DE10320920A1 - Heizgerät mit einer Abgasabführung - Google Patents
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Abstract
Das Heizgerät (10) ist mit einem Brenner (16), einer Brennluftzuführung (12) für Brennluft und einer Abgasabführung (20) für Brenngase versehen. Um insbesondere während der Startphase des Heizgerätes (10) verhältnismäßig geringe Emissionswerte zu erreichen, ist eine Rückführung (46) für einen Teil der Brenngase aus der Abgasabführung (20) in die Brennluftzuführung (12) vorgesehen.
Description
- Hintergrund der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Heizgerät mit einem Brenner, einer Brennluftzuführung für Brennluft und einer Abgasabführung für Abgas bzw. Brenngase. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes mit einem Brenner, einer Brennluftzuführung für Brennluft und einer Abgasabführung für Brenngase, sowie eine Verwendung eines solchen Verfahrens bei einem Heizgerät.
- Heizgeräte der oben genannten Art sind insbesondere für mobile Anwendungen konzipiert und dienen beispielsweise bei Kraftfahrzeugen als Zusatzheizeinrichtung zum Vorwärmen von Kühlwasser eines Verbrennungsmotors oder als Standheizeinrichtung zum Beheizen eines Fahrgastraumes.
- Die Heizgeräte weisen jeweils einen Brenner auf, zu dem mit Hilfe einer Brennluftzuführung Brennluft und mit Hilfe einer Brennstofffördereinrichtung insbesondere flüssiger Brennstoff gefördert werden kann. Brennluft und Brennstoff werden im Brenner gemischt und verbrannt. Aus dem Brenner treten nachfolgend Brenngase aus, die zum Erwärmen eines flüssigen oder gasförmigen Wärmeträgers dienen. Die Brenngase werden durch eine Abgasabführung an die Umgebung des Heizgerätes abgeführt.
- Bekannte Heizgeräte weisen den Nachteil auf, dass insbesondere im Zusammenspiel mit schwer verdampfbaren Brennstoffen und tiefen Temperaturen ausgeklügelte Warmlauf-Phasen vorgesehen werden müssen, damit auch während des Starts des jeweiligen Heizgerätes die geforderten Emissionswerte eingehalten werden können.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Heizgerät bereitzustellen, das insbesondere während der Startphase verhältnismäßig geringe Emissionswerte aufweist. Insbesondere soll bei tiefen Temperaturen und schwer verdampf- und entflammbaren Brennstoffen der Startablauf beschleunigt werden.
- Erfindungsgemäße Lösung
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem eingangs genannten Heizgerät gelöst, bei dem eine Rückführung für einen Teil der Brenngase aus der Abgasabführung in die Brennluftzuführung vorgesehen ist. Ferner ist die Aufgabe mit einem oben genannten Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes gelöst, mit dem Schritt: Rückführen von einem Teil der Brenngase aus der Abgasabführung in die Brennluftzuführung. Darüber hinaus ist die Aufgabe auch durch Verwendung eines erfindungsgemäßen Heizgerätes gelöst dessen Brenner eine Venturi-Düse aufweist, dessen Brenner Brennstoffe vor der Verbrennung verdampft oder zerstäubt, oder insbesondere für schwer verdampfbare Brennstoffe, wie PME oder RME, vorgesehen ist.
- Erfindungsgemäß ist bei einem Heizgerät eine Rückführung eines Teils des Brenngases bzw. Abgases in die Brennluftzuführung bzw. den Ansaugtrakt des Heizgerätes vorgesehen. Die Rückführung des Brenngases führt zu einer Erhöhung der Temperatur der Brennluft, zu einer schnelleren Erwärmung der Brenner struktur und damit zu einem schnelleren Durchzünden einer Pilotflamme im Brenner.
- Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass bei herkömmlichen Brennern die Brennluft bzw. Ansaugluft in der Regel verhältnismäßig kalt ist und es daher insbesondere während der Warmlauf-Phase zu einer teilweise ungenügenden Verdampfung und Verbrennung von Brennstoff kommen kann. Durch teilverbrannte Brennstoffe im Abgas steigen die Emissionswerte entsprechend an. Die erfindungsgemäße Rückführung führt zu einer Nachverbrennung zumindest eines Teils dieser Brennstoffe und reduziert auch dadurch die Emissionswerte des Heizgerätes.
- Die Erfindung beschleunigt das Starten des Heizgerätes und reduziert darüber hinaus negative Begleiterscheinungen wie Qualm oder Geruch. Ferner ist die Gefahr eines Flammabbruchs während der Startphase verhältnismäßig klein. Bei einem erfindungsgemäßen Heizgerät sind verhältnismäßig wenige Wiederholungen beim Zünden notwendig. Dies schont die beim Zünden betroffenen Bauteile, wie beispielsweise Glühstift und Flammwächter, und führt zu einer geringeren thermischen Wechselbelastung des gesamten Brenners. Ferner verbessert sich der Einsatzbereich des Heizgerätes für relativ schwer entzündbare Brennstoffe (RME) zu tieferen Temperaturen hin. Auch das Startverhalten des Heizgerätes bei einem Betrieb in großer Höhe mit relativ geringer Luftdichte wird positiv beeinflusst.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
- Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist in der Rückführung ein Ventil, insbesondere in Form einer Klappe, zum Steuern der pro Zeiteinheit durch die Rückführung geleiteten Menge Brenngas vorgesehen. Mit dem Ventil kann gezielt die Zusammensetzung der zum Brenner geführten Luft, die sich erfindungsgemäß aus frischer Brennluft und rückgeführtem Abgas zusammensetzt, beeinflusst und verändert werden. Da sich diese Steuerung auch auf den Sauerstoffgehalt der Brennluft auswirkt, wird vorteilhaft die Brennstoffdosierung oder die Brennluftförderung (z.B. die Leistung eines Brennluftgebläses) nachgeregelt, um ein stöchiometrisches Verhältnis zwischen Brennstoff und Brennluft zu bewahren.
- Die Steuerung des Ventils erfolgt vorteilhaft elektronisch. Alternativ sind preiswertere und robustere Steuervarianten mit einem Memory-Metall-Aktuator oder einem Dehnstoff-Element bzw. Bimetall-Element möglich und sinnvoll. Dehnstoff-Elemente sind grundsätzlich aus PKW-Thermostaten bekannt. Mit Hilfe solcher nicht-elektronischer Steuervarianten kann besonders einfach die Temperatur des Brenngases ermittelt und das Ventil in Abhängigkeit der ermittelten Temperatur gesteuert bzw. geregelt werden.
- Alternativ oder zusätzlich kann vorteilhaft ein Sensor zum Ermitteln des Sauerstoffgehalts des Brenngases und/oder der Brennluft zum Einsatz kommen, um das Ventil in Abhängigkeit des ermittelten Sauerstoffgehalts zu steuern bzw. zu regeln.
- Die erfindungsgemäße Rückführung für einen Teil der Brenngase ist ferner vorteilhaft als separates Modul am Heizgerät ausgebildet ist. Ein solches Modul kann auch bei bestehenden Heizgeräten nachgerüstet werden. Alternativ kann die erfindungsgemäße Abgasrückführung direkt in das Heizgerät integriert sein.
- Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Heizgerät ferner optimiert werden, indem die weiteren Baugruppen des Heizgerätes auf die erfindungsgemäße Abgasrückführung abgestimmt werden. Es ist dabei insbesondere vorteilhaft, wenn ein Gebläse zum Zuführen von Brennluft zum Brenner und eine Einrichtung zum Anheben der Förderleistung des Gebläses während des Rückführens von Brenngas vorgesehen sind.
- Die erfindungsgemäße Rückführung von einem Teil des Abgases ist besonders gewinnbringend bei Heizgeräten einsetzbar, deren Brenner Brennstoff vor der Verbrennung zu einem Spray oder Nebel aufarbeitet, insbesondere durch eine Hochdurck-Spraydüse oder ein Niederdruck-System mit einer Venturi- oder Prefilming-Düse versehen ist.
- Darüber hinaus ist die Erfindung besonders für solche Heizgeräte geeignet, deren Brenner zum Verbrennen von schwer verdampfbaren Brennstoffen, insbesondere von PME oder RME eingerichtet ist.
- Kurzbeschreibung der Zeichnung
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Heizgerätes anhand der beigefügten schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 einen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Heizgerätes. - In
1 ist ein Heizgerät10 veranschaulicht, das als wesentliche Baugruppen eine Brennluftzuführung12 , eine Brennstoffzuführung14 , einen Brenner16 , einen Wärmeübertrager18 und eine Abgasabführung20 aufweist. - Die Brennluftzuführung
12 ist mit einem Brennluftkanal22 gestaltet, in den hinein aus der Umgebung des Heizgerätes10 durch eine Brennlufteinlassöffnung24 hindurch Brennluft von einem Brennluftgebläse26 angesaugt werden kann. Stromabwärts vom Brennluftgebläse26 befindet sich in dem Brennluftkanal22 ein Sensor28 zum Ermitteln des Sauerstoffgehalts der Brennluft. - Der Brennluftkanal
22 führt in eine kreiszylindrische Brennkammer30 des Brenners16 . Die Brennkammer30 ist durch eine Ringwand bzw. einen Einschnürring32 von einer Nachbrennkammer34 getrennt. Aus der Nachbrennkammer34 führt ein becherförmiger Brenngaskanal36 zu einer Brenngasauslassöffnung38 . Die Brennkammer30 , die Nachbrennkammer34 , der Brenngaskanal36 und die Brenngasauslassöffnung38 bilden zusammen die Abgasabführung20 des Heizgerätes10 . - Der Brenngaskanal
36 ist von dem Wärmeübertrager18 umgeben, der ebenfalls becherförmig mit einem Wärmeträgerkanal40 für einen flüssigen Wärmeträger gestaltet ist. In den Wärmeträgerkanal40 führt eine Wärmeträgereinlassöffnung42 hinein und eine Wärmeträgerauslassöffnung44 heraus. - Zwischen dem Brenngaskanal
36 und der Saugseite des Brennluftgebläses26 ist eine Rückführung46 ausgebildet. Die Rückführung46 ermöglicht es, dass ein Teil des im Brenner entstehenden Brenngases in den Brennluftkanal22 hinein geführt wird. Das Rückführen von Brenngasen erfolgt insbesondere während einer Startphase des Heizgerätes10 . - Zur Steuerung der pro Zeiteinheit rückgeführten Brenngasmenge ist die Rückführung
46 mit einem Rückführkanal48 ausgebildet, in dem ein Ventil50 in Gestalt einer fernsteuerbaren Klappe angeordnet ist. Die Klappe bzw. das Ventil50 kann mit einer nicht veranschaulichten Steuereinrichtung in Abhängigkeit von dem vom Sensor28 ermittelten Sauerstoffgehalt der Brennluft gesteuert werden. Alternativ oder zusätzlich ist eine Steuerung bzw. Regelung des Ventils50 auf der Grundlage der Temperatur des Brenngases in der Brennkammer30 , in der Nachbrennkammer34 und/oder im Brenngaskanal36 möglich. - Abschließend sei angemerkt, dass sämtlichen Merkmalen, die in den Anmeldungsunterlagen und insbesondere in den abhängigen Ansprüchen genannt sind, trotz dem vorgenommenen formalen Rückbezug auf einen oder mehrere bestimmte Ansprüche, auch einzeln oder in beliebiger Kombination eigenständiger Schutz zukommen soll.
-
- 10
- Heizgerät
- 12
- Brennluftzuführung
- 14
- Brennstoffzuführung
- 16
- Brenner
- 18
- Wärmeübertrager
- 20
- Abgasabführung
- 22
- Brennluftkanal
- 24
- Brennlufteinlassöffnung
- 26
- Brennluftgebläse
- 28
- Sensor
- 30
- Brennkammer
- 32
- Ringwand
- 34
- Nachbrennkammer
- 36
- Brenngaskanal
- 38
- Brenngasauslassöffnung
- 40
- Wärmeträgerkanal
- 42
- Wärmeträgereinlassöffnung
- 44
- Wärmeträgerauslassöffnung
- 46
- Rückführung
- 48
- Rückführkanal
- 50
- Ventil
Claims (18)
- Heizgerät (
10 ) mit einem Brenner (16 ), einer Brennluftzuführung (12 ) für Brennluft und einer Abgasabführung (20 ) für Brenngase, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rückführung (46 ) für einen Teil der Brenngase aus der Abgasabführung (20 ) in die Brennluftzuführung (12 ) vorgesehen ist. - Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rückführung (
46 ) ein Ventil (50 ), insbesondere in Form einer Klappe, zum Steuern der pro Zeiteinheit durch die Rückführung (46 ) geleiteten Menge Brenngas vorgesehen ist. - Heizgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (
50 ) fernsteuerbar ausgebildet und eine elektronische Steuerung zum Steuern des Ventils (50 ) vorgesehen ist. - Heizgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (
50 ) fernsteuerbar ausgebildet und ein Memory-Metall-Aktuator zum Steuern des Ventils (50 ) in Abhängigkeit von der Temperatur des Brenngases vorgesehen ist. - Heizgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (
50 ) fernsteuerbar ausgebildet und ein Dehnstoff-Element zum Steuern des Ventils (50 ) in Abhängigkeit von der Temperatur des Brenngases vorgesehen ist. - Heizgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (
28 ) zum Ermitteln des Sauerstoffgehalts des Brenngases und/oder der Brennluft und eine Einrichtung zum Steuern des Ventils (50 ) in Abhängigkeit des ermittelten Sauerstoffgehalts vorgesehen sind. - Heizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückführung (
46 ) für einen Teil der Brenngase als separates Modul am Heizgerät (10 ) ausgebildet ist. - Heizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gebläse (
26 ) zum Zuführen von Brennluft zum Brenner (16 ) und eine Einrichtung zum Anheben der Förderleistung des Gebläses (26 ) während des Rückführens von Brenngas vorgesehen sind. - Heizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (
16 ) mit einer Venturi-Düse versehen ist. - Heizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (
16 ) zum Verbrennen von schwer verdampfbaren Brennstoffen, insbesondere von PME oder RME eingerichtet ist. - Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes (
10 ) mit einem Brenner (16 ), einer Brennluftzuführung (12 ) für Brennluft und einer Abgasabführung (20 ) für Brenngase, gekennzeichnet durch den Schritt: Rückführen von einem Teil der Brenngase aus der Abgasabführung (20 ) in die Brennluftzuführung (12 ). - Verfahren nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch den Schritt: Steuern der durch die Rückführung (
46 ) geleiteten Menge Brenngas. - Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch den Schritt: Rückführen von Brenngasen während der Startphase des Heizgerätes (
10 ). - Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch die Schritte: Ermitteln der Temperatur des Brenngases und Steuern der durch die Rückführung (
46 ) geleiteten Menge Brenngas in Abhängigkeit der ermittelten Temperatur. - Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, gekennzeichnet durch die Schritte: Ermitteln des Sauerstoffgehalts der Brennluft und/oder des Brenngases und Steuern der durch die Rückführung (
46 ) geleiteten Menge Brenngas in Abhängigkeit des ermittelten Sauerstoffgehalts. - Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, gekennzeichnet durch den Schritt: Erhöhen der Förderleistung eines Gebläses (
26 ) das Brennluft zum Brenner (16 ) fördert, während des Rückführens von Brenngas. - Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 11 bis 16 bei einem Heizgerät (
10 ) dessen Brenner (16 ) Brennstoff vor der Verbrennung zu einem Spray oder Nebel aufarbeiten kann, insbesondere durch eine Hochdurck-Spraydüse oder ein Niederdruck-System mit einer Venturi- oder Prefilming-Düse. - Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 11 bis 16 bei einem Heizgerät (
10 ) dessen Brenner (16 ) für schwer verdampfbare Brennstoffe, insbesondere für PME oder RME vorgesehen ist.
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