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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Halteanordnung zur Halterung
einer Last an einem Träger.
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Eine
derartige Halteanordnung wird zum Beispiel in Verbindung mit einem
Stativ, welches einen am Stativ angelenkten Haltearm umfasst, verwendet, wobei
die Halteanordnung am Haltearm des Stativs angebracht ist und die
Halteanordnung dazu dient, zum Beispiel ein Operationsmikroskop,
zu halten, wie es zum Beispiel bei chirurgischen Operationen zum
genauen Betrachten der Operationsstelle verwendet wird.
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Ein
derartiges Operationsmikroskop muß von einem Operateur ohne
großen
Kraftaufwand zu positionieren sein, und es muss in einer vom Operateur
einmal eingestellten Position verharren können. Das Operationsmikroskop
sollte bezüglich
seiner Dreh- und Schwenkachsen deshalb ausbalanciert sein, das heißt die Masse
der jeweils bewegten Stativkomponenten und des am Stativ aufgehängten Geräts sollte
derart ausgeglichen sein, daß beim
Bewegen des Geräts
nur die Trägheit
der bewegten Massen, aber keine Gewichtskräfte überwunden werden müssen.
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Im
Stand der Technik wird dieses Ausbalancieren gemäß der Druckschrift
US 6,105,909 folgendermassen
gelöst:
Die Halteanordnung umfasst eine Zwischenbaugruppe, welche einerseits
an einer mit dem Träger
verbindbaren Trägerkupplung
um eine erste Achse frei schwenkbar angebracht ist und welche andererseits
an eine mit der Last verbindbaren Lastba sis um eine zu der ersten
Achse parallel versetzte zweite Achse schwenkbar angebracht ist;
ausserdem umfasst die Halteanordnung einen ersten Antrieb, um einen
Abstand zwischen der ersten Achse und der zweiten Achse zu ändern (Verschieben), und
einen zweiten Antrieb, um eine Schwenkstellung der Lastbasis bezüglich der
Zwischenbaugruppe um die zweite Achse zu ändern (Verschwenken). Das Verschieben
und das Verschwenken wird dabei jeweils manuell ausgeführt, und
zwar so lange bis sich das Operationsmikroskop in einem ausbalancierten Zustand
befindet, d.h. der Massenschwerpunkt des Operationsmikroskops einen
bestimmten Ort einnimmt.
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Nun
kann der Operateur das Operationsmikroskop praktisch kräftefrei
bewegen.
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Durch
Hinzufügen
von Komponenten zum Operationsmikroskop und/oder Austauschen von Okularen,
Objektiven, etc., verändert
sich die Massenschwerpunktslage des Operationsmikroskops, und die
Gleichgewichtsposition des Operationsmikroskops muss erneut durch
manuelles Betätigen
der beiden Antriebe, d.h. durch Verschieben und Verschwenken des
Operationsmikroskops gesucht werden.
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Nachteil
des Standes der Technik ist es, daß das Auffinden der Gleichgewichtsposition
des Operationsmikroskops zeitaufwendig und ungenau ist.
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte
Halteanordnung zur Halterung einer Last, wie zum Beispiel eines
Operationsmikroskops, aber auch jeder anderen Last, bereitzustellen.
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Hierzu
schlägt
die Erfindung vor, eine Halteanordnung zur Halterung einer Last
an einem Träger bereitzustellen,
wobei die Halteanordnung eine Zwischenbaugruppe, welche einerseits
an einer mit dem Träger
verbindbaren Trägerkupplung
um eine erste Achse frei schwenkbar angebracht ist, und welche andererseits
an einer mit der Last verbindbaren Lastbasis um eine zu der ersten
Achse parallel versetzte zweite Achse schwenkbar angebracht ist,
einen ersten Antrieb, um einen Abstand zwischen der ersten Achse
und der zweiten Achse zu ändern,
sowie einen zweiten Antrieb, um eine Schwenkstellung der Lastbasis
bezüglich
der Zwischenbaugruppe um die zweite Achse zu ändern, umfaßt, wobei die Halteanordnung
einen ersten Drehmomentsensor zur Erfassung eines Drehmoments zwischen
der Lastbasis und der Zwischenbaugruppe umfaßt.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, daß ein Ungleichgewichtszustand
der Last sowohl bezüglich
der ersten Achse als auch bezüglich
der zweiten Achse jeweils von einem Drehmomentsensor erfasst wird,
und die Last in Abhängigkeit
von den erfassten Drehmomenten derart verschoben bzw. verschwenkt wird,
daß keine
Drehmomente mehr bezüglich
der ersten bzw. zweiten Achse wirken, d.h. daß sich die Last in einem Gleichgewichtszustand
befindet. Somit wird, z.B. bei einem Okularwechsel, bei welchem
sich der Gleichgewichtszustand des Operationsmikroskops ändert, der
gewünschte
Gleichgewichtszustand wieder schnell und genau wiederhergestellt.
Ein manuelles "Suchen" des Gleichgewichtszustandes durch
eine Person entfällt
somit.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die Halteanordnung ferner eine Arretiervorrichtung, um die freie
Verschwenkbarkeit der Zwischenbaugruppe bezüglich der Trägerkupplung
wahlweise zu blockieren.
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Vorteilhafterweise
umfaßt
die Arretiervorrichtung hierbei einen Motor.
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Es
wird weiterhin bevorzugt, daß die
Halteanordnung ferner einen zweiten Drehmomentsensor zur Erfassung
eines Drehmoments zwischen der Zwischenbaugruppe und der Trägerkupplung
umfaßt.
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In
bevorzugter Weise umfassen der erste und zweite Drehmomentsensor
jeweils Dehnmessstreifen.
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Es
wird weiterhin bevorzugt, daß der
erste Antrieb oder/und der zweite Antrieb einen Motor umfaßt.
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Vorteilhafterweise
umfaßt
die Halteanordnung einen ersten Drehstellungsmesser, um eine Schwenkstellung
der Zwischenbaugruppe bezüglich der
Trägerkupplung
zu erfassen, und/oder einen zweiten Drehstellungsmesser, um eine Änderung des
Winkels zwischen der Zwischenbaugruppe und der Lastbasis zu erfassen.
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Zweckmäßigerweise
umf aßt
die Halteanordnung ein mit der Trägerkupplung fest verbundenes Stativ.
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Unter
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Mikroskopieanordnung
bereitgestellt, welche ein Stativ und ein an dem Stativ mittels
einer Halteanordnung angebrachtes Mikroskop umf aßt.
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Unter
einem dritten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Ausbalancieren einer Last an einem Träger, wobei die Last mit einer Halteanordnung
an dem Träger
gehaltert ist, wobei die Halteanordnung umfaßt: eine Zwischenbaugruppe,
welche einerseits an dem Träger
um eine erste Achse frei schwenkbar angebracht ist, und welche andererseits
an der Last um eine zu der ersten Achse parallel versetzte zweite
Achse schwenkbar angebracht ist, wobei ein Abstand zwischen der
ersten Achse und der zweiten Achse und eine Schwenkstellung der
Last bezüglich
der Zwischenbaugruppe um die zweite Achse änderbar ist, und wobei das
Verfahren umfaßt:
Erfassen eines ersten Drehmoments zwischen der Last und der Zwischenbaugruppe
und Schwenken der Last bezüglich
der Zwischenbaugruppe um die zweite Achse in Abhängigkeit von dem erfaßten ersten
Drehmoment.
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Vorteilhafterweise
wird die Last bezüglich der
Zwischenbaugruppe derart verschwenkt, daß das erste Drehmoment im wesentlichen
verschwindet.
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Bevorzugterweise
umfaßt
das Verfahren weiterhin das Erfassen eines zweiten Drehmoments zwischen
der Zwischenbaugruppe und dem Träger und
das Ändern
des Abstands zwischen der ersten Achse und der zweiten Achse in
Abhängigkeit
von dem erfaßten
zweiten Drehmoment.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird der Abstand derart verändert, daß das zweite
Drehmoment im wesentlichen verschwindet.
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Zweckmäßigerweise
wird vor dem Erfassen eines zweiten Drehmoments und dem Ändern des Abstands
die Zwischenbaugruppe bezüglich
des Trägers
in eine Schwenkstellung verschwenkt, in der das zweite Drehmoment
nicht verschwindet, insbesondere im wesentlichen maximal ist.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung umfaßt
das Verschwenken der Zwischenbaugruppe bezüglich des Trägers um
die erste Achse in eine erste Schwenkstellung und Arretieren der
ersten Schwenkstellung, wobei in der ersten Schwenkstellung ein
zweites Drehmoment zwischen dem Träger und der Zwischenbaugruppe
nicht verschwindet, insbesondere im wesentlichen maximal ist; dann
Verschwenken der Last bezüglich
der Zwischenbaugruppe um die zweite Achse derart, daß ein erstes
Drehmoment zwischen der Last und der Zwischenbaugruppe im wesentlichen
verschwindet; dann Verschwenken der Last bezüglich der Zwischenbaugruppe
um die zweite Achse um einen Winkel, der einem Winkel zwischen einer
Verbindungslinie der ersten Achse und der zweiten Achse und einer
Lotrechten entspricht; dann das Ändern
des Abstands zwischen der ersten Achse und der zweiten Achse derart,
daß ein
zweites Drehmoment zwischen der Zwischenbaugruppe und dem Träger im wesentlichen
verschwindet; und dann Lösen
der Arretierung der ersten Schwenkstellung.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfaßt das Verfahren das Verschwenken
der Last bezüglich
der Zwischenbaugruppe um die zweite Achse derart, daß ein erstes
Drehmoment zwischen der Last und der Zwischenbaugruppe im wesentlichen verschwindet,
während
die Zwischenbaugruppe bezüglich
des Trägers
frei verschwenkbar ist; Verschwenken der Zwischenbaugruppe bezüglich des Trägers um
die erste Achse in eine erste Schwenkstellung und Arretieren der
ersten Schwenkstellung, wobei in der ersten Schwenkstellung ein
zweites Drehmoment zwischen dem Träger und der Zwischenbaugruppe
nicht verschwindet, insbesondere im wesentlichen maximal ist; dann Ändern des
Abstands zwischen der ersten Achse und der zweiten Achse derart,
daß ein
zweites Drehmoment zwischen der Zwischenbaugruppe und dem Träger im wesentlichen
verschwindet; und dann Lösen
der Arretierung der ersten Schwenkstellung.
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Nachfolgend
werden Ausführungsformen der
Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt bzw. zeigen
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1 eine schematische Ansicht
einer erfindungsgemäßen Mikroskopieanordnung
mit einer Halteanordnung,
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2 eine teilweise Detailansicht
der Halteanordnung, als Schnitt entlang der Linie I-I in 1,
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3 eine teilweise Seitenansicht
der Halteanordnung von 2,
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4a bis 4e eine schematische Darstellung eines
Verfahrens zum Ausbalancieren einer Last gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung, und
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5a bis 5d eine schematische Darstellung eines
Verfahrens zum Ausbalancieren einer Last gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
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1 stellt eine Mikroskopieanordnung 1 dar,
welche ein Stativ 3 mit einem Schwenkarm 5 sowie
einer Halteanordnung 7 und einem Operationsmikroskop 9 umfaßt, wobei
das Operationsmikroskop 9 über die Halteanordnung 7 vom
Schwenkarm 5 getragen wird. Anstelle des Operationsmikroskops 9 ist auch
jede andere Art von Last vorstellbar.
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Das
Stativ 3 umfaßt
ein Basisteil 4, welches aus drei Stativbeinen 13 gebildet
ist, welche jeweils über
Rollen 15 mit einer Fußbodenoberfläche 17 in Kontakt
sind, so daß die Mikroskopieanordnung 1 entlang
der Fußbodenoberfläche 17 fahrbar
ist. Als Stativ ist aber auch jede andere Haltevorrichtung vorstellbar,
wie z.B. ein an einer (Operationssaal-)Decke befestigtes Stativ.
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Vom
Basisteil 4 erstreckt sich ein Stativ-Mittelteil 19,
an dessen oberen Ende der Schwenkarm 5 über ein Drehgelenk 21 angelenkt
ist, wobei der Schwenkarm 5 um eine orthogonal zur Zeichenebene
und durch Drehgelenk 21 verlaufende Schwenkachse A in Richtung
des Doppelpfeiles P verschwenkbar ist.
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Am
geräteseitigen
Ende des Schwenkarms 5 ist ein Gerätearm 23 über ein
Drehgelenk 25 am Schwenkarm 5 angelenkt, so daß der Gerätearm 23 um
eine orthogonal zur Zeichenebene und durch das Drehgelenk 25 verlaufende
Schwenkachse B verschwenkbar ist. Zwischen Gerätearm 23 und Drehgelenk 25 ist
ein Verbindungsstück 27 angeordnet, welches
die Verschwenkbarkeit des Gerätearms 23 um
eine Schwenkachse C erlaubt.
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Am
geräteseitigen
Ende des Gerätearms 23 ist
ein Haltearm 29 über
ein Drehgelenk 28 um eine Schwenkachse D verschwenkbar
angelenkt.
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Am
geräteseitigen
Ende des Haltearms 29 ist die Halteanordnung 7 mit
dem daran befestigten Operationsmikroskop 9 angebracht.
Das Operationsmikroskop 9 umfasst, schematisch dargestellt,
einen Satz Okulare 10 sowie ein Objektiv 11.
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Zum
einen ist das Operationsmikroskop 9 über die Halteanordnung 7 um
eine Schwenkachse E verschwenkbar angeordnet. Die Schwenkachse E verläuft in der
in 1 dargestellten Stellung
des Haltearms 29 orthogonal zur Zeichenebene.
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Unter
Bezugnahme auf 2 und 3 umfasst die Halteanordnung 7 eine
Zwischenbaugruppe 8, bestehend aus einem Basisteil 41 und
einer Schwenkeinheit 45.
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Das
Basisteil 41 der Zwischenbaugruppe 8 ist über eine
Trägerkupplung 49 mit
dem Haltearm 29 des Stativs 3 verbunden, wobei
die Zwischenbaugruppe 8 um die Achse E, welche durch die
Trägerkupplung 49 verläuft, gegenüber dem
Haltearm 29 verschwenkbar ist.
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Mit
der Schwenkeinheit 45 der Zwischenbaugruppe 8 ist über eine
Lastbasis 57 das Operationsmikroskop 9 verbunden,
wobei die Lastbasis 57 mit dem daran befestigten Operationsmikroskop 9 um die
Achse F verschwenkbar ist.
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Die
Achsen E und F weisen einen Abstand d voneinander auf, wobei der
Abstand d auf folgende Weise veränderbar
ist:
Das Basisteil 41 weist eine Ausnehmung 44 auf,
in welcher eine Schraubspindel 35 verläuft. Die Schraubspindel 35 ist
in dem Basisteil 41 an Stellen 42 und 43 gelagert,
und wird von einem auf dem Basisteil 41 festgelegten Motor 37 angetrieben,
welcher auch manuell betätigbar
ist. Motor 37 und erste Schraubspindel 35 bilden
den ersten Antrieb 31. Die erste Schraubspindel 35 weist
eine Längsachse
S auf, welche im dargestellten Beispiel in 2 vertikal ausgerichtet ist.
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Der
erste Antrieb 31 ist derartig ausgelegt, dass der Antrieb
blockiert, wenn eine unzulässig hohe
Last an der Lastbasis 57 angebracht wird.
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Die
Schwenkeinheit 45 umfasst einen Basiskörper 46 und den zweiten
Antrieb 33. Der Basiskörper 46 weist
ein Gewindedurchgangsloch 39 auf, welches von der ersten
Schraubspindel 35 durchsetzt wird, so daß die Schwenkeinheit 45 in
die Richtungen des Doppelpfeiles 47 gegenüber dem
Basisteil 41 verlagerbar ist, und zwar indem die erste
Schraubspindel 35 durch den Motor 37 angetrieben
wird. Somit ist der Abstand d zwischen der Achse E und der Achse
F veränderbar.
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Der
zweite Antrieb 33 umfasst ein Getrieberad 59,
welches drehbar um die Achse F in dem Basiskörper 46 gelagert ist.
Das Getrieberad 59 wird über eine zweite Schraubspindel 61 angetrieben, welche
im Basiskörper 46 drehbar
gelagert ist. Mit ihrem Gewinde greift die Schraubspindel 61 in
den äußeren Umfang
des Getrieberads 59 ein, wobei der äußere Umfang des Getrieberads 59 eine
dem Gewinde der zweiten Schraubspindel 61 entsprechende Verzahnung 58 aufweist.
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Zwischen
dem Getrieberad 59 und der Lastbasis 57 und auf
der Schwenkachse F angeordnet ist ein erster Drehmomentsensor 63,
welcher dazu dient, ein Drehmoment zwischen der Lastbasis 57 und
der Zwischenbaugruppe 8 bezüglich der Achse F zu erfassen.
Dieses Drehmoment wird durch die Lastbasis 57 und das daran
befestigte Operationsmikroskop 9 erzeugt, wenn sich Lastbasis 57 zusammen
mit Operationsmikroskop 9 in einer Ungleichgewichtsposition
bezüglich
der Achse F befindet.
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Ein
Drehstellungsmesser 62 dient dazu, die Winkelstellung der
Zwischenbaugruppe 8 bezüglich der
Lastbasis 57 zu erfassen.
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Ein
zweiter Drehmomentsensor 54, welcher von der Trägerkupplung 49 umfasst
wird, dient zur Erfassung eines Drehmo ments zwischen der Zwischenbaugruppe 8 und
der Trägerkupplung 49 bezüglich der
Achse E. Dieses Drehmoment wird durch die Zwischenbaugruppe 8 und
dem über
die Lastbasis 57 daran befestigten Operationsmikroskop 9 erzeugt,
wenn sich die Zwischenbaugruppe 8 zusammen mit Operationsmikroskop 9 in
einer Ungleichgewichtsposition bezüglich der Achse E befinden.
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Der
zweite Drehmomentsensor 54 ist in einen Motor 53 integriert,
welcher fest in den Haltearm 29 eingebaut und auf der Achse
E befindlich ist.
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In 2 bezeichnen Bezugszeichen 54a und 63a jeweils
Dehnmessstreifen.
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Mit
Hilfe des Motors 53 ist die Zwischenbaugruppe 8 relativ
zum Haltearm 29 bzw. zur Achse E verschwenkbar. Der Motor 53 dient
aber auch als Arretiervorrichtung 51, um ein Verschwenken
der Zwischenbaugruppe 8 samt Operationsmikroskop 9 bezüglich der
Trägerkupplung 49 zu
verhindern.
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Der
Motor 53 treibt eine Welle W an, welche an einem Ende eine
Flanschkupplung 52 trägt,
die am Basisteil 41 angeflanscht ist.
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Am
ihrem anderen Ende trägt
die Welle W einen Drehstellungsmesser 55, welcher dazu
dient, ein Maß einer
Schwenkstellung der Zwischenbaugruppe 8 bezüglich der
Trägerkupplung 49 zu
erfassen.
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Ein
Gehäuse 56 dient
als Aufnahme für
den Drehstellungsmesser 55, und auch als Lager für die Welle
W.
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Die
Lastbasis 57, welche im dargestellten Beispiel als eine
ovale Platte (vgl. 3)
ausgebildet ist, jedoch auch andere geeignete Formen aufweisen kann,
umfasst Gewindelöcher 65 zur
Befestigung des Operationsmikroskops (in 3 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt)
an der Lastbasis 57. Im dargestellten Beispiel in 3 ist eine Mittenlängsachse
G der Lastbasis 57 um einen Winkel a gegenüber der
Achse S um die Achse F herum verschwenkt. Die Lastbasis 57 (samt
Operationsmikroskop) wird durch den zweiten Antrieb 33 um
die Achse F verschwenkt, d.h. durch Antreiben der zweiten Schraubspindel 61,
welche in Eingriff mit dem Getrieberad 59 steht (siehe 2). Wie in 3 dargestellt ist, wird die zweite Schraubspindel 61 durch
einen Motor 67 angetrieben, welcher auch manuell betätigbar ist.
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In 3 sind schematisch Massenschwerpunkte
mO für
das Operationsmikroskop (hier nicht dargestellt) und mH für die Halteanordnung 7 dargestellt.
Das Größenverhältnis der
Kreise mO bzw. mH soll
in etwa dem Massenverhältnis
des Operationsmikroskops (plus Lastbasis 57) zu der Halteanordnung 7 entsprechen.
Dabei liegt der Massenschwerpunkt mH der
Halteanordnung 7 auf der Achse S, während eine Verbindungslinie
zwischen dem Massenschwerpunkt mO und dem
Durchstosspunkt der Achse F durch die Zeichenebene mit der Achse
F einen Winkel β bildet.
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Im
folgenden wird unter Bezugnahme auf 4a bis 4e ein Verfahren zum Ausbalancieren
einer Last bezüglich
der Achse E beschrieben, und zwar am Beispiel eines Operationsmikroskops.
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4a zeigt eine zunächst gegebene
Position in einer auf die Schwerpunkte mO und
mH und Achsen E und F beschränkte schematische
Darstellung der Halteanordnung 7, welche um einen Winkel γ zwischen
der lotrechten Linie H und der Achse S verkippt ist. Die in 4a dargestellte Halteanordnung ist
bezüglich
der Achse E nicht im Gleichgewicht, d.h. es wird bezüglich der
Achse E ein Drehmoment erzeugt. Die Position ergibt sich, wenn z.B
am Operationsmikroskop Zubehörkomponenten
hinzugefügt oder
ausgetauscht werden. Dadurch wird die Lage des Massenschwerpunkts
mO bezüglich
der Achsen F und E, welche gemeinsam mit Abstand d voneinander auf
der Achse S liegen, verändert.
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In
der in 4a dargestellten
Situation erzeugt deshalb die Last mit Massenschwerpunkt mO ein Drehmoment um die Achse F, da die Verbindungslinie
mO-F einen Winkel β mit der Verbindungslinie E-F
bildet. Die Last mit dem Massenschwerpunkt mO erzeugt
sowohl ein Drehmoment bezüglich der
Achse F als auch bezüglich
der Achse E. Die Halteanordnung 7 hat das Bestreben entlang
des Pfeiles 69 um Achse E zu "kippen". Jedoch blockiert die Arretiervorrichtung 51,
welche auf der Achse E angeordnet ist, die Halteanordnung 7.
Der Winkel β zwischen
den Verbindungslinien mO-F und F-E bleibt
bestehen, da der zweite Antrieb 33 ein Verschwenken von
mO um Achse F blockiert.
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Es
wird nun die Arretiervorrichtung 51 gelöst bzw. der Motor 53 treibt
die Welle W langsam an, so daß die
in 4a dargestellte Situation
in die in 4b dargestellte
Situation übergeht.
Dabei ist die Halteanordnung 7 einschließlich des
Operationsmikroskops (mO) um die Achse E
verschwenkt und pendelt in einer stabilen Gleichgewichtsposition
um die Achse E.
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Sodann
wird, wie in 4c dargestellt
ist, die Last mO um die Achse F um den Winkel β mittels
des Motors 67 ver schwenkt, angedeutet durch Pfeil 70, und
zwar solange, bis die Last mO und die Last
mH gemeinsam auf der lotrechten Linie H
liegen, d.h. der auf der Achse F angeordnete erste Drehmomentsensor 63 registriert
nun ein Drehmoment von im wesentlichen Null. Dabei "wandert" auch die Achse F auf
eine Position auf der Lotrechten H, was durch einen Pfeil 70' angedeutet
ist.
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Dann
wird, wie in 4d dargestellt
ist, die Halteanordnung 7 mit der Last mO um
die Achse E mittels des Motors 53 um circa 90° (Winkel δ) oder einen
anderen geeigneten Winkel verschwenkt, was durch den Pfeil 71 angedeutet
ist, und in dieser Position durch die Arretiervorrichtung 51 gehalten.
Auf den zweiten Drehmomentsensor 54 wirkt nun ein maximales
Drehmoment.
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Dann
wird, wie in 4e dargestellt
ist, durch Verschieben der Last mO entlang
der Verbindungslinie F-E in Richtung des Pfeiles 73 mittels
des ersten Antriebs 31 (hier nicht dargestellt) der Abstand d
(siehe 4d) verkleinert,
bis schließlich
ein Abstand d' erreicht
wird, bei welchem die Massen mO und mH bezüglich
der Achse E im Gleichgewicht sind, d.h. der Drehmomentsensor 51 ein
Drehmoment von im wesentlichen Null registriert. Das Operationsmikroskop
mO ist nun bezüglich der Achse E ausbalanciert
und kann leicht in jede vom Operateur gewünschte Position bezüglich der
Achse E verschwenkt werden, wobei das Operationsmikroskop dann in
jeder beliebigen Position verharrt.
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In 5a bis 5d ist ein weiteres, gegenüber dem
in 4a bis 4e dargestellten verbessertes
Verfahren zum Ausbalancieren einer Last, hier wieder ein Operationsmikroskop,
an einem Träger
dargestellt.
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Das
in den 5a bis 5d dargestellte Verfahren
hat gegenüber
dem in 4a bis 4e dargestellten Verfahren
den Vorteil, daß bei
einem Verschwenken der Halteanordnung 7 bezüglich der
Achse E elektrische Kabel (hier nicht dargestellt), welche vom Operationsmikroskop 9 zum
Träger 29 verlaufen, praktisch
nicht auf mechanischen Zug beansprucht werden. Wie in 4a und 4b dargestellt ist, ist der Winkel zwischen
den beiden dargestellten Positionen der Halteanordnung relativ groß, wodurch
die Gefahr einer Überbeanspruchung
der Kabel gegeben ist. Bei dem in 5a bis 5d dargestellten Verfahren
wird diese Gefahr dadurch vermieden, daß die Halteanordnung 7 gegenüber dem
Träger 29 nur
um einen kleinen Winkel γ verschwenkt
wird.
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5a zeigt eine Position einer
schematisch dargestellten Halteanordnung 7, wobei diese
Position der in 3 dargestellten
Position entspricht, jedoch mit dem Unterschied, daß die Verbindungslinie zwischen
den Achsen E und F, d.h. die in 3 dargestellte
Achse S der Halteanordnung 7, einen Winkel γ mit der
Lotrechten H bildet. Dieser Winkel γ wird vom Drehstellungsmesser 55 auf
Achse E erfasst. In 5a bezeichnet
mO wieder den Massenschwerpunkt des Operationsmikroskops,
und mH den Massenschwerpunkt der Halteanordnung 7,
also einschließlich
Basisteil 41 und Schwenkeinheit 59 (siehe 3). Die Verbindungslinie
zwischen Massenschwerpunkt mO und Achse
F bildet wieder einen Winkel β mit
der Achse S. Diese Position ergibt sich, wenn z.B. zum Operationsmikroskop
neue Zubehörkomponenten
hinzugefügt
werden. In der in 5a dargestellten
Situation erzeugen die Massenschwerpunkte mO und
mH ein Drehmoment um die Achse E. Es liegt
somit eine Ungleichgewichtssituation vor. Die Last mit dem Massenschwerpunkt
mO erzeugt sowohl ein Drehmoment bezüglich der
Achse F als auch bezüglich
der Achse E. Der Massenschwerpunkt mO hat
das Bestre ben, um die Achse F auf eine Lotrechte H' zu schwenken (angedeutet
durch gestrichelten Pfeil 68), wobei der Massenschwerpunkt
mO in dieser lotrechten Position kein Drehmoment
auf die Achse F ausüben
würde.
Jedoch blockiert der zweite Antrieb 33, welcher auf der
Achse F angeordnet ist, ein Verschwenken des Massenschwerpunkts
mO in die Lotrechte H'. Die Halteanordnung 7 (mO + mH) hat das Bestreben,
entlang des gestrichelten Pfeiles 69 um die Achse E zu "kippen". Jedoch blockiert
die Arretiervorrichtung 51, welche auf der Achse E angeordnet
ist, die Halteanordnung 7.
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Dann
wird, wie in 5b dargestellt
ist, der Massenschwerpunkt mO mittels des
zweiten Antriebs 33 solange verschwenkt bis kein Drehmoment
mehr auf die Achse F wirkt. Dann befindet sich der Massenschwerpunkt
mO auf der Lotrechten H'. Die Verbindungslinie zwischen mO und Achse F (auf der Lotrechten H' liegend) bildet
nun mit der Achse S den gleichen Winkel γ wie zwischen der Achse S und
der Lotrechten H, da H und H' parallel
zueinander sind.
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Sodann
wird, wie in 5c dargestellt
ist, mO mittels zweitem Antrieb 33 um
den Winkel γ um
Achse F geschwenkt, so daß mO auf der Verbindungslinie zwischen Achse
E und Achse F liegt, auf welcher auch mH liegt.
Der Winkel γ ist
bekannt, da er von dem Drehstellungsmesser 55 auf Achse
E erfasst worden ist.
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Durch
Verschieben der Last mO entlang der Verbindungslinie
F-E in Richtung des Pfeiles 73 mittels des ersten Antriebs 31 (hier
nicht dargestellt) wird der Abstand d zwischen Achse F und Achse
E (siehe 5c) verkleinert,
bis schließlich,
wie in 4d dargestellt
ist, ein Abstand d' erreicht
wird, bei welchem die Massen mO und mH bezüglich
der Achse E im Gleichgewicht sind, d.h. der Drehmomentsensor 51 ein
Drehmoment von im wesentlichen Null registriert.
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Das
Operationsmikroskop mO ist nun bezüglich der
Achse E ausbalanciert und kann leicht in jede vom Operateur gewünschte Position
bezüglich
der Achse E verschwenkt werden, wobei das Operationsmikroskop dann
in jeder beliebigen Position verharrt.
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Die
Drehmomentsensoren 54, 63 bzw. die Dehnmessstreifen 54a, 63a sind
zweckmäßigerweise
mechanisch "überbrückbar", wenn ein unzulässig hohes
Drehmoment auf die Drehmomentsensoren 54, 63 bzw.
die Dehnmessstreifen 54a, 63a wirkt. Dadurch kann
eine plastische Verformung der Sensoren vermieden werden.
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Mit
den Drehstellungsmesser 55 bzw. 62 kann überprüft werden,
ob die Halteanordnung 7 tatsächlich in einen ausbalancierten
Zustand gebracht worden ist, wie es in den 4e und 5d dargestellt ist.
Sollten die Sensoren nämlich
defekt sein, z.B. aufgrund mechanischer Deformation, so kann es sein,
daß die
Sensoren einen ausbalancierten Zustand angeben, obwohl die Halteanordnung 7 sich tatsächlich nicht
in einem ausbalancierten Zustand befindet. In diesem Fall würden die
Drehstellungsmesser 55 bzw. 62 eine Bewegung der
Zwischenbazgruppe 8 bezüglich
der Lastbasis 57 bzw. bezüglich des Trägers 29 erfassen.
Der Benutzer ist dadurch vor einem nicht ausbalancierten Zustand "gewarnt" und kann die Balancierung
gegebenenfalls manuell korrigieren.