DE10326667A1 - Verwendung von Sulfurylfluorid zur Bekämpfung von pflanzenpathogenen Nematoden, Bodenschädlingen, Bodenpilzen, Bodenbakterien sowie von unerwünschtem Pflanzenwuchs - Google Patents

Verwendung von Sulfurylfluorid zur Bekämpfung von pflanzenpathogenen Nematoden, Bodenschädlingen, Bodenpilzen, Bodenbakterien sowie von unerwünschtem Pflanzenwuchs Download PDF

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N59/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
    • A01N59/10Fluorides

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Abstract

Sulfurylfluorid, SO¶2¶F¶2¶, kann als Begasungsmittel zur Bekämpfung von im Boden lebenden pflanzenpathogenen Nematoden, Insekten, Pilzen und Bakterien sowie zur Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs verwendet werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft die Verwendung von Sulfurylfluorid, SO2F2, als Begasungsmittel zur Bekämpfung von pflanzenpathogenen Nematoden, Bodeninsekten, Bodenpilzen sowie von unerwünschtem Pflanzenwuchs.
  • Die Bekämpfung pflanzenpathogener bzw. pflanzenparasitärer Nematoden ist in der Landwirtschaft von großer Bedeutung. Die Schädlinge greifen die Wurzeln oder andere Pflanzenteile an und verursachen enorme Schäden, die bis zu einem völligen Ernteausfall führen können. Auch bodenbürtige Insekten, Bakterien und phytopathogene Pilze können den Ernteertrag erheblich reduzieren oder zu einem vollständigen Verlust der Ernte führen.
  • Zur Bekämpfung sind vorbeugende und direkte Maßnahmen möglich. Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehören Fruchtfolgemaßnahmen, wie z.B. der Anbau resistenter Zwischenfrüchte oder der rotierender Anbau. Zu den direkten Maßnahmen gehören der Einsatz von spezifisch wirkenden Feindpflanzen oder das Anwenden von biologischen, physikalischen und/oder chemischen Verfahren. Dabei stellt innerhalb der chemischen Verfahren die Bekämpfung mit Non-Fumigants oder Fumigants die bislang wirksamste Methode dar.
  • Der Einsatz von gasförmigen Wirkstoffen zur Bekämpfung von im Boden lebenden pflanzenpathogenen Schädlingen, insbesondere von Nematoden, ist seit langem bekannt. Insbesondere Methylbromid wird seit langer Zeit zur Entseuchung von Kulturböden verwendet. Methylbromid steht im Verdacht, die Ozonschicht zu schädigen. Aufgrund dieses hohen Ozon-schädigenden Potenzials ("ODP", ozon depletion potential) darf Methylbromid von wenigen Ausnahmen abgesehen ab dem Jahr 2005 nicht mehr eingesetzt werden. Andere Begasungsmittel (siehe z.B. WO 01/24632 A1) sind entweder aus toxikologischer Sicht nicht akzeptabel und/oder besitzen eine geringere Wirksamkeit, ein engeres Wirkungsspektrum oder verursachen höhere Hektarbehandlungskosten als Methylbromid. Es besteht deshalb ein dringender Bedarf an einem kostengünstigen, für die Umwelt akzeptablen Ersatz für Methylbromid bei der Bekämpfung von in Boden lebenden bzw. vorkommenden Schädlingen und Krankheitserregern, vor allem von pflanzenpathogenen Nematoden, Bodenpilzen, Bodeninsekten, Bodenbakterien. Die gleichzeitige Bekämpfung von unerwünschten Pflanzen ist ebenfalls von großem Interesse.
  • Es wurde nun gefunden, dass die Verbindung Sulfurylfluorid in besonderer Weise für den Einsatz als Bodenbegasungsmittel zur Bekämpfung insbesondere von pflanzenpathogenen Nematoden, aber auch von Bodeninsekten, Bodenpilzen, Bodenbakterien sowie zur Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs hervorragend geeignet ist und damit zur Bodendesinfektion bzw. zur Sterilisation von Böden verwendet werden kann.
  • Die Verbindung Sulfurylfluorid, SO2F2, ist eine seit langem bekannte Verbindung. Sie wird bereits seit vielen Jahren zur Bekämpfung von Insekten, Bakterien und Pilzen im Materialschutz (z.B. Gebäudeschutz) und in der Vorrats- und Lagerhaltung eingesetzt.
  • So beschreibt US 2,875,127 die Verwendung von Sulfurylfluorid als so genanntes Fumigant (Begasungsmittel) zur Bekämpfung von Insekten, Bakterien und Pilzen in der Lagerhaltung von Getreide und Mühlenprodukten. Erwähnt wird auch die Bekämpfung von Nematoden in diesem Umfeld (in Lagerräumen, Verpackungsmitteln etc.). Als Beispiel wird dabei die Bekämpfung von Strongyliden in Pferdekot angeführt. Die Verwendung als Bodenbegasungsmittel zur Desinfektion von Böden bzw. als Wirkstoff zur Bekämpfung von pflanzenpathogenen Nematoden, von Bodeninsekten, Bodenpilzen, Bodenbakterien oder zur Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs wird jedoch nicht beschrieben.
  • In DE 100 41 425 A1 wird Sulfurylfluorid beschrieben als Mischpartner für Carbonsäurefluoride bei der Begasung von Räumen, mobilen Zelten, Kammern, Containern oder auch von Häusern zur Bekämpfung von Vorrats- und Materialschädlingen wie dem Tabakkäfer, dem Kornkäfer, Motten, Mehlmilben, Reismehlkäfern, Klopfkäfern, Holzwürmern, dem Hausbock, Teppichkäfern sowie Termiten. Insbesondere wird dabei auf die Bekämpfung von Holzschädlingen eingegangen. Die Verwendung von Sulfurylfluorid zur Bekämpfung pflanzenparasitärer Nematoden, Insekten, Pilzen und/oder Bakterien im Boden wird jedoch auch hier nicht diskutiert.
  • Die Bekämpfung von Holzschädlingen (Insekten) mit Sulfurylfluorid wird auch in DE 197 17 084 A1 beschrieben. In DE 197 09 914 A1 wird die Verwendung von Sulfurylfluorid zur Bekämpfung von Schadinsekten im Bereich der Vorratshaltung beschrieben (siehe dazu auch Annual Review of Entomology 2002, 47, 331 und Journal of Entomological Science 1990, 25, 366 sowie J. Econ. Entomol. 1957, 50, 1).
  • Überraschenderweise wurde jedoch noch niemals die Verwendung von Sulfurylfluorid als Bodenbegasungsmittel zur Desinfektion von Böden, insbesondere zur Bekämpfung pflanzenpathogener Nematoden, beschrieben oder vorgeschlagen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde nun festgestellt, dass Sulfurylfluorid überraschenderweise eine hohe Wirksamkeit insbesondere gegenüber pflanzenpathogenen bzw. pflanzenparsitären Nematoden besitzt und zu deren Bekämpfung als Bodenbegasungsmittel eingesetzt werden kann. Insbesondere beachtenswert ist die Tatsache, dass mit Sulfurylfluorid auch sehr gut gegen das Eistadium der Nematoden vorgegangen werden kann. Viele bekannte Begasungsmittel bzw. Nematizide zeigen gegenüber Eiern eine deutlich schlechtere Wirkung als gegen Larven oder adulte Tiere.
  • Sulfurylfluorid entfaltet seine Wirkung gegen verschiedene pflanzenschädigende Nematoden.
  • Beispielhaft, aber nicht begrenzend, seien einige wichtige pflanzenparasitäre Nematoden genannt:
    Aus der Familie Tylenchidae, z.B. Ditylenchus spp.
    Aus der Familie Belonolaimidae, z.B., Belonolaimus spp.
    Aus der Familie Pratylenchidae, z.B. Pratylenchus spp. und Radopholus spp.
    Aus der Familie Hoplolaimidae, z.B. Helicotylenchus spp.
    Aus der Familie Heteroderidae, z.B. Globodera spp., Meloidogyne spp.
    Aus der Familie Criconematidae, z.B. Hemicriconemoides spp.
    Aus der Familie Tylenchulidae, z.B. Tylenchulus spp.
    Aus der Familie Aphelenchidae, z.B. Aphelenchus spp.
    Aus der Familie Aphelenchoididae, z.B. Aphelenchoides spp.
    Aus der Familie Entaphelenchidae, z.B. Bursaphelenchus spp.
    Aus der Familie Longidoridae, z.B. Longidorus spp.
    Aus der Familie Trichodoridae, z.B. Trichodorus spp.
  • Besonders geeignet ist Sulfurylfluorid zur Bekämpfung von Pratylenchus zea Graham, Radopholus similis Thorne, Globodera rostochiensis Wollenweber, Heterodera glycines Ichinohe, Aphelenchoides basseyi Christie, Bursaphelenchus xylophilis Nickle und insbesondere Meloidogyne spp. mit der wichtigsten Art Meloidogyne incognita Chitwood.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde außerdem gefunden, dass sich Sulfurylfluorid nicht nur gegen z.B. holzschädigende Insekten in Gebäuden oder gegen Schädlingen in der Lagerhaltung, sondern insbesondere auch zur Bekämpfung von Bodenschädlingen eingesetzt werden. Beispielhaft, aber nicht begrenzend, seien einige wichtige Bodenschädlinge genannt, gegen die Sulfurylfluorid eine besonders gute Wirkung zeigt:
    Aus der Ordnung der Homoptera, z.B. Phylloxera vastatix, Viteus vitifolii. Aus der Ordnung der Lepidoptera, z.B. Agrotis spp. Aus der Ordnung Coleoptera, z.B. Diabrotica spp., Atomaria spp., Otiorrhynchus sulcatus, Cosmopolites sordidus, Agriotes spp., Melolontha melolontha, Amhimallon solstitialis, Costelytra zealandica, Oryzaephilus surinamensis, Sitophilus spp., Tribolium spp. Aus der Ordnung der Diptera, z.B. Musca spp., Pegomyia hyoscyami, Tipula paludosa, Hylemia spp. Aus der Ordnung Saltatoria, z.B. Scapteriscus spp.
  • Im weiteren Sinne zu den Bodenschädlingen gehören auch die Schadschnecken. Zu den bedeutenden schädlichen Schnecken, welche erfindungsgemäß bekämpft werden können, gehören beispielsweise folgenden Arten. Aus der Familie der Arionidae die Arten Arion rufus, Arion ater, Arion hortensis und Arion lusitanicus; aus der Familie der Limacidae die Arten Deroceras reticulatum, Deroceras agreste, Deroceras panormitanum und Deroceras laeve und aus der Familie der Milacidae die Arten Tandonia budapestensis, Tandonia gagates und Tandonia sowerbyi. Darüber hinaus die Gattungen Bradybaena, Cepaea, Cochlodina, Discus, Euomphalia, Galba, Helicigona, Helix, Helicella, Helicodiscus, Lmnaea, Opeas, Vallonia und Zonitoides.
  • Das Sulfurylfluorid entfaltet überraschenderweise auch im Boden eine sehr gute fungizide, bakterizide und herbizide Wirkung. Dadurch ist das Sulfurylfluorid neben der Bekämpfung der pflanzenschädigenden Nematoden und Bodeninsekten auch zur Desinfektion von Böden und zur Regulierung des Pflanzenwuchses verwendbar.
  • Beispielhaft, aber nicht begrenzend, seien einige wichtige Erreger von pilzlichen und bakteriellen Erkrankungen genannt:
    Rhizoctonia-Arten, wie z.B Rhizoctonia solani; Xanthomonas-Arten, wie beispielsweise Xanthomonas campestris pv. oryzae; Pseudomonas-Arten, wie beispielsweise Pseudomonas syringae pv. lachrymans; Erwinia-Arten, wie beispielsweise Erwinia amylovora; Pythium-Arten, wie beispielsweise Pythium ultimum; Phytophthora-Arten, wie beispielsweise Phytophthora infestans; Pseudoperonospora-Arten, wie beispielsweise Pseudoperonospora humuli oder Pseudoperonospora cubensis; Plasmopara-Arten, wie beispielsweise Plasmopara viticola; Bremia-Arten, wie beispielsweise Bremia lactucae; Peronospora-Arten, wie beispielsweise Peronospora pisi oder P. brassicae; Erysiphe-Arten, wie beispielsweise Erysiphe graminis; Sphaerotheca-Arten, wie beispielsweise Sphaerotheca fuliginea; Podosphaera-Arten, wie beispielsweise Podosphaera leucotricha; Venturia-Arten, wie beispielsweise Venturia inaequalis; Pyrenophora-Arten, wie beispielsweise Pyrenophora teres oder P. graminea (Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium); Cochliobolus-Arten, wie beispielsweise Cochliobolus sativus (Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium); Uromyces-Arten, wie beispielsweise Uromyces appendiculatus; Puccinia-Arten, wie beispielsweise Puccinia recondita; Sclerotinia-Arten, wie beispielsweise Sclerotinia sclerotiorum; Tilletia-Arten, wie beispielsweise Tilletia caries; Ustilago-Arten, wie beispielsweise Ustilago nuda oder Ustilago avenae; Pellicularia-Arten, wie beispielsweise Pellicularia sasakii; Pyricularia-Arten, wie beispielsweise Pyricularia oryzae; Fusarium-Arten, wie beispielsweise Fusarium culmorum; Botrytis-Arten, wie beispielsweise Botrytis cinerea; Septoria-Arten, wie beispielsweise Septoria nodorum; Leptosphaeria-Arten, wie beispielsweise Leptosphaeria nodorum; Cercospora-Arten, wie beispielsweise Cercospora canescens; Alternaria-Arten, wie beispielsweise Alternaria brassicae; Pseudocercosporella-Arten, wie beispielsweise Pseudocercosporella herpotrichoides.
  • Die Wirkung von Sulfurylfluorid gegen Pflanzen ist nicht selektiv und erfasst alle Pflanzen, die in unerwünschter Weise in Böden heranwachsen. Unerwünschter Pflanzenwuchs im Sinne dieser Anmeldung kann damit auch Kulturpflanzen umfassen.
  • Sulfurylfluorid ist ein nicht entflammbares Gas mit einem günstigen Siedepunkt. Aufgrund des Dampfdrucks des Sulfurylfluorids, kann die Verbindung als ihr eigenes Trägergas verwendet werden, allerdings kann das Sulfurylfluorid auch in Mischung mit weiteren Wirkstoffen verwendet werden. Die Verbindung ist weiterhin etwas löslich in verschiedenen organischen Lösungsmitteln, während die Löslichkeit in Wasser bei Raumtemperatur gering ist. Das Sulfurylfluorid kann deshalb in einfacher Weise in Anwendungsformen zur Bodenbegasung überführt werden bzw. unmittelbar angewendet werden.
  • Sulfurylfluorid kann z.B. in einem Adjuvant gelöst werden, wobei grundsätzlich die folgenden Lösungsmittel in Frage kommen: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten und chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chlorethylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z.B. Erdölfraktionen, mineralische und pflanzliche Öle, Alkohole, wie Butanol oder Glykol sowie deren Ether und Ester, Ketone wie Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser.
  • Gegebenenfalls kann das Sulfurylfluorid auch mit Hilfsgasen wie z.B. inerten Gasen wie Stickstoff oder Edelgasen, Kohlendioxid oder auch anderen Fumigantien eingesetzt werden. Die inerten Gase, das CO2 oder andere Fumigantien können dabei auch als Trägergase dienen.
  • Das Sulfurylfluorid kann alleine oder in Verbindung mit weiteren Wirkstoffen gegen die pflanzenschädigenden Nematoden, Bodeninsekten, Bodenpilze, Bodenbakterien und unerwünschten Pflanzenwuchs eingesetzt werden. So kann die Anwendung des Sulfurylfluorids auch unter Zusatz von Fungiziden, Bakteriziden, Insektiziden oder auch Herbiziden oder natürlich in Kombination mit anderen Begasungsmitteln, Wasserdampf oder bodenverbessernden Mitteln erfolgen. Der Wirkstoffgehalt solcher Anwendungsformen kann in weiten Bereichen variieren. Die Wirkstoffkonzentration der Anwendungsformen kann von 1 bis zu 95 Gew.-% Sulfurylfluorid, vorzugsweise zwischen 10 und 95, insbesondere zwischen 20 und 80 Gew.-% liegen.
  • Besonders günstige Mischpartner sind z.B. die folgenden:
  • Fungizide:
  • Aldimorph, Ampropylfos, Ampropylfos-Kalium, Andoprim, Anilazin, Azaconazol, Azoxystrobin, Benalaxyl, Benodanil, Benomyl, Benzamacril, Benzamacryl-isobutyl, Bialaphos, Binapacryl, Biphenyl, Bitertanol, Blasticidin-S, Bromuconazol, Bupirimat, Buthiobat, Calciumpolysulfid, Capsimycin, Captafol, Captan, Carbendazim, Carboxin, Carvon, Chinomethionat (Quinomethionat), Chlobenthiazon, Chlorfenazol, Chloroneb, Chloropicrin, Chlorothalonil, Chlozolinat, Clozylacon, Cufraneb, Cymoxanil, Cyproconazol, Cyprodinil, Cyprofuram, Debacarb, Dichlorophen, Diclobutrazol, Diclofluanid, Diclomezin, Dicloran, Diethofencarb, Difenoconazol, Dimethirimol, Dimethomorph, Diniconazol, Diniconazol-M, Dinocap, Diphenylamin, Dipyrithione, Ditalimfos, Dithianon, Dodemorph, Dodine, Drazoxolon, Ediphenphos, Epoxiconazol, Etaconazol, Ethirimol, Etridiazol, Famoxadon, Fenapanil, Fenarimol, Fenbuconazol, Fenfuram, Fenitropan, Fenpiclonil, Fenpropidin, Fenpropimorph, Fentinacetat, Fentinhydroxyd, Ferbam, Ferimzon, Fluazinam, Flumetover, Fluoromid, Fluquinconazol, Flurprimidol, Flusilazol, Flusulfamid, Flutolanil, Flutriafol, Folpet, Fosetyl-Alminium, Fosetyl-Natrium, Fthalid, Fuberidazol, Furalaxyl, Furametpyr, Furcarbonil, Furconazol, Furconazol-cis, Furmecyclox, Guazatin, Hexachlorobenzol, Hexaconazol, Hymexazol, Imazalil, Imibenconazol, Iminoctadin, Iminoctadinealbesilat, Iminoctadinetriacetat, Iodocarb, Ipconazol, Iprobenfos (IBP), Iprodione, Irumamycin, Isoprothiolan, Isovaledione, Kasugamycin, Kresoxim-methyl, Kupfer-Zubereitungen, wie: Kupferhydroxid, Kupfernaphthenat, Kupferoxychlorid, Kupfersulfat, Kupferoxid, Oxin-Kupfer und Bordeaux-Mischung, Mancopper, Mancozeb, Maneb, Meferimzone, Mepanipyrim, Mepronil, Metalaxyl, Metconazol, Methasulfocarb, Methfuroxam, Metiram, Metomeclam, Metsulfovax, Mildiomycin, Myclobutanil, Myclozolin, Nickel-dimethyldithiocarbamat, Nitrothal-isopropyl, Nuarimol, Ofurace, Oxadixyl, Oxamocarb, Oxolinicacid, Oxycarboxim, Oxyfenthiin, Paclobutrazol, Pefurazoat, Penconazol, Pencycuron, Phosdiphen, Pimaricin, Piperalin, Polyoxin, Polyoxorim, Probenazol, Prochloraz, Procymidon, Propamocarb, Propanosine-Natrium, Propiconazol, Propineb, Pyrazophos, Pyrifenox, Pyrimethanil, Pyroquilon, Pyroxyfur, Quinconazol, Quintozen (PCNB), Schwefel und Schwefel- Zubereitungen, Tebuconazol, Tecloftalam, Tecnazen, Tetcyclacis, Tetraconazol, Thiabendazol, Thicyofen, Thifluzamide, Thiophanate-methyl, Thiram, Tioxymid, Tolclofos-methyl, Tolylfluanid, Triadimefon, Triadimenol, Triazbutil, Triazoxid, Trichlamid, Tricyclazol, Tridemorph, Triflumizol, Triforin, Triticonazol, Uniconazol, Validamycin A, Vinclozolin, Viniconazol, Zarilamid, Zineb, Ziram sowie Dagger G, OK-8705, OK-8801, α-(1,1-Dimethylethyl)-β-(2-phenoxyethyl)-1H-1,2,4-triazol-1-ethanol, α-(2,4-Dichlorphenyl)-β-fluor-b-propyl-1H-1,2,4-triazol-1-ethanol, α-(2,4-Dichlorphenyl)-β-methoxy-a-methyl-1H-1,2,4-triazol-1-ethanol, α-(5-Methyl-1,3-dioxan-5-yl)-β-[[4-(trifluormethyl)-phenyl]-methylen]-1H-1,2,4-triazol-1-ethanol, (5RS,6RS)-6-Hydroxy-2,2,7,7-tetramethyl-5-(1H-1,2,4-triazol-1-yl)-3-octanon, (E)-a-(Methoxyimino)-N-methyl-2-phenoxy-phenylacetamid, {2-Methyl-1-[[[1-(4-methylphenyl)-ethyl]-amino]-carbonyl]-propyl}-carbaminsäure-1-isopropylester, 1-(2,4-Dichlorphenyl)-2-(1H-1,2,4-triazol-1-yl)-ethanon-O-(phenylmethyl)-oxim, 1-(2-Methyl-1-naphthalenyl)-1H-pyrrol-2,5-dion, 1-(3,5-Dichlorphenyl)-3-(2-propenyl)-2,5-pyrrolidindion, 1-[(Diiodmethyl)-sulfonyl]-4-methyl-benzol, 1-[[2-(2,4-Dichlorphenyl)-1,3-dioxolan-2-yl]-methyl]-1H-imidazol, 1-[[2-(4-Chlorphenyl)-3-phenyloxiranyl]-methyl]-1H-1,2,4-triazol, 1-[1-[2-[(2,4-Dichlorphenyl)-methoxy]-phenyl]-ethenyl]-1H-imidazol, 1-Methyl-5-nonyl-2-(phenylmethyl)-3-pyrrolidinol, 2',6'-Dibrom-2-methyl-4'-trifluormethoxy-4'-trifluor-methyl-1,3-thiazol-5-carboxanilid, 2,2-Dichlor-N-[1-(4-chlorphenyl)-ethyl]-1-ethyl-3-methyl-cyclopropancarboxamid, 2,6-Dichlor-5-(methylthio)-4-pyrimidinyl-thiocyanat, 2,6-Dichlor-N-(4-trifluormethylbenzyl)-benzamid, 2,6-Dichlor-N-[[4-(trifluormethyl)-phenyl]-methyl]-benzamid, 2-(2,3,3-Triiod-2-propenyl)-2H-tetrazol, 2-[(1-Methylethyl)-sulfonyl]-5-(trichlormethyl)-1,3,4-thiadiazol, 2-[[6-Deoxy-4-O-(4-O-methyl-β-D-glycopyranosyl)-a-D-glucopyranosyl]-amino]-4-ethoxy-1H-pyrrolo[2,3-d]pyrimidin-5-carbonitril, 2-Aminobutan, 2-Brom-2-(brommethyl)-pentandinitril, 2-Chlor-N-(2,3-dihydro-1,1,3-trimethyl-1H-inden-4-yl)-3-pyridincarboxamid, 2-Chlor-N-(2,6-dimethylphenyl)-N-(isothiocyanatomethyl)-acetamid, 2-Phenylphenol(OPP), 3,4-Dichlor-1-[4-(difluormethoxy)-phenyl]-1H-pyrrol-2,5-dion, 3,5-Dichlor-N-[cyan[(1-methyl-2-propynyl)-oxy]-methyl]-benzamid, 3-(1,1-Dimethylpropyl-1-oxo-1H-inden-2-carbonitril, 3-[2-(4-Chlorphenyl)-5-ethoxy-3-isoxazolidinyl]-pyridin, 4-Chlor-2-cyan-N,N-dimethyl-5-(4-methylphenyl)-1H-imidazol-1-sulfonamid, 4-Methyl-tetrazolo[1,5-a]quinazolin-5(4H)-on, 8-(1,1-Dimethylethyl)-N-ethyl-N-propyl-1,4-dioxaspiro[4.5]decan-2-methanamin, 8-Hydroxychinolinsulfat, 9H-Xanthen-9-carbonsäure-2-[(phenylamino)-carbonyl]-hydrazid, bis-(1-Methylethyl)-3-methyl-4-[(3-methylbenzoyl)-oxy]-2,5-thiophendicarboxylat, cis-1-(4-Chlorphenyl)-2-(1H-1,2,4-triazol-1-yl)-cycloheptanol, cis-4-[3-[4-(1,1-Dimethylpropyl)-phenyl-2-methylpropyl]-2,6-dimethyl-morpholin-hydrochlorid, Ethyl-[(4-chlorphenyl)-azo]-cyanoacetat, Kaliumhydrogencarbonat, Methantetrathiol-Natriumsalz, Methyl-1-(2,3-dihydro-2,2-dimethyl-1H-inden-1-yl)-1H-imidazol-5-carboxylat, Methyl-N-(2,6-dimethylphenyl)-N-(5-isoxazolylcarbonyl)-DL-alaninat, Methyl-N-(chloracetyl)-N-(2,6-dimethylphenyl)-DL-alaninat, N-(2,3-Dichlor-4-hydroxyphenyl)-1-methyl-cyclohexancarboxamid, N-(2,6-Dimethylphenyl)-2-methoxy-N-(tetrahydro-2-oxo-3-furanyl)-acetamid, N-(2,6-Dimethylphenyl)-2-methoxy-N-(tetrahydro-2-oxo-3-thienyl)-acetamid, N-(2-Chlor-4-nitrophenyl)-4-methyl-3-nitro-benzolsulfonamid, N-(4-Cyclohexylphenyl)-1,4,5,6-tetrahydro-2-pyrimidinamin, N-(4-Hexylphenyl)-1,4,5,6-tetrahydro-2-pyrimidinamin, N-(5-Chlor-2-methylphenyl)-2-methoxy-N-(2-oxo-3-oxazolidinyl)-acetamid, N-(6-Methoxy)-3-pyridinyl)-cyclopropancarboxamid, N-[2,2,2-Trichlor-1-[(chloracetyl)-amino]-ethyl]-benzamid, N-[3-Chlor-4,5-bis-(2-propinyloxy)-phenyl]-N'-methoxy-methanimidamid, N-Formyl-N-hydroxy-DL-alanin -Natriumsalz, O,O-Diethyl-[2-(dipropylamino)-2-oxoethyl]-ethylphosphoramidothioat, O-Methyl-S-phenyl-phenylpropylphosphoramidothioate, S-Methyl-1,2,3-benzothiadiazol-7-carbothioat, spiro[2H]-1-Benzopyran-2,1'(3'H)-isobenzofuran]-3'-on.
  • Bakterizide:
  • Bronopol, Dichlorophen, Nitrapyrin, Nickel-Dimethyldithiocarbamat, Kasugamycin, Octhilinon, Furancarbonsäure, Oxytetracyclin, Probenazol, Streptomycin, Tecloftalam, Kupfersulfat und andere Kupfer-Zubereitungen.
  • Insektizide/Akarizide/Nematizide:
  • Abamectin, AC 303 630, Acephat, Acrinathrin, Alanycarb, Aldicarb, Alphamethrin, Amitraz, Avermectin, AZ 60541, Azadirachtin, Azinphos A, Azinphos M, Azocyclotin, Bacillus thuringiensis, Bendiocarb, Benfuracarb, Bensultap, Betacyfluthrin, Bifenthrin, BPMC, Brofenprox, Bromophos A, Bufencarb, Buprofezin, Butocarboxim, Butylpyridaben, Cadusafos, Carbaryl, Carbofuran, Carbophenothion, Carbosulfan, Cartap, CGA 157 419, CGA 184699, Chloethocarb, Chlorethoxyfos, Chlorfenvinphos, Chlorfluazuron, Chlormephos, Chlorpyrifos, Chlorpyrifos M, Cis-Resmethrin, Clocythrin, Clofentezin, Cyanophos, Cycloprothrin, Cyfluthrin, Cyhalothrin, Cyhexatin, Cypermethrin, Cyromazin, Deltamethrin, Demeton M, Demeton S, Demeton-S-methyl, Diafenthiuron, Diazinon, Dichlofenthion, Dichlorvos, Dicliphos, Dicrotophos, Diethion, Diflubenzuron, Dimethoat, Dimethylvinphos, Dioxathion, Disulfoton, Edifenphos, Emamectin, Esfenvalerat, Ethiofencarb, Ethion, Ethofenprox, Ethoprophos, Etrimphos, Fenamiphos, Fenazaquin, Fenbutatinoxid, Fenitrothion, Fenobucarb, Fenothiocarb, Fenoxycarb, Fenpropathrin, Fenpyrad, Fenpyroximat, Fenthion, Fenvalerate, Fipronil, Fluazinam, Flucycloxuron, Flucythrinat, Flufenoxuron, Flufenprox, Fluvalinate, Fonophos, Formothion, Fosthiazat, Fubfenprox, Furathiocarb, HCH, Heptenophos, Hexaflumuron, Hexythiazox, Imidacloprid, Iprobenfos, Isazophos, Isofenphos, Isoprocarb, Isoxathion, Ivermectin, Lambda-cyhalothrin, Lufenuron, Malathion, Mecarbam, Mevinphos, Mesulfenphos, Metaldehyd, Methacrifos, Methamidophos, Methidathion, Methiocarb, Methomyl, Metolcarb, Milbemectin, Monocrotophos, Moxidectin, Naled, NC 184, NI 25, Nitenpyram, Omethoat, Oxamyl, Oxydemethon M, Oxydeprofos, Parathion A, Parathion M, Permethrin, Phenthoat, Phorat, Phosalon, Phosmet, Phosphamidon, Phoxim, Pirimicarb, Pirimiphos M, Pirimiphos A, Profenofos, Promecarb, Propaphos, Propoxur, Prothiofos, Prothoat, Pymetrozin, Pyrachlophos, Pyridaphenthion, Pyresmethrin, Pyrethrum, Pyridaben, Pyrimidifen, Pyriproxifen, Quinalphos, RH 5992, Salithion, Sebufos, Silafluofen, Sulfotep, Sulprofos, Spinosad, Tebufenozid, Tebufenpyrad, Tebupirimiphos, Teflubenzuron, Tefluthrin, Temephos, Terbam, Terbufos, Tetrachlorvinphos, Thiafenox, Thiacloprid, Thiodicarb, Thiofanox, Thiomethon, Thionazin, Thuringiensin, Tralomethrin, Triarathen, Triazophos, Triazuron, Trichlorfon, Triflumuron, Trimethacarb, Thiamethoxam, Vamidothion, XMC, Xylylcarb, Zetamethrin.
  • Auch eine Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen, wie Herbiziden oder mit Düngemitteln und Wachstumsregulatoren ist möglich.
  • Geeignete Bodenbegasungsmittel, die in Kombination mit Sulfurylfluorid eingesetzt werden können, sind z.B. Methylbromid, Metam-Sodium, Dichloropropene, Chloropicrin, Dazomet, Methyliodid, Schwefelkohlenstoff oder Propargylbromid.
  • Die Anwendung geschieht in einer den Anwendungsformen angepassten üblichen Weise.
  • Dies kann durch Injektion in den Boden mittels stationärer oder mobiler Geräte geschehen (siehe z.B. DE 197 08 669 A1 ), wobei der Boden während oder nach der Behandlung gegebenenfalls mechanisch verdichtet oder abgedeckt werden kann (siehe z.B. EP 0 226 883 A2 ). Die Anwendung kann auch erfolgen durch eine Injektion der Verbindung unter eine den Boden abdeckende Folie oder durch Drenchen oder andere geeignete Verfahren zur Einbringung in den Erdboden.
  • Üblicherweise wird die zu behandelnde Bodenfläche mit einer Kunststofffolie abgedeckt, um den Verlust an Sulfurylfluorid zu reduzieren, wobei die Folienränder vorzugsweise in die Erde eingegraben werden, um ein Entweichen zu verhindern, und anschließend der Wirkstoff durch Schläuche zugeführt wird.
  • Um die pflanzenschädigenden Nematoden, Bodeninsekten, Bodenpilze, Bodenbakterien und unerwünschten Pflanzenwuchs zu bekämpfen, können bei der Begasung mit Sulfurylfluorid zwischen 1 und 2000 kg der Verbindung pro Hektar eingesetzt werden. Besonders bevorzugt werden zwischen 20 und 1000 kg pro Hektar eingesetzt.
  • Die eingesetzte Menge variiert gegebenenfalls mit der Art der zu bekämpfenden Nematoden bzw. Bodeninsekten, Bodenpilze, Bodenbakterien und der zu bekämpfenden unerwünschten Pflanzen sowie mit der Schwere des Befalls des Bodens und auch der Einwirkzeit. Wird der Boden z.B. durch Folien abgedichtet, kann das Sulfurylfluorid für eine bestimmte Zeit auf den Boden und die darin befindlichen Nematoden, Bodeninsekten, Bodenpilze, Bodenbakterien, Pflanzensamen, Pflanzen oder Pflanzenreste einwirken. Diese Einwirkzeit kann zwischen wenigen Stunden und mehreren Wochen variiert werden,. Es ist möglich, z.B. die Einwirkzeit zu verlängern und im Gegenzug die Gaskonzentration zu reduzieren.
  • Die nachfolgenden Beispiele zeigen beispielhaft die Wirksamkeit von Sulfurylfluorid gegen pflanzenschädigende Nematoden und unerwünschten Pflanzenwuchs. Die Beispiele sind hinsichtlich der verwendeten Organismen und sonstigen Versuchsparameter nicht limitierend auszulegen.
  • Beispiel 1
  • Nematizide Wirkung: Southern Root Knot Nematode (Meloidogyne incognita)
    Begasungsmittel: SO2F2 ohne Zusatzstoffe
    Behandlungsmedium: (lehmiger Sand) landwirtschaftlich nutzbare Erde
  • Die verwendeten Nematoden werden im Stadium einer gemischten Ei-Population so in die zu behandelnde Erde gemischt, dass eine Besatzdichte von 1000 Eiern je 30 ml Erde erreicht wird. Zur Behandlung wird die Erde in nach oben offene Testgefäße eingefüllt und diese in einem Begasungsbehälter aufgestellt.
  • Das Sulfurylfluorid wird in der vorgegebenen Menge über eine Gasleitung in den Begasungsbehälter eingeleitet. Nach einer definierten Behandlungszeit wird der Begasungsbehälter mit Luft gespült.
  • Die Testgefäße werden dann mit Salat besät und zur weiteren Versuchsdurchführung im Gewächshaus bei einer Lufttemperatur von 25°C aufgestellt. Der Salat dient hierbei als Wirtspflanze der Nematoden, in deren Wurzeln die Nematoden eindringen und Wurzelhalsgallen verursachen. Sobald die Gallenbildung deutlich sichtbar ist, wird durch Zählen der Gallen die nematizide Wirkung in % bestimmt. Dabei bedeuten 100%, dass keine Gallen gebildet wurden. 0% bedeutet, dass die Zahl der Gallen in der behandelten Variante der unbehandelten Kontrolle entspricht.
  • Bei diesem Test zeigt Sulfurylfluorid nach dem beschriebenen Anwendungsverfahren eine sehr gute Wirksamkeit:
    Figure 00150001
  • Beispiel 2
  • Herbizide Wirkung: Kopfsalat (Lactuca sativa)
    Begasungsmittel: SO2F2 ohne Zusatzstoffe
    Behandlungsmedium: (lehmiger Sand) landwirtschaftlich nutzbare Erde
  • Nach oben offene Testgefäße werden mit Erde befüllt, flächendeckend mit ungebeiztem Salatsamen besät und zur Behandlung in einem Begasungsbehälter aufgestellt.
  • Das Sulfurylfluorid wird in der vorgegebenen Menge über eine Gasleitung in den Begasungsbehälter eingeleitet. Nach einer definierten Behandlungszeit wird der Begasungsbehälter mit Luft gespült.
  • Die Testgefäße werden zur weiteren Versuchsdurchfährung im Gewächshaus bei einer Lufttemperatur von 25°C aufgestellt. 7 Tage nach der Begasung wird der Pflanzenauflauf und die Pflanzenentwicklung im Vergleich zu der unbehandelten Kontrolle ermittelt.
  • Bei diesem Test zeigt Sulfurylfluorid nach dem beschriebenen Anwendungsverfahren eine sehr gute Wirksamkeit:
    Figure 00150002

Claims (8)

  1. Verwendung von Sulfurylfluorid als Bodenbegasungsmittel zur Desinfektion von Böden.
  2. Verwendung von Sulfurylfluorid zur Bekämpfung von bodenbürtigen, pflanzenschädigenden Organismen aus der Reihe Nematoden, Insekten, Pilze, Bakterien sowie zur Bekämpfung von unerwünschten Pflanzen.
  3. Verwendung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Nematoden um Nematoden ausgewählt aus den folgenden Familien handelt: Tylenchidae, Belonolaimidae, Pratylenchidae, Hoplolaimidae, Heteroderidae, Criconematidae, Tylenchulidae, Aphelenchidae, Aphelenchoididae, Entaphelenchidae, Longidoridae, Trichodoridae.
  4. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen 1 und 2000 kg Sulfurylfluorid pro Hektar Boden eingesetzt werden.
  5. Verfahren zur Bekämpfung von bodenbürtigen, pflanzenschädigenden Organismen aus der Reihe Nematoden, Insekten, Pilze, Bakterien sowie zur Bekämpfung von unerwünschten Pflanzen, dadaurch gekennzeichnet, dass man eine wirksame Menge an Sulfurylfluorid auf den zu behandelnden Boden einwirken lässt.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen 1 und 2000 kg Sulfurylfluorid pro Hektar Boden eingesetzt werden.
  7. Bodenbegasungsmittel, umfassend eine wirksame Menge an Sulfurylfluorid und gegebenenfalls weitere Wirkstoffe und/oder Trägergase.
  8. Bodenbegasungsmittel gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als weitere Wirkstoffe einer oder mehrere der folgenden Wirkstoffe enthalten sind: Methylbromid, Metam-Sodium, Dichloropropene, Chloropicrin, Dazomet, Methyliodid, Schwefelkohlenstoff, Propargylbromid.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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