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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
vertikalen Halbleiterbauelements, das einen Halbleiterkörper mit
einem Innenbereich, wenigstens einem in dem Innenbereich vorhandenen
pn-Übergang
und einen zwischen dem Innenbereich und einem Rand angeordneten
Randbereich aufweist. Derartige Bauelemente werden bei Anlegen einer
geeigneten Spannung in vertikaler Richtung, also senkrecht zu einer
Vorderseite und einer Rückseite
des Halbleiterkörpers,
von einem Strom durchflossen. Ein derartiges vertikales Halbleiterbauelement
mit einem Innenbereich, der einen pn-Übergang
aufweist, und mit einem sich an den Innenbereich anschließenden Randbereich
ist beispielsweise in der
US
6,351,024 B1 beschrieben.
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Beim
Abschalten derartiger Halbleiterbauelemente, also beim Anlegen einer
Spannung, bei der der pn-Übergang
sperrt, kommt dem Randbereich eine wichtige Bedeutung zu, wie nachfolgend
kurz erläutert
ist. Bei leitend gepoltem pn-Übergang
werden die Randbereiche durch Diffusion ebenfalls mit Ladungsträgern, also
Elektronen und Löchern, überschwemmt.
Beim Abschalten des Bauelements müssen diese Ladungsträger aus
den Randbereichen abgeführt
werden, was dazu führt,
dass in solchen Bereichen des Innenbereiches, die sich an den Randbereich
anschließen,
eine deutlich höhere
Ladung abgeführt
werden muss, als in den übrigen
Bereichen des Innenbereiches. Die aus den Randbereichen beim Abschalten
abfließenden
Ladungsträger,
insbesondere Löcher,
führen
dabei zur dynamischen Erhöhung
der elektrischen Feldstärke,
was durch die dabei dynamisch einsetzenden Lawineneffekte zu erhöhten Schaltverlusten
und im ungünstigsten
Fall zu einer Zerstörung
des Bauelements führt.
Diese beim Abschalten im Randbereich ge genüber dem Innenbereich erhöhte Stromdichte
begrenzt die mittels des Bauelements insgesamt schaltbaren Ströme.
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Zur
Reduzierung dieses Problems ist es aus der oben genannten
US 6,351,024 B1 grundsätzlich bekannt,
die Ladungsträgerlebensdauer
im Randbereich abzusenken. Dies erfolgt beispielsweise durch Erzeugen
zusätzlicher
Rekombinationszentren mittels Bestrahlung des Randbereiches mit
hochenergetischen Teilchen. Nachteilig bei dem bekannten Verfahren
ist, dass hierfür
eine aufwendige Technik mit schwer zu justierenden metallischen
Masken erforderlich ist.
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Aus
der
DE 40 01 368 A1 und
der
US 4,656,493 ist
es bekannt, Schwermetallatome in die Body-Zone eines MOSFET einzubringen,
um dadurch Rekombinationszentren zu erzeugen, die eine Reduktion
der Ladungsträgerlebensdauer
von Minoritätsladungsträgern bewirken,
woraus eine Reduktion der Stromverstärkung eines bei MOSFET vorhandenen,
durch dessen Drain-Zone, Body-Zone
und Source-Zone gebildeten parasitären Bipolartransistors resultiert.
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Eine
effiziente Nutzung eines Einbringens von Schwermetallatomen in den
Randbereich eines vertikalen Halbleiterbauelements zur Erzeugung
von Rekombinationszentren und damit zur Absenkung der Ladungsträgerlebensdauer
scheitert bislang daran, dass die Atome in vertikaler Richtung sehr
tief in den Halbleiterkörper
eingebracht werden müssen und
dass zudem in lateraler Richtung eine möglichst exakte Abgrenzung zum
Innenbereich, in dem keine oder nur wenige Rekombinationszentren
erzeugt werden sollen, gefordert ist. Bestrahlungsverfahren unter
Verwendung einer geeigneten Maske ermöglichen eine gute Abgrenzung
in lateraler Richtung. Wenn große
Eindringtiefen gefordert sind, sind derartige Verfahren wegen der
hohen Bestrahlungsenergien jedoch aufwendig und teuer. Auch die
Herstellung geeigneter Bestrahlungsmasken, die hohen Bestrahlungsenergien
standhalten erhöht
die Kosten solcher Verfahren. Schwermetalldiffusionsverfahren ermöglichen
eine hohe Eindringtiefe bei vergleichsweise geringen Kosten, bieten
jedoch keine Möglichkeit
die Position eines Übergangsbereiches
zwischen Diffusionsgebieten und Nicht-Diffusionsgebieten exakt einzustellen.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein einfaches und kostengünstiges
Verfahren zur Herstellung eines vertikalen Halbleiterbauelementes
mit verbesserten Abschalteigenschaften zur Verfügung zu stellen.
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Diese
Ziel wird durch ein Verfahren gemäß der Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Halbleiterbauelementes umfasst das Bereitstellen
eines Halbleiterkörpers,
der eine Vorderseite, eine Rückseite,
einen Innenbereich, einen Rand und einen Randbereich, der zwischen
dem Innenbereich und dem Rand angeordnet ist, aufweist und der eine
erste Halbleiterzone eines ersten Leitungstyps im Innenbereich und
Randbereich und wenigstens eine im Innenbereich im Bereich der Vorderseite
angeordnete zweite Halbleiterzone eines zweiten, zu dem ersten Leitungstyp
komplementären
Leitungstyps aufweist. Das Verfahren sieht vor, die Leerstellendichte
im Kristallgitter des Halbleiterkörpers im Randbereich des Halbleiterkörpers zu
erhöhen
und Schwermetallatome in den Halbleiterkörper einzudiffundieren.
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Ausgehend
davon, dass die Leerstellendichte im Innenbereich und Randbereich
zunächst
annähernd
gleich ist, bewirkt das Erhöhen
der Leerstellendichte im Randbereich des Halbleiterkörpers während des
nachfolgenden Diffusionsverfahrens einen verstärkten Einbau von Schwermetallatomen
im Randbereich des Halbleiterkörpers
gegenüber
dem Innenbereich. Die eindiffundierten Schwermetallatome dienen
als Rekombinationszentren, die eine Verringerung der Ladungsträgerlebensdauer
im Randbereich bewirken.
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Vorzugsweise
wird vor der Eindiffusion der Schwermetallatome in den Halbleiterkörper die
Leerstellendichte im Innenbereich des Halbleiterkörpers gegenüber der
ursprünglichen
Leerstellendichte reduziert, um eine Eindiffusion von Schwermetallatomen
in den Innenbereich gegenüber
dem Randbereich weiter zu reduzieren.
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Um
eine Erhöhung
der Leerstellendichte im Randbereich zu erreichen, wird vorzugsweise
eine Schutzschicht auf dem Innenbereich an der Vorderseite des Halbleiterkörpers erzeugt
und anschließend
ein Temperaturprozesses durchgeführt,
bei dem der Halbleiterkörper
in einer Gasatmosphäre
für eine
vorgegebene Zeitdauer auf eine vorgegebene Temperatur erwärmt wird,
wobei die Gasatmosphäre so
gewählt
ist, dass sie die Erhöhung
der Leerstellendichte in von der Schutzschicht freiliegenden Bereichen
des Halbleiterkörpers
unterstützt,
während
die Schutzschicht die Innenzone vor einer Erhöhung der Leerstellendichte
im Innenbereich schützt
und gegebenenfalls sogar eine Reduzierung der Leerstellendichte
in diesem Bereich unterstützt.
Neben dem Innenbereich an der Vorderseite wird vorzugsweise auch
eine Schutzschicht an der der Vorderseite abgewandten Rückseite
des Halbleiterkörpers
erzeugt.
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Eine
geeignete Gasatmosphäre
ist beispielsweise eine nitridierende Atmosphäre. Geeignete Schwermetallatome
sind beispielsweise Platinatome oder Goldatome.
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Beim
Ziehen eines Siliziumeinkristalls ist die Wirkung einer nitridierenden
Atmosphäre
bezüglich einer
Erhöhung
der Leerstellendichte bekannt und beispielsweise in F. Quast et
al. "VACANCY-NITROGEN
COMPLEXES IN FLOAT-ZONE SILICON", Electrochemical
Society Proceedings Volume 2000-17, Seiten 157 bis 163 oder in F.
Quast: "Untersuchung
von Punktdefekten in Silizium mit Hilfe der Platindiffusion", Doktorarbeit Universität Erlangen/Nürnberg 2001
beschrieben. Untersuchungen im Rahmen der genannten Veröffentlichungen
haben gezeigt, dass in einen in einer Nitridatmosphäre gezogenen
Siliziumkristall eine bis zu einem Faktor 100 größere Anzahl von Platinatomen
eingebaut werden kann, als in einen unbehandelten Kristall. Dieser
Effekt der Erhöhung
der Leerstellendichte durch Bereitstellen einer Nitridatmosphäre beim
Ziehen des Kristalls wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch einen Temperaturprozess
in einer geeigneten Gasatmosphäre
nachgebildet, um eine erhöhte
Leerstellendichte für
den Einbau von Schwermetallatomen im Randbereich zu erreichen.
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Die
den Innenbereich während
des Temperaturprozesses schützende
Schutzschicht ist vorzugsweise so gewählt, dass sie während des
Temperaturprozesses eine Verringerung der Leerstellendichte im Innenbereich
bewirkt. Eine geeignete Schutzschicht ist beispielsweise ein Halbleiteroxid. Ein
solches Halbleiteroxid, beispielsweise Siliziumoxid bei einem Halbleiterkörper aus
Silizium, verhindert während
des Temperaturprozesses nicht nur eine Erhöhung der Leerstellendichte
im Innenbereich sondern wirkt dem durch das Temperaturverfahren
in der Gasatmosphäre
hervorgerufenen Effekt dadurch entgegen, dass in dem Innenbereich
des Halbleiterkörpers
unter der Oxidschicht interstitiell Halbleiteratome in das Kristallgitter
injiziert werden, die vorhandene Leerstellen auffüllen können.
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Der
Temperaturprozess ist vorzugsweise ein sogenannter RTA-Prozess (RTA = Rapid
Thermal Annealing). Die Temperatur liegt vorzugsweise zwischen 950°C und 1180°C bei einer
Dauer zwischen 10 Sekunden und 5 Minuten.
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Die
Eindiffusion der Schwermetallatome in den Halbleiterkörper nach
Durchführung
des Temperaturprozesses kann sowohl über die Vorderseite als auch über die
Rückseite
erfolgen.
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Zur
Erhöhung
der Spannungsfestigkeit eines vertikalen, einen pn-Übergang
aufweisenden Halbleiterbauelements ist es beispielsweise aus Baliga: "Power Semiconductor
Devices", PWS Publishing,
1995, Seiten 100–102
bekannt, Feldplatten im Randbereich an der Vorderseite des Bauelements
anzuordnen, die mittels Isolationsschichten gegenüber dem
Halbleiterkörisoliert
sind. Diese Isolationsschichten sind insbesondere Halbleiteroxidschichten,
die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zusammen mit der als Schutzschicht dienenden Halbleiteroxidschicht
des Innenbereiches hergestellt werden können. Um zu verhindern, dass
die Oxidschichten im Randbereich eine die Leerstellendichte reduzierende
Wirkung entfalten, werden diese während des Temperaturprozesses
mit einer Schutzschicht, beispielsweise einer Nitridschicht, abgedeckt.
Darüber
hinaus können
die Isolationsschichten im Randbereich auch nach dem Temperaturprozess
und vor oder nach dem Eindiffundieren der Schwermetallatome mittels
eines Abscheideprozesses, beispielsweise mittels eines CVD-Prozesses
(CVD = Chemical Vapor Deposition) hergestellt werden.
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Insbesondere
dann, wenn vor der Diffusion bereits solche Isolationsschichten
oder andere Strukturen im Randbereich auf der Vorderseite des Halbleiterkörpers vorhanden
sind, ist eine Eindiffusion der Schwermetallatome über die
Rückseite
des Halbleiterkörpers
vorteilhaft.
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Selbstverständlich können neben
der Eindiffusion von Schwermetallatomen in den Randbereich und dem
Herstellen von Feldplatten oberhalb des Randbereiches weitere Maßnahmen
zur Steigerung der Spannungsfestigkeit im Randbereich vorgesehen werden,
wie beispielsweise ein Abschrägen
des Randes, das Vorsehen von Feldringen oder das Vorsehen einer
sich an die erste Zone in lateraler Richtung anschließenden schwächer dotierten
Zone des ersten Leitungstyps. Solche Maßnahmen sind beispielsweise
in Baliga, a.a.O., Seiten 98 bis 100, 103–110 und 111 bis 112 beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand von
Figuren näher erläutert. In
den Figuren zeigt
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1 einen Halbleiterkörper während verschiedener
Verfahrensschritte zur Herstellung eines Halbleiterbauelementes
mit einer erhöhten
Schwermetalleinlagerung im Randbereich,
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2 ausschnittsweise Querschnitte
eines Halbleiterkörpers
während
verschiedener Verfahrensschritte eines weiteren Verfahrens zur Herstellung
eines Halbleiterbauelementes,
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3 einen ausschnittsweisen
Querschnitt eines Halbleiterkörpers
während
eines Verfahrensschrittes eines gegenüber dem anhand von 2 abgewandelten Verfahrens
zur Herstellung eines Halbleiterbauelementes,
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4 ausschnittsweise Querschnitte
eines Halbleiterkörpers
während
Verfahrensschritten eines weiteren Verfahrens zur Herstellung eines
Halbleiterbauelementes.
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In
den Figuren bezeichnen, sofern nicht anders angegeben gleiche Bezugzeichen
gleiche Teile mit gleicher Bedeutung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird nachfolgend in 1 anhand
eines Verfahrens zur Herstellung einer vertikalen Diode erläutert. Es
sei jedoch darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemäße Verfahren
nicht auf die Herstellung von Dioden beschränkt ist, sondern auf die Herstellung
beliebiger vertikaler Halbleiterbauelemente anwendbar ist, die einen
Innenbereich mit einem pn-Übergang
und einen zwischen dem Innenbereich und einem Rand angeordneten
Randbereich aufweisen und bei denen eine Steigerung der zulässigen Spannungssteilheiten
beim Abschalten durch Verbesserungen im Randbereich gewünscht ist,
beispielsweise MOSFET, IGBT oder Thyristoren. Bei MOSFETs wird durch
die Erfindung insbesondere der Übergang
von der Betriebsart, bei der eine in Rückwärtsrichtung leitende Diode,
die sogenannte Reverse-Diode, leitet, in den Sperrbetrieb unkritischer.
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Den
Ausgangspunkt des Verfahrens bildet die Bereitstellung eines Halbleiterkörpers 100 mit
einer Vorderseite 101, einer Rückseite 102 und einem Rand 105,
wobei der Halbleiterkörper
in lateraler Richtung in einen Innenbereich 103 und einen
Randbereich 104, der zwischen dem Innenbereich 103 und
dem Rand 105 angeordnet ist, unterteilt ist. Der Halbleiterkörper ist
in Draufsicht vorzugsweise kreissymmetrisch mit einem ringsum laufenden
Rand 105 ausgebildet, wobei die Querschnittsdarstellungen
in 1 diesen Halbleiterkörper 100 in
Seitenansichten zeigen, auf denen der Randbereich auf einer Seite vollständig dargestellt
ist und in denen der Innenbereich 103 lediglich in einem
kleinen Ausschnitt dargestellt ist. selbstverständlich ist die Erfindung nicht
auf Bauelemente mit einem kreis- bzw. rotationssymmetrischen Halbleiterkörper beschränkt sondern
ist auf Bauelemente mit einem beliebigen Halbleiterkörper mit
einem umlaufenden Rand anwendbar.
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Der
Halbleiterkörper
umfasst in dem Ausführungsbeispiel
eine stark n-dotierte Halbleiterschicht 40 im Bereich der
Rückseite 102,
die beispielsweise ein Halbleitersubstrat oder ein Diffusionsgebiet
ist. Auf dieser Halbleiterschicht 40 befindet sich eine schwächer n-dotierte
Halbleiterschicht 20, die beispielsweise eine Epitaxieschicht
ist. Es sei darauf hingewiesen, dass dieser zweiteilige Aufbau mit
einer stark dotierten Schicht 40 und einer schwächer dotierten
Schicht 20 durch ein homogenes Halbleitermaterial ersetzt
werden kann.
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Im
Bereich der Vorderseite 101 ist in die Halbleiterschicht 20 im
Innenbereich 103 eine p-dotierte Zone 30 eingebracht,
so dass im Innenbereich 103 ein pn-Übergang gebildet ist. Diese
Halbleiterzone 30 reicht in lateraler Richtung nicht bis
zum Rand 105 des Halbleiterkörpers sondern endet in dem Übergangsbereich
zwischen Innenzone 103 und Randzone 104.
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In
dem Kristallgitter des Halbleiterkörpers 100 sind bedingt
durch die üblichen
Herstellungsverfahren für
einen solchen Halbleiterkörper 100 Leerstellen
im Kristallgitter enthalten, die in etwa gleichmäßig verteilt sind und die in 1A schematisch durch Kreuze
dargestellt sind.
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An
das Bereitstellen des Halbleiterkörpers schließt sich
bezugnehmend auf 1B ein
Verfahrensschritt an, bei dem eine Schutzschicht 50 an
der Vorderseite 101 über
der p-dotierten
Halbleiterzone 30 im Innenbereich 103 hergestellt
wird. Die Abmessungen dieser Schutzschicht in lateraler Richtung des
Halbleiterkörpers 100 sind
vorzugsweise so gewählt,
dass die Schutzschicht 50 nicht bis zu dem an die Vorderseite 101 reichenden
pn-Übergang
zwischen der p-dotierten Halbleiterzone 30 und der n-dotierten
Halbleiterzone 20 reicht. Dabei lässt die Schutzschicht 50 insbesondere
den Bereich der p-dotierten Halbleiterzone frei, in dem der pn-Übergang
gekrümmt
in Richtung der Vorderseite 101 verläuft. Vorzugsweise endet die
Schutzschicht 50 um einem Abstand d vor diesem gekrümmten Bereich, wobei
der Abstand d ein bis drei ambipolare Diffusionslängen der
Ladungsträger
bei einem mit Ladungsträger überschwemmten
Zustand der Halbleiterschicht 20 beträgt.
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Nach
dem Herstellen der Schutzschicht 50 wird der Halbleiterkörper 100
einem Temperaturprozess in einer nitridierenden Atmosphäre unterzogen. Die
Dauer dieses Temperaturprozesses beträgt abhängig von dessen Temperatur
zwischen 10 Sekunden und 5 Minuten, wobei die Temperatur zwischen 950°C und 1180°C beträgt. Dieser
Temperaturprozess in der nitridierenden Atmosphäre bewirkt, dass in den Abschnitten
des Halbleiterkörpers 100,
die nicht von der Schutzschicht 50 überdeckt sind, die Leerstellendichten
im Kristallgitter des Halbleiterkörpers 100 erhöht wird.
Die Schutzschicht 50 ist vorzugsweise eine Halbleiteroxidschicht.
Eine derartige Halbleiteroxidschicht hat bei dem durchgeführten Temperaturprozess
in nitridierender Atmosphäre
die Wirkung, dass interstitiell Halbleiterato me in das Halbleitergitter
unterhalb der Schutzschicht 50 eingebaut werden, wodurch
die Leerstellendichte in dem Halbleiterkörper unterhalb der Schutzschicht 50 abnimmt.
Die nitridierende Atmosphäre
während
des Temperaturprozesses kann beispielsweise dadurch erzeugt werden,
dass der Temperaturprozess unter Einfluss eines Ammoniakgases durchgeführt wird.
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Nach
Durchführung
des Temperaturprozesses wird die Schutzschicht 50 entfernt
und Schwermetallatome werden in den Halbleiterkörper 100 eindiffundiert,
die die im Kristallgitter des Halbleiterkörpers 100 vorhandenen
Leerstellen besetzen. Im Ergebnis ist dies in 1C durch Kreise dargestellt, die die
in das Kristallgitter eingebauten Schwermetallatome symbolisieren.
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Der
Diffusionsprozess erfolgt beispielsweise dadurch, dass eine Schwermetalle
enthaltende Schicht 60, die beispielsweise eine Metallschicht oder
eine Silizidschicht ist, auf die Vorderseite 101 aufgebracht
wird und der Halbleiterkörper
für eine
im Vergleich zu dem vorangehenden Temperaturprozess lange Zeitdauer
auf niedrigere Temperaturen als während des vorangegangenen Temperaturprozesses
aufgeheizt wird. Typische Temperaturen für die Schwermetalldiffusion
liegen zwischen 700°C und
950°C. Typische
Zeitdauern für
diesen Diffusionsprozess betragen zwischen 20 Minuten und 240 Minuten.
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1D zeigt den Ausschnitt
des Halbleiterkörpers
nach dem Entfernen der Schwermetallschicht 60 und nach
dem Aufbringen einer ersten Anschlusselektrode 71 auf die
Vorderseite 101 oberhalb der p-dotierten Halbleiterzone 30 und
nach Aufbringen einer zweiten Elektrodenschicht 72 auf
die Rückseite 102 des
Halbleiterkörpers.
Bei dem dargestellten als Diode ausgebildeten Bauelementes dient
die p-dotierte Schicht im Bereich der Vorderseite 101 als Anodenzone
bzw. als p-Emitter und die erste Anschlusselektrode 71 dient
entsprechend als Anodenelektrode. Die stark n-dotierte Halbleiterzone 40 im Bereich
der Rückseite 102 dient
als Kathodenzone der Diode und die zweite Anschlusselektrode dient entsprechend
als Kathodenelektrode.
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Im
Zusammenhang mit der Erfindung sind beliebige weitere Maßnahmen
zur Steigerung der Spannungsfestigkeit, bzw. zur Herstellung von Randabschlüssen anwendbar,
wie im Folgenden beispielhaft erläutert wird.
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Die 2A bis 2G veranschaulichen ein weiteres Verfahren
zur Herstellung eines Halbleiterbauelementes, wobei sich dieses
Verfahren von dem anhand von 1 erläuterten
im Wesentlichen durch weitere Bearbeitungsschritte im Bereich der
Vorderseite des Halbleiterkörpers 101 zur
Herstellung von Feldringen unterscheidet, so dass in den 2A bis 2F der Halbleiterkörper lediglich im Randbereich
und im Bereich der Vorderseite 101 ausschnittsweise dargestellt
ist.
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2A zeigt den Halbleiterkörper 100 mit der
n-dotierten Halbleiterzone 20 noch vor dem Herstellen der
p-dotierten Halbleiterzone 30.
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Zur
Herstellung der p-dotierten Halbleiterzone im Innenbereich und zur
Herstellung von als Feldringe dienenden weiteren p-dotierten Halbleiterzonen 32, 33 im
Randbereich 104 unterhalb der Vorderseite 101 wird
eine Maskenschicht 200 auf die Vorderseite 101 aufgebracht
und anschließend
mittels eines geeigneten Verfahrens, beispielsweise einer Fototechnik,
strukturiert, wie dies im Ergebnis in 2B dargestellt
ist. Unter Verwendung dieser Maske werden anschließend p-Dotierstoffatome,
beispielsweise Boratome, über
die Vorderseite 101 in den Halbleiterkörper eingebracht, was mittels
Implantation oder einer Vorbelegung aus der Gasphase bei anschließender Eindiffusion
erfolgen kann, wobei die eingebrachten Dotierstoffatome anschließend ausdiffundiert werden,
um die in 2B dargestellten
Halbleiterzonen, nämlich
eine p-dotierte Halbleiterzone 30 im Innenbereich und beabstan det
zu dieser p-dotierten Zone 30 angeordnete weitere p-dotierte Zonen 32, 33 zu
bilden.
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Auf
der Vorderseite 101 des Halbleiterköpers 100 wird anschließend eine
Schutzschicht 500 erzeugt, wie in 2C dargestellt ist, die anschließend strukturiert
wird, wie im Ergebnis in 2D dargestellt
ist. Diese Schutzschicht 500 ist insbesondere eine Halbleiteroxidschicht,
die mittels einer thermischen Oxidation des Halbleiterkörpers 100 erzeugt wird
und die anschließend
mittels eines Ätzverfahrens
unter Verwendung einer Maskentechnik strukturiert wird. Die Strukturierung
erfolgt derart, dass mehrere Abschnitte 50, 52, 53, 54 der
Schutzschicht entstehen, wobei der Abschnitt 50 der Schutzschicht
im Innenbereich 103 eine Erhöhung der Leerstellendichte
im Innenbereich 103 während
des nachfolgenden Temperaturprozesses verhindern soll und vorzugsweise
die Leerstellendicht im Innenbereich 103 während des
nachfolgenden Temperaturprozesses verringern soll. Die Abmessungen
dieses Abschnitts 50 im Innenbereich 103 sind
somit in der zuvor bereits anhand von 1 erläuterten
Weise gewählt,
wobei dieser Abschnitt 50 in lateraler Richtung vorzugsweise
vor dem gekrümmten
Abschnitt des pn-Überganges
zwischen der p-dotierten Halbleiterzone 30 und der n-dotierten
Halbleiterzone 20 endet. Die übrigen Abschnitte 52, 53, 54 der
Schutzschicht dienen zum späteren
Aufbringen von Feldplatten und sind vorzugsweise so ausgebildet,
dass zwischen den einzelnen Abschnitten 52, 53, 54 die
p-dotierten Feldringe 32, 33 an der Vorderseite 101 frei
liegen.
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Um
eine die Leerstellendichte verringernde Wirkung der Halbleiteroxidabschnitte 52, 53, 54 im Randbereich 104 während des
nachfolgenden Temperaturprozesses zu verhindern, werden diese Halbleiteroxidabschnitte 52, 53, 54 mit
Schutzschichten 82, 83, 84, insbesondere
mit Nitridschichten abgedeckt.
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Nach
dem Herstellen dieser Schutzschichten 82, 83, 84 erfolgt
der Temperaturprozess in einer nitridierenden Umgebung, wobei dieser
Temperaturprozess in der bereits zuvor erläuterten Weise bewirkt, dass
die Leerstellendichte im Randbereich 104 des Halbleiterkörpers 100 erhöht wird,
während
bei Verwendung einer Halbleiteroxidschicht als Schutzschicht 50 die
Leerstellendichte im Innenbereich 103 des Halbleiterkörpers 100 reduziert
wird. Auf eine symbolische Darstellung der einzelnen Leerstellen
ist in 2 und den nachfolgenden
Figuren aus Gründen
der Übersichtlichkeit
verzichtet.
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An
den Temperaturprozess schließt
sich der Diffusionsprozess an, für
den eine Schwermetallschicht 60 auf die Vorderseite 101 des
Halbleiterkörpers
aufgebracht wird, wie dies in 2F dargestellt ist.
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Nach
Durchführung
des Diffusionsprozesses wird die Schwermetallschicht 60 entfernt
und neben der ersten Anschlusselektrode 71 oberhalb der
p-dotierten Halbleiterschicht 30 werden Feldplatten 73, 74, 75 auf
den im Randbereich 104 angeordneten Abschnitten 52, 53, 54 der
Halbleiteroxidschicht hergestellt, wobei eine der Feldplatten 73 die
p-dotierte Halbleiterzone 30 im Innenbereich 103 und
die anderen Feldplatten 74, 75 jeweils einen der
Feldringe 32, 33 kontaktieren.
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Bei
dem in 2F erläuterten
Diffusionsverfahren, bei dem eine Schwermetallschicht oder eine Schermetall-Silizidschicht 60 zur
Eindiffusion von Schwermetallatomen auf die Vorderseite 101 aufgebracht
ist, kann die auf der Vorderseite 101 bereits vorhandene
Struktur der im Randbereich angeordneten Halbleiteroxidschichten 52, 53, 54,
die nach dem Entfernen der Halbleiteroxidschicht 50 vom
Innenbereich 103 verbleiben, den Diffusionsprozess unter Umständen behindern,
da die Vorderseite 101 teilweise durch diese Oxidstruktur
abgedeckt ist. Nicht dargestellt in den 2 bis 4 ist
ein bei den dargestellten Bauelementen hinlänglich bekannter Kanalstopper
(Channel-Stopper), der aus einer Feldplatte oder einem Gebiet mit
erhöhter
n-Dotierung in Richtung in der Nähe
des Randes 105 besteht und der einen Durchgriff der Raumladungszone
zum Chiprand 105 hin verhindert.
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Zur
Verbesserung des Diffusionsverfahrens wird bei einer Abwandlung
dieses Verfahrens gemäß 2 deshalb vorgeschlagen,
die Diffusion der Schwermetallatome über die Rückseite 102 des Halbleiterkörpers vorzunehmen,
auf die entsprechend eine Schwermetallschicht 60 aufgebracht wird,
wie dies in 3 dargestellt
ist. 3 zeigt den Halbleiterkörper 100 nach
Durchführung
des Temperaturprozesses und Entfernen der Halbleiteroxidschicht 50 vom
Innenbereich 103.
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Eine
weitere Abwandlung des Verfahrens gemäß 2 ist in den 4A bis 4D dargestellt.
Bei diesem Verfahren wird nach dem Herstellen der p-dotierten Zone 30 im
Innenbereich 103 und der p-dotierten Feldringe 32, 33 lediglich
eine Schutzschicht 50 oberhalb der p-dotierten Zone 30 im
Innenbereich 103 erzeugt, wie dies im Ergebnis in 4A dargestellt ist. Nach
Durchführung
des Temperaturprozesses in einer vorzugsweise nitridierenden Umgebung wird
diese Schutzschicht 50 entfernt und es werden Schwermetallatome
in den Halbleiterkörper 100 eindiffundiert,
indem beispielsweise eine Schwermetallschicht 60 auf die
Vorderseite 101 des Halbleiterkörpers 100 aufgebracht
wird, wie dies in 4B dargestellt
ist.
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An
dieses Diffusionsverfahren schließen sich Verfahrensschritte
zur Herstellung der Isolationsabschnitte 52, 53, 54 im
Randbereich 104 an. Diese Isolationsabschnitte 52, 53, 54 werden
beispielsweise durch Abscheiden einer Oxidschicht erzeugt, die anschließend mittels
eines geeigneten Ätzverfahrens unter
Verwendung einer Ätzmaske
strukturiert werden, um die im Ergebnis in 4C dargestellten Isolationsabschnitte
im Randbereich 104 zu erzeugen, deren Funktion der Funktion
der bereits in 2 erläuterten
Struktur entspricht.
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Anschließend werden,
wie dies im Ergebnis in 4D dargestellt
ist, die erste Anschlusselektrode 71 oberhalb der p-dotierten Zone 30 im
Innenbereich 103 und die Feldplatten 73, 74, 75 im
Randbereich 104 erzeugt.
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Neben
der Herstellung der erläuterten
Feldringe 32, 33 sind neben der Erhöhung der
Leerstellendichte im Randbereich und der Eindiffusion von Schwermetallatomen
zur Besetzung der Leerstellen beliebige weitere Maßnahmen
anwendbar, um die Spannungsfestigkeit im Randbereich zu erhöhen. Derartige
Maßnahmen
sind beispielsweise in Baliga, a.a.O., Seiten 81–111 beschrieben. So kann der Rand 105 in
nicht näher
dargestellter Weise beispielsweise gegenüber der Vorderseite 101 schräg verlaufend
ausgebildet sein.
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Des
Weiteren kann sich an die p-dotierte Halbleiterzone 30 im
Innenbereich 103 eine ebenfalls p-dotierte Halbleiterzone 34 mit
nach außen
hin abnehmender Dotierung, eine sogenannte VLD-Zone (VLD = Variation
of Lateral Doping) anschließen,
wie dies bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 6 dargestellt ist. Diese
VLD-Zone 34 wird beispielsweise entsprechend der Feldringe
in dem Beispiel in 4 im
Bereich der Vorderseite 101 des Halbleiterkörpers 100 hergestellt,
bevor der Temperaturprozess und der Diffusionsprozess durchgeführt werden.
Die VLD-Zone wird während
des Temperaturprozesses durch eine zuvor erläuterte, geeignete Schutzschicht abgedeckt.
In dem Beispiel gemäß 6 ist auf die VLD-Zone eine
Isolationsschicht 55, beispielsweise ein Halbleiteroxid,
aufgebracht.
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Des
weiteren ist bei dem Bauelement gemäß 6 ein hinlänglich bekannter, n-dotierter
Kanalstopper zwischen der VLD-Zone 34 und dem Rand im Bereich
der Vorderseite 101 vorhanden. Es sei darauf hingewiesen,
dass ein derartiger Kanalstopper selbstverständlich auch Bauelementen gemäß der 2 und 4 vorgesehen werden können.
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Außerdem besteht
die Möglichkeit,
im Randbereich 104 eine elektrisch aktive Passivierungsschicht
auf die Vorderseite 101 des Halbleiterkörpers 100 aufzubringen,
wie dies bei dem Bauelement gemäß 7 dargestellt ist. Dieses
Bauelement entspricht in seinem Aufbau grundsätzlich dem Bauelement gemäß 4D, wobei bei dem Bauelement
gemäß 7 anstelle der Isolationsschichten
und Feldplatten (Bezugszeichen 52–54 und 73–75 in 4D) eine elektrisch aktive
Passivierungsschicht 90 auf die Vorderseite im Randbereich
aufgebracht ist. Diese Passivierungsschicht besteht beispielsweise
aus einem semisolierenden Material, wie amorphem Kohlenstoff mit
angelagertem Wasserstoff, sogenanntem a-C:H, diamantartigem Kohlenstoff
(Diamond Like Carbon = DLC), wie amorphem Silizium oder SIPOS. Diese
Passivierungsschichten können
unmittelbar oder getrennt durch eine dünne Isolationsschicht auf den
Halbleiterkörper 100 aufgebracht
werden.
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Die
Anwendung elektrisch aktiver Passivierungsschichten ist selbstverständlich nicht
auf das Ausführungsbeispiel
mit Feldringen beschränkt
sondern ist ebenfalls auf das Ausführungsbeispiel mit der VLD-Zone
anwendbar, wozu die Isolationsschicht 55 gemäß 6 durch eine aktive Passivierungsschicht – und gegebenenfalls
eine dünne
Isolationsschicht – entsprechend 7 zu ersetzen ist.
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Ungeachtet
der erläuterten
Maßnahmen
zur zusätzlichen
Erhöhung
der Spannungsfestigkeit im Randbereich, besteht der wesentliche
Aspekt der Erfindung jedoch darin, die Leerstellendichte im Randbereich
zu erhöhen,
um im Randbereich einen erhöhten
Einbau von Schwermetallatomen, die als Rekombinationszentren dienen,
zu erreichen, wobei gleichzeitig die Leerstellendichte im Innenbereich
vorzugsweise reduziert wird.
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- 100
- Halbleiterkörper
- 101
- Vorderseite
- 102
- Rückseite
- 103
- Innenbereich
- 104
- Randbereich
- 105
- Rand
- 20
- zweite
Halbleiterzone, n-dotierte Halbleiterzone
- 200
- Maskenschicht
- 30
- erste
Halbleiterzone, p-dotierte Halbleiterzone
- 32,
33
- Feldringe,
p-dotierte Halbleiterzonen
- 34
- VLD-Zone
- 40
- stark
n-dotierte Halbleiterzone, Halbleitersubstrat
- 50
- Schutzschicht,
Halbleiteroxidschicht
- 500
- Schutzschicht,
Halbleiteroxidschicht
- 52,
53, 54
- Isolationsschichten,
Halbleiteroxidschichten
- 55
- Isolationsschicht
- 60
- Schwermetallschicht
oder Schwermetall-Silizidschicht
- 71,
72
- Anschlusselektroden
- 73,
74, 75
- Feldplatten
- 82,83,
84
- Schutzschichten,
Nitridschichten
- 90
- Passivierungsschicht