DE10320677B4 - Seilzugsystem - Google Patents

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Abstract

Ein Seilzugsystem, insbesondere ein Bowdenzugsystem, aufweisend:
a. einen Seilzug (10);
b. eine Seilführung mit einer Stützstruktur (30) zur Aufnahme des Seilzugs (10); wobei
c. die Stützstruktur (30) ausschließlich in axialer Richtung einander benachbarte ringförmige Elemente (40) umfasst, deren Stirnseiten (42) auch im unbelasteten Zustand direkt aneinander anliegen, um Kräfte in axialer Richtung des Seilzugs (10) zu übertragen; wobei
d. die Stirnseiten (42) über ihren radialen Verlauf eine konvex verlaufende, kreisbogenförmige Form aufweisen, um sich wirksam zu berühren; und wobei
e. der Radius (R) des Kreisbogens gleich der Querschnittsbreite (e) der ringförmigen Elemente (40) ist.

Description

  • 1. Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Seilzugsystem, insbesondere ein Bowdenzugsystem, welches zur Übermittlung von Druck- und Zugkräften und Verschiebungen vorzugsweise in Kraftfahrzeugen verwendet wird.
  • 2. Hintergrund der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Seilzugsystem, das sich aus einem Seilzug und einer Stützstruktur zusammensetzt. Derartige Systeme sind beispielsweise als Bowdenzüge bekannt. Sie dienen der Übertragung von Kräften, indem eine Relativbewegung zwischen dem Seilzug und der Stützstruktur ausgeführt wird. Diese Kräfte umfassen einerseits Zugkräfte und andererseits Druckkräfte. Die Übertragung der Kräfte wird dadurch ermöglicht, dass ein Abstützen an der Stützstruktur erfolgt, um den Seilzug in die gewünschte Richtung auszulenken. Auf diese Weise ergibt sich die oben erwähnte Relativbewegung zwischen Seilzug und Stützstruktur. Die Stützstruktur stellt daher eine Gegenkraft zu der durch den Seilzug zu übertragenen Kraft bereit.
  • Eine weitere Funktion der Stützstruktur besteht darin, den Seilzug zu halten und vor äußeren Einflüssen physikalischer und chemischer Art zu schützen.
  • Die genannten Seilzugsysteme werden beispielsweise zur Betätigung von Bremsen, Klappen oder Hebeln vorzugsweise in Kraftfahrzeugen verwendet. Andere Anwendungsgebiete sind Maschinen jeglicher Art oder auch Fahrräder, wie sie im alltäglichen Leben verwendet werden. Der Vorteil dieser Seilzugsysteme besteht in ihrer Flexibilität, so dass sie über beliebige Wege verlegt werden können. Daher ist auch eine Kraftübertragung über einen beliebigen Weg möglich, ohne das beispielsweise Hebelverbindungen genutzt werden müssen. Die Flexibilität bzw. die Verlegung des Seilzugsystems entlang eines beliebigen Weges ist nur dadurch beschränkt, dass das Seilzugsystem nicht über einen bestimmten Winkel hinaus geknickt werden darf, weil dann ein Einklemmen des Seilzuges innerhalb der Stützstruktur erfolgt. Dieses Einklemmen blockiert die Bewegung des Seilzuges, wodurch weder eine Relativbewegung noch die Übertragung von Kräften mit Hilfe des Seilzugsystems möglich ist.
  • Bekannte Seilzugssysteme werden beispielsweise in der US 443 238 808 A und in der US 5 245 887 A beschrieben. Diese Dokumente des Standes der Technik offenbaren mehradrige Seilzüge, meist aus Stahl, die von Stützstrukturen in Form einer Spiralfeder umgeben sind. Diese Stützstrukturen in Form einer Spiralfeder weisen eine Mehrzahl von Windungen auf, wobei jeweils mehr oder weniger große Abstände zwischen den gegenüberliegenden Stirnseiten der einzelnen Windungen vorhanden sind. Dieser Abstand zwischen den Windungen ist für die Funktion des Seilzugsystems von Nachteil. Wird beispielsweise eine Zugkraft über den Seilzug übertragen, erfolgt ein Abstützen an der Stützstruktur, die ein Zusammendrücken oder eine Kompression der Stützstruktur zur Folge hat. Aus diesem Grund wirkt die Stützstruktur tatsächlich wie eine Spiralfeder, deren Zwischenräume zwischen den einzelnen Windungen zunächst geschlossen werden müssen, bevor eine ausreichende Gegenkraft für die Übertragung der Zugkraft mittels des Seilzuges erfolgen kann. Durch das Schließen der Abstände zwischen, den Windungen ist zunächst ein gewisser Leerlauf bei der Übertragung des Zugkraft mit Hilfe des Seilzugssystems vorhanden. Nach dem Leerlauf erfolgt erst das tatsächliche bzw. wirksame Abstützen an der Stützstruktur sowie die gewünschte Betätigung eines Hebels oder dergleichen. Die wesentlichen Nachteile dieser Konstruktion bestehen demnach in dem Zeitverlust beim Übertragen von Kräften oder Bewegungen, in einem Energieverlust aufgrund des Schließens der Abstände zwischen den einzelnen Windungen und aufgrund eines Genauigkeitsverlusts, weil das tatsächliche Spiel bzw. der Leerlauf des Seilzugssystems nicht im Voraus genau festgestellt werden kann.
  • Die technische Lehre der GB 2 049 861 A versucht die oben genannten Nachteile zu beseitigen. Sie ordnet in einem ähnlichen Seilzugsystem, wie oben beschrieben worden ist, in den Zwischenräumen der spiralförmigen Stützstruktur ein weiteres spiralförmiges Element an. Dieses Element hat einen runden Querschnitt und ist in kerbenartigen Vertiefungen an den Stirnseiten der Windungen der spiralförmigen Stützstruktur gelagert. Die Windungen der Stützstruktur liegen über das spiralförmige Element als Vermittler aneinander an, so dass die Abstände zwischen den einzelnen Windungen geschlossen werden und ein Leerlauf des Seilzugsystems verhindert wird.
  • Der wesentliche Nachteil dieser Konstruktion besteht darin, dass sie aufgrund der Anordnung der verschiedenen Elemente sehr aufwändig ist. Der Aufwand ergibt sich einerseits aus der zeitintensiven Herstellung der einzelnen Elemente und andererseits aus dem Zusammenbau dieses Seilzugsystems. Daraus folgt, dass das Seilzugsystem der GB 2 049 861 A mit hohen Kosten verbunden ist, die einen Einsatz in beliebigen technischen Gebieten verhindern.
  • In der DE 100 50 893 A1 ist eine Stützstruktur zur Aufnahme eines Seilzugs beschrieben, die ausschließlich in axialer Richtung einander benachbarte ringförmige Elemente in Form von spiralförmigen Windungen aufweist, deren Stirnseiten direkt aneinander anliegen, um Kräfte in axialer Richtung des Seilzugs zu übertragen. Bei dieser bekannten Stützstruktur weisen die bei Belastung aneinander anliegenden Stirnseiten jeweils eine geradlinig radial verlaufende Form auf, welche lediglich an den Enden abgerundete Bereiche haben.
  • Weiterhin ist der US 3 085 406 A eine gattungsfremde Stützstruktur zur Aufnahme eines Seilzugs zu entnehmen, die zwei konzentrisch miteinander verbundene spiralförmige Windungen aufweist, wobei nur die innere Spirale einander benach barte, geradlinig radial verlaufende Stirnseiten aufweist, die derart unter einem Winkel zueinander verlaufen, dass sie sich an ihren äußeren abgerundeten Bereichen berühren.
  • Schließlich sei noch die DE 200 00 430 U1 erwähnt, die ebenfalls eine gattungsfremde Stützstruktur zur Aufnahme eines Seilzugs beschreibt, wobei eine innere Spirale einander benachbarte, geradlinig radial verlaufende Stirnseiten aufweist, die derart unter einem Winkel zueinander verlaufen, dass sie sich an ihren inneren abgerundeten Bereichen berühren.
  • Es ist daher das Problem der vorliegenden Erfindung, ein Seilzugsystem bereitzustellen, das auf einer einfachen und kostengünstigen Konstruktion basiert, wobei gleichzeitig eine optimale Kraft- und Wegübertragung sowie minimale Energieverluste gewährleistet sind.
  • 3. Zusammenfassung der Erfindung
  • Das oben genannte Problem wird zum einen durch das Seilzugsystem der vorliegenden Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst. Dabei wird ein Verschieben oder Verrutschen benachbarter Windungen dadurch verhindert, dass ein Abrollen auf den Stirnseiten sichergestellt ist.
  • Das oben genannte Problem wird auch durch das Seilzugsystem der vorliegenden Erfindung gemäß Anspruch 2 gelöst. Dabei wird ein Verschieben oder Verrutschen benachbarter Windungen durch ein Abstützen der äußersten Kanten der Stirnseiten verhindert. Die benachbarten Stirnseiten schließen in diesem Fall einen Winkel ein, der einen bevorzugten maximalen Knickwinkel des Verlaufes des Seilzugsystems vorgibt.
  • Das Seilzugsystem der vorliegenden Erfindung, insbesondere ein Bowdenzugsystem, umfasst einen Seilzug, eine Seilführung mit einer Stützstruktur zur Auf nahme des Seilzugs, wobei die Stützstruktur benachbarte ringförmige Elemente aufweist, deren Stirnseiten direkt aneinander anliegen, um Kräfte in axialer Richtung des Seilzugs zu übertragen.
  • Die Stirnseiten der benachbarten ringförmigen Elemente der Stützstruktur des erfindungsgemäß bevorzugten Seilzugsystems sind in ihrer Form unterschiedlich gestaltet. Erfindungsgemäß bevorzugt sind entweder eine kreisbogenförmige oder eine lineare Ausgestaltung. Basierend auf dieser Formbildung berühren sich die benachbarten ringförmigen Elemente wirksam aneinander oder es erfolgt ein wirksames Abstützen der benachbarten ringförmigen Elemente aneinander. Dieses Abstützen oder Berühren hat ebenfalls zur Folge, dass ein Verschieben oder Verrutschen der ringförmigen Elemente im Verhältnis zueinander verhindert wird, wodurch beispielsweise kein Einklemmen des Seilzuges erfolgen kann. Durch dieses Abstützen oder wirksame Berühren wird ein Leerlauf des erfindungsgemäßen Seilzugsystems und daher Energieverluste verhindert und es wird eine optimale Kraft- oder Energieübertragung bei geringem konstruktiven Aufwand realisiert.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist zuwischen dem Seilzug und der Stützstruktur ein inneres Hüllenelement angeordnet, um die Kompaktheit des Seilzugsystems zu steigern.
  • Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das innere Hüllenelement durch eine Beschichtung des Seilzugs gebildet. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bildet eine Beschichtung der Innenseite der Stützstruktur, also der zu dem Seilzug gerichteten Seite, das genannte innere Hüllenelement. Durch dieses Hüllenelement wird ein überflüssiges Spiel zwischen Seilzug und Stützstruktur verringert. Zudem dient das innere Hüllenelement zur Gewährleistung eines reibungslosen Gleitens des Seilzugs innerhalb des erfindungsgemäßen Seilzugsystems. Ein weitere Vorteil des erfindungsgemäßen Hüllenelements besteht in der stabilisierenden Wirkung in Bezug auf die Stützstruktur. Sofern das Hüllenelement eine innere Beschichtung der Stützstruktur darstellt, werden deren ringförmige Elemente durch dieses Hüllenelement in Position gehalten, so dass ein seitliches Verrutschen oder Verschieben beispielsweise beim Biegen des Seilzugsystems verhindert wird. Somit hat das Hüllensystem stabilisierende Wirkung auf die Stützstruktur. Sie sichert des Weiteren die Funktionsweise des Seilzugsystems, weil sie das Verrutschen der benachbarten ringförmigen Elemente verhindert, die ein Einklemmen des Seilzuges innerhalb der Seilführung bewirken können. Ein solches Einklemmen des Seilzuges verhindert vollständig die Funktionsfähigkeit des Seilzugsystems.
  • Es ist weiterhin erfindungsgemäß bevorzugt, dass zumindest eins der ringförmigen Elemente an seiner dem Seilzug benachbarten Seite eine Vertiefung entlang des inneren Umfangs aufweist.
  • Die oben genannte Vertiefung führt zu einer Reduktion des Materials, das zur Herstellung der Stützstruktur notwendig ist. Diese Materialreduktion hat neben der Materialeinsparung ebenfalls zur Folge, dass das Gewicht des Seilzugssystems wesentlich verringert wird. Auf diese Weise werden Verwindungen des erfindungsgemäß bevorzugten Seilzugsystems eingeschränkt oder verhindert, die durch das Eigengewicht des Seilzugsystems bewirkt werden. Neben der Gewichtsreduktion hat die erfindungsgemäß bevorzugte innere Struktur der ringförmigen Elemente der Stützstruktur den Vorteil, dass das innere Hüllenelement in dieser Struktur verankert wird. Erfindungsgemäß bevorzugt wird das innere Hüllenelement als Beschichtung auf der Innenseite der ringförmigen Elemente aufgebracht. Sowohl die Vertiefungen als auch die durch die Vertiefung und die Stirnseiten gebildeten Vorsprünge wirken als "Anker", die eine verlässliche Befestigung des Hüllenelements an der Innenseite der ringförmigen Elemente gewährleisten.
  • Erfindungsgemäß bevorzugt ist diese Vertiefung mit einem eckigen oder krummlinigen Querschnitt ausgebildet.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die ringförmigen Elemente durch spiralförmige Windungen gebildet, die aus federndem Material bestehen.
  • Erfindungsgemäß bevorzugt wird die Stützstruktur des Seilzugsystems durch ein spiralförmiges Element gebildet, wobei die einzelnen spiralförmigen Windungen • die oben genannten ringförmigen Elemente darstellen. Die Stirnseiten der benachbarten spiralförmigen Windungen liegen in dieser erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform aneinander an und stützen sich aneinander ab. Auf diese Weise werden die bereits oben genannten Vorteile der vorliegenden Erfindung erzielt.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Seilführung weiterhin einen äußeren Mantel, der der äußeren Seite der Stützstruktur benachbart ist.
  • Ein derartiger Mantel besteht beispielsweise aus einem synthetischen Harz und gewährleistet die Widerstandsfähigkeit des erfindungsgemäßen Seilzugsystems gegenüber äußeren chemischen und physikalischen Angriffen. Auf diese Weise wird ein dauerhaftes und verlässliches Seilzugsystem bereitgestellt, welches zudem konstruktiv einfach ist und mit geringen Kosten hergestellt werden kann.
  • 4. Beschreibung der begleitenden Zeichnungen
  • Die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. In diesen Zeichnungen zeigen:
  • 1 eine vergrößerte schematische Darstellung der einzelnen Elemente des erfindungsgemäß bevorzugten Seilzugsystems;
  • 2 eine bevorzugte Ausführungsform des Querschnitts der erfindungsgemäß bevorzugten spiralförmigen Windungen als ringförmige Elemente der Stützstruktur;
  • 3 eine bevorzugte Ausführungsform des Querschnitts der erfindungsgemäß bevorzugten spiralförmigen Windungen als ringförmige Elemente der Stützstruktur; und
  • 4 eine bevorzugte Ausführungsform des Querschnitts der erfindungsgemäß bevorzugten spiralförmigen Windungen als ringförmige Elemente der Stützstruktur.
  • 5. Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Seilzugsystem, insbesondere ein Bowdenzugsystem, das sich aus einem inneren Seilzug 10, einem inneren Hüllenelement 50, einer Stützstruktur 30 mit erfindungsgemäß bevorzugten spiralförmigen Windungen als ringförmige Elemente 40 und aus einem äußeren Mantel 20 zusammensetzt. Das erfindungsgemäße Seilzugsystem ist in einer schematischen Darstellung in 1 gezeigt.
  • Erfindungsgemäß bevorzugt setzt sich der Seilzug 10 aus einem mehradrigen Kabel zusammen, wobei die Adern zumeist aus Stahl oder einem anderen widerstandsfähigen Material bestehen. Dieser Seilzug 10 wird in einer Seilführung aufgenommen und geführt, die eine röhrenförmige Struktur 30 umfasst. Diese röhrenförmige Struktur, die auch als Stützstruktur 30 bezeichnet wird, wird erfindungsgemäß bevorzugt durch eine spiralförmig gewickelte Spule gebildet, die den Seilzug 10 einschließt. Es ist jedoch ebenfalls erfindungsgemäß bevorzugt, diese Stützstruktur 30 durch eine Aneinanderreihung von mehreren miteinander verbundenen oder nichtverbundenen ringförmigen Elementen 40 zu bilden. Im wesentlichen muss durch die Stützstruktur 30 und die enthaltenen spiralförmigen Windungen oder ringförmigen Elemente 40 eine röhrenförmige Stützstruktur gebildet werden, die einen runden, viereckigen oder vieleckigen Querschnitt aufweist, um die Funktion des Seilzugsystems gemäß der vorliegenden Erfindung zu gewährleisten. Es ist weiterhin erfindungsgemäß bevorzugt, dass die oben genannte Stützstruktur eine ausreichende Flexibilität bereitstellt, um das Seilzugssystem entlang beliebiger Wege verlegen zu können.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht die spiralförmige Stützstruktur 30 aus benachbarten Windungen oder allgemein aus benachbarten ringförmigen Elementen 40, die sich an ihren Stirnseiten 42 berühren. Basierend auf dieser Berührung wird erfindungsgemäß bevorzugt ein Abstützen realisiert, wie es exemplarisch in den 2 bis 4 gezeigt ist.
  • Durch den Seilzug 10, der innerhalb der Stützstruktur 30 geführt ist, werden sowohl Zug- als auch Druckkräfte übertragen. Die Übertragung dieser Kräfte erfolgt durch ein Abstützen an der Seilführung des Seilzugsystems, wobei die Verwendung der erfindungsgemäßen Stützstruktur 30 die Stabilität der Seilführung der vorliegenden Erfindung garantiert. Erfindungsgemäß bevorzugt erfolgt somit bei der Kraftübertragung mit Hilfe des vorliegenden Seilzugsystems ein direktes Abstützen der spiralförmigen Windungen 40 aneinander, weil die Stützstruktur ohne Zwischenräume zwischen den erfindungsgemäß bevorzugten spiralförmigen Windungen 40 bereitgestellt wird. Durch das erfindungsgemäß bevorzugte Fehlen der Abstände zwischen den benachbarten spiralförmigen Windungen 40 auch ohne das Einwirken einer äußeren Belastung werden Verluste bei der Übertragung von Bewegungen, Kräften oder Energien mit Hilfe des erfindungsgemäßen Seilzugsystems verhindert. Durch das direkte Abstützen der benachbarten spiralförmigen Windungen 40 aneinander ist es nicht erforderlich, dass bei der Übertragung von Kräften zunächst ein Zusammendrücken der Stützstruktur des Seilzugsystems erfolgen muss, welches einen gewissen Leerlauf des Seilzugsystems bewirken würde. Dieser positive Effekt wird somit wirkungsvoll durch eine einfache Konstruktion erzielt.
  • Durch das Anliegen der erfindungsgemäß bevorzugten benachbarten Windungen 40 über ihre Stirnseiten 42 aneinander (vergleiche 2 bis 4) wird auf diese Weise die Übertragung von Kräften, Bewegungen und Energie über das Seilzugsystem gemäß der vorliegenden Erfindung gewährleistet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Stirnseiten 42 der benachbarten Windungen 40 wird ein punktuelles Anliegen der Windungen realisiert, das eine ausreichende Kraftüber tragung sicherstellt. Zur gleichzeitigen Gewährleistung der genannten Kraftübertragung und zur Unterstützung der Flexibilität des erfindungsgemäßen Seilzugsystems sind die Stirnseiten entweder kreisbogenförmig ausgebildet oder linear unter einem Winkel zueinander ausgerichtet. Verschiedene bevorzugte Ausführungsformen sind in den 2 bis 4 gezeigt.
  • Die 2 und 4 zeigen die erfindungsgemäß bevorzugte kreisbogenförmige Ausbildung der Stirnseiten der benachbarten, ringförmigen Elemente oder Windungen 40 der Stützstruktur 30. Eine weitere erfindungsgemäß bevorzugte lineare Ausbildung der genannten Stirnseiten 42 ist in 3 gezeigt, die den beliebigen Verlauf des Seilzugsystems und dessen Flexibilität sowie die zu gewährleistenden Stützfunktionen der Seilführung verbessern bzw. unterstützen.
  • 2 zeigt den Querschnitt einer spiralförmigen Windung 40 und das Anliegen benachbarter Stirnseiten 42 dieser Windungen 40 aneinander. Die Stirnseiten 42 sind in dieser erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform kreisbogenförmig ausgebildet, wobei der Mittelpunkt dieses Kreisbogens annähernd mittig im Vergleich zur Breite e des Querschnitts des ringförmigen Elements 40 oder der erfindungsgemäß bevorzugten Windung 40 angeordnet ist. Durch diese Form der Stirnseite 42 wird ein optimales Abrollen der benachbarten Stirnseiten aufeinander gewährleistet, wenn der Seilzug 10 mit beliebiger Richtungsänderung verlegt wird. Zudem wird gewährleistet, dass die benachbarten ringförmigen Elemente 40 oder erfindungsgemäß bevorzugten Windungen 40 bei jedem beliebigen Verlauf des Seilzugsystems aneinander anliegen und dadurch einen Punkt zur Kraft- oder Energieübertragung bereitstellen. Des Weiteren wird durch die erfindungsgemäß bevorzugte Ausbildung der Stirnseiten 42 sichergestellt, dass sich die benachbarten Windungen 40 nicht verschieben oder verrutschen und auf diese Weise den Seilzug 10 innerhalb der Stützstruktur 30 einklemmen und blockieren.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Stirnseiten 42, die in 4 gezeigt ist, ist der Mittelpunkt der kreisbogenförmigen Stirnseite 42 be vorzugt nahe der Außenseite der spiralförmigen Windung 40 angeordnet. Nahe der Außenseite bezeichnet in diesem Fall eine Anordnung an der Seite, die dem Mantel 20 benachbart ist. Auch diese erfindungsgemäß bevorzugte Anordnung gewährleistet ein Abstützen der erfindungsgemäß bevorzugten Windungen 40 aneinander in jeder beliebigen Anordnung des Seilzugsystems gemäß der vorliegenden Erfindung. Aus diesem Grund wird auch in dieser Anordnung ein Verschieben oder Verrutschen benachbarter Windungen 40 verhindert, in dem entweder ein Abrollen auf den Stirnseiten 42 oder ein Abstützen an der äußersten Kante der Stirnseite 42 sichergestellt wird.
  • Gemäß den erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsformen, die in den 2 und 4 beschrieben worden sind, sind die Radien R der Stirnseiten 42 gleich der Querschnittsbreite e der erfindungsgemäß bevorzugten spiralförmigen Windungen 40. Der Radius R und die Querschnittsbreite e der spiralförmigen Windungen 40 sind ebenfalls in den 2 und 4 dargestellt.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in 3 gezeigt. Hier ist eine lineare Ausbildung der Stirnseite 42 der benachbarten spiralförmigen Windungen 40 dargestellt. Die benachbarten Stirnseiten 42 schließen in diesem Fall einen Winkel α ein. Der Winkel α kennzeichnet einen bevorzugten maximalen Knickwinkel des Verlaufes des Seilzugsystems, der sich aus der Gleichung 180°-α ergibt. Trotz dieses indirekt empfohlenen maximalen Knickwinkels sind andere Winkelausrichtungen innerhalb des erfindungsgemäßen Seilzugsystems möglich. In Abhängigkeit von dem Verlauf des Seilzugsystems erfolgt in der erfindungsgemäßen Ausführungsform gemäß 3 entweder ein Abstützen an den äußeren Kanten der Stirnseite 42 oder über ein flächiges Anliegen der gegenüberliegenden Stirnseiten 42.
  • Es ist weiterhin erfindungsgemäß bevorzugt, die spiralförmigen Windungen 40 bzw. die ringförmigen Elemente 40 an ihrer dem Seilzug 10 zugewandten Seite mit einer Vertiefung H auszubilden. Diese Vertiefung H ist exemplarisch in den 2 bis 4 gemäß bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung gezeigt.
  • Erfindungsgemäß bevorzugt weist die Vertiefung H eine eckige Gestalt auf, beispielsweise trapezförmig, oder sie ist mit einer krummlinigen Gestalt ausgebildet, beispielsweise rund. Erfindungsgemäß bevorzugt umfasst die Tiefe der Vertiefung H maximal 90% der Hälfte der Breite e des Querschnitts der spiralförmigen Windungen 40. Die Ausdehnung der Vertiefung H parallel zur Seite der spiralförmigen Windungen 40, die dem Mantel 20 zugewandt ist, endet maximal an den Kanten der radialen, linearen oder kreisbogenförmigen Stirnflächen 42 der Windungen 40. Es ist ebenfalls erfindungsgemäß bevorzugt, die Vertiefung H mit geringerer Ausdehnung auszubilden.
  • Die erfindungsgemäß bevorzugte Stützstruktur 30 mit den Windungen 40 ist aus Stahl oder einem ähnlichen federnden Material mit hohem Gewicht hergestellt. Aufgrund der Ausbildung der Vertiefung H erfolgt eine Reduktion des verwendeten Materials, die gleichzeitig eine Reduktion des Gewichts des gesamten erfindungsgemäßen Seilzugsystems zur Folge hat. Aus dieser Gewichtsreduktion ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass das Eigengewicht des Seilzugsystems geringer ist als bei herkömmlichen Seilzugsystemen. Die durch das Eigengewicht bedingte Verwindung des Seilzugsystems wird dadurch minimiert und es wirken geringere Kräfte, insbesondere auf die Stirnseiten 42 der Stützstruktur 30, die die Funktion des Seilzugsystems einschränken können. Es ist ebenfalls vorteilhaft, dass durch die Gewichtsreduktion den Systemen, in denen die erfindungsgemäßen Seilzüge verwendet werden, weniger Gewicht hinzugefügt wird. Bei Kraftfahrzeugen wird dadurch beispielsweise die Herabsetzung des Kraftstoffverbrauches unterstützt.
  • Ein weiterer Vorteil aus der Bereitstellung der oben genannten Vertiefung H ergibt sich in Verbindung mit einem erfindungsgemäß bevorzugten inneren Hüllenelement 50, das zwischen dem Seilzug 10 und der Stützstruktur 30 angeordnet ist.
  • Dieses Hüllenelement 50 besteht erfindungsgemäß bevorzugt aus einer extrudierten Röhre aus synthetischem Harz oder ähnlichen Materialien, die zu einer Minimierung der Reibung zwischen Seilzug 10 und Stützstruktur 30 beitragen. Eine weitere Funktion des erfindungsgemäßen Hüllenelements 50 besteht in der Bereitstellung einer Schmierung, so dass die Abnutzung von Seilzug 10 und/oder Stützstruktur 30 minimiert wird.
  • Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das innere Hüllenelement 50 als eine äußere Beschichtung auf dem Seilzug 10 ausgebildet. Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das innere Hüllenelement 50 als eine Beschichtung auf der dem Seilzug 10 zugewandten Seite der Stützstruktur 30 ausgebildet. Sofern das innere Hüllenelement 50 gemäß der zweiten bevorzugten Ausführungsform angeordnet ist, ergeben sich auch hier Vorteile aufgrund der erfindungsgemäß bevorzugten Ausbildung und Anordnung der Vertiefung H.
  • Sobald das innere Hüllenelement 50 auf der inneren Oberfläche der Stützstruktur 30 aufgebracht wird, erfolgt ein "verhaken" oder "verankern" der inneren Oberfläche der spiralförmigen Windungen mit den Vertiefungen H in dem inneren Hüllenelement 50. Durch das Eingreifen des inneren Hüllenelements 50 in die Vertiefung H wird somit das Hüllenelement 50 befestigt. Auf diese Weise erfolgt die Befestigung des inneren Hüllenelements 50 allein durch die Form der Vertiefung H, wobei kein Kleben oder andere Befestigungsmethoden erforderlich sind.
  • Genauer erfolgt die Befestigung entweder in der Vertiefung H oder an den Vorsprüngen V, durch die die Vertiefung H begrenzt wird (vergleiche 2 bis 4). Die Vorsprünge V greifen in das innere Hüllenelement 50 ein, so dass erfindungsgemäß bevorzugt ein Abstützen zwischen dem Hüllenelement 50 und der inneren Stützstruktur 30 erfolgt. Somit dienen die Vertiefungen H und die Vorsprünge V sowohl der Gewichtsreduktion der Stützstruktur 30 als auch der Befestigung des Hüllenelements 50. Ohne die erfindungsgemäße Befestigung des Hül lenelements 50 könnte dieses leicht verrutschen und auf diese Weise eine Blockade des Seilzugsystems bewirken.
  • Eine weitere Funktion des inneren Hüllenelements 50 besteht im Stützen oder Stabilisieren der Stützstruktur 30 mit den erfindungsgemäß bevorzugten spiralförmigen Windungen 40. Diese Stabilisation hat zur Folge, dass ein Verrutschen, Verschieben oder der Versatz von spiralförmigen Windungen oder ringförmigen Elementen 42 verhindert wird. Somit stellt das innere Hüllenelement eine Sicherung dafür bereit, dass sich die ringförmigen Elemente oder die erfindungsgemäß bevorzugten spiralförmigen Windungen 40 an ihren benachbarten Stirnseiten 42 ständig berühren und dadurch eine optimale Kraft- oder Energieübertragung möglich ist.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Stützstruktur 30 eine äußere Schicht, die durch den Mantel 20 gebildet wird. Dieser Mantel 20 besteht erfindungsgemäß bevorzugt aus einem synthetischen Harz oder ähnlichen Materialien, die sowohl chemisch als auch physikalisch gegen äußere Angriffe beständig sind. Neben dem Schutz vor äußeren Einflüssen trägt der Mantel 20 ebenfalls zu einer Stabilisierung der Stützstruktur 30 und somit der erfindungsgemäß bevorzugten Windungen 40 bei.

Claims (8)

  1. Ein Seilzugsystem, insbesondere ein Bowdenzugsystem, aufweisend: a. einen Seilzug (10); b. eine Seilführung mit einer Stützstruktur (30) zur Aufnahme des Seilzugs (10); wobei c. die Stützstruktur (30) ausschließlich in axialer Richtung einander benachbarte ringförmige Elemente (40) umfasst, deren Stirnseiten (42) auch im unbelasteten Zustand direkt aneinander anliegen, um Kräfte in axialer Richtung des Seilzugs (10) zu übertragen; wobei d. die Stirnseiten (42) über ihren radialen Verlauf eine konvex verlaufende, kreisbogenförmige Form aufweisen, um sich wirksam zu berühren; und wobei e. der Radius (R) des Kreisbogens gleich der Querschnittsbreite (e) der ringförmigen Elemente (40) ist.
  2. Ein Seilzugsystem, insbesondere ein Bowdenzugsystem, aufweisend: a. einen Seilzug (10); b. eine Seilführung mit einer Stützstruktur (30) zur Aufnahme des Seilzugs (10); wobei c. die Stützstruktur (30) ausschließlich in axialer Richtung einander benachbarte ringförmige Elemente (40) umfasst, deren Stirnseiten (42) auch im unbelasteten Zustand direkt aneinander anliegen, um Kräfte in axialer Richtung des Seilzugs (10) zu übertragen; und wobei d. die Stirnseiten (42) eine lineare, unter einem Winkel (α) zueinander ausgerichtete Form aufweisen, um sich an ihren radial äußeren Kanten wirksam zu berühren.
  3. Seilzugsystem gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei zwischen Seilzug (10) und Stützstruktur (30) ein inneres Hüllenelement (50) angeordnet ist, um die Kompaktheit des Seilzugsystems zu steigern.
  4. Seilzugsystem gemäß Anspruch 3, wobei das Hüllenelement (50) durch eine extrudierte Röhre aus synthetischem Harz innerhalb der Stützstruktur oder durch eine äußere Beschichtung des Seilzugs (10) gebildet wird.
  5. Seilzugsystem gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest eins der ringförmigen Elemente (40) an seiner dem Seilzug (10) benachbarten Seite eine Vertiefung (H) entlang des inneren Umfangs aufweist.
  6. Seilzugsystem gemäß Anspruch 5, wobei die Vertiefung (H) einen eckigen oder krummlinigen Querschnitt aufweist.
  7. Seilzugsystem gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die ringförmigen Elemente (40) spiralförmige Windungen darstellen, die aus federn dem Material bestehen.
  8. Seilzugsystem gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Seilführung weiterhin einen äußeren Mantel (20) umfasst, der der äußeren Seite der Stützstruktur (30) benachbart ist.
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