DE10326162A1 - Bitumenhaltige Vergussmassen - Google Patents

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Abstract

Bitumenhaltige Vergussmassen, die unter Praxisbedingungen undurchlässig gegen Wasser gefährdende Stoffe sind, können zur Abdichtung von Dichtflächen aus Walzasphalt, Gussasphalt, halbstarren Belägen und Beton eingesetzt werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft bitumenhaltige Vergussmassen, die unter Praxisbedingungen undurchlässig gegen Wasser gefährdende Stoffe sind.
  • Deckschichten, z.B. in Bauwerken oder Freiflächen, müssen zur Sicherung der Umwelt gegen Wasser gefährdende Stoffe abgesichert werden. Bei neuen Bauwerken ist dies beispielsweise entsprechend dem „Merkblatt für die Herstellung flüssigkeitsundurchlässiger Asphaltbefestigung für Anlagen zum Umgang mit Wasser gefährdenden Stoffen" (MfA-UwS) mit Hilfe von Asphalt möglich. Ein hochverdichteter Asphalt mit einem Hohlraumgehalt von ≥ 3% und ein Gussasphalt werden unter anderem auch in der TRwS (Technische Richtlinie für Wasser gefährdende Stoffe) und in der TRbF (Technische Richtlinie für brennbare Flüssigkeiten) als geeignete Baustoffe beschrieben. Wenn ältere Dichtflächen den Anforderungen zur Sicherung der Umwelt nicht mehr genügen, müssen sie erneuert oder saniert werden. Das gilt insbesondere für Flächen, auf denen mit Wasser gefährdenden Stoffen umgegangen werden soll. Deren Sanierung kann sich auf Teilbereiche beschränken, wenn die Grundsubstanz erhalten ist. Verkehrs- und Lagerflächen zum Beispiel können in der Regel saniert werden, wenn der Untergrund ausreichend tragfähig und nicht kontaminiert ist.
  • Bei alten Dichtflächen ist es unter Umständen erforderlich, die Oberfläche nachträglich undurchlässig gegen Flüssigkeiten herzustellen. Häufig sind Flächen von Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen (LAU-Anlagen) betroffen. Beispiele sind Gefahrgutlager, Schrottplätze, Tankstellen und Abstellflächen von Altautos. Die Fahrzeuge müssen auf abgedichteten Flächen abgestellt werden, wenn dort Verluste von Öl und/oder Kraftstoffen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden können.
  • Die früher eingesetzten Heißvergussmassen auf Steinkohlen-Teerbasis dürfen aufgrund des Teeranteils nicht mehr bzw. nur noch in wenigen Ausnahmefällen eingesetzt werden, da Teer als gesundheitsgefährdend bzw. krebserregend eingestuft wird und die Verarbeitung dementsprechend verboten ist.
  • Zur Zeit werden daher in den hoch beanspruchten Flächen nahezu ausschließlich Fugendichtstoffe auf Polysulfid- oder Polyurethanbasis eingesetzt. Diese Stoffe dichten die Deckflächen zwar ausreichend ab, haben aber jedoch den Nachteil, dass sie relativ aufwendig in der Verarbeitung sind und bei der Verarbeitung hohe Ansprüche an die Witterung stellen. Die in der Regel Zweikomponenten-Produkte müssen gemischt und verrührt werden und können, insbesondere bei höheren Temperaturen, nur innerhalb einer sehr kurzen Verarbeitungszeit angewandt werden. Diese steht nur bei kleinen Sanierungsflächen zur Verfügung. Ein wirtschaftlicher Einsatz der Polysulfid- oder Polyurethan-Fugendichtstoffe ist daher nicht immer möglich.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung einer bitumenhaltigen Vergussmasse, die unter Praxisbedingungen undurchlässig gegenüber Wasser gefährdenden Stoffen ist und einfach und wirtschaftlich verarbeitet werden kann.
  • Wasser gefährdende Stoffe im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Stoffe, die üblicherweise in großen Mengen auf Deckflächen gelagert werden und dort anfallen. Wasser gefährdende Stoffe sind beispielsweise in der DIBT-Liste: Schriften des Deutschen Instituts für Bautechnik, Bau- und Prüfgrundsätze für den Gewässerschutz Teil 1, Seiten 10 bis 12 (1993) angeführt. Wichtige Beispiele sind aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe (z.B. Benzin und Dieselöl) und Säuren und Laugen (z.B. Salz- und Schwefelsäure und Alkalihydroxide).
  • Unter „unter Praxisbedingungen undurchlässig gegenüber Wasser gefährdenden Stoffen" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine mittelbare Belastung einer Deckschicht von 3 Tagen bei Temperaturen im Bereich von 20° bis 70° verstanden. Innerhalb dieser Zeit dürfen die genannten Wasser gefährdenden Stoffe die Deckschicht nicht vollständig durchdrungen haben.
  • Es wurden bitumenhaltige Vergussmassen gefunden, die Bitumen, Polymere, die unter den Anwendungsbedingungen elastische Eigenschaften aufweisen, feingemahlenes silikatisches Gestein, feingemahlenen Gummi und gegebenenfalls elektrisch leitfähige Bestandteile enthalten, wobei die Vergussmasse
    • – eine Penetration (nach BS 2499 Part 3: 1993) im Bereich von 30 bis 120 (mm 10–1), und
    • – einen Erweichungspunkt (nach DIN 52 011) im Bereich von 80 bis 120 (°C) aufweist.
  • Die erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmassen sind unter Praxisbedingungen undurchlässig gegenüber Wasser gefährdenden Stoffen und lassen sich einfach und wirtschaftlich verarbeiten.
  • Die erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmassen sind insbesondere zur Abdichtung von neuen und zur Sanierung alter Deckflächen geeignet. Bei der Sanierung alter Deckflächen ist es besonders leicht möglich, schadhafte Stellen in der alten Deckschicht auszuschneiden, zu verfüllen und die dazwischen ausgebildete Fuge mit der erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmasse aufzufüllen. Ebenso können sarnierungsbedürftige Fugen und Risse nach entsprechender Vorbehandlung durch Vergießen mit der erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmasse verfüllt werden.
  • Bei Bitumen handelt es sich um Kohlenwasserstoffe mit komplexer chemischer Zusammensetzung. Das Bitumen fällt üblicherweise als Rückstand bei der Erdöldestillation an. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist Bitumen im allgemeinen eine Mischung aus polymermodifiziertem Bitumen, insbesondere Straßenbaubitumen, das u. a. mit mineralischen Füllstoffen modifiziert ist (Asphalt im Straßenbau, Verlag für Bauwesen, Seite 31 (1998)).
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung setzt man im allgemeinen Bitumen ein, das eine Penetration (nach DIN 52 010) im Bereich von 50 bis 300 mm–1, bevorzugt im Bereich von 70 bis 250 mm–1 und insbesondere bevorzugt im Bereich von 160 bis 220 mm–1 aufweist.
  • Bei Polymeren im Rahmen der vorliegenden Erfindung handelt es sich um allgemein Thermoplaste, die mit dem verwendeten Bitumen gut verträglich sind und die bei den Herstell- und Verarbeitungstemperaturen im Bereich von 150 bis 250 °C gut unter üblichen Herstell- und Verarbeitungsbedingungen mit dem Bitumen mischbar sind und bleiben.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Polymere aus der Gruppe der Naturkautschuke, der Styrol-Butadien-Styrol Blockcopolymere, Styrol-Butadien-Isopren Blockcopolymere, der Vinylacetat-Copolymere, der Ethylen-Propylen-Copolymere, der Polyolefine und der Butylkautschuke genannt.
  • Feingemahlenes silikatisches Gestein im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat im allgemeinen eine Teilchengröße bis maximal 0,5 mm, bevorzugt bis maximal 0,2 mm und insbesondere bevorzugt bis maximal 0,09 mm.
  • Silikatisches Gestein im Rahmen der Erfindung ist bevorzugt Quarzsand. Im allgemeinen kann man Quarzsand einsetzen, wie er in der Natur anfällt. Für die vorliegende Erfindung ist es jedoch bevorzugt, dass der Quarz frei von Carbonatanteilen ist. Dies kann durch Waschen des natürlichen Quarzsandes mit Säure und nachfolgend mit Wasser erreicht werden. Der Quarz wird danach getrocknet und gemahlen.
  • Gummi im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann natürlicher oder synthetischer Gummikautschuk sein (Kautschuktechnologie, Seite 1051 und 1052 (2001) Hanser Verlag). Aus wirtschaftlichen Gründen setzt man im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt recycelte Gummireste ein, die gemahlen werden.
  • Feingemahlener Gummi im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat im allgemeinen eine Teilchengröße bis maximal 2,5 mm, bevorzugt bis maximal 1 mm und insbesondere bevorzugt im Bereich von 0,01 bis 0,75 mm.
  • In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können die erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmassen elektrisch leitfähige Bestandteile aufweisen. Elektrisch leitfähige Bestandteile im Rahmen der Erfindung sind bevorzugt Kohlenstoff, insbesondere bevorzugt Graphit und geeigneter Leitfähigkeitsruße, sowie Metallpulver. Aus wirtschaftlichen Gründen wird Graphit als elektrisch leitfähiger Bestandteil bevorzugt.
  • Die elektrisch leitfähigen Bestandteile werden bevorzugt auch im gemahlenen Zustand eingesetzt. Sie haben im allgemeinen eine Teilchengröße im Bereich bis maximal 1 mm, bevorzugt von bis maximal 0,5 mm und insbesondere bevorzugt bis maximal 0,2 mm.
  • Die erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmassen haben im allgemeinen eine Zusammensetzung von 30 bis 75 Gew.Teile Bitumen, 2 bis 10 Gew.Teile Polymere, 10 bis 50 Gew.Teile feingemahlenes silikatisches Gestein, 0 bis 20 Gew.Teile feingemahlenen Gummi und gegebenenfalls 1 bis 20 Gew.Teile elektrisch leitfähige Bestandteile.
  • Bevorzugt haben die erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmassen eine Zusammensetzung von 40 bis 70 Gew.Teile Bitumen, 3 bis 8 Gew.Teile Polymere, 15 bis 45 Gew.Teile feingemahlene silikatisches Gestein, 3 bis 15 Gew.Teile feingemahlenen Gummi und gegebenenfalls 2 bis 15 Gew.Teile elektrisch leitfähige Bestandteile.
  • Insbesondere bevorzugt werden bitumenhaltige Vergussmassen mit einer Zusammensetzung von 50 bis 65 Gew.Teile Bitumen, 4 bis 7 Gew.Teile Polymere, 20 bis 40 Gew.Teile feingemahlene silikatisches Gestein, 5 bis 10 Gew.Teile feingemahlenen Gummi und gegebenenfalls 5 bis 12 Gew.Teile elektrisch leitfähige Bestandteile.
  • Die erfindungsgemäßen Vergussmassen werden im allgemeinen in einer Dicke von 50 bis 100 %, bevorzugt 66 bis 95 % und insbesondere bevorzugt von 70 bis 90 % der Dicke der umgebenden Deckschicht angebracht.
  • Die erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Fugenmassen können in üblicher Weise hergestellt werden, indem das Bitumen, die Polymere, die unter den Anwendungsbedingungen elastischen Eigenschaften aufweisen, das silikathaltige Gestein, der feingemahlene Gummi und gegebenenfalls die elektrisch leitfähigen Bestandteile gemischt werden und anschließend zur Anwendung erneut geschmolzen werden.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmassen bei der Abdichtung von Dichtflächen gegen Wasser gefährdende Stoffe.
  • Bevorzugt ist die Verwendung der erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmassen zum Verfüllen von Fugen an und in Asphaltdecken sowie an zu sanierenden Teilflächen.
  • Bevorzugt ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmassen zum Verfüllen von Fugen in und an Flächen aus Walzasphalt, Gussasphalt, halbstarren Belägen, Beton sowie an Metall.
  • Asphaltabdeckungen sind hierbei Flächen, deren Deckschicht aus Asphaltbeton besteht. Asphaltbeton ist ein hohlraumarmes Gemisch aus Straßenbaubitumen, Gesteinssplitt und -mehl sowie weiteren Zusätzen, das heiß eingebaut und zur Verdichtung gewalzt wird (Asphalt im Straßenbau, Verlag für Bauwesen, Seite 221f. (1998)). Für Lager- und Umschlagflächen hat vor allem besonders hohlraumarmer Asphaltbeton mit einem Hohlraumgehalt von maximal 3 % Bedeutung.
  • Gussasphalt ist ein Gemisch aus Straßenbaubitumen und Gesteinssplitt und Gesteinsmehl sowie weiteren Zusätzen, das bei der heißen Verarbeitung ohne Verdichtung durch Walzen auskommt, um eine praktisch hohlraumfreie Deckschicht zu liefern; eine durch die Korngrößenverteilung bestimmte Mörtelphase bestimmt die Tragfähigkeit (Asphalt im Straßenbau, Verlag für Bauwesen, Seite 252 f. (1998)).
  • Betonflächen bestehen zumeist aus einem hochfesten Beton, der in entsprechender Schichtdicke vor Ort vergossen wird oder zur Fertigung von Platten dient, die anschließend vor Ort verlegt werden. Aufgrund seiner begrenzten Flexibilität muß Beton in sehr dichtem Abstand mit Dehnungsfugen versehen sein, um ein unkontrolliertes Reißen durch thermische und mechanische Belastung zu verhindern.
  • Halbstarre Beläge bestehen aus einem Gerüst aus bituminiertem grobem Gestein mit hohem Hohlraumgehalt von 20-30 %, das in einem zweiten Fertigungsschritt mit einem Fließmörtel auf Zementbasis ausgefüllt wird; man kombiniert so die Flexibilität der bitumenbasierten Deckschichten mit der hohen Festigkeit und Belastbarkeit von Betonbelägen (Firmenschrift „Densit-Info", Densit A/S, Aalborg, 1994).
  • Oft grenzen die genannten Materialien uneinheitlich aneinander, beispielsweise bei einer an eine Asphaltdeckschicht oder an einen Halbstarren Belag grenzenden Betonfläche.
  • Sind in diese Fläche Einbauten, z. B. Zapfsäulen oder Rohrleitungen, einbezogen, so hat man es meist mit metallischen Untergründen, zumeist eine Stahlsorte, zu tun, gegen die die Fläche abgedichtet werden muß.
  • Die erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmassen ermöglichen in vorteilhafter Weise die Abdichtung der Fugen in o. g. Belägen in Dichtflächen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen von wassergefährdenden Stoffen.
  • Der Einsatz der erfindungsgemäßen bitumenhaltigen Vergussmassen kann beispielsweise wie folgt ausgeführt werden:
    In einer Dichtfläche aus Gußasphalt mit einer Deckschichtstärke von 4 cm, auf der beispielsweise 20%ige Salzsäure gelagert wird, befinden sich sauber geschnittene Fugen von ca. 12 mm Breite mit nahezu parallelen Flanken, die abgedichtet werden müssen. Grund für das Schneiden der Fuge kann eine Ergänzung der Fläche mit frischem Gußasphalt sein, gegen den abzudichten ist, aber auch das Aufschneiden einer sanierungsbedürftigen alten Fuge oder die Sanierung eines Risses.
  • Hierzu werden die Fugen vorbehandelt, was in der Regel die Arbeitsschritte Reinigen, Trocknen und Grundieren beinhaltet. Die Reinigung kann mit Bürsten und/oder einem scharten Wasserstrahl erfolgen. Getrocknet werden kann mit einem Luftgebläse, das ggf. erwärmte Luft in die Fugen bläst, bis keine Feuchtigkeit mehr feststellbar ist. Die Fugenflanken werden mit einem geeigneten Voranstrich versehen, der eine gewisse Zeit ablüften muß. Eine Begrenzung der Fugentiefe auf ca. 75 % der Fugentiefe durch Einlegen eines Hinterfüllstranges oder Einfüllen eines Sandbettes ist vorteilhaft.
  • Die erfindungsgemäße Fugenvergußmasse wird in einer zweckmäßigen Vorrichtung wie einem sog. Vergußkocher, einem beheiz- und rührbaren kesselförmigen Gerät, auf Verarbeitungstemperatur im Bereich von üblicherweise 150-200 °C erhitzt. Die bei dieser Temperatur fließfähige viskose Masse wird mittels Hilfsgerät (Kanne, Vergußlanze) in die Fuge eingefüllt, bis die Fuge dauerhaft in der gewünschten Höhe, die sich nahe der Oberkante der Fuge befindet, gefüllt ist; nach Erkalten der Masse ist die Abdichtung der Fuge abgeschlossen.
  • Prüfmethode:
  • Die Undurchlässigkeit einer mit der erfindungsgemäßen Fugenvergußmasse abgedichteten Fuge gegenüber wassergefährdenden Stoffen kann in folgendem Laborversuch demonstriert werden, der im „Merkblatt für die Herstellung flüs sigkeitsundurchlässiger Asphaltbefestigungen für Anlagen uzum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen" (MfA-UwS, FGSV-Verlag 1999) beschrieben ist:
  • In 1 ist der Versuchsaufbau schematisch dargestellt. Zwischen zwei Gußasphaltplatten 1 befindet sich der ordnungsgemäß eingebrachte Fugendichtstoff 2. Oberhalb des Dichtstoffs ist ein Glaszylinder 3 aufgeklebt, der mit dem Prüfmedium 4 gefüllt ist.
  • Beispiel 1:
  • In einem Modell geeigneter Größe von ca. 10 × 10 cm Kantenlänge wird die Gußasphalt-Deckschicht in Original-Einbaustärke dargestellt, die mittig zerschnitten ist und bei 12 mm Abstand damit einer üblichen Fugenanordnung entspricht. In diesem Modell wird die Fuge vorbereitet und mit der erfindungsgemäßen Fugenvergußmasse in voller Tiefe verfüllt, so wie es oben in dem Anwendungsbeispiel beschrieben wurde.
  • Auf diese Fuge wird nun ein Glaszylinder von ca. 50 mm Durchmesser und 10 cm Höhe dichtend aufgeklebt, so daß er die Fuge seitlich beidseits in gleichem Maße überragt. Dieser Zylinder wird mit dem betreffenden wassergefährdenen Stoff, in diesem Fall 20%ige Salzsäure, gefüllt, abgedeckt und über einen Zeitraum von drei Tagen bei 20-25 °C stehengelassen. Hierdurch wird der Kontakt der Oberfläche mit einem ausgelaufenen Medium simuliert.
  • Nach der Prüfdauer von drei Tagen werden Zylinder und Medium entfernt. Die Modellfuge wird einer visuellen Kontrolle unterzogen, wobei sich optisch keine signifikanten Veränderungen zeigen.
  • Das Modell wird danach durch die Belastungszone hindurch quer zur Fuge aufgetrennt. Bei der Betrachtung des Schnittes zeigt sich, daß die Fuge und der umliegende Asphalt von der verwendeten Säure nicht durchdrungen worden sind. Gegenüber dem beschriebenen Medium ist die erfindungsgemäße Fugenvergußmasse undurchlässig.
  • Beispiel 2:
  • In einem weiteren Beispiel wird in einem gleich aufgebauten Modell die Fuge vorbereitet und mit der erfindungsgemäßen Fugenvergußmasse in voller Tiefe verfüllt, so wie es oben in dem Anwendungsbeispiel beschrieben wurde.
  • Auf diese Fuge wird nun ein Glaszylinder von ca. 50 mm Durchmesser und 10 cm Höhe dichtend aufgeklebt, so daß er die Fuge seitlich beidseits in gleichem Maße überragt. Dieser Zylinder wird mit einem anderen wassergefährdenen Stoff, Trichlormethan (Chloroform), gefüllt, abgedeckt und über einen Zeitraum von drei Tagen bei 20-25 °C stehengelassen. Chloroform ist dafür bekannt, daß es ein gutes Lösemittel für Bitumen ist.
  • Nach der Prüfdauer von drei Tagen werden Zylinder und Medium entfernt. Die Modellfuge wird einer visuellen Kontrolle unterzogen, wobei sich eine deutliche Auflösung der Bestandteile von Fuge und umgebender Gußasphaltdeckschicht zeigen.
  • Das Modell wird danach durch die Belastungszone hindurch aufgetrennt. Bei der Betrachtung des Schnittes zeigt sich, daß die Fuge und der umliegende Asphalt vom verwendeten Lösemittel deutlich angegriffen sind und eine weite, aber noch keine komplette Durchwanderung der Asphaltschicht und der Fugenfüllung erfolgt sind.
  • 1
    Gußasphalt
    2
    Fugenband
    3
    Glaszylinder
    4
    Testmedium

Claims (16)

  1. Bitumenhaltige Vergussmasse, enthaltend Bitumen, Polymere, die unter den Anwendungsbedingungen elastische Eigenschaften aufweisen, feingemahlenes silikatisches Gestein, feingemahlenen Gummi und gegebenenfalls elektrisch leitfähige Bestandteile, wobei die Vergussmasse eine Penetration (nach BS 2499 Part 3: 1993) im Bereich von 30 bis 120 (mm 10–1), und einen Erweichungspunkt (nach DIN 52 011) im Bereich von 80 bis 120 (°C) aufweist.
  2. Bitumenhaltige Vergussmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bitumen eine Penetration (nach DIN 52 010) im Bereich von 60 bis 300 (mm 10–1) aufweist.
  3. Bitumenhaltige Vergussmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass Polymere aus der Gruppe der Naturkautschuke, der Styrol-Butadien-Styrol Blockcopolymere, Styrol-Butadien-Isopren Blockcopolymere, der Vinylacetat-Copolymere, der Ethylen-Propylen-Copolymere, der Polyolefine und der Butylkautschuke eingesetzt werden.
  4. Bitumenhaltige Vergussmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das silikatische Gestein eine Teilchengröße im Bereich bis maximal 0,5 mm aufweist.
  5. Bitumenhaltige Vergussmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das silikatische Gestein frei von Carbonaten ist.
  6. Bitumenhaltige Vergussmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der feingemahlene Gummi eine Teilchengröße im Bereich bis maximal 1,0 mm aufweist.
  7. Bitumenhaltige Vergussmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als elektrisch leitfähige Bestandteile Graphit eingesetzt wird.
  8. Bitumenhaltige Vergussmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie 30 bis 75 Gew.Teile Bitumen, 2 bis 10 Gew.Teile Polymere, 10 bis 50 Gew.Teile feingemahlenes silikatisches Gestein, 3 bis 15 Gew.Teile feingemahlenen Gummi und gegebenenfalls 2 bis 15 Gew.Teile elektrisch leitfähige Bestandteile enthalten.
  9. Bitumenhaltige Vergussmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einer Dicke von 50 bis 100 % der umgebenden Deckschicht angebracht wird.
  10. Verwendung von bitumenhaltigen Vergussmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, zur Abdichtung von Dichtflächen gegen wassergefährdende Stoffe.
  11. Verwendung von bitumenhaltigen Vergussmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, zum Verfüllen von Fugen in und an Asphaltabdeckungen.
  12. Verwendung von bitumenhaltigen Vergussmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, zum Verfüllen von Fugen in und an Gußasphalt.
  13. Verwendung von bitumenhaltigen Vergussmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, zum Verfüllen von Fugen in und an halbstarren Belägen.
  14. Verwendung von bitumenhaltigen Vergussmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, zum Verfüllen von Fugen in und an Betonflächen.
  15. Verwendung von bitumenhaltigen Vergussmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, zum Abdichten von Fugen gegen Metallflanken.
  16. Verwendung von bitumenhaltigen Vergussmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 9 unter Verwendung von Grundieranstrichmitteln.
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