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Technisches
Gebiet
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Als
Kraftstoffeinspritzsysteme für
Verbrennungskraftmaschinen kommen heute hub- oder druckgesteuerte
Einspritzsysteme zum Einsatz. An diese Einspritzsysteme werden zunehmend
höhere Anforderungen
hinsichtlich der Russ- und NOx-Emissionen
einerseits und einer hohen spezifischen Leistung (kW/l) andererseits
gestellt.
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DE 102 29 417.8 hat ein
druckgesteuertes Einspritzsystem mit Druckübersetzer und Koaxial-Variodüse zum Gegenstand. Über eine
Kraftstoffhochdruckquelle wird der Kraftstoffinjektor mit Kraftstoff
versorgt. Zwischen einem Einspritzventil und der Kraftstoffhochdruckquelle
ist ein Druckverstärker
angeordnet. Der Druckverstärker
weist einen Übersetzerkolben
auf, welcher einen an die Kraftstoffhochdruckquelle anschließbaren Druckraum
von einem, einen Düsenraum
des Kraftstoffinjektors beaufschlagenden Hochdruckraum trennt. Das
Einspritzventil des Kraftstoffinjektors umfasst eine Düsennadel,
mit welchem dem Brennraum zuweisende Einspritzöffnungen freigebbar oder verschließbar sind.
Die Düsennadel
umfasst ein erstes Düsennadelteil
und einen weiteren, zweiten Düsennadelteil,
die druckabhängig
angesteuert, verschiedene Einspritzquerschnitte an einer Einspritzdüse freigeben
beziehungsweise verschließen.
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DE 100 38 054 A1 bezieht
sich auf eine nockenbetätigte
Einspritzeinrichtung für
eine Brennkraftmaschine mit einer ersten Düsennadel und einer zweiten
Düsennadel.
Mittels der Düsennadel
sind unterschiedliche Einspritzquerschnitte für den Teillastbetrieb und den
Volllastbetrieb realisierbar. Die als Doppelnadel ausgebildete Einspritzdüse umfasst eine
mit ersten Einspritzöffnungen
zusammenwirkende erste Düsennadel
und eine mit zweiten Einspritzöffnungen
zusammenwirkende zweite Düsennadel. Zumindest
einer der beiden Düsennadeln
ist ein an einen Druckraum grenzender Steuerkolben zugeordnet. In
den Druckraum mündet
eine Druckleitung ein, wobei der Druck im Druckraum über ein
Ventil steuerbar ist. Vom Druckraum aus erstreckt sich eine Entlastungsleitung,
in welcher das Ventil angeordnet ist. Auf die mittels des Steuerkolbens
in Schließrichtung betätigte Düsennadel
der beiden Düsennadeln
wirkt eine Schließfeder
ein. Die beiden Düsennadeln
sind konzentrisch zueinander angeordnet, wobei die erste Düsennadel
innerhalb der als Hohlnadel ausgebildeten zweiten Düsennadel
verschiebbar angeordnet ist.
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Darstellung
der Erfindung
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Es
hat sich erwiesen, dass heutige hubgesteuerte Kraftstoffinjektoren
für Hochdruckspeichereinspritzsysteme
den Nachteil aufweisen, dass aufgrund eines rechteckförmigen Einspritzverlaufes,
im Vergleich zu druckgesteuerten Systemen ohne Voreinspritzung,
ein höheres
Geräusch
entsteht. Um dies zu umgehen, werden eine oder mehrere Voreinspritzungen
realisiert. Die Voreinspritzungen gehen jedoch mit einer erhöhten Russemission
einher. Eine Möglichkeit,
um bei den Kraftstoffeinspritzsystemen dieses Problem abzuschwächen und
bessere Russ-/NOx Emissionen zu erreichen,
bieten druckgesteuerte Einspritzsysteme, die einen rampenförmigen Einspritzverlauf
aufweisen. Mit diesen Systemen können
aufgrund des rampenförmigen
Einspritzverlaufes bei gleichbleibendem Geräusch die Emissionen verringert
werden. Bei druckgesteuerten Hochdruckspeichereinspritzsystemen
kann eine Drucküberhöhung am
Ende des Einspritzvorganges realisiert werden. Die mit diesem Kraftstoffeinspritzsystem
realisierbare Drucküberhöhung ist
jedoch nicht für
beliebig hohe Einspritzmengen nutzbar, so dass eine effiziente Einspritzung
zum Erreichen hoher spezifischer Leistungen nicht mit der Forderung
nach kleinen Einspritzöffnungen,
die hinsichtlich der Emissionsentwicklung und der Geräuschreduzierung
erforderlich sind, vereinbar ist.
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Abhilfe
kann durch den Einsatz einer Variodüse geschaffen werden, mit deren
Hilfe bei Teillast der Verbrennungskraftmaschine kleine Einspritzöffnungen
und im Volllastbereich der Verbrennungskraftmaschine größere Einspritzquerschnitte
freigegeben werden. Variodüsen
werden bei Pumpe-Düse-Systemen
eingesetzt. Bei hubgesteuerten Hochdruckspeichereinspritzsystemen
(Common Rail) hat sich jedoch herausgestellt, dass der Einsatz einer
Variodüse
aufgrund des permanent druckbeaufschlagten Einspritzventilgliedes
zu einer permanenten Leckage in Richtung auf den Brennraum über eine
Führung
eines inneren Nadelteiles auftritt, was einerseits sehr hohe HC-Emissionen
und andererseits eine schleichende Schmierölverdünnung zur Folge hat.
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Bei
Variodüsen,
die in Verbindung mit druckgesteuerten Common-Rall-Einspritzsystemen
werden, kann es aufgrund von Wellendynamik in einem das Einspritzventilglied
umgebenden Düsenraum
zu Druckschwingungen kommen, welche zu einem unbeabsichtigten Öffnen des
inneren Nadelteils der Variodüse
führen
können.
In Grenzbereichen kann dies dazu führen, dass das innere Düsennadelteil
nicht bereits durch die erste Druckwelle öffnet, sondern erst aufgrund
der sich einstellenden zweiten oder dritten Druckwelle ein Öffnen des
inneren Nadelteils ausgelöst
wird. Dies führt
im Betrieb der Verbrennungskraftmaschine zu starken Drehmomentschwankungen,
die nicht akzeptabel sind. Dies führt weiterhin dazu, dass dieser
Betriebsbereich der Verbrennungskraftmaschine beziehungsweise ein
korrespondierender Bereich zwischen zwei Druckniveaus innerhalb
des Hochdruckspeicherraumes (Common Rail), möglichst gemieden werden muss.
Der kritische Betriebsbereich ist im Wesentlichen abhängig vom Öffnungsdruck
des inneren Düsennadelteiles der
Variodüse.
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Durch
die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung kann
der kritische Betriebsbereich, innerhalb dessen ein mehrteiliges
Einspritzventilglied eines Kraftstoffinjektors gemäß dem oben
Gesagten nicht stabil und reproduzierbar betrieben werden kann,
je nach Bedarf in seiner Lage hinsichtlich der applizierbaren Drücke verschoben
werden, so dass sich ein stabiler Betrieb des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektors innerhalb des gesamten Kennfeldes erreichen
lässt.
Dazu wird der Öffnungsdruck, bei
welchem ein innerer Düsennadelteil
eines mehrteiligen Einspritzventilgliedes öffnet, verschoben. Die Verschiebung
des Öffnungsdruckes
lässt sich
in besonders einfacher Weise dadurch erreichen, dass ein Federraum
eines den inneren Düsennadelteil
beaufschlagenden Federelementes mit einem geringen Druckniveau,
so zum Beispiel dem Vorförderdruck
eines Kraftstoffförderaggregates,
beaufschlagt wird und daher einerseits ein geringer Energieaufwand und
andererseits eine Ausnutzung bereits vorhandener Gegebenheiten möglich ist.
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Wird
im Federraum, welcher ein das innere Düsennadelteil beaufschlagendes
Federelement aufnimmt, ein Druck angelegt, so kann der Öffnungsdruck
des inneren Düsennadelteiles
erhöht
werden. Damit lässt
sich der Bereich eines instabilen Betriebes des Kraftstoffinjektors
zu höheren
Druckniveaus hin verschieben, so dass sich ein stabiler Betrieb
einstellt. Soll hingegen auf einen Betrieb mit beiden Düsennadelteilen
des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes umgeschaltet
werden, kann der auf den Federraum, der dem inneren Düsennadelteil zugeordnet
ist, einwirkende Druck wieder zurückgenommen werden, wodurch
der Öffnungsdruck,
der zum Öffnen
des inneren Düsennadelteiles
erforderlich ist, abgesenkt werden kann. Durch diese Maßnahme lässt sich
der kritische Betriebsbereich dahingehend verschieben, dass dieser
nun unterhalb des tatsächlichen
Druckniveaus im Düsenraum,
der das mehrteilig ausgebildete Einspritzventilglied umgibt, abgesenkt
wird.
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Über Federelemente
werden beide Düsennadelteile
des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes getrennt in
die jeweiligen Sitze gedrückt. Damit
lassen sich die Öffnungsdrücke, bei
welchen die Düsennadelteile
des mehrteiligen Einspritzventilgliedes öffnen, unabhängig voneinander
einstellen. Der das mehrteilige Einspritzventilglied umgebende Düsenraum
ist im stromlosen Zustand des den Kraftstoffinjektor betätigenden
Zumessventils drucklos. Die beim Einspritzvorgang auftretende Wellendynamik
lässt sich
zur Erzeugung einer Drucküberhöhung ausnutzen.
Da sich beim Erreichen des Öffnungsdruckes,
bei dem die innere Düsennadel
des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes öffnet, ein
größerer Durchfluss
durch die dann freigegebenen Einspritzquerschnitte einstellt, lässt sich
die Einspritzdauer im Vergleich zu nur einer geöffneten Anzahl von Einspritzöffnungen
verkürzen,
so dass die aufgrund der Wellendynamik auftretende Drucküberhöhung auch
für große Einspritzmengen
ausgenutzt werden kann.
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Für die Erhöhung des Öffnungsdruckes
des inneren Düsennadelteils
des mehrteiligen Einspritzventilgliedes kann entweder ein Druckbolzen
(Steuerkolben) eingesetzt werden oder alternativ das im Niederdruckbereich
des Kraftstoffinjektors herrschende Druckniveau direkt an den das
innere Düsennadelteil
beaufschlagenden Federraum angeschlossen werden. Eine am Ende des
inneren Düsennadelteiles
ausgebildete Druckfläche
kann somit für
eine Öffnungsdruckerhöhung des
inneren Düsennadelteiles
genutzt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsvariante
des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens, den Hub eines mehrteiligen
Einspritzventilgliedes zu stabilisieren und demzufolge reproduzierbar
zu gestalten, ist dadurch gegeben, dass das innere Düsennadelteil
zu Beginn des Einspritzvorganges blockiert wird. Erst bei vollständigem Druckaufbau
im das mehrteilige Einspritzventilglied umgebenden Düsenraum
erfolgt ein Öffnen
des inneren Düsennadelteils. Dadurch
lässt sich
in vorteilhafter Weise ein aufgrund von im Düsenraum auftretenden Druckschwingungen
undefiniertes Schwanken der Einspritzmengen, ausgelöst durch
ein „Flattern" des inneren Düsennadelteiles,
verhindern. Gemäß dieser
Ausführungsvariante
des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens kann zu Beginn der Öffnungsbewegung
des den Kraftstoffinjektor betätigenden
Zumessventils ein ansonsten in die Leckage abgesteuerter Kraftstoffanteil
auf die Rückseite
des inneren Düsennadelteiles geleitet
werden. Dadurch wird eine kurzzeitige Erhöhung des Öffnungsdruckes des inneren
Düsennadelteils
erreicht. Diese kurzzeitige Öffnungsdruckerhöhung des
inneren Düsennadelteils
dient zur Stabilisierung des Öffnungsverhaltens
des inneren Düsennadelteils.
Die Zeitspanne, innerhalb der auf der Rückseite des inneren Düsennadelteils
ein Druckabbau erfolgt, kann über
eine Drosselstelle eingestellt werden. Gegen Ende des Einspritzvorganges
kann die Absteuermenge in vorteilhafter Weise über den dem inneren Düsennadelteil
zugeordneten Federraum geführt
werden. Da das das innere Düsennadelteil
beaufschlagende Federelement eine geringere Vorspannung als das
Federelement, welches die Außennadel
beaufschlagt, aufweist, kann das Schließen des inneren Düsennadelteils
gegen Ende des Einspritzvorganges erheblich beschleunigt werden. Die
Druckfläche
des inneren Düsennadelteils
ist wesentlich kleiner bemessen als die hydraulisch wirksame Fläche des äußeren Düsennadelteils
des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes.
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Zeichnung
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Anhand
der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
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Es
zeigt:
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1 den schematischen Aufbau
eines Kraftstoffeinspritzsystems,
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2 eine erste Ausführungsvariante
eines hubstabilisierten, als Koaxialnadel ausgebildeten Einspritzventilgliedes,
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3 eine zweite Ausführungsvariante
eines hubstabilisierten, als Koaxialnadel ausgebildeten Einspritzventilgliedes
und
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4 eine weitere Ausführungsvariante
eines hubstabilisierten, als Koaxialdüse ausgebildeten Einspritzventilgliedes.
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Ausführungsvarianten
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1 ist der schematische Aufbau
eines Kraftstoffeinspritzsystems für eine Verbrennungskraftmaschine
zu entnehmen.
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Das
in 1 dargestellte Kraftstoffeinspritzsystem
umfasst ein Kraftstoffförderaggregat 1 sowie ein
Vorförderaggregat 1.1,
mit welchem dem Kraftstoffförderaggregat 1 vorverdichteter
Kraftstoff zugeführt
wird. Der Kraftstoff wird aus einem Kraftstofftank 2 gefördert, der
mit Kraftstoff 3 befüllt
ist, und in welchen niederdruckseitig abströmender Kraftstoff aufgefangen
wird. Das Kraftstoffförderaggregat 1 beaufschlagt
einen Speicherraum 4 (Common Rail) mit unter sehr hohem
Druck stehenden Kraftstoff, wobei das Druckniveau variabel geregelt
werden kann.
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Vom
Speicherraum 4 aus erstrecken sich Hochdruckleitungen zu
einem ersten Injektor 5, einem zweiten Injektor 6,
einem dritten Injektor 7 sowie einem vierten Injektor 8.
Aus der Darstellung des vierten Injektors 8 gemäß 1 geht hervor, dass der
vierte Injektor 8 einen Injektorkörper 9 aufweist, in welchem
ein mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilglied 11 aufgenommen
ist. Die Betätigung
des vierten Injektors 8 erfolgt über ein Steuerventil 12.
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Das
mehrteilig ausgebildete Einspritzventilglied 11 umfasst
einen Federraum 13, in welchem ein als Bolzen ausgebildeter
Anschlag 14 angeordnet ist. Das mehrteilig ausgebildete
Einspritzventilglied 11 weist einen ersten Düsennadelteil 15 sowie
einen zweiten, weiteren Düsennadelteil 16 auf.
Die Hubbewegung des außenliegenden
ersten Düsennadelteils 15 ist
durch einen im Federraum 13 aufgenommenen ringförmigen Anschlag
begrenzt, während
die Hubbewegung des innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteiles 16 durch
den im Federraum 13 angeordneten bolzenförmig ausgebildeten
Anschlag 14 begrenzt ist.
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Durch
das außenliegende
erste Düsennadelteil 15 werden
erste Einspritzöffnungen 17 in
der Wandung eines Brennraumes 10 verschlossen beziehungsweise
freigegeben. Dem innenliegend angeordneten, zweiten Düsennadelteil 16 sind
zweite Einspritzöffnungen 18 zugeordnet,
die entsprechend der Hubbewegung des innenliegend angeordneten zweiten
Düsennadelteiles 16 verschlossen
beziehungsweise freigegeben werden.
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Im
Injektorkörper 9 des
vierten Kraftstoffinjektors 8 ist ein Düsenraum 19 ausgebildet,
welcher das mehrteilig ausgebildete Einspritzventilglied 11 im Bereich
einer Druckstufe umgibt. Durch die die jeweiligen Stirnseiten der
Düsennadelteile 15, 16 beaufschlagenden
Federelemente 21, 22 sind gemäß der Darstellung in 1 sowohl das erste Düsennadelteil 15 wie
auch das zweite Düsennadelteil 16 jeweils in
ihren brennraumseitig ausgebildeten Sitz gedrückt. Vom Düsenraum 19 über einen
Ringspalt 20, den Einspritzöffnungen 17, 18 zuströmender Kraftstoff steht
aufgrund der Schließstellung
des ersten Düsennadelteiles 15 beziehungsweise
des zweiten Düsennadelteiles 16 oberhalb
der geschlossenen Sitze der beiden Düsennadelteile 15, 16 des
mehrteiligen Einspritzventilgliedes 11 an.
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Der
Düsenraum 19 im
Injektorkörper 9 des vierten
Kraftstoffinjektors 8 wird über einen Düsenraumzulauf 23 bei
geöffnetem
Steuerventil 12 (Zumessventil) mit dem im Speicherraum
herrschenden Kraftstoffdruck beaufschlagt. Das Steuerventil 12 weist
ferner zur Absteuerung von Kraftstoff eine Verbindung zu einem niederdruckseitigen
Ablauf 24 auf. Der Federraum 13 im Injektorkörper 9 des
vierten Injektors 8 ist ebenfalls mit dem niederdruckseitigen Ablauf 24 verbunden.
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2 ist eine erste Ausführungsvariante
eines hubstabilisierten, als Koaxial-Vario-Düse ausgebildeten, mehrteiligen
Einspritzventilgliedes zu entnehmen.
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Wie
aus der Darstellung gemäß 2 hervorgeht, erfolgt eine
Druckbeaufschlagung des Düsenraumes 19 über einen
Düsenraumzulauf 23,
der sich zwischen dem Steuerventil 12 und dem Düsenraum 19 erstreckt.
Der Speicherraum 4 (Common Rail) ist mit dem Steuerventil 12 verbunden.
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Im
Injektorkörper 9 des
Kraftstoffinjektors ist das mehrteilige Einspritzventilglied 11 aufgenommen,
welches den äußeren Düsennadelteil 15 sowie den
koaxial zu diesem angeordneten zweiten, inneren Düsennadelteil 16 aufweist.
Jedem der beiden Düsennadelteile 15 beziehungsweise 16 sind
Einspritzöffnungen 17 beziehungsweise 18 zugeordnet. In
der Darstellung gemäß 2 ist das erste Düsennadelteil 15 in
seinen brennraumseitigen Sitz 25 gestellt, während das
innenliegend angeordnete, zweite Düsennadelteil 16 in
seinen brennraumseitigen Sitz 26, die zweiten Einspritzöffnungen 18 verschließend, gedrückt wird.
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Im
Unterschied zur Darstellung gemäß 2 werden die beiden Düsennadelteile 15, 16 des mehrteilig
ausgebildeten Einspritzventilgliedes 11 über Federelemente 21, 22 beaufschlagt,
die in getrennt voneinander angeordneten Federräumen 40 beziehungsweise 41 aufgenommen
sind.
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Das
eine erste federraumseitig ausgebildete Stirnfläche des ersten, äußeren Düsennadelteils 15 beaufschlagende
Federelement 21 ist in dem ersten Federraum 40 aufgenommen,
während
das zweite, eine Stirnseite 27 des innenliegend angeordneten zweiten
Düsennadelteils 16 beaufschlagende
Federelement 22 innerhalb eines zweiten Federraumes 41 angeordnet
ist. Darüber
hinaus ist im zweiten Federraum 41 ein Steuerkolben 42 ausgebildet,
der eine niederdruckseitig beaufschlagbare Stirnfläche 43 aufweist.
Eine Absteuerung von Leckölvolumen
aus dem ersten Federraum 40 erfolgt über einen Rücklauf 44; die Führungsleckage
zwischen dem außenliegend
angeordneten ersten Düsennadelteil 15 sowie
dem innenliegend angeordneten, relativ zu diesem bewegbaren zweiten
Düsennadelteil 16 erfolgt über Öffnungen 48,
die mit einem zweiten niederdruckseitigen Rücklauf 45 in Verbindung
stehen.
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In
der Darstellung gemäß 2 sind das erste Düsennadelteil 15 sowie
das zweite Düsennadelteil 16 des
mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes 11 durch
die diese beaufschlagenden Federelemente 21, 22 jeweils
in ihre brennraumseitigen Sitze 25 beziehungsweise 26 gestellt.
Aufgrund dessen sind die Einspritzquerschnitte 17 beziehungsweise 18 geschlossen. Über die
in den voneinander getrennten Steuerräumen 40, 41 angeordneten
Federelemente 21, 22 werden die beiden Düsennadelteile 15, 16 jeweils
in ihre Düsennadelsitze 25, 26 gedrückt. Damit
lassen sich die beiden Öffnungsdrücke der
Düsennadelteile 15, 16 unabhängig voneinander einstellen.
Der Düsenraum 19 ist
im unbestromten Zustand des Steuerventils 12 drucklos.
Aufgrund der Wellendynamik beim Einspritzvorgang lässt sich
eine sich einstellende Drucküberhöhung nutzen.
Bei Erreichen des Öffnungsdruckes
des innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteiles 16 stellt
sich ein größerer Durchfluss
durch die dann freigegebenen ersten und zweiten Einspritzöffnungen 17, 18 ein.
Demzufolge kann die Spritzdauer verkürzt werden. Im Vergleich zu
einem druckgesteuerten Kraftstoffinjektor mit einer konventionell
ausgebildeten einteiligen Düse
kann die Drucküberhöhung für größere Einspritzmengen
im Rahmen einer Haupteinspritzung ausgenutzt werden.
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Wird
im zweiten Federraum 41, der dem innenliegend angeordneten
zweiten Düsennadelteil 16 zugeordnet
ist, ein Druck angelegt, so kann der Öffnungsdruck des innenliegend
angeordneten zweiten Düsennadelteils 16 erhöht werden.
Der Betriebsbereich, in welchem sich ein instabiler Betrieb einstellen kann,
wird zu höheren
Druckniveaus hin verschoben. Wird auf einen Injektorbetrieb mit
beiden Düsennadelteilen 15, 16 des
mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes 11 umgeschaltet,
wird der Druck im zweiten Federraum 41, der die Stirnfläche 27 des innenliegend
angeordneten zweiten Düsennadelteiles 16 beaufschlagt,
wieder zurückgenommen,
so dass der Öffnungsdruck,
dem das innenliegend angeordnete zweite Düsennadelteil 16 ausgesetzt
ist, abgesenkt wird.
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Für die Erhöhung des Öffnungsdruckes
des innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteiles 16 kann
entweder ein Steuerkolben 42 eingesetzt werden, dessen
niederdruckseitige Stirnfläche 43 dem
Niederdruck unmittelbar ausgesetzt ist.
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Wird über einen
Leckagerücklauf 47 auf
die niederdruckseitig beaufschlagbare erste Stirnfläche 43 des
Steuerkolbens 42 über
das Vorförderaggregat 1.1 eine
Druckerhöhung
ausgeübt,
so kann der Steuerkolben 42 nach unten bewegt werden. Über diese Bewegung
wird die Federvorspannung und damit die Federkraft des Federelementes 22 erhöht. Gleichzeitig
steigt aufgrund der unterschiedlichen hydraulisch wirksamen Flächen, nämlich der
Stirnfläche 43 des Steuerkolbens 42 und
der dieser gegenüberliegenden,
den zweiten Federraum 41 begrenzenden zweiten Stirnfläche 43* der
Druck im Federraum 41 an, so dass der Öffnungsdruck, dem der innere
Düsennadelteil 16 ausgesetzt
ist, ebenfalls zunimmt.
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Alternativ
kann – vgl.
Darstellung gemäß 3 – der niederdruckseitig durch
das Vorförderaggregat 1.1 erzeugte
Druck auf den zweiten Federraum 41 übertragen werden, so dass unmittelbar
die den zweiten Federraum 41 begrenzende Stirnfläche 27 des
innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteiles 16 als
Druckfläche
für die Öffnungsdruckerhöhung dient.
Der niederdruckseitig herrschende Druck liegt im Bereich des Vorförderdruckes,
der durch das Vorförderaggregat 1.1 aufgebracht
werden kann und üblicherweise
zwischen 3 und 10 bar beträgt.
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In
vorteilhafter Weise dient die Stirnfläche 27 des innenliegend
angeordneten zweiten Düsennadelteiles 16 einerseits
als hydraulisch wirksame Fläche
für das
niederdruckseitig herrschende Druckniveau; andererseits dient die
dem zweiten Federraum 41 zuweisende Stirnfläche 27 des
innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteiles 16 als
Auflagefläche
für das
im zweiten Federraum 41 angeordnete, den zweiten Düsennadelteil 16 in
Schließstellung
beaufschlagende Federelement 22.
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3 ist eine weitere, zweite
Ausführungsvariante
eines hubstabilisierten, als Koaxialnadel ausgebildeten, mehrteiligen
Einspritzventilgliedes zu entnehmen.
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Im
Unterschied zur oben beschriebenen Ausführungsvariante gemäß 2 wird der zweite Federraum 41,
in welchem das zweite Federelement 22 aufgenommen ist,
unmittelbar dem niederdruckseitig herrschenden Druckniveau ausgesetzt.
Enthält die
Niederdruckseite des Kraftstoffeinspritzsystems ein in 1 dargestelltes Vorförderaggregat 1.1,
so kann der Niederdruckbereich in vorteilhafter Weise durch das
Druckniveau des Vorförderaggregates 1.1 beaufschlagt
werden, so dass das im zweiten Federraum 41 die Stirnseite 27 beaufschlagende
Druckniveau verschieden vom Atmosphärendruck, d.h. höher als
dieser, liegt. Im Übrigen
ist die in 3 dargestellte
Ausführungsvariante
eines mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes 11 mit
getrennten Federräumen 41, 42 identisch
zur in 2 dargestellten Ausführungsvariante.
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Der
Darstellung gemäß 4 ist eine weitere Ausführungsvariante
eines hubstabilisierten, als Koaxialdüse ausgebildeten mehrteiligen
Einspritzventilgliedes zu entnehmen.
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Die
Ausführungsvariante
gemäß 4 zeigt einen Speicherraum 4 (Common
Rail), der unter Zwischenschaltung eines Steuerventils 12 über den
Düsenraumzulauf 23 den
Düsenraum 19 beaufschlagt. Der
Düsenraum 19 umschließt das mehrteilig
ausgebildete Ein spritzventilglied 11 an einer Druckstufe 46. Sowohl
der erste Federraum 40 als auch das mehrteilige Einspritzventilglied 11 stehen
mit niederdruckseitigen Rückläufen 44 beziehungsweise 45 in
Verbindung, über
welche Leckage abgeführt
werden kann. Dazu sind sowohl am ersten Düsennadelteil 15 wie
auch am zweiten Düsennadelteil 16 Öffnungen 48 ausgebildet, über welche
die Führungsleckage
in den zweiten niederdruckseitigen Rücklauf 45 abzuströmen vermag.
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In
der erfindungsgemäßen Ausführungsvariante
gemäß 4 steht der zweite Federraum 41 über eine Überströmleitung 49 mit
dem Steuerventil 12 in Verbindung. Von der Überströmleitung 49 zweigt
ein weiterer niederdruckseitiger Rücklauf 47 ab, in welchem
eine Drosselstelle 50 aufgenommen ist.
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Bei
der Ansteuerung des das Steuerventil 12 betätigenden
Aktors wird dieses geöffnet.
Dabei sind zu Beginn der Öffnungsbewegung
entsprechend einem bestimmten Hubbereich des Steuerventils 12 beide
Durchflussquerschnitte dieses Ventils gleichzeitig geöffnet. Dies
bedeutet, dass ein geringer Anteil an Kraftstoff bereits zu Beginn
der Öffnungsphase des
Steuerventils 12 direkt in die Leckage über die Überströmleitung in den niederdruckseitigen
Rücklauf 47 abgesteuert
wird. Dieser Anteil kann erfindungsgemäß auf die Rückseite, d.h. die Stirnfläche 27,
des innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteils 16 gelenkt
werden und somit zur kurzzeitigen Erhöhung des Öffnungsdruckes des innenliegend
angeordneten zweiten Düsennadelteils 16 genutzt
werden. Die kurzzeitige Öffnungsdruckerhöhung am
zweiten, innenliegend angeordneten Düsennadelteil 16 dient
zur Stabilisierung des Öffnungsverhaltens
des zweiten Düsennadelteils 16.
Dies bedeutet, dass die im Düsenraum 19 bei
dessen Druckbeaufschlagung sich einstellenden Druckschwingungen
noch nicht zu einem vorzeitigen Öffnen
des zweiten, innenliegend angeordneten Düsennadelteils 16 führen. Erst
wenn nach einer bestimmten, von der Dimensionierung der Drosselstelle 50 abhängigen Zeit der
Druck auf die Stirnfläche 25 des
zweiten Düsennadelteils 16 abgebaut
ist, erfolgt ein Öffnen
des innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteils 16.
Ein Öffnen
des innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteils 16 kann
somit unabhängig
von Druckschwingungen im Düsenraum 19 für alle Kraftstoffinjektoren
(vgl. 1, Positionen 5, 6, 7, 8) gleichförmig gestaltet
werden. Dies erlaubt einen Ausgleich von Bauteiltoleranzen beziehungsweise einen
Ausgleich von Hub-Hubstreuungen. Das Steuerventil 12 kann
kurz vor der Einspritzung angesteuert werden. Die Ansteuerdauer
des Steuerventils 12 ist so kurz bemessen, dass noch keine
Kraftstoffeinspritzung aufgrund einer Öffnung des äußeren Nadelteils 15 erfolgt.
Demnach gelangt Kraftstoff über die Überströmleitung 49 in
den Federraum 41 und führt
dort zu einer Erhöhung
des Druckniveaus. Dies führt
zu einer Erhöhung
des Öffnungsdruckes
des inneren Nadelteils 16. Durch die Auslegung der Drosselstelle 50 wird
die Zeit bestimmt, innerhalb der der Druck innerhalb des Federrau mes 41 wieder
auf Leckagedruckniveau abgebaut wird. Damit lässt sich eine variable Steuerung
des Öffnungszeitpunktes des
inneren Nadelteils 16 erreichen.
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Gleichzeitig
kann durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung
gegen Ende der Einspritzung die Absteuermenge über den zweiten Federraum 41,
welche die Stirnfläche 27 des
zweiten, innenliegenden Düsennadelteils 16 beaufschlagt,
geführt
werden. Da das zweite Federelement 22 eine geringere Vorspannung
erzeugt als das Federelement 21, welches das erste Düsennadelteil 15 beaufschlagt,
kann das Schließen
des innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteils 16 gegen
Einspritzende beschleunigt werden.
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Durch
die Dimensionierung des Drosselelementes 50 in Leckagerücklauf 47 kann
die Zeit bestimmt werden, während
der die Öffnungsdruckerhöhung am
zweiten Düsennadelteil 16 wirksam
ist. Dadurch ist ein Öffnen
des innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteils 16 während bestimmter,
im Düsenraum 19 auftretender
Druckschwingungsamplituden ausgeschlossen. Damit wird ein Mengenspringen,
welches durch die bei Druckbeaufschlagung des Düsenraumes 19 mit unter
hohem Druck stehenden Kraftstoff einhergehenden Druckschwingungen
verursacht wird, ausgeschlossen. Weitere Einflussmöglichkeiten
hinsichtlich der Hubstabilisierung des innenliegend angeordneten
zweiten Düsennadelteils 16 des
mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes 11 sind
durch die Dimensionierung der hydraulisch wirksamen, den zweiten
Federraum 41 begrenzenden Stirnfläche 27 am zweiten,
innenliegend angeordneten Düsennadelteil 16 gegeben. Schließlich kann
durch die Auslegung des zweiten Federelementes 22, welches
im zweiten Federraum 41 aufgenommen ist, der Öffnungsdruck
des zweiten Düsennadelteils 16 gezielt
eingestellt werden. Auch gemäß der in 4 dargestellten Ausführungsvariante
des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens erfolgt eine Absteuerung
der Führungsleckage zwischen
den Düsennadelteilen 15, 16 des
mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes 11 über die Öffnungen 48,
die ihrerseits mit einem zweiten Ablauf 45 in den Niederdruckbereich
in Verbindung stehen.
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Durch
die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung kann
verhindert werden, dass bei einem mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilglied 11,
einen äußeren, ersten
Düsennadelteil 15 und
einen von diesem umschlossenen zweiten, innenliegend angeordneten
Düsennadelteil 16 umfassend,
das innenliegend angeordnete zweite Düsennadelteil 16 öffnet, sobald
der Druck im Düsenraum 19 das Öffnungsdruckniveau
des innenliegend angeordneten Düsennadelteils 16 erreicht.
Sich abhängig
von der Genauigkeit der Einstellung des Öffnungsdruckes des innenliegend
angeordneten zweiten Düsennadelteiles 16 einstellende
Schwankungen des Öffnungsdruckes
des innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteil 16, sind
nunmehr ausgeschlossen. Dies gilt ebenso für von den Bauteiltoleranzen und deren
Veränderung über die
Betriebszeit des Injektors abhängige
Schwankungen des Öffnungsdruckes
am innenliegend angeordneten zweiten Düsennadelteil 16. Insbesondere
wird durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung
gemäß der in 2, 3 und 4 dargestellten
Ausführungsvarianten
vermieden, dass die sich bei Druckbeaufschlagung des Düsenraumes 19 mit
dem aus dem Speicherraum 4 zuströmenden, unter hohem Druck stehenden
Kraftstoff einstellenden Druckamplituden das innenliegend angeordnete
zweite Düsennadelteil 16 unbeabsichtigt öffnet.
-
- 1
- Kraftstoffförderaggregat
- 1.1
- Vorförderaggregat
- 2
- Kraftstofftank
- 3
- Kraftstoff
- 4
- Speicherraum
(Common Rail)
- 5
- erster
Injektor
- 6
- zweiter
Injektor
- 7
- dritter
Injektor
- 8
- vierter
Injektor
- 9
- Injektorkörper
- 10
- Brennraum
- 11
- Einspritzventilglied
- 12
- Steuerventil
- 13
- Federraum
- 14
- Anschlag
- 15
- erstes
Düsennadelteil
- 16
- zweites
Düsennadelteil
- 17
- erste Öffnungen
- 18
- zweite Öffnungen
- 19
- Düsenraum
- 20
- Ringspalt
- 21
- erstes
Federelement
- 22
- zweites
Federelement
- 23
- Düsenraumzulauf
- 24
- niederdruckseitiger
Rücklauf
- 25
- Sitz
des ersten Düsennadelteils 15
- 26
- Sitz
des zweiten Düsennadelteils 16
- 27
- Stirnseite
zweites Düsennadelteil 16
- 40
- erster
Federraum
- 41
- zweiter
Federraum
- 42
- Steuerkolben
- 43
- erste
Stirnseite Steuerkolben
- 43*
- zweite
Stirnseite Steuerkolben
- 44
- weiterer
niederdruckseitiger Ablauf
- 45
- weiterer
niederdruckseitiger Ablauf
- 46
- Druckstufe
- 47
- Leckageablauf
- 48
- Leckageöffnungen
- 49
- Überströmleitung
- 50
- Drosselstelle