DE10324072B4 - Tiefenblende für ein Röntgengerät, sowie Röntgengerät - Google Patents

Tiefenblende für ein Röntgengerät, sowie Röntgengerät Download PDF

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Abstract

Tiefenblende für ein Röntgengerät mit verstellbaren Blendenplatten sowie einer Lichtquelle und einem Spiegel zur Simulation des Röntgenstrahlenfelds durch ein projiziertes Lichtfeld, dadurch gekennzeichnet, dass der Spiegel eine Vielzahl von einzeln oder in Gruppen in ihrer Lage verstellbaren Mikrospiegeln aufweist, die auf einem Chip (12) angeordnet sind, der einen Controller zum Ansteuern und Verstellen der einzelnen Mikrospiegel aufweist, wobei die einzelnen Mikrospiegel von dem Controller in Abhängigkeit von einem den Film-Fokus-Abstand des Röntgengeräts angebenden Signal steuerbar sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Tiefenblende für ein Röntgengerät mit verstellbaren Blendenplatten sowie einer Lichtquelle und einem Spiegel zur Simulation des Röntgenstrahlenfelds durch ein projiziertes Lichtfeld.
  • Eine Tiefenblende dieser Art ist aus der DE 34 36 866 C2 bekannt und dient zur definierten Einblendung des den Patienten durchsetzenden Röntgenstrahlenfelds. Dabei werden zwei senkrecht zueinander verstellbare Blendenplattenpaare verwendet. Es ist bekannt, die Blendenplatten über ein Getriebe oder Hebelgestänge von Hand oder durch einen Elektromotor zu verstellen. Zur Markierung des jeweils eingeblendeten Felds dient ein Lichtvisier mit einem im Inneren der Tiefenblende angeordneten Spiegel, der von einer Lichtquelle beleuchtet wird und aus der Blendenöffnung strahlt. Als Lichtquelle wird zumeist eine Halogenlampe verwendet, deren Leistung typischerweise 150 Watt beträgt, so dass besondere Maßnahmen erforderlich sind, um die Lampe und die umgebenden Bauteile vor Wärmestrahlung zu schützen. Dementsprechend sind die Einbaupositionen der Lichtquelle innerhalb der Tiefenblende sehr begrenzt. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass der für die Umlenkung erforderliche Spiegel relativ viel Bauraum benötigt. Zudem muss der Spiegel exakt im Strahlengang des Röntgenstrahlers angeordnet sein.
  • Eine weitere Tiefenblende ist aus DE 198 37 512 A1 bekannt. Dort ist eine Blendeneinheit vorgesehen, die mit Blenden zur Ausblendung eines vom Brennfleck des Röntgenstrahlers ausgehenden Strahlenkegels und mit einer Lichtquelle zur Erzeugung eines über einen Spiegel durch die Blenden hindurchtretenden Lichtkegels versehen ist. Dabei geht es darum, das Lichtfeld mit dem Strahlenfeld in Übereinstimmung zu bringen. Es wird vorgeschlagen, die Blenden mit für Röntgenstrahlung transparenten Korrektur-Blenden zu versehen.
  • Eine zweidimensionale Strahlenschwächungsvorrichtung ist aus DE 94 09 376 U1 bekannt. Es wird vorgeschlagen, eine Matrix von Mikrospiegeln zu verwenden, bei der anstelle von Mikrospiegeln Kippplatten aus Strahlen absorbierendem Material vorgesehen sind.
  • Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine Tiefenblende zu schaffen, bei der die Einbauposition der Lichtquelle frei gewählt werden kann.
  • Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Tiefenblende der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Spiegel eine Vielzahl von einzeln oder in Gruppen in ihrer Lage verstellbaren Mikrospiegeln aufweist, die auf einem Chip angeordnet sind, der einen Controller zum Ansteuern und Verstellen der einzelnen Mikrospiegel aufweist, wobei die einzelnen Mikrospiegel von dem Controller in Abhängigkeit eines den Film-Fokus-Abstand des Röntgengeräts angebenden Signals steuerbar sind.
  • Anders als bei herkömmlichen Geräten weist die erfindungsgemäße Tiefenblende keinen Spiegel mit einer einheitlichen, geschlossenen Spiegelfläche auf, sondern stattdessen besteht sie aus einem Feld von Mikrospiegeln, die einzeln geneigt und gekippt werden können. Mit den erfindungsgemäß vorgesehenen Mikrospiegeln lässt sich ein Lichtfeld erzeugen, das keinen bzw. nur einen minimalen Randkontrast aufweist und hell und gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Größe, Helligkeit und Kontur des Lichtfelds werden durch die Ansteuerung der zahlreichen Mikrospiegel beeinflusst. Es ist daher als großer Vorteil anzusehen, dass die Erzeugung des Lichtfelds praktisch unabhängig von der Einbauposition der Lichtquelle ist. Die erfindungsgemäße Tiefenblende kann daher wesentlich kompakter als herkömmliche Geräte gebaut werden.
  • Die Mikrospiegel sind auf einem Chip angeordnet. Dadurch wird ein besonders kompakter Aufbau erzielt, ebenso ergeben sich Vorteile für die Ansteuerung der einzelnen Mikrospiegel, da der Chip für diesen Zweck einen Controller aufweist, so dass keine separate Ansteuerung erforderlich ist. Zweckmäßig ist jeder Mikrospiegel auf einer Speicherzelle des Chips angeordnet, wobei eine Änderung des Ladungszustands der Speicherzelle zu einer Verstellung des Spiegels führt.
  • Bei der erfindungsgemäßen Tiefenblende ist jedem Mikrospiegel ein Lichtpunkt des erzeugten Lichtfelds zugeordnet. Dadurch ist die punktgenaue Verteilung des Lichts möglich, ebenso kann die Lichtintensität verändert werden.
  • Die einzelnen Mikrospiegel sind von dem Controller in Abhängigkeit eines den Film-Fokus-Abstand des Röntgengeräts angebenden Signals steuerbar. Anhand des erfassten Abstands kann die Größe und Lage des gewünschten Lichtfelds auf der Tischplatte, auf der der Patient liegt, simultan berech net werden. Mit diesen Ergebnissen können der Chip mit den Mikrospiegeln und die Lichtquelle angesteuert werden. Dadurch wird eine exakte Lichtfeldbegrenzung mit gleichmäßiger Ausleuchtung über das gesamte Lichtfeld erzielt.
  • Eine Tiefenblende, die besonders benutzerfreundlich ist, ergibt sich, wenn in dem Lichtfeld Informationen darstellbar sind. Dabei kann es sich um Zeichen oder Symbole handeln, die Informationen über die aktuellen Geräteeinstellungen oder die vorzunehmende Röntgenaufnahme liefern.
  • Bei der erfindungsgemäßen Tiefenblende kann grundsätzlich jede geeignete Lichtquelle verwendet werden. Besonders bevorzugt wird jedoch eine Halogenlampe oder eine bzw. mehrere Leuchtdioden. Da der Ort der Erzeugung des Lichts durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Mikrospiegel praktisch frei gewählt werden kann, besteht eine große Gestaltungsfreiheit für die Unterbringung der einzelnen Komponenten der Tiefenblende.
  • Gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass im Strahlengang wenigstens eine optische Linse und/oder wenigstens ein weiterer Umlenkspiegel angeordnet ist bzw. sind. Diese Anordnung, bestehend aus dem Mikrospiegel und wenigstens einer Linse kann relativ frei im Inneren einer Tiefenblende angeordnet werden.
  • Die Erfindung betrifft auch ein Röntgengerät, das eine erfindungsgemäße Tiefenblende aufweist. Es ist besonders zweckmäßig, dass das Röntgengerät einen mit dem Controller der Tiefenblende verbundenen Sensor zum Erfassen des Film-Fokus-Abstands aufweist. Dieser erfasste Abstand kann von dem Controller weiterverarbeitet werden und dient als Information zur Berechnung des Lichtfelds.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines besonders geeigneten Ausführungsbeispiels unter Bezug nahme auf die Figuren erläutert. Die Figuren sind schematische Darstellungen und zeigen:
  • 1 einen herkömmlichen Mikrospiegelchip,
  • 2 einige Mikrospiegel des Chips von 1 in einer vergrößerten Ansicht und
  • 3 eine erfindungsgemäße Tiefenblende in einer Seitenansicht.
  • 1 zeigt einen bekannten Chip mit Mikrospiegeln, der auch als DMD-Chip (Digital Micromirror Device) bezeichnet wird. Der Chip 1 besteht aus einem Gehäuse 2 und weist auf seiner Oberseite ein Mikrospiegelfeld 3 auf. Im Inneren des Gehäuses 2 ist ein Controller angebracht, der jeden einzelnen Mikrospiegel ansteuert. Jeder Mikrospiegel hat eine typische Länge von 16 μm und ist weniger als 1 μm von dem benachbarten Spiegel entfernt. Der Trend geht zur Entwicklung noch kleinerer Spiegel, da kleinere Spiegel schneller bewegt werden können. Der Chip 1 besitzt insgesamt z.B. 2,4 Millionen Mikrospiegel.
  • 2 zeigt einige Mikrospiegel 4 des Mikrospiegelfelds 3 des in 1 gezeigten Chips 1 in einer vergrößerten Ansicht. Jeder Mikrospiegel 4 ist als Wippe auf einer CMOS-Speicherzelle gelagert. In Abhängigkeit von der Ladung der Speicherzelle kippt der Spiegel aus der Neutrallage nach links oder rechts, so dass sich das Reflexionsverhalten des Mikrospiegels 4 entsprechend verändert. Durch die äußerst schnelle Ansteuerung sämtlicher Mikrospiegel 4 des Mikrospiegelfelds 3 kann das optische Verhalten und die Umlenkung des auf das Mikrospiegelfeld 3 treffenden Lichts durch den Controller in weiten Grenzen gesteuert werden.
  • 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Tiefenblende in einer Seitenansicht.
  • Die Tiefenblende 5 besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse 6, das in seinem Inneren verstellbare Blendenplatten 7 aufweist. Die Blendenplatten 7 können verfahren oder geschwenkt werden, um die Größe des von dem Fokus 8 ausgesendeten Strahlenfelds 9 zu steuern.
  • Im Inneren des Gehäuses 6 der Tiefenblende 5 ist eine Lichtquelle angeordnet, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Feld von Leuchtdioden 10 ausgebildet ist. Das von dem Leuchtdiodenfeld 10 ausgesendete Licht gelangt über eine eine Linse 11 aufweisende Optik zu einem Mikrospiegelchip 12 (DMD-Chip). In Abhängigkeit von der Einstellung der einzelnen Mikrospiegel wird das auf den Mikrospiegelchip 12 auftreffende Licht teilweise zu einer weiteren Linse 13 reflektiert, von wo es durch eine Öffnung an der Unterseite des Gehäuses 6 auf eine Tischplatte 14, die als Patientenliege dient, weitergeleitet wird.
  • Der Abstand zwischen dem Fokus und der Unterseite des Gehäuses 6 kann typischerweise 28 cm betragen, der Abstand zwischen dem Fokus und der Tischplatte 14 ist veränderlich, da die Tiefenblende 5 in der Höhe verstellbar ist. Daher kann der Abstand sowohl 115 cm, bei einer anderen Untersuchung jedoch auch 180 cm betragen.
  • Wenn eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden soll, wird vor der eigentlichen Bestrahlung der zu untersuchende Körperteil passend ausgerichtet, wobei das als Lichtquelle dienende Leuchtdiodenfeld 10 eingeschaltet wird. Der relative Abstand zwischen dem Fokus 8 und der Tischplatte 14 wird passend eingestellt, der über in 3 nicht dargestellte Geber oder Sensoren erfasst wird. Alternativ kann auch der Film-Fokus-Abstand erfasst werden. Das diesem Abstand zugeordnete Lichtfeld auf der Tischplatte 14 wird von einer Rechnereinrichtung simultan berechnet. Mit diesen Ergebnissen wird der Mikrospiegelchip 12 angesteuert, der die einzelnen Mikrospiegel entsprechend ausrichtet. Da das Lichtfeld 15 aus Millionen von Lichtpunkten besteht, kann mit diesem Pixellicht eine besonders exakte Begrenzung und eine gleichmäßige Ausleuchtung der gesamten bestrahlten Fläche erzielt werden. Die Lage und Größe des auf die Tischplatte 14 projizierten Lichtfelds 15 stimmt exakt mit dem Bereich überein, der anschließend mit Röntgenstrahlen beaufschlagt wird. Auf diese Weise kann der zu untersuchende Bereich sehr exakt positioniert werden, so dass die Strahlenbelastung des Patienten so gering wie möglich ist.
  • Da die optische Einrichtung der Tiefenblende 5, bestehend aus der Lichtquelle 10, den Linsen 11, 13 und dem Mikrospiegelchip 12 nur einen geringen Bauraum benötigt und praktisch an jeder Stelle im Inneren des Gehäuses 6 angeordnet werden kann, ergeben sich vielfältige Vorteile im Hinblick auf die Miniaturisierung der Tiefenblende 5 sowie die Anordnung weiterer benötigter Komponenten im Inneren des Gehäuses 6. Wie dargestellt ist die optische Einrichtung oberhalb der Blendeplatte 7 angeordnet, sie kann dort beliebig positioniert sein. Es ist auch möglich, die optische Einrichtung in dem Gehäuse 6 unterhalb der Blendenplatten 7 anzuordnen. Neben der gezeigten Verwendung einer optischen Einrichtung mit den oben beschriebenen Komponenten ist es möglich, auch zwei beispielsweise einander gegenüberliegende optische Einrichtungen, die gemeinsam oder bei Bedarf einzeln arbeiten können, vorzusehen.
  • Die Tischplatte 14 ist in 3 in einer zweiten Stellung gestrichelt eingezeichnet, in dieser Lage kann der Abstand zum Fokus z. B. 180 cm betragen, wobei diese Abstände in 3 nicht maßstäblich dargestellt sind. Ein anderer Abstand zwischen dem Fokus 8 und der Tischplatte 14 bewirkt eine Änderung des Signals der Abstandssensoren. Die sich daraus ergebende Veränderung des Lichtfelds wird wieder berechnet und die Ergebnisse werden dem Mikrospiegelchip 12 zugeführt. Der Controller des Mikrospiegelchips 12 steuert die einzelnen Mikrospiegel gemäß dem berechneten Lichtfeld an, so dass das zu dem vergrößerten Fokus-Abstand passende Lichtfeld auf der Tischplatte 14 dargestellt wird.

Claims (12)

  1. Tiefenblende für ein Röntgengerät mit verstellbaren Blendenplatten sowie einer Lichtquelle und einem Spiegel zur Simulation des Röntgenstrahlenfelds durch ein projiziertes Lichtfeld, dadurch gekennzeichnet, dass der Spiegel eine Vielzahl von einzeln oder in Gruppen in ihrer Lage verstellbaren Mikrospiegeln aufweist, die auf einem Chip (12) angeordnet sind, der einen Controller zum Ansteuern und Verstellen der einzelnen Mikrospiegel aufweist, wobei die einzelnen Mikrospiegel von dem Controller in Abhängigkeit von einem den Film-Fokus-Abstand des Röntgengeräts angebenden Signal steuerbar sind.
  2. Tiefenblende nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Mikrospiegel auf einer Speicherzelle des Chips (12) angeordnet ist und eine Änderung des Ladungszustands der Speicherzelle zu einer Verstellung des Mikrospiegels führt.
  3. Tiefenblende nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Mikrospiegel ein Lichtpunkt des erzeugten Lichtfelds (15) zugeordnet ist.
  4. Tiefenblende nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtstärke jedes Mikrospiegels durch schnelles Umschalten steuerbar ist.
  5. Tiefenblende nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Lichtfeld (15) Informationen, insbesondere Zeichen oder Symbole, darstellbar sind.
  6. Tiefenblende nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle eine Halogenlampe oder eine oder vorzugsweise mehrere Leuchtdioden (10) umfasst.
  7. Tiefenblende nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Strahlengang wenigstens eine optische Linse (11, 13) und/oder wenigstens ein weiterer Umlenkspiegel angeordnet ist bzw. sind.
  8. Tiefenblende nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kantenlänge eines Mikrospiegels höchstens 16 μm, insbesondere höchstens 14 μm beträgt.
  9. Tiefenblende nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Chip (12) wenigstens 1 Million, insbesondere wenigstens 2 Millionen Mikrospiegel aufweist.
  10. Tiefenblende nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei separate, an verschiedenen Positionen angeordnete Spiegel vorgesehen sind.
  11. Röntgengerät, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Tiefenblende nach einem der Ansprüche 1 bis 10 aufweist.
  12. Röntgengerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass es einen mit dem Controller der Tiefenblende verbundenen Sensor zum Erfassen des Film-Fokus-Abstands aufweist.
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