DE10323566A1 - Instrument zur unipolaren Ablation von Herzgewebe - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Instrument zur unipolaren Ablation von Herzgewebe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- In der operativen Herztherapie wird die elektrische Ablation von Herzgewebe eingesetzt, z. B. zur Behandlung von Arrhythmien. Elektrische Energie, vorzugsweise in Form von Hochfrequenz-Strom wird in den die Arrhythmie verursachenden Bereich des Herzgewebes, insbesondere des Vorhofes, eingeleitet, um das Gewebe gezielt zu schädigen und dadurch die Ursache der Arrhythmie zu beseitigen. Dabei sind Instrumente mit bipolarer und mit unipolarer Zuführung der HF-Energie bekannt. Weiter ist es bekannt, durch das Instrument eine Spülflüssigkeit zu leiten, die am distalen Ende im Bereich der Elektrode austritt. Die Spülflüssigkeit, z. B. eine Ringer-Lösung oder sonstige Elektrolytflüssigkeit, dient zur Kühlung und ggf. zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit zwischen der Elektrode und dem Gewebe.
- Aus der
US 5,782,760 ist ein Instrument der eingangs genannten Gattung bekannt. Dieses Instrument wird durch ein Gefäß in das Herz des Patienten geführt. Hierzu ist das Rohr, welches die elektrische Energie und die Spülflüssigkeit zum distalen Ende leitet, als flexibler Katheter ausgebildet. Bei Instrumenten, die mittels eines invasiven chirurgischen Eingriffs durch den Thorax in das Herz geführt werden, ist das Rohr als starrer Schaft ausgebildet. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Instrument der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, welches kostengünstig ist und eine ergonomisch vorteilhafte Handhabung ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Instrument mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Das erfindungsgemäße Instrument zur unipolaren Ablation von Herzgewebe wird durch den geöffneten Thorax oder einen minimal invasiven Einschnitt in den Herz-Vorhof eingeführt. Hierzu weist das Instrument ein starres Schaftrohr auf, an dessen distalem Ende die Elektrode lösbar angebracht ist. Das Schaftrohr mit dem an dessen proximalem Ende angebrachten Handgriff, dem proximalen elektrischen Anschluss und dem proximalen Anschluss für die Spülflüssigkeit ist als wiederverwendbares desinfizierbares und sterilisierbares Teil ausgebildet. Die Elektrode ist in einfacher Weise auswechselbar, vorzugsweise aufsteckbar, sodass die Elektrode als Einmal-Verbrauchsteil ausgebildet sein kann. Dadurch ist das Instrument kostengünstig im Einsatz.
- In einer besonders zweckmäßigen Ausführung ist die Elektrode mittels einer Rasteinrichtung auf das distale Ende des Schaftrohres aufschnappbar, sodass das Austauschen der Elektrode in einfacher Weise durchgeführt werden kann, ohne dass hierzu Werkzeuge oder eine besondere technische Sachkenntnis erforderlich sind.
- Der Handgriff besteht vorzugsweise aus Kunststoff und ist am proximalen Ende des Schaftrohres aufgespritzt, was einerseits eine ergonomisch vorteilhafte Handhabung des Instruments ermöglicht und andererseits die Herstellungskosten reduziert.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Gesamtansicht des Instruments, -
2 das distale Ende des Instruments in einem axialen Längsschnitt gemäß der Linie A-A in1 , -
3 das distale Ende des Rohrschaftes im Axialschnitt, -
4 die distale Elektrode in einer Seitenansicht und -
5 eine Elektrodenhülse in Axialschnitt. - In
1 ist das gesamte Instrument zur unipolaren Ablation von Herzgewebe etwa im Maßstab 1:1 dargestellt. Das Instrument weist einen Schaft10 auf, an dessen proximalem Ende ein Handgriff12 angebracht ist. Am distalen Ende des Schaftes10 ist eine Elektrode14 angeordnet. Am proximalen Ende des Handgriffes12 befindet sich axial fluchtend zu dem Schaft10 ein Spülanschluss16 , der als Schlauchanschluss zum Aufstecken eines Schlauches für die Spülflüssigkeit ausgebildet ist. Weiter ist am proximalen Ende ein elektrischer Anschluss18 vorgesehen, der vorzugsweise zum steckbaren Anschließen einer Hochfrequenz-Stromquelle dient. - Der Handgriff
12 umschließt den Schaft10 zylindrisch nach Art eines Federhaltergriffes. Das distale Ende des Schaftes10 mit der Elektrode14 ist gegen die Längsachse des Schaftes10 unter einem Winkel von etwa 30° bis 45° abgewinkelt. Dadurch wird ein ergonomisches Führen des Instruments und ein zielsicheres Einsetzen der Elektrodenspitze möglich. - Der Schaft
10 ist durch ein elektrisch leitendes starres metallisches Schaftrohr20 gebildet, welches auf seiner gesamten Länge von einer elektrisch isolierenden Ummantelung22 aus Kunststoff umhüllt ist. Der Handgriff12 besteht vorzugsweise aus demselben Kunststoff, sodass der Handgriff12 zusammen mit der Ummantelung22 einstückig um das Schaftrohr20 gespritzt werden kann. - Der Aufbau des distalen Endes des Instruments ist aus den
2 -5 im Einzelnen ersichtlich. - Wie die
2 und3 zeigen, endet die isolierende Ummantelung22 vor dem distalen Ende des Schaftrohres20 , sodass ein distaler Endabschnitt24 des Schaftrohres20 von der Ummantelung22 frei bleibt. In diesem Endabschnitt24 ist unmittelbar vor dem distalen Ende der Ummantelung22 eine Ringnut26 in den Außenumfang des Schaftrohres20 eingearbeitet. - Wie die
2 und4 zeigen, ist die Elektrode14 durch einen im Wesentlichen zylindrischen Körper aus einem elektrisch leitenden Material gebildet. Die Elektrode14 wird mit ihrem proximalen Endabschnitt28 in das distale Ende des Schaftrohres20 eingeschoben, wobei der Außendurchmesser dieses Endabschnittes28 dem Innendurchmesser des Schaftrohres20 entspricht, sodass die Elektrode14 im Wesentlichen spielfrei in das Schaftrohr20 eingeführt werden kann. Die Elektrode14 kommt mit einem Außenbund30 zum Anschlag an der distalen Endkante des Schaftrohres20 . Der Außendurchmesser des Außenbundes30 entspricht im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Endabschnittes24 des Schaftrohres20 . Das die distale Spitze des Instruments bildende distale Ende der Elektrode14 ist massiv und nach distal ausgewölbt. Vom proximalen Ende führt eine Sackbohrung32 koaxial in die Elektrode14 . Die Sackboh rung32 führt in distaler Richtung über den Außenbund30 hinaus. Am distalen Ende der Sackbohrung32 führen vier jeweils um 90° gegeneinander versetzte Austrittsbohrungen34 radial vom Umfang der Elektrode14 in die Sackbohrung32 . Die Austrittsbohrungen34 münden an ihrem äußeren Ende in einen gemeinsamen Umfangseinstich35 der Elektrode14 . - Wie die
2 und5 zeigen, wird eine Elektrodenhülse38 aus isolierendem Kunststoff vom distalen Ende her über die in das Schaftrohr20 eingesetzte Elektrode14 geschoben. Die Elektrodenhülse38 übergreift in aufgeschobenem Zustand (2 ) mit ihrem proximalen Ende axial überlappend das distale Ende der isolierenden Ummantelung22 . Dadurch setzt die Elektrodenhülse38 die Isolierung der Ummantelung22 lückenlos fort. Die Elektrodenhülse38 weist in ihrem proximalen Endbereich eine innere Rastnocke40 auf, die bei aufgeschobener Elektrodenhülse38 in die Ringnut26 des Schaftrohres20 einschnappt. Die Rastnocke40 kann aus einer punktförmigen Nocke, mehreren im Winkel gegeneinander versetzten Nocken oder einer einen Teilkreis überdeckenden Ringnocke bestehen. - Im distalen Endbereich ist in der Elektrodenhülse
38 ein Innenbund42 ausgebildet. Der Innenbund42 kommt beim Aufschieben der Elektrodenhülse38 axial an dem Außenbund30 der Elektrode14 zur Anlage, wodurch die Elektrode14 im distalen Ende des Schaftrohres20 fixiert wird und die Elektrode14 mittels ihres Außenbundes30 in elektrisch leitendem Kontakt an der distalen Endkante des Schaftrohres20 gehalten wird. Dadurch ist eine zuverlässige elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Schaftrohr20 und der Elektrode14 gewährleistet. Am distalen Ende der Elektrodenhülse38 vor dem Innenbund42 ist der Innendurchmesser der Elektrodenhülse38 größer als der Außendurchmesser der Elektrode14 , sodass zwischen der Elekt rode14 und der Elektrodenhülse38 ein nach distal offener Ringspalt44 frei bleibt. In diesen Ringspalt44 münden die Austrittsbohrungen34 . Die auf das Schaftrohr20 aufgeschobene und aufgeschnappte Elektrodenhülse38 endet distal in einem radial verbreiterten Flansch46 . Das distale Ende der Elektrode14 ragt über den Flansch46 in distaler Richtung hinaus, sodass der Flansch46 als Anschlag die Eindringtiefe der distalen Spitze der Elektrode14 in das zu behandelnde Gewebe begrenzt. - Der proximale elektrische Anschluss
18 des Instruments wird an eine nicht dargestellte HF-Stromquelle angeschlossen. Der Hochfrequenzstrom fließt von dem elektrischen Anschluss18 über das Schaftrohr20 zu der Elektrode14 , über deren frei liegende distale Spitze der Strom unipolar in das zu behandelnde Gewebe geleitet wird. Durch den Handgriff12 , die Ummantelung22 und die Elektrodenhülse38 sind dabei das Schaftrohr20 und die Elektrode14 an ihrem Außenumfang vollständig elektrisch isoliert bis auf die frei bleibende Elektrodenspitze. - Über den proximalen Spülanschluss
16 wird eine Spülflüssigkeit eingeleitet. Die Spülflüssigkeit strömt durch das Lumen des Schaftrohres20 in die Sackbohrung32 der Elektrode14 und tritt durch die radialen Austrittsbohrungen34 aus. Über den Umfangseinstich36 und den Ringspalt44 wird dabei ein gleichmäßiges Umströmen der Spitze der Elektrode14 über den gesamten Umfang gewährleistet. -
- 10
- Schaft
- 12
- Handgriff
- 14
- Elektrode
- 16
- Spülanschluss
- 18
- elektrischer Anschluss
- 20
- Schaftrohr
- 22
- Ummantelung
- 24
- Endabschnitt
von
20 - 26
- Ringnut
- 28
- proximaler
Endabschnitt von
14 - 30
- Außenbund
von
14 - 32
- Sackbohrung
- 34
- Austrittsbohrungen
- 36
- Umfangseinstich
- 38
- Elektrodenhülse
- 40
- Rastnocke
- 42
- Innenbund
- 44
- Ringspalt
- 46
- Flansch
Claims (13)
- Instrument zur unipolaren Ablation von Herzgewebe mit einem elektrisch leitenden, an der äußeren Mantelfläche elektrisch isolierten Rohr, mit einem am proximalen Ende des Rohres angeordneten mit dem Rohr leitend verbundenen elektrischen Anschluss, mit einem am proximalen Ende des Rohres angeordneten mit dem Lumen des Rohres kommunizierenden Spülanschluss und mit einer in das distale Ende des Rohres eingesetzten Elektrode, die elektrisch leitend mit dem Rohr verbunden ist und die wenigstens eine mit dem Lumen des Rohres kommunizierende Austrittsöffnung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr ein starres Schaftrohr (
20 ) ist und dass die Elekrode (14 ) lösbar mit dem distalen Ende des Schaftrohres (20 ) verbunden ist. - Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (
14 ) mit dem Schaftrohr (20 ) mittels einer axial aufsteckbaren Rasteinrichtung verbunden ist. - Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (
14 ) koaxial in das distale Ende des Schaftrohres (20 ) einsteckbar ist und axial mit dem Schaftrohr (20 ) in leitende Anschlagberührung kommt und dass eine die Elektrode (14 ) umgreifende elektrisch isolierende Elektrodenhülse (38 ) auf das Schaftrohr (20 ) rastbar ist und die Elektrode (14 ) an dem Schaftrohr (2 ) anschlagend hält. - Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenhülse (
38 ) das Schaftrohr (20 ) koaxial bis über dessen isolierende Ummantelung (22 ) übergreift und mittels einer Ringnut (26 ) und einer korrespondierenden Rastnocke (40 ) aufschnappbar ist. - Instrument nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die koaxial in das distale Ende des Schaftrohres (
20 ) eingeschobene Elektrode (14 ) mit einem Außenbund (30 ) axial an der distalen Endkante des Schaftrohres (20 ) anliegt. - Instrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenhülse (
38 ) einen Innenbund (42 ) aufweist, der distal am Außenbund (30 ) der Elektrode (14 ) anliegt und die Elektrode (14 ) an dem Schaftrohr (20 ) axial anliegend fixiert. - Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (
14 ) als das Lumen des Schaftrohres (20 ) verschließendes zylindrisches Teil ausgebildet ist, welches eine mit dem Lumen des Schaftrohres (20 ) kommunizierende proximalseitige Sackbohrung (32 ) aufweist, wobei wenigstens eine radiale Austrittsbohrung (34 ) von der Mantelfläche der Elektrode (14 ) in die Sackbohrung (32 ) führt. - Instrument nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der äußeren Mantelfläche der Elektrode (
14 ) und dem distalen Ende der Elektrodenhülse (38 ) ein distal offener Ringspalt (44 ) frei bleibt und dass die wenigstens eine Aus trittsbohrung (34 ) in diesen Ringspalt (44 ) mündet. - Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenhülse (
38 ) an ihrem distalen Ende einen radial verbreiterten Flansch (46 ) aufweist, der die Eindringtiefe der distal über diesen Flansch (46 ) überstehenden Elektrode (14 ) begrenzt. - Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am proximalen Ende des Schaftrohres (
20 ) ein Handgriff (12 ) aus Kunststoff angebracht ist. - Instrument nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (
12 ) als Federhaltergriff um das Schaftrohr (20 ) gespritzt ist. - Instrument nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (
12 ) materialeinheitlich mit der Ummantelung (22 ) des Schaftrohres (20 ) ausgebildet ist. - Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das distale Ende des Schaftrohres (
20 ) mit der Elektrode (14 ) gegen die Längsachse des Schaftrohres (20 ) unter einem Winkel von etwa 30° bis 45° abgewinkelt ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SUTTER MEDIZINTECHNIK GMBH, 79108 FREIBURG, DE Owner name: FEHLING INSTRUMENTS GMBH, 63791 KARLSTEIN, DE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SUTTER MEDIZINTECHNIK GMBH, 79108 FREIBURG, DE Owner name: FEHLING AG, REINACH, CH |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: FEHLING INSTRUMENTS GMBH & CO. KG, 63791 KARLS, DE |
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: PATENTANWAELTE WESTPHAL MUSSGNUG & PARTNER, DE |
|
R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: SUTTER MEDIZINTECHNIK GMBH, DE Free format text: FORMER OWNER: FEHLING INSTRUMENTS GMBH & CO. KG, 63791 KARLSTEIN, DE Effective date: 20120613 |
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: WESTPHAL, MUSSGNUG & PARTNER PATENTANWAELTE MI, DE Effective date: 20120613 Representative=s name: PATENTANWAELTE WESTPHAL MUSSGNUG & PARTNER, DE Effective date: 20120613 |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |