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Die
Erfindung betrifft Verfahren, Computerprogramme und Vorrichtungen
zum Erkennen von mindestens einem Gegenstand auf einer Fahrbahnoberfläche im Bereich
eines auf der Fahrbahnoberfläche
fahrenden Fahrzeugs. Der Gegenstand wird dadurch erkannt, dass er
eine Störung
bei einem aktuell im bodennahen Bereich des Fahrzeugs vorhandenen Schallfeld
hervorruft.
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Aus
der
DE 100 64 754
A1 ist ein Verfahren und eine Anordnung für eine Identifizierung
von Geräuschquellen,
insbesondere von Motoren in Kraftfahrzeugen, bekannt. Für die Identifizierung
werden die von der Geräuschquelle
aktuell abgegebenen Geräusch-
oder Schallsignale zunächst
vorzugsweise mit Hilfe einer Fourier-Transformation in ein entsprechendes
aktuelles Geräusch-
oder Schallmuster umgewandelt. Das auf diese Weise gewonnene aktuelle
Geräusch-
oder Schallmuster wird nachfolgend mit verschiedenen, bekannten
Geräusch-
oder Schallmustern, die jeweils unterschiedliche Geräuschquellen
in ein und derselben Schallkulisse oder eine bestimmte Geräusch- oder
Schallquelle in verschiedenen Schallkulissen repräsentieren,
verglichen. Aufgrund dieser Vergleiche lässt sich dann auf die Geräuschquelle
rückschließen, welche
das aktuell erfasste Geräuschmuster
erzeugt hat.
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Weiterhin
ist aus der
DE 42 42
635 A1 ein Verfahren zum Erkennen von Hindernissen, insbesondere
Gegenständen
im Bereich einer Fahrbahn, die von einem Fahrzeug befahren wird,
be kannt. Für die
Erkennung der Hindernisse wird vorgeschlagen, insbesondere im Unterbodenbereich
des Fahrzeugs, einen Sender, vorzugsweise einen Schallsender, zu installieren,
der ein von ihm erzeugtes Schallfeld im Wesentlichen in Fahrtrichtung
aussendet. Sobald der Gegenstand auf der Fahrbahnoberfläche in dieses künstlich/aktiv
erzeugte Schallfeld eintritt, erzeugt er eine Störung dieses Schallfeldes und
Reflexionen, die von einem ebenfalls im bodennahen Bereich des Fahrzeugs
angeordneten Empfänger
empfangen werden. Aufgrund dieser Reflexionen kann auf das Vorhandensein
des Gegenstandes auf der Fahrbahn rückgeschlossen werden. Es wird
vorgeschlagen, dass beim Erkennen des Gegenstandes in das Fahrverhalten
des Fahrzeugs automatisch eingegriffen wird, zum Beispiel indem
ein Bremsvorgang ausgelöst
wird.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, alternative
Verfahren, Computerprogramme und Vorrichtungen zum Erkennen eines
Gegenstands auf einer Fahrbahnoberfläche aufgrund einer durch den
Gegenstand hervorgerufen Störung
eines aktuellen Schallfeldes bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Demnach
wird als Alternative zu dem bekannten Verfahren vorgeschlagen, dass
anstelle des aktiv generierten Luftschallfeldes ein Körperschallfeld
von insbesondere einem bodennahen Teil des Fahrzeugs verwendet wird,
bei dem dann die Störung dadurch
hervorgerufen wird, dass der Gegenstand, insbesondere ein Kleinteil,
auf das Teil aufschlägt.
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Bei
dem Körperschallfeld
handelt es sich um ein Schallfeld, welches durch Vibrationen des
Teils des Fahrzeugs verursacht wird.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ermöglicht vorteilhafterweise
die Detektion von gefährlichen Kleinteilen,
wie zum Beispiel Split, Glassplitter, Nägel, Schrauben, verlorengegangene
Teile eines Fahrzeugs, verlorengegangene Ladung eines Fahrzeugs oder
verlorengegangene Teile einer Ladung oder Asphaltpartikel.
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Gegenüber dem
Stand der Technik bietet die Verwendung eines Körperschallfeldes anstelle eines Luftschallfeldes
den Vorteil, dass das Körperschallfeld
wesentlich weniger anfällig
gegenüber
Störgeräuschen aus
der Umgebung des Fahrzeugs ist. So haben beispielsweise hupende
Fahrzeuge oder Baustellenlärm
in der Umgebung des Fahrzeugs keinen störenden Einfluss auf das Körperschalfeld;
insofern ist das Körperschallfeld
im Hinblick auf Gegenstände auf
der Fahrbahn, nachdem sie gegen Teile der Karosserie des Fahrzeugs
geschlagen sind, wesentlich einfacher auswertbar.
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Gemäß einer
ersten Variante der Erfindung wird die Störung, und damit der Gegenstand
auf der Fahrbahnoberfläche,
vorteilhafterweise durch einen Vergleich eines aktuellen Körperschallmusters,
welches das aktuelle Körperschallfeld
repräsentiert,
mit einem ausgewählten
bekannten Körperschallmuster erkannt.
Das ausgewählte
bekannte Körperschallmuster
repräsentiert
dabei vorzugsweise das Aufschlagen eines bestimmten Gegenstandes
auf das Teil des Fahrzeugs, wenn das Fahrzeug auf einer der aktuellen
Fahrbahnoberfläche
vergleichbaren Fahrbahnoberfläche
fährt.
Der Gegenstand wird dann erkannt, wenn die beiden Muster hinreichend
genau übereinstimmen.
Vorteilhafterweise wird die Art des eingeschlagenen Gegenstandes
gespeichert.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu der ersten Variante kann gemäß einer
zweiten Variante das Vorhandensein von Gegenständen auf der Fahrbahnoberfläche vorteilhafterweise
auch durch direktes Auswerten von Messsignalen, welche das aktuelle
Körperschallfeld
repräsentieren,
erfolgen.
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Es
ist von Vorteil, wenn beide Varianten nicht lediglich zur Erkennung
des Gegenstandes auf der Fahrbahnoberfläche, sondern auch zur Lokalisation seines
Aufschlags und damit zur Identifikation desjenigen Teils des Fahrzeugs,
wo beziehungsweise in welches der Gegenstand aufgeschlagen ist,
verwendet werden.
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Es
ist von Vorteil, dass das Erkennen des Gegenstandes und die Lokalisierung
seines Aufschlags mit Hilfe eines aktiv generierten oder passiv, das
heißt
automatisch durch den Fahrbetrieb des Fahrzeugs generierten Plausibilisierungsluftschallfeldes
auf Plausibilität
hin überprüft werden
kann. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Plausibilitätsüberprüfung sind
Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Vorteilhafterweise
wird das Körperschallfeld des
Teils des Fahrzeugs passiv generiert, das heißt, es sind vorteilhafterweise
keine künstlichen
Schallquellen vorzusehen; vielmehr wird das Körperschallfeld dadurch generiert,
dass sich die ohnehin vorhandenen Vibrationen des Motors auf das
Teil des Fahrzeugs übertragen.
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Alternativ
dazu kann das Körperschallfeld des
Teils des Fahrzeugs auch aktiv zum Beispiel dadurch generiert werden,
dass das Teil mit Hilfe eines Körperschallaktuators
als künstlicher
Schallquelle mit einer vorbestimmten Frequenz gezielt angeregt wird.
Eine derartige künstliche
Erzeugung des Körperschallfeldes
bietet den Vorteil, dass es aufgrund seiner bekannten Hauptfrequenz
einfacher im Hinblick auf Störungen
ausgewertet werden kann.
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Die
oben genannte Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch das in
Patentanspruch 13 beanspruchte Verfahren gelöst. Dieses sieht vor, dass
als Schallfeld ein passives, durch den Betrieb des Fahrzeugs verursachtes
Luftschallfeld im bodennahen Bereich des Fahrzeugs verwendet wird.
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Gegenüber dem
Stand der Technik bietet dieses Schallfeld den Vorteil, dass es
nicht durch kostenaufwändige
Schallquellen künstlich
generiert werden muss; vielmehr ist es beim Betrieb des Fahrzeugs
aufgrund der Schallemissionen des Motors und der Windgeräusche ohnehin
vorhanden.
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Gemäß einer
ersten Variante erfolgt auch bei dieser Lösung das Erkennen der Störung und
damit des Gegenstandes auf der Fahrbahnoberfläche durch einen Vergleich eines
aktuellen Luftschallmusters, welches das aktuelle passiv generierte
Luftschallfeld im bodennahen Bereich des Fahrzeugs repräsentiert,
mit einem ausgewählten,
bekannten Luftschallmuster. Dieses ausgewählte, bekannte Luftschallmuster
repräsentiert
vorzugsweise ein gestörtes
Luftschallfeld im bodennahen Bereich des Fahrzeugs, welches dann
entsteht, wenn das Fahrzeug auf einer der aktuellen Fahrbahnoberfläche vergleichbaren
Fahrbahnoberfläche
fährt und
ein bestimmter Gegenstand in das Luftschallfeld eintritt. Der Gegenstand
auf der Fahrbahn wird dann erkannt, wenn eine hinreichend große Übereinstimmung
zwischen den beiden Mustern gegeben ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu der ersten Variante kann auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel das
Vorhandensein von Gegenständen
auf der Fahrbahnoberfläche
vorteilhafterweise gemäß einer
zweiten Variante durch direktes Auswerten von Messsignalen, welche
das aktuelle Körperschallfeld
repräsentieren,
erfolgen.
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Vorteilhafterweise
ermöglichen
beide Varianten nicht lediglich einen Rückschluss auf das Vorhandensein
des Gegenstandes auf der Fahrbahnoberfläche, sondern darüber hinaus
auch Rückschlüsse über mindestens
eine Eigenschaft des Gegenstandes, über einen Zustand des Gegenstandes
oder über
die Anzahl der Gegenstände.
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Darüber hinaus
sind in den abhängigen
Ansprüchen
vorteilhafterweise verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie
die oben beschriebenen, aus dem Vergleich der Körperschallmuster, dem Vergleich
der Luftschallmuster oder der Messdatenauswertung resultierenden
Informationen über
den Gegenstand auf der Fahrbahn im Hinblick auf Plausibilität hin überprüft werden
können.
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Verschiedene
Daten, die vorteilhafterweise zur Auswahl von bekannten Körperschallmustern, Plausibilisierungsluftschallmustern,
Luftschallmustern oder Plausibilisierungskörperschallmustern herangezogen
werden, sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn zu Dokumentationszwecken das Datum und
die Uhrzeit, wann die Störung
aufgetreten ist, und die geografische Position des Fahrzeugs zu
diesem Zeitpunkt gespeichert werden. Diese Daten können später zum Nachweis
einer bestimmten Situation, zum Beispiel gegenüber Versicherungen, dienen.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn auch die Position, wo der Gegenstand auf
das Fahrzeug aufgeschlagen ist, mit Hilfe der Erfindung lokalisiert
und gespeichert werden kann. Die Kenntnis der Aufschlagposition
ermöglicht
eine schnelle und zielgerichtete Reparatur des Fahrzeugs. Zu beachten
ist, dass ein Aufschlag des Gegenstandes gegen das Fahrzeug nicht
nur bei Verwendung eines Körperschallfeldes
zur Detektion des Gegenstandes auf der Fahrbahnoberfläche erfolgen
kann, wobei erst dieser Aufschlag auf das entsprechende Fahrzeugteil
zu einer Störung
von dessen Körperschallfeld
führt.
Bei Verwendung eines Luftschallfeldes zur Detektion des Gegenstandes
auf der Fahrbahnoberfläche
genügt ein
Eintritt des Gegenstandes in das Luftschallfeld; ein Aufschlagen
des Gegenstandes auf ein Teil des Fahrzeugs ist nicht erforderlich.
Allerdings kann natürlich
auch bei Verwendung eines Luftschallfeldes ein Aufschlag erfolgen;
er ist dann allerdings für
diese Lösungsvariante
unbeachtlich.
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Vorteilhafterweise
werden aktuell erfasste Körperschall-,
Plausibilisierungsluftschall-, Luftschall- oder Plausibilisierungskörperschallmuster
für zukünftige Vergleichszwecke
als bekannte Muster abrufbar gespeichert, wenn sie z. B. einen neuen
Gegenstand in einer bekannten Schallkulisse oder einen bekannten
Gegenstand in einer neuen Schallkulisse repräsentieren.
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Es
ist weiterhin von Vorteil, wenn die aus dem Mustervergleich oder
der Messdatenerfassung gewonnenen Informationen über den Gegenstand auf der
Fahrbahnoberfläche – vorzugsweise
in aufbereiteter Form – zum
Beispiel an fahrzeuginterne oder externe Systeme übertragen
werden. Der Fahrer des Fahrzeugs und/oder die Fahrer nachfolgender
Fahrzeuge kann / können
auf diese Weise auf die durch den Gegenstand gegebene Gefahrensituationen
hingewiesen werden.
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Die
oben genannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Computerprogramm
mit Programmcode für eine
Vorrichtung für
ein Fahrzeug sowie durch eine Vorrichtung für ein Fahrzeug zur Erkennung
des Gegenstandes mit Hilfe des Körperschallfeldes
und eine Vorrichtung für
ein Fahrzeug zur Erkennung des Gegenstandes mit Hilfe eines durch
den Betrieb des Fahrzeugs verursachten Luftschallfeldes gelöst. Die Vorteile
dieser Lösungen
entsprechen den oben, unter Bezugnahme auf die beanspruchten Verfahren, beschriebenen
Vorteilen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Verfahren, des Computerprogramms
und der Vorrichtungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine Anordnung von erfindungsgemäßen Vorrichtungen
an einem Fahrzeug;
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2 eine Veranschaulichung
der erfindungsgemäßen Verfahren;
und
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3 das Zusammenwirken der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit anderen im Fahrzeug, zumindest teilweise ohnehin vorhandenen
Einrichtungen.
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Die
Erfindung umfasst zwei Ausführungsbeispiele,
wobei das erste Ausführungsbeispiel
die Erkennung eines Gegenstandes auf einer Fahrbahnoberfläche mit
Hilfe eines Körperschallfeldes
und das zweite Ausführungsbeispiel
die Erkennung des Gegenstandes mit Hilfe eines durch den Betrieb
des Fahrzeugs verursachten Luftschallfeldes vorsieht. Im Folgenden
wird zunächst
das erste Ausführungsbeispiel
detailliert beschrieben.
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In 1 ist die zur Realisierung
des ersten Ausführungsbeispiels
erforderliche Vorrichtung und deren Anordnung an einem Fahrzeug 200 gezeigt. Sie
umfasst eine Sensoreinrichtung mit einer Vielzahl von Körperschallsensoren 110 zum
Erfassen eines aktuellen Körperschallfeldes
von mindestens einem Teil des Fahrzeugs 200 in dessen bodennahem
Bereich. Wie in 1 zu
erkennen ist, sind diese Körperschallsensoren 110,
in 1 durch ein schwarzes Rechteck
dargestellt, vorzugsweise im Unterbodenbereich 210 des
Fahrzeugs 200 sowie im Bereich von dessen Radkästen 220 angeordnet.
Die Räder
des Fahrzeugs 200 sind durch das Bezugszeichen 230 bezeichnet.
Neben der Sensoreinrichtung umfasst die Vorrichtung eine Auswerteeinrichtung 120,
welche die von der Sensoreinrichtung erfassten Messsignale, beim
ersten Ausführungsbeispiel
in Form von Körperschallsignalen
empfängt
und auswertet. Die Auswerteeinrichtung 120 ist ausgebildet,
den Gegenstand, insbesondere ein Kleinteil, auf der Fahrbahn zu
erkennen, wenn der Gegenstand auf ein Teil der Karosserie des Fahrzeugs
aufschlägt,
weil dieser Aufschlag dann eine Störung des Körperschallfeldes dieses Teiles
verursacht.
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Wenn
als Körperschallfeld
nicht ein passives, durch den Betrieb des Motors und/oder der Reifen
etc. bedingtes Körperschallfeld,
sondern ein künstlich
generiertes, d.h. aktives Körperschallfeld einzelner
Teile des Fahrzeugs 200 ausgewertet werden soll, so sind
an den gewünschten
Teilen Körperschallaktuatoren 112 vorzusehen.
Diese Körperschallaktuatoren 112 ermöglichen
eine Anregung des jeweiligen Teils des Fahrzeugs 200, an
welchem sie befestigt sind, mit einer gewünschten Frequenz, die vorzugsweise
ein Vielfaches einer Eigenfrequenz des jeweiligen Teiles ist.
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Die
Auswertung der von den Körperschallsensoren 110 bereitgestellten
Messsignale durch die Auswerteeinrichtung 120 erfolgt zum
einen im Hinblick auf die Existenz von Gegenständen auf der Fahrbahnoberfläche, auf
welcher sich das Fahrzeug 200 bewegt, und zum anderen im
Hinblick auf zusätzliche
Informationen über
diese Gegenstände.
Bei diesen zusätzlichen
Informationen kann es sich um Informationen über den Ort des Aufschlags,
die Uhrzeit des Aufschlags, Eigenschaften des aufgeschlagenen Gegenstandes,
wie zum Beispiel sein Gewicht, seine Geschwindigkeit, seine Härte et cetera, über das
von dem Aufschlag betroffene Teil des Fahrzeugs und/oder über die
Anzahl der Gegenstände,
handeln.
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Für die Generierung
dieser Informationen kann die Auswerteeinrichtung 120 in
verschiedenen Varianten ausgebildet sein, wobei diese Varianten auch
in Kombination miteinander verwendet werden können.
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Die
erste Variante ist in 2 gezeigt.
Dort ist zu erkennen, dass die von den Körperschallsensoren 110 erfassten
Körperschallsignale
zunächst
einer Signalanalyseeinrichtung 122 der Auswerteeinrichtung 120 zugeführt werden.
Die Signalanalyseeinrichtung 122 führt insbesondere eine Fourier-Transformation der
empfangenen Messsignale durch, um daraus deren Frequenzspektrum
in Form eines das aktuelle Körperschallfeld
eines Teiles der Karosserie des Fahrzeugs 200 rep räsentierende
Körperschallmuster
zu generieren. Dieses aktuelle Körperschallmuster
wird nachfolgend in einer Mustervergleichseinrichtung 124 mit
aus einer Musterbibliothek 300 ausgewählten bekannten Körperschallmustern
verglichen. Die Auswahl der bekannten Körperschallmuster erfolgt vorzugsweise
in enger Anlehnung an eine aktuelle Umgebungssituation und den aktuellen Betriebszustand
des Fahrzeugs.
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So
sollte das zum Vergleich herangezogene bekannte Körperschallmuster
vorzugsweise eine Situation repräsentieren,
bei welcher ein Fahrzeug gleichen Typs auf einer mit der aktuellen
Fahrbahnoberfläche
vergleichbaren Fahrbahnoberfläche
in einem gleichen oder zumindest ähnlichen Betriebszustand fährt. Alle
diese und gegebenenfalls auch noch weitere Kriterien können demnach
zur Auswahl des bekannten Vergleichsmusters aus der Bibliothek herangezogen
werden.
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Wie
bereits gesagt, spiegeln dieses Kriterien im Wesentlichen die aktuelle
Fahrsituation des Fahrzeugs 200 wieder. Zur Bestimmung
der aktuellen Fahrsituation und damit der Auswahlkriterien für das bekannte
Vergleichsmuster wird vorzugsweise auf in der Regel ohnehin in dem
Fahrzeug 200 vorhandene Einrichtungen zugegriffen.
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Bei
den von derartigen Einrichtungen bereitgestellten Daten wird gemäß den 2 und 3 zwischen internen Daten, optischen
Daten und Fahrzeugbetriebsdaten unterschieden.
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Bei
den internen Daten kann es sich zum Beispiel um Daten handeln, welche
Informationen über
das Wetter in der Umgebung des Fahrzeugs bereitstellen. So kann
ein Regensensor 401 der Auswerteeinrichtung 120,
beziehungsweise genauer gesagt, der Mustervergleichseinrichtung 124 eine
Information darüber
bereitstellen, ob die Fahrbahnoberfläche aktuell trocken oder nass
ist. Ein Außenthermometer 402 kann
Informationen über
die Außentemperatur
in der Umgebung des Fahrzeugs an die Auswerteeinrichtung 122 liefern.
Weiterhin kann ein Tachometer 403 eine Information über die
aktuell gefahrene Geschwindigkeit als internes Datum bereitstellen.
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Zur
Bereitstellung von optischen Daten kann vorzugsweise im bodennahen
Bereich des Fahrzeugs eine Videokamera 404 und/oder eine
Lichtschranke 405 vorgesehen sein. Sowohl die Videokamera 404 wie
auch die Lichtschranke 405 können wichtige Informationen über die
Beschaffenheit der aktuellen Fahrbahnoberfläche geben. So kann mit Hilfe
der Videokamera 404 zum Beispiel erkannt werden, ob die
Fahrbahn geteert oder eine Schotterpiste ist. Insbesondere lassen
sich mit beiden Einrichtungen Fahrrinnen auf der Fahrbahnoberfläche erkennen;
in diesem Fall würde
zum Beispiel die Lichtverbindung zwischen dem Sender und dem Empfänger der
Lichtschranke 405 unterbrochen.
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Schließlich können ein
Antiblockiersystem 406, ein Steuergerät des Fahrzeugs 407 sowie
das elektronische Stabilitätsprogramm 408 wichtige
Informationen über
den aktuellen Betriebszustand des Motors und des Getriebes, zum
Beispiel in der Information über
den aktuell eingelegten Gang, liefern.
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Neben
diesen soeben erwähnten
vorzugsweise fahrzeugintern generierten Daten können auch. externe Daten zur
Auswahl eines geeigneten bekannten Vergleichsschallmusters herangezogen werden.
Bei diesen externen Daten handelt es sich um Daten, die dem Fahrzeug
von außerhalb,
zum Beispiel von einer Verkehrsleitstelle 409, einem Verkehrsdienst 410 oder
von einem anderen Fahrzeug 411 über eine Kommunikationsschnittstelle übermittelt
werden. Bei diesen Daten kann es sich zum Beispiel um meteorologische
Daten handeln, die insbesondere dann hilfreich sind, wenn das Fahrzeug
nicht über
einen eigenen Regensensor oder ein eigenes Außenthermometer verfügt. Darüber hinaus
kann es sich bei diesen Daten jedoch auch um Informationen über einen
Unfall oder Pannenfall handeln, der kürzlich in Fahrtrichtung voraus
stattgefunden hat. Eine derartige Information lässt Rückschlüsse über die eventuell noch auf der
Fahrbahnoberfläche
vorhandenen Kleinteile, zum Beispiel Glassplitter, zu.
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Wie
bereits erwähnt,
wird das bekannte Körperschallmuster
vorzugsweise unter Berücksichtigung
möglichst
vieler der genannten Daten so ausgewählt, dass es die aktuelle Umwelt-
und Fahrsituation des Fahrzeugs möglichst realistisch abbildet.
Wenn zum Beispiel aufgrund der erwähnten Unfallinformation bekannt
ist, dass voraussichtlich Glassplitter auf der Fahrbahn liegen,
wird das bekannte Vergleichs-Körperschallmuster
so ausgewählt,
dass es eine Störung
im Körperschallfeld
eines Teils des Fahrzeugs 200 repräsentiert, die durch Glassplitter verursacht
worden ist, die gegen dasselbe Teil des Fahrzeugs geschlagen sind.
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Erfindungsgemäß ist ein
der Mustervergleichseinheit 124 zugeordnetes Mustererkennungsmodul 126 ausgebildet,
eine Störung
im aktuellen Körperschallfeld
und damit den Gegenstand auf der Fahrbahnoberfläche zu erkennen, wenn die Übereinstimmung
des aktuellen mit dem ausgewählten
Körperschallmuster
nach Maßgabe
durch ein vordefiniertes Körperschallkriterium
hinreichend groß genug ist.
Das Körperschallkriterium
kann eine hinreichend große Übereinstimmung
beider Schallmuster, zum Beispiel anhand einer weitgehenden Übereinstimmung
der Obertöne,
der Zeitstruktur, der Pausenverteilungen oder der Motorenordnung
im Frequenzgang definieren.
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Das
Mustererkennungsmodul 126 bedient sich zur Erkennung der
Störungen
des aktuellen Schallfeldes vorzugsweise verschiedener Formen der
künstlichen
Intelligenz, wie neuronale Netze beziehungsweise Fuzzylogik.
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Die
zweite Variante sieht eine direkte Auswertung der Messdaten vor,
welche von den Körperschallsensoren 110 bereitgestellt
werden und das aktuelle Körperschallfeld
repräsentieren.
Die Erfassung und Bereitstellung der Messdaten erfolgt vorteilhafterweise
innerhalb einer Beobachtungszeitspanne von ca. 20ms; allgemein sollte
die Beobachtungszeitspanne größer oder
gleich der Laufzeit des Schalls über
die Fahrzeuglänge
sein. Die Auswerteeinrichtung 120 wertet die Messdaten
qualitativ und/oder quantitativ aus. Eine qualitative Auswertung
der Messdaten erfolgt zum Beispiel im Hinblick auf signifikante
Frequenz/Zeit-Verteilungen und/oder deren Gradienten. Eine qualitative
Auswertung kann auch im Hinblick auf die Impulsstärke der
von den einzelnen, auf das Teil auftreffenden Gegenstände verursachten
Störimpulse,
erfolgen. Mit Hilfe einer quantitativen Auswertung lässt sich
zum Beispiel die Anzahl der pro Zeiteinheit auf das Teil auftreffenden
Gegenstände
ermitteln.
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Beide
vorgestellten Varianten sind nicht nur dazu geeignet, Gegenstände auf
der Fahrbahnoberfläche
zu erkennen; vielmehr sind sie auch – mehr oder weniger gut – dazu geeignet,
zusätzliche
Informationen über
die Gegenstände
bereitzustellen. So lässt
sich zum Beispiel aus der Kenntnis der konkreten Einbauposition
eines Körperschallsensors 110,
in dessen Schallfeld eine Störung
festgestellt worden ist, auf die Position rückschließen, wo der Gegenstand auf
die Karosserie aufgeschlagen ist. Auf diese Weise ist auch eine
Identifikation des konkret betroffenen Teiles der Karosserie möglich. Darüber hinaus ist
es zum Beispiel durch geeignete Auswertung der Körperschallmuster möglich, Informationen über das Gewicht,
die Härte
und die zeitweise Geschwindigkeit der Gegenstände zu gewinnen. Außerdem ist ihre
Anzahl erkennbar oder zumindest grob abschätzbar.
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Sowohl
die von der Auswerteeinrichtung 120 bereitgestellte Information über das
Vorhandensein von Gegenständen
auf der Fahrbahn, aber auch die soeben erwähnten, möglichen zusätzlichen Informationen über die
Gegenstände,
können
einer Plausibilitätsprüfung unterzogen
werden. Mit Hilfe dieser Plausibilitätsprüfung können die Aussagen der Auswerteeinrichtung
zusätzlich
abgesichert werden. Die Plausibilisierung erfolgt mit einer Plausibilisierungsdatenerfassungseinrichtung 140 (1), die je nach Art der
durchgeführten
Plausibilisierungsprüfung
unterschiedlich ausgebildet ist.
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Im
Falle des ersten Ausführungsbeispiels der
Erfindung, das heißt
bei der Verwendung eines Körperschallfeldes,
kann die Plausibilitätsprüfung mit Hilfe
eines aktiv generierten oder eines passiven Luftschallfeldes, nachfolgend
Plausibilisierungsluftschallfeld genannt, im bodennahen Bereich
des Fahrzeugs erfolgen. Dabei erfolgt die Plausibilisierungsprüfung vorzugsweise
dadurch, dass das Plausibilisierungsluftschallfeld im Hinblick auf
Störungen, verursacht
durch den Gegenstand, überwacht
wird. Zu diesem Zweck wird zunächst
ein aktuelles Plausibilisierungsluftschallmuster generiert, welches
das aktuelle Plausibilisierungsluftschallfeld repräsentiert. Das
aktuelle Plausibilisierungsluftschallmuster wird vorzugsweise in
Form eines aktuellen Frequenzspektrums bereitgestellt. Nachfolgend
wird dieses aktuelle Plausibilisierungsluftschallmuster mit einem ausgewählten bekannten
Plausibilisierungsluftschallmuster verglichen. Das ausgewählte bekannte
Plausibilisierungsluftschallmuster wird vorzugsweise nach denselben
Kriterien ausgewählt,
wie sie oben bereits zur Auswahl des bekannten Vergleichs-Körperschallmusters
erwähnt
wurden. Im Unterschied zu dem bekannten Körperschallmuster repräsentiert das
bekannte Plausibilisierungsluftschallmuster jedoch vorzugsweise
das störungsfreie
Luftschallfeld im bodennahen Bereich des Fahrzeugs, wenn das Fahrzeug
auf einer mit der aktuellen Fahrbahnoberfläche vergleichbaren Fahrbahnoberfläche fährt. Die bereits
zuvor durch den Vergleich der Körperschallmuster
erkannte Störung
und damit das Vorhandensein des Gegenstandes auf der Fahrbahnoberfläche wird
dann dadurch bestätigt,
dass eine Abweichung zwischen dem aktuellen und dem ausgewählten bekannten
Plausibilisierungsschallmuster erkannt wird und diese Abweichung
nach Maßgabe durch
ein vorgegebenes Plausibilisierungsluftschallkriterium groß genug
ist. Das Plausibilisierungsluftschallkriterium kann die Abweichung
zum Beispiel in Form einer Abweichung der Obertö ne, der Pausenverteilung oder
der Motorenordnung in den Mustern definieren.
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Wenn
das zur Erkennung von Gegenständen auf
der Fahrbahn verwendete Körperschallfeld
passiv im Sinne des einleitenden Teils der Beschreibung generiert
wurde, kann die Plausibilitätsüberprüfung auch
dadurch erfolgen, dass Veränderungen
bei einem zusätzlich
aktiv generierten Plausibilisierungskörperschallfeld bei einem weiteren
Teil im bodennahen Bereich des Fahrzeugs beobachtet und ausgewertet
werden.
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Im
umgekehrten Fall, das heißt
wenn das Körperschallfeld
aktiv im Sinne des einleitenden Teils der Beschreibung generiert
wurde, kann die Plausibilitätsüberprüfung auch
durch Beobachten und Auswerten von Veränderungen bei einem zusätzlich vorhandenen
passiven Plausibilisierungskörperschallfeld
bei dem weiteren Teil im bodennahen Bereich des Fahrzeugs erfolgen.
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In
beiden Fällen
der Plausibilisierungsüberprüfung muß der Gegenstand
eine Veränderung/Störung des
Plausibilisierungskörperschallfeldes
dadurch bewirken, dass er gegen das weitere Teil aufschlägt.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Plausibilitätsüberprüfung besteht
darin, dass eine Luftdruckwelle im Unterbodenbereich des fahrenden
Fahrzeugs im Hinblick auf Veränderungen
beobachtet wird. Diese Luftdruckwelle und deren Veränderungen
werden vorzugsweise mit Hilfe von Drucksensoren 114 überwacht,
die vorzugsweise, wie in 1 dargestellt,
im Unterbodenbereich des Fahrzeugs angeordnet sind. Diese Drucksensoren 114 sind
an die Plausibilitätsdatenerfassungseinrichtung 140 angeschlossen.
Erkennt diese Plausibilitätsdatenerfassungseinrichtung 140 Veränderungen
des Druckes in der Luftdruckwelle , so wird davon ausgegangen, dass
diese Druckveränderungen
von einem Gegenstand auf der Fahrbahn herrüh ren, den das Fahrzeug soeben überfahren
hat oder an dem es vorbeigefahren ist.
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Die
bereits oben erwähnte
Videokamera 404 und die Lichtschranke 405 können nicht
nur zur Auswahl von bekannten Vergleichsmustern, sondern auch zur
Plausibilitätsüberprüfung verwendet
werden. So kann eine weitere Plausibilitätsüberprüfung in der Weise stattfinden,
dass Videobilder, welche die Fahrbahnoberfläche unter dem Fahrzeug und/oder im
Umfeld des Fahrzeugs abbilden, im Hinblick auf Gegenstände auf
der Fahrbahn geprüft
werden. Darüber
hinaus kann eine zumindest zeitweise Unterbrechung der Lichtverbindung
der Lichtschranke 405 ebenfalls eine zuvor gewonnenen Vermutung über einen
Gegenstand auf der Fahrbahn bestätigen.
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Insbesondere
zum Zwecke der Dokumentation ist es vorteilhaft, wenn den aktuellen
Körperschall-,
Plausibilisierungsluftschall-, Luftschall- und/oder Plausibilisierungskörperschallmustern
jeweils das Datum und/oder die Uhrzeit ihrer Erzeugung zugeordnet
wird. Zusätzlich
kann es sinnvoll sein, wenn auch die geografische Position des Fahrzeugs
zu dem Zeitpunkt zu dem ein aktuelles Schallmuster generiert wurde,
gespeichert und dem entsprechenden Schallmuster zugeordnet wird.
Die geografische Position des Fahrzeugs kann zum Beispiel mit Hilfe
des Global-Position-Systems GPS 412 bestimmt werden. Die
genannten Daten können
bei Zuordnung zu den entsprechenden Mustern zum Nachweis der Existenz
von Gegenständen
auf der Fahrbahn verwendet werden; dies kann insbesondere für spätere Versicherungsfälle von
Vorteil sein.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
wird vorzugsweise lernfähig
ausgebildet. Lernfähig
ist sie dann, wenn die Möglichkeit
besteht, dass aktuell erfasste Körperschall-,
Plausibilisierungsluftschall-, Luftschall- und/oder Plausibilisierungskörperschallmuster
für zukünftige Vergleiche
als bekannte Muster in der Musterbibliothek 300 abrufbar
gespeichert werden können.
Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die aktuell erfassten
Muster einen neuen Gegenstand in einer bekannten Schallkulisse oder
einen bekannten Gegenstand in einer neuen Schallkulisse repräsentieren.
Die erstgenannte Variante wäre zum
Beispiel dann gegeben, wenn bisher in der Bibliothek 300 lediglich
Körperschallmuster
hinterlegt worden wären,
welche eine durch Nägel
auf der Fahrbahn verursachte Störung
des Körperschallfeldes
in einer bestimmten Fahrsituation repräsentieren und die neuen Muster
bei der gleichen Fahrsituation eine Störung des Körperschallfeldes, hervorgerufen durch
Glassplitter, repräsentieren
würden.
Demgegenüber
wäre die
letztgenannte Variante zum Beispiel dann gegeben, wenn bei den gleichen
Mustern in der Bibliothek die neuen Muster eine ebenfalls durch
Nägel auf
der Fahrbahn verursachte Störung, aber
bei einer unterschiedlichen Fahrsituation, repräsentieren. Mit einer bestimmten
Fahr- und Umweltsituation ist jeweils auch eine bestimmte Schallkulisse verbunden.
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Die
von der Auswerteeinrichtung 140 gewonnenen Informationen über das
Vorhandensein von Gegenständen
auf der Fahrbahnoberfläche
und die oben erwähnten
zusätzlichen
Informationen werden vorteilhafterweise mit Hilfe einer Ausgabeeinrichtung 160 an
mindestens einen Empfänger
ausgegeben. Bei der Ausgabeeinrichtung 160 kann es sich
zum Beispiel um ein Display handeln, welches den Fahrer des Fahrzeugs
und/oder die Fahrzeuginsassen über das
Vorhandensein von Gegenständen
auf der Fahrbahnoberfläche
informiert. Neben der Information über deren Existenz kann das
Display auch Informationen über
die Identität
beziehungsweise die Eigenschaften der Gegenstände haben. Alternativ oder
ergänzend
kann die Ausgabeeinrichtung zur Information des Fahrers auch eine
Sprachausgabeeinrichtung aufweisen.
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Insbesondere
bei führerlosen
Fahrzeugen kann die Ausgabeeinrichtung 160 die gewonnen
Informationen auch an ein fahrzeuginternes System 413 weitergeben,
welches diese Informationen auswertet und im Ansprechen auf diese
Informationen einen Eingriff in das Fahrverhalten des Fahrzeugs
vornimmt. Dieser Eingriff kann zum Beispiel in einem Bremsvorgang,
einem Beschleunigungsvorgang oder in einem Ausweichvorgang, zum
Beispiel einem Spurwechsel, bestehen. Die Ausgabeeinrichtung 160 kann
jedoch auch als Sendeeinrichtung ausgebildet sein, um die gewonnenen
Informationen über
die Gegenstände
auf der Fahrbahn an ein fahrzeugexternes System zu übertragen.
Ein solches fahrzeugexternes System kann zum Beispiel eine Werkstatt 414 sein. An
die Werkstatt kann dann zum Beispiel gemeldet werden, dass ein bestimmtes
Teil im Unterbodenbereich des Fahrzeugs 200 durch einen
Gegenstand auf der Fahrbahn getroffen und möglicherweise beschädigt worden
ist. Die Werkstatt kann diese Informationen nutzen, um bereits frühzeitig
Reparaturmaßnahmen
und/oder Schutzmaßnahmen
durchzuführen
und z. B. ein erforderliches Ersatzteil zu bestellen.
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Eine
Weiterleitung der gewonnen Informationen über die Ausgabeeinrichtung 160 an
einen Verkehrsdienst 410 oder an ein anderes Fahrzeug 411 kann
dazu dienen, die Fahrer von anderen Fahrzeugen über das Vorhandensein von Gegenständen auf der
Fahrbahn zu informieren und sie diesbezüglich zu warnen.
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Die
bisher beschriebene Vorrichtung zum Erkennen von mindestens einem
Gegenstand auf einer Fahrbahnoberfläche mittels eines Körperschallfeldes und
insbesondere deren Auswerteeinrichtung 120 werden vorteilhafterweise
in Form einer Datenverarbeitungsanlage ausgebildet, die einen Hardware- und
einen Softwareteil umfasst. Dabei ist es insbesondere von Vorteil,
wenn das beschriebene Verfahren zum Erkennen des Gegenstandes auf
der Fahrbahn mit seinen zahlreichen Varianten in Form eines Computerprogramms
mit Programmcode ausgebildet wird. Der Programmcode sollte dann
so ausgebildet sein, dass er das soeben beschriebene Verfahren mit
all seinen Varianten ausführen
kann, wenn er auf einem der Hardware der Vorrichtung zugeordneten Rechengerät, insbesondere
einem Mikroprozessor, abläuft.
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Das
Computerprogramm kann gegebenenfalls zusammen mit weiteren Computerprogrammen zur
Steuerung und/oder Regelung der Vorrichtung auf einem computerlesbaren
Datenträger
abgespeichert sein. Bei diesem Datenträger kann es sich um eine Diskette,
eine Compact-Disc, einen sogenannten Flash-Memory oder dergleichen
handeln. Die auf dem Datenträger
abgespeicherte Software kann dann als Produkt an einen Kunden verkauft
werden.
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Weiterhin
ist es möglich,
dass das Computerprogramm – gegebenenfalls
wiederum zusammen mit weiteren Computerprogrammen zur Steuerung und/oder
Regelung der Vorrichtung ohne die Zuhilfenahme eines Datenträgers – über ein
elektronisches Kommunikationsnetzwerk, insbesondere das Internet,
als Produkt an einen Kunden übertragen
und auf diese Weise verkauft wird.
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Zweites Ausführungsbeispiel
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Im
Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel
erfolgt bei dem zweiten Ausführungsbeispiel das
Erkennen von Gegenständen
auf einer Fahrbahnoberfläche
nicht mit Hilfe eines Körperschallfeldes,
sondern mit einem durch den Betrieb des Fahrzeugs bedingten Luftschallfeld
im bodennahen Bereich des Fahrzeugs 200. Für das Erkennen
des Gegenstandes in Form einer Störung des Luftschallfeldes ist
es im Unterschied zu dem oben beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel
nicht erforderlich, dass der Gegenstand, wenn er von der Fahrbahnoberfläche aufgewirbelt
wird, gegen ein Teil des Fahrzeugs 200 aufschlägt; vielmehr
ist es für
die Störung des
Luftschallfeldes ausreichend, wenn der Gegenstand in das Luftschallfeld
eintritt. Die Störung
wird grundsätzlich
auch schon dann hervorgerufen, wenn der Gegenstand auf der Fahrbahnoberfläche liegen bleibt;
sie wird jedoch besonders deutlich, wenn er von der Fahrbahnoberfläche losgelöst, zum
Beispiel in aufgewirbeltem Zustand, in das Luftschallfeld eintritt.
Ein Aufschlagen auf ein Teil des Fahrzeugs ist für die Störung des Luftschallfeldes unbeachtlich.
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Genau
wie die Auswertung des Körperschallfeldes
kann auch die Auswertung des Luftschallfeldes im Hinblick auf Störungen grundsätzlich in
Form der oben beschriebenen beiden Varianten erfolgen, wobei Variante 1 einen
Vergleich von aus den Messdaten der Sensoreinrichtung abgeleiteten Schallmustern
mit bekannten Schallmustern und Variante 2 eine unmittelbare
Auswertung der Messsignale im Hinblick auf deren Frequenz und/oder
Zeitverlauf und dessen Gradienten vorsieht.
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Das
grundsätzliche
Verfahren des Mustervergleiches gemäß Variante 1 ist bei
Verwendung des Luftschallfeldes analog zu dem oben beschriebenen
Verfahren bei der Verwendung von einem Körperschallfeld; allerdings
werden anstelle der dort verwendeten Körperschallmuster nun Luftschallmuster verwendet.
Die Sensoreinrichtung ist deshalb vorzugsweise in Form einer Vielzahl
von im bodennahen Bereich des Fahrzeugs 200 angeordneten
Mikrophonen 116 ausgebildet. Eine Störung und damit der Gegenstand
auf der Fahrbahnoberfläche
werden dann erkannt, wenn die Übereinstimmung
eines aktuellen mit einem ausgewählten
Luftschallmuster nach Maßgabe
durch ein vordefiniertes Luftschallkriterium hinreichend groß genug
ist. Das Luftschallkriterium kann eine hinreichend große Übereinstimmung
beider Luftschallmuster insbesondere anhand derselben Kriterien
definieren, wie sie oben für
das Körperschallkriterium
erwähnt
wurden. Für
die Auswahl des für
den Vergleich nach Variante 1 herangezogenen bekannten
Luftschallmusters aus der Musterbibliothek 300 werden vorzugsweise
die selben Daten herangezogen, die auch für die Auswahl von bekannten Körperschallmustern
herangezogen werden, wie dies oben beschrieben wurde.
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Neben
einem Erkennen, ob ein Gegenstand auf einer Fahrbahnoberfläche liegt
oder nicht, ermöglichen
die beiden Auswertungsvarianten auch die Generierung von zusätzlichen
Informationen über den
Gegenstand, beispielsweise über
dessen Ge wicht, dessen Härte
oder dessen Fluggeschwindigkeit, wenn er aufgewirbelt wird.
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Alle
Informationen, die bei Anwendung von zumindest einer der beiden
Varianten über
einen Gegenstand auf der Fahrbahnoberfläche gewonnen werden, können durch
eine nachträgliche
Plausibilitätsprüfung abgesichert
werden. Für
die Plausibilitätsprüfung bei
Verwendung eines passiven Luftschallfeldes eignen sich grundsätzlich alle
Plausibilisierungsverfahren wie sie oben für das erste Ausführungsbeispiel
erwähnt
wurden, allerdings mit folgenden Ausnahmen. Weil das passiv generierte
Luftschallfeld bereits zur Primärerkennung
des Gegenstandes auf der Fahrbahnoberfläche verwendet wird, kann dasselbe
passive Luftschallfeld nicht mehr zur Plausibilisierung der gewonnenen
Informationen herangezogen werden. Für Plausibilisierungszwecke
ist jedoch die Verwendung eines zusätzlichen, aktiv generierten
Luftschallfeldes im bodennahen Bereich des Fahrzeugs möglich, welches
vorzugsweise mit einer bestimmten Frequenz betrieben wird. Sinnvoll kann
auch die Plausibilisierung mit Hilfe eines passiven oder aktiv generierten
Körperschallfeldes
sein, welches neben dem passiven Luftschallfeld überwacht wird. Voraussetzung
für die
Plausibilisierung ist dann allerdings, dass der zu beobachtende
Gegenstand gegen das Teil des Fahrzeugs, dessen Körperschallfeld
beobachtet wird, aufschlägt.
Die Auswertung des zu Plausibilisierungszwecken verwendeten Körperschallfeldes
kann dann analog zu der oben beschriebenen Auswertung des Plausibilisierungsluftschallfeldes
erfolgen. Alle übrigen
oben für das
erste Ausführungsbeispiel
erwähnten
vorteilhaften Weiterbildungen geltend für das zweite Ausführungsbeispiel
gleichermaßen.
Dazu zählen
insbesondere die Zuordnung von Datum, Uhrzeit und geographischer
Position des Fahrzeugs sowie der Aufschlagposition des Gegenstandes
auf das Fahrzeug zu den aktuell erfassten Luftschallmustern beziehungsweise
Messdaten. Schließlich
ist es auch bei der Verwendung des Luftschallfeldes von Vorteil, wenn
dessen Auswertung z. B. mit Hilfe eines Computerprogramms erfolgt
und die durch die Auswertung gewonnenen Informationen an fahrzeuginterne 401-408 oder
-externe Systeme 409-411 ausgegeben werden.