-
Die
Herstellung von Kunststoffformteilen mit optisch und haptisch hochwertigen
Oberflächen
erfordert den Einsatz von Werkzeugen, welche die gewünschte Oberflächenqualität sehr präzise abzubilden
vermögen.
Dazu wird häufig
das Rotationsgießverfahren
oder Rotationssinterverfahren eingesetzt. Die Abbildung der Oberfläche erfolgt
in einer Form, die in einem galvanischen Abscheidungsprozess hergestellt
wurde. Zur Herstellung einer Formhaut aus Kunststoff werden die
Rohmaterialien in Pulverform oder als Flüssigkeit in die Form eingebracht
und werden unter Ablauf chemischer Reaktionsschritte so miteinander
verbunden, dass eine zusammenhängende
Haut mit definierten Oberflächeneigenschaften
entsteht, welche ausreichende mechanische Beständigkeit aufweist, um in nachfolgenden
Prozessschritten hinterschäumt
und/oder mit einem steifen Kunststoffträgermaterial verbunden zu werden.
-
In
der Offenlegungsschrift
DE10022646
A1 wird die Entnahme einer Formhaut aus einer Form mittels
eines Auswerfers offenbart.
-
Nach
dieser Lösung
ergibt sich einerseits das Problem, dass der Auswerfer Kanten aufweist, die – auch wenn
sie große
Radien aufweisen – starke lokale
Zugspannungen in die Formhaut einleiten und bei großflächigen Formhäuten dazu
führen
können, dass
die Formhäute
verformt werden oder sogar Risse bekommen.
-
Ein
anderer Weg wird in der
DE19611298
A1 beschritten. In die Formwand wird ein lösbares Einsatzteil
integriert, welches mittels einer Zentrierung, sowie einem Bajonettverschluss
oder mittels einer federbelasteten Kugelanetierung mit der Formwand verbunden
sein kann. Dieses Einsatzteil kann mit dem Heiz- oder Kühlsystem
der Form verbunden sein. Das Einsatzteil muss nach jedem Fertigungsschritt
entfernt werden, damit die Formhaut entnommen werden kann. Um derartige
Einsatzteile zu vermeiden, wird in Dokument
GB1052785A1 vorgeschlagen,
die Formhaut mittels einer Saugvorrichtung abzulösen. Die Form selbst, ein Zylinder,
enthält Öffnungen
für die
Zufuhr von Druckluft. Diese Lösung ist
für nicht
rotationssymmetrische Formen nicht anwendbar. Die Saugvorrichtung
ist an der Rotationsachse der Form angebracht. Daher hat die Saugvorrichtung
entlang des Fortschreitens in der Form immer denselben Abstand von
Form und Formhaut. Die Dehnung der Formhaut ist daher vom Abstand
der Saugvorrichtung von der Formwand abhängig. Da die dargestellte Form
rotationssymmetrisch ist, kann die Formhaut abhängig von den ihr eigenen Materialeigenschaften
beliebig belastet werden. Durch die Rotationssymmetrie ist gewährleistet,
dass die Saugvorrichtung zu jeder Zeit dieselben Zugspannungen in
die Formhaut einleitet.
-
Für nicht
rotationssymmetrische Formen und Formhäute ist dieses System aber
nicht anwendbar, da bei einer beliebigen Formgeometrie das Saugsystem
jeden Punkt der Form in konstantem Abstand von der Form abfahren
müsste.
Eine Steuerung eines derartigen Systems erfordert den Einbau von
Abstandsmessern in die Form oder die Programmierung eines Roboters,
welcher dann die Saugvorrichtung immer im entsprechenden Abstand
positioniert.
-
Außerdem muss
die Form selbst gasdurchlässig
sein, damit Druckgas über
den Formumfang eingeleitet werden kann. Bei den im Innenraum eines Fahrzeugs
verwendeten Formhäuten
ist diese Variante schon aus dem Grund nicht praktikabel, weil die Form
eine einheitliche, genau definierte Oberflächenqualität der Formhaut auf deren Sichtseite
gewährleisten
muss. Die Form weist dazu in vielen Fällen eine Oberflächenstruktur,
eine sogenannte Narbstruktur, auf.
-
Um
die Formhäute
zu entnehmen, wird als Lösung
des sich nach den Verfahren aus dem Stand der Technik stellenden
Problems nach der Erfindung vorgeschlagen, eine oder mehrere Druckgasquellen vorzusehen,
und Mittel vorzusehen, das Druckgas zwischen die Form und die Formhaut
einzubringen, sodass zwischen der Form und der Formhaut ein Hohlraum
ausgebildet wird.
-
Insbesondere
wird dazu eine Form zur Aufnahme von flüssigem oder pulverförmigem Kunststoffmaterial
zur Herstellung dreidimensionaler, dünnwandiger Formhäute im sogenannten
Rotationssinterverfahren oder Rotationsgießverfahren verwendet. In dieser
Form wird durch Wärmeeinwirkung eine
zusammenhängende,
gasdichte Formhaut aus dem flüssigen
oder pulverförmigen
Kunststoffmaterial hergestellt, wobei die Ablösung der Formhaut mittels unter
Druck stehendem Gas erfolgt und sich das unter Druck stehende Gas
zwischen der Innenseite der Form und der Außenseite der Formhaut befindet. Die
Formhaut wird an Stellen, die im Fertigprodukt unsichtbar sind,
von einem Mittel zur Zufuhr von Druckgas durchtrennt.
-
Die
Form selbst enthält
dabei keine Druckgasquellen oder ähnliches, weil die Oberfläche der Form
die Sichtseite der Formhaut abbildet, welche durch Abdrücke von
derartigen Bohrungen in ihrer Oberflächenqualität stark beeinträchtigt wird.
Dabei soll der maximale Abstand der Formhaut von der Form ungefähr 3 mm
betragen. Durch die Beschränkung
des maximalen Abstandes wird die Formhaut bei der Entnahme nicht überdehnt.
Das unter Druck stehende Gas löst
die Formhaut schrittweise ab. Dabei bildet das unter Druck stehende
Gas einen Hohlraum aus. Dieser Hohlraum vergrößert sich durch fortwährende Ablösung der
Formhaut von der Form, wobei kontinuierlich Druckgas über die
Zufuhrmittel nachgeliefert wird. Wenn sich der Gasraum zwischen Form
und Formwand vergrößert, wird
der Gasdruck gerade so hoch bemessen, dass die Haftkräfte zwischen
Form und Formwand überwunden
werden. Die Formhaut haftet auf der Oberfläche der Form durch im wesentlichen
konstante Adhäsionskräfte, da
die Zusammensetzung der Formhaut entlang der gesamten Formoberfläche homogen
ist. Sollten in einer Form Formhäute
mit unterschiedlicher Materialbeschaffenheit, Oberflächengestaltung
oder Farbe hergestellt werden, können
die Adhäsionskräfte bedingt durch
die Veränderung
der Oberflächenspannung variieren.
-
In
diesem Fall ist es vorteilhaft, mehrere Gaseintragsmittel vorzusehen,
sodass mindestens je ein Gaseintragsmittel die Ablösung der
Flächenbereiche übernimmt,
welche zu einer der Material- und/oder Oberflächenkombinationen gehört. Zusätzlich kann
es vorteilhaft sein, Saugvorrichtungen vorzusehen, welche die Formhaut
von der Form geringfügig
ablösen,
um das Zufuhrmittel positionieren zu können. Diese Saugvorrichtungen
enthalten Dichtungsmittel entlang ihres Umfangs, sodass in der Saugvorrichtung
ein Unterdruck erzeugt werden kann, welcher einen Teilbereich der
Formhaut von der Form ablöst.
Nach einem ersten Ausführungsbeispiel
wird das Mittel zur Zufuhr von Druckgas außerhalb der Saugvorrichtung
vorgesehen. Somit wird die Formhaut in einem Bereich durchtrennt,
welcher schon von der Form abgelöst
ist. Diese Maßnahme verhindert
die Berührung
des Mittels zur Zufuhr von Druckgas mit der Form, sodass die Formoberfläche nicht
beschädigt
werden kann. Da das Mittel zur Zufuhr von Druckgas mit Mitteln ausgestattet
ist, um die Formhaut zu durchtrennen, würde andernfalls die Gefahr
bestehen, dass die Form selbst beschädigt wird. Beispielsweise handelt
es sich bei den Mitteln zum Durchtrennen der Formhaut um eine Injektionsnadel.
Diese Injektionsnadel ist mit mindestens einem Druckgaskanal ausgestattet.
Das Druckgas tritt im Bereich der Spitze der Injektionsnadel aus,
sodass die Injektionsnadel weniger als 2 mm durch die Formhaut hindurch
ragt.
-
Alternativ
dazu kann in einer Variante vorgesehen werden, dass die Formhaut
auf einen Formträger
aufgezogen wird, welcher ein Profil aufweist, das einem Negativabdruck
der Formhaut in der Form entspricht. Durch Verwendung dieses Formträgers wird die
Formhaut direkt zu einem nachfolgenden Bearbeitungsschritt weitergeleitet.
Der Formträger
enthält Öffnungen,
die während
des Ablösens
als Eintragsorte für
das Druckmittel dienen und die dann nach Abschluss des Ablösevorgangs
und Einleitung des Transportvorgangs als Orte für die Anbringung von Ansaugmitteln
dienen. Zusätzlich
können
in diesen Öffnungen
Dichtungsmittel vorgesehen werden, sodass die Eintragsorte für das Druckmittel
vom restlichen Formträger
abgedichtet wird, sodass während des
Eintrags von Druckmittel an anderen Stellen des Formträgers durch
Saugvorrichtungen ein Unterdruck erzeugt wird, welcher bewirkt,
dass die Formhaut auf dem Formträger
haftet.
-
Eine
Form wird in der Anwendung im Rotationsgießverfahren oder Rotationssinterverfahren dazu
benutzt, Kunststoffformteile oder zumindest die Teile davon herzustellen,
welche als dekorative Schicht für
Anwendung im Fahrzeugbau, zur Herstellung von Elektrogeräten, Gebrauchsgegenständen aller
Art mit dem Anspruch auf optisch einwandfreie Oberflächengestaltung
verwendet werden. Mit der Form und dem Verfahren zu ihrer Herstellung
lassen sich Formhäute;
welche nachträglich
mit einem Kunststoffträgermaterial
verbunden werden können, schneller
und mit verbesserter Oberflächenqualität herstellen.
Zur Herstellung dieser Formteile wird der an sich bekannte Rotationssinterprozess
derart modifiziert, dass die teilweise abgekühlte Formhaut zur leichteren
Entnahme auf der Dekorseite mittels Druckluft von der Form abgelöst wird.
-
Die
Verwendung von Druckluft erlaubt die im wesentlichen gleichzeitige
Ablösung
der Formhaut von der Form. Dadurch kommt es in der Formhaut nur
zu geringen Zugspannungen, wodurch die Formhaut nicht beschädigt wird.
Die Formhaut kann somit konturgetreu von der Form abgelöst werden.
-
1 zeigt ein Zufuhrmittel
für Druckgas
und dessen Positionierung an der Formhaut
-
2 zeigt die Entwicklung
einer Druckgasblase in der Formhaut und deren Ablösung
-
3 zeigt die Entnahme der
abgelösten Formhaut
-
4 zeigt eine Verfahrensvariante
für die Positionierung
eines Zufuhrmittels.
-
5 zeigt den zweiten Verfahrensschritt, welcher
dem in 2 dargestellten
Verfahrensschritt entspricht
-
6 zeigt den dritten Verfahrensschritt
der Verfahrensvariante nach 4
-
7 zeigt eine weitere Verfahrensvariante für die Positionierung
eines Zufuhrmittels.
-
8 zeigt den zweiten Verfahrensschritt, welcher
dem in 2 dargestellten
Verfahrensschritt entspricht
-
9 zeigt den dritten Verfahrensschritt
der Verfahrensvariante nach 4
-
10 zeigt einen Teil der
Injektionsnadel
-
In 1 wird ein Schnitt einer
Formwand 1 mit einer in der Formwand 1 aufliegenden
Formhaut 2 dargestellt. Die Formhaut 2 wird durch
das Zufuhrmittel, also dem Mittel zur Zufuhr von Druckgas, durchstoßen. In
einer nicht dargestellten Variante wird das Zufuhrmittel im Randbereich
einer Formhaut seitlich zugeführt.
-
Das
Durchstoßen
der Formhaut kann nur an Stellen erfolgen, die am Produkt nicht
sichtbar sind, wie beispielsweise Ausschnitte. Bei dem Zufuhrmittel handelt
es sich beispielsweise um eine Injektionsnadel, vorzugsweise eine
schräg
angeschliffene Injektionsnadel mit 1 – 1,5 mm Durchmesser. Das Zufuhrmittel
ist auf einem Roboterarm 7 angebracht, welcher in jede
Raumrichtung über
Gelenkvorrichtungen 8 schwenkbar ist.
-
An
dem Roboterarm sind Zufuhrleitungen 9 für das Druckmittel insbesondere
das Druckgas angeordnet. Diese Zufuhrleitungen 9 sind an
eine Dosiervorrichtung 10 für das Druckgas, wie einen pneumatischen
Zylinder oder eine pneumatisch aktivierbare Membran angeschlossen.
Mit dieser Dosiervorrichtung kann die Zufuhr von Druckmittel gezielt
gesteuert werden. Mindestens eine Öffnung der Dosiervorrichtung 10 mündet in
die Injektionsnadel, welche einen Transportkanal für das Druckmittel
enthält.
In 2 wird gezeigt, dass
die Injektionsnadel die Formhaut durchdringt. Das Druckmittel bildet
eine Druckmittelblase 4 aus, also eine Druckgasblase, wenn
es sich um ein Druckgas handelt. Die Verwendung eines Druckgases
ist insofern vorteilhaft, da keine hohen Drücke zur Ablösung der Formhaut benötigt werden.
Zudem ist durch die Kompressibilität eines gasförmigen Druckmittels
gewährleistet,
dass sich an der Formhaut keine Druckspitzen aufbauen, wodurch die
Formhaut überdehnt
oder plastisch verformt würde.
Die eingebrachte Druckkraft übersteigt die
Haftkräfte
der Formhaut an der Formwand. Wenn die Oberfläche der Formwand eine dreidimensionale Struktur
aufweist, die auf die Formhaut abgebildet werden soll, drückt das
Druckmittel die Struktur aus der Formwand heraus.
-
In 3 wird dargestellt, wie
das Zufuhrmittel 3 von der Formhaut entfernt wird. Die
Formhaut wird dann mittels Greifmitteln 6 entnommen. Beispielsweise
kommen für
diese Greifmittel Sauggreifer zum Einsatz. Diese Sauggreifer haben
eine Saugoberfläche 11,
welche dicht auf der Formhaut aufliegt. Ein Teil der Saugoberfläche bildet
mit der Formhaut einen Hohlraum aus, welcher zumindest teilweise
evakuiert wird. Da der Sauggreifer auf der nicht sichtbaren Oberflächenseite
der Formhaut angreift, entstehen durch Abdrücke des Sauggreifers auf der
Formhaut keine Nachteile bezüglich
des Aussehens der Formhaut. Die Verwendung von Sauggreifern ist
schonender als eine manuelle Abnahme der Formhaut. Zudem kann der
Grad der Evakuierung genau überwacht
und gesteuert werden, womit der Einsatz von Sauggreifern zusätzliche
Vorteile bietet.
-
4 zeigt eine Anwendung in
einer Form mit hinterschnittigen Bauteilen. Im Unterschied zu 1–3 können Greifmittel 6,
wie beispielsweise Sauggreifer, schon zur Positionierung der Zufuhrmittel 3 oder
zu einer Voransaugung eingesetzt werden. Gerade in diesem Fall kann
es von Bedeutung sein, dass das Zufuhrmittel bei seiner Positionierung
nicht auf die Formwand auftrifft, da sowohl das Zufuhrmittel als
auch die Formwand beschädigt
werden können.
Das Zufuhrmittel enthält
eine Schneidvorrichtung oder eine Nadel und Kanäle zur Zufuhr von Druckmittel
in den Zwischenraum zwischen Formhaut 2 und Innenseite
der Form 1. Wenn die Formhaut in der Umgebung des Einschneidpunktes
oder Einstichpunktes angehoben wird, kann sich das Druckgas noch
gleichmäßiger über die
Oberfläche der
Formhaut verteilen.
-
In 2 wird die Entwicklung der
Druckgasblase gezeigt, die sich durch die Druckgaszufuhr ausbildet.
Die Druckgasblase breitet sich entlang des Zwischenraums zwischen
Formhaut und Innenseite der Formwand aus. In jeder Ausbreitungsphase
kann die Ausbreitung durch Greifmittel unterstützt werden. Die Greifmittel
halten den schon abgelösten
Teil der Formhaut in einer Position nahe der Innenseite der Form,
bis die gesamte Formhaut von der Form abgelöst ist.
-
Die
Greifvorrichtungen entnehmen die Formhaut und transportieren sie
in die folgende Bearbeitungsstation.
-
Das
Verfahren zur Entformung einer Formhaut aus einer Form umfasst die
nachfolgenden Schritte, wobei die Formhaut als eine zusammenhängende,
biegeschlaffe, gasdichte Kunststoffhaut beschrieben werden kann:
Diese Formhaut wird durch ein Rotationssinterverfahren oder Rotationsgießverfahren
erzeugt und liegt an der Innenwand 12 der Form auf. Zwischen
der Formhaut 2 und der Innenwand 12 der Form werden
Mittel zur Entnahme der Formhaut eingesetzt, wobei die Mittel zur
Entnahme der Formhaut unter Druck stehendes Gas zwischen die Formhaut
und die Innenseite der Form einbringen. Das unter Druck stehende
Gas bildet einen Hohlraum 4 aus, welcher als Druckgasblase
ausgestaltet sein kann.
-
Der
Hohlraum 4 wird durch örtliches
Ansaugen der Formhaut mittels eines Greifmittels 6 in der Ausführung einer
Saugvorrichtung hergestellt. Der Hohlraum entsteht durch Anlegen
eines Unterdrucks auf die Saugvorrichtung und einer Haftung der
Formhaut an der Saugvorrichtung. Die Mittel zur Entnahme der Formhaut
umfassen mindestens ein Mittel zur Zufuhr von Druckgas 3,
beispielsweise einer Injektionsnadel 13, wobei die Injektionsnadel
die Formhaut entweder nach einer ersten Verfahrensvariante außerhalb
der Saugvorrichtung 6 durchtrennt oder nach einer zweiten
(nicht dargestellten) Verfahrensvariante in einen Randbereich der
Form zwischen Formhaut und Innenseite der Form eingeschoben wird.
In einer weiteren Verfahrensvariante, auf die in 7 bis 9 genauer
eingegangen werden soll, erstreckt sich die Saugvorrichtung über die
Oberfläche der
Formhaut und bildet die Oberfläche
der Formhaut konturgetreu ab. Die Formhaut wird in der Saugvorrichtung
gehalten, um zur folgenden Bearbeitungsstation transportiert zu
werden. Die Injektionsnadel umfasst einen Aufsatz 14, der
die durchtrennten Bereiche der Formhaut für den nächsten Bearbeitungsschritt
abdichtet. Der nächstfolgende
Bearbeitungsschritt umfasst die Anbringung eines Schaums auf die
nicht sichtbare Seite der Formhaut.
-
Der
Schaum wird dann zwischen die Saugvorrichtung und die Formhaut eingebracht.
Damit kein Schaum durch die Einstichpunkte der Injektionsnadeln
hindurchtreten kann, verbleiben die Aufsätze während des Schäumverfahrens
in dem Zwischenraum zwischen Formträger und Formhaut. Die Aufsätze werden
nach Beendigung des Schäumverfahrens
aus dem Zwischenraum zwischen Formträger und Formhaut entnommen.
-
7 zeigt eine Form 1 mit
einer darin hergestellten Formhaut 2. In 7 ist ein hinterschnittiger Bereich 15 dargestellt.
Gerade dieser Bereich ist durch Kanten begrenzt, die eine manuelle
Entformung ohne Beschädigung
der sichtbaren Oberfläche schwierig
gestalten. Die Kanten 16, 17 wirken als Kerben,
die zu lokalen Überdehnungen
neigen, wodurch das optische Erscheinungsbild der Formhaut in Mitleidenschaft
gezogen werden kann. Nicht zuletzt bedingt durch die Kerbwirkungen
kommt es zu sichtbaren Veränderungen
der Oberflächenstruktur
und nicht zuletzt kann es sogar zu Rissen in der Formhaut kommen,
wenn die bei der Verarbeitung der Formhaut ohnehin kritischen Stellen
durch zusätzliche Zugspannungen
belastet werden. Zur Entnahme einer derartigen Formhaut wird ein
Formträger 18 vorgesehen,
welcher die Oberflächengeometrie
der Formhaut konturgetreu abbildet. Der Formträger kann somit als Positivform
für die
Formhaut betrachtet werden. Der Formträger ist mit Durchgangsbohrungen
versehen. Einerseits werden Öffnungen 19 für einen
Ansaugmechanismus 20 benötigt, andererseits Bohrungen 21 für das Zufuhrmittel 3 für das Druckgas.
-
Der
Formträger
wird bis auf einen Abstand von ca. 5 mm an die Oberfläche der
Formhaut angenähert.
Der Randbereich des Formträgers
enthält Dichtungselemente 22,
die den Raum zwischen Formträger
und Formhaut gasdicht abschließen.
Mittels dieser Dichtelemente ist einerseits gewährleistet, dass keine Verunreinigungen
zwischen den Formträger
und die Formhaut gelangen und andererseits kann über den gesamten Formträger ein
Unterdruck aufgebaut werden. Zudem wird die Formhaut in ihrer Lage
fixiert, sodass sie in der richtigen Position auf dem Formträger aufliegt
und nicht durch die Auflage schon Zugspannungen in die Formhaut
eingeleitet werden. In 8 ist
die eben beschriebene Position von Formhaut und Formträger dargestellt.
Durch die Öffnungen 19 wird
je ein Ansaugmechanismus 20 hindurchgeführt. Der Ansaugmechanismus 20 kann ein
elastisches, hohles Element aufweisen, welches auf die Oberfläche der
Formhaut zu liegen kommt. Dann wird ein Unterdruck an dieses hohle
Element gelegt, wodurch der Bereich der Formhaut, welcher im Durchmesserbereich
des hohlen Elements liegt, angesaugt wird. Um jede Bohrung 21 können auch eine
Vielzahl derartiger Hohlelemente angeordnet sein, sodass die Formhaut
in diesem Bereich auf dem Formträger
zu liegen kommt. Dann wird die Formhaut von einem Zufuhrmittel für Druckgas,
welches durch eine Bohrung 21 des Formträgers hindurchgeführt wird,
erfasst und durchtrennt. Weil die Formhaut durch den Ansaugmechanismus
in einem Abstand von mindestens 3 mm zur Form gehalten wird, ist
sichergestellt, dass das Zufuhrmittel nicht auf der Form auftrifft.
Bei dem Zufuhrmittel handelt es sich beispielsweise um eine Injektionsnadel 13.
Die Injektionsnadel ist im Detail in 10 dargestellt.
Die Injektionsnadel 13 enthält eine Bohrung 23,
welche der Zufuhr von Druckmittel, insbesondere Druckgas dient.
Das Druckgas wird über
eine steuerbare Zufuhrvorrichtung 24 so lange zugeführt, bis
die gesamte Formhaut von der Form abgelöst ist. Gleichzeitig können auch
noch weitere (nicht dargestellte) Saugvorrichtungen im Formträger aktiviert
werden. Da der Raum zwischen Formträger und Formhaut durch die Dichtungen
zumindest teilweise gasdicht abgeschlossen ist, vergrößert sich
durch die Saugvorrichtungen die Druckdifferenz und die Formhaut
legt sich auf dem Formträger
an.
-
Die
Saugvorrichtungen sind über
Saugleitungen 25 mit einem Unterdruckerzeuger 26,
beispielsweise einer Vakuumpumpe, verbunden. Die steuerbaren Zufuhrvorrichtungen 24 sind
mittels Zuleitungen 27 für Druckgas, mittels Ableitungen 28 für zu entlüftendes
Druckgas mit einem Druckgaserzeuger 29 verbunden.
-
In 9 ist die Endposition der
Formhaut dargestellt. Die Formhaut kann samt des Formträgers 18 und
dessen Rahmen 30 in ein Transportmittel integriert werden,
um den nächstfolgenden
Bearbeitungsschritt zu durchlaufen.
-
Die
Zufuhrmittel für
Druckgas können
zur Ablösung
der Formhaut verwendet werden, wenn eine Vorrichtung zum Verschluss
der durchtrennten Formhaut vorgesehen wird. Eine derartige Vorrichtung 31 ist
in 10 dargestellt. Sie
besteht aus einem manschettenartigen Aufsatz 14, welcher
aus elastischem Material besteht und die Injektionsnadel umgreift.
Da die Injektionsnadel eine schräge
Oberfläche 31 aufweist,
die zu einer Durchstichkante 32 führt, kann auf dieser ein manschettenartiger
Aufsatz platziert werden. Zudem kann die Injektionsnadel eine Einbuchtung 33 aufweisen,
welche den Halt des manschettenartigen Aufsatzes verbessert.
-
Der
manschettenartige Aufsatz wird teilweise in die Formhaut gesteckt
und verbleibt nach dem Zurückziehen
der Injektionsnadel in der Formhaut stecken und verschließt deren
Schnittöffnung.
Da der manschettenartige Aufsatz aus elastischem Material besteht,
zieht er sich zusammen und verschließt die Öffnung. Er bleibt auch nicht
auf der Injektionsnadel haften, da er in eine Nut 34 des
Formträgers
abgestreift wird. Mit dieser Lösung
ist gewährleistet,
dass die Schnittöffnung
nachträglich
automatisch verschlossen werden kann. Wenn die Formhaut in einem
folgenden Bearbeitungsschritt hinterschäumt wird, kann der Schaum nicht
mehr durch die Öffnung hindurchtreten,
da die Öffnung
durch den manschettenartigen Ansatz verstopft ist.
-
- 1
- Form
- 2
- Formhaut
- 3
- Mittel
zur Zufuhr von Druckgas (Zufuhrmittel)
- 4
- Druckgasblase
- 5
- Roboterarm
- 6
- Greifmittel
- 7
- Roboterarm
- 8
- Gelenkvorrichtung
- 9
- Zufuhrleitungen
- 10
- Dosiervorrichtung
- 11
- Saugoberfläche
- 12
- Innenwand
- 13
- Injektionsnadel
- 14
- Aufsatz
- 15
- hinterschnittiger
Bereich
- 16
- Kante
- 17
- Kante
- 18
- Formträger
- 19
- Öffnung
- 20
- Ansaugmechanismus
- 21
- Bohrung
für Zufuhrmittel
für Druckgas
- 22
- Dichtung
- 23
- Bohrung
in der Injektionsnadel
- 24
- steuerbare
Zufuhrvorrichtung
- 25
- Saugleitungen
- 26
- Unterdruckerzeuger
- 27
- Zuleitung
für Druckgas
- 28
- Ableitung
für Druckgas
- 29
- Druckgaserzeuger
- 30
- Rahmen
- 31
- schräge Oberfläche
- 32
- Durchstichkante
- 33
- Einbuchtung
- 34
- Nut