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Die Erfindung betrifft einen Schieber zum Einbau in eine Rohrleitung, mit einem Gehäuse, einem Gegenflansch und einer Schieberplatte, wobei das Gehäuse und der Gegenflansch jeweils eine Durchtrittsöffnung aufweisen, das Gehäuse und der Gegenflansch derart miteinander verbunden sind, dass eine gemeinsame Durchtrittsöffnung für die Rohrleitung bereitgestellt ist, die Schieberplatte zwischen dem Gehäuse und dem Gegenflansch geführt ist, und die Schieberplatte zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung für die gemeinsame Durchtrittsöffnung verschiebbar ist.
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Schieber dienen zum Dosieren und Absperren flüssiger oder gasförmiger Medien sowie fließfähiger granulöser oder pulverförmiger Stoffe. Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Schiebern bekannt, die beispielsweise als Absperrschieber, Schüttgutschieber, Drosselschieber oder Vorschieber je nach ihrer Funktion oder Bauweise klassifiziert werden. Mit einem Schieber für Wasserleitungen können beispielsweise Teile eines Rohrleitungsnetzes oder einer Anlage abgesperrt („abgeschiebert”) werden.
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Aus der
DE 197 06 575 C2 ist ein Schieber zum Einbau in Rohrleitungen bekannt, der zwei Gehäuseteilen aufweist und mit einer Schieberplatte absperrbar ist, die zwischen den beiden Gehäuseteilen geführt ist. Das erste Gehäuseteil bildet ein seine Durchtrittsöffnung umgebendes Schieberbrett für die Schieberplatte aus, das diese in ihrer Schließstellung aufnimmt. Das zweite Gehäuseteil ist als ein seine Durchtrittsöffnung umgebender Ringdeckel ausgeführt, der das Schieberbrett abschließt, so dass das erste Gehäuseteil eine Schieberkammer bildet, die an das Schieberbrett anschließt. Die Schieberkammer schließt die Schieberplatte in ihrer Öffnungsstellung vollständig ein und weist ferner eine Durchtrittsöffnung für ein mittels einer Spindel betätigten Schaft auf, wobei die Schieberplatte ausschließlich über das Schieberbett in die Schieberkammer einführbar ist.
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Aus der
JP 2002-081555 A ist ein Schieber zum Einbau in eine Rohrleitung, mit einem Gehäuse und einer Schieberplatte bekannt, wobei das Gehäuse eine Durchtrittsöffnung aufweist, die Schieberplatte zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung verschiebbar ist, und die Schieberplatte mit einer Dichtung versehen ist.
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Diese Konstruktion sowie andere aus dem Stand der Technik bekannte Konstruktionen eines Schiebers weisen Dichtungen zwischen dem als Ringdeckel ausgeführten Gegenflansch und der Schieberplatte auf, wobei die Dichtungen an dem Gegenflansch, beispielsweise in einer Nut, vorgesehen sind. Derartige Ausgestaltungen weisen jedoch oftmals Probleme bei der Dichtigkeit der Dichtung auf. Ferner sind derartige im Gegenflansche vorgesehene Dichtungen problematisch im Hinblick auf Dichtungsstandzeiten und Verunreinigung des Mediums durch Abtrieb, insbesondere bei granulösen oder pulverförmigen Medien.
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Insofern ist es die Aufgabe der Erfindung, einen Schieber mit verbesserter Abdichtung bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird dies erreicht durch einen Schieber zum Einbau in eine Rohrleitung, mit einem Gehäuse, einem Gegenflansch und einer Schieberplatte, wobei das Gehäuse und der Gegenflansch jeweils eine Durchtrittsöffnung aufweisen, das Gehäuse und der Gegenflansch derart miteinander verbunden sind, dass eine gemeinsame Durchtrittsöffnung für die Rohrleitungen bereitgestellt ist, die Schieberplatte zwischen dem Gehäuse und dem Gegenflansch geführt ist, und die Schieberplatte zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung für die gemeinsame Durchtrittsöffnung verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schieberplatte mit einer Dichtung versehen ist und die Schieberplatte in ihrer Schließstellung mit der Dichtung an dem Gegenflansch anliegt, oder eine Dichtung zwischen der Schieberplatte und dem Gehäuse vorgesehen ist.
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Die Erfindung geht damit einen völlig neuen Weg, indem zum einen die Dichtung an der Schieberplatte vorgesehen ist, so dass die Dichtung in der Schließstellung der Schieberplatte an dem Gegenflansch anliegt, oder zum anderen die Dichtung zwischen der Schieberplatte und dem Gehäuse vorgesehen ist. Somit wird eine verbesserte Abdichtung zwischen der Schieberplatte und dem Gegenflansch bzw. der Schieberplatte und dem Gehäuse erreicht.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dichtung zwischen der Schieberplatte und dem Gehäuse vorgesehen ist, wobei das Gehäuse oder die Schieberplatte mit der Dichtung versehen ist und die Schieberplatte in ihrer Schließstellung mit der Dichtung an dem Gehäuse anliegt. Somit wirkt ein Anpressdruck, beispielsweise hervorgerufen durch ein in der Rohrleitung strömendes Medium, auf die Seite der Schieberplatte, die nicht mit der Dichtung versehen ist, also auf das Gehäuse, welches im Allgemeinen stabiler ausgeführt ist als der Gegenflansch bzw. als die Verbindung zwischen dem Gehäuse und dem Gegenflansch. Dadurch kann ein größerer Anpressdruck auf die Schieberplatte in ihrer Schließstellung ausgeübt werden, als bei aus dem Stand der Technik bekannten Schiebern, wo die Dichtung zwischen der Schieberplatte und dem Gegenflansch angeordnet ist.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die Dichtung die mittels der Schieberplatte geschlossene Durchtrittsöffnung abdichtet. Mit anderen Worten dichtet die Dichtung die Durchtrittsöffnung mittels der Schieberplatte in der Schließstellung der Schieberplatte ab. Hierdurch kann erreicht werden, dass der Schieber eine mit dem Schieber verbundene Rohrleitung absperrt. Weiterhin ist es bevorzugt, dass durch eine teilweise geschlossene Durchtrittsöffnung das in der Rohrleitung strömende Medium dosierbar ist.
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Grundsätzlich kann die Dichtung beliebig ausgebildet sein. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Dichtung umlaufend ausgebildet ist.
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Mit anderen Worten ist die Dichtung vorzugsweise umlaufend an der Schieberplatte oder an dem Gehäuse vorgesehen, so dass die Dichtung die mittels der Schieberplatte vollständig geschlossene Durchtrittsöffnung abdichtet.
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Grundsätzlich können der Gegenflansch und die Dichtung eine beliebige Form aufweisen, also beispielsweise rechteckig oder oval sein. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass der Gegenflansch und die Dichtung jeweils ringförmig ausgebildet sind. Weiterhin ist bevorzugt, dass die Dichtung als O-Ringdichtung ausgeführt ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dichtung in einer Schwalbenschwanznut angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Schwalbenschwanznut in der Schieberplatte oder in dem Gehäuse angeordnet.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schieber Einrichtungen zu Erzeugungen eines Anpressdrucks der Dichtung aufweist. Eine derartige Weiterbildung der Erfindung ist vorteilhaft, da durch Erzeugung eines Anpressdrucks der Dichtung die Dichtigkeit des Schiebers, nämlich in der Schließstellung der Schieberplatte, erhöht werden kann.
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Grundsätzlich kann der Anpressdruck der Dichtung beliebig erzeugt werden. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass der Anpressdruck der Dichtung durch Verschieben der Schieberplatte in ihrer Schließstellung erzeugbar ist. Mit anderen Worten kann der Anpressdruck der Dichtung durch Überführen der Schieberplatte von ihrer Öffnungsstellung in ihre Schließstellung erzeugt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die Einrichtungen zur Erzeugung des Anpressdrucks als eine erste Schrägung des Gegenflansches zur formschlüssigen Aufnahme einer abgeschrägten vorderen freien Kante der Schieberplatte in ihrer Schließstellung und als eine zweite Schrägung des Gegenflansches zur formschlüssigen Aufnahme eines Keils an einem hinteren Ende der Schieberplatte in ihrer Schließstellung ausgebildet sind. Bei einer derartigen Ausführungsform der Erfindung können die erste Schrägung des Gegenflansches und/oder die zweite Schrägung des Gegenflansches als eine Rampe oder eine Fase des Gegenflansches ausgeführt sein. Anders ausgedrückt erlaubt eine derartige Einrichtung die Erzeugung eines Anpressdrucks der Dichtung an der vorderen freien Kante der Schieberplatte sowie an dem hinteren Ende der Schieberplatte, so dass eine besonders gute Fixierung der Schieberplatte in ihrer Schließstellung und eine besonders gute Abdichtung der Durchtrittsöffnung erreicht wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass in der Schließstellung der Schieberplatte der Anpressdruck der Dichtung durch ein in der Rohrleitung strömendes Medium erzeugbar ist. Das bedeutet, dass vorzugsweise das in der Rohrleitung strömende Medium an der Seite der Schieberplatte anliegt, welche nicht mit der Dichtung versehen ist. Unter Bezugnahme auf die weiter oben ausgeführten Einrichtungen zur Erzeugung des Anpressdrucks der Dichtung, ist der Anpressdruck der Dichtung neben den Einrichtungen zur Erzeugung des Anpressdrucks der Dichtungen zusätzlich oder alternativ durch ein in der Rohrleitung strömendes Medium erzeugbar.
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Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines Schiebers gemäß den zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung als Endschieber, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitung an dem Gegenflansch endet. Eine derartige Verwendung eines erfindungsgemäßen Schiebers als Endschieber ist vorteilhaft gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Endschiebern, da die Rohrleitung an dem Gegenflansch endet, also somit ein in der Rohrleitung strömendes Medium einen Anpressdruck auf die Schieberplatte ausübt, welche wiederum gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mittels der Dichtung einen Anpressdruck auf das Gehäuse ausübt. Dadurch kann vermieden werden, dass, wie bei den aus dem Stand der Technik bekannten Schiebern, ein Anpressdruck mittels der Schieberplatte auf den Gegenflansch ausgeübt wird, welcher durch einen übermäßigen Anpressdruck sich aus der Verbindung zwischen dem Gehäuse und dem Gegenflansch lösen könnte.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert.
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In der Zeichnung zeigt:
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1 einen Schieber gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Teilansicht im Schnitt,
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2 einen Schieber gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Teilansicht im Schnitt, und
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3 einen Schieber gemäß einem dritten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Teilansicht im Schnitt.
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Wie aus 1 ersichtlich, weist der Schieber 1 gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Gehäuse 2, einen Gegenflansch 3 und eine Schieberplatte 4 auf. Das Gehäuse 2 und der Gegenflansch 3 weisen jeweils eine Durchtrittsöffnung 5 auf und sind derart miteinander verbunden, dass eine gemeinsame Durchtrittsöffnung 5 für eine Rohrleitung ausgebildet ist.
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Die Schieberplatte 4 ist, wie aus 1 ersichtlich, in ihrer Schließstellung dargestellt, wobei die Schieberplatte 4 zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung zwischen dem Gehäuse 2 und dem Gegenflansch 3 für die gemeinsame Durchtrittsöffnung 5 verschiebbar ist. Gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Schieberplatte 4 mit einer Dichtung 6 versehen, wobei die Schieberplatte 4 ihrer Schließstellung mit der Dichtung 6 an dem Gegenflansch 3 anliegt. Wie weiterhin aus 1 ersichtlich, ist die Dichtung 6 in einer Schwalbenschwanznut 7 in der Schieberplatte 4 vorgesehen. Ferner ist die Dichtung 6 umlaufend ausgebildet. Gemäß dem bevorzugten ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind der Gegenflansch 3 und die Dichtung 6 jeweils ringförmig ausgebildet.
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Dadurch, dass gemäß dem vorliegenden ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung die Dichtung 6 in der Schieberplatte 4 vorgesehen ist, ist die Dichtung 6 in einer Öffnungsstellung der Schieberplatte 4 gegen mögliche Beschädigungen eines in der Rohrleitung fließenden Mediums geschützt ist.
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2 zeigt den erfindungsgemäßen Schieber 1 in einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Dichtung 6 ist in einer Schwalbenschwanznut 7 in dem Gehäuse 2 vorgesehen. Ferner ist die Dichtung 6 als Ringdichtung ausgeführt. Der Schieber 1 weist zudem Einrichtungen 8 zur Erzeugung eines Anpressdrucks der Dichtung 6 auf.
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Die Einrichtungen 8 zur Erzeugung des Anpressdrucks umfassen eine erste Schrägung 9 des Gegenflansches 3 zur formschlüssigen Aufnahme einer abgeschrägten vorderen freien Kante 10 der Schieberplatte 4 in ihrer Schließstellung sowie eine zweite Schrägung 11 des Gegenflansches 3 zur formschlüssigen Aufnahme eines Keils 12 an einem hinteren Ende der Schieberplatte 4 auf. Durch Verschieben der Schieberplatte 4 in ihre Schließstellung ist mittels der Einrichtungen 8 ein Anpressdruck der Dichtung 6 erzeugbar. Weiterhin ist ein Anpressdruck der Dichtung 6 durch das in der Rohrleitung strömendes Medium, angedeutet durch Pfeil 13, in der Schließstellung der Schieberplatte 4 erzeugbar.
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Durch Anordnung der Dichtung 6 in einer relativ zu der Rohrleitung gesehenen unteren und oberen „Versenkung” innerhalb des Schiebers 1, welche, wie in 2 ersichtlich, durch das Gehäuse 2 und den Gegenflansch 3 ausgebildet ist, ist die Dichtung 6 in der Öffnungsstellung der Schieberplatte 4 gegen mögliche Beschädigungen des in der Rohrleitung fließenden Mediums geschützt
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3 zeigt ein drittes bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schiebers 1. Wie aus 3 ersichtlich, ist die Dichtung 6 auf der Schieberplatte 4 angeordnet und dichtet gegenüber dem Gehäuse 2 ab.
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Dadurch, dass gemäß dem vorliegenden dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung die Dichtung 6 in der Schieberplatte 4 vorgesehen ist, ist die Dichtung 6 in de Öffnungsstellung der Schieberplatte 4 gegen mögliche Beschädigungen des in der Rohrleitung fließenden Mediums geschützt ist.
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Durch den erfindungsgemäßen Schieber 1 wird eine verbesserte Abdichtung zwischen der Schieberplatte 4 und dem Gegenflansch 3 bzw. der Schieberplatte 4 und dem Gehäuse 2 erreicht. In der Schließstellung der Schieberplatte 4 dichtet die Dichtung 6 die Durchtrittsöffnung 5 ab.
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Der Schieber 1 lässt sich weiterhin als Endschieber verwenden, wobei die Rohrleitung an dem Gegenflansch 3 endet. Ein derartiger Endschieber ist vorteilhaft gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Endschiebern, da die Rohrleitung an dem Gegenflansch 3 endet, also somit ein in der Rohrleitung strömendes Medium einen Anpressdruck auf die Schieberplatte 4 ausübt. Die Schieberplatte 4 wiederum übt mittels der Dichtung 6 einen Anpressdruck auf das Gehäuse 2 aus. Somit kann entgegen den aus dem Stand der Technik bekannten Endschiebern vermieden werden, dass ein Anpressdruck mittels der Schieberplatte 4 auf den Gegenflansch 3 ausgeübt wird, welcher sich durch einen übermäßigen Anpressdruck aus der Verbindung zwischen dem Gehäuse 2 und dem Gegenflansch 3 lösen könnte.