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Die
Erfindung betrifft ein Schloss nach den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruches 1.
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Ein
solches Schloss ist aus der
DE 19910 031 A1 bekannt. Bei diesem bekannten
Schloss ist an der Drehscheibe exzentrisch ein Lenker mit einem Langloch
befestigt, der auf einen Endabschnitt eines insoweit verlängerten
Schließbügels zur
Linearverlagerung einwirkt. Der Schließbügel ist an einem Schlitten
gehaltert, der mittels zweier Federn in einem Gehäuse abgestützt ist.
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Ausgehend
von dem genannten Stand der Technik beschäftigt sich die Erfindung mit
der Aufgabe, das bekannte Schloss derart auszugestalten und weiterzubilden,
dass bei kräftemäßig günstiger
Ausgestaltung eine hohe Zuverlässigkeit
gegeben ist. Diese Aufgabe ist beim Gegenstand des Anspruches 1
gelöst,
wobei darauf abgestellt ist, dass auf dem Schließbügel oder Schließkloben
mittels zwei symmetrisch zu einer Verlagerungsrichtung des Schließbügels oder
Schließklobens
angeordneten Lenkern, die jeweils an einer Drehscheibe angelenkt
sind, eingewirkt ist.
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Bei
einer solchen, streng symmetrischen Anordnung zweier Lenker beiderseits
des Schließbügels bzw.
des Schließklobens
kann auf einen linear geführten
Schlitten verzichtet werden, da durch die gewählte Anordnung ein gleichmäßiges, streng
lineares Verfahren unter Kompensation von Querkraftkomponenten gewährleistet
ist. Jeder Lenker wird hierbei von einer eigenen Drehscheibe zur
Verlagerung des Schließbügels bzw.
des Schließklobens
bewegt. Weiter wird vorgeschlagen, dass im Falle von zwei Drehscheiben
diese auch miteinander kämmen, so
dass eine synchrone Verlagerung der beiden Lenker gewährleistet
ist. Sowohl bei Anordnung nur einer Drehscheibe mit einem Lenker
als auch bei einer Anordnung von zwei miteinander kämmenden
Drehscheiben mit zwei Lenkern wird vorgeschlagen, dass ein Drehscheibe
durch zwei Elektromotoren angetrieben ist. Durch den Einsatz zweier
Elektromotoren ist eine Leistungssteigerung erreichbar, wobei weiter
die Anordnung zweier oder mehrerer leistungsschwächerer Elektromotoren sich
als wesentlich laufruhiger erweist als ein entsprechend leistungsstärkerer Elektromotor.
So wird weiter vorgeschlagen, dass im Falle von zwei Drehscheiben
jede Drehscheibe mit einem gesonderten Elektromotor zusammenwirkt.
Zufolge der vorgeschlagenen Anordnung zweier Elektromotoren ist
ein erfindungsgemäßes Schloss
für ein Kraftfahrzeug
mit einer elektromotorischen Zuzieh- oder Auswerfhilfe je nach Schaltung
der Elektromotoren (parallel oder in Reihe) sowohl in einem Kraftfahrzeug
mit bspw. 12-Volt-Bordspannung als auch in einem Kraftfahrzeug mit
bspw. 24-Volt-Bordspannung ohne
Austausch der Elektromotoren einzusetzen. Bevorzugt kommen 12-Volt-Elektromotoren
zum Einsatz. Bei Einsatz von zwei 24-Volt-Elektromotoren können diese auch in Reihe geschaltet
in einem 42-Volt-Bordnetz
betrieben werden. Schließlich
wird auch vorgeschlagen, dass der Schließbügel oder Schließkloben
an einem linear geführten
Schlitten befestigt ist.
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Ein
wesentlicher Vorteil der durch die Erfindung realisierten Linearverlagerung
des Schließbügels bzw.
des Schließklobens
liegt auch darin, dass eine Kippung des zu schließenden Karosserieteiles, bspw.
Kofferraumdeckels, beim Schließen
praktisch vermieden ist. Der Schließbügel bzw. Schließkloben bewegt
sich nur linear und nicht, wie bekannt, auf einer Kreisbahn. Die
erfindungsgemäße Lösung erweist
sich, insbesondere bei Zuziehwegen von mehr als 5 mm, insbesondere
mehr als 6,7 mm vorteilhaft.
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen, welche lediglich
zwei Ausführungsbeispiele
darstellen, näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schlosses:
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2 das
Schloss gemäß 1 in
der Zuziehstellung.
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Dargestellt
und beschrieben ist mit Bezug zu 1 ein Schloss 1 für ein Kraftfahrzeug
mit einem Schließbügel 2 und
einer mit dem Schließbügel 2 zusammenwirkenden
Drehfalle 3, wobei in üblicher Weise
der Schließbügel 2 an
einem Karosserieteil, beispielsweise chassisseitig, und die Drehfalle 3 an dem
anderen Karosserieteil, beispielsweise am Kofferraumdeckel angeordnet
ist.
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Die
Drehfalle 3 ist Teil eines nicht näher dargestellten Fallenschlosses,
bei welchem im Zuge eines Schließvorganges eines Kofferraumdeckels
oder dergleichen die Drehfalle 3 durch Rückschwenken
in die Schließposition
den Schließbügel 2 in
ihrem Fallenmaul 4 einfängt.
Diese Drehfallen-Schließstellung ist
durch eine nicht dargestellte Sperrklinke in üblicher Weise gesichert.
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Der
Schließbügel 2 des
erfindungsgemäßen Schlosses 1 ist
im Sinne einer Zuzieh- oder Auswerfhilfe linear verlagerbar. Nach
Einfangen des U-Schenkels 5 durch das Fallenmaul 4 ist
zunächst eine
sogenannte Spaltoffenstellung zwischen Kofferraumdeckel und Chassis
erreicht, wonach durch Linearverlagerung des Schließbügels 2 ein
Heranziehen des Kofferraumdeckels oder dergleichen in die Verschlussstellung
durchgeführt
wird.
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Hierzu
ist der Schließbügel 2 mit
einer quer zur Erstreckungsrichtung desselben ausgerichteten Grundplatte 6 versehen,
welche aus einem Schlitten 7 befestigt ist. Letzterer kann
durch Schlossgehäusewandungen
geführt
sein. Die Anordnung der Grundplatte 6 sowie des Schließbügels 2 ist
so gewählt, dass
sich der Schließbügel 2 mittig
des Schlittens 7, d. h. mittig zwischen den beiden, die Führung ausformenden
Gehäusewandungen
parallel zu den Führungsflächen erstreckt.
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Zur
Linearverlagerung des Schließbügels 2 im
Sinne einer Zuzieh- oder Auswerfhilfe ist ein Elektromotor 9 vorgesehen,
auf dessen Antriebswelle 10 eine Schnecke 11 drehfest
angeordnet ist. Letztere wirkt auf eine, eine Außenverzahnung 12 aufweisende,
als Schneckenrad ausgebildete Drehscheibe 13 ein, an welche
exzentrisch ein Lenker 14 schwenkbar angeordnet ist. Dessen
freies Ende ist schwenkbeweglich an den dem Drehfalleneingriff gegenüberliegenden
Endbereich des Schlittens 7 angelenkt, wobei die hierbei
gebildete Schwenkachse in Verlängerung
des Schließbügels 2 und
somit mittig zwischen den beiden, die Führung ausformenden Gehäusewandungen
positioniert ist.
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Elektromotor 9 und
Drehscheibe 13 können hierbei
höhenmäßig so positioniert
sein, dass diese bei einer Linearverlagerung des, den Schließbügel 2 tragenden
Schlittens 7 durch Letzteren überfahren werden können. Demzufolge
ist eine kompakte Bauweise erreichbar, welche die Integration des
Antriebs in das, den Schließbügel 2 aufweisende
Schlossgehäuse
erlaubt.
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In
einer Spaltoffenstellung bzw. Auswerfstellung gemäß 1 erstreckt
sich der Lenker 14 in einen spitzen Winkel zur Verfahrrichtung
des Schlittens 7; verharrt demnach in einer nicht gestreckten
Stellung.
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Durch
elektromotorischen Antrieb der Drehscheibe 13 in Pfeilrichtung
a wandert der Anlenkpunkt 15 des Lenkers 14 an
der Drehscheibe 13 um die Drehachse x der Drehscheibe 13,
was ein Mitschleppen des Schlittens 7 in Pfeilrichtung
b im Sinne einer Zuziehhilfe bewirkt.
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Die
jeweiligen Endstellungen des Schlittens 7 können mittels
eines Tasters zum Abschalten des Elektromotors erfasst werden. Denkbar
ist jedoch auch, den Schlitten 7 gegen Anschläge fahren
zu lassen und den Elektromotor 9 innerhalb eines vorgegebenen
Zeitfensters abzuschalten.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist
ein Schubgelenk zur Verlagerung des Schließbügels 2 aus der Auswerf-
in die Zuziehstellung und zurück
geschaffen, wobei der Zuzieh- bzw. der Auswerfweg und die Zuzieh-
bzw. Auswerfkräfte
durch unterschiedliche Auslegung des Schubgelenks variabel sind.
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Beim
Ausführungsbeispiel
sind konkret zwei Schubgelenke vorgesehen.
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Jedes
Schubgelenk ist zusammengesetzt aus einem Elektromotor 9,
einer Drehscheibe 13 und einem Lenker 14, wobei
die jeweils mit einer Schneckenradverzahnung 12 versehenen
Drehscheiben 13 im Bereich unterhalb der Schneckenradverzahnungen 12 angeordnete
Zahnscheiben 12' miteinander kämen. Die
Lenker 14 sind sowohl bezogen auf ihre Anlenkpunkte 15 an
den Drehscheiben 13 als auch bezogen auf ihre Anlenkpunkte 16 am
Schlitten 7 symmetrisch zu der Verlagerungsrichtung b des Schließbügels 2 angeordnet,
wobei insbesondere die symmetrische Anlenkung an dem Schlitten 7 sich
dahingehend als vorteilhaft erweist, dass durch diese Doppelschubgelenk-Ausbildung
die Kompensation von Reibungs-Querkomponenten verbessert ist, so dass
auf eine beidseitige Führung
des Schlittens 7 verzichtet werden kann.
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Die
beiden miteinander kämmenden
Drehscheiben 13 werden jeweils von einem Elektromotor 9 angetrieben,
wobei in einer weiteren Ausführungsform
zwei miteinander kämmende
Drehscheiben 13 auch nur durch einen Elektromotor angetrieben
sein können.
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Durch
die elektromotorische Drehung der Drehscheiben 13, wobei
durch die kämmende
Zusammenwirkung der Drehscheiben 13 eine Drehscheibe 13 im Uhrzeigersinn
und eine Drehscheibe 13 entgegen des Uhrzeigersinns (Pfeil
a) dreht, werden die exzentrisch angeordneten Anlenkpunkte 15 der
Lenker 14 um die jeweilige Drehscheiben-Mittelachse x geschwenkt,
was ein Strecken der Lenker 14 und somit eine Linearverlagerung
des Schlittens 7 mit dem Schließbügel 2 in Pfeilrichtung
b zur Folge hat.
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Die
Rückverlagerung
in eine Auswerfstellung bzw. Spaltoffenstelluung erfolgt entweder
in umgekehrter Drehrichtung der Drehscheiben 13 oder auch alternativ
durch Weiterdrehung der Drehscheiben 13 in Pfeilrichtung
a, wobei auch hier die beiden Endstellungen des Schlittens 7 durch
Schalter oder Anschläge
definiert sind.