DE10318056A1 - Verfahren und Presse zum Warmformen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zum Warmformen eines Formbauteils aus Metall, bei welchem das Halbzeug 100 in einer Presse 50 durch einen oberen und einen unteren verfahrbaren Niederhalter 80 und 81 über einen Stempel 6 zunächst frei vorgeformt und dann in derselben Presse 50 endgeformt und gehärtet wird. Die erfindungsgemäße Presse 50 weist einen oberen und einen unteren Niederhalter 80 und 81 auf, die sowohl gegenüber dem Gesenk 70 als auch gegenüber dem Stempel 6 verfahrbar sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Warmformen eines Formbauteils aus Metall mit einem Erwärmen eines Halbzeugs auf Umformtemperatur und einem Formen des Halbzeugs in einer Presse mit einem Gesenk, einem Stempel und einem Niederhalter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Presse zum Warmformen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
  • Durch die DE 24 52 486 C2 zählt ein Verfahren zum Pressformen und Härten eines Stahlblechs mit geringer Materialdicke und guter Maßhaltigkeit zum Stand der Technik, bei dem das Blech auf eine Temperatur über AC3 erwärmt wird und danach in weniger als 5 Sekunden in die endgültige Form zwischen zwei indirekt gekühlten Werkzeugen unter wesentlichen Formveränderungen gepresst wird und unter Verbleiben in der Presse einer Schnellkühlung so unterzogen wird, dass ein martensitisches und/oder bainitisches feinkörniges Gefüge erzielt wird. Eine hierfür benötigte Tiefziehpresse besteht, vereinfacht dargestellt, aus einem Stempel, auf dem das Halbzeug, häufig eine Platine, durch einen Niederhalter aufliegt und ein gegen den Stempel verfahrbares Gesenk, das das Halbzeug über den Stempel zieht und dadurch der durch den Stempel und das Gesenk vorgegebenen Form anpasst.
  • Selbst wenn ein Metallblech während des Warmformens die kritische Abkühlgeschwindigkeit zum Härten nicht erreicht, kühlt es durch den Kontakt mit der Presse während des Formens so sehr ab, dass seine Temperatur unter die benötigte Umformtemperatur fällt. Bei komplizierten Geometrien, die sich nicht in einem einzigen Umformschritt ausführen lassen, muss das Halbzeug daher entweder bereits vor dem Erwärmen bis nahe an die Endkonfiguration kalt vorgeformt oder zwischen einzelnen Warmformoperationen erneut auf Umformtemperatur erwärmt werden.
  • Das kalte Vorformen bereitet insbesondere bei einem Halbzeug aus Stahl Probleme, das gemäß der EP 101 37 85 A1 mit einer Aluminiumbeschichtung versehen wurde, die zwar aufgrund der Ausbildung einer intermetallischen Phase zwischen dem Stahl und der Aluminiumbeschichtung den Warmformprozess übersteht, aber gleichzeitig schlecht kaltzuformen ist, weil die intermetallische Phase sehr spröde ist und während des Kaltformens bricht. Abgesehen davon bedeutet ein kalt Vorformen einen erhöhten Aufwand an Werkzeugen und Zeit. Ein erneutes Erwärmen zwischen einzelnen Warmformschritten steigert die Kosten, den Aufwand durch die zusätzlichen Transporte, die zusätzliche Belegung der Ofenkapazität und die Gefahr der Verzunderung.
  • Hinzu kommen bei komplexen Geometrien besondere Probleme. Eine B-Säule für ein Kraftfahrzeug beispielsweise besteht aus einem Säulenfuß, einem länglichen mittleren Bereich und einem Kopf, mit dem die B-Säule am Dachrahmen angebunden wird. Hat die B-Säule am Fuß den größten Querschnitt mit einem verhältnismäßig geraden Auslauf, besteht während des Tiefziehens die Gefahr von Dopplungen, d.h., das Material neigt dazu, sich übereinander zu falten. In der meist gebogenen Mitte besteht die größte Ziehtiefe der B-Säule, hier droht die Gefahr von Rissbildungen in der Zarge und Faltenbildungen im Flansch. Der Mittelteil geht verhältnismäßig abrupt und eckig in den Kopf der B-Säule über. An diesen Stellen ist der Materialfluss behindert, was wiederum zu einer Gefahr der Rissbildung führt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, das Warmformen und die dafür benötigte Presse dahingehend zu verbessern, dass auch komplexere Geometrien ohne aufwändiges kalt Vorformen oder erneutes Erwärmen hergestellt werden können.
  • Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Demnach wird das auf Umformtemperatur erwärmte Halbzeug in der Presse durch einen oberen und einen unteren Niederhalter, die sowohl gegenüber dem Gesenk als auch gegenüber dem Stempel verfahrbar sind, zunächst frei vorgeformt und dann in derselben Presse durch ein Zufahren des Gesenks und des Stempels endgeformt und gehärtet. Das Halbzeug ist vorzugsweise eine zugeschnittene Platine, die zwischen dem oberen und dem unteren Niederhalter gehalten wird. Die Platine liegt auf dem Stempel auf. Das Gesenk ist noch geöffnet. Der Niederhalter kann unabhängig vom Gesenk und vom Stempel verfahren werden. Wenn nunmehr der Niederhalter in Richtung des Stempels verfährt, wird die Platine frei über den Stempel gezogen. Da das noch geöffnete Gesenk die Platine nicht über den Stempel zwingt, bildet die Platine nicht exakt die Form des Stempels ab, sondern legt sich zunächst nur bogenförmig über den Stempel, wobei sie sich an ihrem höchsten Punkt in etwa tütenförmig ausbildet. Der in Richtung des Stempels verfahrbare Niederhalter formt die Platine so vor. Während dieser Vorformoperation hat die Platine nur dort, wo sie von dem oberen und dem unteren Niederhalter gehalten wird und an einigen wenigen Auflagepunkten am Stempel Kontakt mit dem Werkzeug, folglich kühlt sie nicht insgesamt unter Umformtemperatur ab, sie bleibt weiter warm verformbar. Nun fährt das Gesenk zu, die Platine wird durch das Gesenk über den Stempel gezogen, nimmt ihre Endform an und kühlt durch den Kontakt mit dem Werkzeug ab, vorzugsweise wird sie dabei gehärtet. Das freie Vorformen durch die verfahrbaren Niederhalter führt dazu, dass die Platine bereits in etwa ihrer endgültigen Form angenähert wird, ohne sie in die Endform zu zwingen, dadurch lassen sich komplexere Bauteile rissfrei und mit einer geringen oder keiner Faltenbildung herstellen. Gleichzeitig erlaubt der eingeschränkte Kontakt mit dem Werkzeug während des Vorformens ein warm Vorformen und Endformen in einem Werkzeug ohne ein kalt vorkonfigurieren oder ein Zwischenerwärmen.
  • Durch das Vorformen und Endformen innerhalb eines Werkzeugs wird die Anzahl der Pressen und der Verfahrensschritte insgesamt reduziert. Gerade bei einem schlecht kaltformbaren Material wie dem aus der EP 101 37 85 A1 bekannten feueraluminierten Stahl, wird die Verarbeitung durch das erfindungsgemäße Verfahren erst wirtschaftlich und serientauglich.
  • Durch das warm Vorformen wird bei der eingangs erwähnten B-Säule beispielsweise die Rissbildung in der Zarge und am Kopf verhindert. Zusätzlich kann die Riss- und Faltenbildung noch durch weitere Maßnahmen unterbunden werden. Vorzugsweise wird das Halbzeug an seinen gegenüberliegenden Enden mit Zuglaschen versehen und während des Formens partiell in Längsrichtung gereckt. Diese partielle Reckung reduziert Falten im Flansch und in Bereichen mit Materialüberschuss. Materialüberschuss kann beispielsweise am Übergang des Mittelteils der B-Säule zum Kopf auftreten. Die Zuglaschen können nach dem Tiefziehen durch Schneiden entfernt werden. Der Materialfluss im Halbzeug zwischen dem oberen und dem unteren Niederhalter kann über einen reduzierbaren Abstand zwischen dem oberen und dem unte ren Niederhalter gezielt gesteuert werden. Hierbei ist der Abstand zwischen dem unteren und dem oberen Niederhalter durch ein geeignetes Mittel variabel einstellbar. Wird der Abstand verkleinert, wird der Materialfluss gebremst, wird der Abstand vergrößert, kann das Material besser fließen. Durch die gezielte Steuerung des Materialflusses kann auch die Faltenbildung beeinflusst werden. Insbesondere wenn der Flansch des Endbauteils auf dem Niederhalter aufliegt, muss die Distanz mit Abschluss der Formgebung auf Null reduziert werden, um den Flansch auszubilden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Distanz zwischen dem oberen und dem unteren Niederhalter während des Tiefziehvorgangs nur bereichsweise reduziert. Beispielsweise wird zwischen den oberen und den unteren Niederhalter in einem Bereich ein Blech eingebracht. Dieses Blech wirkt wie eine Bremse. Speziell am Fuß einer B-Säule vermeidet diese Bremswirkung im Materialfluss eine Doppelung der Platine während des Formens.
  • Um das Vorformen in einer Warmformpresse durchführen zu können, besteht der Niederhalter erfindungsgemäß aus einem oberen und einem unteren Niederhalter und ist sowohl gegenüber dem Gesenk als auch gegenüber dem Stempel verfahrbar. Der Niederhalter kann auf herkömmliche Art, beispielsweise hydraulisch, pneumatisch, über Ziehkissen oder Gasdruckfedern verfahren werden. In dem Moment, in dem die freie Vorformung abgeschlossen ist und das obere Gesenk sich zum eigentlichen Tiefziehvorgang über den Stempel schließt, ist die Gegenhaltekraft zwischen dem unteren Niederhalter und dem Stempel bevorzugt verstärkt, beispielsweise durch ein weiteres eingreifendes Ziehkissen. Dadurch wird der einwandfreie Ablauf des Tiefziehvorgangs über das notwendige Kräfteniveau zwischen Niederhalter, Stempel und Gesenk sichergestellt.
  • Um den Materialfluss im Halbzeug steuern zu können, ist der Abstand zwischen dem unteren und dem oberen Niederhalter variabel einstellbar. Dies wird beispielsweise über Zylinder erreicht, die einfedern können. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Abstand zwischen dem oberen und dem unteren Niederhalter zum Beispiel durch das Einbringen eines Bleches nur bereichsweise reduziert, um den Materialfluss nur in bestimmten Stellen des Halbzeugs bremsen zu können. Zudem ist die erfindungsgemäße Presse in einer Variante mit Mitteln versehen, um das Halbzeug in Längsrichtung lokal zu recken. Diese Mittel können aus einer Hervorhebung be stehen, die das Halbzeug an den Zuglaschen erfasst und während des Tiefziehvorgangs einklemmt, so dass es an den Zuglaschen gereckt wird.
  • Nachfolgend ist die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen
  • 1 eine Schemadarstellung einer herkömmlichen B-Säule 1,
  • 2 eine Verlaufsdarstellung des Formens einer Platine 100 in einer Presse 5 aus dem Stand der Technik,
  • 3 eine Verlaufsdarstellung des Formens einer Platine 100 in einer erfindungsgemäßen Presse 50,
  • 4 eine Verlaufsdarstellung des Formens einer Platine 100 in einer weiteren erfindungsgemäßen Presse 51,
  • 5 einen Teilschnitt durch eine erfindungsgemäße Presse 52 im geöffneten Zustand,
  • 6 einen Teilschnitt durch die Presse 52 im geschlossenen Zustand,
  • 7 eine schematische Ansicht einer Platine 101 mit Zuglaschen 102 und 102',
  • 8 einen Teilschnitt durch eine erfindungsgemäße Presse 53 im geöffneten Zustand und
  • 9 einen Teilschnitt durch die Presse 53 im geschlossenen Zustand.
  • Mit der 1 lassen sich die Probleme beim Tiefziehen anhand des Beispiels einer B-Säule 1 darstellen. Die dargestellte B-Säule 1 verfügt an ihrem Fuß 2 über den größten Querschnitt und läuft gerade aus. Beim Tiefziehen neigt das Material zu Doppelungen und legt sich schichtartig übereinander. In der Mitte 3 der B-Säule 1 herrscht die größte Ziehtiefe vor, was zu Rissbildungen in der Zarge führt. Zudem ist die B-Säule im Mittelteil 3 gebogen, dadurch tritt Faltenwurf in dem dunkler abgesetzten Flansch 30 und 30' auf. Im Anbindungsbereich 4 und 4' zum Kopf der B-Säule 1 ist der Materialfluss behindert, was die Gefahr der Rissbildung beinhaltet, gleichzeitig ergibt sich gerade im Kopf der B-Säule 1 ein Materialüberschuss, der das Tiefziehergebnis negativ beeinflusst.
  • 2 zeigt das Tiefziehen einer Platine 100 in einer herkömmlichen Presse 5 nach dem Stand der Technik. Im Bild 1 ist die Presse 5 geöffnet, die Platine 100 liegt auf dem Stempel 6 auf und wird zwischen dem Niederhalter 8 und dem Gesenk 7 gehalten. Das Gesenk 7 und der Niederhalter 8 sind miteinander fest verbunden. Beide zusammen sind über Hydraulikfedern oder Ziehkissen 9 und 9' gegenüber dem Stempel 6 verfahrbar. In Bild zwei schließt sich das Gesenk 7 über den Stempel 6. Die Platine 100 wird im Bereich des Gesenks 7 exakt der Form des Stempels 6 angepasst. Das Material läuft aus dem Niederhalter 8 nach. In Bild 3 ist die Presse 5 vollständig geschlossen. Das Formbauteil hat die Form des Stempels 6 angenommen. Bei diesem Tiefziehvorgang nach dem Stand der Technik treten die bisher geschilderten Probleme auf.
  • 3 zeigt den erfindungsgemäßen Tiefziehvorgang in einer erfindungsgemäßen Presse 50. Der Niederhalter besteht aus einem unteren Niederhalter 80 und einem oberen Niederhalter 81, in dem die Platine 100 ruht. Das Gesenk 70 ist mit dem oberen Niederhalter 81 über Hydraulikfedern oder Ziehkissen 10 und 10' verfahrbar verbunden. Der untere Niederhalter 80 ist gegen den Stempel 6 über Hydraulikzylinder oder Ziehkissen 90 und 90' verfahrbar. Die dargestellten Hydraulikfedern oder Ziehkissen 11 und 11' dienen in dieser bevorzugten Ausführungsform dazu, die Gegenhaltekraft zum Niederhalter 80 verstärken zu können. In Bild zwei wird die Platine 100 durch das Verfahren der Niederhalter 80 und 81 in Richtung des Stempels 6 frei über den Stempel 6 vorgeformt. Die Platine 100 kann aus den Niederhaltern 80 und 81 nachlaufen und bildet noch nicht die Form des Stempels 6 ab, sondern hat sich leicht bogenförmig ausgeformt. Sie liegt nur an den zwei Eckpunkten auf dem Stempel 6 auf und wird daher nicht vollflächig abgekühlt. Das Gesenk 70 ist noch geöffnet. Durch diesen Vorformvorgang wird die Riss- und Faltenbildung in der Platine 100 entscheidend unterdrückt. Gerade im Bereich der größten Ziehtiefen hat sich die Platine 100 bereits ihrer Endform angenähert, wobei das freie Vorformen einen optimalen Materialfluss gewährleistet. Mit Abschluss des Vorformens sitzt der untere Niederhalter 80 auf der zweiten Hydraulikfeder oder dem Ziehkissen 11 und 11' auf. Jetzt wird die Gegenhaltekraft zwischen dem unteren Niederhalter 80 und dem Stempel 6 für den endformgebenden Tiefziehvorgang verstärkt. In Bild drei schließt sich das Gesenk 70 über dem Stempel 6. Nunmehr wird die Platine 100 über den Stempel 6 tiefgezogen. In Bild 4 hat sich die Presse 50 vollständig geschlossen. Das Formbauteil hat seine Endform erhalten und wird durch den Kontakt mit der Presse 50 bevorzugt gehärtet.
  • 4 zeigt einen Verfahrensverlauf einer weiteren erfindungsgemäßen Presse 51. Die Platine 100 liegt auf dem Stempel 60 auf. Der obere Niederhalter 82 fährt über die Hydraulikfedern oder Ziehkissen 10 und 10' in Richtung des unteren Niederhalters 83. Dabei setzen die Hydraulikzylinder 12 und 12' auf dem unteren Niederhalter 83 auf, wo sie zunächst einen konstanten Spalt beibehalten (Bild 2). Der untere Niederhalter 83 ist über Hydraulikfedern oder Ziehkissen 9 und 9' verfahrbar. Das Gesenk 71 bleibt zunächst geöffnet. In Bild 3 wird die Platine 100 über den Stempel 60 durch Verfahren der Niederhalter 82 und 83 frei vorgeformt. Das Material der Platine 100 kann dabei aus den Niederhaltern 82 und 83 aufgrund des Spalts nachlaufen. In Bild 4 fährt das Gesenk 71 zu und die Platine 100 wird über den Stempel 60 tiefgezogen. Im Bild 5 hat sich die Presse 51 fast geschlossen. Noch immer kann das Material der Platine 100 aus den Niederhaltern 82 und 83 nachfließen. Erst in Bild 6 federn die Hydraulikzylinder 12 und 12' ein und schließen so den Spalt. Der auf dem Niederhalter liegende Flansch des Formbauteils wird ausgeformt. Bevorzugt wird das Formbauteil in der Presse 51 gehärtet.
  • 5 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Presse 52. Die Platine 100 liegt auf dem dunkel unterlegten Stempel 61 der Presse 52 auf. Die beiden Niederhalter 80 und 81 sind noch geöffnet und werden durch die Distanzhalter 13 und 13' voneinander beabstandet. Das Gesenk ist nicht näher dargestellt. Zudem ist die Distanz zwischen dem Niederhalter 80 und der Platine 100 durch ein Zusatzblech an der Stelle 14 verringert. In 6 sind die Niederhalter geschlossen und liegen auf den Distanzhaltern 13 und 13' auf. Die Platine 100 ist an der Stelle 14 zwischen den Niederhaltern 80 und 81 eingeklemmt, dadurch wird der Materialfluss partiell gebremst. Insbesondere im Bereich 2 des Fußes einer B-Säule 1 kann so eine Dopplung des Materials verhindert werden. Im übrigen Bereich der Platine 100 kann das Material gleichmäßig fließen.
  • 7 zeigt eine Platine 101 mit zwei Zuglaschen 102 und 102' an ihren gegenüberliegenden Enden. Diese Platine 101 wird in die erfindungsgemäße Presse 53 in 8 auf den Stempel 61 eingelegt. Die Niederhalter 80 und 81 sind geöffnet und werden von den Distanzhaltern 13 und 13' beabstandet. Das Gesenk ist nicht näher dargestellt. Die Presse 53 ist mit den Mitteln 15 und 15' versehen, um die Platine 101 lokal zu recken. In 9 sind die Niederhalter 80 und 81 geschlossen. Die Platine 101 wird an den Zuglaschen 102 und 102' von den Mitteln 15 und 15' erfasst und während des Formens lokal in Längsrichtung gereckt. Dadurch wird insbesondere die Faltenbildung im Flansch 30 und 30' der B-Säule 1 und in den Bereichen mit Materialüberschuss wie beispielsweise im Kopf der B-Säule 1 unterdrückt.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Warmformen eines Formbauteils aus Metall mit einem Erwärmen eines Halbzeugs 100 auf Umformtemperatur und einem Formen des Halbzeugs 100 in einer Presse 50, 51 mit einem Gesenk 70, 71, einem Stempel 6, 60 und einem Niederhalter 80 bis 83, dadurch gekennzeichnet, dass das auf Umformtemperatur erwärmte Halbzeug 100 in der Presse 50, 51 durch einen oberen und einen unteren Niederhalter 80 bis 83, die sowohl gegenüber dem Gesenk 70, 71 als auch gegenüber dem Stempel 6, 60 verfahrbar sind, zunächst frei vorgeformt und dann in derselben Presse 50, 51 durch ein Zufahren des Gesenks 70, 71 und des Stempels 6, 60 endgeformt und gehärtet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halbzeug 101 an gegenüberliegenden Enden 102, 102' mit Zuglaschen versehen und während des Formens partiell in Längsrichtung gereckt wird.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Materialfluss im Halbzeug 100 zwischen dem oberen und dem unteren Niederhalter 82, 83 über einen reduzierbaren Abstand zwischen dem oberen und dem unteren Niederhalter 82, 83 gezielt gesteuert wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem oberen und dem unteren Niederhalter 80 und 81 nur bereichsweise 14 reduziert wird.
  5. Presse 50, 51 zum Warmformen eines Formbauteils aus Metall mit einem Gesenk 70, 71, einem Stempel 6, 60 und einem Niederhalter 80 bis 83, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter 80 bis 83 aus einem unteren und einem oberen Niederhalter 80 bis 83 besteht und sowohl gegenüber dem Gesenk 70, 71 als auch gegenüber dem Stempel 6, 60 verfahrbar ist.
  6. Presse 50 nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenhaltekraft zwischen dem unteren Niederhalter 80 und dem Stempel 6 ab einem bestimmten Punkt verstärkt ist.
  7. Presse 51 nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem oberen und dem unteren Niederhalter 82 und 83 variabel einstellbar ist.
  8. Presse 52 nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem oberen und dem unteren Niederhalter 80 und 81 nur bereichsweise 14 reduziert ist.
  9. Presse 53 nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Presse 53 mit Mitteln 15 und 15' versehen ist, um das Halbzeug 101 in Längsrichtung lokal zu recken.
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