DE19812072A1 - Markierungsfläche auf Substraten - Google Patents
Markierungsfläche auf SubstratenInfo
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Abstract
Es wird eine Erfindung beschrieben, die es ermöglicht, Markierungsflächen auf Substrate aufzubringen, wobei die Schichtdicke der Markierungsfläche so gering ist, daß diese nicht aufträgt und in der Größenordnung der Unebenheit der Substrate liegt. Die Markierungsfläche geht dabei eine Verbindung mit der Substratfläche ein.
Description
Diese Erfindung bezieht sich auf eine auf einem Gegenstand vorzugsweise
einem Glasgegenstand aufgebrachte Fläche, die als Markierungsfläche, zu
Unterscheidungszwecken oder als Beschriftungsfeld dient.
Diese Flächen sind bei z. B. Laborgefäßen oder Objektträgern für die
Mikroskopie gebräuchlich. Gewöhnlich werden diese Flächen entweder durch
Aufrauhen mittels Sandstrahlen oder Mattätzung, oder durch eine Farbe, die
mittels einer Drucktechnik aufgebracht wird, hergestellt und bilden z. B.
Markierungsflächen, die auch beschreibbar sein können.
Die Oberfläche der durch Sandstrahlen oder Mattätzung hergestellten Flächen
sind durch den fertigungsbedingten Materialabtrag gegenüber der originalen
Glasoberfläche zurückversetzt. Die durch Aufdrucken erzeugten Flächen bzw.
Markierungsflächen sind gegenüber der originalen Glasoberfläche, dem
Glassubstrat, erhöht.
Ein solches System mit erhöhter Markierungsfläche ist z. B. in EP 0109 208 A1,
bei einem Objektträger, beschrieben, wobei die Schichtdicke 0,0075 bis 0,02 mm
beträgt, und als Material vorzugsweise ein Epoxy-Harz verwendet wird, das
eine poröse Oberfläche bilden muß. Ein Nachteil einer derartigen erhabenen
Markierungsfläche ist deren erhöhte mechanische Beanspruchung, da sie aus
der Geometrie des Glassubstrates herausragt. Dadurch ist die Haltbarkeit der
Markierung oder der Markierungsfläche bei häufiger Handhabung des
Glasgegenstands durch Abrieb oder Abplatzen gefährdet.
Diese hohe Schichtdicke führt außerdem dazu, daß die in EP 0 109 208 A1
beschriebenen Objektträger beim Stapeln einen keiligen Stapel bilden und sich
damit schlecht zu höheren Stapeln schichten lassen.
Glasplatten mit mattgeätzten oder sandgestrahlten Markierungsflächen lassen
sich sehr gut stapeln, haben aber den Nachteil, daß der Kontrast der
Schreibfläche nicht sehr hoch ist, so daß die aufgebrachte Beschriftung
manchmal sehr schlecht lesbar ist. Zudem ist die Transparenz dieser
Markierungsflächen relativ hoch, so daß unterhalb der Markierungsfläche
liegende Strukturen durch die Markierungsfläche hindurch erkennbar sind und
die Lesbarkeit der Markierung weiter herabsetzten.
Die Aufgabe der hier beschriebenen Erfindung ist es, ein beschreibbares,
mattes, nicht poröses, nicht auftragendes und mit der Unterlage chemisch fest
verbundenes Markierungsfeld zu schaffen. Dazu wird eine Zubereitung, eine
chemische Substanz, aufgebracht, die nach dem Auftragen physikalisch
erhärtet und chemisch auch mit dem Substrat vernetzt und daher in der Lage
ist, eine dauerhafte und feste Verbindung mit der Glasoberfläche einzugehen.
Mit Sol-Gel-Materialien lassen sich in der Regel solche dünnen Schichten auf
Glas herstellen. Diese Schichten haben eine Dicke von üblicherweise 10 bis
200 nm. Mit der Sol-Gel Technik werden üblicherweise z. B. anorganische
Interferenzschichten im Tauchverfahren auf Glas aufgebracht.
Dickere Schichten als oben angegeben sind mit der klassischen Sol-Gel-
Technik nicht herstellbar, da die aufgetragene Schicht beim Vernetzen bis zu
30% schrumpft und in der Schicht starke Zugspannungen entstehen. Bei
höheren Schichtdicken reißt daher die Schicht.
Zur Beschichtung der beanspruchten Gegenstände bzw. Glasgegenstände
werden die klassischen anorganischen Sol-Gel-Materialien mit organischen
Komponenten und wenn nötig mit organischen Additiven modifiziert, so daß ein
Einbau von Farbmitteln und Mattierungsmitteln in die Sol-Gel-Lösung möglich
ist, und damit eine modifizierte Sol-Gel-Lösung darstellt, mit der auch dickere
Beschichtungen möglich sind. Diese auch unter den Namen Ormoglass (für:
organic modified glass) bekannten Produkte sind Zubereitungen, die für diesen
Zweck geeignet sind.
Die mit diesen Materialien erzeugten, ein Glassubstrat zumindest teilweise
überdeckenden und damit Felder bildenden Schichten haben typischerweise im
ausgehärteten Zustand eine Dicke von 0,5 bis 2 µm und liegen damit im
Bereich der Welligkeit üblicher Glasoberflächen. Trotz der immer noch
geringen Schichtdicke haben die so erzeugten nicht porösen Schichten die
erforderliche Rauhigkeit, so daß die Felder mit üblichen Schreibwerkzeugen
beschreibbar und als z. B. Markierungsflächen geeignet sind. Für besondere
Zwecke können die so erzeugten Schreibfelder auch mit dokumentenechten
Stiften beschrieben werden oder aber mit einem geeigneten Gegenstand
angeritzt werden, so daß eine dauerhafte, dokumentenechte Kennzeichnung
möglich ist.
Es ist ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Herstellung der Flächen bzw
der Markierungsfelder, daß durch die nicht auftragende Schicht eine
Beschichtung auf beiden Seiten des Gegenstandes z. B. des Objektträgers
möglich ist, ohne dessen Dicke zu verändern. Dies erlaubt im Gebrauch eine
deutliche Verbesserung, weil der Gegenstand einfach entnommen und nicht
extra die mit dem Markierungsfeld versehene Seite gesucht werden muß.
Außerdem ist das Markierungsfeld weniger einer mechanischen
Beanspruchung ausgesetzt als bei auftragenden Markierungsfeldern.
Das Auftragen der modifizierten Sol-Gel-Lösung kann durch Handauftrag z. B.
durch Pinseln oder mit Filzschreibern, die das modifizierte Sol-Gel enthalten,
oder mit ähnlichen Systemen erfolgen. Es ist auch möglich, die Lösung
maschinell im Tauchverfahren oder durch Sprühen oder durch andere, aus der
Lackier- oder Drucktechnik bekannten Systeme aufzutragen. Nach dem Auftrag
erfolgt eine kurze Trockenzeit und anschließend die eigentliche Härtung, d. h.
letztendlich die Vernetzung in der Schichtmaterialien und der aufgetragenen
Schicht mit dem Glassubstrat. Die Härtung kann durch Wärmeanwendung
beschleunigt werden.
In der Fig. 1 und 2 sind Objektträger für die Mikroskopie mit der
erfindungsgemäßen Beschichtung dargestellt. Die Beschichtung ist aber auch
für andere Gegenstände, z. B. Laborflaschen geeignet.
Claims (10)
1. Gegenstand mit mindestens einer Fläche auf einem Substrat, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fläche durch Auftragen einer flüssigen
Zubereitung, einer chemischen Substanz, entsteht, daß die Zubereitung
durch physikalische Trocknung und chemische Reaktion erhärtet und eine
dichte, aber rauhe Schicht erzeugt, die mit dem Substrat vernetzt ist.
2. Glasgegenstand mit mindestens einer Fläche auf einem Glassubstrat,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche durch Auftragen einer flüssigen
Zubereitung, einer chemischen Substanz, entsteht, daß die Zubereitung
durch physikalische Trocknung und chemische Reaktion erhärtet und eine
dichte, aber rauhe Schicht erzeugt, die mit dem Glassubstrat vernetzt ist.
3. Gegenstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zubereitung ein oder mehrere Farbmittel enthält, die den Kontrast
gegenüber dem Substrat erhöhen.
4. Gegenstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zubereitung eines oder mehrere Farbmittel enthält, so daß der Benutzer des
Gegenstands aufgrund der unterschiedlichen Einfärbung der
Markierungsflächen eine Unterscheidung von sonst gleichartigen oder,
ähnlichen Genständen vornehmen kann.
5. Glasgegenstand nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht nach der Aushärtung so dünn ist, daß sie
in oder unterhalb der Größenordnung der fertigungsbedingten
Glasunebenheiten liegt.
6. Glasgegenstand nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zubereitung, die chemische Substanz, mit einem
oder mehreren Farbmitteln und einem Mattierungsmittel versehen ist.
7. Glasgegenstand nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zubereitung, die chemische Substanz, ein
modifiziertes Sol-Gel ist.
8. Glasgegenstand nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fläche eine Markierungsfläche bildet.
9. Glasgegenstand nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fläche eine beschreibbare Markierungsfläche
bildet.
10. Glasgegenstand nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Glasgegenstand ein Objektträger ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998112072 DE19812072A1 (de) | 1998-03-19 | 1998-03-19 | Markierungsfläche auf Substraten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998112072 DE19812072A1 (de) | 1998-03-19 | 1998-03-19 | Markierungsfläche auf Substraten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19812072A1 true DE19812072A1 (de) | 1999-09-30 |
Family
ID=7861539
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998112072 Withdrawn DE19812072A1 (de) | 1998-03-19 | 1998-03-19 | Markierungsfläche auf Substraten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19812072A1 (de) |
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-
1998
- 1998-03-19 DE DE1998112072 patent/DE19812072A1/de not_active Withdrawn
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