DE10325196B3 - Bypassventil - Google Patents
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Abstract
Eine Schaltklappe, die insbesondere für ein Bypassventil zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug-Brennstoffaggregat geeignet ist, weist einen Klappenteller (10) auf. Der Klappenteller (10) ist mit einer außerhalb des Klappentellers angeordneten Welle (12) verbunden. Um die Dichtigkeit des Ventils zu erhöhen, ist erfindungsgemäß ein am Umfang des Klappentellers (10) angeordnetes Dichtelement (20) mit mindestens zwei zueinander parallel verlaufenden Dichtlippen (22, 24) vorgesehen. Auf Grund der hierdurch erzielbaren hohen Dichtigkeit ist ein Ventil, das eine erfindungsgemäße Schaltklappe aufweist, auch für Brennstoffzellen- und Reformeranwendungen geeignet, in denen auf Grund der verwendeten Medien eine sehr hohe Dichtigkeit erforderlich ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Bypassventil für Kraftfahrzeug-Brennstoffaggregate, die mit dünnflüssigen Medien, insbesondere dünnflüssigen Gasen, d.h. Medien mit sehr kleinen Molekülen, betrieben werden.
- Brennstoffaggregate für Kraftfahrzeuge weisen eine Brennstoffzelle auf, in der üblicher Weise unter Einsatz von Wasserstoff und Sauerstoff elektrische Energie erzeugt wird. Ggf. ist der Brennstoffzelle ein Reformer vorgeschaltet. Mit Hilfe des Reformers kann aus herkömmlichen Kraftstoffen, wie Benzin, Diesel oder Methanol, Wasserstoff gewonnen werden, der sodann der Brennstoffzelle zugeführt wird. Durch das Vorschalten eines Reformers können Brennstoffaggregate in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden, ohne dass eine Flächen deckende Versorgung mit Wasserstoff gewährleistet sein muss. Zwischen dem Reformer und der Brennstoffzelle bzw. zwischen einem Wasserstofftank und der Brennstoffzelle sind im Allgemeinen regelbare Ventile erforderlich, um der Brennstoffzelle die entsprechende Menge an Sauerstoff und Wasserstoff zuführen zu können.
- Bei Brennstoffaggregaten ist es erforderlich, dass die verwendeten Ventile einen Strömungskanal o.dgl. äußerst dicht abschließen. Dies ist beispielsweise bei dem Einsatz von Wasserstoff erforderlich, da bereits Wasserstoff-Luft-Gemische bei geringem Anteil an Wasserstoff explodieren können. Sehr hohe Dichtigkeiten der Ventile sind ferner erforderlich, da es sich bei Wasserstoff um ein dünnflüssiges Gas, d.h. ein Gas mit sehr kleinen Molekülen, handelt.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bypassventil, insbesondere für in Brennstoffzellen- und Reformeranwendungen, zu schaffen, bei denen eine hohe Dichtigkeit gewährleistet ist.
- Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1.
- Das Bypassventil zum Einsatz in Kraftfahrzeug-Brennstoffaggregaten weist einen in einem Ventilgehäuse angeordnetem Strömungskanal sowie einen weiteren in diesen Strömungskanal einmündenden Strömungskanal auf. Ferner ist in dem Ventilgehäuse eine Schaltklappe vorgesehen, die in zwei Endstellungen gebracht werden kann. Hierdurch werden die Strömungskanäle unterschiedlich miteinander verbunden. Erfindungsgemäß weist die Schaltklappe des Bypassventils einen Klappenteller auf, mit dem eine Welle zur Betätigung des Klappentellers verbunden ist, die außerhalb des Klappentellers angeordnet ist. Ferner ist am Klappentellerumfang ein Dichtelement vorgesehen. Auf Grund der exzentrischen Lagerung des Klappentellers ist es möglich, ein über den gesamten Umfang des Klappentellers anliegendes, beispielsweise ringförmiges Dichtelement vorzusehen. Die Dichtebene zwischen der Schaltklappe und einem Strömungskanal ist somit unabhängig von der Wellenlagerung, da sich die Wellenlagerung außerhalb der Dichtebene befindet. Dies hat den Vorteil, dass die Abdichtung der Welle und die Abdichtung der Klappe voneinander entkoppelt sind.
- Durch das externe Lagern der Schaltklappe erfolgt eine andere Bewegung des Dichtelements als bei einer zentral gelagerten Schaltklappe. Dies bedeutet, dass sich ein beliebig auf dem Dichtelement ausgewählter Punkt bei einer externen Lagerung auf einer anderen Bahn bewegt als bei einer mittigen Lagerung. Dies hat zur Folge, dass das Bypassventil, das zwei Endstellungen hat, in denen ein gasdichtes Abdichten erforderlich ist, das Dichtelement unterschiedlich an der Innenwand des Strömungskanals anliegt. Dies kann bei der Verwendung herkömmlicher Dichtungen zu Undichtigkeiten führen. Erfindungsgemäß wird daher ein an dem gesamten Klappentellerumfang angeordnetes Dichtelement mit mindestens drei Dichtlippen vorgesehen, wobei die Dichtlippen vorzugsweise in Umfangsrichtung verlaufen und vorzugsweise zueinander im Wesentlichen parallel sind, solange sie nicht durch die Anlage an einer Kanalwand verformt sind. Ggf. können auch mehr als drei Dichtlippen vorgesehen sein, wobei zusätzliche Dichtlippen vorzugsweise nur in den Bereichen vorgesehen sind, in denen sich die Anlagebereiche der Dichtlippen in den beiden Endstellungen eines Ventils relativ stark unterscheiden. Durch das Vorsehen eines derartigen Dichtelements kann auch bei außermittig gelagerten Schaltklappen eine gute Dichtigkeit erzielt werden. Auf Grund der Doppellippigkeit wird die Dichtigkeit durch anstehenden Druck weiter erhöht. Hierbei wird unter Doppellippigkeit verstanden, dass an einer Kanalinnenwand mindestens zwei Dichtlippen anliegen.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Dichtlippen über Stege miteinander verbunden. Hierdurch wird, sobald eine Kraft auf eine Dichtlippe ausgeübt wird, diese auch auf die zweite Dichtlippe übertragen. Dies hat zur Folge, dass die Dichtigkeit weiter erhöht wird. Insbesondere liegen in den Endstellungen stets mindestens zwei Dichtlippen an der Innenwand des Kanals an. Hierdurch wird die Dichtwirkung weiter verbessert.
- Vorzugsweise sind die Stege im Bereich der Welle angeordnet. Hierbei handelt es sich um den Bereich, in dem beim Drehen der Schaltklappe Reibung zwischen dem Dichtelement und einer Kanalinnenwand auftritt. Insbesondere weisen die Stege die Funktion auf, ein Durchströmen zu verhindern. Durch die Stege ist somit sichergestellt, dass auch bei einer Undichtigkeit einer in Strömungsrichtung gesehen ersten Dichtlippe die Undichtigkeit der gesamten Schaltklappe vermieden ist, da die Schaltklappe immer noch durch die zweite bzw. dritte Dichtlippe und die Stege abgedichtet ist.
- Insbesondere ist es mit Hilfe eines Ventils, das die erfindungsgemäße Schaltklappe aufweist, möglich, auch sehr geringe Massenströme exakt zu regeln. Dies ist insbesondere auch bei Verwendung von Ventilen gewährleistet, die für dünnflüssige Medien eingesetzt werden.
- Das Dichtelement besteht vorzugsweise aus korrosionsbeständigem Material, wobei insbesondere auch eine Korrosionsbeständigkeit hinsichtlich in Brennstoffaggregaten verwendeter Medien gegeben ist. Vorzugsweise handelt es sich um ein geeignetes Elastomer.
- Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische Schnittansicht eines Bypassventils, -
2 eine schematische Vergrößerung des Bereichs II in1 , -
3 eine schematische Draufsicht einer Schaltklappe und -
4 eine schematische, teilweise geschnittene Vorderansicht der Schaltklappe in einer Endstellung. - Anhand von
1 ist das Grundprinzip der erfindungsgemäßen Schaltklappe ersichtlich, wobei die Darstellung zur Verdeutlichung stark schematisiert und vereinfacht ist. Ein Klappenteller10 einer erfindungsgemäßen Schaltklappe weist eine Welle12 (3 ) auf, die um einen Punkt14 schwenkbar ist. Die Welle12 ist in einem Gehäuseteil16 (3 ), das den Klappenteller trägt, aufgenommen. Dies ist in1 vereinfacht durch die Linie18 dargestellt. - Bei dem Klappenteller
10 handelt es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um einen kreisrunden Klappenteller. Dieser weist entlang seines Umfangs ein ringförmiges Dichtelement20 auf. Das Dichtelement20 weist drei sich ggf. um den gesamten Umfang erstreckende Dichtlippen22 ,23 ,24 auf. Hierbei weisen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die beiden äußeren Dichtlippen22 ,24 den gleichen Außenumfang auf. Die mittlere Dichtlippe23 steht in radialer Richtung über die beiden äußeren Dichtlippen22 ,24 vor und weist somit im dargestellten Ausführungsbeispiel einen größeren Umfang auf. - Aus
1 ist ersichtlich, dass in der durch durchgezogene Linien dargestellte Stellung der Schaltklappe in einem Endbereich die Dichtlippen22 ,23 und auf der gegenüber liegenden Seite die Dichtlippen23 ,24 an einer Innenwand26 eines Strömungskanals28 anliegt. Der Übergang zwischen der Anlage der Dichtlippe22 und der Anlage der Dichtlippe24 erfolgt im Allgemeinen kontinuierlich. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass in1 eine Schaltklappe mit elastischem, Dichtelement20 dargestellt ist, das eine derartige Nachgiebigkeit aufweist, dass stets zwei Dichtlippen22 ,23 bzw.23 ,24 an der Kanalinnenwand26 anliegen. Im Bereich der Welle liegen hierbei ggf, alle drei Dichtlippen22 ,23 ,24 an. - Beim Drehen der Schaltklappe in Richtung eines Pfeils
30 in die gestrichelt dargestellte Stellung erfolgt eine Veränderung der Anlageverhältnisse der beiden Dichtlippen22 ,23 bzw.23 ,24 . In den dargestellten Randbereichen liegt nunmehr das jeweils andere Dichtlippenpaar22 ,23 bzw.23 ,24 an. Dies liegt darin begründet, dass der Drehpunkt14 einen Abstand zum Klappenteller10 aufweist. Durch das Vorsehen einer erfindungsgemäßen Schaltklappe in einem Bypassventil, das zusätzlich zu dem Strömungskanal28 einen Strömungskanal32 aufweist, so dass die Strömung je nach Ventilstellung beispielsweise in Richtung eines Pfeils34 bzw.36 oder in entgegengesetzter Richtung verläuft. Das erfindungsgemäße Bypassventil erfüllt die hohen Anforderungen an die interne und externe Leckage bei geringem Kraftaufwand. Ferner sind zum Betätigen der Schaltklappe sowie zur Erfüllung der Leckageanforderungen nur geringe Kräfte erforderlich. - Die beiden Dichtlippen
22 ,24 sind über Stege34 (3 ) miteinander verbunden. Im dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel sind vier Stege vorgesehen. Die Stege34 sind vorzugsweise in einem Bereich36 der Welle12 angeordnet. Die Stege34 sind somit im dargestellten Ausführungsbeispiel im Bereich36 einer Projektion38 der Welle14 vorgesehen. Dies bedeutet, dass im dargestellten Ausführungsbeispiel die beiden Stege34 in der Dichtebene40 unmittelbar neben der durch gestrichelte Linien dargestellten Projektion der Welle12 in die Dichtebene40 angeordnet sind. Bei der in3 dargestellten Ansicht der Schaltklappe handelt es sich beispielsweise um eine Ansicht von oben. Vorzugsweise sind die beiden Stege34 auf der gegenüber liegenden Seite der Dichtung20 , d.h. bezogen auf die in3 dargestellte Darstellung unten angeordnet. Die Stege weisen die wesentlichen Funktion auf, dass eine Undichtigkeit der in Strömungsrichtung gesehen ersten Dichtlippe nicht automatisch zu Undichtigkeit der gesamten Schaltklappe führt, da die Schaltklappe immer noch durch die Stege34 und die zweite Dichtlippe abgedichtet ist. - In
4 , in der die Schaltklappe in einer Endstellung, d.h. in einer abdichtenden Stellung, in einem Gehäuse42 dargestellt ist, in dem der Strömungskanal28 verläuft, ist die durch die exzentrische Lagerung hervorgerufene Verformung des Dichtelements20 ersichtlich. Deutlich sichtbar ist, dass das Dichtelement24 auf der in4 linken Seite stärker zusammengedrückt ist als auf der rechten Seite. Die Verformung des Dichtelements20 ist in der anderen Endstellung umgekehrt, so dass der in der einen Endstellung gering verformte Bereich in der anderen Stellung stark verformt ist und umgekehrt.
Claims (5)
- Bypassventil zum Einsatz in Kraftfahrzeug-Brennstoffaggregaten, mit einem in einem Ventilgehäuse angeordneten Strömungskanal (
28 ), einem in den Strömungskanal (28 ) einmündenden Strömungskanal (32 ) und einer Schaltklappe, durch die in zwei Endstellungen die Strömungskanäle (28 ,32 ) unterschiedlich miteinander verbindbar sind, wobei die Schaltklappe einen Klappenteller (10 ) mit einer außerhalb angeordneten Welle (12 ) aufweist und am Klappentellerumfang mindestens drei im Wesentlichen parallel zueinander in Umfangsrichtung verlaufende Dichtlippen (22 ,23 ,24 ) vorgesehen sind, von denen eine in Radialrichtung gegenüber mindestens einer anderen vorsteht. - Bypassventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere der drei Dichtlippen (
22 ,23 ,24 ) in Radialrichtung gegenüber mindestens einer anderen Dichtlippe (22 ,24 ) vorsteht. - Bypassventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippen (
22 ,24 ) über Stege (34 ) miteinander verbunden sind. - Bypassventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Steg (
34 ) im Bereich (36 ) der Welle (12 ) angeordnet ist. - Bypassventil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar angrenzend an die Projektion (
38 ) der Welle (12 ) in eine Dichtebene (40 ) jeweils ein Steg (34 ) vorgesehen ist.
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|
8396 | Reprint of erroneous front page | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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Effective date: 20120103 |