DE10323711B3 - Objektträger mit Markierungsbereich - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Objektträger, gebildet aus einer transparenten Glasplatte, an der in einem Markierungsbereich (1b) eine erste Beschichtung (3) und eine dazu kontrastierende zweite Beschichtung (4) übereinander ausgerichtet angebracht sind, wobei die zweite Beschichtung (4) zum Anbringen einer Markierung (6) durch Entfernen des Materials der zweiten Beschichtung (4) ausgebildet ist. Zur Verbesserung des Objektträgers wird vorgeschlagen, dass beide Beschichtungen auf einer Seite (2) der Glasplatte (1) angebracht sind, wobei die zweite Beschichtung (4) über der ersten Beschichtung (3) liegt und dass wenigstens die Oberfläche der ersten Beschichtung (3) gegenüber dem Anbringen der Markierung (6) an der zweiten Beschichtung (4) widerstandsfähig ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Objektträger für die Mikroskopie, gebildet aus einer transparenten Glasplatte, mit einem aus zwei undurchsichtigen Beschichtungen gebildeten Markierungsbereich, wobei in die eine Beschichtung eine gewünschte Markierung durch Entfernen von Material dieser Beschichtung einbringbar ist und die andere Beschichtung im Bereich der Markierung einen optischen Kontrast bildet.
- Aus dem US-Patent 5,598,295 ist eine Glasplatte bekannt, die als mit einem Markierungsbereich versehener Objektträger ausgeführt ist. An einem Ende des rechteckförmigen Objektträgers ist ein Markierungsbereich vorgesehen, innerhalb dessen auf einer ersten Seite eine undurchsichtige, abkratzbare und/oder beschreibbare Beschichtung vorgesehen ist und innerhalb dessen auf einer zweiten Seite des Objektträgers eine zweite zu der ersten Beschichtung kontrastierende Beschichtung aufgebracht ist. Dabei sind die Beschichtungen genau übereinander ausgerichtet.
- Die Beschichtungen sind so gefärbt, dass in der ersten Beschichtung durch Abkratzen oder Einritzen erzeugte Markierungen von der ersten Seite der Glasplatte beziehungsweise des Objektträgers aus gesehen in dem Farbton der zweiten Beschichtung erscheinen. Dabei ist die erste Beschichtung vorzugsweise in einer helleren Farbe gehalten, wohingegen die zweite Beschichtung eine dunklere Farbgebung aufweist. Der Nachteil dieses Objektträgers liegt darin, dass zur Herstellung des Markierungsbereiches eine beidseitige Behandlung des Objektträgers vorgenommen werden muss.
- Durch
DE 198 12 072 A1 ist es ferner bekannt, eine Markierungsfläche auf Substraten aufzubringen, deren Dicke im Bereich der Welligkeit üblicher Glasoberflächen liegt. Hiermit soll erreicht, dass die Stapelbarkeit der Objektträger nicht durch die Markierungsflächen beeinträchtigt wird. - Ferner ist durch US 2002/0122925 A1 bekannt, ein elektrisches Display mit einem aus mehreren hart beschichteten Folien gebildeten durchsichtigen Kratzschutz zu versehen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Objektträger der eingangs erwähnten Art so auszubilden, dass der Herstellungsprozess für den Objekträger einfacher gestaltet werden kann.
- Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Objektträger der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Beschichtungen auf derselben Seite der Glasplatte übereinander liegend angebracht sind und dass die an der Glasplatte angrenzende, innere Beschichtung gegenüber dem Markierungsvorgang widerstandsfähiger ausgebildet ist als die äußere Beschichtung.
- Erfindungsgemäß sind die beiden einer Sichtbarmachung einer Markierung dienenden Beschichtungen auf derselben Seite des Objektträgers vorgesehen. Dabei wird eine auf der ersten Beschichtung durch einen Abtragvorgang wie etwa ein Abkratzen vorgesehene Markierung von der durch den Vorgang des Anbringens der Markierung nicht beeinträchtigbaren zweiten Beschichtung sichtbar gemacht. Erfolgt die Markierung etwa mit einem Pinsel oder einem Stift, so ist diese über einen Kontrast des Geschriebenen zu der ersten Beschichtung wahrnehmbar.
- Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass die erfindungsgemäßen Objektträger hinsichtlich möglicher Beschädigungen einfacher gelagert und/oder verpackt werden können. Darüber hinaus ergibt sich der Vorteil, dass die in der Regel zu mehreren aus einer großen Tafel hergestellten Objektträger von der nicht be schichteten Seite der Scheibe her gut aus dieser herausgeschnitten beziehungsweise die fertigen Objektträger selber an der nicht beschichteten Seite gut geschnitten werden können.
- Der Objektträger kann so ausgeführt sein, dass die Markierung über ein Abkratzen der zweiten Beschichtung, das vorzugsweise mit einem harten Werkzeug erfolgen kann, anbringbar ist. Die erste und die zweite Beschichtung können auch elektromagnetische Strahlung zu einander unterschiedlicher Wellenlängen absorbieren. Dadurch kann ein selektives Abtragen der zweiten Beschichtung bei entsprechender Energiedichte einer lediglich von der zweiten Beschichtung absorbierten elektromagnetischen Strahlung erfolgen.
- Die Markierung ist vorzugsweise über ein Abtragen der zweiten Beschichtung mit einem für diese Beschichtung selektiven Lichtstrahl, vorzugsweise einem Laser-Strahl, anbringbar. Dabei ist die erste Beschichtung dann nicht in dem gleichen Wellenlängenbereich absorbierend und damit auch nicht schmelzbar. Die erste Beschichtung ist beispielsweise in einem Resonanzbereich hoher Lichtenergie absorbierend ausgebildet. Auch kann die erste Beschichtung eine ausreichend hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen, sodass es bei einer Bestrahlung etwa mit einem Laserstrahl nicht zu einer lokalen, zu einem Aufschmelzen beziehungsweise Verdampfen führenden Erwärmung kommt.
- Der Objektträger enthält vorzugsweise Glas als Grundmaterial und eine eine einbrennbare Epoxid-Farbe enthaltende zweite Beschichtung. Vorzugsweise kann die erste Beschichtung Farbpigmente enthalten und eine aufgeraute Oberfläche aufweisen, die mit einem Schreibstift zum Erzeugen der Markierung beschreib- oder bedruckbar ist. Bevorzugt ist wenigstens die erste Beschichtung undurchsichtig, noch weiter bevorzugt ist auch die zweite Beschichtung undurchsichtig. Dadurch wird eine durch eine Materialentfernung erzeugte Markierung deutlich hervorgehoben. Ferner ist diese dann nur von einer, der Aufnahme eines Objek tes dienenden Seite des Objektträgers wahrnehmbar und dient somit der Kenntlichmachung der Ober- und Unterseite des Objektträgers.
- Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst die erste Beschichtung eine mit einer Deckschicht überzogene Grundschicht, wobei die Deckschicht gegenüber dem Abtragvorgang des Materials der zweiten Beschichtung beständig beziehungsweise widerstandsfähig ist, d.h. direkt nicht oder nur wenig abgetragen wird. Dabei kann die Deckschicht farblos und/oder durchsichtig sein, also etwa in Form eines harten, die Grundschicht schützenden Klarlackes ausgeführt sein. Die Grundschicht dient dann lediglich der Erzeugung eines optischen Kontrastes zur Sichtbarmachung einer durch Entfernen der zweiten Beschichtung aufgebrachten Markierung und muss selber nicht hart sein. Die erste und die zweite Beschichtung sind vorzugsweise chemisch beständig.
- Um nicht abgekratzt und/oder angeschmolzen zu werden, umfasst die erste Beschichtung ein granulares Material. Besonders bevorzugt ist das granulare Material ein Glasmehl. Die erste Beschichtung kann weitere organische Farb-Komponenten und einen Haftvermittler zum Erzeugen einer guten Haftung auf dem Objektträger enthalten. Die erste Beschichtung kann eine Siebdruckfarbe enthalten, beispielsweise bei einer in einem weissen Farbton gehaltenen zweiten Beschichtung rötlich sein.
- Erfindungsgemäß kann die erste Beschichtung beispielsweise durch ultraviolettes Licht und/oder durch thermische Behandlung wenigstens an einer Grenzfläche zur zweiten Beschichtung ausgehärtet sein, um die Widerstandsfähigkeit gegen die Entfernung des Materials der zweiten Beschichtung zu gewährleisten. Die erste Beschichtung kann aber auch durchgehend hart ausgeführt sein.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den begleitenden, in unterschiedlichen Maßstäben gehaltenen Zeichnungen näher dargestellt. Dabei ist:
-
1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Objektträgers und -
2 eine Seitenansicht entlang einer Längsseite einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Objektträgers. - Ein erfindungsgemäßer Objektträger
1 für die Mikroskopie oder Analytik weist an einem Ende1a einen Markierungsbereich1b auf. In dem Markierungsbereich1b ist auf einer ersten, einer Aufnahme eines mikroskopisch zu untersuchenden Objektes dienenden, Seite2 des rechteckigen Objektträgers1 eine zweite Beschichtung4 über einer ersten Beschichtung3 liegend vorgesehen. Die einseitig freiliegende zweite Beschichtung4 ist als Mehrkomponenten-Epoxidharzfarbe ausgeführt. - Von einer parallel zu der ersten Seite
2 liegenden zweiten Seite 5 des Objektträgers1 aus gesehen wird die zweite undurchsichtige Beschichtung4 durch die erste ebenfalls undurchsichtige Beschichtung3 abgedeckt. Die erste Beschichtung3 ist farblich zu der zweiten Beschichtung4 kontrastierend ausgeführt. Die erste Beschichtung3 enthält Glasmehl und einen für Glas selektiven Haftvermittler. Die nach einem Farbdruckverfahren aufgebrachte erste Beschichtung3 wird mit Hilfe von ultraviolettem (UV)-Licht gehärtet, wobei das Glasmehl zusammenwächst und sich verfestigt. Bei der dabei stattfindenden vertikalen Vernetzung dringen Farbpigmente zwischen das Glasmehl, um der ersten Beschichtung eine bestimmte homogene Farbgebung zu vermitteln. - Die auf die erste Beschichtung
3 aufgebrachte zweite Beschichtung4 wird nach dem Aufbringen in Form eines Farbdruckprozesses in einem Einbrennofen eingebrannt. - Der insbesondere für ein Lichtmikroskop ausgeführte Objektträger
1 , wird wie in1 veranschaulicht in dem Markierungsbereich1b mit einer Markierung6 versehen, indem unter Einsatz eines harten Stiftes7 die zweite Beschichtung4 von der ersten Beschichtung3 abgekratzt wird, wobei jedoch die erste Beschichtung3 nicht abgetragen wird. - Bei der Ausführungsform nach
2 ist die erste Beschichtung3 in eine Grundschicht3a und eine Deckschicht3b unterteilt. Die Deckschicht3b ist dabei härter als die Grundschicht und härter als die zweite Beschichtung4 , sodass sie bei einer Erzeugung einer Markierung durch ein Kratzen mit dem harten Stift nicht entfernt wird.
Claims (7)
- Objektträger für die Mikroskopie, gebildet aus einer transparenten Glasplatte (
1 ), mit einem aus zwei undurchsichtigen Beschichtungen (3 ,4 ) gebildeten Markierungsbereich (1b ), wobei in die eine Beschichtung (4 ) eine gewünschte Markierung durch Entfernen von Material dieser Beschichtung (4 ) einbringbar ist und die andere Beschichtung (3 ) im Bereich der Markierung einen optischen Kontrast bildet, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Beschichtungen (3 ,4 ) auf derselben Seite der Glasplatte (1 ) übereinander liegend angebracht sind und dass die an der Glasplatte (1 ) angrenzende, innere Beschichtung (3 ) gegenüber dem Markierungsvorgang widerstandsfähiger ausgebildet ist als die äußere Beschichtung (4 ). - Objektträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Beschichtung (
4 ) abkratzbar ist und dass die innere Beschichtung (3 ) härter als die äußere Beschichtung (4 ) ausgebildet ist. - Objektträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Beschichtungen (
3 ,4 ) elektromagnetische Strahlung unterschiedlicher Wellenlängen absorbieren. - Objektträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Beschichtung (
3 ) aus zwei übereinander liegenden Teilschichten (3a ,3b ) besteht, von denen die obere Teilschicht (3b ) widerstandsfähiger gegen den Markierungsvorgang (6 ) ausgebildet ist als die untere Teilschicht (3a ). - Objektträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Beschichtung (
3 ) thermisch oder durch ultraviolettes Licht ausgehärtet ist und vorzugsweise granulares Material, insbesondere ein Glasmehl, enthält. - Objektträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Beschichtung (
4 ) eine einbrennbare Epoxidharz-Farbe umfasst und vorzugsweise eine aufgerauhte Oberfläche aufweist. - Objektträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungen (
3 ,4 ) im Farbdruckverfahren aufgebracht sind.
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