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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Mrp8/Mrp14 Inhibitoren zur
Herstellung eines Medikaments zur Prävention und/oder Behandlung
von hypertrophen Narben und Keloiden. Ferner betrifft die Erfindung
neuartige Mrp8 oder Mrp14 Inhibitoren.
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Narben
bilden sich immer nach Verletzungen der Haut nach Abschluss der
Heilung. Dabei kommt es nach Abschluss der Reepithelisierung von
verletzter Haut zu einer Reorganisation der extrazellulären Matrix, insbesondere
von Kollagenen. Im Idealfall entsteht eine flache Narbe, die makroskopisch
nicht als solche zu erkennen ist. In manchen Fällen kommt es jedoch zu einer übermäßigen Ausbildung
der extrazellulären
Matrix in der Dermis, sodass durch die überschießende Narbenbildung eine optisch
unschöne,
erhabene und unregelmäßig geformte
hypertrophe Narbe entsteht. Diese Narben stellen nicht nur ein kosmetisches
Problem dar sondern sind auch durch das Fehlen von Hautanhanggebilden,
wie Haarfollikeln, Talgdrüsen,
sowie schlechte mechanische Eigenschaften gekennzeichnet, sodass
bei thermischer oder mechanischer Belastung große Probleme für den Patienten
entstehen. Des Weiteren können
Keloide entstehen; d.h. Narbenwucherungen, die sogar in das gesunde
Hautgewebe einwuchern, wodurch sich eine sich ständig vergrößernde Narbe bildet.
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Hypertrophe
Narben und Keloide sind durch eine aberrante Produktion von Extrazellulärmatrix-Komponenten
in der Dermis gekennzeichnet, was zu einer verdickten Dermis führt. Dabei
spielen die Fibroblasten, die in der Epidermis liegen, eine entscheidende
Rolle. Es ist jedoch auch bekannt, dass die Keratinozyten der darüber liegenden
Epidermis maßgeblich
die Fibroblasten bei der Narbenbildung beeinflussen. So wurde beispielsweise
gezeigt, dass aus Keloiden isolierte Keratinozyten bei Kokultivierung
mit Fibroblasten diese dazu anregen, verstärkt zu proliferieren und Kollagen
zu sekretieren, ähnlich
dem bekannten Verhalten von Fibroblasten aus Keloiden. Somit sind
falsch regulierte Keratinozyten in frischem Narbengewebe für die übermäßigen Produktion
von Kollagenen und Glykoproteinen in der darunter liegenden dermalen
Schicht verantwortlich.
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Die
der Narbenbildung zu Grunde liegenden molekularbiologischen Faktoren
sind im Wesentlichen ungeklärt.
Deswegen sind im Stand der Technik auch keine Behandlungsmethoden
von hypertrophen Narben und/oder Keloiden bekannt, welche auf die
molekularen Mechanismen selbst gerichtet sind. Die im Stand der Technik
bekannten Behandlungsmethoden von Keloiden beschränken sich
sehr häufig
auf einfaches chirurgisches Entfernen der Keloide; jedoch findet
man in bis zu 90% der Fälle
ein erneutes Auftreten der Keloide. Generell existieren für Keloide
keine Behandlungsmöglichkeiten
mit annehmbarer Erfolgsrate. Bei hypertrophen Narben führen bestehende
Behandlungstechniken ebenfalls meist nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Klassische
Methoden umfassen das operative Entfernen von Narben, wobei häufig eine
Neubildung der hypertrophen Narbe beobachtet wird, sowie Behandlung
mit Silikongel-Verbänden,
Behandlung mit Druckverbänden,
Behandlung mit Kortikosteroiden (z.B. Triamcinolon acetonid), Bestrahlung
mit Lasern oder CO2 sowie Kryobehandlung
des Gewebes. Bei Verwendung von Silikongel-Verbänden beruht der Effekt wahrscheinlich
weniger auf dem Silikon selbst, sondern auf dem hydratisierenden
und abschließenden
Effekt des Verbandes. Die intraläsionale
Läsion
von Kortikosteroiden führt
zu einer Verminderung der Kollagensynthese, jedoch werden bei andauernder
Behandlung schwere Nebeneffekte wie Atrophien der Haut, Hypopigmentierung
oder Geschwüre
beobachtet. Weiterhin wird auch versucht, Kollagen oder Hyaluronsäure in das
Narbengewebe einzuspritzen, um optisch eine ebenere Hautoberfläche zu erreichen.
Diese Substanzen werden jedoch innerhalb von wenigen Monaten resorbiert,
und die Behandlung muss alle 6–12
Monate wiederholt werden. Neuere Behandlungsansätze umfassen die Gabe von Interferon-alpha,
Interferon-beta oder Interferon-gamma oder die Gabe von Imiquimod,
das die Expression von Interferonen induziert. Auch Gabe von TGF-beta
wird für
die Verhinderung der Bildung hypertropher Narben diskutiert.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, verbesserte Mittel zur
Prävention
und/oder Behandlung von hypertrophen Narben und/oder Keloiden bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Verwendung mindestens eines Mrp8- und/oder Mrp14 Inhibitors
zur Herstellung eines Medikaments zur Prävention und/oder Behandlung
von hypertrophen Narben und/oder Keloiden gelöst.
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Im
Rahmen der Erfindung hat es sich überraschenderweise herausgestellt,
dass Mrp8 und/oder Mrp14 Inhibitoren, insbesondere gegen Mrp8 und/oder
Mrp14 gerichtete siRNA Moleküle,
zur Prävention
und/oder Behandlung von hypertrophen Narben und Keloiden geeignet
sind. Es hat sich überraschenderweise
ergeben, dass MrpB/Mrp14 spezifisch in aberranten hypertrophen Narben
und Keloiden, jedoch nicht in normalen Narben exprimiert werden,
wobei die Überexpression
spezifisch in den suprabasalen Keratinozyten des erkranktem Gewebe
zu finden ist. Ferner wurde überraschenderweise
gefunden, dass durch Zugabe von siRNA-Molekülen, die gegen Mrp8 und/oder
Mrp14 gerichtet sind, eine signifikante Inhibition der Proliferation
von Keratinozyten in vitro erreicht werden kann. Da wie oben dargestellt
diese Keratinozyten bei der Bildung von hypertrophen Narben und
Keloiden eine entscheidende Rolle spielen, stellt die vorliegende
Erfindung damit wirksame Mittel zur Prävention und/oder Behandlung
von hypertrophen Narben und Kelodiden bereit.
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Mrp8
und Mrp14 sind Proteine der S100-Proteinfamilie, die seit langem
bekannt sind und zusammen ein nicht-kovalentes Heterodimer Mrp8/14
bilden können.
Die Expression der Proteine ist in einer Vielzahl von Erkrankungen
stark gesteigert, in anderen jedoch erniedrigt. Die biologische
Funktion der Proteine ist völlig unklar.
Beispiele solcher Erkrankungen, in denen eine erhöhte Menge
an Mrp8 und/oder Mrp14 nachgewiesen wurde, sind rheumatoide Arthritis
und andere Arthritiserkrankungen, Inflammatory Bowel disease und
andere entzündliche
Darmerkrankungen, zystische Fibrose, Parodontose, sowie Autoimmunerkrankungen
wie das Kawasaki Syndrom. Je nach unterschiedlichem Wundtyp ist
die Expression in Wunden entweder erhöht oder erniedrigt (WO 92/088181,
EP 1114862 ).
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Eine
enzymatische Funktion der Proteine ist unbekannt. Gleichzeitig weiß man, dass
die Proteine eine Vielzahl von Stoffen binden können, wie beispielsweise Calcium,
Zink, Fettsäuren,
insbesondere Arachidonsäure,
Heparin, Heparansulfat Glykosaminoglykane und Tubulinfilamente.
Welche von diesen extra- wie intrazellulären Bindungspartners in vivo
eine Rolle spielen, ist unklar. Mrp8 und Mrp14 werden sekretiert,
allerdings ist unklar, ob das intrazelluläre und/oder das extrazelluläre Auftreten
für die
Pathogenese einer Erkrankung entscheidend ist.
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Aufgrund
der unklaren biologischen Funktion der Proteine bzw. des Heterodimers
wird im Stand der Technik im Allgemeinen nur die diagnostische Verwendung
der Proteine vorgeschlagen, d.h. es wird eine veränderte Expression
der Proteine in einer Erkrankung festgestellt, ohne dass daraus
ein therapeutisches Konzept abzuleiten wäre.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist ein Inhibitor dadurch definiert,
dass er in der Lage ist, die Funktion von MRP8 und/oder MRP14 im
Organismus zu hemmen und daher therapeutisch eingesetzt werden kann.
Dies kann dadurch geschehen, dass der Inhibitor die Funktion des
Moleküls
inhibiert, beispielsweise durch Anlagern an das Protein, oder dadurch,
dass die Expression des Proteins inhibiert wird.
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Im
Rahmen der Erfindung werden zur Bestimmung, ob eine Substanz ein
Inhibitor im Sinne der vorliegenden Erfindung ist, bevorzugt Assays
verwendet, in de nen die Inhibition der Mrp8 und/oder Mrp14 Expression
oder Mrp8 und/oder Mrp14 Aktivität
gemessen wird. Die Inhibition der Expression kann beispielsweise
in vitro (Beispiel 3), in vivo oder in Zelllysaten untersucht werden.
Die Expressionsunterschiede werden dabei auf der Ebene der mRNA
oder Proteine, insbesondere auf der Ebene der Proteine nachgewiesen.
So können
beispielsweise, wie in Beispiel 3 gezeigt, Zelllinien, insbesondere
Keratinozytenzelllinien, untersucht werden, die transient oder stabil
Mrp8 und Mrp14 überexprimieren,
um nach Gabe eines Inhibitors die Inhibition der Expression quantitativ
bestimmen zu können.
Der Nachweis von Mrp8 oder Mrp14 kann über geeignete Antikörper erfolgen,
die jeweils spezifisch Mrp8 oder Mrp14 erkennen. Geeignete Nachweismethoden
sind beispielsweise Western Blot Analyse oder Immunlokalisierung.
Ein solcher Assay zur Bestimmung der Wirkung eines Inhibitors auf
die Proteinexpression kann beispielsweise aus folgenden Schritten
bestehen:
- (1) Kultivierung von Zellen, die
nachweisbare Mengen an Mrp8 und/oder Mrp14 Protein produzieren,
- (2) Gabe eines Inhibitors zu den Zellen,
- (3) Nachweis der Menge an Mrp8 und/oder Mrp14 Protein in den
Zellen,
- (4) Vergleich zu der Menge an Mrp8 und/oder Mrp14 Protein in
nichtbehandelten Kontrollzellen.
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Eine
im Vergleich zu Kontrollzellen erniedrigte Menge an Mrp8 und/oder
Mrp14 Protein weist die Wirkung als Inhibitor nach.
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Analog
kann auch die Menge einer Mrp8 und/oder Mrp14 mRNA bestimmt werden,
um die inhibitorische Wirkung zu bestimmen:
- (1)
Kultivierung von Zellen, die nachweisbare Mengen an Mrp8 und/oder
Mrp14 mRNA produzieren,
- (2) Gabe eines Inhibitors zu den Zellen,
- (3) Nachweis der Menge an Mrp8 und/oder Mrp14 mRNA in den Zellen,
- (4) Vergleich zu der Menge an Mrp8 und/oder Mrp14 mRNA in nichtbehandelten
Kontrollzellen.
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Eine
im Vergleich zu Kontrollzellen erniedrigte Menge an Mrp8 und/oder
Mrp14 mRNA weist die Wirkung als Inhibitor nach. Geeignete Nachweismethoden
sind beispielsweise PCR-basierte Methoden, wie RTPCR oder in situ
Hybridisierung (Current Protocols, John Wiley & Son, Inc., New York (2003)).
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Der
Nachweis der inhibitorischen Wirkung eines zu testenden Inhibitors
kann auch in vivo erfolgen. So kann beispielsweise der Einfluss
eines zu testenden Inhibitors auf die Mrp8 und/oder Mrp14 Expression
in einem bestimmten Gewebe im Tiermodell getestet werden. Analog
zu den oben beschriebenen in vitro Experimenten zur Bestimmung der
Mrp8 und/oder Mrp14 Expression kann eine zu testende Substanz auf
ein Gewebe, insbesondere die Haut eines Tieres aufgetragen werden;
anschließend
wird die behandelte Probe entnommen, wie oben beschrieben die Menge
an Mrp8 und/oder Mrp14 Protein oder mRNA bestimmt und mit der Menge
an Mrp8 und/oder Mrp14 Protein oder mRNA in unbehandeltem Gewebe
verglichen. Dabei kann das unbehandelte Gewebe vom gleichen Tier
oder von einem anderen Tier stammen. Eine im Vergleich zu Kontrollzellen
erniedrigte Menge an Mrp8 und/oder Mrp14 Protein oder mRNA weist
die Wirkung als Inhibitor nach.
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Die
Entnahme der Proben kann beispielsweise durch Biopsienahme, insbesondere
der Haut, oder durch Entnahme von Körperflüssigkeiten, beispielsweise
Blut, geschehen.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bezeichnet „hypertrophe Narben" ein Krankheitsbild,
bei dem es nach Abschluss der Wundheilung zu einer verstärkten Produktion
von Extrazellulärmatrix-Komponenten
in der Dermis kommt, wodurch die Dermis verdickt wird.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bezeichnet „Keloid" ein Krankheitsbild, bei dem Narbenwucherungen
in das gesunde Hautgewebe einwuchern und sich somit eine Narbe bildet,
die über
die Grenzen des Ortes des ursprünglichen
Traumas bzw. der Wunde hinauswuchert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Inhibitor um einen Inhibitor von humanem
Mrp8 und/oder humanem Mrp14. Erfindungsgemäß ist aber auch eingeschlossen,
dass es sich um einen Inhibitor gegen Mrp8 und/oder Mrp14 aus anderen
Spezies handelt, beispielsweise Affe, Schwein, Rind, Pferd, Ratte
oder Maus.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird nur ein Inhibitor verwendet. Im Rahmen der Erfindung hat es
sich überraschenderweise
gezeigt, dass ein Inhibitor, der entweder gegen Mrp8 oder Mrp14
gerichtet ist, bereits die selbe Wirkung wie eine Kombination zweier
Inhibitoren zeigt, die gegen Mrp8 und Mrp14 gerichtet sind. Somit
kann bereits durch die Gabe eines Inhibitors ein voller therapeutischer
Erfolgt erreicht werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Inhibitor ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Nukleinsäuren, Antikörpern, anderen natürlichen
oder synthetischen Proteinen und Peptiden, die beispielsweise eine
erhöhte
Degradation oder Sequestrierung von Mrp8 und/oder Mrp14 bewirken,
Molekülen mit
geringem Molekulargewicht (LMWs) und Mrp8/Mrp14 Rezeptor-Antagonisten.
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Moleküle mit geringem
Molekulargewicht sind Moleküle,
die keine Proteine, Peptide, Antikörper oder Nukleinsäuren sind
und die ein Molekulargewicht von weniger als ca. 5000 Da, vorzugsweise
weniger als 2000 Da, insbesondere weniger als 1000 Da, am meisten
bevorzugt weniger als 500 Da aufweisen. Derartige Inhibitoren können insbesondere
im Rahmen von High-Through-Put Verfahren ausgehend von Molekülbanken identifiziert
werden. Derartige Verfahren sind dem Fachmann bekannt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist der Inhibitor ein Antikörper.
Dieser Antikörper
ist entweder polyklonal oder monoklonal, bevorzugt ist der Antikörper ein
monoklonaler Antikörper.
Unter dem Begriff „Antikörper" versteht man gemäß der vorliegenden
Erfindung auch gentechnisch hergestellte und ggf. modifizierte Antikörper bzw.
antigenbindende Teile davon, wie z.B. chimäre Antikörper, humanisierte Antikörper, multifunktionelle
Antikörper,
bi- oder oligospezifische Antikörper,
einzelsträngige
Antikörper,
F(ab)- oder F(ab)2-Fragmente
(siehe z.B. EP-B1-368684,
US
4,816,567 ,
US 4,816,397 ,
WO 88/01649, WO 93/06213, WO 98/24884).
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Inhibitor eine Nukleinsäure,
vorzugsweise mit einer Länge
von maximal ca. 200 Nukleotiden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
binden diese Nukleinsäuren
an Mrp8 und/oder Mrp14 mRNA oder DNA, insbesondere genomische DNA,
besonders bevorzugt an mRNA.
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Bevorzugt
sind Nukleinsäuren
mit einer Länge
eines Einzelstrangs von maximal 100 Nukleinsäuren, vorzugsweise maximal
50 Nukleinsäuren,
insbesondere bevorzugt maximal 30 Nukleinsäuren.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
hemmen die Nukleinsäuren
die Expression und/oder Aktivität
von Mrp8 und/oder Mrp14. Besonders bevorzugt hemmen sie die Expression
von Mrp8 und/oder Mrp14 Polypeptiden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
können
die im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
verwendeten Nukleinsäuren
modifiziert sein.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
bindet die Nukleinsäure
an eine humane Mrp8 oder Mrp14 mRNA gemäß SEQ ID NO:1 oder SEQ ID NO:2
oder Varianten davon, z.B. allelische Varianten, Sequenzen mit Polymorphismen
zu den Sequenzen SEQ ID No. 1 und 2 oder splice Varianten.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Nukleinsäure
ein Antisense-Molekül oder
eine siRNA, vorzugsweise eine siRNA.
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siRNAs
(small interfering RNAs) wirken über
den Mechanismus der dsRNA vermittelten RNA Interferenz. Dabei bewirken
kleine dsRNA Moleküle
einen sequenzspezifischen, so genannten Knock-Down der Genexpression,
im Unterschied zu langen dsRNA Molekülen, die in Säugerzellen
eine unspezifische Inhibition der Translation bewirken (Elbashir
et al., 2001, Genes Dev, 15: 188–200; Vattem et al., 2001;
Eur. J. Biochem., 268: 3674–84).
Eine Länge
von ca. < 30 Nukleotiden
pro Einzelstrang ist nötig,
um eine sequenzspezifische RNA Interferenz (RNAi) in Säugetierzellen
zu erreichen (Xia et al., 2002, Nature Biotech., 20: 1006–1010).
dsRNAs mit 2–3
Nukleotiden langen 3'-Überhängen wurden
als effiziente siRNAs beschrieben, jedoch gibt es Hinweise, dass
auch dsRNAs ohne Überhang
(blunt end) in vivo funktionieren.
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siRNAs
sind doppelsträngige
oder partiell doppelsträngige
RNAs, die zu targetspezifischer Interferenz fähig sind. Üblicherweise besteht ein siRNA
Molekül
aus zwei RNA Einzelsträngen,
es können
aber auch siRNAs verwendet werden, die aus einem RNA-Strang bestehen
und so beschaffen sind, dass sie einen Doppelstrang mit Hairpin
Struktur bilden.
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Unter
dem „Sense-Strang" der siRNA ist derjenige
RNA Strang einer siRNA zu verstehen, der über einen Bereich von mindestens
ca. 16, insbesondere mindestens ca. 17, vorzugsweise mindestens
ca. 18, am meisten bevorzugt mindestens ca. 19 Nukleotide identisch
oder zu mindestens ca. 90% identisch zu der Targetsequenz ist. Vorzugsweise
ist er identisch.
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Der „Antisense-Strang" der siRNA ist dann
der dazu komplementäre
Strang.
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Unter
einem Target wird erfindungsgemäß eine Nukleinsäure verstanden,
deren Expression auf Protein- und/oder mRNA-Ebene, vorzugsweise
auf Proteinebene moduliert werden soll. Dabei ist eine Targetsequenz
im Sinne der vorliegenden Erfindung die Sequenz desjenigen Stranges
eines Targets, der komplementär
zu dem Strang ist, der als Matrize bei der Transkription verwendet
wird; d.h. bei der Targetsequenz handelt es sich um den Sense-Strang
des Targets. Targets der vorliegenden Erfindung sind Nukleinsäuren, die
für Mrp8
und Mrp14 Proteine kodieren.
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Unter „Basissequenz
der siRNA Moleküle" ist derjenige Teil
des Sense-Strangs einer siRNA zu verstehen, der doppelsträngig vorliegt.
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Unter „Basis-Targetsequenz" ist ein Teil einer
Targetsequenz mit einer Länge
X zu verstehen, die im Bereich der Nukleotide 3-X zur Basissequenz
der siRNA Moleküle
identische oder zu mindestens 90% identisch, vorzugsweise identisch
ist.
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„Vor" im Zusammenhang
mit der relativen Position von Nukleinsäuren innerhalb von Oligo- oder
Polynukleinsäuren
ist als in Richtung des 5'-Endes
des Moleküls
zu verstehen.
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„Hinter" im Zusammenhang
mit der Position von Nukleinsäuren
und Oligo- oder Polynukleinsäuren
ist als in Richtung des 3'-Endes
des Moleküls
zu verstehen.
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siRNA-Interferenz
wird dadurch erreicht, dass der Antisense-Strang der siRNA zu einem
Teil der Targetsequenz komplementär oder zu mindestens ca. 90%
komplementär
ist, wobei Komplementarität
bevorzugt ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Antisense-Strang
der siRNA in einem Bereich von mindes tens 16 bis 23 Aminosäuren, vorzugsweise
17 bis 22, insbesondere 18 bis 21, besonders bevorzugt 19 bis 20, am
meisten bevorzugt 19 Nukleinsäuren
zu einer erfindungsgemäßen Targetsequenz
komplementär
oder zu mindestens 90% komplementär, vorzugsweise komplementär. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ist
die siRNA in einem Bereich von ungefähr 16 bis 23 Aminosäuren, vorzugsweise
17 bis 22, insbesondere 18 bis 21, besonders bevorzugt 19 bis 20,
am meisten bevorzugt 19 Nukleinsäuren
doppelsträngig.
Bevorzugt ist der dopplesträngige
Teil derjenige Teil der siRNA, der wie oben definiert komplementär zur Targetsequenz ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
bildet die siRNA einen Doppelstrang ohne Einzelstrangüberhang
(„blunt
end"). In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
hat die siRNA am 3'-Ende
des Sense- bzw. Antisense-Strangs unabhängig voneinander Einzelstrangüberhänge von
mindestens 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 Nukleinäuren Länge. Vorzugsweise ist die Anzahl
der überhängenden
Nukleinsäuren
am Sense- und Antisense 3'-Ende
identisch. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Länge der
Einzelstrangüberhänge am 3'-Ende des Sense-
oder Antisense-Strangs 0 bis 5. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Länge
der Einzelstrangüberhänge am 3' Ende des Sense-
oder Antisense-Strangs
gleich 0 oder 2, insbesondere gleich 2. Häufig werden als überhängende Nukleinsäuren dTdT
verwendet, dies ist jedoch für
die Funktion der siRNA nicht entscheidend. Weiterhin sind siRNA
Moleküle
mit einem GC-Gehalt von ca. 20–80%, besonders
ca. 30–70%,
insbesondere von ca. 50% bevorzugt. Weiterhin ist die Auswahl solcher
siRNAs bevorzugt, bei denen die Targetsequenz vor dem Bereich (d.h.
5' davon) der zum
Sense-Strang der siRNA zu mindestens ca. 90% identisch, vorzugsweise
identisch ist, 1, insbesondere 2 Adenosine trägt.
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Am
effektivsten haben sich siRNAs erwiesen, die aus 21 Nukleotide langen
RNA Strängen
aufgebaut sind, die so gepaart sind, dass 1–3 Nukleotide lange Überhänge, insbesondere
2 Nukleotide lange 3'-Überhänge an beiden
Enden der dsRNA vorhanden sind. siRNAs, die aus jeweils 21 Nukleotiden
langen RNAs aufgebaut sind, und so gepaart sind, dass 2 Nukleotide
lange 3'-Überhänge, nämlich dTdT-Überhänge, an beiden Enden der dsRNA
vorhanden sind, wurden in den Beispielen 1 und 2 erfolgreich verwendet.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
nur eine siRNA verwendet, die entweder gegen Mrp8 oder Mrp14 gerichtet
ist. Somit genügt überraschenderweise
die Gabe einer siRNA, um sowohl die Expression von Mrp8 als auch
die von Mrp14 zu modulieren. Damit kann durch eine siRNA ein vollständiger therapeutischer
Erfolg erzielt werden. Dadurch wird das Problem der unbekannten
Rolle von Mrp8 und Mrp14, der heterogenen Bindungspartner und der
unklaren intra- bzw. extrazellulären
Bedeutung der beiden Proteine umgangen.
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Erfindungsgemäß verwendete
siRNAs können
aus jedem Bereich einer Mrp8 oder Mrp14 mRNA Sequenz abgeleitet
werden, insbesondere aus humanen Mrp8 und Mrp14 mRNA Sequenzen,
am meisten bevorzugt aus Sequenzen gemäß SEQ ID No. 1 oder SEQ ID
No: 2. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind erfindungsgemäß verwendete
siRNAs dadurch gekennzeichnet, dass der Sense-Strang die Sequenz einer der in SEQ
ID No: 3 bis 946 dargestellten Sequenzen umfasst. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
sind erfindungsgemäß verwendete
siRNAs dadurch gekennzeichnet, dass der doppelsträngige Anteil
des Sense-Strangs die Sequenz einer der in SEQ ID No: 3 bis 946
dargestellten Sequenzen aufweist. Insbesondere sind solche siRNAs
bevorzugt, in denen beide Stränge
der siRNAs über
einen Bereich von 19 Nukleotiden Watson-Crick Basenpaarungen enthalten
und der Antisense-Strang zu 100% komplementär ist zu einer Targetsequenz
und beide Stränge
am 3'-Ende Überhänge der
Länge 0–5 Nukleotide,
bevorzugt 1–3
Nukleotide, am meisten bevorzugt 2 Nukleotide haben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine erfindungsgemäß verwendete
siRNA dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt der Mrp8 oder Mrp14
Targetsequenz, der identisch oder zu ca. 90% identisch ist zum Sense-Strang
der siRNA, an der ersten Nukleinsäure vor der ersten Nukleinsäure des
Sense-Strangs der siRNA (entspricht Position -1) ein Adenosin aufweist;
insbesondere vorzugsweise an den ersten beiden Nukleinsäuren vor
der ersten Nukleinsäure
des Sense-Strangs
der siRNA zwei Adenosine aufweist (entspricht Positionen -2 und
-1). Weitere bevorzugte siRNAs (bzw. deren Basissequenz), die dadurch
gekennzeichnet sind, dass der Abschnitt der Mrp8 oder Mrp14 Targetsequenz,
der identisch ist zum Sense-Strang der siRNA, an den ersten beiden
Nukleinsäuren
vor der ersten Nukleinsäure
des Sense-Strangs der siRNA zwei Adenosine aufweist (entspricht
Positionen -2 und -1), sind in den Tabellen 5 und 6 aufgeführt, bzw.
es wird in den Tabellen 5 und 6 auf die SEQ ID NOs der Sequenzen,
die eine solche bevorzugte siRNA enthalten kann (= eine der möglichen
Basissequenzen) verwiesen.
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siRNAs,
die im Sense-Strang eine der in SEQ ID No. 164, 202 und 238 dargestellten
Sequenzen enthalten, wurden erfolgreich zur Inhibition der MrpB
Expression und/oder zur Inhibition der Keratinozyten eingesetzt
(Beispiele 1, 2). In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die siRNA daher dadurch gekennzeichnet, dass der Sense-Strang
die Sequenz einer der SEQ ID No: 164, 202, 238 enthält.
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siRNAs,
die im Sense-Strang eine der in SEQ ID No: 548, 649, 712 dargestellten
Sequenzen enthalten, wurden erfolgreich zur Inhibition der Mrp14
Expression und/oder zur Inhibition der Keratinozyten eingesetzt
(Beispiele 1, 2). In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die siRNA daher dadurch gekennzeichnet, dass der Sense-Strang
die Sequenz einer der SEQ ID No: 548, 649, 712 enthält.
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Die
siRNAs, die in Beispielen 1 und 2 verwendet wurden, sind dadurch
gekennzeichnet, dass die Länge
des Einzelstranges 21 Nukleotide beträgt, die RNA-Einzelstränge am 3'-Ende 2-Nukleotide lange Überhänge, nämlich dTdT- Überhänge haben und im Bereich des
Doppelstranges von 19 Nukleotiden Länge ausschließlich Watson-Crick
Bindungen vorliegen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist eine erfindungsgemäß verwendete
siRNA daher dadurch gekennzeichnet, dass der Sense- und Antisense-Strang über einen
Bereich von 19 Nukleotiden komplementär sind und somit einen Doppelstrang
von 19 Nukleotiden Länge
bilden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die siRNA dadurch
gekennzeichnet, dass die siRNA am 3'-Ende Einzelstrangüberhänge von 2 Nukleotiden Länge besitzt,
beispielsweise mit der Sequenz dTdT.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die erfindungsgemäß verwendete
Nukleinsäure
ein Antisense-Molekül.
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Antisense-Moleküle sind üblicherweise
einsträngige
DNA Moleküle
die zum Sense-Strang eines Gens komplementär sind und einen „Knock-down" in der Expression
des gewünschten
Gens bewirken. Die Mechanismen, die dabei eine Rolle spielen, umfassen
die Inhibition der Translation, hauptsächlich jedoch die Destabilisierung
der mRNA, indem nach Bindung des Antisense-Moleküls an die Target mRNA die Endonuklease RNAse
H einen Abbau der mRNA bewirkt. Wirksame Antisense-Moleküle können gegen
jeden Teil einer Targetsequenz gerichtet sein.
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Vorzugsweise
hat ein Antisense-Molekül
eine Länge
von maximal ca. 30 Nukleotiden, vorzugsweise von ca. 18 und 26 Nukleotiden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein erfindungsgemäß verwendetes
Antisense-Molekül
dadurch gekennzeichnet, dass die Nukleinsäure die komplementäre Sequenz
einer der in SEQ ID No. SEQ ID No:3 bis 946 dargestellten Sequenzen
oder Teile davon besitzt oder ein DNA oder DNA/RNA Hybrid Analogon davon
ist.
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siRNA
oder Antisense-Moleküle
können
durch dem Fachmann bekannte Verfahren hergestellt werden.
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Geeignete
Expressionssysteme, um stabile RNA Interferenz in Säugerzellen
zu erhalten, sind beispielsweise in McManus und Sharp (Nature Genetics,
3:737–747)
beschrieben: Beispielsweise können
die siRNAs unter der Expressionskontrolle von Pol II und Pol III
Promotoren, wie CMV, H1 und U6, stehen. Die Pol III Transkription
endet mit einer Reihe von Thymidin-Resten, und die transkribierte
RNA enthält
daher mehrere Uridine am Ende. Die Expressionskassetten können so
konstruiert sein, dass ein einzelnes siRNA Molekül mit invertierter Hairpin-Struktur
entsteht, oder die beiden Stränge
der siRNA können
separat exprimiert werden, gefolgt von Annealen der beiden Stränge. Die
siRNAs können
direkt als therapeutisches Agens eingesetzt werden oder in gentherapeutisch
annehmbare Trägersysteme
eingesetzt werden. Beispiele für
gentherapeutisch annehmbare Trägersysteme,
die eine stabile Expression der siRNAs in Zellen erlauben, sind
beispielsweise Plasmide und virale Expressionssysteme, beispielsweise
Adenoviren und Lentiviren.
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Die
Applikation der siRNAs entweder direkt oder als Expressionssystem
exprimierend eine erfindungsgemäße siRNA
kann durch Formulierung beispielsweise zusammen mit geeigneten kationischen
Lipiden, wie beispielsweise CytofectinTM,
AdVectinTM oder OligofectamineTM erfolgen.
Weiterhin können
die Substanzen gespritzt werden, beispielsweise intravenös oder intradermal.
Intravenöse
Applikation von siRNA Expressionssystemen wurden im Tiermodell bereits
erfolgreich getestet (Xia et al., 2002, Nature Biotech., 20:1006–10010). Weiterhin
besteht die Möglichkeit,
die Nukleinsäuren
durch Ionophorese oder Elektroporation zu applizieren. Bevorzugt
ist eine lokale Gabe des erfindungsgemäßen Mittels, um Nebenwirkungen
zu vermeiden. Bevorzugt ist daher eine topische oder intradermale
Applikation.
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Erfindungsgemäß können die
Inhibitoren als solche verabreicht werden, oder vorzugsweise in
Kombination mit mindestens einem geeigneten Hilfs- oder Zusatzstoff
z.B. mit einem oder mehreren geeigneten Adjuvanzien und/oder einem
oder mehreren pharmazeutisch wirksamen und/oder verträglichen
Trägerstoffen, Verdünnungsmitteln,
Füllstoffen,
Bindemitteln u.ä.
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Wenn
die Verabreichung topisch ist, ist vorzugsweise der Hilfs- oder
Zusatzstoff hydrophob und ist vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Wachs, Oleylalkohol, Propylenglykolmonostearat,
Propylenglykolmonopahnitostearat, Isopropyllaureat, Isopropylmyristat,
Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Ethylmyristat, Propylmyristat,
Butylmyristat, Ethyloleat, Cetylstearylalkohol, Vaseline, Lanolinalkohol
und Paraffinöl.
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Die
Applikation von erfindungsgemäßen Antisense-Molekülen kann über die
gleichen Methoden erfolgen wie für
siRNA Moleküle.
Die Methoden zur topischen Applikation von Antisense-Molekülen, wie
Ionophorese, Elektroporation, intradermale Applikation und direktes
topisches Auftragen sind in Wraight und White (Pharmacology & Therapeutics,
2001, 89–104)
zusammengefasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die siRNA rekombinant durch Expression eines einzigen Nukleinsäuremoleküls hergestellt,
wobei zunächst
ein doppelsträngiges
RNA Molekül
mit stem loop entsteht. Das Molekül kann direkt als siRNA Molekül eingesetzt
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die siRNA durch chemische Synthese, beispielsweise unter Verwendung
geschützter
Ribonukleosidphosphoramidite, hergestellt.
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Weiterhin
können
die siRNA Moleküle
rekombinant durch gleichzeitige Expression beider Stränge in einer
Zelle hergestellt werden, beispielsweise durch Ex pression unter
der Kontrolle eines Pol III Promotors. Beispiele sind der U6 und
der H1 Promotor.
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Gemäß einer
besonders bevorzugen Ausführungsform
weisen die Antisense-Moleküle und siRNAs modifizierte
Nukleinsäuren
auf, vorzugsweise mit Phosphothioat, Methylphosphonat oder Peptidbindungen modifizierte
Nukleinsäuren.
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Geeignete
modifizierte Nukleinsäuren
sind in Uhlmann & Peimann
(1990; Chem. Ref. 90, 544) zusammengefasst (siehe auch Beigelman
et al., 1995; Nucleic Acid Research 23:3989–94; Dudycz 1995, WO 95/11910;
Macadam et al, 1998; WO 98/37240; Reese et al. 1997; WO 97/29116).
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Modifizierte
Internukleotid Phosphatbrücken
in einer Nukleinsäure,
die bei einer der erfindungsgemäßen Verwendung
eingesetzt werden können,
enthalten z.B. Methylphosphonat, Phosophorothioat, Phosphoramidat,
Phosphorodithioat, Phosphatester, während nicht-Phosphat Internukleotidanaloga
beispielsweise Siloxanbrücken,
Carbonatbrücken,
Carboxymethylester, Acetamidatbrücken
und/oder Thioetherbrücken
enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Inhibitoren
werden vorzugsweise im Rahmen einer topischen Behandlung verwendet.
Bevorzugt ist, dass die Inhibitoren, bevorzugt die Nukleinsäuren, in
die Epidermis eindringen können.
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Die
Erfindung betrifft ferner Inhibitoren von Mrp8 und/oder Mrp14, welche
Nukleinsäuren
darstellen. Dabei gelten die oben definierten Ausführungsformen
auch für
diesen Aspekt der Erfindung.
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Ferner
betrifft die Erfindung auch eine pharmazeutische Zusammensetzung,
welche die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren enthält, vorzugsweise
in Kombination mit geeigneten Hilfs- oder Zusatzstoffen. Dabei sind
die geeigneten Hilfs- oder Zusatzstoffe wie oben definiert.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Prävention und/oder Behandlung
von hypertrophen Narben und/oder Keloiden in Patienten, bei dem
eine wirksame Menge mindestens eines Mrp8- und oder Mrp14 Inhibitors
verabreicht wird. Dabei gelten die oben im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
offenbarten Ausführungsformen
auch für
das erfindungsgemäße Verfahren.
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Im
Rahmen der vorliegenden Verwendung bedeutet der Ausdruck „wirksame
Menge" eine Menge,
die ausreicht, um ein gewünschtes
physiologisches Ergebnis zu erreichen, entweder in in vitro behandelten
Zellen oder in einem in vivo behandelten Subjekt. Genauer gesagt
ist eine wirksame Menge eine pharmazeutisch wirksame Menge, die
ausreicht, hypertrophe Narben und/oder Keloide zu behandeln. Die
wirksame Menge kann von dem jeweiligen ausgewählten Inhibitor abhängen, und
hängt außerdem von
einer Vielzahl von Faktoren und Bedingungen ab, die sich auf das
zu behandelnde Subjekt und die Schwere der Krankheit beziehen. Beispielsweise,
falls der Inhibitor in vivo verabreicht wird, sind Faktoren wie
Alter, Gewicht, Geschlecht und allgemeiner Gesundheitszustand des
Patienten genauso wie Dosisantwortkurven und Toxizitätsdaten,
die in vorklinischen Tierversuchen erhalten wurden, von Bedeutung.
Die Bestimmung einer wirksamen Menge für einen bestimmten Inhibitor
ist dem Fachmann bekannt. Vorzugsweise ist der Inhibitor in einer
Konstruktion von 0,1–50
Gew.-% der pharmazeutischen Zusammensetzung vorhanden, besonders
bevorzugt 1–30%.
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Der
Inhibitor kann einmal oder in wiederholten Dosen verabreicht werden.
Wiederholte Dosen sind bevorzugt, bis die hypertrophen Narben und/oder
Keloide verschwunden sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit erstmals Mittel bereit, mit denen
hypertrophe Narben und/oder Keloide behandelt werden können oder
mittels derer diesen Erkrankungen vorgebeugt werden kann. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung konnte überraschenderweise gezeigt
werden, dass Mrp8 und Mrp14 spezifisch in hypeitrophen Narben und
Keloiden krankhaft hochreguliert sind, wobei die verstärkte Expression
in den proliferierenden, suprabasalen Keratinozyten zu beobachten
ist. Dagegen wird in intakter Haut und in normalen gesunden Narben,
die immer nach einer Verwundung auftreten, keine Expression beobachtet.
Somit wird insbesondere durch den Einsatz von siRNAs, die gegen
Mrp8 und/oder Mrp14 gerichtet sind, ein lokalspezifischer Therapie
bzw. Präventionsansatz
bereitgestellt, der auf proliferierende Keratinozyten und damit
auf krankhafte Vernarbungsprozesse beschränkt ist, während die normale Narbenbildung,
die für
den Abschluss des normalen Heilungsprozesses notwendig ist, nicht
beeinträchtigt
wird.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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1: Sequenz einer humanen
Mrp8 mRNA Targetsequenz gemäß SEQ ID
NO:1
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2: Sequenz einer humanen
Mrp14 mRNA Targetsequenz gemäß SEQ ID
NO:2.
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3: Lokalisierung von MrpB
und Mrp14 mRNA in Narbengewebe. A: Expression von Mrp14 (linke Abbildungen)
und Mrp8 (rechte Abbildungen) in Keloiden (obere Abbildungen) im
Vergleich zu intakter Haut (untere Abbildungen) desselben Menschen.
Während
in intakter Haut keine Färbung
sichtbar ist wird sowohl bei Mrp8 als auch Mrp14 eine starke Färbung ausschließlich in
suprabasalen Keratinozyten des Keloids beobachtet. Beispiele für angefärbte suprabasale
Schichten sind mit einem Pfeil gekennzeichnet. B: Lokalisierung in
normalen Narben eines gesunden Probanden. Es wurde keine Färbung beobachtet.
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4: Nachweis der Mrp8 und
Mrp14 mRNA Expression in Narben- und Keloidbiopsien mittels TaqMan
Analyse im Vergleich zu intakter Haut gesunder Probanden. Es wurde
beobachtet dass spezifisch in hypertrophen Narben und Keloi den,
jedoch nicht in normalen Narben gesunder Probanden eine starke Hochregulation
der Expression sowohl von Mrp8 als auch Mrp14 stattfindet. Weiterhin
ist bei Keloidpatienten bereits in intakter Haut ein eine erhöhte Menge
an Mrp8 und Mrp14 zu beobachten, was zeigt dass die Expression von
Mrp8 und Mrp14 mRNA in der Haut ein geeigneter Marker zum Nachweis
einer Keloidprädisposition
ist.
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5: Einfluss von siRNAs die
gegen Mrp8 und/oder Mrp14 gerichtet sind auf die Proliferation von HaCaT
Keratinozyten. 2 typische Versuchsergebnisse sind gezeigt. Eine
höhere
Lumineszenz zeigt dabei eine erhöhte
Proliferation an. Als Negativkontrolle wurde eine siRNA verwendet
die gegen EGFP gerichtet ist (GFP-d3; Tabelle 7). Der Effekt von
verschiedenen siRNAs die gegen Mrp8 (1333-d1, 1333-d3; Tab. 3) und Mrp14
(1759-d2, 1759-d3; Tab. 4) gerichtet sind sowie Mischungen davon
(1333-d1/1759-d3) wurden untersucht. Es wurde beobachtet dass bereits
mit einer einzelnen siRNA ein voller therapeutischer bzw. präventiver Effekt
erzielt werden kann.
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6: Einfluss von siRNAs die
gegen Mrp8 und Mrp14 gerichtet sind auf die Expression von Mrp8 und
Mrp14 Protein in Keratinozyten. A: Einfluss von siRNAs die gegen
Mrp8 gerichtet sind auf die Expression von Mrp8 Protein nachgewiesen
mittels Western Blot. Der Effekt von verschiedenen siRNAs die gegen
Mrp8 (1333-d1, 1333-d2, 1333-d3; Tab. 3) und Mischungen mit siRNAs
die gegen Mrp14 gerichtet sind (1333-d1/1759-d3; 1333-d1/1759-d2;
Tab. 3, 4) wurde untersucht. Alle siRNAs bzw. siRNA Mischungen zeigten
einen deutlichen inhibitorischen Effekt auf die Mrp8 Expression.
Als Positivkontrolle wurde rekombinant hergestelltes Mrp8/14 nachgewiesen.
Als Negativkontrolle wurde der Einfluss der siRNA GFP-d3 untersucht. B:
Einfluss von siRNAs die gegen Mrp14 gerichtet sind auf die Expression
von Mrp14 Protein nachgewiesen mittels Western Blot. Der Effekt
von verschiedenen siRNAs die gegen Mrp14 (1759-d1, 1759-d2, 1759-d3;
Tab. 3) und Mischungen mit siRNAs die gegen Mrp8 gerichtet sind
(1333-d1/1759-d3; 1333-d1/1759-d2; 1333d1-1759-d1; Tab. 3, 4) wurde
untersucht. Alle siRNAs bzw. siRNA Mischungen zeigten einen deutlichen inhibito rischen
Effekt auf die Mrp14 Expression. Als Positivkontrolle wurde rekombinant
hergestelltes Mrp8/14 nachgewiesen. Als Negativkontrolle wurde der
Einfluss der siRNAs GFP-d3 und IGdI untersucht (Tab. 7). C: Effekt
von siRNAs die gegen Mrp8 und/oder Mrp14 gerichtet sind auf die
Expression von Mrp8 und Mrp14 mittels Western Blot. Der obere Blot
zeigt einen Mrp14 Western Blot; der untere Blot zeigt einen Mrp8
Western Blot. Es wurden Proben aus dem gleichen Versuchsansatz zum
Nachweis beider Proteine aufgetragen. Sparbelegung: 1: Marker; 2:
Marker, 3: Negativkontrolle, mit GFP-d3 siRNA behandelte Zellen,
4: Negativkontrolle, mit IGD-d1 siRNA (Tab.7) behandelte Zellen,
5: mit siRNA 1333-d1
behandelte Zellen (Tab. 3), 6: mit siRNA 1759-d3 behandelte Zellen
(Tab. 4), 7: mit siRNA Mischung 1333-d1/1759-d3 behandelte Zellen
(Tab. 3, 4), 8: mit siRNA 1333-d3 behandelte Zellen (Tab. 3) 9:
mit siRNA 1759-d2 behandelte Zellen (Tab. 4), 10: Kontrolle, unbehandelte
Kontrollzellen.
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Beispiele
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Beispiel 1: Spezifische
Hochregulation von Mrp8 und Mrp14 in hypertrophen Narben u. Keloiden
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Zunächst wurde
die Expression von Mrp8 und Mrp14 mRNA in verschiedenen Narbengewebeschnitten
untersucht. Die in situ Hybridisierung (nicht radioaktiv) ermöglicht den
Nachweis von mRNA am Gewebeschnitt. Der Vorteil dieser Methode gegenüber der
PCR ist, dass ein Bezug zur Morphologie hergestellt werden kann.
Zunächst
wurden zur Sondenherstellung mit Hilfe folgender Primer Amplikons
mittels PCR generiert:
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Die
Amplikons wurden gelelektrophoretisch aufgetrennt, dokumentiert
und die spezifische Bande mit dem Skalpell ausgeschnitten, um anschließend das
PCR Produkt mit dem QIAquick Extraction Kit (Qiagen, Hilden) zu
eluieren. Die gereinigten Amplikons wurden nach Angaben des Herstellers
in das Plasmid TOPO 2.1 (Invitrogen, Karlsruhe) kloniert und in
kompetente Zellen (TOP 10) transformiert. Die Bakterienanzucht (Transformanten)
und Plasmidisolation wurden gemäß Standardtechniken
(Sambrook et al., 1989) durchgeführt.
Klone mit rekombinanten Plasmid (= weiß) wurden gepickt und erneut
in flüssigem
LB-Medium angezüchtet.
Nach Aufreinigung der Plasmide über
eine Silica Säule
(QIAprep Spin Miniprep Kit, Qiagen, Hilden) wurden die rekombinanten
Plasmide zur Überprüfung des
Inserts sequenziert. Zur Markierung der Sonden mit Digoxigenin-11-dUTP ("random primed" DNA-Markierung)
mittels in vitro Transkription wurde der DIG RNA Labeling Kit (Roche,
Mannheim) verwendet und die Transkripte anschließend präzipitiert und gelelektrophoretisch überprüft. Antisense-Sonden
wurden über
SP6 RNA Polymerasen generiert, während
die Sense-Sonde (Negativ-Kontrolle)
mit T3 RNA Polymerase transkribiert wurde.
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In situ Hybridisierung:
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An
kryo-fixierten (PFA) Schnitten (8μm)
wurden in situ Hybrisierungsfärbungen
mit den oben beschriebenen für
mrp8 als auch mrp14 spezifischen Sonden vorgenommen. Folgende Biopsien
wurden verwendet: keloide Narbe und gesundes Areal des gleichen
Patienten sowie intakte Haut eines gesunden Patienten und normale, „gesunde" Narbe eines gesunden
Patienten. Die Schnitte wurden nach ent sprechender Vorbereitung (Trocknen,
Proteinase K Verdau, Fix, Acetylierung) zunächst mit Hybridisierungs-Lösung (ohne
Sonde) versetzt und bei 55°C
(1h) inkubiert. Danach wurde die Lösung durch eine Hybridisierungs-Lösung (Antisense- bzw.
Sense-Sonde enthalten, 80 ng/20 μl)
ersetzt. Die Schnitte wurden über
Nacht bei 55°C
inkubiert. Anschließend
wurden mehrere Waschschritte (SSC (2x) ± 50% Formamid-Puffer) durchgeführt, um
ungebundene Sonden zu entfernen. Nach RNAse Verdau (20 μg/ml NTE-Puffer)
und mehreren Waschschritten (SSC (0,1x) bzw. PBT (1x) sowie Waschpuffer
(Roche, Mannheim)) wurden die Schnitte in Blockierungspuffer (Roche,
Mannheim) 30 min inkubiert. Nach Entfernen des Puffers wurde ein
mit alkaline Phosphatase konjugierter anti-DIG Antikörper (Verdünnung: 1:100)
versetzter Blockierungspuffer zugesetzt und die Schnitte 2h darin
inkubiert. Nach mehrmaligem Waschen (Waschpuffer, Roche) wurden
die Schnitte in Detektionspuffer (Roche, Mannheim) äquilibriert
und anschließend
in Färbelösung (NBT/BCIP,
200 20 μl/10
ml Detektionspuffer) überführt und
die Schnitte 2 bis 24 h darin inkubiert. Nach Abstoppen der Reaktion
wurden die Schnitte mit ddH2O gewaschen,
mikroskopisch betrachtet und ausgewertet. Alle Hybridisierungsschritte
wurden unter RNAse-freien Bedingungen durchgeführt. Alle Puffer und Lösungen wurden
mit DEPC (Diethylpyrocarbonat) versetzt. Glaswaren wurden vor Gebrauch
mit Hitze behandelt.
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Die
Ergebnisse des Versuchs sind in 3 zusammengestellt.
Sowohl Mrp8 als auch Mrp14 mRNA wurde mittels in situ Hybridisierung
spezifisch in den unteren suprabasalen, proliferierenden Zellschichten
der keloiden Narbe detektiert, während
in intakter Haut sowohl des Keloidpatienten als auch des gesunden
Probanden wie auch in der normalen Narbe des gesunden Probanden
keine Expression detektiert wurde. Mrp8 und Mrp14 zeigten ein vergleichbares
Expressionsprofil. Die Negativ-Kontrolle (Sense-Sonde) zeigte keine Färbung der
Schnitte.
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Um
die Expressionsunterschiede in Narbengewebe bzw. intakter Haut zu
quantifizieren, wurde die Expression von Mrp8 und Mrp14 mRNA mittels
TaqMan-Analyse in
Biopsien nachgewiesen.
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Dazu
wurden von gesunden Probanden aus intakter Haut sowie aus normalen
Narben Stanzbiopsien entnommen. Weiterhin wurden von Patienten mit
hypertrophen Narben Biopsien von Narbengewebe und intakter Haut
entnommen. Außerdem
wurden von Patienten mit Keloiden Biopsien von Keloid und intakter
Haut entnommen. Aus allen Biopsien wurde RNA isoliert. Dazu wurden
die Biopsien in RNAclean-Puffer (AGS, Heidelberg), dem 1/100 Volumenanteil
2-Mercaptoethanol zugesetzt worden war, unter Verwendung eines Dispersers
homogenisiert. Anschließend
wurde die RNA durch zweimaliges Phenolisieren mittels mit Wasser
gesättigtem
saurem Phenol und in Gegenwart von 1-Bromo-3-Chloro-Propan extrahiert.
Anschließend
wurden eine Isopropanol- und eine Ethanol-Fällung durchgeführt und
die RNA mit 75% Ethanol gewaschen. Danach wurde ein DNAse I Verdau
der RNA durchgeführt.
Hierzu wurden 20 μg
RNA (ad 50 μl
mit DEPC-behandeltem Wasser) mit 5,7 μl Transkriptionspuffer (Roche),
1 μl RNAse
Inhibitor (Roche; 40 U/μl)
und 1 μl
DNAse I (Roche; 10 U/μl)
20 min bei 37°C
inkubiert. Dann wurde wiederum 1 μl
DNAse I zugegeben und weitere 20 min bei 37°C inkubiert. Anschließend wurde
die RNA phenolisiert, Ethanol-gefällt und gewaschen. Alle oben
aufgeführten
Schritte wurden mit DEPC (Diethylpyrocarbonat)-behandelten Lösungen bzw.
Flüssigkeiten
durchgeführt,
soweit diese keine reaktiven Aminogruppen enthielten.
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Anschließend erfolgte
die Herstellung von cDNA aus der extrahierten RNA. Dies erfolgte
in Gegenwart von 1 × TaqMan
RT-Puffer (Perkin Elmer), 5,5 mM MgCl2 (Perkin
Elmer), je 500 μM
dNTPs (Perkin Elmer), 2,5 μM
Random Hexamere (Perkin Elmer), 1,25 U/μl MultiScribe Reverse Transcriptase
(50 U/μl
Perkin Elmer), 0,4 U/μl
RNase Inhibitor (20 U/μl,
Perkin Elmer), 20 μl
RNA (50 ng/μl)
und DEPC-behandeltem Wasser (ad 100 μl Volumen). Nach Zugabe der
RNA und guter Durchmischung wurde die Lösung auf zwei 0,2 ml Gefäße verteilt
(je 50 μl)
und die reverse Transkription in einem Temperatur-Cycler durchgeführt (10
min bei 25°C;
30 min bei 48°C
und 5 min bei 95°C).
Die nachfolgende Quantifizierung der cDNA erfolgte mittels quantitativer
PCR unter Verwendung des SYBR Green PCR Master Mixes (Perkin Elmer),
wobei für
die Bestimmung der Mrp8 bzw. Mrp14 cDNA Menge eine Dreifachbestimmung
durchgeführt
wurde. Als Referenz wurde Cyclophilin A (Gen Bank: XM039526) verwendet.
Die Stammlösung
für jedes
Triplett enthielt bei 57 μl
Gesamtvolumen 37,5 μl
2 × SYBR
Master Mix, 0,75 μl
AmpErase UNG (1 U/μl)
und 18,75 μl
DEPC-behandeltes
Wasser. Pro Dreifachbestimmung wurden zu 57 μl Stammlösung je 1,5 μl Vorwärts- und
Rückwärts-Primer
in einem zuvor optimierten Konzentrationsverhältnis hinzugefügt. Je 60 μl der Stammlösung/Primer-Mischung
wurde mit 15 μl cDNA-Lösung (2
ng/μl) gemischt
und auf drei Wells verteilt. Parallel dazu wurde eine Stammlösung mit
Primern zur Bestimmung von Cyclophilin A hergestellt, mit weiteren
15 μl der
gleichen cDNA-Lösung
gemischt und auf drei Wells verteilt. Außerdem wurden, um eine Standardkurve
für die
Cyclophilin-PCR zu erstellen, verschiedene cDNA-Lösungen als
Verdünnungsreihe
hergestellt (4 ng/μl;
2 ng/μl;
1 ng/μl;
0,5 ng/μl
und 0,25 ng/μl).
Je 15 μl
dieser cDNA-Lösungen
wurden mit 60 μl
Stammlösung/Primer-Mischung
zur Bestimmung von Cyclophilin gemischt und auf drei Wells verteilt.
Ebenso wurde eine Standardkurve für Mrp8 bzw. Mrp14 erstellt;
dabei wurden dieselben Verdünnungen,
die auch für
die Cyclophilin-Standardkurve zum Einsatz kamen, verwendet. Als
Kontrolle diente ein PCR Ansatz ohne cDNA. Zu jeweils 60 μl Stammlösung/Primer-Mischung von jeweils humanem
Mrp8 bzw. Mrp14 und Cyclophilin wurden je 15 μl DEPC-Wasser gegeben, gemischt
und jeweils auf drei Wells verteilt. Die Amplifikation der Ansätze wurde
im GeneAmp 5700 durchgeführt
(2 min bei 50°C;
10 min bei 95°C,
gefolgt von 3 Zyklen mit 15 sek bei 96°C und 2 min bei 60°C; danach
37 Zyklen mit 15 sek bei 95°C
und 1 min bei 60°C).
Die Auswertung erfolgte durch die Bestimmung der relativen Abundanz
von Mrp8 und Mrp14 in Bezug auf die Cyclophilin Referenz. Dazu wurde
zuerst eine Standardkurve erstellt, indem die CT-Werte
der Verdünnungsreihe
gegen den Logarithmus der cDNA-Menge im PCR-Ansatz (in ng umgeschriebener
RNA) aufgetragen wurden und die Steigung (s) der Geraden ermittelt
wurde. Die Effizienz (E) der PCR ergibt sich dann wie folgt: E =
10–1/s – 1. Die
relative Abundanz (X) der untersuchten cDNA Spezies (Y) in Bezug auf
Cyclophilin ist dann: X = (1 + ECyclophilin)C T (Cyclophilin)/(1
+ EY)C T (Y). Anschließend wurden die Zahlenwerte
normiert, indem die Menge an cDNA aus intakter Haut gesunder Probanden 1 gesetzt
wurden. Die Ergebnisse sind in 4 zusammengestellt.
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Es
zeigte sich, dass, wie bereits oben gezeigt, eine spezifische Fehlregulation
von Mrp8 und Mrp14 mRNA in krankhaftem Narbengewebe, aber nicht
in gesundem Narbengewebe auftritt: sowohl in hypertrophen Narben
als auch in Keloiden ist die Expression beider mRNAs stark erhöht, während in
normalen Wunden keine Erhöhung
der Expression gegenüber
intakter Haut festgestellt wurde. Dies zeigt, dass die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren zur
Therapie und/oder Prävention
von hypertrophen Narben und Keloiden eingesetzt werden können, da
eine spezifische Fehlregulation in erkranktem Gewebe vorliegt. Darüber hinaus
hat sich gezeigt, dass Mrp8 und Mrp14 geeignet sind eine Prädisposition
für Keloide
zu diagnostizieren, da sowohl für Mrp8
und Mrp14 erhöhte
Mengen an mRNA in intakter Haut von Keloidpatienten gefunden wurde
im Vergleich zu intakter Haut von gesunden Probanden.
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Beispiel 2: Einfluss von
siRNAs die an Mrp8 oder Mrp14 binden auf die Proliferation von Keratinozyten
-
Um
den Einfluß von
Mrp8 und Mrp14 auf die Proliferation von Keratinozyten zu untersuchen,
wurde die Expression der beiden Gene durch die Transfektion genspezifischer
siRNAs inhibiert und der Einfluß auf die
Zellproliferation über
einen Vitalitätsassay
analysiert. Dazu wurden siRNAs, die gegen Mrp8 oder Mrp14 gerichtet
sind eingesetzt, sowie Mischungen aus siRNAs die gegen Mrp8 und
Mrp14 gerichtet sind. Die Basissequenz und Aufbau verwendeter siRNAs
sind in Tabellen 3 und 4 aufgeführt:
1333-d1, 1333-d3, 1759-d2, 1759-d3. Die in den Tabellen angegebenen
Basissequenzen stellen die ersten 19 Nukleinsäuren des Sense-Strangs des
siRNA Moleküls
dar. Alle siRNAs waren aus je zwei RNA Strängen aufgebaut die im Bereich der
angegebenen 19 Nukleotide langen Sequenz komplementär waren
(d.h. Watson-Crick Basenpaarung) und am 3'-Ende jeweils 2-Nukleotide lange dTdT-Überhänge hatten.
Als Negativkontrolle wurde eine EGFP spezifische siRNA (GFP-d3,
Tab. 7) transfiziert. Zur Durchführung
dieses Assays wurden HaCaT Zellen verwendet, welche in DMEM (GIBCOTM) mit 10% FCS (PANTM)
kultiviert werden. Der gesamte Assay lief über einen Zeitraum von 5 Tagen.
Die Zellen wurden mit einer Zellzahl von 150.000 Zellen pro Welt
24 Stunden vor der ersten Transfektion in eine 24-Well-Platte (BD
Falcon) ausgesät.
Die lyophilisierten siRNAs wurden auf eine Konzentration von 20μM eingestellt.
Der 1. Teil des Transfektionsansatzes wurde durch vorsichtiges Mischen
von 9μl Optimem
I (GIBCOTM) mit 6μl OligofectaminTM (Invitrogen)
hergestellt. Das Gemisch wurde 10 min bei Raumtemperatur inkubiert.
Während
dieser Inkubationszeit wurde der 2. Teil, bestehend aus 47 μl Optimem
I und 6 μl
siRNA (Bei einer Kombination zweier siRNAs, je 3 μl), in einem
neuen Eppendorfgefäß vorgelegt.
Nach Ablauf der Inkubationszeit wurde der 1. Teil in den 2. Teil
pipettiert, vorsichtig vermischt und weitere 22 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Anschließend
folgte eine Zugabe von 182μl
Optimem I. Das Kulturmedium wurde von den Zellen abgesaugt und die
Zellen einmal mit Optimem I gewaschen. Anschließend wurden 250μl Transfektionsansatz/Well
auf die Zellen gegeben und diese 4 h im Brutschrank (37°C/10% CO2/95% rH) inkubiert. Nach der Inkubationszeit
erfolgte die Zugabe von 150μl
DMEM/30% FCS zur Regeneration der Zellen über Nacht. Am darauf folgenden
Tag wurde die Transfektion wie oben beschrieben wiederholt mit dem
einzigen Unterschied, dass die Zellen vor Zugabe des Transfektionsansatzes
nicht mit Optimem I gewaschen wurden, da sie hierdurch austrocknen
würden.
Um dies zu verhindern gibt man vor dem Absaugen des Mediums DPBS (PANTM Biotech GmbH) in die Wells. Am 5. Tag,
48 h nach der 2. Transfektion, wurde die Zellvitalität mit Hilfe des
CellTiter-GloTM Lumineszenz Zellvitalitätsassays
von Promega analysiert. Hierfür
wurde der Überstand
abgesaugt, die Zellen mit PBS gewaschen und dann 200μl CellTiter-Glo/Well auf die
Zellen gegeben. Die Platte wurde 10 min bei RT auf dem Rota tionsschüttler inkubiert,
anschließend
100μl in
eine 96-Well-Platte (BD Falcon) überführt und
die Lumineszenz im FusionTMα (Packard
BioScience) gemessen.
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Die
Versuche wurden mehrfach durchgeführt; 2 repräsentative Ergebnisse sind in 5 dargestellt. Überraschenderweise
wurde zum ersten Mal gefunden, dass siRNAs die gegen Mrp8 und/oder
Mrp14 gerichtet sind, die Proliferation von Keratinozyten hemmen
und somit diese siRNAs zur Prävention
und/oder Therapie von von hypertrophen Narben und Keloiden. eingesetzt
werden können.
Darüber
hinaus wurde überraschenderweise
festgestellt dass die Gabe einer siRNA die gegen Mrp8 oder Mrp14
gerichtet ist, ausreicht, um den Effekt zu erreichen, die eine Mischung
von siRNAs die gegen Mrp8 und Mrp14 gerichtet sind, bewirkt (siehe 5). Somit haben die neuen
Nukleinsäuren
den überraschenderweise
Vorteil, dass die Gabe einer einzelnen Nukleinsäure, einer dsRNA, ausreicht
um den vollen therapeutischen Effekt zu erreichen.
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Beispiel 3: Einfluss von
siRNAs die an Mrp8 oder Mrp14 binden auf Expression von Mrp8 und
Mrp14
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Es
wurde untersucht, ob die verwendeten siRNAs, die gegen Mrp8 oder
Mrp14 gerichtet sind, tatsächlich
die Expression von Mrp8 oder Mrp14 beeinflussen. Verwendete siRNAs
sind in Tabellen 4 und 3 aufgeführt (siehe
auch Beispiel 1): 1333-d1, 1333-d2, 1333-d3, 1759-d1, 1759-d2, 1759-d3.
Als Positivkontrolle wurde eine IGF-RI spezifische siRNA (IGd-1;
Tabelle 7) und als Negativkontrolle eine EGFP spezifische siRNA (GFP-d3,
Tab. 7) transfiziert. Zur Durchführung
dieses Assays wurden HaCaT Zellen verwendet, welche nach stabiler
Transfektion mit Mrp8 und Mrp14-Expressions-Plasmiden, beide Proteine überexprimieren
(HaCaT mrp8p14n; S. Werner, ETH Zürich). Diese Zellen wurden
in DMEM (GIBCOTM) mit 10% FCS (PANTM), 0,1mg/ml Puromycin (SIGMATM)
und 0,4mg/ml Geneticin (GIBCOTM) kultiviert.
Der gesamte Assay lief über
einen Zeitraum von 4 Tagen. Die Zellen wurden mit einer Zellzahl
von 100.000 Zellen pro Well 24 Stunden vor der ersten Transfektion
in eine 24-Well-Platte (BD Fal con) in DMEM (GIBCOTM)
mit 10% FCS (PANTM) ohne Antibiotika ausgesät. Die lyhophilisierten
siRNAs wurden auf eine Konzentration von 20μM eingestellt. Der 1. Teil des Transfektionsansatzes
wurde durch vorsichtiges Mischen von 9μl Optimem I (GIBCOTM)
mit 6μl
OligofectaminTM (Invitrogen) hergestellt.
Das Gemisch wurde 10 min bei Raumtemperatur inkubiert. Während dieser
Inkubationszeit wurde der 2. Teil, bestehend aus 47 μl Optimem
I und 6 μl
siRNA (Bei einer Kombination zweier siRNAs, je 3 μl), in einem
neuen Eppendorfgefäß vorgelegt.
Nach Ablauf der Inkubationszeit wurde der 1. Teil in den 2. Teil
pipettiert, vorsichtig vermischt und weitere 22 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Anschließend folgte
eine Zugabe von 182μl
Optimem I. Das Kulturmedium wurde von den Zellen abgesaugt und die
Zellen einmal mit Optimem I gewaschen. Anschließend wurden 250μl Transfektionsansatz/Well
auf die Zellen gegeben und diese 4 h im Brutschrank (37°C/10% CO2/95%
rH) inkubiert. Nach der Inkubationszeit erfolgte die Zugabe von
150μl DMEM/30%
FCS zur Regeneration der Zellen über
Nacht. Am darauf folgenden Tag wurde die Transfektion wie oben beschrieben
wiederholt mit dem einzigen Unterschied, dass die Zellen vor Zugabe
des Transfektionsansatzes nicht mit Optimem I gewaschen wurden,
da sie hierdurch austrocknen würden.
Um dies zu verhindern gibt man vor dem Absaugen des Mediums DPBS
(PANTM Biotech GmbH) in die Wells. Am 4. Tag,
24 h nach der 2. Transfektion, wurden die Zellen für die anschließende Western-Blot-Analyse geerntet. Dazu
wurde das Medium abgesaugt, und die Zellen einmal mit DPBS gewaschen.
Durch Zugabe von 50μl/ Well
Roti®-Load1-Proteinauftragspuffer
(ROTH) wurden die Zellen lysiert. Das Zell-Lysat wurde für 5 min
auf 95°C
erhitzt und durch Zentrifugation mit QIAshredder (QIAGEN) homogenisiert.
Die Western-Blot-Analyse wurde mit dem XCell SureLockTM Mini-Cell- und XCell IITM Blot Module-System und 18% Novex® Tris-Glycin Gelen
mit 10 Taschen (INVITROGEN) durchgeführt. Von jeder Probe wurden
je 25μl
auf zwei Gele aufgetragen. Die Laufzeit der SDS-PAGE betrug 2,5h
bei 130V und die Transferzeit auf die Nitrozellulose-Membran (AMERSHAM
Biosciences) 1h bei 25V. Der Nachweis von Mrp8 erfolgte mit einem
Maus-anti-Mrp8-Biotin Anti körper
(Dianova) und Steptavidin-HRP (R&D
Systems) jeweils in einer 1:200 Verdünnung. Der Nachweis von Mrp14
erfolgte mit einem Kaninchen-anti-Mrp14 Antikörper (J. Roth, Universitätsklinikum
Münster)
in einer 1:500 Verdünnung
und einem Maus-anti-Kaninchen-Ig-HRP Antikörper (Promega) in einer 1:5000
Verdünnung.
Zur Kontrolle der Gesamtproteinmenge in jeder Spur wurde die Membran
nach dem Transfer bei einer Laufhöhe von 36kDa geteilt und der
obere Teil der Membran mit einem Maus-anti-Aktin Antikörper (Chemicon) und
einem anti-Maus-Ig-HRP Antikörper
jeweils in einer 1:5000 Verdünnung
gefärbt.
Für die
Chemilumineszenz-Reaktion und deren Nachweis wurde das ECLTM Western Blotting Detection Reagent und
ECLTM Hyperfilm (AMERSHAM Biosciences) verwendet.
-
In
einem ersten Ansatz wurde der Einfluss der siRNAs 1333-d1, 1333-d2
und 1333-d3 sowie Mischungen von 1333-d1 mit 1759-d2 und 1759-d3
auf die Expression von Mrp8 Protein untersucht. Das Ergebnis ist in
6A dargestellt: Erwartungsgemäß bewirken
alle siRNAs und siRNA Mischungen eine verminderte Menge an Mrp8
Protein, da jeweils eine gegen Mrp8 gerichtete siRNA transfiziert
wurde (wenn auch z.T. in einer Mischung mit einer weiteren siRNA,
die gegen Mrp14 gerichtet ist). Dagegen wurde bei Verwendung der GFP-d3
KontrollsiRNA keine verminderte Expression beobachtet. In einem
weiteren Ansatz wurde der Einfluss der siRNAs 1759-d1, 1759-d2 und
1759-d3 sowie Mischungen von 1759-d1, 1759-d2 und 1759-d3 mit 1333-d1 auf
die Expression von Mrp14 Protein untersucht. Das Ergebnis ist in
6B dargestellt: Erwartungsgemäß bewirken
alle diese siRNAs und siRNA Mischungen eine verminderte Menge an
Mrp14 Protein, da jeweils eine gegen Mrp14 gerichtete siRNA transfiziert
wurde (wenn auch z.T. in einer Mischung mit einer weiteren siRNA, die
gegen Mrp8 gerichtet ist). Dagegen wurde bei Verwendung der IG-d1
und GFP-d3 Kontroll-siRNAs keine verminderte Expression beobachtet.
In einem weiteren Versuch wurde gestestet ob siRNAs die gegen Mrp8 gerichtet
sind einen Einfluss auf die Menge an Mrp14 Protein haben und umgekehrt.
Dazu wurden wiederum die Mrp8 und Mrp14 überexprimierenden HaCaT Zellen
mit siRNAs die gegen Mrp8 gerichtet sind (1333-d1, 1333-d3), sowie
siRNAs die gegen Mrp14 gerichtet sind (1759-d2, 1759-d3) sowie Mischungen
davon transfiziert und anschließend
die Proben parallel auf Mrp8 und Mrp14 mittels Western Blot analysiert.
Als Kontrolle wurden siRNAs IgD-d1 und GFP-d3 eingesetzt. Als Positivkontrolle
für den
Western Blot wurde rekombinantes Mrp8/Mrp14 mit aufgetragen. Die
Ergebnisse sind in
6C zusammengestellt. Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass siRNAs, die gegen Mrp14 gerichtet sind,
eine Erniedrigung der Mrp8 und Mrp14 Menge in gleichem Masse bewirken
(siehe z.B. Spur 6 Mrp8 und Mrp14 Blots vs. Spur 3 (Kontrolle))
und dass siRNAs, die gegen Mrp8 gerichtet sind, eine Erniedrigung
der Mrp8 und Mrp14 Menge in gleichem Masse bewirken (siehe z.B.
Spuren 5, 8 Mrp8 und Mrp14 Blots vs. Spur 3 (Kontrolle)). Außerdem ist überraschenderweise
festgestellt worden dass der Einsatz von Mischungen aus siRNAs die
gegen Mrp8 und Mrp14 gerichtet sind keinen zusätzlichen Effekt auf die Expression
haben. Somit konnte bestätigt
werden dass die erfindungsgemässen Nukleinsäuren geeignet
sind sowohl Mrp8 und Mrp14 Proteinmengen in HaCaT Zellen zu verringern
und somit eine Verringerung der Zellproliferation bewirken, wie
in Beispiel 2 gezeigt. Grundsequenzen
von denen bevorzugte siRNA Moleküle
die gegen Mrp8 gerichtet sind, abgeleitet sind Tabelle
1
Grundsequenzen
von denen bevorzugte siRNA Moleküle
die gegen Mrp14 gerichtet sind, abgeleitet sind Tabelle
2
Tabelle
3: Grundsequenzen von denen besonders bevorzugte siRNA Moleküle die gegen
Mrp8 gerichtet sind, abgeleitet sind
Tabelle
4: Grundsequenzen von denen besonders bevorzugte siRNA Moleküle die gegen
Mrp14 gerichtet sind, abgeleitet sind
Tabelle
5: Basissequenzen von denen bevorzugte siRNA Moleküle die gegen
Mrp8 gerichtet sind, abgeleitet sind. Die Basis-Targetsequenzen
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie die Nukleinsäuren an
Positionen -1 und -2 Adenosine (A) sind
Tabelle
6: Basissequenzen von denen bevorzugte siRNA Moleküle die gegen
Mrp14 gerichtet sind, abgeleitet sind. Die Basis-Targetsequenzen
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie die Nukleinsäuren an
Positionen -1 und -2 Aderrosine (A) sind
Tabelle
7: Verwendete Kontroll-siRNA-Moleküle
-
Es
folgt ein Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25. Dieses kann von der
amtlichen Veröffentlichungsplattform
des DPMA heruntergeladen werden.