DE10318238A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Innenflächen von Gewindebohrungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Innenflächen von Gewindebohrungen Download PDFInfo
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Abstract
Eine Reinigungsvorrichtung (10) zum Reinigen von Gewindebohrungen (2) in Werkstücken (1) weist einen Anschlussadapter (22) sowie einen, mit dem Anschlussadapter (22) verbundenen Blaseinsatz (11) auf. In dem Blaseinsatz (11) ist ein Längsschlitz (14) ausgebildet, durch den das unter Druck stehende Reinigungsmedium den Blaseinsatz (11) verlässt. Infolge der speziellen Anordnung bzw. Ausbildung des Längsschlitzes (14) in dem Blaseinsatz (11) trifft das Reinigungsmedium mit Drall in tangentialer Richtung auf die Gewindegänge der Gewindebohrung (2) und entfernt somit mit hoher Sicherheit in der Gewindebohrung (2) anhaftende Verunreinigungen oder Partikel.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen von Innenflächen von Gewindebohrungen nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
- Beim Herstellen von Gewindebohrungen in Werkstücken bleiben üblicherweise Rückstände wie beispielsweise Öl oder Späne in den Gewindegängen zurück, welche anschließend aus den Gewindebohrungen entfernt werden müssen. Dies geschieht im einfachsten Fall manuell mittels sogenannten Druckluftpistolen, welche unter hohem Druck stehende Luft in die Gewindebohrung eintreten lassen, um die in den Gewindebohrungen befindlichen Rückstände auszublasen. Es sind jedoch auch lanzenförmige Vorrichtungen bekannt, welche beispielsweise ein flüssiges Reinigungsmedium unter Druck direkt in die Gewindebohrung einströmen lassen, wobei das aus der Gewindebohrung austretende Reinigungsmedium samt eventueller Rückstände abgesaugt wird.
- Es hat sich jedoch in der Praxis herausgestellt, dass aufgrund des hohen Druckes des Mediums in der Gewindebohrung sowie aufgrund von Turbulenzen und der Strömungsrichtung der Reinigungsmedien Partikel teilweise sogar noch in Oberflächenvertiefungen der Gewindebohrungen bzw. der Gewindegänge eingedrückt werden, so dass diese Verunreinigungen in den Gewindebohrungen verbleiben oder benachbarte Gewinde verunreinigen. Besonders nachteilig ist dabei, dass, sollten die Verunreinigungen beispielsweise infolge von Vibrationen im Laufe der Zeit aus den Gewindebohrungen gelöst werden, dies zu Funktionsstörungen oder Ausfällen an den Bauteilen führen kann. Bei flüssigen Rückständen wie Öl kann dies dazu führen, dass die Gewindebohrung nicht genügend entfettet ist, was zu einem Loslösen von Schrauben führen kann, falls diese in den Gewinden mittels Klebstoff gesichert sind.
- Vorteile der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Verfahren zum Reinigen von Innenflächen von Gewindebohrungen mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass Verunreinigungen zuverlässig aus den Gewindegängen der Gewindebohrungen entfernt werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das Reinigungsmedium mit einer tangentialen Richtungskomponente auf die Wandung des Gewindeabschnitts auftrifft, so dass in den Gewindegängen anhaftende Verunreinigungen durch die Tangentialkomponente des Reinigungsmediums sicher von der Wandung losgelöst und nicht in diese hineingedrückt werden.
- Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen von Innenflächen von Gewindebohrungen mit den kennzeichnenden Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs weist eine hohe Reinigungswirkung bei konstruktiv einfachem Aufbau auf.
- Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der zugehörigen Vorrichtung zum Reinigen von Innenflächen von Gewindebohrungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen aufgeführt.
- Zeichnung
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
1 einen Teillängsschnitt durch einen Blaseinsatz einer Reinigungsvorrichtung beim Einsatz in einem Werkstück, -
2 einen Schnitt in der Ebene II-II der2 und3 einen Längsschnitt durch eine Reinigungsvorrichtung entsprechend den1 und2 . - Die in den Figuren dargestellte Reinigungsvorrichtung
10 weist einen zylindrischen bzw. stiftförmigen Blaseinsatz11 auf, welcher zumindest teilweise in eine Gewindebohrung2 eines Werkstücks1 einführbar ist. Der Blaseinsatz11 bzw. die Reinigungsvorrichtung10 insgesamt bestehen insbesondere aus nichtrostendem und verschleißfestem Material. Die im Wesentlichen kreisförmige Querschnittsfläche des Blaseinsatzes11 ist dem Innendurchmesser der Gewindebohrung2 angepasst und im Durchmesser etwas geringer als letztgenannter Innendurchmesser. In den Figuren ist die Gewindebohrung2 als sogenanntes Sacklochgewinde mit einem Gewindeboden3 ausgebildet. - Der erfindungsgemäße Einsatz der Reinigungsvorrichtung
10 ist jedoch nicht auf derartige Sacklochgewinde begrenzt, vielmehr kann die Reinigungsvorrichtung10 selbstverständlich auch bei Durchgangsgewinden verwendet werden. - Parallel und beabstandet zur Längsachse
12 des Blaseinsatzes11 ist im Blaseinsatz11 eine Sacklochbohrung13 ausgebildet. Von der Sacklochbohrung13 geht ein Längsschlitz14 aus, welcher an der Außenfläche15 des Blaseinsatzes11 mündet (2 ). - Beim Einsatz in Sacklochgewindebohrungen geht vom Boden der Sacklochbohrung
13 vorteilhafterweise zusätzlich eine Längsbohrung16 aus (1 ), die in dem ballig ausgebildeten Ende des Blaseinsatzes11 mündet, um den Gewindeboden3 reinigen bzw. säubern zu können. - Die Sacklochbohrung
13 ist mit einer nicht dargestellten Quelle für ein Reinigungsmedium verbunden, welches unter Druck in die Sacklochbohrung13 eingeführt wird. Als Reinigungsmedium kommen beispielsweise Luft oder andere bekannte Reinigungsmedien wie Wasser, Reinigungsemulsionen oder ähnliche in Frage. - Erfindungswesentlich ist die Anordnung bzw. Ausbildung des Längsschlitzes
14 , welcher schräg aus dem Blaseinsatz11 austritt, um entsprechend der2 einen in tangentialer Richtung in Bezug auf die Gewindegänge wirkenden Drall des Reinigungsmediums zu bewirken, was durch den Strömungspfeil18 angedeutet sein soll. - Bezogen auf den Austritt des Reinigungsmediums aus dem Längsschlitz
14 ist auf der in etwa gegenüberliegenden Seite des Austrittes in dem Blaseinsatz11 in Längsrichtung eine nutförmige Ausnehmung20 an der Außenfläche15 des Blaseinsatzes11 ausgebildet. Die Ausnehmung20 ist mit einer nicht dargestellten Unterdruckquelle oder einem einfachen Auslass verbunden, um das Reinigungsmedium aus der Gewindebohrung2 herauszuleiten. Der Längsschlitz14 verläuft zumindest über den gesamten Bereich bzw. über die gesamte Tiefe der Gewindebohrung2 , in deren Bereich ein Gewindegang ausgebildet ist. - Entsprechend der
3 weist die Reinigungsvorrichtung10 zusätzlich zum Blaseinsatz11 einen Anschlussadapter22 auf. Der Anschlussadapter22 hat eine erste Längsbohrung23 zur Aufnahme des Blaseinsatzes11 . Zur Anpassung an unterschiedliche Tiefen von Gewindebohrungen2 ist dabei der Blaseinsatz11 längenverstellbar in der ersten Längsbohrung23 angeordnet, beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Außengewindes. Koaxial zur ersten Längsbohrung23 ist im Anschlussadapter22 eine zweite Längsbohrung24 ausgebildet, an die eine Zuführleitung25 für das Reinigungsmedium anschließbar ist, welche das Reinigungsmedium in die Sacklochbohrung13 des Blaseinsatzes11 leitet. - Im Anschlussadapter
22 ist ferner eine Querbohrung27 ausgebildet, in welche eine Abführleitung28 angeordnet werden kann, welche mit der Ausnehmung20 zusammenwirkt, um das Reinigungsmedium abzuführen. - Zuletzt weist der Anschlussadapter
22 auf der der Werkstückoberseite4 zugewandten Seite eine den Blaseinsatz11 mit Abstand umgebende Ringnut29 auf, in der ein Dichtring30 angeordnet ist. - Die oben beschriebene Reinigungsvorrichtung
10 arbeitet wie folgt: Nachdem die Länge des aus dem Anschlussadapter22 herausragenden Abschnitts des Blaseinsatzes11 entsprechend der Tiefe der Gewindebohrung2 eingestellt ist wird der Blaseinsatz11 in die Gewindebohrung2 eingeführt, wobei der Anschlussadapter22 mit seinem Dichtring30 gegen die Werkstückoberseite4 des Werkstückes1 in Anlage gebracht wird, um den Austritt von Reinigungsmedium aus der Gewindebohrung2 über den Bereich der Werkstückoberseite4 zu verhindern. Dann wird das unter Druck stehende Reinigungsmedium in den Blaseinsatz11 eingebracht, wobei es diesen über den Längsschnitz14 verlässt. Infolge des Druckes des Reinigungsmediums sowie seiner tangentialen Ausströmrichtung (Strömungspfeil18 ) strömt dabei das Reinigungsmedium mit hohem Drall bzw. mit hoher Tangentialgeschwindigkeitsrichtungskomponente in die Gewindebohrung2 , wobei in der Gewindebohrung2 anhaftende Verunreinigungen oder Partikel sicher losgelöst und vom Reinigungsmedium in Richtung der Ausnehmung20 gefördert werden. Das in die Ausnehmung20 eintretende Reinigungsmedium mit seinen Verunreinigungen wird anschließend über die Abführleitung28 aus der Gewindebohrung2 ausgeleitet.
Claims (10)
- Verfahren zum Reinigen von Innenflächen von Gewindebohrungen (
2 ), bei dem ein Reinigungsmedium unter Druck in die Gewindebohrung (2 ) eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmedium zumindest im Bereich des Gewindeabschnittes der Gewindebohrung (2 ) tangential gegen die Wandung des Gewindeabschnittes eingebracht wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmedium, bezogen auf den Gewindebohrungsquerschnitt, auf der der Einlassseite gegenüberliegenden Seite abgesaugt wird.
- Vorrichtung (
10 ) zum Reinigen von Innenflächen von Gewindebohrungen (2 ), mit einer Einrichtung (11 ) zum Zuführen von unter Druck stehendem Reinigungsmedium in die Gewindebohrung (2 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (11 ) einen stiftförmigen Abschnitt mit einem, dem Querschnitt der Gewindebohrung (2 ) angepassten Durchmesser aufweist und dass in dem Abschnitt parallel der Gewindebohrungslängsachse (12 ) ein Auslass für das Reinigungsmedium ausgebildet ist, welcher das Reinigungsmedium tangential auf die Innenwandung der Gewindebohrung (2 ) strömen lässt. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslass als Längsschlitz (
14 ) ausgebildet ist und von einer Zuführbohrung (13 ) für das Reinigungsmedium ausgeht. - Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem stiftförmigen Abschnitt der Einrichtung (
11 ) eine Abführeinrichtung (20 ) für das Reinigungsmedium angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abführeinrichtung als nutförmiger Längsschlitz (
20 ) in der Außenwandung (15 ) des stiftförmigen Abschnitts ausgebildet ist, wobei der Längsschlitz (20 ) mit einer Unterdruckeinrichtung für das Reinigungsmedium zusammenwirkt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführbohrung (
13 ) einen zusätzlichen, als Längsbohrung ausgebildeten Auslass (16 ) aufweist, welcher koaxial zur Gewindebohrungslängsachse (12 ) ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der stiftförmige Abschnitt in einen Anschlussadapter (
22 ) integriert ist, welcher mit einer Zuführ- (25 ) und ggf. einer Abführleitung (28 ) für das Reinigungsmedium verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussadapter (
22 ) mindestens eine Dichtung (30 ) aufweist, welche die Gewindebohrung (2 ) im Bereich der Werkstückoberfläche (4 ) umgibt und die Gewindebohrung (2 ) abdichtet. - Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der stiftförmige Abschnitt zur Anpassung an unterschiedliche Gewindebohrungstiefen längenverstellbar im Anschlußadapter (
22 ) angeordnet ist.
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