DE4026797A1 - Verfahren zur erzeugung von rekombinationszentren in dem halbleiterkoerper eines halbleiterbauelements - Google Patents
Verfahren zur erzeugung von rekombinationszentren in dem halbleiterkoerper eines halbleiterbauelementsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Rekombinationszentren
in dem Halbleiterkörper eines Halbleiterbauelements, wobei Ionen in den
Halbleiterkörper implantiert werden.
Ein derartiges Verfahren ist z. B. aus "Archiv für Elektrotechnik", 72,
1989, Seiten 133 bis 140, bekannt. Durch die Ionenimplantation, insbesondere
die Bestrahlung des Halbleiterkörpers mit Protonen, werden Rekombinations-
Zentren in einer definierten Tiefe erzeugt, die durch die Reichweite der
Ionen bestimmt ist.
Für Halbleiterbauelemente, insbesondere Halbleiterleistungsbauelemente, ist
die Einstellung einer bestimmten Ladungsträgerlebensdauer der Minoritätsla
dungsträger von entscheidender Bedeutung für die Eigenschaften des Bau
elements. Neben anderen Parametern, wie z. B. dem Dotierungsprofil, werden
durch Rekombinationszentren sowohl das Durchlaß- und Sperrverhalten als
auch die dynamischen Eigenschaften des Bauelements wesentlich beeinflußt.
In vielen Fällen ist neben einem vertikalen Profil der Ladungsträger-
Lebensdauer auch ein laterales Profil in dem Halbleiterkörper wünschenswert,
beispielsweise für den Fall, daß eine Diode in einem Thyristor integriert
ist und für jedes der beiden Bauelemente die Parameter unabhängig voneinan
der eingestellt werden müssen.
Die klassische Methode zur Einstellung der Ladungsträgerlebensdauer stellt
die Eindiffusion von Schwermetallen, wie Gold oder Platin, dar (IEEE
Transactions on Electron Devices, Band 24, Nr. 6, 1977, Seiten 685 bis 688).
Mit dem Diffusionsverfahren wird eine Verteilung der Rekombinationszentren
erzeugt, bei der die Konzentration der Rekombinationszentren von der
Oberfläche des Halbleiterkörpers hin zum Halbleiterinneren abnimmt. Dieses
Profil kann durch Wahl der Diffusionstemperatur, der Diffusionszeit und auch
der Oberflächenkonzentration an der Oberfläche des Halbleiterkörpers
beeinflußt werden. Abgesehen davon, daß es sich bei den Diffusionsverfah
ren um einen Hochtemperaturverfahrensschritt handelt, der in der Regel nur
an der reinen Halbleiterscheibe durchführbar ist, treten bei dem Dif
fusionsverfahren auch weitere Nachteile auf. So ist es z. B. bekannt, daß
eindiffundiertes Gold in stark n-dotierten Zonen gegettert wird und sich in
diesen Zonen in unerwünschter Weise erheblich anreichert, was anderseits
zu einer Verarmung an Goldatomen in den benachbarten Bereichen führt.
Außerdem treten Probleme bezüglich der Reproduzierbarkeit des Profils auf,
und auch die erzielte Homogenität erfüllt nicht immer die an ein Bauelement
zu stellenden technischen Anforderungen.
Ein weiteres Verfahren zur Erzeugung von Rekombinationszentren besteht in
der Bestrahlung des Halbleiterkörpers mit Elektronen hoher Energie,
thermischen Neutronen oder Gammastrahlung (Phys. Stat. Sol. 100, 113, 1987).
Da die Reichweite dieser Strahlung gegenüber den Abmessungen des Halbleiter
körpers groß ist, wird der Halbleiterkörper praktisch mit konstanter
Energie durchstrahlt, was dazu führt, daß die Ladungsträgerlebensdauer in
dem gesamten Halbleiterkörper gleichmäßig herabgesetzt wird. Die Einstel
lung eines vertikalen Ladungsträgerlebensdauerprofils in dem Halbleiterkör
per ist daher nicht möglich. Eine laterale Lebensdauereinstellung ist in
beschränktem Masse nur bei Elektronenbestrahlung durch eine Maskierung, mit
z. B. Molybdän, möglich.
Im Fall der Bildung von Rekombinationszentren durch Bestrahlung mit
hochenergetischen Elektronen, Neutronen oder Gammastrahlen werden die
Rekombinationszentren durch Gitterdefekte gebildet, die durch die Strahlung
hervorgerufen werden. In diesem Fall spricht man auch von Strahlenschäden,
die als Rekombinationszentren wirken. Der Nachteil derartiger Rekombina
tionszentren ist darin zu sehen, daß sie bei erhöhter Temperatur ausheilen
und somit instabil sind. Da einige Rekombinationszentren auch bereits bei
der Betriebstemperatur des Bauelementes instabil werden, muß der Halblei
terkörper bzw. das Bauelement einem Temperprozeß unterworfen werden, so
daß nur die bei der Betriebstemperatur des Halbleiterbauelementes stabilen
Rekombinationszentren erhalten bleiben. Prinzipiell ist davon auszugehen,
daß die Strahlenschäden bei höherer Temperatur in Abhängigkeit von der Art
des Strahlenschadens ausheilen und damit die Ladungsträgerlebensdauer
wieder erhöht wird. Die Einstellung der Ladungsträgerlebensdauer kann daher
nur bei einem bereits kontaktierten Halbleiterbauelement bzw. kontaktierten
Halbleiterkörper durchgeführt werden.
Bei der eingangs erwähnten Ionenimplantation werden die Rekombinationszen
tren durch hochenergetische Bestrahlung mit Ionen bzw. Atomkernen erzeugt.
Die bisherigen Anwendungen beschränken sich jedoch auf den Einsatz von
Wasserstoffkernen und Heliumkernen. Auch bei dieser Bestrahlungsart werden
die Rekombinationszentren durch Gitterdefekte gebildet. Im Gegensatz zu der
Bestrahlung mit Elektronen, Neutronen oder Gammastrahlen tritt hier jedoch
die Bildung der Rekombinationszentren im wesentlichen in der Reichweite der
Partikel auf. Wenn die Reichweite der Partikel durch ihre Energie so
eingestellt wird, daß sie in einer bestimmten Tiefe des Halbleiterkörpers
liegt, wird in diesem Bereich eine Zone gebildet, in der die implantierten
Partikel verbleiben, wobei diese Zone dann eine Zone mit erhöhter Rekom
binationszentrendichte und damit verminderter Lebensdauer darstellt. Über
die Bestrahlungsenergie lassen sich also Zonen in vorbestimmter Tiefe in dem
Halbleiterkörper erzeugen, so daß man in diesem Sinne auch bei dieser
Bestrahlungsart von der Möglichkeit sprechen kann, ein vertikales Rekom
binationszentrenprofil einzustellen. Ferner lassen sich durch Verwendung von
Masken laterale Profile erzeugen.
Da die Rekombinationszentren bei der Bestrahlung mit Atomkernen auch durch
Gitterdefekte bzw. Strahlenschäden entstehen, sind sie auch bei höherer
Temperatur instabil, d. h. die Rekombinationszentren können bei erhöhter
Temperatur wieder ausgeheilt werden. Somit ist es auch bei diesem Bestrah
lungsverfahren nicht möglich, eine Bestrahlung durchzuführen vor weiteren
Verfahrensschritten, die eine erhöhte Temperatur erfordern, wie beispiels
weise die Bildung einer legierten Zone oder die Kontaktierung der Halblei
teroberfläche. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß Rekombinationszen
tren mit unterschiedlichem Rekombinationsniveau in der Bandlücke des
Halbleiters erzeugt werden. Zur Optimierung der Bauelementeeigenschaften ist
es jedoch wünschenswert, wenn nur ein bestimmtes Rekombinationsniveau mit
vorbestimmter energetischer Lage in der Bandlücke des Halbleiters vorliegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Erzeugung von Rekombinations
zentren mittels Ionenimplantation derart weiterzubilden, daß nur Rekom
binationszentren mit einem vorbestimmten Rekombinationsniveau erzeugt werden
und die Rekombinationszentren auch bei höheren Temperaturen stabil sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Halbleiterkör
per zunächst mit Ionen vorbestimmter Energie bestrahlt wird und daß
anschließend als Rekombinationszentren wirkende Atome in den Halbleiter
mindestens bis zur Eindringtiefe der Ionen eindiffundiert werden.
Bei diesem Verfahren werden zunächst Gitterdefekte durch die Ionenbestrah
lung erzeugt und dann anschließend als Rekombinationszentren wirkende
Atome, wie beispielsweise Gold oder Platin, in den Halbleiterkörper
eindiffundiert, wobei sich die eindiffundierten Atome bevorzugt an den
Stellen der Gitterdefekte einlagern. Die Verteilung der eindiffundierten
Atome paßt sich also der ursprünglichen Verteilung der Gitterdefekte an.
Damit wird eine Zone mit erhöhter Rekombinationszentrendichte erzeugt, deren
Tiefe im wesentlichen durch die Reichweite der Ionen festgelegt wird. Da
letztlich die Rekombinationszentren nicht die Gitterdefekte, sondern die
eindiffundierten Goldatome sind, wird eine Rekombinationszentrenverteilung
erhalten, die auch bei höherer Temperatur stabil ist. Nach der Einstellung
des vertikalen Rekombinationszentrenprofils lassen sich sowohl Legierungs
schritte bei Temperaturen von 700 bis 800°C und selbstverständlich auch
Kontaktierungsschritte bei niedrigerer Temperatur durchführen, ohne daß
sich praktisch etwas an der Verteilung der Rekombinationszentren ändert.
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Wie bereits erwähnt, werden die Rekombinationszentren, die im Halbleiter
bauelement wirksam sind, durch die eindiffundierten Atome, wie beispiels
weise Gold, gebildet, so daß sich nicht nur ein vorbestimmtes, sondern auch
ein einheitliches Rekombinationsniveau in der Bandlücke des Halbleiters
einstellen läßt. Da die Eindiffusion der Rekombinationszentren bei
Temperaturen erfolgt, bei denen doch schon eine gewisse Ausheilung der
Strahlenschäden stattfindet, ist es vorteilhaft, die Diffusionstemperatur zu
einem vorgegebenen Halbleitervolumen so gewählt wird, daß die Anzahl der
ausheilenden Gitterdefekte kleiner als die Anzahl der eindiffundierenden
Atome ist.
Mit dem Verfahren läßt sich auch ein laterales Rekombinationsprofil
einstellen. Zu diesem Zweck wird in den Strahlengang der Ionen vor der
Halbleiteroberfläche eine Maske geschaltet, die in der Lage ist, die Energie
der Partikel voll abzubremsen. Es werden dann nur Strahlenschäden in den
Bereichen erzeugt, in denen die Maske für die Ionen durchlässig ist, so daß
bei der nachfolgenden Eindiffusion die Rekombinationszentren auch nur in
diesen Bereichen eingelagert werden.
Das Wesen der Erfindung soll anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 einen Halbleiterkörper mit zwei eindiffundierten Halbleiterzonen,
Fig. 2 den Halbleiterkörper nach Fig. 1 mit einer zusätzlichen Zone, in
der Gitterdefekte erzeugt sind, und
Fig. 3 den kontaktierten Halbleiterkörper mit einer Zone mit erhöhter und
stabiler Rekombinationszentrendichte, die durch die Zone vorbe
stimmt ist, in der Gitterdefekte erzeugt wurden.
In Fig. 1 wird ausgegangen von einem n-leitenden Halbleiterkörper aus
Silicium, in den auf der einen Seite eine n⁺-leitende Zone 1 und auf der
gegenüberliegenden Seite eine p-leitende Zone 2 in bekannter Weise eindif
fundiert wird, wobei der mittlere Teil 3 des Halbleiterkörpers in dem n-
leitenden Zustand verbleibt.
Durch Bestrahlung des diffundierten Halbleiterkörpers gemäß Fig. 1 mit
beispielsweise Protonen wird eine Zone 4 erzeugt, in der durch die Reich
weite der Protonen Gitterdefekte bzw. Strahlenschäden gebildet werden. Bei
den üblichen Abmessungen der Halbleiterscheibe eines Halbleiterbauelements
sind je nach Lage der Zone mit den Gitterdefekten Energien von 0,5 bis 3 MeV
erforderlich. Anschließend wird der Halbleiterkörper einer Golddiffusion
bei einer Temperatur im Bereich von 550 bis 800°C unterworfen, wobei sich in
Fig. 3 die Zone 4 ausbildet, in der die eindiffundierten Goldatome
eingelagert sind und damit die Zone 4 eine Zone mit stabiler erhöhter
Rekombinationsdichte ist.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird der Halbleiterkörper anschlie
ßend über eine Siluminfolie 5 mit einer Molybdänscheibe 6 verbunden und die
gegenüberliegende Halbleiterscheibe mit einem Kontakt 7 versehen. Bis auf
die Konfektionierung mit einem Gehäuse läßt sich mit den beschriebenen
Verfahrensschritten eine Diodenstruktur erzeugen, die durch die Zone 4 mit
erhöhter Rekombinationsdichte in einer vorbestimmten Tiefe besonders
günstige Schalteigenschaften aufweist.
Das Verfahren läßt sich besonders vorteilhaft zur Herstellung von abschalt
baren Thyristoren und von schnellen Dioden anwenden. In beiden Fällen ist es
nämlich erforderlich, in einer vorbestimmten Tiefe in dem Halbleiterkörper
eine stabile Zone mit erhöhter Rekombination zu erzeugen, was gegenüber den
bekannten Verfahren nur mit dem Verfahren gemäß der Erfindung möglich ist.
Claims (14)
1. Verfahren zur Erzeugung von Rekombinationszentren in dem Halbleiterkör
per eines Halbleiterbauelements, wobei Ionen in den Halbleiterkörper
implantiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Halbleiterkörper zunächst mit Ionen vorbestimmter Energie
bestrahlt wird, und daß anschließend als Rekombinationszentren
wirkende Atome in den Halbleiterkörper mindestens bis zur Eindringtiefe
der Ionen eindiffundiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diffusionstemperatur für die einzudiffundierenden Atome so
gewählt wird, daß in einem vorgegebenen Halbleitervolumen die Anzahl
der auszuheilenden Gitterdefekte kleiner als die Anzahl der eindiffun
dierenden Atome ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Ionen Protonen- oder Heliumkerne verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung der Rekombinationszentren Gold- oder Platinatome
eindiffundiert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Energie der Ionen so gewählt ist, daß die durch die Ionenim
plantation erzeugten Gitterdefekte in vertikaler Richtung in einer
vorbestimmten Zone des Halbleiterkörpers liegen, die nach der Eindif
fusion der als Rekombinationszentren wirkenden Atome eine Zone mit
erhöhter und stabiler Rekombination für die Minoritätsladungsträger
bildet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Strahlengang der Ionen vor der Halbleiteroberfläche eine
Maske geschaltet ist, um ein laterales Rekombinationsprofil zu
erzeugen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erzeugung der Rekombinationszentren im Ablauf der Verfah
rensschritte zur Herstellung des Halbleiterbauelements vor der Bildung
von Halbleiterzonen mittels eines Legierungsprozesses und/oder vor der
Kontaktierung des Halbleiterkörpers erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch
die Verwendung eines Halbleiterkörpers aus Silicium.
9. Verfahren nach Anspruch 3 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Protonenbestrahlung mit einer Energie im Bereich von 0,5 bis
3 MeV erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 3, 4 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Golddiffusion bei einer Temperatur im Bereich von 650 bis
800°C durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Bildung einer Zone mit
erhöhter Rekombination in einem abschaltbaren Thyristor zur Verbes
serung des Schaltverhaltens.
12. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Bildung
einer Zone mit erhöhter Rekombination im anodenseitigen Bereich der
Hauptbasiszone eines abschaltbaren Thyristors.
13. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Bildung
einer Zone mit erhöhter Rekombination in einer p-n⁻-n⁺-Diode.
14. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Bildung
einer Zone mit erhöhter Rekombination in einem beiderseitig an den p-n⁻
-Übergang angrenzenden Bereich einer p-n⁻-n⁺-Diode.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904026797 DE4026797A1 (de) | 1990-08-24 | 1990-08-24 | Verfahren zur erzeugung von rekombinationszentren in dem halbleiterkoerper eines halbleiterbauelements |
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Publications (1)
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Country Status (1)
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