügens
des Einsatzteils gemäß 3,
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5 einen
Ausschnitt des Mikroventils mit gefügtem Einsatzteil,
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6 eine
Schnittdarstellung der gesamten, fertiggestellten, d. h. mit Ventilsitzen
versehenen Mikropumpe,
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7–13 unterschiedliche
Ausführungsformen von aus Polymermaterial ausgebildeten Mikroventilsitzen.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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In
den Figuren sind gleiche Elemente und Elemente mit der gleichen
Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
ein Zwischenstadium einer Mikropumpe 1 zur Insulinabgabe
während der Fertigung gezeigt. Die Mikropumpe 1 umfasst
eine aus einem Halbleitermaterial, hier Silizium, ausgebildete Funktionsschicht 2,
in der später noch zu erläuternde Funktionselemente
eingebracht sind. Die Mikropumpe 1 umfasst ein als Einlassventil
ausgebildetes erstes Mikroventil 3 sowie ein als Auslassventil
ausgebildetes zweites Mikroventil 4, wobei die Mikroventile 3, 4 mit
einer Pumpenkammer 5 zusammenwirken. Jedes Mikroventil 3, 4 weist
eine Ventilkammer 6, 7 auf, wobei die Ventilkammern 6, 7 sowie
die Pumpenkammer 5 in der Funktionsschicht 2 ausgebildet
sind und in der Zeichnungsebene unten (vgl. 2) von einer beweglichen
Membran 8 (Membranschicht) begrenzt sind. An die Funktionsschicht 2 grenzt
in der Zeichnungsebene in 2 oben eine
als Trägerschicht ausgebildete Schicht 9 aus einem
Glasmaterial an. Zu erkennen ist, dass in die Schicht 9 oberhalb
des ersten Mikroventils 3 eine erste Aussparung 10 und oberhalb
des zweiten Mikroventils 4 eine zweite Aussparung 11 angeordnet
sind. Zentrisch unterhalb der ersten Aussparung 10 befindet
sich ein erstes, flachzylindrisches Ventilglied 12, das
mit Hilfe von drei über den Umfang verteilt angeordneten,
als Spiral federn ausgebildeten Federn 13 mit dem von der
Funktionsschicht 2 ausgebildeten Umfangsrand 14 der ersten
Ventilkammer 6 verbunden ist. In der Zeichnungsebene unterhalb
der zweiten Aussparung 11 befindet sich ein zweites, flachzylindrisches
Ventilglied 15, das fest mit der Membran 8 verbunden
ist und zusammen mit dieser relativ zur zweiten Aussparung verstellbar
ist. Die Federn 13 sind derart ausgebildet und angeordnet,
dass sie das erste Ventilglied 12 in Richtung der ersten
Aussparung 10 federkraftbeaufschlagen.
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Die
Mikropumpe
1 ist mit Hilfe von ein, zwei oder drei, nicht
gezeigten, unterhalb der Membran
8 anzuordnenden Aktuatoren
betreibbar. Im Hinblick auf mögliche Funktionsweisen bzw.
Ansteuermöglichkeiten der Mikropumpe
1 wird in
diesem Zusammenhang auf die noch nicht veröffentlichte
DE 10 2008 00 37 92.3 verwiesen.
Der Offenbarungsgehalt dieser Patentanmeldung soll als zur vorliegenden Patentanmeldung
zugehörig offenbart gelten, derart, dass mindestens ein
beliebiges Merkmal der vorliegenden Anmeldung mit mindestens einem
beliebigen Merkmal der
DE
10 2008 00 37 92.3 kombinierbar und beanspruchbar ist.
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Um
als Mikropumpe 1 funktionieren zu können, fehlt
den Mikroventilen 3, 4 jeweils ein in 3 gezeigter
erster bzw. zweiter Ventilsitz 16, 17, an dem
das erste bzw. zweite Ventilglied 12, 15 in ihrer jeweiligen
Schließstellung dichtend anliegen.
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In 3 ist
ein vollständig aus Polymermaterial gebildetes Einsatzteil 18 gezeigt,
das mit in der Zeichnungsebene unteren, kegelstumpfförmigen
Abschnitten 19, 20 die Ventilsitze 16, 17 bildet,
die an den in der Zeichnungsebene un teren Stirnseiten 21, 22 der
kegelstumpfförmigen Fortsätze bzw. von diesen
ausgebildet sind. In einem Bereich radial innerhalb der Ventilsitze 16, 17 befindet
sich jeweils ein das Einsatzteil 18 durchsetzender Kanal 23, 24,
wobei der erste Kanal 23 dem ersten Mikroventil 3 zugeordnet
ist und als Zulaufkanal dient, wohingegen der zweite Kanal 24 dem
zweiten Mikroventil 4 zugeordnet ist und als Ablauf- bzw.
Abströmkanal dient.
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Wie
sich aus 3 ergibt, sind die kegelstumpfförmigen
Abschnitte 19, 20 an einem plattenförmigen
Abschnitt 25 (Trägerabschnitt) angeformt, wobei
der plattenförmige Abschnitt 25 im montierten Zustand
auf der als Trägerschicht dienenden Schicht 9 der
Schichtanordnung gemäß 1 zum Liegen kommt.
Die Abschnitte 19, 20 bilden im montierten Zustand
Einsteckabschnitte 26, 27, die in den Aussparungen 10, 11 aufgenommen
sind, wobei die Abschnitte 19, 20 mit einem unteren
Abschnitt die Aussparung in Richtung des entsprechenden Ventilgliedes 12, 15 überragen
und auf diese Weise das jeweilige Ventilglied 12, 15 vorspannen.
Wie sich in 1 und 2 ergibt,
sind die Aussparungen 10, 11 in Richtung zum jeweiligen
Ventilglied 12, 15 sich kegelstumpfförmig
verjüngend ausgebildet. Damit die Einsteckabschnitte 26, 27 dichtend
in der zugehörigen Aussparung 10, 11 aufnehmbar
sind, sind die Einsteckabschnitte 26, 27, zumindest
abschnittsweise, formkongruent zu den Aussparungen 10, 11 ausgeformt.
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Wie
sich aus 1 ergibt, ist jedem Abschnitt 19, 20 des
Einsatzteils 18 ein ringförmiger Anschlag 28, 29 zugeordnet,
der die jeweilige Ventilkammer 6, 7 radial außen
begrenzt und der innerhalb der Funktionsschicht 2 ausgebildet
ist.
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In 4 ist
ein Schritt bei der Montage des Einsatzteils 18 gemäß 3 auf
die in 1 gezeigte Schichtanordnung zur Fertigstellung
des Mikroventils 1 gezeigt, wobei aus Gründen
der Übersichtlichkeit in 4 lediglich
in einer Schnittdarstellung das in 1 in der
rechten Zeichnungshälfte befindliche, als Auslassventil
dienende zweite Mikroventil 4 gezeigt ist. Zu erkennen
ist dabei die Membran 8 mit darüber angeordneter
Funktionsschicht 2 sowie der darüber angeordneten,
als Trägerschicht aus Glas ausgebildeten Schicht 9 mit
der sich verjüngenden zweiten Aussparung 11 zur
Aufnahme des Einsteckabschnitts 27 des Einsteckteils 18.
Ferner ist der zweite Kanal 24 zu erkennen, der das Einsteckteil 18 in
Hochrichtung durchsetzt und der bei geschlossenem zweiten Mikroventil 4 von
dem zweiten Ventilglied 15 dichtend verschlossen wird.
Der stirnseitige Bereich um die Mündungsöffnung
des zweiten Kanals 24 herum bildet dabei den zweiten Ventilsitz 17. Aus 4 ist
ferner der ringförmige Anschlag 29 zu erkennen,
der die Einsteckbewegung des Einsatzteils 18, genauer des
Einsteckabschnitts 27, begrenzt.
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Bevorzugt
ist das Einsatzteil 18 in dem Stadium gemäß 4 noch
nicht vollständig vernetzt und kann in dem in 5 gezeigten,
montierten Zustand nachpolymerisiert werden, derart, dass eine Bindung
zwischen der Schicht 9 und dem Einsatzteil 18 resultiert,
bevorzugt sowohl innerhalb der zweiten Aussparung 11, als
auch auf der in der Zeichnungsebene oberen Seite 30 der
Schicht 9, auf der der plattenförmige Abschnitt 25 des
Einsatzteils 18 aufliegt.
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In 6 ist
die fertig montierte Mikropumpe 1 ohne Aktuatoren gezeigt.
Zu erkennen ist, dass durch die Integration des aus Polymermaterial
ausgebildeten Einsatzteils 18 jedem Mikroventil 3, 4 ein Ventilsitz 16, 17 aus
Polymermaterial zugeordnet ist. Das Einsatzteil 18 dient
gleichzeitig unmittelbar als Dichtung 31, 32 zur
Anbindung der Mikropumpe 1 an einen Fluidblock.
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In
den 7 bis 13 sind mögliche, unterschiedliche
Ausführungsformen des Einsatzteils 18 bzw. des
an diesem ausgebildeten Ventilsitzes 16, 17 gezeigt.
Die Ausführungsform gemäß 7 dient dabei
als Ventilsitz 17 für ein Auslassventil, wobei
der Ventilsitz 17 von einem im Querschnitt dreieckig konturierten
Ring an der Stirnseite des Einsteckabschnittes 27 gebildet
ist. Dabei sind die inneren Flanken des Ventilsitzes 17 gerade
ausgeformt, im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 8,
das einen Ventilsitz 16 für ein Einlassventil
zeigt, wobei der Ventilsitz 16 hier ebenfalls von einer
im Querschnitt dreieckig konturierten Ringform gebildet ist, wobei
jedoch die inneren Flanken abgeschrägt und die äußeren
Flanken senkrecht ausgeformt sind.
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9 zeigt
einen Ventilsitz 16, bei dem beide Flanken des den Ventilsitz 16 bildenden
Rings abgeschrägt ausgebildet sind.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß 10 ist
der Ventilsitz 16, 17 nicht von einem angeformten Abschnitt
ausgebildet, sondern unmittelbar von dem Einsteckabschnitt 26, 27,
der sich hin zu einer umlaufenden Kante verjüngt.
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11 zeigt
einen im Querschnitt trapezförmigen Ventilsitz 16, 17, 12 einen
im Querschnitt teilkreisförmig gerundeten Ventilsitz 16, 17 und 13 einen
im Quer schnitt rechteckigen Ventilsitz 16, 17.
Sämtliche in den 7 bis 13 gezeigten Ventilsitze 16, 17 sind
alternativ bei einem Einlassventil einer Mikropumpe 1 oder
bei einem Auslassventil einer Mikropumpe 1 einsetzbar.
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Neben
den gezeigten Ausführungsbeispielen sind alle, die Ventilsitzfläche
reduzierenden und damit die Flächenpressung erhöhenden
Ventilsitzformen realisierbar. Ebenso sind solche Strukturen auch
auf der Oberseite des Einsatzteils 18 realisierbar, um
somit die Dichtfunktion zwischen dem Einsatzteil 18 und
einem nicht gezeigten Fluidblock zu verbessern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1651867
B1 [0002]
- - DE 102008003792 [0033, 0033]