DE10320076A1 - Aleuronprodukt und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Aleuronprodukt, welches aus Getreide-Aleuronzellen, insbesondere aus Weizen-Aleuronzellen, bestehende Teilchen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Getreide-Aleuronzellen bestehenden Teilchen feinvermahlene Teilchen sind, deren längste Abmessung im Bereich von einem Aleuronzellen-Durchmesser bis 500 mum liegt. DOLLAR A Die Herstellung des erfindungsgemäßen Aleuronproduktes erfolgt durch: Bereitstellen von Kleie, insbesondere von Weizenkleie, die aus Aleuronbestandteilen und Nicht-Aleuronbestandteilen besteht; Ablösen der Aleuronbestandteile von den Nicht-Aleuronbestandteilen, so dass ein aus Aleuronbestandteilen und Nicht-Aleuronbestandteilen bestehendes Gemisch entsteht; Einstellen der Feuchtigkeit des Gemisches auf einen Wert von 10-20 Gew.-% Wasser; und Feinvermahlen (Mikro-Vermahlen) des Gemisches mittels eines Reibwalzwerks mit mindestens einem Walzenpaar, dessen Walzen mit unterschiedlichen Oberflächengeschwindigkeiten betrieben und aneinandergedrückt werden.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Aleuronprodukt, welches aus Getreide-Aleuronzellen, insbesondere aus Weizen-Aleuronzellen, bestehende Teilchen aufweist, sowie auf ein Verfahren zu seiner Herstellung.
- Aleuron ist ein ernährungsphysiologisch äussert wertvoller Bestandteil des Getreides und in besonderem Masse des Weizenkorns. Aleuron liegt im Weizenkorn in einer einzelligen Schicht (Aleuronschicht) zwischen dem Mehlkörper (Endosperm) und der Schale (Pericarp und Testa) des Weizenkorns vor. Im Weizen beträgt der Gewichtsanteil des Aleurons im Durchschnitt 8,3%.
- Aleuron wird mittels physikalischer, insbesondere mechanisch-abrasiver und biologischenzymatischer Verfahren aus Kleie isoliert und weiter aufbereitet. Die hierfür als Ausgangsmaterial dienende Kleie wird auf herkömmliche Weise in einer Getreidemühle gewonnen. Hierzu sein an dieser Stelle auf die internationale Patentanmeldung WO 01/15711 A2 desselben Anmelders verwiesen.
- In den Aleuronzellen des Weizenkorns sind die ernährungsphysiologisch wichtigsten Substanzen des Weizenkorns in konzentrierter Form enthalten, wie Vitamine, Mineralstoffe, essentielle Fettsäuren, Nahrungsfasern, hochwertiges Protein (Albumin) sowie spezielle Schutzstoffe (bioaktive Substanzen, wie Polyphenole, Lignan, Phytin, etc.). Weizen ist ausserdem seit mehreren Tausend Jahren ein bewährtes Nahrungsmittel für Tier und Mensch.
- Die hohen Gehalte an Vitaminen und Mineralstoffen tragen zur allgemeinen Gesundheit sowie zur geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit bei.
- Die Nahrungsfasern des Aleurons tragen zu einer besseren Verdauungstätigkeit im Dickdarm bei (Prebiotikum). Ausserdem verlangsamen sie durch Ionenaustausch- Aktivität die Resorption im Dünndarm und binden unerwünschte Substanzen. Damit tragen sie zu einem lange anhaltenden Sättigungsgefühl und zur Entgiftung bei.
- Aleuron ist in reiner Form bekömmlich. Insbesondere enthält es keine Kleberproteine (Gliadin, Glutenin) und ist daher auch für Personen mit Weizenallergie oder Zöliakie geeignet.
- Bioaktive Substanzen des Aleurons, wie Polyphenole, Flavonoide, Lignan, Beta-Glucan, etc., zeigen Schutzwirkungen gegen eine Reihe von Zivilisationskrankheiten, wie Arterienverkalkung und Krebs.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Aleuron und seine Bestandteile für die menschliche und tierische Ernährung nutzbar zu machen.
- Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass das eingangs genannte Aleuronprodukt aus Getreide-Aleuronzellen bestehende feinvermahlene Teilchen aufweist, deren längste Abmessung im Bereich von etwa einem Aleuronzellen-Durchmesser bis 500 μm liegt. In dieser feinvermahlenen Form können diese aleuronhaltigen Teilchen, insbesondere als Beimischung zu herkömmlichen Lebensmitteln, besonders vielseitig für die menschliche und tierische Ernährung eingesetzt werden. Vorzugsweise liegt bei mehr als 50% der aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen die längste Abmessung im Bereich von einem Aleuronzellen-Durchmesser bis 500 μm.
- Für bestimmte Anwendungen bevorzugt man ein noch feineres Aleuronprodukt. Die längste Abmessung kann dann im Bereich von 100-300 μm liegen. Vorzugsweise liegt bei mehr als 50% der aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen die längste Abmessung im Bereich von 100-300 μm. Die längste Abmessung kann auch im Bereich von 10-100 μm liegen, wobei auch hier vorzugsweise bei mehr als 50% der aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen die längste Abmessung im Bereich von 10-100 μm liegt.
- Erfindungsgemäss sind unter den aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen Zellverbände enthalten, die aus 1 bis 200 Aleuronzellen bestehen, wobei vorzugsweise mehr als 50% der aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen Zellverbände sind, die aus 1 bis 200 Aleuronzellen bestehen.
- Bei dem etwas feineren Aleuronprodukt sind unter den aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen Zellverbände enthalten sind, die aus 5 bis 100 Aleuronzellen bestehen, wobei vorzugsweise mehr als 50% seiner aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen Zellverbände sind, die aus 5 bis 100 Aleuronzellen bestehen.
- Eine besondere Eigenschaft des erfindungsgemässen Aleuronprodukts besteht darin, dass die kleinste Abmessung der aus Getreide-Aleuronzellen bestehenden Teilchen etwa der Grösse einer einzelnen Aleuronzelle entspricht. Mit anderen Worten sind die einzelnen Zellen der in der Regel einzelligen Aleuronschicht (Weizen) noch intakt. Durch die Feinvermahlung und die anschliessende Klassierung wurde lediglich die Grösse bzw. die Anzahl der Aleuronzellen der auch als Cluster bezeichneten Zellverbände bestimmt.
- Obwohl Aleuron auch in den Körnern anderer Getreidesorten enthalten ist, verwendet man vorzugsweise die Aleuronzellen aus der Kleie von Weizenkörnern.
- Die Bioverfügbarkeit der in den Aleuronzellen enthaltenen eingangs erwähnten Stoffe hängt entscheidend vom Zustand der Zellwände der Aleuronzellen in den erfindungsgemässen Zellverbänden ab.
- Bei einer besonderen Ausführung sind die Zellwände aller Aleuronzellen der Teilchen unbeschädigt. Dies lässt sich durch einen schonende Feinvermahlung erreichen. Dies hat den Vorteil, dass der Zellinhalt der Aleuronzellen über lange Zeit haltbar ist. Vor allem wird einer Oxidation der Zellbestandteile vorgebeugt.
- Bei einer alternativen Ausführung weisen ein Teil der Aleuronzellen der Teilchen beschädigte Zellwände auf. Vorzugsweise weisen weniger als 50% der Aleuronzellen der Teilchen beschädigte Zellwände auf. Dies macht die wertvollen Inhaltsstoffe der vorwiegend aus Hemicellulose bestehenden Aleuronzellen bei der Verdauung zugänglicher als bei intakten Aleuronzellen. Um einer vorzeitigen Oxidation der Zellinhalte vorzubeu gen, können dem erfindungsgemässen Aleuronprodukt bei Bedarf verschiedene Antioxidantien beigemischt werden.
- Die zumindest teilweise Beschädigung oder Schwächung der Zellwände der Aleuronzellen kann enzymatisch, chemisch, mechanisch oder thermisch erfolgen. Eine Kombination dieser Massnahmen, z.B. eine mechanisch-enzymatische oder eine mechanisch-thermische Schwächung der Zellwände ist auch möglich. Je nach dem Ausmass der Beschädigung/Schwächung der Zellwände der Aleuronzellen kann der Mensch oder das Tier während der Verdauung die eingangs genannten ernährungsphysiologisch wertvollen Substanzen schneller bzw. vollständiger oder eher langsamer und weniger vollständig aufnehmen, wobei im zweiten Fall die prebiotische Wirkung allein aufgrund der im Verdauungstrakt vorliegenden Zellen dominiert. Durch die gezielte Einstellung des Beschädigungsgrades der Aleuronzellen kann die Abgabegeschwindigkeit der ernährungsphysiologisch wertvollen Substanzen gezielt eingestellt werden. Stark geschädigte Aleuronzellen führen zu einer schnellen und praktisch vollständigen Verdauung der Zellinhalte, während die Verdauung schwach geschädigter Aleuronzellen mehr Zeit benötigt.
- Bei einer speziellen Ausführung ist das Aleuronprodukt eine Mischung aus einem ersten Standard-Aleuronprodukt und einem zweiten Standard-Aleuronprodukt, wobei vorzugsweise das erste Standard-Aleuronprodukt vorwiegend unbeschädigte Aleuronzellen und das zweite Standard-Aleuronprodukt vorwiegend beschädigte Aleuronzellen aufweist. Dies ermöglicht die Herstellung eines "massgeschneiderten" Aleuronproduktes, das den physiologischen Bedürfnissen bestimmter Individuen (Mensch oder Tier) angepasst werden kann.
- Das zweite Standard-Aleuronprodukt weist vorwiegend zerstörte Aleuronzellen auf bzw. besteht vorwiegend aus Aleuronzellen-Bruchstücken und ausgelaufenem Zellinhalt, wobei das Aleuronprodukt insbesondere ein Pressling ist, bei dem der ausgelaufene Zellinhalt als Bindemittel dient.
- Das erfindungsgemässe Aleuronprodukt hat vorzugsweise die folgende Zusammensetzung: 10-30 Gew% Protein, 5-15 Gew% Asche, 2-8 Gew% Fett und 30-60 Gew% unverdauliche oder nur teilweise verdauliche Fasern.
- Eine wesentliche Errungenschaft der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das erfindungsgemässe Aleuronprodukt mehr als 95 Gew% Aleuron, insbesondere mehr als 99 Gew% Aleuron, aufweist. Auch ein praktisch reines "Aleuronpulver" kann erfindungsgemäss bereitgestellt werden. Im Falle eines erfindungsgemässen Produktes auf Basis von Weizenkleie sind praktisch keine Schalenteilchen mehr enthalten, die eine Braunfärbung des Produktes hervorrufen würden. Vielmehr ist dieses hochreine "Aleuronpulver" gemäss der vorliegenden Erfindung annähernd weiss, und man findet in ihm praktisch keine bräunlich-dunklen Schalenteilchen.
- Bei einer anderen Ausführung kann das erfindungsgemässe Aleuronprodukt aber neben Aleuronzellverbänden durchaus auch noch aus der ursprünglichen Kleie stammende Schalenteilchen aufweisen. Dieses Produkt kann mit etwas weniger Aufwand kostengünstiger hergestellt werden.
- Das erfindungsgemässe Verfahren zum Herstellen des Aleuronproduktes weist die folgenden Schritte auf:
- a) Bereitstellen von Kleie, insbesondere von Weizenkleie, die aus Aleuronbestandteilen und Nicht-Aleuronbestandteilen besteht;
- b) Ablösen der Aleuronbestandteile von den Nicht-Aleuronbestandteilen, so dass ein aus Aleuronbestandteilen und Nicht-Aleuronbestandteilen bestehendes Gemisch entsteht;
- c) Einstellen der Feuchtigkeit des Gemisches auf einen Wert von 10-20 Gew% Wasser;
- d) Feinvermahlen des Gemisches mittels eines Reibwalzwerks mit mindestens einem Walzenpaar, dessen Walzen mit unterschiedlichen Oberflächengeschwindigkeiten betrieben und aneinandergedrückt werden, so dass die Aleuronbestandteile Druck- und Scherkräften ausgesetzt werden.
- Durch die mechanische Beanspruchung der Aleuronteilchen in Schritt d) werden die ernährungsphysiologisch wertvollen Inhaltsstoffe der Aleuronzellen für die Verdauung des Individuums leichter zugänglich gemacht sowie eine Veränderung der Zusammensetzung (Wasserentzug) und des Geschmacks (Entbitterung) des Aleuronproduktes bewirkt.
- Vorzugsweise wird in Schritt c) die Feuchtigkeit auf 14-16 Gew% Wasser eingestellt. Das Einstellen der Feuchtigkeit der ausgesonderten Aleuronbestandteile auf einen Wert von 10-20 Gew% und insbesondere auf 14-16 Gew% Wasser wirkt sich positiv aus, da es in Verbindung mit der anschliessenden Feinvermahlung überraschenderweise zu einer geschmacklichen Verbesserung, vor allem zu einer Entbitterung, des Aleurons führt.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn vor dem Schritt d) einen Schritt zum Aussondern der Aleuronbestandteile aus dem Gemisch erfolgt. Wenn nämlich zu viele Nicht-Aleuronbestandteile, wie insbesondere Schalenteilchen, in dem der Feinvermahlung zuzuführenden Gemisch enthalten sind, wird die Feinvermahlung durch die relativ harten Fremdpartikel erschwert, die praktisch als "Abstandshalter" zwischen den Reibwalzen wirken und somit die eigentlichen Aleuronteilchen (=Aleuron-Zellverbände) vor einer Zerkleinerung durch die Walzen schützen.
- Diese Aussonderung wird vorzugsweise elektrostatisch durchgeführt, und zwar vorzugsweise vor dem Schritt c). Die elektrostatische Aussonderung der Aleuronbestandteile ermöglicht es, ein praktisch reines "Aleuronpulver" zu gewinnen, das nicht nur besser Feinvermahlen werden kann, sondern auch rein optisch als gelblich-weisses Pulver ansprechender aussieht als das mit Schalenteilchen verunreinigte bräunliche feinvermahlene Produkt.
- Zweckmässigerweise lässt man bei der Feinvermahlung die Aleuronbestandteile zur mehrmaligen Reibvermahlung ein Walzenpaar mehrmals durchlaufen, oder man lässt die Aleuronbestandteile zur mehrmaligen Reibvermahlung mehrere aufeinanderfolgende Walzenpaare durchlaufen, wobei der Walzenspalt praktisch auf Null eingestellt wird und die Walzen aneinandergepresst werden.
- Vorzugsweise folgt auf den Schritt der Feinvermahlung ein weiterer Schritt zum Aussondern, vorzugsweise mittels eines Nasstrennverfahrens der feingemahlenen (mikrovermahlenen) Aleuronbestandteile. Dadurch lassen sich z.B. die genannten Fraktionen im Bereich 50-500 μm, im Bereich von 100-300 μm oder im Bereich von 10-100 μm gewinnen.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden, nicht einschränkend aufzufassenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Aleuronproduktes anhand der Zeichnung, wobei:
-
1 eine Mikroskop-Aufnahme erfindungsgemässer vorwiegend unbeschädigter Aleuronzellen-Verbände zeigt; -
2 eine Elektronenmikroskop-Aufnahme der vorwiegend unbeschädigten Aleuronzellen-Verbände von1 mit grösserer Auflösung zeigt; -
3 eine Makroskop-Aufnahme ist, auf der ein erfindungsgemässes Gemisch aus vorwiegend unbeschädigten Aleuronzellen-Verbänden ("Aleuronteilchen") und Schalenteilchen gezeigt ist; -
4 eine Makroskop-Aufnahme ist, auf der ein erfindungsgemässes Gemisch aus kaum noch unbeschädigten Aleuronzellen-Verbänden ("Aleuronteilchen"), sondern vorwiegend aus beschädigten Aleuronzellen-Verbänden ("Aleuron-Matsch") gezeigt ist. -
1 zeigt eine Mikroskop-Aufnahme vorwiegend unbeschädigter Aleuronzellen-Verbände1 , wie sie typischerweise nach Schritt b) des erfindungsgemässen Verfahrens vorliegen. Die hier gezeigten Aleuronzellenverbände1 bestehen jeweils aus einer einzelligen Schicht aus Aleuronzellen2 (siehe2 ). Diese Verbände stellen jeweils Bruchstücke dar, die aus der einzelligen Aleuronschicht zwischen der Schale und dem Mehlkörper eines Weizenkorns stammen. Die Abbildung zeigt eine Fraktion, bei der die längste Abmessung der Aleuronzellen-Verbände1 im Bereich von etwa 100-300 μm liegt. -
2 zeigt eine Elektronenmikroskop-Aufnahme der vorwiegend unbeschädigten Aleuronzellen-Verbände1 von1 mit grösserer Auflösung. Jetzt sind auch die einzelnen Aleuronzellen2 und die Zellwände3 deutlich zu erkennen. Die insgesamt wenigen beschädigten Aleuronzellen2 konzentrieren sich auf den Rand der plättchenartigen Aleuronzellen-Verbände1 , wo die ursprüngliche zusammenhängende einzellige Aleuronschicht eines Weizenkorns typischerweise in den Schritten a) und b) auseinandergebrochen wurde. Die Zellwände3 der Aleuronzellen2 bestehen vorwiegend aus Hemicellulose und lassen sich durch die Verdauung beim Menschen sowie vieler Tiere nur schwer oder überhaupt nicht knacken. Die eingangs genannten sowie weitere ernährungsphysiologisch wertvollen Bestandteile stehen daher dem Organismus des verdauenden Menschen oder Tieres nicht zuletzt aufgrund der prebiotischen Wirkung im Zusammenhang mit der Darmfauna nur in geringem Umfang zur Verfügung. -
3 ist eine Makroskop-Aufnahme, auf der ein erfindungsgemässes Gemisch aus vorwiegend unbeschädigten Aleuronzellen-Verbänden ("Aleuronteilchen") und Schalenteilchen gezeigt ist. Neben insgesamt fünf Aleuronzellen-Verbänden1 ist auch ein Schalenteilchen4 sichtbar. -
4 ist eine Makroskop-Aufnahme, auf der ein erfindungsgemässes Gemisch aus kaum noch unbeschädigten Aleuronzellen-Verbänden ("Aleuronteilchen"), sondern vorwiegend aus beschädigten Aleuronzellen-Verbänden ("Aleuron-Matsch") gezeigt ist. Die beschädigten Aleuronzellen-Verbände5 , bei denen ein Grossteil der Aleuronzellen2 (siehe2 ) aufgebrochen bzw. aufgeplatzt ist und deren Zellinhalt zum Teil ausgelaufen ist, bilden jetzt einen "Aleuron-Matsch", d.h. ein Gemisch aus einigen wenigen Zellverbänden1 mit jeweils nur noch sehr wenigen Aleuronzellen2 , aus einzelnen Aleuronzellen2 , aus beschädigten Zellverbänden und beschädigten Aleuronzellen sowie aus ausgelaufenem Zellinhalt ("Aleuron-Saft") der beschädigten Aleuronzellen. Die vorwiegend aus Hemicellulose bestehenden beschädigten oder zerstörten Zellwände3 der Aleuronzellen2 geben nun einen Grossteil der eingangs genannten sowie weitere ernährungsphysiologisch wertvollen Bestandteile der Aleuronzellen frei, so dass diese nun für die Verdauung beim Menschen sowie vieler Tiere in hohem Masse zur Verfügung stehen, ohne dass dabei die prebiotische Wirkung der eigentlichen Zellwände im Dickdarm verloren geht. - Die Bioverfügbarkeit (Verdaubarkeit) ernährungsphysiologisch wertvoller Bestandteile des Weizenkorns steigt bei den folgenden Darbietungsformen von Aleuron schrittweise an:
- – ganzes Weizenkorn (Vollkorn)
- – vom Weizenkorn abgelöste Schale mit anhaftender Aleuronschicht (ganze Kleie)
- – Gemisch aus "Aleuronteilchen" und Schalenteilchen" (zerkleinerte Kleie)
- – isolierte "Aleuronteilchen" (nur noch Aleuronzellen-Verbände
1 ) - – feinstvermahlenes Aleuronteilchen ("Aleuron-Matsch")
- Während die Steigerung der Bioverfügbarkeit von 1) nach 2), von 2) nach 3) und von 3) nach 4) nur relativ gering ist, konnte mit der erfindungsgemässen Feinstvermahlung eine wesentliche Steigerung der Bioverfügbarkeit erreicht werden.
-
-
- 1
- unbeschädigter Aleuronzellen-Verband ("Aleuronteilchen")
- 2
- Aleuronzelle
- 3
- Zellwand
- 4
- Schalenteilchen
- 5
- beschädigter Aleuronzellen-Verband ("Aleuron-Matsch")
Claims (39)
- Aleuronprodukt, welches aus Getreide-Aleuronzellen, insbesondere aus Weizen-Aleuronzellen, bestehende Teilchen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Getreide-Aleuronzellen bestehenden Teilchen feinvermahlene Teilchen sind, deren längste Abmessung im Bereich von einem Aleuronzellen-Durchmesser bis 500 μm liegt.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehr als 50% seiner aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen die längste Abmessung im Bereich von einem Aleuronzellen-Durchmesser bis 500 μm liegt.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die längste Abmessung im Bereich von 100-300 μm liegt.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehr als 50% der aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen die längste Abmessung im Bereich von 100-300 μm liegt.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die längste Abmessung im Bereich von 10-100 μm liegt.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehr als 50% der aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen die längste Abmessung im Bereich von 10-100 μm liegt.
- Aleuronprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen Zellverbände sind, die aus 1 bis 200 Aleuronzellen bestehen.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als 50% seiner aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen Zellverbände sind, die aus 1 bis 200 Aleuronzellen bestehen.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen Zellverbände sind, die aus 5 bis 100 Aleuronzellen bestehen.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als 50% seiner aus Aleuronzellen bestehenden Teilchen Zellverbände sind, die aus 5 bis 100 Aleuronzellen bestehen.
- Aleuronprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die kleinste Abmessung der aus Getreide-Aleuronzellen bestehenden Teilchen etwa der Grösse einer einzelnen Aleuronzelle entspricht.
- Aleuronprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Getreide-Aleuronzellen bestehenden Teilchen jeweils durch eine einzellige Schicht aus Aleuronzellen gebildet sind.
- Aleuronprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Aleuronzellen aus der Kleie von Weizenkörnern stammen.
- Aleuronprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellwände aller Aleuronzellen der Teilchen unbeschädigt sind.
- Aleuronprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Aleuronzellen der Teilchen beschädigte Zellwände aufweisen.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass bei weniger als 50% der Aleuronzellen der Teilchen beschädigte Zellwände aufweisen.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Mischung aus einem ersten Standard-Aleuronprodukt und einem zweiten Standard-Aleuronprodukt ist.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Standard-Aleuronprodukt vorwiegend unbeschädigte Aleuronzellen aufweist und das zweite Standard-Aleuronprodukt vorwiegend beschädigte Aleuronzellen aufweist.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Standard-Aleuronprodukt vorwiegend zerstörte Aleuronzellen aufweist bzw. vorwiegend aus Aleuronzellen-Bruchstücken und ausgelaufenem Zellinhalt besteht.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Aleuronprodukt ein Pressling ist, bei dem der ausgelaufene Zellinhalt als Bindemittel dient.
- Aleuronprodukt nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die beschädigten Zellwände enzymatisch geschwächte Zellwände sind.
- Aleuronprodukt nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die beschädigten Zellwände mechanisch geschwächte Zellwände sind.
- Aleuronprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es 10-30% Protein aufweist.
- Aleuronprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es 5-15 Gew% Asche aufweist.
- Aleuronprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es 2-8 Gew% Fett aufweist.
- Aleuronprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es 30-60 Gew% unverdauliche oder nur teilweise verdauliche Fasern aufweist.
- Aleuronprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mehr als 95 Gew% Aleuron aufweist.
- Aleuronprodukt, dadurch gekennzeichnet, dass es mehr als 99 Gew% Aleuron aufweist.
- Aleuronprodukt nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, dass es neben Aleuronzellverbänden auch noch Schalenteilchen aufweist.
- Verfahren zum Herstellen eines Aleuronproduktes gemäss einem der Ansprüche 1 bis 29, welches die folgenden Schritte aufweist: a) Bereitstellen von Kleie, insbesondere von Weizenkleie, die aus Aleuronbestandteilen und Nicht-Aleuronbestandteilen besteht; b) Ablösen der Aleuronbestandteile von den Nicht-Aleuronbestandteilen, so dass ein aus Aleuronbestandteilen und Nicht-Aleuronbestandteilen bestehendes Gemisch entsteht; c) Einstellen der Feuchtigkeit des Gemisches auf einen Wert von 10-20 Gew% Wasser; d) Feinstvermahlen (Mikro-Vermahlen) des Gemisches mittels eines Reibwalzwerks mit mindestens einem Walzenpaar, dessen Walzen mit unterschiedlichen Oberflächengeschwindigkeiten betrieben und aneinandergedrückt werden;
- Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt c) die Feuchtigkeit auf 14-16 Gew% Wasser eingestellt wird.
- Verfahren nach Anspruch 30 oder 31, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Schritt d) ein Schritt zum Aussondern der Aleuronbestandteile aus dem Gemisch erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussonderung elektrostatisch, vorzugsweise vor dem Schritt c), erfolgt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass man in Schritt d) die Aleuronbestandteile zur mehrmaligen Reibvermahlung ein Walzenpaar mehrmals durchlaufen lässt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass man in Schritt d) die Aleuronbestandteile zur mehrmaligen Reibvermahlung mehrere aufeinanderfolgende Walzenpaare durchlaufen lässt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Schritt d) ein weiterer Schritt zum Aussondern, vorzugsweise mittels eines Nasstrennverfahrens, der feingemahlenen (mikro-vermahlenen) Aleuronbestandteile erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fraktion von Getreide-Aleuronzellen ausgesondert wird, deren längste Abmessung im Bereich von einem Aleuronzellen-Durchmesser bis 500 μm liegt.
- Verfahren nach Anspruch 36 oder 37, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fraktion von Getreide-Aleuronzellen ausgesondert wird, deren längste Abmessung im Bereich 100-300 μm liegt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 36 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fraktion von Getreide-Aleuronzellen ausgesondert wird, deren längste Abmessung im Bereich 10-100 μm liegt.
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