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Die
Erfindung betrifft eine Pistenpflegevorrichtung zum Anbau an ein
Fahrzeug mit einem Bearbeitungswerkzeug, das rotierbar in einem
Prallgehäuse
angeordnet ist, dessen Gehäusewandungen als
Prallflächen
für bearbeitetes
Pistengut dienen, wobei wenigstens einer längsseitigen Gehäusewandung
wenigstens ein zwischen einer Prallposition und einer Funktionsposition
beweglicher Flächengebildeabschnitt
zugeordnet ist, sowie mit einer dem Bearbeitungswerkzeug nachgeordneten
Glätteinrichtung,
wobei die Glätteinrichtung
durch Verstellmittel zwischen mehreren Positionen verstellbar angeordnet
ist.
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Eine
solche Pistenpflegevorrichtung ist aus der
EP 0 964 961 A1 bekannt.
Die bekannte Pistenpflegevorrichtung ist für den Anbau an ein Kettenfahrzeug
in Form einer Schneepistenraupe vorgesehen. Die Pistenpflegevorrichtung
stellt ein heckseitiges Anbaugerät
in Form einer Fräse
dar, bei der eine Fräswelle
in einem als Prallgehäuse
dienenden Fräsgehäuse rotierbar
gelagert ist. Heckseitig an das Fräsgehäuse angefügt ist eine Glätteinrichtung
in Form eines elastisch nachgiebigen Glättebrettes, das sich über die
gesamte Arbeitsbreite der Fräse
erstreckt. Um eine verbesserte Bearbeitung des Pistengutes, vorliegend von
Schnee- und Eisklumpen, zu ermöglichen,
ist einer heckseitigen Prallfläche
im Inneren des Fräsgehäuses im
Bereich einer Unterkante dieser Prallfläche eine Umlenkklappe zugeordnet,
die sich parallel zu einer Drehachse der Fräswelle über die gesamte Breite des
Fräsgehäuses erstreckt.
Die Umlenkklappe ist schwenkbeweglich gelagert und mittels einer
eigenen Verstelleinrichtung zwischen einer mit der Prallfläche fluchtenden
Prallposition und einer etwa mit der Glätteinrichtung fluchtenden Glättposition
verstellbar angeordnet. Die Glätteinrichtung
selbst kann zusätzlich
in ihrem Winkel relativ zum Fräsgehäuse verstellt
werden. Hierzu ist eine weitere Stelleinheit vorgesehen. In der
Prallposition der Umlenkklappe wird eine verbesserte Bearbeitung
und Zerkleinerung des Pistengutes, nämlich der Schnee- und Eisklumpen,
erreicht, da die die Prallfläche
verlängernde
Umlenkklappe in ihrer Prallposition ein vergrößertes Prallgehäuse bewirkt.
Entsprechende Schnee- oder Eisklumpen werden somit von der rotierenden
Fräswelle
länger
gegen die vergrößerte Prallfläche geschleudert
oder gepresst, wodurch eine verbesserte Verkleinerung des Pistengutes
erzielbar ist. Dies führt
zu einer verbesserten Pistenoberfläche nach der Bearbeitung durch
die Pistenpflegevorrichtung.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Pistenpflegevorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die mit einfachen Mitteln eine gute Pistenoberfläche erzielt.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass der Flächengebildeabschnitt
den Verstellmitteln derart zugeordnet ist, dass abhängig von
den Relativpositionen zwischen dem Flächengebildeabschnitt und der Glätteinrichtung
die Verstellmittel bei einer Verstellung der Glätteinrichtung zusätzlich den
Flächengebildeabschnitt
verstellen. Durch die erfindungsgemäße Lösung erfolgt eine Verstellung
des Flächengebildeabschnittes,
der in seiner Prallposition das Prallgehäuse vergrößert, zwangsläufig gekoppelt
an eine Verstellung der Glätteinrichtung.
Dadurch werden für die
Verstellung des wenigstens einen Flächengebildeabschnittes keine
eigenen Stellmittel benötigt. Vielmehr
genügen
die Verstellmittel der Glätteinrichtung,
um bei Bedarf auch den Flächengebildeabschnitt
verstellen zu können.
Vorzugsweise sind der wenigstens eine Flächengebildeabschnitt und die Glätteinrichtung
aus dem gleichen Material, insbesondere einer elastischen Kunststoffmischung,
hergestellt. Der Flächengebildeabschnitt
kann entweder mechanisch gelenkig oder bei einer Herstellung aus elastischem
Material mit einem Festkörpergelenk versehen
sein. Vorzugsweise ist der Flächengebildeabschnitt
laschenartig ausgeführt
und durch elastische Deformation bzw. elastische Rückstellung
in die Prallposition und die Glättposition überführbar.
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In
Ausgestaltung der Erfindung steht der Flächengebildeabschnitt mit der
Glätteinrichtung
in zumindest abschnittsweiser Berührung. Vorzugsweise überlappt
die Glätteinrichtung
den Flächengebildeabschnitt
auf seiner dem Untergrund abgewandten Oberseite. Sobald die Glätteinrichtung
nach unten und in Richtung zum Bearbeitungswerkzeug verlagert wird,
wird zwangsläufig
auch der Flächengebildeabschnitt
mitgeführt
und in seine die Prallfläche des
Prallgehäuses
vergrößernde Prallposition überführt. Je
nach Ausgestaltung des Flächengebildeabschnittes
kann der wenigstens eine Flächengebildeabschnitt
in seiner Prallposition in Verlängerung
zu einer entsprechenden Prallfläche
des Prallgehäuses fluchtend
oder auch parallel versetzt zu dieser Prallfläche angeordnet sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Flächengebildeabschnitt in einer
Bewegungsrichtung durch Federkraft elastisch beaufschlagt. Vorzugsweise
dient die elastische Beaufschlagung zur Rückstellung des Flächengebildeabschnittes
in seine Ausgangslage, sobald die Belastung durch die Glätteinrichtung
weggenommen ist. Vorzugsweise erfolgt eine elastische Rückstellung
durch Federkraft in Richtung der Glättposition, wohingegen in Richtung der
Prallposition eine zwangsläufige
Kopplung und Mitnahme durch eine entsprechende Verstellung der Glätteinrichtung
erfolgt. Als Federkraft zur elastischen Beaufschlagung des Flächengebildeabschnittes
kann entweder eine separate Federanordnung vorgesehen sein oder
der Flächengebildeabschnitt selbst
derart aus elastischem Material hergestellt sein, dass die Ausrichtung
des Flächengebildeabschnittes
in seiner Glättposition
die zumindest weitgehend unbelastete Ruhelage darstellt. In der
Prallposition ist das elastische Material des Flächengebildeabschnittes elastisch
deformiert und demzufolge unter Spannung, so dass nach Wegnahme
der externen Belastung durch die Glätteinrichtung aufgrund der
inneren elastischen Rückstellkräfte des
unter Spannung stehenden Flächengebildeabschnittes dieser
in seine weitgehend unbelastete Ausgangslage zurückfedert.
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Vorzugsweise
bleibt die Glätteinrichtung
in beiden Endpositionen des Flächengebildeabschnittes,
d.h. sowohl in der Prallposition als auch in der Glättposition,
jeweils in Anlage mit dem Flächengebildeabschnitt,
so dass in jeder Endlage eine definierte Stützung und Positionierung des
Flächengebildeabschnittes
erreichbar ist.
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Vorzugsweise
ist somit die Federkraft durch eine elastische Rückstellkraft des elastischen
Materials des Flächengebildeabschnittes
aufgebracht.
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Vorzugsweise
ist der Flächengebildeabschnitt
im Bereich einer Längskante
am Prallgehäuse eingespannt
und ragt über
seine gesamte eingespannte Länge,
die wenigstens der Arbeitsbreite des entsprechenden Bearbeitungswerkzeugs
entspricht, frei in Richtung der Glätteinrichtung von dem Prallgehäuse ab.
Bei einer besonders einfachen Ausführung ist der Flächengebildeabschnitt
ein abgetrennter Teil der Glätteinrichtung
und damit aus demselben Material hergestellt wie die Glätteinrichtung.
Die Glätteinrichtung
selbst stützt
sich vorzugsweise an dem wenigstens einen Flächengebildeabschnitt ab und
wird im übrigen
von den Verstell mitteln frei getragen. Eine zusätzliche Einspannung der Glätteinrichtung
an dem Prallgehäuse
ist nicht vorgesehen.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, das anhand der Zeichnung dargestellt ist.
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1 zeigt schematisch eine
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Pistenpflegevorrichtung
in einer als Funktionsposition dienenden Glättposition eines Flächengebildeabschnittes
und
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2 die Pistenpflegevorrichtung
nach 1 in einer Prallposition
des Flächengebildeabschnittes.
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Eine
Pistenpflegevorrichtung nach den 1 und 2 ist in grundsätzlich bekannter
Art und Weise als Heckanbaugerät
für ein
Kettenfahrzeug, insbesondere eine Schneepistenraupe, vorgesehen. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Pistenpflegevorrichtung als Schneefräse ausgebildet, die die von
dem Pistenfahrzeug überfahrene Schneefläche bearbeitet
und glättet.
Resultat der Bearbeitung ist eine glatte, feinkörnige Schneeoberfläche.
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Die
Schneefräse 1 weist
wenigstens eine Fräswelle 2 auf,
die in einem Prallgehäuse 3 um
eine quer zur Fahrtrichtung des Pistenfahrzeugs und etwa parallel
zu der Schneefläche
verlaufende Drehachse rotierbar ist. In grundsätzlich bekannter Weise können entweder
eine einzelne Fräswelle
oder mehrere, koaxial nebeneinander angeordnete Fräswellen
vorgesehen sein. Die wenigstens eine Fräswelle 2 wird in grundsätzlich bekannter
Weise hydraulisch angetrieben, wobei der Antrieb von einem fahrzeugseitigen
Hydrauliksystem abgeleitet wird.
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Heckseitig
ist dem Prallgehäuse 3 eine
Glätteinrichtung 4 zugeordnet,
die sich wenigstens über die
gesamte Arbeitsbreite der Fräswelle 2 erstreckt. Bei
mehreren nebeneinander angeordneten Fräswellen 2 ist es möglich, in
entsprechender Weise auch mehrere Glätteinrichtungen 4 nebeneinander
zu positionieren. Für
eine besonders gute und glatte Schneeoberfläche ist es aber vorteilhaft,
wenn sich die Glätteinrichtung 4 durchgängig über die
gesamte Arbeitsbreite der Schneefräse 1 erstreckt.
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Die
Glätteinrichtung 4 weist
ein auch als Finisher bezeichnetes Glättbrett 4a auf, das
aus einem äußerst zähen Kunststoffwerkstoff
einstückig
hergestellt ist. Das Glättbrett 4a ist über Verstellmittel 6 an Trägerarmen 5 des
Prallgehäuses 3 gehalten. Über die
Arbeitsbreite des Prallgehäuses 3 sind
mehrere Tragarme 5 gleichmäßig verteilt angeordnet, die
das Glättbrett 4a gemeinsam
tragen. Das Glättbrett 4a weist
ein sich über
die Arbeitsbreite des Glättbrettes 4a durchgängig erstreckendes
Halteprofil auf, an dem die Verstellmittel 6 angreifen.
Das Glättbrett 4a liegt
mit seiner zur Fräswelle 2 gewandten
Stirnkante auf einem Flächengebildeabschnitt 4b auf,
der aus dem gleichen Kunststoffmaterial hergestellt ist wie das
Glättbrett 4a.
Der Flächengebildeabschnitt 4b ist als
Steglasche gestaltet, die im Bereich einer vorderen Stirnkante über ihre
gesamte Länge
in dem Prallgehäuse 3 vorzugsweise
durch Klemmmittel eingespannt ist. Der übrige Teil des Flächengebildeabschnittes 4b ragt
gemäß 1 frei zu dem Glättbrett 4a hin
ab. Das Glättbrett 4a überlappt
mit seinem vorderen Stirnbereich den heckseitigen Stirnbereich des Flächengebildeabschnittes 4b.
Der Flächengebildeabschnitt 4b ist
am Prallgehäuse 3 so
eingespannt, dass der auf dem Flächengebildeabschnitt 4b aufliegende
vordere Stirnbereich des Glättbrettes 4a den Flächengebildeabschnitt 4b in
der in 1 dargestellten
Glättposition
des Flächengebildeabschnittes 4b geringfügig auf
elastische Biegung vorspannt. Da der Flächengebildeabschnitt 4b sich
in seine vollkommen unbelastete Ruhelage nach oben zurückstellen
will, erfolgt eine per manente Anlage zwischen dem Glättbrett 4a und
dem Flächengebildeabschnitt 4b.
Der Flächengebildeabschnitt 4b verläuft in seiner Glättposition
etwa parallel zu dem Glättbrett,
so dass er die Glättfunktion
der Glätteinrichtung
ergänzt.
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Um
nun eine durch die entsprechend innenseitigen Gehäusewandungen
des Prallgehäuses 3 geschaffene
Prallfläche 7 für das zu
bearbeitende Pistengut, nämlich
Schnee- oder Eisklumpen, zu vergrößern, ist es möglich, den
Flächengebildeabschnitt 4b gemäß 2 in eine Prallposition
nach unten zu biegen, in der eine der Fräswelle 2 zugewandte
Innenfläche 8 des
Flächengebildeabschnittes 4b etwa parallel
zu der Prallfläche 7 ausgerichtet
ist. Die die Fräswelle 2 umgebende
Prallfläche
wird somit – auf die
Darstellung nach 2 bezogen – in Umfangsrichtung
nach unten verlängert.
Der Flächengebildeabschnitt 4b erstreckt
sich über
die gesamte Länge der
Prallfläche 7 – in Axialrichtung
der Fräswelle 2 gesehen.
Die Krümmung
und Biegung des Flächengebildeabschnittes 4b nach
unten und in Richtung zur Fräswelle 2 hin
(siehe Pfeil I) wird induziert durch eine entsprechende Verlagerungsbewegung
der Glätteinrichtung 4a sowohl
zur Fräswelle 2 hin
als auch nach unten zum Untergrund (siehe Pfeil II). Durch die entsprechende
Verstellung nach vorne und nach unten des Glättbrettes 4a drückt die
vordere Stirnkante des Glättbrettes 4a zwangsläufig den
Flächengebildeabschnitt 4b nach
unten und nach vorne. Die Verlagerung des Glättbrettes 4a erfolgt
durch die Verstellmittel 6, die entweder manuell, mit Hilfe
mechanischer Werkzeuge oder mit Hilfe entsprechender Hydraulikelemente
verstellt werden. Besonders bevorzugt sind die Verstellmittel 6 mechanisch
ausgeführt
und werden manuell – gegebenenfalls
unter Zuhilfenahme eines Werkzeugs – verstellt.
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In
entsprechend umgekehrter Weise kann der Flächengebildeabschnitt 4b aus
seiner Prallposition gemäß 2 auch wieder in die Glättposition
gemäß 1 überführt werden. Hierzu werden in
einfacher Weise die Verstellmittel 6 in Pfeilrichtung II
nach oben und nach hinten zurückgestellt,
wodurch auch das Glättbrett 4a wieder
nach oben und nach hinten zurück
verlagert wird. Da der Flächengebildeabschnitt 4b auch
in seiner Prallposition lediglich elastisch deformiert ist, folgt
der Flächengebildeabschnitt 4b der
Rückverlagerung
des Glättbrettes 4a in
permanenter Anlage, bis die Glättposition
gemäß 1 wieder erreicht ist. Aufgrund
der hohen Zähigkeit
des Kunststoffmaterials des Flächengebildeabschnittes 4b ist
es möglich,
eine Vielzahl von Verstellungen des Flächengebildeabschnittes 4b zwischen
der Prallposition und der Glättposition
durchzuführen, ohne
dass der elastische Deformationsbereich sich reduziert. Auch nach
einer Vielzahl von Verstellvorgängen
wird der Flächengebildeabschnitt 4b sich
daher immer in die nahezu gleiche Ausgangslage zurückstellen,
sobald eine entsprechende Belastung durch die Auflage des Glättbrettes 4a weggenommen ist.