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Die Erfindung betrifft eine Echtzeitüberwachung
chemischer und physikalischer Wechselwirkungen an Grenzflächen zwischen
molekularem Gas und einem Festkörper
z.B. zum Detektieren luftgetragener molekularer Verunreinigungen
(Airborne Molecular Contaminants, AMC) in Fertigungs- und Verarbeitungsumgebungen.
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Viele Fertigungsprozesse und Technologien sind
anfällig
für luftgetragene
oder gasförmige
molekulare Verunreinigungen (AMC) und mit einer damit verbundenen
molekularen Oberflächenkontamination
(SMC), die durch chemische Wechselwirkungen zwischen AMCs und ihnen
ausgesetzten kritischen Oberflächen
hervorgerufen wird. Solche kritischen Oberflächen (nachstehend als "beeinflußte Oberflächen" bezeichnet) sind
beispielsweise Oberflächen integrierter
Schaltungen, z.B. Resist-, Silizium- und andere Halbleitermaterialien;
Verdrahtungsoberflächen
aus Wolfram, Aluminium oder. anderen Metallen; Siliziumdioxidoberflächen; optische
Oberflächen; mechanische
Oberflächen;
Oberflächen
von Festplatten; Oberflächen
von Flachbildschirmen; usw. Nachteilige Wirkungen von SMC sind beispielsweise Änderungen
der chemischen, elektrischen und optischen Qualitäten kritischer
Oberflächen.
Diese nachteiligen Wirkungen vermindern die Produktleistung und
-zuverlässigkeit
und erhöhen
die Fertigungskosten. Einige Beispiele solcher nachteiligen Wirkungen auf
die vorstehend erwähnten
kritischen Oberflächen sind
T-Topping von Resistmaterial, defektes oder gestörtes epitaktisches Wachstum,
unbeabsichtigtes Dotieren, ungleichmäßiges Oxidwachstum, Änderungen
der Eigenschaften der Waferoberfläche, Korrosion und ein vermindertes
Haftvermögen
metallischer Pads. Viele dieser Wirkungen werden insbesonders dann
nachteilig, wenn Leitungsbreiten von weniger als 0,18 μm verwendet
wer den. Außerdem
wird, wenn die Wafergröße zu- und
die Bauelementgeometrie abnimmt, die Nachfrage nach empfindlicheren Überwachungstechniken
zunehmen. In der Optikindustrie ist SMC eine bekannte Ursache für Schleierbildung
auf optischen Oberflächen.
SMC verursacht außerdem
Striktionsprobleme in bestimmten mechanischen Vorrichtungen, z.B.
in Festplattenlaufwerken, weil SMC-kontaminierte Oberflächen einen
wesentlich größeren Reibungskoeffizienten
aufweisen können
als nicht kontaminierte Oberflächen.
SMC beeinflußt
außerdem
die Fertigung von Festplattenlaufwerken und Flachbildschirmen, die
aus auf dem Fachgebiet bekannten Gründen typischerweise in mehreren "Mini"-Reinräumen erfolgt.
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Die verschiedenen AMCs, die nachteilig SMC
verursachen, können
in vier allgemeine Kategorien eingeteilt werden: Säuren, Basen,
kondensierende Stoffe und Dotierstoffe, die auch als SEMI F21-95
Klassen A, B, C und D bezeichnet werden. Einige AMCs sind jedoch
keiner dieser Klassen zugeordnet.
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Ursachen für AMC sind ungeeignete Filtration
von Umluft, chemische Verunreinigung von Querprozessen oder parallelen
oder verschränkten
Prozessen, Ausgasen von Reinraummaterialien, z.B. von Filtern, Geldichtungsmassen
und Konstruktionsmaterialien, sowie Verunreinigungen, die von Menschen übertragen
und ausgegeben werden. Wenn das Fluid,"frische" Außenluft
ist, sind AMC-Quellen Automobilabgase, Evapotranspiration von Pflanzen und
verschiedene Industrieemissionen. AMCs können auch chemische Verbindungen
und Dämpfe sein,
die bei der chemischen Zerstörung
von und der Wechselwirkung zwischen Molekülen bei der AMC-Kontamination
von den Primärquellen
erhalten werden. Andere Quellen für AMC/SMC sind chemische Kontamination
durch Querprozesse oder parallele Prozesse innerhalb eines Arbeitsbereichs
oder einer Fabrik und ungeeignet ventilierte oder durchlüftete Umluft.
Noch andere Quellen sind Ausgasen von Reinraummaterialien, z.B.
von Filtern, Geldichtungsmassen und Konstruktionsmaterialien, insbesondere neuer
Textilmaterialien, und verschiedenartige Verunreinigungen, die durch
industrielle Geräte
ausgegeben werden, z.B. durch Pumpen, Motoren, Roboter und Behälter. Eine
andere Quelle sind Unfälle, z.B.
Verschütten
von Chemikalien, und Störungen
in der Temperatur- und Feuchtigkeitsregelung. Eine noch andere Quelle
sind Menschen, z.B. ihre Körper, ihre
Kleidung und ihre Hygiene- oder Kosmetikprodukte.
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AMCs können auch dann zu Produktivitätsverlusten
führen,
wenn sie in Konzentrationen im unteren ppbv- (parts per billion
by volume) Bereich vorhanden sind. Solche Prozesse erfordern daher
eine ultrareine, gut überwachte
Umgebung.
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Es ist kein einzelnes Überwachungsinstrument
und kein einzelnes Überwachungsverfahren
in der Lage, alle vier AMC-Kategorien
gleichzeitig zu überwachen.
Die meisten bekannten Technologien konzentrieren sich stattdessen
auf Untergruppen der AMC-Kategorien oder auf spezifische AMC-Arten
innerhalb einer der Kategorien.
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Ein anderer Nachteil herkömmlicher Überwachungstechnologien
ist, daß die
meisten davon luftgetragene oder als Umgebungssuspension vorliegende
AMC-Konzentrationen überwachen. Quartz-Crystal-Microbalance-
(QCM) und verfügbare O-berflächenschallwellen(SAW)-techniken überwachen
SMC, jedoch nur auf der Oberfläche
des QCM- oder SAW-Elements. Eine Überwachung akkumulierter SMC
auf der Oberfläche
des QCM-Kristalls
oder des SAW-Substrats kann keine geeignete Messung der oder Information über die
chemischen Wechselwirkungen an der kritischen Oberfläche bereitstellen. Ein
wesentlicher Grund für
dieses Versagen der Technik ist, daß die Eigenschaften oder die
Natur der chemischen Wechselwirkungen zwischen AMCs und der beeinflußten Oberfläche nicht
nur von der luftgetragenen oder Umgebungskonzentration der AMCs abhängt, sondern
auch von anderen Faktoren, z.B. vom Ausmaß und der Natur anderer AMCs
auf der Oberfläche,
der Temperatur und der relativen Feuchtigkeit und insbesondere von
der chemischen Struktur der kritischen Oberfläche. Wenn daher Luftproben hinsichtlich
AMC ausgewertet werden, werden die gemessenen Konzentrationen in
geschätzte
Mengen der molekularen Kontamination auf den beeinflußten Oberflächen umgewandelt.
Typischerweise basiert diese Abschätzung auf der Probennahmedauer
oder der Expositionszeit und der Depositionsrate.
(1) S =
E(NV/4), wobei
S die Depositionsrate in Molekülen/cm2/s;
E ein dimensionsloser Haftkoeffizient
mit einem Wert zwischen 0 und 1; und
N die absolute Konzentration
(Number Density) in Luft in Molekülen/cm3 ist;
und
E von der Temperatur, der Feuchtigkeit, der Oberflächenzusammensetzung
und der Größe und dem
Typ anderer vorhandener AMCs abhängig
ist. E kann nur experimentell bestimmt werden und ist für nahezu jede
Situation verschieden. Daher wird E als eine sichere und erhebliche
Fehlerquelle betrachtet.
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Das einzige kommerziell verfügbare Verfahren,
das versucht, diese Daten bereitzustellen, ist das QCM-Verfahren.
QCM-Vorrichtungen werden jedoch typischerweise bei Frequenzen zwischen
4 MHz und 12 MHz betrieben. SAW-Vorrichtungen werden hingegen typischerweise
bei Frequenzen von 200 MHz und mehr betrieben. Die Massenempfindlichkeit
piezoelektrischer Vorrichtungen, sowohl von QCM- als auch von SAW-Vorrichtungen, ist
dem Quadrat der Frequenz proportional., Die QCM-Massenempfindlichkeit
ist daher herkömmlich
zwei Größenordnungen
schlechter als die SAW-Massenempfindlichkeit. Die geringere Massenempfindlichkeit
führt zu
einer schlechteren Zeitauflösung
von Massenänderungsereignissen,
wenn z.B. SMC-Verunreinigungen sich aufgrund eines RMC-Ereignisses auf dem
QCM-Kristall ansammeln. D.h., wenn eine SAW- und eine QMC-Vorrichtung
der gleichen AMC-Konzentration ausgesetzt sind, weist die SAW-Vorrichtung
eine Frequenzänderungsrate
auf, die etwa zwei Größenordnungen
größer ist
als diejenige der" QCM-Vorrichtung.
Daher muß die
QCM-Vorrichtung
länger
exponiert sein als die SAW-Vorrichtung, um die gleiche Frequenzänderung
zu erhalten. Dadurch können Kontaminationsereignisse,
die innerhalb kurzer Zeitabschnitte auftreten, verschmiert werden
oder unbemerkt bleiben. Aus diesem Grunde weist die QCM-Technologie
keine ausreichende Massenempfindlichkeit für eine geeignete Überwachung
kritischer Oberflächen
auf, die kurzzeitigen AMC-Ereignissen ausgesetzt sind. Ein Beispiel
hierfür
ist die Überwachung
von Photoresistmaterialien, die Ammoniak und Aminen ausgesetzt sind,
was über
eine Zeitdauer von nur zwei Stunden auftreten kann.
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SAW-Vorrichtungen sind zum Detektieren molekularer
Kontamination verwendet worden (vergl. US-A-6122954 und AS-A-5918258). In diesen
Vorrichtungen wird ein Fluid, das eine Verunreinigung enthält, mit
der SAW-Vorrichtung unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die die
Deposition der Verunreinigung auf der SAW-Vorrichtung unterstützen, z.B. durch
Verdampfen des Fluids, so daß die
Verunreinigungen zurückbleiben,
oder durch Beschichten der SAW-Vorrichtung mit einem hydroskopischen
Polymer, um das Absorptionsvermögen
für Wasser
zu verbessern, wenn Wasser eine Verunreinigung ist. Das erstgenannte
Verfahren ist jedoch langsam, und das zweitgenannte verfahren ist
sowohl durch die Typen der Verunreinigungen, die detektiert werden
können,
als auch durch die Wiederverwendbarkeit der SAW-Vorrichtung begrenzt.
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Die vorliegende Erfindung ist eine
Weiterentwicklung des Stands der Technik und eliminiert die vorstehend
erwähnten
Probleme durch Bereitstellen einer SAW-Vorrichtung, die mit einem
Oberflächenmaterial
beschichtet ist, das die kritische Oberfläche, die einer Verunreinigung
ausgesetzt ist, d.h. die beeinflußte Oberfläche, nachbildet. Wenn beispielsweise
die beeinflußte
Oberfläche
die Kupferoberfläche eines
Festplattenelements ist, wird die SAW-Vorrichtung mit Kupfer beschichtet.
Das SAW-Ausgangssignal kann dann verwendet werden, um die Oberflächenkontamination
einer Kupferoberfläche
eines Festplattenelements zu überwachen,
das der gleichen Umgebung ausgesetzt ist. Wenn gemäß einem anderen
Beispiel die beeinflußte
Oberfläche
eine Oberfläche
ist, die für
Korrosion durch Säuredampf anfällig ist,
kann eine silberbeschichtete SAW-Vorrichtung verwendet werden, um
die Korrosion zu überwachen,
weil Silber für
Korrosion durch Säuredampf
hochgradig anfällig
ist. Als anderes Beispiel kann eine stearinsäurebeschichtete SAW-Vorrichtung
verwendet werden, um eine beeinflußte Oberfläche nachzubilden, deren Qualität durch
Ammoniak abnimmt, weil die Qualität von Stearinsäure selbst durch
Ammoniak herabgesetzt wird. Die Aufgaben der vorliegenden Erfindung
werden durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
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Durch die vorliegende Erfindung wird
ein hochempfindliches Echtzeitüberwachungsverfahren für einen
gehäuften
Aufprall von AMC auf kritische Oberflächen bereitgestellt, wobei
die Abhängigkeit von
geschätzten
Haftkoeffizienten und die damit in Beziehung stehende Abschätzung der
SMC-Kontamination
auf kritischen Oberflächen
wesentlich reduziert oder sogar eliminiert wird. Durch die Empfindlichkeit
und Stabilität
der erfindungsgemäßen SAW-Vorrichtung
wird eine Hochfrequenzoberfläche und
eine hochfrequente AMC-Abtastung
und eine Korrelation zwischen den Daten und lokalen Prozeßereignissen
bereitgestellt. Außerdem
wird durch die erfindungsgemäße SAW-Vorrichtung
eine wesentlich verbesserte Massenempfindlichkeit bereitgestellt,
so daß neue
Oberflächentypen überwacht
werden können,
die durch QCM-Techniken
nicht effektiv überwacht
werden können.
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Durch die Erfindung wird außerdem ein
Verfahren zum Herstellen einer ACM-Überwachungseinrichtung mit
dem Schritt zum Beschichten einer SAW-Oberfläche mit einer Dünnschicht
bereitgestellt. Hierin wird der Ausdruck "Dünnschicht" im gleichen Sinne
verwendet wie auf dem Fachgebiet integrierter Schaltungen, d.h.
sie bezeichnet eine Schicht mit einer Dicke von weniger als 1 μm. Die Beschichtung
kann durch Sputtern, ein CVD- (Chemical Vapor Deposition) Verfahren,
ein ALD- (Atomic Layer Deposition) Verfahren oder durch Sprühbeschichten
(Misted Deposition) hergestellt werden.
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Durch die Erfindung wird erstmals
eine praktische Vorrichtung zum Überwachen
molekularer Kontamination bereitgestellt. Zahlreiche andere Merkmale,
Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden anhand der folgenden
Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen deutlich.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Beispiels einer erfindungsgemäßen SAW-Vorrichtung;
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2 zeigt
ein Beispiel eines reaktiven Detektionsgeräts, das die SAW-Vorrichtung
von 1 aufweist;
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3 zeigt
eine Querschnittansicht der SAW-Meßfläche 4A in der Nähe eines
Kontaktpads entlang der Linie 3-3 in
-
1;
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4 zeigt
das reaktive Detektionsgerät
von 2, ferner mit einer
Referenz-SAW-Vorrichtung;
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5 zeigt
ein Meßdiagramm
zum Darstellen einer beobachteten Frequenz als Funktion der Zeit
für eine
SAW-Vorrichtung,
die gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung beschichtet und Ammoniak ausgesetzt
ist; 6 zeigt ein {Meßdiagramm
zum Darstellen einer beobachteten Frequenz als Funktion der Zeit
für eine
SAW-Vorrichtung,
die wie die für
die Messung von 5 verwendete
SAW-Vorrichtung, jedoch mit einer anderen Schichtdicke beschichtet ist;
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7 zeigt
ein Meßdiagramm
zum Darstellen einer Korrosionsmassenakkumulation oder -materialanhäufung bezüglich der
Zeit auf einer erfindungsgemäßen, silberbeschichteten
SAW-Vorrichtung;
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8 zeigt
ein Meßdiagramm
zum Darstellen einer Massenakkümulation
oder -materialanhäufung
bezüglich
der Zeit auf einer erfindungsgemäßen, kupferbeschichteten
SAW-Vorrichtung;
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9 zeigt
einen Vergleich zwischen einer Empfindlichkeit einer erfindungsgemäßen beschichteten
SAW-Vorrichtung
und einer herkömmlichen SAW-Vorrichtung;
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10 zeigt
ein Meßdiagramm
zum Darstellen einer Frequenzverschiebung einer erfindungsgemäßen, beschichteten
SAW-Vorrichtung, die für
eine begrenzte Zeitdauer Ammoniak ausgesetzt ist; und
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11 zeigt
ein Diagramm einer beispielhaften Messung einer Frequenzänderungsrate,
die durch eine erfindungsgemäße, beschichtete SAW-Vorrichtung
erhalten wird.
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Der Ausdruck "Fluid" ist hierin als Flüssigkeit oder Gas oder Dampfgemisch,
wie beispielsweise Luft, elementare Gase, z.B. Stickstoff oder Argon, und
Gemische davon definiert. Wenn ein beispielhafter Betrieb beschrieben
wird, soll durch das für
die Beschreibung verwendete spezifische Fluid, falls dies nicht
ausdrücklich
erwähnt
oder anhand des Zusammenhangs deutlich ist, der Umfang oder die
Betriebs- oder Funktionsweise
der Erfindung nicht eingeschränkt
werden.
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1 zeigt
ein Beispiel einer SAW-Vorrichtung 2 mit einer Äquivalenzfläche gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung. Das in 1 dargestellte Beispiel einer SAW-Vorrichtung 2 mit
einer Äquivalenzfläche weist
ein Substrat 4 mit einer Meßfläche 4A mit einem ersten
Paar 6 Interdigital-Wandlern(-Transducern) 6A bzw. 6B auf,
die in einem ersten Bereich 7 der Fläche 4A angeordnet
sind. Ein zweites Paar 8 Interdigital-Wandler(-Transducer) 8A bzw. 8B ist
in einem zweiten Bereich 9 der Fläche 4A angeordnet.
Ein erstes Kontaktpad (Kontaktfleck) 10A ist mit dem Transducer 6A des
ersten Paars und einer ersten Verbindungs- oder Anschlußleitung 12A verbunden. Ähnlicherweise
ist ein zweites Kontaktpad 10B mit dem Transducer 10B des
ersten Paars und einer zweiten Verbindungsleitung 12B verbunden.
Ein drittes Kontaktpad 14A ist mit dem Transducer 8A des
zweiten Transducerpaars und einer dritten Verbindungsleitung 16A verbunden.
Ein viertes Kontaktpad 14B ist mit dem Transducer 8B des
zweiten Transducerpaars und einer vierten Verbindungsleitung 16B verbunden.
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Eine Beschichtung oder eine Dünnschicht 20 ist
auf der Fläche 4A über einem
Bereich angeordnet, in dem Oberflächenschallwellen sich in Antwort
auf elektrische Signale ausbreiten, die dem ersten Transducerpaar 6A, 6B und/oder
dem zweiten Transducerpaar 8A, 8B zugeführt werden,
wie nachstehend beschrieben wird. Die Schicht 20 ändert die
Schallwellenausbreitungsgeschwindigkeit im Vergleich zu einem Substrat 4,
das keine Beschichtung auf seiner Oberfläche 4A aufweist.
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Für
diesen ersten Aspekt der Erfindung weist die Schicht 20 ein
Material auf, das der zu überwachenden
kritischen Oberfläche äquivalent
und vorzugsweise das gleiche Material ist wie das Material der zu überwachenden
kritischen Oberfläche.
Hierin bezeichnet "äquivalentes
Material" ein Material,
das die kritische Oberfläche
bezüglich
spontaner Kontamination durch eine Verunreinigung nachbildet. Die Kontamination
ist dahingehend spontan, daß sie
auf die gleiche Weise auftritt wie die Kontamination der kritischen
Oberfläche,
im Gegensatz zu einer herkömmlichen
Kontamination durch Manipulation, wobei z.B. eine Probe eines kontaminierten
Fluids auf die Oberfläche
gegossen oder aufgebracht und dann verdampft wird. Wenn eine molekulare
Verunreinigung durch die Oberfläche
der Schicht 20 absorbiert wird oder mit der Oberfläche der
Schicht 20 reagiert, werden neue Moleküle gebildet, so daß die Masse auf
der Oberfläche
zunimmt. Die erhöhte
Masse beeinflußt
die Schallwellenausbreitungsgeschwindigkeit und ändert die Wellenlänge einer
Schallwelle, die eine vorgegebene Frequenz aufweist. Weil die Schicht 20 aus
dem gleichen Material besteht wie die kritische Oberfläche, wird
durch das Reaktionsvermögen
der Schicht 20 und die erhaltenen neuen Moleküle eine
Detektionsfläche
bereitgestellt, die für molekulare
Verunreinigungen selektiv ist, die mit der kritischen Oberfläche reagieren
können.
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Der Ausdruck "Dünnschicht" wird hierin im gleichen
Sinne verwendet wie auf dem Fachgebiet der integrierten Schaltungen.
Sie bezeichnet einen Schicht mit einer Dicke von weniger als 1 μm und vorzugsweise
mit einer Dicke von höchstens
0,5 μm.
Typischerweise kann die Dünnschichtdicke
im Bereich von beispielsweise 1 nm bis 100 nm liegen, wobei die Dicke
teilweise von der spezifischen Sensoranwendung abhängt, in
der die Vorrichtung verwendet wird. Als allgemeine Richtlinie entspricht
die Dicke vorzugsweise der Dicke der kritischen Oberfläche, für die AMC überwacht
wird. Wenn beispielsweise die kritische Oberfläche eine Schicht mit einer
Dicke von 5 nm ist, sollte die Sensor- oder Prüfschicht vorzugsweise eine
Dicke von 5 nm aufweisen. Wenn die kritische Oberfläche eine
Schicht mit einer Dicke von 50 nm ist, sollte die Sensor- oder Prüfschicht
vorzugsweise eine Dicke von etwa 50 nm aufweisen. Wenn die Sensor-
oder Prüfschichtdicke
zu groß ist,
wird die Massenempfindlichkeit reduziert. Der Ausdruck "Dünnschicht" soll nicht die sogenannten "Dünnschichten" im makroskopischen Bereich beinhalten, wie
beispielsweise für
diskrete Kondensatoren. In diesen Bereichen ist die Schicht zwar
im Vergleich zu Schichten "dünn", die Nichtfachmänner tagtäglich verwenden,
sie sind jedoch hundert- wenn nicht tausendmal dicker als die routinemäßig in integrierten Schaltungen
verwendeten Schichten, und die Prozesse zum Herstellen der Schichten
sind völlig
unterschiedlich.
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Beispiele von Materialien für die Schichten 20 sind
Kupfer, Siber, Gold, Platin, Titan, Wolfram, Aluminium, Nickel,
Metalloxide und -legierungen, Galliumarsenid, Galliumnitrid, Halbleiter,
Metalloxide, Photoresistmaterialien, al- le Glasarten, Siliziumdioxid,
Polymere, Stearinsäure
und verschiedene andere, für
bestimmte Industrien, Technologien und Prozesse spezifische Beschichtungen.
Wenn die Schicht 20 aus einem nichtleitenden Material besteht,
z.B. aus einem Polymer, kann sie auf die gesamte Oberfläche 4A aufgebracht
werden. Metallschichten 20 können die Oberfläche 4A mit
Ausnahme der Kontaktpads 10A, 10B, 14A und 14B abdecken.
Vorzugsweise wird im voraus eine nichtleitfähige Schicht auf die Kontaktpads
aufgebracht, wenn ein Metall auf diese Pads oder Flecken aufgebracht
werden soll.
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Die Schicht 20 kann direkt
auf die Meßfläche 4A aufgebracht
werden. In vielen Fällen
wird es jedoch bevorzugt sein, eine Zwischenschicht oder mehrere
Zwischenschichten zwischen der Fläche 4A und der Schicht 20 auszubilden.
Diese Zwischenschichten können
eine Passivierungsschicht, eine Sperr- oder Begrenzungsschicht,
eine Isolierschicht oder eine Adhäsions- oder Haftschicht sein.
Dies ist in 3 dargestellt. 3 zeigt eine Querschnittansicht
durch den Bereich des Kontaktpads 14A. In diesem Bereich
ist eine Kontaktpad-Metallschicht 31 auf der Fläche 4A aufgebracht.
Eine Passivierungsschicht 32 ist allgemein auf der gesamten
Fläche 4A aufgebracht.
Diese Schicht dient auch als Isolierschicht zwischen dem Kontakt 31 und
der Detektionsfläche 20.
Eine Sperr- oder Begrenzungsschicht 34, z.B. eine Siliziumnitridschicht,
kann auf der Passivierungsschicht 32 ausgebildet sein.
Eine Adhäsions-
oder Haftschicht 36 ist auf der Isolierschicht 34 ausgebildet,
und ein Detektionsmaterial 20, das einer kritischen Oberfläche äquivalent
ist, ist auf der Adhäsions-
oder Haftschicht 36 ausgebildet. Die Schichten 32, 34 und 36 sind
optional und dargestellt, um zu zeigen, daß erfindungsgemäß vorzugsweise
eine Passivierungs-, Isolier-, Sperr- oder Begrenzungs- und Adhäsions- oder
Haftschicht nach Erfordernis vorgesehen sind, um die Schicht 20 in
ihrer Funktion effektiv, stabil und zuverlässig zu machen. Wenn beispielsweise
die Detektionsflächenschicht 20 aus
Platin besteht, kann eine Passivierungs-/Isolierschicht 34 verwendet
werden, die durch ein CVD-Verfahren hergestellt wird, durch das
Siliziumdioxid, Aluminiumoxid (Al2O3) oder Siliziumnitrid aufgebracht wird,
um das Platin von der Kontaktschicht 32 zu isolieren, woraufhin
eine dünne
Adhäsionsoder
Haftschicht 36 durch Aufsputtern von Titan aufgebracht
wird, weil Platin an einigen Materialien, z.B. Siliziumdiöxid, nicht
geeignet anhaftet. In diesem Fall dient das Siliziumdioxid auch
als Passivierungsschicht 32, und die Titan-Adhäsions- oder
Haftschicht 36 wirkt zusammen mit der Siliziumdioxid-Passivierungsschicht 32 als
Sperr- oder Begrenzungsschicht.
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Die Dünnschicht 20 kann
durch Sputtern, ein CVD- (Chemical Vapor Deposition) Verfahren,
ein ALD- (Atomic layer Deposition) Verfahren, Sprühbeschichten
(Misted Deposition) oder durch ein beliebiges anderes geeignetes
Verfahren ausgebildet werden. Das bevorzugte Verfahren zum Aufbringen
von Metallen ist Ionenstrahl-Sputtern auf eine maskierte SAW-Oberfläche. Dadurch
wird eine gute Oberfläche erhalten.
Ein exemplarisches Verfahren zum Aufbringen von Polymerbeschichtungen
ist ein CVD-Verfahren. Ein anderes Verfahren ist Sprühbeschichten (Misted
Deposition) mit kleinen Tröpfchen einer
dünnen
Polymerlösung
in einem flüchtigen
Lösungsmittel,
z.B. 2-Methoxyethanol). Die Beschichtung kann als einzelne oder
mehrere Schichten aufgebracht werden.
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Ein geeignetes CVD-Verfahren ist
in der WO 99102756 beschrieben, und ein geeignetes Sprühbeschichtungsverfahren
ist in der US-A-5997642 beschrieben. Diese Verfahren beginnen mit
dem Bereitstellen eines flüssigen
Vorgängers,
der chemische Elemente enthält,
die zum Ausbilden des Detektionsmaterials geeignet sind. Flüssige Vorgänger, die
sich als geeignet erwiesen haben, sind Alkoxide, Metallalkyle, Beta-Diketonate und Carboxylate,
die in einem Lösungsmittel
gelöst
sind. Geeignete Lösungsmittel sind
z.B. Methylethylketon, Isopropanol, Methanol, Tetrahydrofuran, Xylol,
n-Butylacetat, Hexamethyldisilazan (HMDS), Oktan, 2-Methoxyethanol
und Ethanol. Der flüssige
Vorläufer
wird auf das Substrat aufgebracht. Wenn er durch ein CVD-Verfahren
aufgebracht wird, kann das beschichtete Substrat ohne weitere Behandlung
verwendet werden, obwohl es vorzugsweise nach dem Beschichten bei
einer Temperatur von 500°C
bis 800°C
geglüht
wird. Wenn er durch Sprühbeschichten
aufgebracht wird, wird die flüssige
Schicht bei einer Temperatur von 150°C bis 300°C getrocknet und dann in einem
Ofen bei einer Temperatur von 500°C
bis 800°C
geglüht.
Alternativ kann ein RTA-Prozeß (Rapid
Thermal Anneal) oder ein RTP-Prozeß (Rapid Thermal Processing)
verwendet werden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind.
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Sputtern und das ALD-Verfahren sind
auf dem Fachgebiet der integrierten Schaltungen bekannt.
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2 zeigt
ein Beispiel eines SAW-Meßgeräts mit einer
reaktiven Oberfläche,
wobei die in 1 dargestellte
SAW-Vorrichtung 2 mit
einer reaktiven Oberfläche
mit einer freischwingenden Oszillatorschaltung 21 verbunden
ist. Das Verbinden der SAW-Vorrichtung 2 mit einem freischwingenden
Oszillator 21 ist eines der erfindungsgemäß anwendbaren
Verfahren zum Erfassen von Änderungen
der Masse der Schicht 20. Die Schaltung von 2 bildet eine freischwingende
Oszillatorschaltung 21, indem das erste und das zweite
Transdu cerpaar 6A, 6B bzw. 8A, 8B mit
einem Verstärker 22 verbunden werden,
wie in 2 dargestellt,
der auf dem Fachgebiet der SAW-basierten AMC-Detektoren bekannt ist.
Der Verstärker 22 kann
Phasenverschiebungselemente für
gewünschte
Oszillationscharakteristika aufweisen, wie ebenfalls auf dem Fachgebiet
bekannt ist. Die Oszillationsfrequenz hängt teilweise von der Schallwellenausbreitungsgeschwindigkeit ab.
Durch die Änderungen
der Schallwellenausbreitungsgeschwindigkeit, die durch eine erhöhte Masse der
Schicht 20 verursacht wird, die durch neue Moleküle gebildet
wird, die durch die Wechselwirkung mit molekularen Verunreinigungen
erzeugt werden, wird daher die Oszillationsfrequenz geändert. Die Änderung
der Oszillationsfrequenz wird durch den Frequenzdetektor 24 erfaßt. Der
in 2 dargestellte freischwingende
Oszillator ist lediglich ein Beispiel, und auf dem Fachgebiet sind
andere SAW-basierte Oszillatorschaltungen bekannt. Weitere Details
einer SAW-Detektorschaltung sind in der US-A-6122954 und in der
US-A-4871984 dargestellt.
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4 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Überwachungseinrichtung 40 für molekulare
Kontamination. Die Überwachungseinrichtung 40 weist
einen unter Bezug auf 1 beschriebenen
SAW-Sensor 26 mit einer Detektionsfläche auf, der eine Schicht,
z.B. eine Schicht 20, aufweist, die einem Umgebungsfluid
ausgesetzt ist, und einen Referenz-SAW-Sensor 28, der mit
der SAW-Vorrichtung von 1 im
wesentlichen identisch und vorzugsweise in einer hermetisch abgeschlossenen
Kammer angeordnet ist, wie auf dem Fachgebiet bekannt ist. Ein Vergleicher 30 empfängt ein
Oszillationssignal SENS(t) vom SAW-Sensor 26 mit der Detektionsfläche und
ein Oszillationssignal REF(t) vom Referenz-SAW-Sensor 28 und
erzeugt ein die Frequenzdifferenz darstellendes Differenzsignal
DIFF(t), das auf dem Fachgebiet manchmal als Schwebungsfrequenz
bezeichnet wird. Der Wert des Signals DIFF(t) entspricht der erhöhten Masse
auf der Schicht (z.B. auf der Schicht 20) auf dem SAW-Sensor 26.
Diese Frequenz liegt in der Größenordnung
von 1/2 MHz und typischerweise im Bereich von 0,3 bis 0,8 MHz. Die
in den
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5–11 dargestellten Daten wurden
alle durch eine in 4 dargestellte Überwachungseinrichtung 40 für molekulare
Kontamination erhalten.
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Die Temperaturregelung des SAW-Geräts von 1 ist ein weiteres erfindungsgemäß in Betracht
zu ziehendes Merkmal, wobei z.B. ein in der Nähe der SAW-Vorrichtung 2 angeordneter
Temperaturregler verwendet wird, wie in der vorstehend erwähnten US-A-6122954
dargestellt ist.
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Weitere Aspekte und Merkmale der
Erfindung sind die Verwendung mehrerer SAW-Sensoren, wie beispielsweise
des in 1 dargestellten
Typs, um verschiedene kritische Oberflächenmaterialien gleichzeitig
zu überwachen.
Außerdem
können
höherfrequente
(empfindlichere) SAW-Kristalle für
Frequenzen bis zu 1 GHz oder mehr verwendet werden.
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5 zeigt
ein Meßdiagramm
zum Darstellen einer beobachteten Frequenz in Hertz als Funktion
der Zeit in Minuten eines SAW-Substrats, das mit Stearinsäure mit
einer Dicke von 35 nm beschichtet und Ammoniak ausgesetzt ist. Stearinsäure ist
eine äquivalente
Oberfläche
für eine
Säurekatalysatorkomponente
eines Photoresistmaterials. Der SAW-Sensor wurde mit einer freischwingenden
Oszillatorschaltung verbunden, die eine Anfangsoszillationsfrequenz
von 0,506 MHz oder 506 kHz aufwies. Der SAW-Sensor wurde Ammoniak(NH3)-dampf in einer Konzentration von 1 ppm
ausgesetzt. Nach einer Expositionszeit von 50 Minuten hatte die
Frequenz auf 0,505 MHz abgenommen und nahm entlang einer Meßkurve M2
weiter monoton ab, bis nach einer Expositionszeit von 170 Minuten
die Frequenz auf etwa 0,502 MHz abgenommen hat. Die Gesamtfrequenzänderung
beträgt
daher 4 kHz. Wie in 5 dargestellt
ist, war die beobachtete Frequenzänderungsrate, obwohl monoton
abnehmend, nicht vollständig
linear.
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6 zeigt
ein Meßdiagramm
zum Darstellen einer beobachteten Frequenz als Funktion der Zeit
für eine
mit einer Schicht beschichtete SAW-Vorrichtung, die der für die Messung
von 5 verwendeten SAW-Vorrichtung
im wesentlichen glich, jedoch eine Schichtdicke von 75 nm aufwies.
Wie dargestellt ist, erzeugte die unterschiedliche Schichtdicke
ei ne Frequenzänderung,
die über
eine Beobachtungszeit von 200 Minuten im wesentlichen linear war.
Die Geamtfrequenzänderung über die
Beobachtungszeit von 200 Minuten betrug 7 kHz.
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7 zeigt
ein Meßdiagramm
zum Darstellen einer Korrosionsmassenakkumulierung in Nanogramm
pro Quadratzentimeter (ng/cm2) bezüglich der
Zeit für
eine erfindungsgemäße, silberbeschichtete
SAW-Vorrichtung. Die für
die Messungen von 7 verwendete
SAW-Vorrichtung wies ein dem Bezugszeichen 4A in 1 entsprechendes Substrat
auf, das mit einer dem Bezugszeichen 20 entsprechenden
Silberschicht mit einer Dicke von 4 nm beschichtet war. Die SAW-Vorrichtung
war mit einer freischwingenden Oszillatorschaltung 21 verbunden
und wies eine Anfangsoszillationsfrequenz von 199,5 MHz auf, wobei
die Messung zu einem durch "0:00,2/1/01" bezeichneten Zeitpunkt
begann. Zu einem Zeitpunkt unmittelbar vor "6:00, 2/1/01" wurde die obere Fläche der Silberschicht einem
Säuregas, d.h.
Schwefeldioxid, mit einer Konzentration von 75 ppb ausgesetzt. Die
vertikale Achse von 6 zeigt die
spezifische Masse in Einheiten von Nanogramm pro Quadratzentimeter
(ng/cm ). Es wurde ein Umwandlungsfaktor von 0,020 Nanogramm pro
Quadratzentimeter pro Hertz [ng/(cm2Hz)]
verwendet, um die gemessene Oszillationsfrequenz in die dargestellten
Einheiten "ng/cm " umzuwandeln.
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8 zeigt
ein Meßdiagramm
zum Darstellen der Korrosionsmassenakkumulierung bezüglich der
Zeit für
eine SAW-Vorrichtung,
die der für
die Messung von
7 verwendeten
SAW-Vorrichtung im wesentlichen glich, die an Stelle von Silber
jedoch mit Kupfer beschichtet war. Die SAW-Vorrichtung war innerhalb einer ähnlichen
freischwingenden Oszillatorschaltung verbunden, die eine Anfangsoszillationsfrequenz
von 199,5 MHz aufwies. Die vertikale Achse von
8 ist in den gleichen Einheiten von Nanogramm
pro Quadratzentimeter (ng/cm) dargestellt wie in
7, wobei der gleiche Umwandlungsfaktor
von 0,020 Nanogramm pro Quadratzentimeter pro Hertz [ng/(cm
2Hz)] verwendet wurde. Die Testumgebung für die Messung
von
8 war Luft mit einer rela tiven
Feuchtigkeit von 70%, einer Temperatur von 30°C mit den folgenden Verunreinigungen:
Verbindung | Konzentration
(ppbv) |
Cl2 | 10 |
H2S | 10 |
NO2 | 100 |
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Das Meßdiagramm M8 wurde unter Verwendung
einer besten Anpassung durch die Abtast- oder Meßpunkte S8 konstruiert.
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9 zeigt
ein Vergleichsdiagramm der Massenakkumulierung in ng/cm2 als
Funktion der Zeit in Stunden zwischen einer Empfindlichkeit einer erfindungsgemäßen beschichteten
SAW-Vorrichtung (Kurve M9) und einer herkömmlichen SRW-Vorrichtung (Kurve
P9).
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10 zeigt
ein Meßdiagramm
M10 der Frequenz in Hertz als Funktion der Zeit zum Darstellen einer
Frequenzverschiebung einer mit einer Stearinsäureschicht beschichteten SAW-Vorrichtung, die
einem Ammoniakimpuls oder -stoß ausgesetzt
ist.
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11 zeigt
ein Beispiel eines Meßdiagramms
einer Ablagerungsrate in ng/cm2/Minute als Funktion
der Zeit über
eine 8-Tage-Periode, das mit einer silberbeschichteten SAW-Vorrichtung erhalten wurde.
Die Peaks am 2., 3. und 6. bis 8. Tag entsprachen dem Betrieb eines
Dieselgenerators, der außerhalb
des Gebäudes
lief, in dem die Messung vorgenommen wurde.
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Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß eine
eindeutige Information über
die auf kritischen Oberflächen
auftretenden chemischen und physikalischen Prozesse erhalten wird.
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Durch die erdindungsgemäße Oberflächenschallwellenvorrichtung
werden Echtzeitbeobachtungen des Aufpralls luftgetragener molekularer
Verunreinigungen (AMC) auf Oberflä chen unter Verwendung eines
direkteren Verfahrens als durch Luftprobenüberwachung bereitgestellt,
und es wird eine Massenempfindlichkeit bereitgestellt, die mehr
als 100-mal besser ist als in herkömmlichen QCM- (Quartz Crystal
Microbalance) Technologien. Durch Nachbilden spezifischer kritischer
Oberflächen,
auf denen die Wirkung von AMCs auftritt, werden viele Fehlerquellen
eliminiert z.B. die Abschätzung
typspezifischer Haftkoeffizienten, Änderungen von Haftkoeffizienten
aufgrund von Temperatur- und Feuchtigkeitsänderungen, und synergistische
chemische Wechselwirkungen auf der Targetoberfläche.