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Die
Erfindung betrifft eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Stufenketten
von Fahrtreppen unterliegen einem Verschleiß, der zu der Längung der
Ketten führt. Daher
werden praktisch von Beginn an, also, seit mit der Herstellung von
Fahrtreppen begonnen wurde, Kettenspannvorrichtungen eingebaut,
die die Stufenkette auch bei einer entsprechenden Längung unter Spannung
halten sollen und damit verhindern sollen, daß die Stufenkette von den Kettenrädern abspringt.
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Stufenketten,
die sich gelängt
haben, bewirken einen erhöhten
Verschleiß der
Kettenräder. Durch
die Längung
liegt nicht mehr jedes Glied der Kette am Umfang des Kettenrads
auf; vielmehr wird die Last im wesentlichen lediglich durch die
letzten, ziehenden Kettenrollen übertragen,
so daß die
Materialbelastung dort Spitzen aufweist, für die die Kombination von Kettenrädern und
Stufenketten an sich nicht vorgesehen ist. Wenn daher eine Kette
eine bestimmte Längung überschritten
hat, nimmt die Belastung des Kettenrads stark zu, so daß es erforderlich ist,
das Kettenrad beim Austausch der Kette gleich mit auszutauschen.
Außerdem
kann die Kettenlängung
zu einer Schiefstellung der Spannvorrichtung führen, was eine erhöhte Geräuschentwicklung
zur Folge hat.
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Je
nach Belastung sind die Längen
der Stufen- oder Palettenketten von Fahrtreppen oder Fahrsteigen
unterschiedlich, wobei auch die Verschleißfestigkeit der verwendeten
Materialien eine Rolle spielt. Um mit möglichst langen Wartungsintervallen arbeiten
zu können,
ohne zu riskieren daß die
Längung
der Stufenkette unzulässige
Werte annimmt, ist es ebenfalls seit recht langer Zeit bekannt geworden, Sicherheitsschalter
einzusetzen, die die Fahrtreppe beim Überschreiten einer vorgegebenen
Längung abschalten
sollen.
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Ein
Beispiel für
eine derartige Lösung
ist aus der AT-PS 376 953 ersichtlich. Mit der dortigen Konstruktion
soll zwar die unterschiedliche Längung
der beiden Stufenketten nach Möglichkeit
reduziert werden. Durch den engen zulässigen Bereich der Kettenlängung erfolgt
jedoch eine recht frühe
Abschaltung der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs.
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Eine
weitere Fahrtreppe bzw. ein weiterer Fahrsteig mit Sicherheitsschalter
ist beispielsweise aus der DE-GM 298 09 268 bekannt. Bei dieser
Lösung
ist ein Sicherheitsschalter vorgesehen, der die Fahrtreppe abschaltet,
wenn die Längung
der Stufenkette ein vorgegebenes Maß überschreitet. Sicherheitsschalter,
mit denen die Fahrtreppe bei vorgegebener Kettenlängung abschaltbar
sind, sind seit langem bekannt, wobei der Vorteil der in der DE-GM 298
09 268 dargestellten Lösung
darin besteht, dass der Sicherheitsschalter kalibrierbar ist, so
dass vermieden werden kann, dass er zu früh auslöst und damit eine an sich noch
nicht fällige,
vorzeitige Wartung der Fahrtreppe erzwingt, und auch, dass er zu
spät abschaltet
und damit die Sicherheit des Antrittsstrangs der Fahrtreppe gefährdet.
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Auch
aus der
DE 298 09
268 U1 ist eine Sicherheitsabschaltung für Fahrtreppen
bekannt, bei der durch einen Fühler,
der seinerseits einen kalibrierbaren Schaltnocken-Schalter auslöst, die Überwachung
der Kettenspannvorrichtung erreicht werden soll. Eine kontinuierliche
Messwerterfassung ist jedoch nicht möglich.
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Aus
dem Patent Abstract der
JP
07 206 354 A ist eine elektromechanische Konstruktion mit
drei unabhängigen
Schaltern und dementsprechend drei verschiebenen Schaltschwellwerten
bekannt, die bei dem ersten Schwellwert ein akustisches Signal,
bei dem zweiten Schwellwert eine elektrische Abschaltung und bei
dem dritten Schwellwert (im Notfall) eine mechanische Bremse auslösen sollen.
Wegen der durch mechanischen Verschleiß bzw. Abrieb regelmäßig verursachten
Dejustierung der drei Schalter einerseits und das nötige aufwändige Justieren
der drei verschiedenen Schaltschwellenwerte der Überwachungselemente, die jeweils
unabhängig
voneinder vorzunehmen sind, ist die beschriebene Anordnung jedoch
sehr störanfällig und
unzuverlässig.
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Aus
dem Patent Abstract der
JP
04 089 791 A ist eine Anordnung bekannt, bei der die Fahrtreppenspannung
durch einen Drucksensor überwacht, über eine
Anzeigeeinheit der erhaltene Messwert angezeigt und parallel dazu
aufgezeichnet wird. Im Falle einer Überschreitung der Kettenspannung
erfolgt eine Abschaltung der Fahrtreppe. Aus dem überwachten
Parameter "Kettenspannung" ist jedoch kein sicherer
Rückschluss
auf eine Längung
der Stufenkette möglich.
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Aus
der
EP 1 110 901 A1 ist
eine Anordnung bekannt, mit der der Durchmesser bei Fahrtreppenlaufrollen überwacht
wird und damit auf deren Verschleiß rückgeschlossen werden soll.
Jedoch erfolgt auch hier eine mechanische Abtastung mit den damit verbundenen
Nachteilen wie Verschmutzung, Verschleiß durch Abrieb, Ausfall durch
Erschütterungen oder
Kabelbruch usw.
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Ein
Nachteil sämtlicher
Sicherheitsschalter der bislang vorgeschlagener Systeme liegt darin,
daß unweigerlich
Stillstandszeiten der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs entstehen,
und zwar jedesmal dann, wenn der Sicherheitsschalter auslöst.
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Um
die Stillstandszeiten zu reduzieren, ist es bereits vorge schlagen
worden, kurzerhand den entsprechenden Verschleiß der Kettenräder in Kauf
zu nehmen und gleich Kette und Kettenrad beim Verschleiß mit auszutauschen.
Eine Kettenlängung bringt
jedoch regelmäßig Probleme
mit der Schrägstellung
der Stufen oder Paletten mit sich, so daß diese Lösung im Grunde auch nicht praktikabel
ist.
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Zur
Verbesserung der Abschätzung,
wann eine Stufen- oder Palettenkette ausgetauscht werden sollte,
können
die Monteure auch von Hand kurzerhand an einem Kettentrum ziehen,
um in etwa die Kettenspannung abzuschätzen. Aufgrund der Federkennlinie
der Feder der Kettenspannvorrichtung läßt die Federspannung bei zunehmender
Kettenlängung nach,
so daß auch
diese Möglichkeit
flankierend zur Abschätzung
der bestehenden Kettenlängung
dienen kann. Die betreffende Prüfung
hängt jedoch
sehr von der Erfahrung des Monteurs ab.
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Daher
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fahrtreppe oder einen
Fahrsteig gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 zu schaffen, die verminderte Stillstandszeiten bei
gleichzeitig reduzierten Wartungskosten erlauben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfinderungsgemäß besonders
günstig
ist es, daß mit
der einfachen Verwendung eines induktiven oder kapazitiven Wegsensors
kontinuierlich erfasst werden kann, welche Verlagerung des Lagers des
Kettenrads bezogen auf den Rahmen bereits erfolgt ist. Es versteht
sich, daß hier
als Kettenrad das Antriebs-Kettenrad
eingesetzt werden kann, aber bei Bedarf auch ohne weiteres ein beliebiges
Kettenrad der Kettenspannvorrichtung.
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Besonders
günstig
ist es, daß mit
der erfindungsgemäßen Wegerfassung
dann bereits festgestellt werden kann, daß eine Wartung erforderlich
ist, wenn die Kettenlängung
ein bestimmtes Maß erreicht hat,
also nicht erst dann, wenn die Wartung erforderlich ist. Hierdurch
lassen sich die außerplanmäßigen Stillstandszeiten
ausschalten und die Wartungsintervalle können optimiert werden, indem
nämlich
der Tausch der Stufenkette dann erfolgt, wenn ohnehin eine Wartung
ansteht.
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Erfindungsgemäß besonders
günstig
ist es dementsprechend, daß der
Weg, den das Lager bezogen auf den Rahmen der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs
zurücklegt,
kontinuierlich erfaßbar
ist, so daß zu
einem beliebigen, vorher festlegbaren Zeitpunkt ein Warnsignal abgebbar
ist, bevor ein Alarmsignal erforderlich wäre.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, auch
die Änderung
der Lage des Lagers bezogen auf den Rahmen während einer Kettenumdrehung
kontinuierlich zu erfassen. Diese Lageänderung gibt Aufschluß über die
Ungleichförmigkeit
der Kettenlängung
und kann als weiterer Parameter für die Überwachung günstig herangezogen werden.
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Gemäß einem
weiteren, besonders vorteilhaften Gesichtspunkt, läßt sich
der Meßwert
der Kettenlängung
je kontinuierlich erfassen, und es ist eine Anzeigevorrichtung vorgesehen,
die an einer Auswerteeinheit angeschlossen ist und die Kettenlängung anzeigt.
Es versteht sich, daß die
Anzeigevorrichtung auch Teil einer Anzeigevorrichtung einer Fahrtreppen-Steuervorrichtung
ist, wobei der Wegsensor – nach
Aufbereitung eines Ausgangssignals – an den Bus der Fahrtreppe
oder des Fahrsteigs angeschlossen sein kann.
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Weitere
Vorteile, Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung.
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Es
zeigt:
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Die
einzige Figur der Zeichnung eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Fahrtreppe
in einer Ausführungsform,
wobei ein Detail mit dem erfindungsgemäßen Wegsensor aus der Figur ersichtlich
ist.
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Eine
erfindungsgemäße Fahrtreppe 10,
von der in der einzigen Figur der für die Erfindung wesentliche
Bereich dargestellt ist, weist eine Umführung 14 der Fahrtreppe
auf. Die Umführung
ist für
die Umlenkführung
der Stufen der Fahrtreppe entlang des Pfeils 16 schiebebeweglich
geführt.
Die Umführung
trägt die
Stufenkette der Fahrtreppe, mit welcher die Stufen der Fahrtreppe
bewegt werden.
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Die
Spannstation der Fahrtreppe 10, die die Umführung 14 sowie
weitere Teile aufweist, ist schiebebeweglich in Richtung des Pfeils 16 gegenüber einem
Rahmen 18 der Fahrtreppe gelagert. Um die Stufenkette unter
Spannung zu halten, ist eine Kettenspannvorrichtung 20 vorgesehen,
die in der Figur schematisch angedeutet ist.
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Die
Spannstation weist eine Druckfeder 21 auf, die sich zwischen
Umführung 14 und
dem Federschlag 22 erstreckt.
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Erfindungsgemäß ist ein
Wegsensor 30 vorgesehen, der die Relativbewegung des Lagerschlittens 26 zum
Rahmen 18 erfasst. Der Wegsensor 30 kann in beliebiger
geeigneter weise ausgebildet sein. Beispielsweise kann ein gekapselter
analoger Wegsensor verwendet werden, der ein analoges Ausgangssignal
in Abhängigkeit
von der gerade vorliegenden Position abgibt. Dieses Ausgangssignal gibt
der Wegsensor 30 an einem Ausgangsanschluß ab, der
mit einer Auswerteeinheit 32 verbunden ist. Die Auswerteeinheit
dient dazu, den erfaßten
Spannungswert in die betreffende Kettenlängung, also die Verlagerung
des Lagerschlittens 26, umzusetzen. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist sie an eine Anzeigevorrichtung 34 angeschlossen, die
die Kettenlängung
anzeigt.
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Ferner
ist es möglich,
einen derartigen Sensor an ein Bussystem der Fahrtreppe anzuschließen, um
den zurückgelegten
Weg zentral auswerten zu können.
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Erfindungsgemäß wesentlich
ist es jedenfalls, dass der Weg, also die Relativbewegung zwischen
Lagerschlitten 26 und Rahmen 18, kontinuierlich
erfasst wird. Dies eröffnet
die besonders günstige Möglichkeit,
auch die Verlagerung des Lagerschlittens 26 während eines
Kettenumlaufs zu erfassen, so dass auch die Ungleichförmigkeit
der Kettenlängung
als Parameter für
den erforderlichen Austausch der Kette verwendet werden kann.
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Wesentlich
ist es jedenfalls, dass das vom Wegsensor 30 abgegebene
Ausgangssignal kontinuierlich bereitgestellt wird, auch wenn es
ohne weiteres möglich
ist, eine Überprüfung lediglich
in zeitlichen Intervallen vorzunehmen.
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Gemäß einem
weiteren, besonders günstigen
Gesichtspunkt der Erfindung sind die Ausgangssignale der Wegsensoren
beider Antriebsketten so verschaltet, dass für die Abgabe des Warnsignals
die größere Kettenlängung erfasst
wird. Wenn als Ausgangssignal ein analoges Spannungssignal abgegeben
wird, lässt
sich dies leicht mit zwei Dioden realisieren, die einen Pufferkondensator
laden, dessen Spannung erfasst wird.
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Gemäß einer
weiteren, ebenfalls günstigen Ausgestaltung
werden die Ausgangssignale beider Wegsensoren je separat erfaßt. Die
Ungleichheit der Ausgangssignale wird ebenfalls als Parameter für die Erzeugung
des Warnsignals verwendet.
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Es
versteht sich, daß die
Abgabe des erfindungsgemäßen Warnsignals
und gegebenenfalls eines Alarmsignals es nicht verhindert, daß zusätzlich bei
einer größeren, jedoch
vom Wartungspersonal unbeachteten Kettenlängung ein Stopsignal abgegeben
werden kann, das die Fahrtreppe oder den Fahrsteig abschaltet.