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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur dosierten Entnahme bzw.
Förderung
von Flüssigkeiten aus
einem Flüssigkeitsbehälter nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Vorrichtungen
der eingangs genannten Art kommen insbesondere dort zum Einsatz,
wo Flüssigkeiten
aus einem Behälter
entnommen und exakt dosiert einem anderen Behälter zugeführt werden müssen. Daher
werden gattungsgemäße Vorrichtungen weit
verbreitet in Laboratorien, chemischen Versuchsanstalten sowie allgemein
bei der Probenentnahme verwendet.
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Im
Sinne der notwendigen exakten Dosierung der zu fördernden bzw. zu entnehmenden
Flüssigkeit
umfassen die gattungsgemäßen Vorrichtungen
im Allgemeinen ein definiert volumenveränderliches Dosierlumen, das
oft in Form einer mit Volumenmarkierungen oder in Form einer mit
einem rastpunktartig verstellbaren Anschlag versehenen Zylinder-Kolben-Kombination
vorliegt.
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Durch
Bewegen des Kolbens im Zylinder des Dosierlumens lässt sich
aus einem Behälter
durch eine Saugleitung Flüssigkeit
in den Dosierzylinder fördern,
von wo aus die Flüssigkeit
wiederum mittels Bewegen des Kolbens durch eine Ausstoßleitung
in einen anderen Behälter
ausgegeben werden kann, um dort beispielsweise analysiert oder mit
anderen Stoffen in einem definierten Mischungsverhältnis vermengt
zu werden.
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Da
bei der chemischen Analyse oder bei chemischen Reaktionen von Stoffmischungen
die exakte Einhaltung bestimmter Molekülmassenverhältnisse und damit die exakte
Zudosierung der einzelnen Stoffe eine entscheidende Rolle spielt,
ist es eine wesentliche Eigenschaft gattungsgemäßer Entnahmevorrichtungen,
dass das tatsächlich
geförderte bzw.
ausgestoßene
Flüssigkeitsvolumen
exakt mit dem an der Entnahmevorrichtung abgelesenen bzw. voreingestellten
Wert übereinstimmt.
Dies kann jedoch nur dann gewährleistet
werden, wenn der gesamte Weg der Flüssigkeit, der insbesondere
Saugleitung, Dosierlumen, Ausstoßleitung sowie im Allgemeinen
eine Anzahl von Ventilen umfasst, vollständig mit Flüssigkeit angefüllt ist
und keinerlei Luft- bzw. Gasblasen enthält.
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Gattungsgemäße Dosier-
oder Entnahmevorrichtungen müssen
daher bei Inbetriebnahme sorgfältig
entlüftet
werden. Die Entlüftung
erfolgt bei solchen Entnahmevorrichtungen, wie sie beispielsweise
aus der
DE 41 37 351
C2 bekannt sind, häufig durch
ein- oder mehrmaliges Betätigen
des Dosierkolbens, wodurch solange ein Gemisch aus Luft und Flüssigkeit
gefördert
wird, bis sämtliche
Gasblasen aus dem Flüssigkeitsweg
entfernt sind.
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Bei
den bekannten Vorrichtungen lässt
sich jedoch die im Flüssigkeitsweg
enthaltene Luft oftmals nicht restlos entfernen. Insbesondere gilt
dies für Restluftmengen,
die in den unvermeidlichen Totvolumina beispielsweise der Ventile
enthalten sind.
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Bei
den bekannten Vorrichtungen gestaltet sich die Entlüftung insbesondere
deshalb besonders schwierig, weil Ansaug- und Abgabe- bzw.
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Druckventile
unten am Dosierzylinder angeordnet sind, die Restluftmengen jedoch
stets bestrebt sind, den höchsten
Punkt im Flüssigkeitsvolumen
am oberen Zylinderrand einzunehmen. Oftmals lassen sich daher bei
den bekannten Vorrichtungen Restluftmengen nur dadurch entfernen,
dass durch rasches und mehrmaliges Auf- und Ab-Bewegen des Förderkolbens
versucht wird, die Restluftmengen zu verwirbeln bzw. zu verschäumen und
im verwirbelten bzw. verschäumten
Zustand aus der Fördervorrichtung auszustoßen
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Im
Ergebnis führt
diese Problematik bei den bekannten Entnahmevorrichtungen in der
Praxis oft zu einer nicht vollständigen
Entlüftung
des Flüssigkeitswegs,
was die Mengengenauigkeit der entnommenen Flüssigkeitsvolumina und damit
die Qualität beispielsweise
von chemischen Reaktionsergebnissen beeinträchtigt.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Entnahmevorrichtung
zu schaffen, die eine äußerst hohe
Präzision
und Zuverlässigkeit beim
dosieren von Flüssigkeiten
erreicht, dabei jedoch gleichzeitig robust und platzsparend aufgebaut ist
sowie dauerhaft zuverlässig
und wartungsfrei arbeitet, und die zudem eine vollautomatische Entlüftung des
Dosierlumens gestattet.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Entnahmevorrichtung nach der Lehre des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In
an sich zunächst
bekannter Weise umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung ein beispielsweise
als Zylinder-Kolben-Kombination vorliegendes, volumenveränderliches
Dosierlumen, eine vom Behälter
zum Dosierlumen führende,
mit einem Saugventil versehene Saugleitung, eine mit dem Dosierlumen
in Verbindung stehende, mit einem Druckventil versehene Ausstoßleitung
und eine einhändig handhabbare
als Pistolengriff ausgeführte
Betätigungsvorrichtung
zur Volumenveränderung
des Dosierlumens.
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Erfindungsgemäß zeichnet
sich die in Rede stehende Vorrichtung jedoch dadurch aus, dass der Anschluss
der Ausstoßleitung
am Dosierlumen am höchsten
Punkt des Dosierlumens angeordnet ist und dass die Zylinderwand
des Zylinders in einem zylinderförmigen
Spalt zwischen einer mit dem Kolben und der Betätigungsvorrichtung verbundenen
Betätigungshülse und
der Kolbenoberfläche
aufnehmbar ist.
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Da
der höchste
Punkt des Dosierlumens gleichzeitig diejenige Stelle darstellt,
an der sich die unerwünschten
Restluftmengen zwangsläufig
ansammeln, bedeutet dies, dass sich eine erfindungsgemäß gestaltete
Entnahmevorrichtung äußerst einfach,
rasch und effektiv entlüften
lässt.
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Es
ist dabei im Gegensatz den bekannten gattungsgemäßen Entnahmevorrichtungen sogar ohne
Weiteres möglich,
auf spezielle Entlüftungsarbeitsgänge, auf
spezielle Schaltstellungen oder zusätzliche Entlüftungsventile,
wie sie bei den bekannten Vorrichtungen oftmals anzutreffen sind,
vollständig
zu verzichten. Denn aufgrund der Anordnung der Verbindung zwischen
Ausstoßleitung
und Dosierlumen am höchsten
Punkt des Dosierlumens findet bereits durch die normale Pumpbewegung
der Entnahmevorrichtung eine vollkommene Entlüftung des gesamten Flüssigkeitsweges
statt.
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Mit
anderen Worten wird bei einer erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung durch
die anfängliche
Betätigung
der Entnahmevorrichtung zunächst
so lange reine Luft gefördert
bzw. aus der Ausstoßleitung
ausgestoßen,
bis der gesamte Flüssigkeitsweg
restlos entlüftet
ist. Anschließend
wird übergangslos
vollkommen luftfreie Flüssigkeit
gefördert,
was sich im praktischen Einsatz der Entnahmevorrichtung als äußerst vorteilhaft
und zeitsparend erweist.
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Es
ist zur Verwirklichung der Erfindung unerheblich, auf welchem Arbeitsprinzip
die Dosier- oder Entnahmevorrichtung basiert bzw. durch welche Elemente
das volumenveränderliche
Dosierlumen gebildet wird, da das Entlüftungsproblem unabhängig vorn
Förderprinzip
der Entnahmevorrichtung auftritt und sich durch die Erfindung ebenso
unabhängig
von diesem Förderprinzip
lösen lässt.
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Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung jedoch wird das volumenveränderliche Dosierlumen durch
eine gegeneinander relativbewegliche Zylinder-Kolben-Kombination
gebildet. Dabei ist es für
die Erfindung nicht wesentlich, wie die Zylinder-Kolben-Kombina tion
angeordnet oder ausgerichtet ist, solange sich der Anschluss der
Ausstoßleitung
am Dosierlumen am höchsten
Punkt des Dosierlumens befindet.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist jedoch der Anschluss der Ausstoßleitung
im Bereich des Bodens des Dosierlumens angeordnet, und die Längsachse
des Dosierlumens schließt
mit der Vertikalen einem spitzen Winkel ein. Dabei weist das bodenseitige
Ende des Dosierlumens zumindest geringfügig nach oben. Beim Einsatz
einer Zylinder-Kolben-Kombination als Dosierlumen bedeutet dies
mit anderen Worten, dass der Anschluss der Ausstoßleitung
im Bereich des Zylinderbodens angeordnet ist und die Längsachse
der Zylinder-Kolben-Kombination einen spitzen Winkel mit der Vertikalen
einschließt,
wobei das kolbenseitige Ende der Zylinder-Kolben-Kombination tiefer liegt als der Zylinderboden.
Auf diese Weise ist gewährleistet,
dass der Anschluss der Ausstoßleitung
sich am höchsten
Punkt des Dosierlumens befindet.
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Auf
welche Weise die Betätigung
der Dosier- bzw. Entnahmevorrichtung erfolgt, ist nicht wesentlich
für die
Erfindung. So kann die Betätigung
in an sich bekannter Weise zum Beispiel dadurch erfolgen, dass mit
einer Hand die Entnahmevorrichtungen festgehalten und mit der anderen
Hand das bewegliche Ende des Dosierlumens bzw. der Kolben des Dosierzylinders
auf und ab bzw. hin- und herbewegt wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Entnahmevorrichtung jedoch eine einhändig handhabbare
Betätigungsvorrichtung, mit
der sich die Volumenänderung
des Dosierlumens herbeiführen
lässt.
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Durch
eine einhändig
handhabbare Betätigungsvorrichtung
wird eine besonders einfache Handhabung der Entnahmevorrichtung
ermöglicht. Dabei
bleibt die andere Hand frei und kann beispielsweise zum Halten von
Gefäßen oder
Behältern
genutzt werden, was sich beim Umfüllen oder Dosieren von Flüssigkeiten
als äußerst wertvoll
erweisen kann.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist dabei die einhändig handhabbare
Betätigungsvorrichtung
als Pistolengriff ausgeführt.
Ein Pistolengriff ist insbesondere dahingehend vorteilhaft, als
damit sowohl die Entnahmevorrichtung sicher gehalten als auch gleichzeitig
der Dosiervorgang ausgelöst
bzw. gesteuert werden kann. Im Sinne eines besonders ergonomischen
und ermüdungsfreien
Dosiervorgangs ist es dabei vorteilhaft, wenn, wie dies gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen ist, die Betätigungsvorrichtung ein Mehr-
bzw. Viergelenkgetriebe zwischen dem Betätigungselement und dem beweglichen
Teil des Dosierlumens aufweist. Durch den Einsatz eines Viergelenkgetriebes
an dieser Stelle lässt
sich eine optimale Kombination aus Betätigungsweg, Betätigungswinkel
und erforderlicher Betätigungskraft
erzielen.
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Ein
einhändiges
Betätigungselement,
beispielsweise ein Pistolengriff, kann, ähnlich wie eine Schere, mit
oder ohne Rückholfeder
ausgeführt
werden. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist jedoch das Betätigungselement
bzw. die Betätigungsvorrichtung
mit einer Rückholfeder
versehen, um so ein besonders einfaches Greifen und eine besonders
einfache Betätigung
der Entnahmevorrichtung zu ermöglichen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Ausstoßleitung
der Entnahmevorrichtung in einem rüsselartigen Schaft geführt, der
gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
gelenkig mit der Entnahmevorrichtung verbunden ist. Die Führung der
Ausstoßleitung in
einem Rüsselelement
erleichtert das Ausbringen von Flüssigkeitsmengen insbesondere
in Behälter mit
engem Halsquerschnitt. Ein Rüsselelement,
das gelenkig mit der Entnahmevorrichtung verbunden ist bzw. ein
Knickgelenk aufweist, erlaubt eine besonders sichere und einfache
Dosierung von Flüssigkeitsmengen
an unzugängliche
Stellen, beispielsweise in Behälter,
die in einem Schrank oder in einem Regal stehen, oder in Behälter mit
schräg
oder waagerecht verlaufendem Hals, wie beispielsweise liegende Kulturflaschen.
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Zur
Kontrolle des Entlüftungszustandes
bzw. der permanent luftfreien Förderung
von Flüssigkeit ist
es gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, dass die Entnahmevorrichtung im Bereich
der Ausstoßleitung
ein Sichtfenster zur Kontrolle des Entlüftungszustands aufweist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Entnahmevorrichtung eine verstellbare Anschlagseinrichtung
zur Begrenzung des maximalen Kolbenhubs des volumenveränderlichen
Dosierlumens auf. Mit der verstellbaren Anschlagseinrichtung lässt sich
die zu fördernde bzw.
zu dosierende Flüssigkeitsmenge
auf einfache Weise vorwählen
sowie bei mehrfacher Dosierung mit hoher Genauigkeit reproduzieren.
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Die
Anschlagseinrichtung umfasst gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eine schwimmend gelagerte, im Gehäuseinneren der Entnahmevorrichtung
angeordnete Gewindehülse,
die zur Verstellung der Anschlagseinrichtung dient. Dabei wird die
Gewindehülse
beispielsweise durch ein am Gehäuse
der Entnahmevorrichtung angeordnetes Rändelrad betätigt, welches drehbar, jedoch
axial unverschieblich mit dem Gehäuse verbunden ist.
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Eine
im Gehäuseinneren
angeordnete, schwimmend gelagerte Gewindehülse ist insofern vorteilhaft,
als sich damit eine besonders genaue Vorwahl des zu fördernden
Volumens erzielen lässt. Die
schwimmende Lagerung der Gewindehülse und die Betätigung durch
ein axialfestes Rändelrad
führen
zu einer besonders kompakten Bauweise der Entnahmevorrichtung und
verhindern zudem die Gefahr des Eindringens von Verschmutzungen über den Verstellmechanismus
in das Gehäuse
der Entnahmevorrichtung.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Entnahmevorrichtung eine am Gerätefuß angeordnete Überwurfmutter,
mit der sich die Entnahmevorrichtung auf Flaschen und dergleichen
befestigen lässt.
Dabei sind Überwurfmutter
und Gerätefuß mit zueinander
korrespondierenden Sägezahnkonturen
ausgestattet, die auch im aufgeschraubten Zustand der Entnahmevorrichtung
ein definiert stufenweises Verdrehen der Entnahmevorrichtung relativ
zur Flasche erlauben.
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Besonders
bevorzugt weist dabei die Überwurfmutter
bzw. der Gewindehals des Behälters
einen Axialanschlag auf, der den Aufschraubweg der Überwurfmutter
auf das Gewinde des Behälters
dergestalt begrenzt, dass ein zum Verdrehen der Entnahmevorrichtung
ausreichendes Spiel zwischen Überwurfmutter,
Gerätefuß und Flaschenhals
verbleibt. Zur Stabilisierung des Sitzes der Entnahmevorrichtung
auf dem Flaschenhals ist dabei zwischen dem Absatz der Überwurfmutter
und dem korrespondierenden Absatz des Gerätefußes ein axial wirkendes Druckfederelement
angeordnet.
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Auf
diese Weise wird ein definierter und fester Sitz der Entnahmevorrichtung
auf der Flasche erzielt, während
gleichzeitig das stufenweise Verdrehen der Entnahmevorrichtung gegenüber der
Flasche oder dem Behälter
auch im festgeschraubten Zustand noch ohne Weiteres möglich ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Entnahmevorrichtung eine Mehrzahl von
Adaptern, die sich wahlweise mit der Überwurfmutter der Entnahmevorrichtung
verschrauben bzw. als Überwurfmutter
verwenden lassen. Auf diese Weise kann die Entnahmevorrichtung direkt
an verschiedenste Flaschen oder Behälter angeschlossen werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele
darstellender Zeichnungen näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 in isometrischer Darstellung
eine Ausführungsform
einer Entnahmevorrichtung;
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2 in schematischer perspektivischer Darstellung
die Entnahmevorrichtung gemäß 1 mit teilweise entferntem
Gehäuse;
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3 die Entnahmevorrichtung
gemäß 1 und 2 im seitlichen Längsschnitt;
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4 die Entnahmevorrichtung
gemäß 1 bis 3 in teilweise geschnittener Seitenansicht;
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5 die Zylinder-Kolben-Kombination
der Entnahmevorrichtung gemäß 1 bis 4 in schematischer perspektivischer Darstellung;
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6 die Anschlüsse von
Saug- und Ausstoßleitung
am Zylinder der Entnahmevorrichtung gemäß 1 bis 5 in
vergrößerter Schnittdarstellung;
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7 die Entnahmevorrichtung
gemäß 1 bis 6 im frontalen Längsschnitt; und
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8 in schematischer, teilweise
geschnittener Darstellung eine Ausführungsform des Flaschenanschlusses
einer Entnahmevorrichtung.
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1 zeigt eine Ausführungsform
einer Entnahmevorrichtung 1 in isometrischer Darstellung. Man
erkennt zunächst
die durch ein Kunststoffgehäuse 2 gebildete
pistolenartige Form der Entnahmevorrichtung, die einen flächig ausgestalteten
Betätigungsgriff 3 aufweist.
Weiterhin sind in 1 die
gerändelte Überwurfmutter 4,
ein Teil der Saugleitung 5, ein Rändelrad 6 zur Vorwahl
der zu fördernden
Flüssigkeitsmenge,
ein Anzeigeschieber 7 zum Ablesen der am Rändelrad 6 voreingestellten
Fördermenge sowie
ein zweiteiliger Förderrüssel 8 mit
einer Ausstoßleitung 9 dargestellt.
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Man
erkennt den im Gegensatz zu den bekannten Entnahmevorrichtungen äußerst ergonomischen
Aufbau der Entnahmevorrichtung 1, die sich infolge der
im Wesentlichen horizontalen Anordnung des bei 10 befindlichen
Dosierzylinders auf einfachste Weise sowie besonders sicher mit
lediglich einer Hand bedienen lässt.
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2 zeigt in schematischer
perspektivischer Darstellung die Entnahmevorrichtung 1 gemäß 1, wobei die beiden Kunststoff-Gehäusehälften 2 entfernt
wurden, um den inneren Aufbau der Entnahmevorrichtung 1 sichtbar
zu machen.
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Man
erkennt zunächst
das durch den in der Darstellung ebenfalls entferntem Pistolengriff 3 betätigte Viergelenkgetriebe 11,
das über
den auf einer Hohlwelle bei 12 gelagerten Haupthebel 13 die
Zylinder-Kolben-Kombination 10 antreibt.
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Außerdem geht
aus 2 hervor, dass erfindungsgemäß die automatische
und vollständige
Entlüftung
der Entnahmevorrichtung 1 lediglich durch Betätigen des
Pistolengriffs 3 erfolgen kann, da sich der Anschluss 14 der
Ausstoßleitung 9 am
höchsten Punkt
der Zylinder-Kolben-Kombination 10 der
Entnahmevorrichtung 1 befindet.
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3 zeigt einen seitlichen
Längsschnitt durch
eine Entnahmevorrichtung 1. Man erkennt wieder das durch
den Pistolengriff 3 betätigte
Viergelenkgetriebe 11, durch das über den Haupthebel 13 wiederum
der Kolben 15 im Förderzylinder 16 bewegt wird.
Durch die hin- und hergehende Bewegung des Kolbens 15 im
Förderzylinder 16 wird
aus einem nicht dargestellten ersten Behälter über die Saugleitung 5 Flüssigkeit
in den Zylinderraum 16 gesaugt und anschließend über das
Druckventil 17 durch die Ausstoßleitung 9 in einen
weiteren, ebenfalls nicht dargestell ten Behälter ausgestoßen. Dabei
werden zunächst
jegliche im Flüssigkeitsweg
befindliche Luftmengen, die sich aufgrund des hydrostatischen Auftriebs
vor dem Druckventil 17 bzw. am höchsten Punkt 19 der
Ausstoßleitung 9 sammeln, über die Ausstoßleitung 9 aus
dem Flüssigkeitsweg
entfernt.
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Die
vollständige
Entfernung von Restluftmengen aus dem Flüssigkeitsweg und insbesondere aus
dem Zylinderraum 16 vor dem eigentlichen Förderbeginn
ist entscheidend für
die genaue Übereinstimmung
der tatsächlich
geförderten
Flüssigkeitsmenge
mit dem an einer Skala des Rändelrads 6 bzw.
an einer Skala im Bereich des Anzeigeschiebers 7 voreingestellten
bzw. ablesbaren Flüssigkeitsvolumen.
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Ferner
geht aus 3 hervor, auf
welche Weise mittels des Rändelrads 6 die
pro Kolbenhub auszustoßende
Flüssigkeitsmenge
voreingestellt werden kann. Zur leichteren Erkennbarkeit der Funktionsweise
der Volumenvoreinstellung über
das Rändelrad 6 ist 3 ein Querschnitt 20 durch
die Verstelleinrichtung und durch den Kolben 15 hinzugefügt.
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Die
Voreinstellung des pro Kolbenhub auszustoßenden Zylindervolumens 16 erfolgt
durch Drehen am Rändelrad 6,
das drehbeweglich, jedoch in axialer Richtung fest mit dem Gehäuse 2 der
Entnahmevorrichtung 1 verbunden ist. Das Rändelrad 6 weist
an seiner zylindrischen Innenoberfläche ein Bewegungsgewinde 21 auf,
das in ein korrespondierendes Bewegungsgewinde 21 einer
axial schwimmend in den Gehäusehälften 2 der
Entnahmevorrichtung 1 gelagerten, gegenüber dem Gehäuse 2 drehfest angeordneten
Gewindehülse 22 eingreift.
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Die
Gewindehülse 22 wiederum
bildet bei 23 über
eine Justierschraube 24 einen Axialanschlag für eine Betätigungshülse 25 bzw.
für den
Kolben 15, wobei der Kolben 15 über die
Betätigungshülse 25 mittels
des Haupthebels 13 im Zylinder 16 sowie in der
Gewindehülse 22 hin-
und herbewegt werden kann, um so definierte Flüssigkeitsmengen über die Saugleitung 5 durch
die Ausstoßleitung 9 zu
fördern.
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Die
axial verschiebliche Betätigungshülse 25 ist über den
Anzeigeschieber 7, der durch die schlitzförmige Gehäuseausnehmung 26 geführt wird,
drehfest mit dem Gehäuse 2 verbunden.
Um beim Einstellen der auszustoßenden
Flüssigkeitsmenge über das Rändelrad 6 ein
Mitdrehen der Gewindehülse 22 zu verhindern,
ist diese mittels zweier Nuten 27, in die zwei formkorrespondierende,
auf der Betätigungshülse 25 angeordnete
vorspringende Absätze 27 eingreifen, über die
drehfest mit dem Gehäuse 2 verbundene
Betätigungshülse 25 ebenso
gegen Verdrehen gesichert.
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Zwischen
der Betätigungshülse 25 und
dem Kolben 15 verbleibt ein zylinderringförmiger Raum 28,
in den die Wandung des Zylinders 16 bei der Förderbewegung
des Kolbens 15 eindringen kann. Dies dient einerseits dem äußerst platzsparenden
Aufbau der pistolenförmigen
Entnahmevorrichtung 1, da auf diese Weise der Kraftangriff
des Haupthebels 13 nicht am hinteren Bereich 23 des
Kolbens 15 erfolgen muss. Vielmehr kann der Kraftangriff
dank der Betätigungshülse 25 mittels
in 3 nicht dargestellter, auf
der Betätigungshülse 25 angeordneter
und mit entsprechenden Ausnehmungen 29 des Haupthebels 13 in
Eingriff bringbarer Fortsätze 30 im
Bereich des vorderen, in den Zylinder 16 eintauchenden
Abschnitts des Kolbens 15 beim Anzeigeschieber 7 erfolgen,
wie dies insbesondere aus der Darstellung der 4 hervorgeht.
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Ein
weiterer Vorteil der die Wandung des Zylinders 16 umgreifenden
Betätigungshülse 25 liegt darin,
dass auf diese Weise zusammen mit dem Gehäuse 2 der Entnahmevorrichtung 1 eine
Labyrinthdichtung gebildet wird, die das Eindringen von Verschmutzungen
in den Bereich der Zylinder-Kolben-Kombination 15, 16 und
in den Bereich des Verstellmechanismus äußerst wirkungsvoll verhindert. Insbesondere
wird hierdurch die für
Präzision,
Leichtgängigkeit
und Dichtigkeit der Entnahmevorrichtung 1 in großem Maße verantwortliche
Außenoberfläche des
Kolbens 15 wirkungsvoll vor Verschmutzungen geschützt.
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Schließlich geht
aus 3 noch die Anordnung
des Sichtfensters 31 im Bereich des zweiteiligen Förderrüssels 8 hervor.
Dank des Sichtfensters 31 kann beim Entlüften der
Fördereinrichtung 1 sowie im
Förderbetrieb
der Fördereinrichtung 1 auf
einfachste Weise kontrolliert werden, ob noch Luft oder bereits
Flüssigkeit
gefördert
wird.
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In 4 ist dargestellt, wie bei
der Betätigung
des Pistolengriffs 3 über
Viergelenkgetriebe 11, Haupthebel 13 und Betätigungshülse 25 die
Zylinder-Kolben-Kombination 15, 16 dergestalt
bewegt wird, dass eine definierte Flüssigkeitsmengen über die
Ausstoßleitung 9 gefördert wird.
Zu selbsttätigen Rückführung des
Kolbens 15 in seine Ausgangsstellung dient eine Schraubenfeder 32,
die sich bei 33 am Haupthebel 13 und bei 34 an
den Gehäusehälften 2 der
Entnahmevorrichtung 1 abstützt.
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5 zeigt in vergrößerter,
perspektivischer Darstellung die Zylinder-Kolben-Kombination 15, 16. Zur
besseren Erkennbarkeit der Zylinder-Kolben-Kombination 15, 16 sind
in 5 die Gehäusehälften 2 der
Entnahmevorrichtung 1 nicht dargestellt. Man erkennt die
Betätigungshülse 25 mit
den vorspringende Absätzen 27,
in die die formkorrespondierenden Nuten 27 der nicht dargestellten
Gewindehülse 22 eingreifen,
um das Verdrehen der Gewindehülse 22 beim
Betätigen
des ebenfalls nicht dargestellten Rändelrads 6 zu verhindern.
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Die
Darstellung der 6 verdeutlicht
nochmals in vergrößerter Skizzendarstellung,
dass dank der erfindungsgemäßen Anordnung
der Verbindung zwischen der Ausstoßleitung 9 und dem
Fördervolumen
des Zylinders 16 an der höchsten Stelle 35 des Zylindervolumens 16 jegliche
Restluftmengen durch lediglich einmaliges Betätigen der Entnahmevorrichtung 1 durch
die Ausstoßleitung 9 ausgestoßen werden
können.
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7 zeigt einen frontalen
Längsschnitt durch
die Entnahmevorrichtung 1. Man erkennt insbesondere die
Anordnung des Haupthebels 13 auf der durch die beiden Gehäusehälften 2 gebildeten Hohlwelle 12 sowie
die auf zwei zylinderförmigen
Absätzen
des Haupthebels 13 angeordnete Schraubenfeder 32,
die sich bei 33 am Haupthebel 13 sowie bei 34 am
Gehäuse 2 der
Entnahmevorrichtung 1 abstützt.
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Außerdem geht
aus 7 bzw. 8 hervor, auf welche Weise
die Verschraubung der Entnahmevorrichtung 1 mit einem nicht
dargestellten Flüssigkeitsbehälter erfolgen
kann, wobei gleichzeitig durch eine spezielle Gestaltung des Fußes der
Entnahmevorrichtung 1 sowie der Überwurfmutter bzw. des Adapters 36 eine
stufenweise Drehbarkeit der Entnahmevorrichtung 1 auf dem
Flüssigkeitsbehälter auch
im verschraubten Zustand mit dem Flüssigkeitsbehälter gewährleistet
wird. Hierzu weist die Entnahmevorrichtung 1 eine drehbare Überwurfmutter
bzw. einen Adapter 36 auf, der sich mittels eines Elastomerrings bzw.
mittels einer Schraubendruckfeder 37 auf einen am Gerätefuß der Entnahmevorrichtung 1 angeordneten
Ringbund 38, sowie ferner über eine sägezahnförmige Gestaltung des oberen
Randes 39 der Überwurfmutter
bzw. des Adapters 36 auf einem formkorrespondierend ebenfalls
sägezahnförmig gestalteten
Absatz 40 des Gerätefußes der
Entnahmevorrichtung 1 abstützt.
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Durch
geeignete Gestaltung des in den 7 und 8 nicht dargestellten Flaschenhalses
bzw. durch eine entsprechende Gestaltung der Überwurfmutter bzw. des Adapters 36,
durch die der Aufschraubweg der Überwurfmutter
auf das Gewinde des Flaschenhalses begrenzt wird, lässt sich
auf diese Weise erreichen, dass die Entnahmevorrichtung 1 auch
dann noch stufenweise gegenüber
dem Flüssigkeitsbehälter verdreht
werden kann, wenn sie fest mit dem Flüssigkeitsbehälter verschraubt
ist.
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Im
Ergebnis wird somit erkennbar, dass die erfindungsgemäße Entnahmevorrichtung
dank der besonderen Anordnung der Zylinder-Kolben-Kombination sowie
dank der pistolenartig einhändigen
Bedienbarkeit sowohl entscheidende Erleichterungen und Verbesserungen
bei der Entlüftung
der Entnahmevorrichtung, als auch eine ganz wesentlich verbesserte
Ergonomie, Handhabbarkeit und damit Sicherheit am chemischen oder
Laborarbeitsplatz bietet. Gegenüber
den bekannten, nach dem Stand der Technik bisher häufig kompliziert
zu handhabenden, empfindlichen und verhältnismäßig störungsanfälligen Dosier- bzw. Entnahmevorrichtungen
stellt die erfindungsgemäße Entnahmevorrichtung
einen ganz entscheidenden Fortschritt für die chemische Praxis dar.