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Die
Erfindung betrifft eine Lackdosiereinrichtung mit einem Lack-Zuführanschluß, einem Lack-Ausgabeanschluß und dazwischen
einer gesteuerten Fördereinrichtung,
die mindestens eine Leitung mit mindestens zwei Kammern aufweist,
die durch eine flexible Wandanordnung voneinander getrennt sind,
wobei eine erste Kammer zwischen dem Lack-Zuführanschluß und dem Lack-Ausgabeanschluß angeordnet
ist und eine zweite Kammer eine Druckmittelanschlußanordnung
aufweist, die mit einer Druckmittelquelle verbunden ist.
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Die
Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Fördern eines Fluids, wie sie
aus
DE 100 60 541 A1 bekannt
ist. Hier ist mindestens ein Pumprohr zwischen einer Saug- und Druckleitung
eingebaut. Die Pumprohre weisen jeweils im Inneren eine flexible Hülle auf,
die alternierend über
einen Anschluß mit Überdruck
und Unterdruck beaufschlagt wird. In dieser Hülle wird das zu fördernde
Fluid geführt
und ist durch die Hülle
von einem Arbeitsmedium getrennt. Der Druck des Arbeitsmediums steuert
die Abmessungen eines Druckraums, der sich innerhalb des Pumprohrs
befindet und die flexible Hülle
mit dem zu fördernden
Fluid umgibt. Das Arbeitsmedium wird so gesteuert, daß abwechselnd
ein Saugvorgang und ein Pumpvorgang in den Hüllen entsteht. Beim Saugvorgang
wird das zu fördernde
Fluid aus der Saugleitung in das Innere der flexiblen Hülle gesaugt.
Beim Pumpvorgang wird das zu fördernde
Fluid aus dem Innern der flexiblen Hülle in die Druckleitung gedrückt.
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DE 30 29 872 A1 zeigt
zwei Ausführungsformen
einer Pumpe für
fließfähiges Material.
Die Pumpe weist ein Gehäuse
auf, das einen Behälter
in Form eines flexiblen Rohrs umschließt. In dieses Rohr gelangt
das zu fördernde
Material aus einer Einlaßleitung
und wird von der Pumpe an eine Auslaßleitung abgegeben. Zwischen
dem Gehäuse
und dem Rohr befindet sich ein Druckraum, der über einen Einlaß mit Druckflüssigkeit
beaufschlagt werden kann. Auch befinden sich innerhalb des Gehäuses am
Umfang des Rohres Klemmventile, mit denen der Zu- und Abfluß des zu fördernden Materials unterbrochen
werden kann.
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Beim
Auftragen von Lacken auf Werkstücke ist
es bei Verwendung von Lackzerstäubern
im allgemeinen erforderlich, die dem Lackzerstäuber zugeführte Lackmenge zu dosieren.
Dies sollte vorzugsweise automatisch erfolgen. Man verwendet in
vielen Fällen
Zahnraddosierpumpen, da diese den Lack sehr exakt dosieren und,
wenn sie von einem Elektromotor angetrieben sind, sehr dynamisch
auf unterschiedliche Vorgaben der Lackmenge eingestellt werden können.
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Allerdings
gibt es eine Vielzahl von Lacksystemen, die mit Zahnraddosierpumpen
nur schwer zu verarbeiten sind. Diese Problemstellung ergibt sich insbesondere
im Be reich der sogenannten Effektlacke, die Pigmente oder auch Bindemittel
enthalten, die sich unter dem Einfluß der in einer Zahnradpumpe
entstehenden Scherkräfte
so verändern,
daß sie zu
Ausfallerscheinungen, Koagulierungen oder anderen Betriebsstörungen führen können. Diese
Betriebsstörungen
können
beispielsweise zu Blockierungen in der Pumpe oder zu Lackierfehlern
auf der lackierten Oberfläche
führen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lackdosierung auch bei
problematischen Lacken zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Lackdosiereinrichtung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die zweite
Kammer an einem Ende eine Druckmittelanschlußanordnung mit einem Einlaßventil
und einem Auslaßventil
aufweist und am anderen Ende eine Druckmittelanschlußanordnung
mit einem Rückströmventil
und einem Auslaßventil
aufweist.
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Mit
dieser Ausgestaltung wird der Lack dadurch gefördert, daß man die erste Kammer mit
dem Lack befüllt
und die zweite Kammer mit einem Druckmittel beaufschlagt. Dieses
Druckmittel wird vorzugsweise gesteuert zugegeben. Wenn die zweite
Kammer gefüllt
wird, vergrößert sich
ihr Volumen. Dabei wird die flexible Wand verformt. In gleichem
Umfang verkleinert sich das Volumen der ersten Kammer, so daß der Lack,
der in der ersten Kammer vorhanden ist, verdrängt wird. Wenn man nun das
Druckmittel gesteuert, beispielsweise über eine Dosierpumpenanordnung,
zugibt, dann wird eine entsprechend große Menge aus der ersten Kammer
verdrängt,
so daß man
auf diese Weise indirekt zu einer Dosierung der ausgegebenen Lackmenge
kommt.
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Zwar
ist aus
DE 299 13
774 U1 bereits eine Membranpumpe bekannt, bei der in einer
Leitung mehrere Schläuche
parallel zueinander angeordnet sind. Wenn ein Schlauch mit Druck
beaufschlagt wird, dann preßt
er einen anderen Schlauch zusammen, um das darin befindliche Medium
herauszudrücken.
Die Dosierung eines Lackes ist mit dieser Ausgestaltung jedoch praktisch
nicht mit der im Betrieb gewünschten
Zuverlässigkeit
möglich.
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Vorzugsweise
fördert
die Druckmittelquelle ein nicht kompressibles Fluid. Dies vereinfacht
die Dosierung. Die ausgegebene Lackmenge ist nicht mehr vom Niveau
des Drucks abhängig,
sondern es wird im Prinzip genau die Lackmenge ausgegeben oder dosiert,
die der Menge des in die zweite Kammer eingespeisten Fluids entspricht.
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Bevorzugterweise
weist die Leitung ein konstantes Volumen auf. Auch dies führt dazu,
daß die Menge
des ausgegebenen Lackes genau der Menge des eingespeisten Druckfluids
entspricht. Dies vereinfacht die Dosierung.
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Am
Lack-Ausgangsanschluß kann
ein Lackdruckregler angeschlossen sein. Insbesondere in Fällen, in
denen ein kompressibles oder nicht dosiertes Druckfluid oder eine
nachgiebige Leitung verwendet wird, läßt sich auf diese Weise die
Menge des ausgegebenen Lackes in der gewünschten Größe halten.
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Vorzugsweise
sind Steuermittel vorgesehen, mit denen ein Druckaufbau in der zweiten
Kammer mit wechselnden Richtungen steuerbar ist. Man kann die Fördereinrichtung
dann so betreiben, daß der Lack
vom Zuführanschluß zum Ausgabeanschluß gefördert wird.
Dies ist die Betriebsart, in der man Lackieren kann, d. h. den Lack
auf ein Werkstück
auftragen kann. Wenn der Druck des Druckfluids in die umgekehrte
Richtung aufgebaut wird, dann wird der Lack vom Ausgabeanschluß zum Zuführanschluß wieder
zurückgedrückt. Damit
kann man sich ein Molchen zum Reinigen der Fördereinrichtung ersparen. Dies
ist insbesondere in Anwendungen von erheblichem Vorteil, in denen öfters ein
Farbwechsel erforderlich ist. Bevor man mit einer neuen Farbe weiter lackieren
kann, muß der
alte Lack restlos aus der Strecke entfernt worden sein, die der
neue Lack ebenfalls benötigt.
Dies ist beispielsweise eine Strecke zwischen einem Farbwechsler
und einer Spritzpistole. Es ist bekannt, diese Strecke von einem Molch
durchlaufen zu lassen, der die entsprechende Farbleitung von innen
abwischt und den Lack in den Farbwechsler zurückfördert. Verbleibende Lackreste können dann
mit einer Reinigungsflüssigkeit
ausgespült
werden. Allerdings ist das durchgängige Molchen bei einer Zahnradpumpe
praktisch nicht möglich.
Man benötigt
in diesem Fall komplizierte Bypass-Systeme, um den Molch um die
Zahnradpumpe herumzuführen,
oder man benötigt
zwei Molche in einem Leitungsabschnitt vor und hinter der Zahnradpumpe.
Wenn man nun die Fördereinrichtung
anders ausgestaltet, nämlich
als Leitung mit den beiden Kammern, dann kann man durch die Druckbeaufschlagung
der zweiten Kammer die erste Kammer sozusagen leerdrücken, was
prinzipiell den gleichen Effekt hat wie die Verwendung eines Molchs.
Der größte Teil
des in der ersten Kammer anstehenden Lacks kann dann zurückgefördert werden.
Lackreste können
mit einer Reinigungsflüssigkeit
entfernt werden.
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Vorzugsweise
weisen die Steuermittel ein Eingangsventil im Bereich des Lack-Zuführanschluß und ein
Ausgangsventil im Bereich des Lack-Ausgabeanschluß der ersten
Kammer auf. In vielen Fällen ist
durch die Freigabe einer Öffnung
an einem Ende der ersten Kammer die Fließrichtung des in der ersten
Kammer befindlichen Lacks bereits in ausreichendem Maße vorgegeben,
so daß man
lediglich durch zwei Ventile, nämlich
das Eingangsventil und das Ausgangsventil, die gewünschte Betriebsweise einstellen
kann, nämlich
den Förderbetrieb
oder den Reinigungsbetrieb.
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Vorzugsweise
sind mindestens zwei Leitungen parallel angeordnet. Dies hat für einen
durchgehenden Betrieb der Dosiereinrichtung erhebliche Vorteile.
Man kann, solange die erste Kammer einer Leitung leergedrückt wird,
die erste Kammer einer anderen Leitung mit Lack befüllen. Sobald
die erste Kammer der anderen Leitung mit dem Lack befüllt ist, steht
diese Leitung wieder zur Abgabe von Lack zur Verfügung.
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Bevorzugterweise
ist der Druckmittelanschluß der
zwei Leitungen mit derselben Druckmittelquelle verbunden. Man benötigt also
nur eine einzige Druckmittelquelle, beispielsweise eine Dosierpumpe, die
praktisch ununterbrochen betrieben werden kann. Für eine kontinuierliche
Lackausgabe ist es lediglich erforderlich, den Druckmittelanschluß der beiden
Leitungen abwechselnd mit der Dosierpumpe zu verbinden.
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Vorzugsweise
ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die die Befüllung einer
zweiten Kammer einer Leitung unterbricht, solange eine zweite Kammer einer
anderen Leitung befüllt
wird. Man vermeidet damit, daß alle
Leitungen gleichzeitig entleert werden oder zur Förderung
beitragen. Man sorgt auf einfache Weise dafür, daß immer eine Leitung befüllt wird.
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Vorzugsweise
weist die Druckmittelquelle mindestens ein volumetrisches Dosierelement,
insbesondere eine Zahnradpumpe auf. Eine Zahnradpumpe ist eine Pumpe,
die mit einer hohen Genauigkeit dosieren kann. Die Zahnradpumpe
dosiert aber keine Lackflüssigkeit
mehr. Dementsprechend kann die Lackflüssigkeit auch nicht zu Problemen
beim Betrieb der Zahnradpumpe führen.
Die Zahnradpumpe fördert
vielmehr ausschließlich
das Druckmittel und dieses Druckmittel sorgt für die entsprechende Förderung
der Lackflüssigkeit.
Natürlich
lassen sich auch andere Dosierelemente verwenden, deren Fördervolumen
entsprechend genau steuerbar ist.
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Vorzugsweise
ist die zweite Kammer mit einer Saugeinrichtung verbunden oder die
flexible Wandanordnung weist eine vorbestimmte Rückstellfähigkeit auf. Beide Maßnahmen
führen
dazu, daß die
erste Kammer in Förderpausen
problemlos wieder gefüllt
werden kann. Üblicherweise
ist das Befüllen
der ersten Kammer kein Problem, weil der Lack unter einem gewissen
Vordruck ansteht. Wenn zusätzlich
noch die zweite Kammer abgesaugt wird oder die flexible Wand eine
ausreichende Rückstellfähigkeit
aufweist, dann wird das Volumen der ersten Kammer durch die Verkleinerung
des Volumens der zweiten Kammer schnell genug vergrößert, so
daß der
Lack in die erste Kammer schnell genug eintreten kann.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß ein
von der zweiten Kammer einer Leitung abgesaugtes Druckmittel in
eine zweite Kammer einer anderen Leitung gefördert wird. Man benötigt daher
nur eine begrenzte Menge von Druckmittel, auch wenn mehrere Leitungen
vorhanden sind.
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Vorzugsweise
weist die Druckmittelanschlußanordnung
mindestens einen Sensor auf, der eine Veränderung des Druckmittels im
Hinblick auf mindestens einen Parameter überwacht. Dieser Parameter
kann beispielsweise die Farbe des Druckmittels sein. Wenn man eine
Verfärbung
des Druckmittels feststellt, ist dies ein Indiz dafür, daß die flexible Wand
beschädigt
ist oder ein anderer Fehler aufgetreten ist, durch den sich Lack
mit dem Druckfluid vermischen kann. Man kann dann das Sensorsignal
verwenden, um den normalen Betrieb zu unterbrechen und ein Alarmsignal
zu erzeugen.
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Vorzugsweise
weist die Druckmittelquelle einen Arbeitsdruck auf, der größer ist
als ein Speisedruck am Lack-Zuführanschluß. Die Druckmittelquelle,
beispielsweise die Dosierpumpenanordnung, kann also einen Druck
erzeugen, der ausreicht, um den in der ersten Kammer befindlichen
Lack wieder in das Lack-Zuführsystem
zurückzudrücken.
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Bevorzugterweise
ist die flexible Wand aus einem Werkstoff gebildet, der gegen Lösungsmittel beständig ist.
Dies erhöht
die Lebensdauer der Fördereinrichtung.
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Bevorzugterweise
sind die erste und die zweite Kammer konzentrisch angeordnet. Dies macht
die Ausbildung der flexiblen Wand besonders einfach.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß die
Leitung einen Mantel aufweist, der einen Raum umgibt, in dem ein Schlauch
angeordnet ist. Man kann nun die erste Kammer im Innern des Schlauchs
und die zweite Kammer in dem Ringraum zwischen dem Schlauch und
dem Mantel anordnen. In diesem Fall wird der Ringraum mit Druckfluid
befüllt,
um den Lack aus dem Schlauch herauszufördern. Man kann umgekehrt auch
den Ringraum als erste Kammer betrachten und den Schlauch als zweite
Kammer. In diesem Fall wird eine Druckbeaufschlagung des Schlauchs zu
einer entsprechenden Verdrängung
des Lacks aus dem Ringraum führen.
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Vorzugsweise
ist der Schlauch aus einem halogenisierten Kunststoff, insbesondere
einem Fluorkohlenstoff, oder einem Polyurethanwerkstoff gebildet.
Diese Werkstoffe haben den Vorteil, daß sie einerseits beständig gegen
die organischen Lösungsmittel
von Lacken sind und andererseits eine ausreichende Flexibilität aufweisen.
Sie sind also verformbar genug, um das Volumen der ersten Kammer
in dem Maße
zu verkleinern, wie das Volumen der zweiten Kammer vergrößert wird.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Lackdosiereinrichtung in einer ersten
Ausführungsform,
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2 eine
Lackdosiereinrichtung in einer zweiten Ausführungsform,
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3 die
Lackdosiereinrichtung nach 2 in einer
anderen Betriebsweise,
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4 eine erste Ausführungsform einer Fördereinrichtung
und
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5 eine zweite Ausführungsform einer Fördereinrichtung.
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Eine
Lackdosiereinrichtung 1 nach 1 ist zwischen
einem Farbwechsler 2 und einer Farbspritzpistole 3 angeordnet,
die auch allgemein als "Zerstäuber" bezeichnet werden
kann. Die Lackdosiereinrichtung 1 weist einen Lack-Zuführanschluß 4, der
mit dem Farbwechsler 2 in Verbindung steht, und einen Lack-Ausgabeanschluß 5 auf,
der mit der Farbspritzpistole 3 in Verbindung steht.
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Zwischen
dem Lack-Zuführanschluß 4 und dem
Lack-Ausgabeanschluß 5 ist
eine Fördereinrichtung 6 angeordnet,
die aus zwei parallel geführten Leitungen 7a, 7b gebildet
ist. Jede Leitung 7a, 7b weist eine erste Kammer 8a, 8b und
eine zweite Kammer 9a, 9b auf. Die jeweiligen
ersten Kammern 8a, 8b stehen mit dem Lack-Zuführanschluß 4 und dem
Lack-Ausgabeanschluß 5 in
Verbindung. Die Kammern 8a, 8b weisen jeweils
ein Eingangsventil 10a, 10b auf, mit dem eine
Verbindung zwischen der jeweiligen ersten Kammer 8a, 8b und
dem Lack-Zuführanschluß 4 steuerbar
ist. Ferner weisen die ersten Kammern 8a, 8b jeweils
ein Ausgangsventil 11a, 11b auf, mit dem eine
Verbindung zwischen der ersten Kammer 8a, 8b und
dem Lack-Ausgabeanschluß 5 gesteuert
werden kann.
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Die
Ventile 10a, 10b, 11a, 11b werden über Steuereinrichtungen 12a, 12b, 13a, 13b gesteuert, die
von einer Hauptsteuerung 14 gesteuert werden.
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Die
zweiten Kammern 9a, 9b stehen mit einer Druckmittelquelle
in Verbindung, die im vorliegenden Fall durch eine Zahnradpumpe 15 oder
eine andere volumetrische Dosiereinrichtung gebildet ist, die über einen
elektrischen Motor 16 angetrieben ist. Die Zahnradpumpe 15 entnimmt Öl (oder
eine andere Flüssigkeit)
aus einem Tank 17 und fördert
dieses Öl
fortlaufend zu Einlaßventilen 18a, 18b,
die über die
Hauptsteuerung 14 und die Steuereinrichtungen 12a, 12b geöffnet oder
geschlossen werden können. Ferner
fördert
die Zahnradpumpe 15 das Öl fortlaufend unter Druck zu
Rückströmventilen 19a, 19b,
die in der Steuereinrichtung 13a, 13b angeordnet
und ebenfalls über
die Hauptsteuerung 14 steuerbar sind. Die zweite Kammer 9a, 9b steht über erste
und zweite Auslaßventile 20a, 20b in
der ersten Steuereinrichtung 12a, 12b und über Auslaßventile 21a, 21b in
der zweiten Steuereinrichtung 13 mit dem Tank 17 in
Verbindung.
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An
beiden Enden der zweiten Kammern 9a, 9b sind Sensoren 22a, 22b, 23a, 23b angeordnet. Die
Sensoren 22a, 22b, 23a, 23b überwachen
einen oder mehrere vorbestimmte Parameter der von der Zahnradpumpe 15 geförderten
Flüssigkeit,
beispielsweise ihre Farbe oder ihren Druck.
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Die 4 und 5 zeigen
mögliche
Ausführungsformen
der Leitungen 7a, 7b. 4 zeigt
dabei eine Ausführungsform,
wie sie in der Dosiereinrichtung nach 1 verwendet
wird. Die Leitung 7 weist einen Mantel 24 aus
einem unnachgiebigen Material auf. Das vom Mantel 24 umschlossene
Volumen ist daher konstant. Innerhalb des Mantels 24 ist
ein Schlauch 25 angeordnet, der flexibel, also verformbar,
ist. Im Innern des Schlauchs 25 ist die erste Kammer 8 ausgebildet.
Zwischen dem Schlauch 25 und dem Mantel 24 ist
die zweite Kammer 9 ausgebildet.
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Der
Schlauch ist aus Kunststoff gebildet, der gegen Losungsmittel der
geförderten
Lacke beständig
ist. Beispielsweise kann man hier halogenisierte Kunststoffe, insbesondere
Fluorkohlenstoff, oder Polyurethanwerkstoffe, verwenden.
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4a zeigt
nun einen Betriebszustand, in dem der Druck in der ersten Kammer 8 größer oder gleich
ist als der Druck in der zweiten Kammer 9. Ein derartiges
Druckverhältnis
führt dazu,
daß der Schlauch 25 seine
größte Ausdehnung
annimmt und die erste Kammer 8 ihr größtes Volumen. Dementsprechend
hat die zweite Kammer 9 ihr kleinstes Volumen.
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4b zeigt
ein anderes Druckverhältnis. Hier
ist nun der Druck in der zweiten Kammer 9 größer als
in der er sten Kammer 8. Der Schlauch 25 wird durch
diesen Druck zusammengedrückt.
Das Volumen der ersten Kammer 8 wird auf einen Minimalwert verkleinert.
Alles, was sich in der ersten Kammer 8 befindet, wird aus
der ersten Kammer 8 herausgequetscht, wenn man von kleinen
Resten absieht.
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5 zeigt eine andere Alternative. Hier
ist der Mantel 24 einstückig
mit einer flexiblen Wand 26 ausgebildet, der den Innenraum
des Mantels 24 in die erste Kammer 8 und die zweite
Kammer 9 unterteilt. Die Wand 26 ist, wie ein
Vergleich der 5a, 5b zeigt,
flexibel, so daß eine
Druckerhöhung
in der zweiten Kammer 9 dazu führt, daß sich die Wand 26 im
Bereich der ersten Kammer 8 an die Innenwand des Mantels 24 anlegt
und das Volumen der Kammer 8 auf einen Minimalwert verkleinert.
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Die
Betriebsweise der Dosiereinrichtung 1 ist nun wie folgt:
Zunächst wird
in einer der beiden Leitungen 7a, 7b, beispielsweise
in der oberen Leitung 7a, das Eingangsventil 10a und
das Ausgangsventil 11a geöffnet, so daß Lack vom
Farbwechsler 2 über
den Lack-Zuführanschluß 4 in
die erste Kammer 8a strömen
kann. In ähnlicher
Weise kann die erste Kammer 8b der zweiten Leitung 7b gefüllt werden.
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Wenn
die ersten Kammern 8a, 8b vollständig gefüllt sind,
dann werden die Eingangsventile 10a, 10b und ein
Ausgangsventil 11b geschlossen. Die Zahnradpumpe 15 dosiert
nun Öl
aus dem Tank 17 in die zweite Kammer 9a. Aufgrund
der Volumenkonstanz des Schlauches 7a wird nun genau so
viel Lack aus der ersten Kammer 8a ausgegeben, wie Öl von der
Zahnradpumpe 15 in die zweite Kammer 9a eingespeist
wird. Genau diese Lackmenge wird über den Lack-Ausgabeanschluß 5 der
Farbspritzpistole 3 zugeführt. Allerdings ist damit eine
Belastung des Lacks durch Scherkräfte, wie sie in der Zahnradpumpe 15 auftreten
könnten,
nicht verbunden. Beim Fördern
des Öls
in die zweite Kammer 9a wird das Volumen der ersten Kammer 8a auf
einen Minimalwert verkleinert, der Schlauch 25 also so
zusammengedrückt,
wie dies in 4b zu erkennen ist. Alternativ dazu
kann man natürlich
auch die Ausgestaltung nach 5 verwenden.
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Sobald
das Lackvolumen in der ersten Kammer 8a der ersten Leitung
auf einen vorbestimmten Wert abgenommen hat, wird das zuvor geöffnete Einlaßventil 18a geschlossen
und das Einlaßventil 18b der
zweiten Leitung 7b geöffnet.
Gleichzeitig wird das Ausgangsventil 11a der ersten Leitung
geschlossen und das Ausgangsventil 11b der zweiten Leitung
geöffnet.
Diese Aktionen können über die
Hauptsteuerung 14 koordiniert werden. Danach wird der Lack nicht
mehr aus der ersten Kammer 8a der ersten Leitung 7a,
sondern aus der ersten Leitung 8b der zweiten Leitung 7b verdrängt und
der Spritzpistole 3 zugeführt.
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Solange
Lack aus der zweiten Leitung 7b gefördert wird, kann Lack wieder
in die erste Leitung 7a gefüllt werden. Hierzu wird das
Eingangsventil 10a geöffnet.
Ebenfalls geöffnet
wird das Auslaßventil 21a.
Lack, der vom Farbwechsler 2 her mit einem gewissen Druck
ansteht, kann dann in die erste Kammer 8a strömen. Das
aus der zweiten Kammer 9a verdrängte Öl kann über das Auslaß ventil 21a zum Tank 17 abfließen. Wenn
man den Tank als geschlossenen Behälter ausbildet, dann kann man
das Öl
in einem geschlossenen Kreislauf führen, d. h. das Öl, das aus
der zweiten Kammer 9a der ersten Leitung 7a abfließt, wird
in die zweite Kammer 9b der zweiten Leitung 7b gefördert. Man
kann also dafür
sorgen, daß das Öl aus der
zweiten Kammer 9a der ersten Leitung 7a praktisch
abgesaugt wird, was den Befüllvorgang
der ersten Kammer 8a erleichtert.
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Sobald
die erste Kammer 8a der ersten Leitung 7a gefüllt ist,
wird das Eingangsventil 10a geschlossen. Gleichzeitig wird
auch das Auslaßventil 21a geschlossen,
so daß die
erste Leitung 7a wieder bereit ist, die Förderung
zu übernehmen,
wenn sich der Lackvorrat in der ersten Kammer 8b der zweiten Leitung 7b erschöpft hat.
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Durch
das abwechselnde Betreiben der beiden Leitungen 7a, 7b wird
also eine kontinuierliche Förderung
von Lack vom Farbwechsler 2 zur Spritzpistole 3 sichergestellt.
Selbstverständlich
ist es auch möglich,
mehr als nur zwei Leitungen 7a, 7b parallel zu
betreiben. Wenn eine kontinuierliche Förderung nicht erforderlich
ist, dann reicht auch eine Leitung 7a aus.
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Die
Sensoren 22a, 22b können nun das Öl daraufhin überwachen,
ob eine Farbänderung
eintritt. Wenn eine Farbänderung
eingetreten ist, ist dies ein Zeichen dafür, daß der Schlauch 25 oder
die Wand 26 beschädigt
worden sind und eine Vermischung des Öls mit Lack stattgefunden hat.
In diesem Fall muß die
Dosiereinrichtung 1 stillgesetzt werden.
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Wenn
nun ein Farbwechsel erforderlich ist, muß man die Dosiereinrichtung 1 reinigen.
Hierzu ist es wünschenswert,
einen möglichst
großen
Anteil des Lacks wieder zu entfernen. Hierzu können die ersten Kammern 8a, 8b mit
Hilfe des Öls,
das von der Zahnradpumpe 15 gefördert wird, zumindest weitgehend
leergedrückt
werden. Zum Entleeren werden die Eingangsventile 10a, 10b und
die Rückströmventile 19a, 19b geöffnet und
die Ausgangsventile 11a, 11b geschlossen. Ein
Druckaufbau in der zweiten Kammer 9a, 9b der beiden
Leitungen 7a, 7b erfolgt dann von dem Ende her,
das mit dem Lack-Ausgabeanschluß 5 verbunden
ist. Der Lack aus den ersten Kammern 8a, 8b wird
dann in Richtung des Lack-Zuführanschlusses 4 gedrückt. Noch
in den Kammern 8a, 8b verbleibende Lackreste können dann
ausgespült
werden.
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In
der Ausgestaltung nach 1 kann man durch eine Dosierung
des in die zweiten Kammern 9a, 9b eingespeisten
inkompressiblen Fluids aufgrund der Volumenkonstanz der Leitungen 7a, 7b eine
exakte Dosierung des am Lack-Ausgabeanschluß 5 ausgegebenen Lacks
bezüglich
der Menge erreichen.
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Die 2 und 3 zeigen
eine Dosiereinrichtung 1, bei der das Druckfluid durch
ein kompressibles Medium gebildet wird, nämlich Druckluft.
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Gleiche
Teile wie in 1 sind in den 2 und 3 mit
den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die
Einlaßventile 18a, 18b sind
bei der Ausführungsform
nach 2 und 3 mit einer Druckmittelquelle
versehen, die als Druckluftanschluß 27 ausgebildet ist.
Druckluft ist kompressibel. Es läßt sich
also nicht auf einfache Weise ein Zusammenhang zwischen dem zugeförderten
Druckfluid, nämlich
der Druckluft, und dem ausgegebenen Lack aus den Kammern 8a, 8b herstellen.
Aus diesem Grunde ist zwischen dem Lack-Ausgabeanschluß 5 und
der Spritzpistole 3 ein Lackdruckregler 28 angeordnet.
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Anhand
von 2 soll nun die Förderung von Lack noch einmal
erläutert
werden. In der Leitung 7a ist die zweite Kammer 9a vom
Einlaßventil 18a her
befüllt
worden. Der Schlauch 25 wird also von seiner Eingangsseite
her zusammengedrückt und
schiebt ein in der ersten Kammer 8a eingeschlossenes Lackvolumen
vor sich her zum Lack-Ausgabeanschluß 5. Hierbei sind
das Eingangsventil 10a und das Auslaßventil 21a geschlossen.
Das Einlaßventil 18a und
das Ausgangsventil 11a sind geöffnet.
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Bei
der zweiten Leitung 7b sind die Verhältnisse umgekehrt. Hier ist
das Ausgangsventil 11b geschlossen und das Eingangsventil 10b geöffnet. Das Auslaßventil 21b ist
geöffnet
und das Einlaßventil 18b ist
geschlossen. Der in die erste Kammer 8b einströmende Lack
vergrößert das
Volumen dieser ersten Kammer 8b und verkleinert damit das
Volumen der zweiten Kammer 9b, so daß die Luft durch das Auslaßventil 21b ins
Freie abströmen
kann.
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In 3 sind
die Verhältnisse
beim Reinigen der Leitung 7b dargestellt. Hier ist das
Eingangsventil 10b der ersten Kammer 8b der zweiten
Leitung 7b geöffnet
und das Ausgangsventil 11b geschlossen. Druckluft, die
vom Druckluftanschluß 27 zugeführt wird,
wird über
das geöffnete
Rückströmventil 19b in die
zweite Kammer 9b geleitet, so daß der in der ersten Kammer 8b der
zwei ten Leitung 7b befindliche Lack zum Eingangsventil 10b hin
verdrängt
wird.
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Das
Säubern
der zweiten Leitung 7b kann bereits beginnen, während aus
der ersten Leitung 7a noch Lack gefördert wird.