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Die
Erfindung betrifft einen Sperrschicht-Feldeffekttransistor (JFET)
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Aus
der
DE 19818 300 C1 ist
ein lateraler Hochvolt-Seitenwandtransistor
bekannt, bei dem einander abwechselnde Halbleiterschichten des einen und
anderen Leitungstyps auf einem schwach dotierten Halbleitersubstrat
des anderen Leitungstyps vorgesehen sind. Ein Sourcebereich des
einen Leitungstyps und ein Drainbereich des einen Leitungstyps erstrecken
sich jeweils durch die Halbleiterschichten hindurch bis zu dem Halbleitersubstrat. Gleiches
gilt auch für
ein Gate aus einem mit einer Gate-Isolierschicht versehenen und
mit leitendem Material gefüllten
Gate-Trench, der sich ebenfalls durch die Halbleiterschichten hindurch
bis zu dem Halbleiterkörper
erstreckt und angrenzend an den Sourcebereich in Richtung auf den
Drainbereich zu angeordnet ist.
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Weiterhin
ist aus der
DE 43 09
764 C2 ein lateraler Hochvolttransistor bekannt, bei dem
die Drain-Driftzone aus einem n-leitenden Bereich besteht, in den
ein oder mehrere p-leitende
Gebiete eingebettet sind.
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Aus
der
US 6,097,063 A ist
die Ausbildung einer lateralen Driftzone aus einem Stapel von Schichten
mit abwechselndem Leitungstyp bekannt, und die
US 6,111,289 A beschreibt
ein Halbleiterbauelement, bei dem ein Löcherstrom und ein Elektronenstrom
antiparallel zueinander in einer jeweiligen Driftzone zwischen Source-
und Drainzonen geführt sind.
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In
US 4,633,281 A ist
ein Leistungs-JFET beschrieben, bei dem eine Steuerelektrode an
p-leitende Gebiete angeschlossen ist, welche sich in einem Bereich
zwischen zwei Elektroden in einem Halbleiterkörper parallel zu einer n-leitenden
Driftzone erstrecken. In die Driftzone sind p-leitende Gebiete eingebaut,
die zur "Feldformung" dienen und nicht
zur Ladungskompensation vorgesehen sind.
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Weiterhin
beschreibt die
US 5,581,100
A einen Trench-MOSFET, bei dem eine Isolierschicht um eine
Gateelektrode vorgesehen ist, und in der
US 2003/0057479 A1 ist
ein MOSFET im Zusammenhang mit einem JFET beschrieben, wobei dem
MOSFET in dessen Driftzone eine Kompensationsstruktur zugeordnet
ist.
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Aus
der
US 6,365,919 B1 ist
ein SiC-JFET bekannt, in dessen Driftstrecke p- bzw. n-dotierte Schichten
eingelagert sind. Die Gateelektrode befindet sich in einem Trench
und ist von einer Isolierschicht umgeben.
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In
der
US 2002/0027237
A1 ist ein MOSFET in Vertikalstruktur mit Kompensationsgebieten
in einer Driftstrecke beschrieben und aus der
US 6,313,482 B1 ein SiC-Leistungshalbleiterbauelement bekannt,
bei dem Schottky-Kontakte und Ohmsche Kontakte auf Gebieten unterschiedlichen
Leitungstyps vorgesehen sind. Als Anwendungen werden unter anderem
JFETs erwähnt.
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Schließlich ist
aus der nachveröffentlichten
DE 103 17 383 A1 mit älterem Zeitrang
ein JFET mit einem Halbleiterkörper
bekannt, in welchem eine Driftzone des einen Leitungstyps zwischen
zwei Elektroden ausgebildet ist, und mit einer Steuerelektrode,
die von der Driftzone
1 durch einen pn-Übergang
elektrisch getrennt ist. Ein an die Steuerelektrode angrenzendes
Gebiet des anderen Leitungstyps erstreckt sich zusammen mit der
Driftzone und im Wesentlichen parallel zu dieser im Halbleiterkörper im
Wesentlichen in einem Bereich zwischen den beiden Elektroden, wobei
dieses angrenzende Gebiet des anderen Leitungstyps in einer Kompesationsstruktur
säulenförmig gestaltet
ist und hochdotierte Bereiche des anderen Leitungstyps aufweist.
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Laterale
Halbleiterbauelemente haben gegenüber vertikalen Halbleiterbauelementen
den Vorteil, dass bei ihnen alle Anschlüsse bzw. Elektroden auf einer
Oberflächenseite
eines Halbleiterkörpers liegen.
Außerdem
kann bei günstigem
Layout der Randbereich eingespart werden, so dass der gesamte Bereich
des Halbleiterkörpers
für den
Stromfluss ausgenutzt werden kann und insoweit keine Totflächen die
Chipkosten bei der Fertigung erhöhen.
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JFETs
lassen sich bekanntlich vielseitig einsetzen, wie beispielsweise
als bidirektionale stromleitende und bidirektional sperrende Hochvoltschalter
in Schaltnetzteilen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen lateralen JFET anzugeben,
der als bidirektionaler Hochvoltschalter verwendet werden kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einem JFET der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch
die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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In
der folgenden Beschreibung und beim erfindungsgemäßen JFET
können
die jeweils angegebenen Leitungstypen grundsätzlich auch umgekehrt sein.
Das heißt,
der p-Leitungstyp kann durch den n-Leitungstyp ersetzt werden und umgekehrt.
Außerdem
können
als Halbleitermaterial für
den Halbleiterkörper
neben Silizium auch andere geeignete Materialmaterialien, wie beispielsweise
Siliziumcarbid, Verbindungshalbleiter, wie insbesondere Galliumnitrid usw.
eingesetzt werden.
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Der
erfindungsgemäße JFET
zeichnet sich durch eine Lateralstruktur aus und weist beispielsweise
eine durchgehende n-leitende Driftzone auf. Diese n-leitende Driftzone
kann durch lateral angeordnete p-leitende Gebiete mit einem negativen Gatespannungspotential
abgeschaltet werden.
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Die
Driftzone selbst kann als streifenförmiges Kompensationsgebiet
mit n-leitenden Gebieten und p-leitenden Gebieten ausgelegt werden.
Dabei sollte sichergestellt sein, dass bei Anlegung einer Spannung
die Raumladungszone die einander gegenüberliegenden p-leitenden Gebiete
der Steuerelektroden nicht erreicht, da sonst ein "Punch-Through" (PT; Durchbruch)
auftritt.
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Der
erfindungsgemäße JFET
wird vorzugsweise auf einem n-leitenden
Halbleiterkörper
aufgebaut. Der Einsatz eines p-leitenden
Halbleiterkörpers ist
weniger geeignet, da durch den Wechsel des jeweiligen Referenzpotentials
bei Wechsel der Sperrrichtung kein hinreichend negatives Potential
vorliegt.
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Weiterhin
zeichnet sich der erfindungsgemäße JFET
dadurch aus, dass er mit einer lateralen Kompensationsstruktur versehen
ist, bei welcher beispielsweise in einem n-leitenden Halbleiterkörper p-leitende
Streifen in mehreren Schichten eingebracht sind, die jeweils an
das Sourcepotential angeschlossen sind. Es findet dabei in jeder
Ebene dieser Schichten eine Ladungskompensation zwischen dem p-Leitungstyp
und dem n-Leitungstyp statt. Die Schichten können dabei beispielsweise durch
maskierte Bor-Implantation und eine ganzflächige oder gegebenenfalls maskierte
Phosphor- oder Arsen-Implantation für den p-Leitungstyp bzw. n-Leitungstyp eingebracht
werden. Durch die Anordnung dieser mehreren Schichten mit p-Leitfähigkeit
und n-Leitfähigkeit
in einzelnen Streifen kann der Widerstandswert zwischen Source und
Drain erheblich abgesenkt werden.
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Der
erfindungsgemäße JFET
kann große Ausgangsspannungen
in der Größenordnung
von einigen 100 V liefern und ist zur Hochfrequenzverstärkung im
Gigahertzbereich einsetzbar. Wird eine solche Verwendung gewünscht, dann
sollte er mit einer Driftzone ausgestattet sein, die die Ladungsträger mit
ihrer Grenzgeschwindigkeit durchlaufen können. Diese Grenzgeschwindigkeit
und die Durchbruchfeldstärke
sollen dabei hoch sein, um eine möglichst kurze Driftzone mit
kleiner Laufzeit zu erreichen. In letzterem Fall sind geeignete
Halbleitermaterialien für
den Halbleiterkörper
insbesondere Siliziumcarbid und Galliumnitrid.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf ein erstes Beispiel eines JFETs, das
für das
Verständnis der
Erfindung nützlich
ist,
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2 einen
Schnitt AA' durch
den JFET von 1,
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3 eine
Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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4 einen
Schnitt A1A1' durch
den JFET von 3,
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5 eine
Draufsicht auf den JFET nach dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
zur Erläuterung
eines Randabschlusses,
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6 den
Verlauf des elektrischen Feldes in einem reinen n-leitenden Gebiet
der Driftzone längs eines
Schnittes BB' im
Beispiel des JFETs der 1 und 2,
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7 den
Verlauf des elektrischen Feldes in der mit Kompensationsgebieten
versehenen Driftzone längs
einer Linie B1B1' bei
dem JFET des ersten Ausführungsbeispiels
nach 3 und 4,
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8 eine
schematische Draufsicht auf einen lateralen Hochvolt-JFET nach einer
ersten Variante eines zweiten Beispiels, das für das Verständnis der Erfindung nützlich ist,
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9 eine
schematische Draufsicht auf einen lateralen Hochvolt-JFET nach einer
zweiten Variante des zweiten Beispiels,
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10 einen
Längsschnitt
durch den JFET gemäß der ersten
und zweiten Variante des zweiten Beispiels,
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11 eine
schematische Schrägsicht
des Hochvolt-JFETs nach der ersten Variante des zweiten Beispiels,
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12 einen
schematischen Querschnitt durch den lateralen Hochvolt-JFET nach
der ersten und zweiten Variante des zweiten Beispiels,
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13 einen
schematischen Querschnitt durch den lateralen Hochvolt-JFET nach
der ersten und zweiten Variante des zweiten Beispiels, wobei hier
eine längere
Diffusionszeit angewandt wurde,
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14 eine
schematische Draufsicht auf einen lateralen Hochvolt-JFET nach einer
dritten Variante des zweiten Beispiels,
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15 eine
schematische Draufsicht auf einen lateralen Hochvolt-JFET nach einer
vierten Variante des zweiten Beispiels,
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16 eine
schematische perspektivische Darstellung auf einen Kaskaden-JFET
nach einer ersten Variante eines dritten Beispiels, das für das Verständnis der
Erfindung nützlich
ist, und
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17 eine
schematische Schnittdarstellung eines JFETs mit floatenden Schichten
nach einer zweiten Variante des dritten Beispiels.
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In
den Figuren werden einander entsprechende Teile jeweils mit den
gleichen Bezugszeichen versehen und nicht gesondert erläutert.
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Die 1 und 2 zeigen
eine erste unidirektionale Variante eines ersten Beispiels eines JFETs
mit einem Halbleiterkörper 1 aus
einem p–-leitenden
Siliziumsubstrat 2' und
einer darauf aufgebrachten n-leitenden epitaktischen Siliziumschicht 3, in
welche sourceseitig p+-leitende Gebiete 4, 6 und drainseitig
ein n+-leitendes Gebiet 27 eingebracht sind.
Im Bereich zwischen den Gebieten 4 und 27 einerseits
sowie zwischen den Gebieten 6 und 27 andererseits
sind angrenzend an die Gebiete 4 und 6 und im
Abstand vom Gebiet 27 p-leitende Gebiete 8 und 9 vorhanden.
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Die
Gebiete 4 und 6 sind mit Gateelektroden G versehen.
Außerdem
ist auf der Schicht 3 eine Sourceelektrode S angebracht,
und eine Drainelektrode D ist auf dem Gebiet 27 vorgesehen.
Der Bereich der Schicht 3 unmittelbar unterhalb der Elektrode
S ist höher
dotiert als die Schicht 3, das heißt, es liegt hier eine n+-Dotierung vor. Hierdurch wird die Kontaktgabe
verbessert.
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In
der Driftzone (oder auch Driftstrecke genannt) in der n-leitenden Schicht 3 sorgen
die Gebiete für
eine Ladungsträger-Kompensation. Selbstverständlich sind
auch andere Gestaltungen für
die Gebiete 8, 9 als die in 1 gezeigte
Form möglich. Das
heißt,
es können
ein, zwei (wie dargestellt) oder auch mehr streifenförmige oder
anders gestaltete Gebiete vorhanden sein. Diese Gebiete 8, 9 können durch
eine n–-leitende
Feldstoppzone 10 unterbrochen werden, wie dies in Draufsicht
in 3 und in einem Schnitt A1A1' von 3 in 4 für eine bidirektionale
Variante des ersten Ausführungsbeispiels der
Erfindung gezeigt ist. Diese bidirektionale Variante weist Source/Drainelektroden
S/D1, S/D2 und Gateelektroden G1, G2 auf. Die Gateelektroden G2
liegen dabei über
p+-leitenden Gebieten 5, 7,
die zu den Gebieten 4, 6 symmetrisch sind.
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Bei
einem JFET mit einer reinen, n-leitenden Driftzone, also bei einem
JFET ohne die Gebiete 8, 9, und bei einem JFET
mit den p-leitenden Gebieten 8, 9 in der n-leitenden
Driftzone, muss sichergestellt werden, dass bei negativem Gatespannungspotential
beispielsweise an den Gateelektroden G die Raumladungszone mit ihrem
Rand 11 die gegenüberliegenden
p+-leitenden
Gebiete 5, 7 nicht erreicht, da sonst PT (PT =
Punch Through bzw. Durchgriff) auftritt. Die Feldverteilung ist
daher bei einer reinen n-leitenden Driftzone dreiecksförmig, wie
dies in 6 gezeigt ist, in welcher der
Verlauf des elektrischen Feldes E für die Strecke BB' zwischen dem p+-leitenden Gebiet 4 und dem n+-leitenden Gebiet 27 dargestellt
ist. Damit liegt hier eine Feldverteilung wie bei einem NPT-IGBT
ohne Feldstopp vor (NPT = Non-PT; IGBT = Bipolartransistor mit isoliertem Gate).
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Ist
eine Kompensationsstruktur vorhanden, das heißt liegen die Gebiete 8, 9 und
die Feldstoppzone 10 vor, dann kann durch eine entsprechende Dotierung
in den Gebieten 8, 9 sowie in der Schicht 3 zunächst für eine p-Lastigkeit,
dann einen Ausgleich und schließlich
eine n-Lastigkeit gesorgt werden, wie dies schematisch in 7 für einen
Schnitt B1B1' in 4 gezeigt
ist. Im Einzelnen sind in 7 ein p-lastiger
Verlauf 12, ein neutraler Verlauf 13 und ein n-lastiger
Verlauf 14 des elektrischen Feldes E für den Bereich zwischen der
Source/Drain-Elektrode S/D1 in der Driftzone bis einschließlich der
Feldstoppzone 10 dargestellt.
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In
einem konkreten Beispiel kann so auf einen p-lastigen Verlauf ein
neutraler Verlauf und dann ein n-lastiger Verlauf folgen. Von Vorteil
ist aber eine symmetrische Gestaltung der Gebiete 8, 9 bzw.
der Schicht 3. Mit anderen Worten, längs des Stromflusses folgt
beispielsweise auf eine p-lastige Zone (oder eine neutrale Zone)
eine n-lastige Zone, an die sich wieder eine p-lastige Zone (oder
eine neutrale Zone) anschließt.
Hierbei muss das elektrische Feld bei maximaler Sperrspannung zuverlässig im
n-lastigen Bereich auf Null reduziert werden, da ansonsten wiederum
PT Auftritt.
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Der
erfindungsgemäße Lateral-JFET
ist, wie aus der 4 zu ersehen ist, vorzugsweise
auf dem n–-leitenden
Substrat 2 aufgebaut. Der Einsatz eines p-leitenden Substrats
ist für
die bidirektionale Struktur weniger geeignet, wird aber für die unidirektionale Variante
bevorzugt, wie dies bereits eingangs erläutert wurde.
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Liegen
die Elektroden S/D1 und G1 auf 0 V, während die Elektrode S/D2 auf
positivem Potential ist und die Elektrode G2 mit der Elektrode S/D2
kurzgeschlossen ist, dann ist der JFET in Vorwärtsrichtung leitfähig. Wird
die Elektrode G1 bezüglich
der Elektrode S/D1 auf negative Spannung gelegt, dann sperrt der
JFET in Vorwärtsrichtung.
Wird die Elektrode G1 mit der Elektrode S/D1 kurzgeschlossen und werden
beide Elektroden G1 und S/D1 auf positives Potential bezüglich der
Elektrode S/D2 gelegt, so sperrt der JFET, wenn die Elektrode G2
in Bezug auf die Elektrode S/D2 auf negativem Potential ist; befindet
sich dagegen die Elektrode G2 auf gleichem Potential wie die Elektrode
S/D2, so leitet der JFET in Rückwärtsrichtung.
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Bei
dem erfindungsgemäßen JFET
des ersten Ausführungsbeispiels
der 3 und 4 können sich so alternierend die
Elektroden S/D1 und G1, also die "linke Seite" und die Elektroden S/D2 und G2, also
die "rechte Seite", auf positivem Potential befinden.
Daher sollte dieser JFET mit einem Randabschluss umgeben sein, der
in der Lage ist, symmetrisch in beide Richtungen zu sperren. Außerdem sollte
der Randabschluss auch parallel zum Stromfluss in "Längsrichtung" des JFETs zwischen den Elektroden S/D1
und S/D2 Sperrspannung aufnehmen können. Ein solcher Randabschluss
lässt sich
beispielsweise durch eine quasi intrinsische Umgebung erreichen,
in welcher in enger Abfolge alternierend p-leitende Bereiche 15 in
einem n-leitenden Bereich 16 vorgesehen sind. Der Bereich 16 kann beispielsweise
durch das Substrat 2 gebildet werden.
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Der
JFET des ersten Ausführungsbeispiels lässt sich
beispielsweise durch mehrere übereinander
geschichtete Ebenen, also beispielsweise die epitaktische Schicht 3 auf
dem Substrat 2, aufbauen, um so die Chipfläche gut
ausnutzen zu können.
Auch sind mehr als zwei epitaktische Schichten oder gestaffelte
Implantationsenergien denkbar, um die einzelnen Gebiete mit P-Lastigkeit und N-Lastigkeit
herzustellen.
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Die 8 bis 15 zeigen
ein zweites Beispiel eines lateralen Hochvolt-JFET in vier verschiedenen
Varianten.
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Zwischen
einer n+-leitenden Sourcezone 17 und
einer n+-leitenden Drainzone 18 befindet
sich ein n-leitendes Gebiet 19 als Driftzone, in das, angrenzend
an gegebenenfalls von einer Gateisolierschicht 20 (vgl. 10 und 11)
umgebenen Gateelektroden 21 aus polykristallinem Silizium
p-leitende Kompensationsgebiete 22 eingebracht sind. Die Gateisolierschicht 20 (Gateoxid)
kann also weggelassen werden, wie dies in den 8 und 9 gezeigt
ist und in 10 angedeutet ist. Es liegt
dann eine bipolar steuernde Elektrode in Form der Gateelektrode 21 vor.
Diese steuert beim Einschalten einen kapazitiven Verschiebestrom.
Der JFET ist damit bipolar gesteuert.
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Die
Kompensationsgebiete 22 können in ihrer Ausdehnung von
der Sourcezone 17 zur Drainzone 18 stufenförmig abnehmen,
wie dies in einer ersten Variante in 8 gezeigt
ist, oder aber auch eine kontinuierlich abnehmende Breite haben,
wie dies für eine
zweite Variante aus der 9 hervorgeht. In beiden Varianten
ist die Schichtdicke dieser Kompensationsgebiete 22 entsprechend
dem Schnittbild von 10 ungefähr gleich. 10 zeigt
zusätzlich
noch ein p-leitendes Siliziumsubstrat 23, das sich vorzugsweise
auf Sourcepotential befindet, und eine Isolierschicht 24,
die sich oberhalb der Driftzone bzw. des n-leitenden Gebietes 19 erstreckt.
Die Gateelektrode 21 ist in einen Trench 25 eingebracht.
Für die
Isolierschicht 20 (falls vorhanden) und die Isolierschicht 24 können Siliziumdioxid und/oder
Siliziumnitrid oder ein sonstiges geeignetes Isoliermaterial verwendet werden.
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11 zeigt
in einer perspektivischen Schrägdarstellung
die erste Variante des lateralen Hochvolt-JFETs nach diesem zweiten
Beispiel. Die Isolierschicht 20 kann bei bipolarer Steuerung
weggelassen werden.
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Wie
nun aus den 12 und 13 hervorgeht,
in denen jeweils ein Querschnitt durch den JFET nach dem zweiten
Beispiel gezeigt ist, können die
einzelnen Kompensationsgebiete 22 in den verschiedenen
Ebenen getrennt voneinander sein oder aber auch bei längerer Diffusionszeit
zusammenhängen,
so dass säulenförmige Gebiete 22' entstehen.
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Der
JFET nach diesem zweiten Beispiel lässt sich beispielsweise durch
Abscheidung von undotierten epitaktischen Schichten auf dem p-leitenden Substrat 23 und
maskierter Bor-Implantation sowie ganzflächiger oder maskierter Phosphor-
oder Arsen-Implantation
für die
Gebiete 19, 22 erzeugen, wobei die Implantationen
entsprechend der Anzahl der Ebenen n-mal wiederholt werden. Es können sich dann
die üblichen
Transistorprozessschritte, wie Dickoxidabscheidung, Trenchätzung, Gateoxidabscheidung,
Abscheidung von polykristallinem Silizium usw. anschließen.
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Bei
dem JFET dieses zweiten Beispiels findet eine Ladungskompensation
in jeder Ebene statt, so dass bei Anordnung mehrerer Schichten übereinander
eine erhebliche Absenkung des elektrischen Widerstandswertes erreicht
wird. Bei diesem Beispiel fließt
ein Elektronenstrom, falls die mit der Isolierschicht 20 versehene
Gateelektrode 21 auf ein positives Potential geschaltet
ist, wegen der Akkumulation der Elektronen an Wänden des Trenches 25 auch in
die Tiefe. Auf der Seite der Drainzone 18 kann dies beispielsweise
durch eine tiefgreifende Erstreckung dieser Zone oder auch eine
(nicht gezeigte) n-dotierte
polykristalline Siliziumfüllung
erreicht werden.
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Durch
die Ausbildung des Gateanschlusses als ein MOS-Gate mit der durch
die Gate-Isolierschicht 20 umgebenen Gateelektrode 21 aus
polykristallinem Silizium ergibt sich der Nachteil, dass die Kompensationsgebiete 22 floaten.
Werden aber diese Kompensationsgebiete 22 so weit ausdiffundiert, dass
sie vertikal zusammenhängende "Wände" bilden, also die Kompensationsgebiete 22' entstehen (vgl. 13),
so können
diese Gebiete 22' an
das p-leitende Siliziumsubstrat 23 angeschlossen und beim
Einschalten des JFETs über
den Sourceanschluss an der Sourcezone 17 entladen werden.
Die Variante von 13 stellt also eine besonders
vorteilhafte Realisierungsmöglichkeit
für das
zweite Beispiel des JFETs dar.
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Die
Isolierschicht 20 wird insbesondere dann vorgesehen, wenn
die Kompensationsgebiete 22 nicht floaten.
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Hängen die
Kompensationsgebiete 22 vertikal nicht zusammen, wie dies
in der Variante von 12 gezeigt ist, so hat dies
aber den Vorteil, dass dann ein Anschluss zwischen der Sourcezone 17 und der
Driftzone auch in den Ebenen zwischen den Kompensationsgebieten 22 erfolgen
kann. In diesem Fall können
die Gate-Trenche 25 deutlich größer sein als die Breite der
Kompensationsgebiete 22, Wie dies in einer dritten Variante
des zweiten Beispiels in 14 gezeigt
ist. Auch bei sehr schmalen Kompensationsgebieten 22 brauchen
hier die Trenche 25 nicht zu schmal zu werden.
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Werden
die Trenche 25 sehr schmal ausgeführt, dann kann ein Anschluss
der Kompensationsgebiete 22 über die schmale Lücke zwischen
den Trenches 25 erfolgen, so dass die Kompensationsgebiete 22 an
die Sourcezone 17 angrenzen, wie dies in einer vierten
Variante des zweiten Beispiels in 15 gezeigt
ist. Der n-leitende Kanal, der sich dann entlang dieser Lücken ausbilden
kann, erhöht die
Kanalweite und ist so von besonderem Vorteil.
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Der
JFET des zweiten Beispiels sollte so ausgeführt sein, dass sein Drainanschluss
innenliegend ist und vollständig
vom aktiven Transistorgebiet umgeben wird. Der Sourceanschluss liegt
dann außen
und befindet sich auf gleichem Potential wie die Sägekante
und die Rückseite
des Chips.
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Die 16 und 17 zeigen
noch zwei verschiedene Varianten eines dritten Beispiels des JFETs.
Bei diesem dritten Beispiel, das einen Kaskaden-JFET zeigt, ist
auf einem semiisolierenden Halbleiterkörper 1 aus beispielsweise
Siliziumcarbid (SiC) der JFET mit einer n+-leitenden
Sourcezone 17, einem n-leitenden Gebiet 19 und
einer n+-leitenden Drainzone 18 vorgesehen.
Die Sourcezone 17 ist an eine Sourceelektrode S angeschlossen,
die vorzugsweise auf Erdpotential liegen kann. An der Drainzone 18 befindet
sich eine Drainelektrode D. In das n-leitende Gebiet 19 sind
p-leitende Kompensationsgebiete 22 in verschiedenen Ebenen
eingebettet. Diese p-leitenden Gebiete 22 sind über Trenches 25 miteinander
verbunden, die mit p+-leitendem Halbleitermaterial
gefüllt
sind. Die Trenche 25 können
zusätzlich zu
diesem p+-leitendem Halbleitermaterial auch
noch eine "Metallseele" haben.
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Eine
Gateelektrode G ist ebenfalls an p-leitende Gategebiete 26 angeschlossen,
die wie die Kompensationsgebiete 22 über mit leitendem Halbleitermaterial
gefüllte
Trenches 25 miteinander verbunden sind. Das Halbleitermaterial
der Trenches 25 ist das gleiche wie das Halbleitermaterial
des Gebietes 19, also insbesondere Siliziumcarbid.
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Die
Sourcezone 17 und die Drainzone 18 werden vorzugsweise
als Trenches hergestellt und mit n+-dotiertem
Halbleitermaterial, also insbesondere Siliziumcarbid, gefüllt.
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An
der Gateelektrode G liegt vorzugsweise eine negative Gatespannung.
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Schließlich kann
noch ein Hilfsgate HG vorgesehen werden, das auf Erdpotential (0
V) liegt und mit den Kompensationsgebieten 22 über die
Trenches 25 verbunden ist. Der Abstand zwischen den Gebieten 26 des
Hilfsgates HG und den Kompensationsgebieten legt die Größe von PT
fest.
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17 zeigt
eine weitere Variante des dritten Beispiels, bei der floatende p-leitende
Kompensationsgebiete 22 in die n–-leitende Driftzone 19 eingebettet
sind, welche zusätzlich
noch n-leitende Schichten 27' aufweist.
Die Kompensationsgebiete 22 sind hier also nicht an das
Hilfsgate HG angeschlossen.
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Die
Schichten der Gebiete 22 und 27' können beispielsweise durch Ionenimplantation
erzeugt werden. Die Gesamtmenge der n-Dotierungen und p-Dotierungen in den
Gebieten 19, 22 und 27' sollten ungefähr gleich sein.
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Anstelle
von Siliziumcarbid kann gegebenenfalls auch Galliumnitrid als Halbleitermaterial
gewählt
werden.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass einzelne Merkmale der obigen Beispiele
und deren Varianten in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden können. So
kann beispielsweise das Halbleitermaterial des dritten Beispiels,
also Siliziumcarbid oder Galliumnitrid, ohne weiteres auch beim
ersten oder zweiten Beispiel und beim ersten Ausführungsbeispiel
verwendet werden.