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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Metalloxid aus Metallhydroxid, bei dem das Metallhydroxid vorgewärmt über wenigstens
eine pneumatische Förderstrecke
und über wenigstens
einen nachgeschalteten Abscheidezyklon zumindest teilweise in einen
Reaktor mit Wirbelschicht geführt,
dort durch Verbrennen von Brennstoff auf eine Temperatur von 650
bis 1250 °C
erhitzt und Metalloxid erzeugt wird, welches in einem Mischbehälter mit
einem Teilstrom von vorgewärmtem
Metallhydroxid derart gemischt wird, dass das vorgewärmte Metallhydroxid
weiter erwärmt
und zumindest teilweise kalziniert wird, wobei das Metalloxid aus
dem Mischbehälter
wenigstens einer Kühlstufe zugeführt wird.
Weiter betrifft die vorliegende Erfindung eine entsprechende Anlage.
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Aus
der
EP 0 861 208 B1 ist
ein Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumoxid (Tonerde)
aus Aluminiumhydroxid (Hydrat) in einem Wirbelschichtreaktor bekannt,
bei welchem das Aluminiumhydroxid zunächst in mehreren Vorwärmstufen
getrocknet, teilweise kalziniert und vorgewärmt in den Reaktor geleitet
wird. In diesem wird durch Verbrennen von Brennstoff bei Temperaturen
von 800 bis 1000 °C
Aluminiumoxid erzeugt. Das bei der Verbrennung entstehende Abgas
des Reaktors wird energetisch ausgenutzt, indem es den Vorwärmstufen zugeleitet
wird. Das aus dem Reaktor abgezogene Aluminiumoxid wird zur Abkühlung durch
eine direkte Kühlstufe
geführt,
in welcher das Aluminiumoxid in einer Förderleitung pneumatisch aufwärts in einen
Zyklon transportiert wird. Bei diesem bekannten Verfahren wird die
Energieausnutzung des Kalzinierungsschrittes jedoch als verbesserungsbedürftig empfunden.
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Weiter
ist aus der
DE 101
40 261 A1 ein ähnliches
Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumoxid aus Aluminiumhydroxid
bekannt, bei welchem das Aluminiumhydroxid dem Reaktor vorgewärmt über eine
erste pneumatische Förderstrecke,
die in einen Abscheidezyklon mündet,
zugeführt wird.
Aus dem Reaktor wird dann Aluminiumoxid zusammen mit teilweise getrocknetem
Aluminiumhydroxid aus dem Abscheidezyklon der ersten pneumatischen
Förderstrecke
in einen Mischbehälter
geleitet, in welchem das Aluminiumhydroxid durch das heiße Aluminiumoxid
aufgeheizt und kalziniert wird. Hierdurch wird eine verbesserte
Energieausnutzung des Kalzinierungsschrittes erreicht, da die Wärmeenergie
des aus dem Reaktor ausgetragenen Aluminiumoxids zur Kalzinierung
des vorgewärmten
Aluminiumhydroxids in dem Mischbehälter genutzt wird. Aus diesem
Mischbehälter
fällt das
Aluminiumoxid in eine weitere pneumatische Förderleitung, die das Aluminiumoxid
weiter in verschiedene Kühlstufen
transportiert. Durch diese gravimetrische Förderung des Aluminiumoxids
aus dem Mischbehälter
in die pneumatische Förderleitung
ist es erforderlich, dass der Reaktor mit dem Mischbehälter vertikal
oberhalb der Förderleitung
angeordnet ist. Hierdurch steigt die Bauhöhe einer derartigen Anlage,
so dass auch die Montage dieser Anlage aufwändig ist.
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Die
Abluft des Abscheidezyklons, welcher der ersten pneumatischen Förderstrecke
nachgeschaltet ist, wird dabei in die dem Mischbehälter nachgeschaltete
pneumatische Förderstrecke
an deren Ende eingebracht, wobei die Abluft dabei erwärmt wird,
um sie später
dem Reaktor als Verbrennungsluft zuzuführen. Da in dem Abscheidezyklon das
Aluminiumhydroxid nicht vollständig
von der Förderluft
der pneumatischen Förderstrecke
getrennt werden kann, wird stets ein Anteil nicht kalziniertes Aluminiumhydroxid über die
pneumatische Förderstrecke
in die Kühlstufen
eingebracht und mit dem Aluminiumoxid vermischt, welches dadurch
verunreinigt wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, bei der Kalzinierung von
Metallhydroxid die Ausnutzung der eingesetzten Wärmeenergie weiter zu verbessern
und gleichzeitig die Reinheit des Produkts zu steigern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei welchem das Abgas des
wenigstens einen Abscheidezyklons als Förderluft derart in den Mischbehälter eingebracht
wird, dass Metalloxid aus dem Mischbehälter pneumatisch in die wenigstens
eine Kühlstufe bzw.
eine zu dieser führende
Förderstrecke
gefördert wird.
Die Förderluft
der ersten pneumatischen Förderstrecke
wird dabei zu einer Zwischenförderung genutzt,
durch welche das Metalloxid aus dem Mischbehälter in die Kühlstufe
transportiert werden kann. Aufgrund dieser Zwischenförderung
ist ein Niveauunterschied zwischen dem Mischbehälter und der zu der Kühlstufe
führenden
weiteren pneumatischen Förderstrecke,
welche bei den bekannten Verfahren notwendig war, nun entbehrlich,
so dass der Mischbehälter
bspw. auf Bodenniveau aufgestellt werden kann. Dies reduziert die
Bauhöhe
einer Kalzinieranlage zum Betreiben des erfindungsgemäßen Verfahrens
um etwa 6 bis 7 Meter und vereinfacht dadurch auch die Montage.
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Diese
Reduzierung der Bauhöhe
einer Anlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann insbesondere dann erreicht werden, wenn das Metalloxid aus
dem Mischbehälter über eine
zumindest bereichsweise aufsteigende pneumatische Zwischenförderstrecke
in die wenigstens eine Kühlstufe
oder eine zu dieser führende
Förderstrecke
transportiert wird. Hierzu wird das Abgas des wenigstens einen Abscheidezyklons
vorzugsweise mit einem Druck von wenigstens 150 mbar als Förderluft
in den Mischbehälter
eingebracht. Vorzugsweise beträgt
der Druck über
200 mbar, insbesondere etwa 350 mbar. Dieser Mindestdruck ist von
der Förderhöhe abhängig.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird in dem Abgas des wenigstens einen Abscheidezyklons enthaltenes
Metallhydroxid in dem Mischbehälter
durch das Metalloxid erwärmt
und dabei kalziniert. Das heiße
Metalloxid, welches aus dem Reaktor entnommen wird, wird mit der
Förderluft
und dem darin enthaltenen Metallhydratstaub gemischt, so dass eine
Kalzinierung des Metallhydratstaubs in dem Mischbehälter oder
der aus diesem führenden Zwischenförderstrecke
erfolgt. Durch die Mischung des Metallhydroxid mit dem heißen Metalloxid
bereits in dem Mischbehälter
bei höherer
Temperatur wird gegenüber
dem Stand der Technik, bei welchem das Metallhydroxid erst am Ende
der dem Mischbehälter nachgeschaltete
pneumatische Förderstrecke
und damit bei niedrigerer Temperatur eingebracht wird, eine erheblich
verbesserte Kalzinierung erreicht, so dass das Metalloxid nicht
durch nur teilweise kalziniertes Metallhydroxid verunreinigt wird.
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Der
Wärmebedarf
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann dadurch weiter verbessert werden, dass aus dem wenigstens einen
Abscheidezyklon über
eine Bypassleitung Metallhydroxid in die Mischkammer eingebracht
wird. Dieses wird in der Mischkammer ebenfalls durch das heiße Metalloxid
erwärmt
und kalziniert, so dass die Wärmeenergie,
die in dem aus dem Reaktor ausgebrachte Metalloxid enthalten ist,
zur Kalzinierung von zusätzlichem
Metallhydroxid genutzt werden kann. Vorzugsweise wird das Metallhydroxid
aus dem der ersten pneumatischen Förderstrecke unmittelbar nachgeschalteten Abscheidezyklon über die
Bypassleitung in die Mischkammer eingebracht. Grundsätzlich kann
jedoch unkalziniertes oder vorkalziniertes Metallhydroxid auch aus
jedem anderen Anlagenteil abgezogen und über eine Bypassleitung in die
Mischkammer eingebracht werden. In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens
ist es vorgesehen, die der Mischkammer aus dem Abscheidezyklon zugeführte Metallhydroxidmenge
durch ein Dosierorgan, bspw. eine Zellenradschleuse, zu regeln,
so dass eine Anpassung an andere Verfahrensparameter erfolgen kann.
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Um
eine ausreichende Kalzinierung des dem Mischbehälter aus dem Abscheidezyklon
zugeführten
Metallhydroxids zu erzielen, wird es bevorzugt, wenn das Metallhydroxid
vor dem Abscheidezyklon in wenigstens einer Vorwärmstufe suspendiert, getrocknet,
auf eine Temperatur von wenigstens 75 °C, vorzugsweise zwischen 100
und 200 °C,
insbesondere auf etwa 150 °C
vorgewärmt
und/oder teilkalziniert wird. Eine derartige Vorwärmstufe
besteht bspw. aus einem Wärmetauscher
und einem nachgeschalteten Abscheider.
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Eine
annähernd
vollständige
Kalzinierung des Metallhydroxids in dem Mischbehälter kann dann erreicht werden,
wenn die Temperatur des Metalloxids in dem Mischbehälter zwischen
550 und 900 °C, bevorzugt
zwischen 600 und 850 °C,
insbesondere etwa 750 °C,
beträgt.
Die Temperatur in der pneumatischen Zwischenförderstrecke, in welcher Metalloxid aus
dem Mischbehälter
in die wenigstens eine Kühlstufe
bzw. eine zu dieser führende
Förderstrecke
gefördert
wird, beträgt
dann zwischen 500 und 850 °C, bevorzugt
zwischen 550 und 800 °C,
insbesondere etwa 680 °C.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich insbesondere für
die Kalzinierung von Aluminiumhydroxid, welches als Ausgangsmaterial
bspw. mit einer durchschnittlichen Korngröße von weniger als 100 μm zugeführt wird.
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Zur
Kalzinierung des Metallhydroxids in dem Reaktor wird diesem vorzugsweise
ein vorgewärmtes,
sauerstoffhaltiges Gas sowie gasförmiger und/oder flüssiger Brennstoff
zugeführt.
Die Energieausnutzung kann dabei weiter gesteigert werden, wenn
in der wenigstens einen Kühlstufe
Gas erwärmt und
einer vorgeschalteten Kühlstufe,
einer Vorwärmstufe
und/oder dem Reaktor zugeführt
wird.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist es möglich,
teilweise staubbeladene Abgase aus dem Mischbehälter in eine dem Reaktor vorgeschaltete
Vorwärmstufe
zu leiten. Die Abgase mit ggf. nicht vollständig kalziniertem Metallhydroxid werden
dadurch nicht gemeinsam mit dem Metalloxid durch die Kühlstufen
ausgetragen. Gleichzeitig wird hierdurch die in dem Abgas enthaltene
Wärmeenergie
für die
Vorwärmung
des Metallhydroxids benutzt. Die Vorwärmstufe, in welche das Abgas
des Mischbehälters
geleitet wird, ist dabei vorzugsweise zwischen dem Abscheidezyklon
und dem Reaktor angeordnet.
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Eine
erfindungsgemäße Anlage,
welche insbesondere zur Durchführung
des zuvor beschriebenen Verfahrens geeignet ist, weist zur Herstellung von
Metalloxid aus Metallhydroxid einen als Wirbelschichtreaktor ausgebildeten
Reaktor auf, in dem Metallhydroxid durch Verbrennen von Brennstoff
erhitzt und Metalloxid erzeugt wird. Dem Reaktor ist dabei wenigstens
eine Vorwärmstufe
und wenigstens eine erste pneumatische Förderstrecke mit wenigstens
einem nachgeschalteten Abscheidezyklon vorgeschaltet sowie ein Mischbehälter nachgeschaltet, welcher
mit wenigstens einer Kühlstufe
verbunden ist. Der wenigstens eine Abscheidezyklon weist eine in
den Mischbehälter
führende
Abgasleitung auf, welcher über
eine zumindest bereichsweise aufsteigende weitere pneumatische Zwischenförderstrecke
mit der wenigstens einen Kühlstufe
bzw. einer zu dieser führenden
Förderstrecke
verbunden ist. Auf diese Weise kann erfindungsgemäß eine Verunreinigung von
Metalloxid durch in dem Abgas des Abscheidezyklons enthaltenes Metallhydroxid
vermieden werden, welches in dem Mischbehälter durch das heiße Metalloxid
aus dem Reaktor kalziniert werden kann. Gleichzeitig ist es durch
die Zwischenförderstrecke nicht
mehr erforderlich, den Mischbehälter
und den Reaktor mehrere Meter oberhalb der zu der Kühlstufe führenden
Förderstrecke
anzuordnen. Die Bauhöhe der
erfindungsgemäßen Anlage
kann dadurch deutlich geringer gehalten werden, so dass auch die
Montage vereinfacht wird. Der Mischbehälter ist daher unterhalb oder
im Wesentlichen auf der Höhe
des vertikal unteren Endes der Förderstrecke
angeordnet, die zu der dem Mischbehälter nachgeschalteten Kühlstufe
führt.
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Die
Verweilzeit des Metalloxids und des diesem ggf. beigemischten Metallhydroxids
in dem Mischbehälter
kann dadurch erhöht
werden, dass in dem Mischbehälter
zwischen einer Feststoffeintragsöffnung
und einer dieser gegenüberliegenden
Feststoffaustragsöffnung
mehrere Wehre angeordnet sind, die von dem Metalloxid und/oder dem
Metallhydroxid über-
und/oder unterströmt
werden. Auf diese Weise findet auch eine gute Durchmischung des
Metalloxids mit dem Metallhydroxid statt. Hierzu kann auch wenigstens
eine in den Mischbehälter
mündende
Leitung für
Fluidisierungsgas vorgesehen sein. Insbesondere kann diese Leitung
in den Boden des Mischbehälters
münden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung weist die Zwischenförderstrecke
ein in das Metalloxid und/oder das Metallhydroxid eintauchendes
Förderrohr
auf. Die Abgasleitung des Abscheidezyklons mündet dabei vorzugsweise vertikal unterhalb
der Unterkante dieses Förderrohres
in den Mischbehälter.
Auf diese Weise wird das ggf. in dem Abgas aus dem Abscheidezyklon
mitgeführte
Metallhydroxid mit dem Metalloxid in dem Mischbehälter vermischt
und über
das Förderrohr
aus dem Mischbehälter
ausgetragen. Die Kalzinierung des in dem Abgas des Abscheidezyklons
enthaltenen Metallhydroxids erfolgt dabei in dem Förderrohr
bzw. der Zwischenförderstrecke.
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Zusätzlich zu
dem Förderrohr
kann eine weitere Abgasleitung vorgesehen sein, die den Mischbehälter mit
einer dem Reaktor vorgeschalteten Vorwärmstufe oder der zu der wenigstens
einen Kühlstufe
führenden
Förderstrecke
verbindet. Das ggf. durch das Fluidisierungsgas anfallende heiße Abgas
des Mischbehälters
kann damit entweder zur Vorwärmung
des Metallhydroxids oder zur Förderung
des Metalloxids in die Kühlstufe
genutzt werden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist der Abscheidezyklon über eine Bypassleitung mit
dem Mischbehälter
verbunden, so dass kontinuierlich Metallhydroxid aus dem Abscheidezyklon
direkt in den Mischbehälter
gelei tet werden kann. Durch die hohe Wärme des aus dem Reaktor entnommenen
Metalloxids wird das Metallhydroxid aus dem Abscheidezyklon in der
Mischkammer kalziniert. Zur Regelung der den Mischbehälter für die Bypassleitung
zugeführten
Menge an Metallhydroxid kann bspw. ein Zellenradschleuse vorgesehen
sein.
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Die
Energieausnutzung der erfindungsgemäßen Anlage lässt sich
dadurch weiter verbessern, dass dem Mischbehälter wenigstens zwei Kühlstufen nachgeschaltet
sind, in welchen das Metalloxid fluidisiert wird und von denen wenigstens
eine eine Leitung aufweist, über
die erwärmtes
Fluidisierungsgas einer vorgeschalteten Kühlstufe, einer Vorwärmstufe und/oder
dem Reaktor zugeführt
wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf
die beigefügte
Zeichnung erläutert.
Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich
oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es
zeigen:
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1 ein Prozessdiagramm eines
Verfahrens in einer Anlage gemäß der vorliegenden
Erfindung und
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2 eine schematische Schnittansicht
des Mischbehälters.
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In 1 ist eine Anlage zur Wärmebehandlung
(Kalzinierung) von Metallhydroxid, bspw. Aluminiumhydroxid (Hydrat),
zu Metalloxid, z. B. Aluminiumoxid (Tonerde), dargestellt, in welcher
Metallhydroxid über
eine Förderschnecke 1 in
einen als Wärmetauscher
dienenden Venturivorwärmer 2 einer ersten
Vorwärm stufe
eingebracht wird. In dem Venturivorwärmer 2 kommt der feinkörnige Feststoff,
bspw. mit einer Korngröße, die
im Wesentlichen weniger als 5 mm beträgt, in direkten Kontakt mit
heißem
Gas, so dass es zu einer Trocknung und Vorwärmung des Feststoffes kommt.
Hierbei kann das Metallhydroxid bereits teilweise kalziniert werden.
Dazu wird dem Venturivorwärmer 2 der
ersten Vorwärmstufe
durch eine Abgasleitung 3 ein heißes Gasgemisch (Abgas) mit
Temperaturen von bspw. 200 bis 500 °C zugeleitet, welches den feinkörnigen Feststoff über eine Feststoffleitung 4 in
eine als Abscheider 5 ausgebildete Filtereinrichtung, bspw.
ein Schlauch- oder Elektrofilter, transportiert. Dort wird das Abgas
von dem Feststoff getrennt und zieht in einer Abgasleitung 6 über einen
Kamin oder dgl. ab.
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Aus
dem Abscheider 5 wird der Feststoff über eine erste pneumatische
Förderstrecke 7 einem Abscheidezyklon 8 zugeleitet,
in welchem das Metallhydroxid von der Förderluft der pneumatischen
Förderstrecke 7 getrennt
wird. Über
eine Feststoffleitung 9 wird das Metallhydroxid einem weiteren
Venturivorwärmer 10 einer
zweiten Vorwärmstufe
und einem dem Venturivorwärmer 10 nachgeschalteten
Abscheidezyklon 11 zugeführt. In dem Abscheidezyklon 11 wird
der Feststoff, welcher in den Reaktor 12 eingebracht wird,
von dem Abgas getrennt, welches über
die Abgasleitung 3 dem Venturivorwärmer 2 der ersten
Vorwärmstufe
zugeführt
wird.
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Der
Reaktor 12 ist ein Wirbelbettreaktor, bspw. mit einer zirkulierenden
Wirbelschicht, welchem über
eine Leitung 13 flüssiger
und/oder gasförmiger
Brennstoff sowie über
eine Leitung 14 Fluidisierungsgas zugeführt wird. Durch die Zufuhr
von Fluidisierungsgas wird das Metallhydroxid in dem Reaktor 12 fluidisiert,
so dass sich eine Wirbelschicht ausbildet, in welcher eine intensive
Durchmischung des Feststoffes mit dem Brennstoff und der Fluidisierungsluft
erfolgt. Der in den Reaktor 12 eingebrachte Brennstoff
wird durch den vorgewärmten
Feststoff erwärmt
und dadurch gezündet.
Durch Zufuhr von weiterer Luft durch Luft durch Leitung 15 wird
eine vollständige
Verbrennung des Brennstoffs in dem Reaktor 12 erreicht,
so dass die erforderliche Kalziniertemperatur von etwa 650 bis etwa
1250 °C
erreicht wird. Zumeist herrschen in dem Reaktor 12 Temperaturen von
etwa 900 bis 1000 °C.
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Das
heiße
Abgas des Reaktors 12, in welchem Metalloxid mitgeführt wird,
gelangt durch eine Überleitung 16 in
einen Rückführzyklon 17.
In diesem wird das Metalloxid von dem Abgas getrennt, welches zur
Vorwärmung
des Metallhydroxids in den Venturivorwärmer 10 der zweiten
Vorwärmstufe
geleitet wird. Ein Teil des heißen
Feststoffes wird über eine
Rückführleitung 18a in
die Wirbelschicht des Reaktors 12 zurückgeleitet, während der
Rest des heißen
Metalloxids über
Leitungen 18b einem Mischbehälter 19 zugeführt wird.
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Weiter
mündet
in den Mischbehälter 19 eine Bypassleitung 20,
aus welcher Metallhydroxid aus dem Abscheidezyklon 8 eingebracht
wird, welches nicht den Reaktor 12 durchlaufen hat. Die
Einmündung
der Bypassleitung 20 in den Mischbehälter 19 ist so gestaltet,
dass sich das Metallhydroxid aus der Bypassleitung 20 mit
dem Metalloxid aus der Leitung 18b mischt. Durch das heiße Metalloxid
stellt sich in dem Mischbehälter 19 eine
Temperatur von bspw. etwa 750 °C
ein, so dass das Metallhydroxid durch das heiße Metalloxid erwärmt und
kalziniert wird. Die Menge des durch die Bypassleitung 20 dem
Mischbehälter 19 zugeführten Metallhydroxids
ist bspw. über
ein in 1 schematisch
dargestelltes Drosselorgan regelbar. Alternativ oder zusätzlich zu
der in 1 dargestellten
Bypassleitung 20 kann dem Mischbehälter 19 auch Metallhydroxid
aus einer Bypassleitung aus dem Abscheidezyklon 11 der
zweiten Vorwärmstufe
zugeführt
werden. Durch die weitere Erwärmung
in der zweiten Vorwärmstufe
ist das Metallhydroxid dabei ggf. bereits teilweise kalziniert, wenn
es in den Mischbehälter 19 eingebracht
wird.
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Über eine
Abgasleitung 21 wird das von dem Metallhydroxid getrennte
Abgas aus dem Abscheidezyklon 8 vorzugsweise von unten
in den Mischbehälter 19 eingeblasen,
so dass es das Metalloxid aus dem Mischbehälter 19 in eine Zwischenförderstrecke 23 fördern kann.
Da sich das Abgas aus Leitung 21 durch den Kontakt mit
dem heißen
Metalloxid aus dem Mischbehälter 19 erwärmt, können Partikel
aus Metallhydroxid, die in dem Abgas enthalten sind, noch zumindest
teilweise kalziniert werden. Das Abgas aus dem Abscheidezyklon 8 wird
dabei mit derartigem Druck in den Mischbehälter 19 eingebracht, dass
das Metalloxid und das ggf. vorhandene Metallhydroxid über die
Zwischenförderstrecke 23 aus
dem Mischbehälter 19 ausgetragen
werden, welche in eine pneumatische Förderstrecke 24 mündet. Das Abgas
des Mischbehälters 19 kann
entweder über eine
Leitung 25 ebenfalls in die pneumatische Förderstrecke 24 eingebracht
werden und/oder über
Leitung 26 dem Venturivorwärmer 10 zugeführt werden. Zusätzlich kann über eine
Fluidisierungsleitung 22 ein Fluidisierungsgas in den Mischbehälter 19 eingebracht
werden.
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Das
Metalloxid wird durch die pneumatische Förderstrecke 24 in
einen ersten Kühlzyklon 27 eingebracht,
in welchem die Förderluft
von dem Abgas getrennt wird. Die Förderluft wird über die
Abgasleitung 15 zur Verbrennung dem Reaktor 12 zugeführt, während der
Feststoff aus dem ersten Kühlzyklon 27 einem
ersten Wirbelbettkühler 28 zugeführt wird.
In diesem Wirbelbettkühler 28 verlaufen
Kühlschlangen,
in welcher die dem Reaktor 12 zugeleitete Fluidisierungsluft
vorgewärmt
wird. Zusätzlich
wird in den Wirbelbettkühler 28 Fluidisierungsgas,
bspw. Umgebungsluft, eingebracht. Der Feststoff aus dem Wirbelbettkühler 28 wird über eine
Leitung 29 einem zweiten Kühlzyklon 30 zugeführt, von
welchem der von dem Abgas getrennte Feststoff in einen zweiten Wirbelbettkühler 31 eingebracht
wird. In dem zweiten Wirbelbettkühler 31 zirkuliert
in einem Kühlmittelkreislauf 32 ein
Kühlmedium,
bspw. Wasser, so dass das Metalloxid weiter abgekühlt wird.
Zusätzlich
wird auch in dem zweiten Wirbelbettkühler 31 Fluidi sierungsgas
eingebracht. Über
eine Leitung 33 verlässt das
gekühlte
Produkt, bspw. Aluminiumoxid, den zweiten Wirbelbettkühler 31.
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Unter
Bezugnahme auf 2 wird
nun die Gestaltung des Mischbehälters 19 näher erläutert. Auf
der in der Figur linken Seite münden
die Feststoffleitung 18b aus dem Reaktor 12 sowie
die Bypassleitung 20 aus dem Abscheidezyklon 8 in
einer Feststoffeintragsöffnung 34 des
Mischbehälters 19. In
dem Mischbehälter 19 sind
mehrere Wehre 35 derart angeordnet, dass das in den Mischbehälter 19 eingebrachte
Metalloxid und das Metallhydroxid die Wehre 35 über- bzw.
unterqueren und dabei durchmischt werden. Weiter münden mehrere
Fluidisierungsleitungen 22 in den Mischbehälter 19,
so dass das Metalloxid weiter mit dem Metallhydroxid durchmischt
wird.
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Auf
der in der Figur rechten Seite des Mischbehälters 19 ist ein topfartiger
Bereich 36 ausgebildet, in welchem das Metalloxid und das
durch den innigen Kontakt mit dem heißen Metalloxid ebenfalls kalzinierte
Metallhydroxid strömen.
In dem Boden dieses topfartigen Bereichs 36 mündet die
Abgasleitung 21, aus welcher das ggf. staubartige Metallhydroxid
enthaltende Abgas des Abscheidezyklons 8 unter Druck eingebracht
wird. Der Abgasleitung 21 gegenüberliegend ragt ein Förderrohr 37 der
pneumatischen Zwischenförderstrecke 23 in
den topfartigen Bereich des Mischbehälters 19, so dass
das in der Figur schematisch angedeutete Niveau des Metalloxids
in dem topfartigen Bereich 36 oberhalb der unteren Öffnung des
Förderrohrs 37 liegt.
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Durch
das unter Druck aus der Leitung 21 eingebrachte Abgas,
welches ggf. staubartiges Metallhydroxid enthält, wird das Metalloxid aus
dem topfartigen Bereich 36 mitgerissen und über das
Förderrohr 37 durch
die pneumatische Zwischenförderstrecke 23 der
pneumatischen Förderstrecke 24 zugeführt, welche
in den ersten Kühlzyklon 27 mündet. Die
Temperatur in dem Förderrohr 37 bzw.
der pneumatischen Zwischenförderstrecke 23 ist
dabei durch das heiße Metalloxid
so hoch, bspw. etwa 680 °C, dass
das Metallhydroxid, welches bei einer nicht vollständigen Trennung
von Abgas und Feststoff in dem Abscheidezyklon 8 ggf. in
dem über
Leitung 21 in den Mischbehälter 19 eingebrachten
Abgas enthalten ist, erwärmt
und in der Zwischenförderstrecke 23 kalziniert
wird. In die pneumatische Förderstrecke 24 wird daher
im Wesentlichen reines Metalloxid eingebracht, welches nicht durch
Metallhydroxid verunreinigt ist.
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Die
Abluft des Mischbehälters 19 kann über die
Leitung 25 ebenfalls der pneumatischen Förderstrecke 24 zugeführt werden.
Alternativ oder zusätzlich
hierzu ist es auch möglich,
Abgas aus dem Mischbehälter 19 durch
die in 2 angedeutete
Leitung 26 dem Venturivorwärmer 10 zuzuführen.
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Beispiel (Herstellung
von Aluminiumoxid)
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In
der Anlage gemäß 1 werden über die Förderschnecke 1 etwa
223.000 kg/h Aluminiumhydroxid mit einer Temperatur von 70 °C und 6 Gew.-% Oberflächenfeuchte
zugeführt.
Das in der ersten Vorwärmstufe
vorbehandelte Aluminiumhydroxid wird aus dem Abscheidezyklon 8 zu
einem Teil in den Mischbehälter 19 und
zu sieben Teilen in die zweite Vorwärmstufe eingebracht. Hinter
der zweiten Vorwärmstufe
hat der Feststoff eine Temperatur von 340 °C und ist soweit vorgewärmt, dass
etwa 65 % des Hydratwassers abgespalten ist. Als Brennstoff werden
dem Wirbelbettreaktor 12 durch die Brennstoffleitung 13 etwa
9.500 Nm3/h kaltes Erdgas zugeführt, so
dass bei der Verbrennung in dem Reaktor 12 eine Temperatur
von etwa 950 °C
entsteht.
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Aus
dem Reaktor 12 werden 124 t/h Aluminiumoxid und aus dem
Abscheidezyklon 30 t/h Aluminiumhydroxid in den Mischbehälter 19 eingebracht. Dadurch
stellt sich in dem Mischbehälter 19 eine Temperatur
von etwa 650 °C
ein.
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Aus
dem Abscheidezyklon 8 werden über Leitungen 21 etwa
9.500 Nm3/h Abgas, welches etwa 2 t/h Aluminiumhydroxid
enthält,
in den Mischbehälter 19 eingebracht.
Auf diese Weise werden durch das Förderrohr 37 146 t/h
Aluminiumoxid bei der Temperatur von etwa 605 °C ausgetragen. Das in dem Abgas
des Abscheidezyklons 8 enthaltene Aluminiumhydroxid wird
dabei kalziniert.
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Der
pneumatischen Förderstrecke 24 werden
87.000 Nm3/h Abgas aus dem zweiten Kühlzyklon 30 zugeführt, um
das Aluminiumoxid in der pneumatischen Förderstrecke 24 in
den ersten Kühlzyklon 27 zu
transportieren.
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Durch
diesen Verfahrensablauf kann die Energie des aus dem Reaktor 12 ausgetragenen
Aluminiumoxids zur Kalzinierung von Aluminiumhydroxid genutzt werden.
Der Gesamtenergiebedarf der Anlage wird dadurch gesenkt. Weiter
wird auch das in dem Abgas des Abscheidezyklons 8 enthaltene
Aluminiumhydroxid zumindest teilweise kalziniert, so dass die Reinheit
des aus der Austrittsleitung 33 ausgebrachten Aluminiumoxids
verbessert ist.
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- 1
- Förderschnecke
- 2
- Venturivorwärmer
- 3
- Abgasleitung
- 4
- Feststoffleitung
- 5
- Abscheider,
Filtereinrichtung
- 6
- Abgasleitung
- 7
- pneumatische
Förderstrecke
- 8
- Abscheidezyklon
- 9
- Feststoffleitung
- 10
- Venturivorwärmer
- 11
- Abscheidezyklon
- 12
- Reaktor
- 13
- Brennstoffleitung
- 14
- Fluidisierungsleitung
- 15
- Abgasleitung
- 16
- Überleitung
- 17
- Rückführzyklon
- 18a
- Feststoffrückführleitung
- 18b
- Feststoffleitung
- 19
- Mischbehälter
- 20
- Bypassleitung
- 21
- Abgasleitung
- 22
- Fluidisierungsleitung
- 23
- Zwischenförderstrecke
- 24
- pneumatische
Förderstrecke
- 25
- Leitung
- 26
- Leitung
- 27
- Kühlzyklon
- 28
- Wirbelbettkühler
- 29
- Leitung
- 30
- Kühlzyklon
- 31
- Wirbelbettkühler
- 32
- Kühlmittelkreislauf
- 33
- Austrittsleitung
- 34
- Feststoffeintragsöffnung
- 35
- Wehr
- 36
- topfartiger
Bereich
- 37
- Förderrohr