DE10317187B4 - Automatische Übermittlung von Daten von Druckvorstufe an Druckmaschine - Google Patents

Automatische Übermittlung von Daten von Druckvorstufe an Druckmaschine Download PDF

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Abstract

Verfahren zur automatischen Übermittlung von Daten aus einer Druckvorstufe (9) an eine papierverarbeitende Maschine (8) mit mehreren Druckwerken (10) und einer Druckform (11) zum Bedrucken eines Bedruckstoffs (1),
wobei die an die papierverarbeitende Maschine (8) zu übermittelnden Daten in der Druckvorstufe (9) in einer maschinenlesbaren Form auf die Druckform (11) aufgebracht werden und wobei diese Daten von der papierverarbeitenden Maschine (8) ausgelesen werden,
wobei die zu übermittelnden Daten die Reihenfolge der Farben in den Druckwerken (10) einer Druckmaschine (8) beinhalten und wobei ein Abgleich mit der in der Druckmaschine (8) eingestellten Farbreihenfolge erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Alarmsignal erfolgt, wenn sich die Farbreihenfolge im Vergleich zum vorherigen Druckauftrag verändert hat.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Übermittlung von Daten aus der Druckvorstufe an eine papierverarbeitende Maschine mit mehreren Druckwerken und einer Druckform zum Bedrucken eines Bedruckstoffs.
  • Mit dem Begriff Druckvorstufe werden allgemein alle Arbeitsschritte bezeichnet, welche von der Bereitstellung der Texte, der Originalbilder und Grafiken und dem Layout bis zur Herstellung einer druckfertigen Druckform erforderlich sind. Die dabei erzeugte Druckform wird dann zur Produktion der Auflage in der Druckmaschine eingesetzt. Bei einem Mehrfarbendruck werden dabei in der Druckvorstufe auch die einzelnen Farbauszüge erstellt, für welche jeweils eine eigene Druckform hergestellt werden muss und welche nach dem hintereinander Drucken auf einen Bedruckstoff schließlich den farbigen Druck erzeugen. Dabei ist es wichtig, dass die einzelnen Farbauszüge registergenau auf den Bedruckstoff aufgedruckt werden, da sonst die Druckqualität leitet. Des Weiteren müssen die richtigen Farbwerte der einzelnen Farbauszüge aus der Druckvorstufe an die Druckmaschine übermittelt werden, so dass das Ergebnis des Drucks in der Druckhauptstufe dem der Druckvorstufe zugrundeliegenden Original entspricht. Weitere Daten, welche von der Druckvorstufe an die Druckhauptstufe übertragen werden müssen, sind z. B. auch die Auflagenhöhe d. h. die Anzahl der Drucke, welche anzufertigen sind. Diese Daten müssen auf irgendeinem Weg von der Druckvorstufe an die Druckhauptstufe übermittelt werden.
  • Eine bekannte Möglichkeit dies zu bewerkstelligen, sind Druckauftragstaschen, in welchen die notwendigen Daten auf Papierform festgehalten sind. Die Laufzettel in den Druckauftragstaschen enthalten die in der Druckvorstufe erstellten Daten in ausgedruckter Form und werden in Drucktaschen verpackt zur Druckhauptstufe und schließlich zur Weiterverarbeitung der fertigen Drucke zur jeweiligen Maschine befördert.
  • Ein moderneres System ist die Übertragung von Daten von der Druckvorstufe zur Druckhauptstufe mittels Speicherkarten, auf welche Daten der Druckvorstufe gespeichert sind. Die in der Druckvorstufe beschriebene Speicherkarte wird aus dem Lese- und Schreibgerät der Druckvorstufe entnommen, zum Lesegerät der Druckhauptstufe transportiert und dort eingesetzt. Dort wird die Speicherkarte ausgelesen und die Daten für einen Druckjob in die Druckhauptstufe eingelesen.
  • In Druckereien mit weitestgehend digitalisierten Arbeitsablauf (Workflow) werden mittlerweile Verfahren angewendet, bei denen Druckvorstufe und Druckhauptstufe über ein digitales Datenübertragungsnetz miteinander verbunden sind. Dabei sind verschiedene Rechner der Druckvorstufe miteinander vernetzt und kommunizieren z. B. über Ethernet oder andere LAN/WAN-Netzwerke mit einem Rechner der Druckhauptstufe. Eine solche Vernetzung erweist sich aufgrund ihrer hoher Kosten nur bei großen Druckereien als sinnvoll, in denen meistens sowohl Druckvorstufen als auch Druckhauptstufe unter einem Dach vereint sind. In kleineren Druckereien befindet sich die Druckvorstufe oft außerhalb der Druckerei, so dass fertige Druckformen für den Druck in die Druckerei geliefert werden.
  • Aus der Offenlegungsschrift DE 198 56 675 A1 geht eine Steuereinrichtung zur Steuerung des Bedruckens von einer oder mehrerer Materialbahnen in einer Rotationsdruckmaschine hervor. Die Steuereinrichtung enthält eine automatische Seitenauswahleinrichtung, welche die mit dem zu prüfenden gedruckten Exemplar verbundenen Angaben wie z. B. Seiten- oder Bahnnummer ablesen und identifizieren kann, wobei diese Angaben in Form eines in das auf dem Exemplar gedruckte Bild eingebauten Codes vorliegen. Die automatische Seitenauswahleinrichtung enthält vorteilhaft eine Kamera, welche den in den Markierungen des Exemplars angeordneten Code abliest.
  • Die Offenlegungsschrift DE 44 42 265 A1 betrifft ein Transportsystem zum Transport von Druckformen in einer Zeitungsdruckmaschine. In den Zwischenräumen zwischen den Druckwerken sind Transportmittel zum Transport der Druckformen angeordnet, wobei die Druckplatten von Bearbeitungsstationen zugeführt werden. Eine derartige Bearbeitungsstation ist z. B. eine Bebilderungsstation. Die Druckplatten enthalten auf ihrer Oberfläche Informationen z. B. in Form eines Barcodes, aus dem hervorgeht, in welcher Station das Transportmittel die Druckplatte ablegen muss. Der Barcode auf den Druckplatten enthält eine Information über die Druckeinheit, das Druckwerk und den genauen Platz, auf dem die Druckplatte jeweils auf dem Plattenzylinder einzusetzen ist.
  • Eine Vorrichtung zum automatischen Wechsel von Druckplatten bei Bogenoffsetdruckmaschinen mit mehreren Druckwerken ist der Patentschrift DE 43 09 658 C1 zu entnehmen. Um den Druckplattenwechsel zu steuern, ist dabei vorgesehen, dass an jeder Druckplatte im Bereich des Druckendes eine sensorisch abtastbare Kennzeichnung angebracht ist. Diese Kennzeichnung enthält in verschlüsselter Form Druckauftrag, Druckfarbe, Farbreihenfolge, Farbzufuhrvoreinstellung und ist durch eine entsprechende Sensorik an einer steuerbaren Haltevorrichtung abtastbar. Mit der Kennzeichnung an jeder Druckplatte sowie der Sensorik an der Haltevorrichtung kann so das Auffinden der benötigten Druckplatte am zentralen Lagerplatz als auch im Druckplattenbehälter vereinfacht werden. Weiterhin ist es möglich, entsprechende Voreinstelldaten insbesondere für die Farbführung des jeweiligen Druckwerks automatisch zur Einstellung zu bringen.
  • Die Offenlegungsschrift DE 195 33 810 A1 betrifft ein Verfahren zum Steuern der Bebilderung eines Druckformträgers für eine Druckmaschine. Bei der Bebilderung werden neben den Bilddaten des Sujets in einem weiteren Bereich Bilddaten aufgebracht, die eine Vielzahl von in einer Druckerei an drucktechnischen Maschinen verwendbare digitale Druckkontrollelemente wiedergeben. Diese Druckkontrollelemente sind z. B. Druckkontrollstreifen mit zonal angeordneten Kontrollfeldern, Registermarken und Passerkreuzen. Außer den Druckkontrollelementen, welche für die Arbeitsweise einer Druckmaschine erforderlich sind, können auch Druckkontrollelemente vorgesehen werden, die für die Arbeitsweise von drucktechnischen Einrichtungen erforderlich sind, welche Druckmaschinen nachgeordnet sind. Dazu zählen z. B. Falz- und Schneideeinrichtungen, welche spezielle Falz- und Schneidmarken für die Steuerung des Falz- oder Schnittregisters verwenden.
  • Die Patentanmeldung US 2002/0050216 A1 zeigt eine Zeitungsdruckmaschine mit mehreren Druckeinheiten, welche jeweils zwei Plattenzylinder aufweisen. In der Druckvorstufe werden mittels eines Plattenbelichters auf den Druckplatten verschiedene lesbare Informationen z. B. in Form eines Barcodes aufgebracht, welche Informationen über das mit der jeweiligen Druckplatte zu druckende Bild und die Seitenzahl enthalten. Des Weiteren ist neben dem Plattenbelichter ein Drucker angeordnet, welcher die jeweils gerade belichtete Druckplatte mit einer Positionsinformation beschreibt. An den Druckeinheiten ist ein Lesegerät angeordnet, welches die aufgedruckten Positionsinformationen auf jeder Druckplatte erfasst, nachdem die Druckplatte auf dem Plattenzylinder montiert wurde. Auf diese Art und Weise kann überprüft werden, ob die Druckplatte auf dem korrekten Plattenzylinder montiert wurde.
  • Das Patent US 5 058 500 A zeigt eine Vorrichtung und ein Drucksystem zur Entwicklung von Offsetdruckplatten, welche mit einem Farbmessgerät vermessen werden. In der Druckvorstufe werden neben einem Druckbild eine Kalibrierungsmarkierung und eine spezielle Identifizierungsmarke aufgebracht, welche benutzt werden, wenn Bildmessungen auf der belichteten Druckplatte stattfinden. Die Identifizierungsmarke kann in Form eines Barcodes aufgebracht werden. In der Druckmaschine ist ein Lesegerät angeordnet, welches die Identifizierungsmarke auf der Druckplatte erfasst. Das erfasste Resultat wird dann an die Steuerung der Druckmaschine übermittelt.
  • Aus der Patentanmeldung EP 1 002 646 A1 geht eine Einrichtung hervor, welche dem Drucker beim Montieren der Druckplatten in einer Druckmaschine behilflich ist. Das System soll sicherstellen, dass der Drucker die Druckplatte in der Druckmaschine nicht an der falschen Position montiert. Zu diesem Zweck werden die Druckplatten mit Informationen versehen, welche die Position der Druckplatte in der Druckmaschine beinhalten.
  • Das Patent JP 2001 158075 A betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von Druckplatten. Dabei werden in der Druckvorstufe Arbeitsinformationen betreffend die Druckplatte auf der Druckplatte aufgebracht. Basierend auf diesen Arbeitsinformationen kann die Steuerung der Druckmaschine Produktdaten aus einem Datenverarbeitungsgerät auslesen und die Farbmenge entsprechend der Produktdaten einstellen.
  • Auch das Patent JP 10052906A zeigt eine Maschine und ein Verfahren zur Belichtung von Druckplatten. Die Vorrichtung und das Verfahren dienen dazu, Montagefehler der Druckplatten in der Druckmaschine zu vermeiden.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Übermitteln von Daten von einer Druckvorstufe an eine Druckhauptstufe zu schaffen, welches kein aufwendiges Übertragungsnetz zwischen Druckvorstufe und Druckhauptstufe benötigt, aber trotzdem eine weitgehende Automatisierung der Übertragung von Daten aus der Druckvorstufe an die Druckhauptstufe ermöglicht und Verwechslungen beim Betrieb der Druckhauptstufe minimiert.
  • Die vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Patentanspruch 1 gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Die Verfahren bieten den großen Vorteil, dass Daten aus der Druckvorstufe automatisch an die Druckhauptstufe übertragen werden können, ohne dass ein Datennetzwerk zur Verbindung zwischen Druckhauptstufe und Druckvorstufe vorhanden sein muss und ohne dass eine Speicherkarte von der Druckvorstufe zur Druckhauptstufe transportiert werden muss. Des weiteren können so von einer ersten papierverarbeitenden Maschine Daten in maschinenlesbarer Form an eine weitere Maschine übertragen werden. Die zu übermittelnden Daten, welche in der Druckvorstufe ohnehin meist digital vorliegen, werden maschinenlesbar codiert auf der Druckform aufgezeichnet, d. h. die Druckform enthält nicht nur einen Farbauszug sondern bevorzugt in einem ihrer Randbereiche, welche nicht dem Druck dienen, die codierten zu übermittelnden Daten. Wenn dann z. B. die Druckform in die Druckhauptstufe also den Druckzylinder einer Druckmaschine eingespannt ist, werden diese codierten Daten zusammen mit dem Farbauszug auf den zu bedruckenden Bedruckstoff aufgebracht. Die auf dem Bedruckstoff aufgedruckten Daten können dann nach dem Druckwerk mit der codierten Druckform mittels eines in der Druckmaschine vorhandenen Sensors ausgelesen werden und an die Steuerung der Druckmaschine übermittelt werden. Gegenüber dem Einsatz von Speicherkarten zur Übermittlung von Daten zwischen Druckvorstufe und Druckhauptstufe hat das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung weiterhin den großen Vorteil der Verwechslungssicherheit. Hier kann nicht aus Versehen der Drucker einer Druckform den falschen Druckjob, welcher auf einer Speicherkarte gespeichert ist, zuordnen, denn hier enthält die Druckform grundsätzlich ihre zugehörigen Druckdaten.
  • Wird als papierverarbeitende Maschine eine Druckmaschine mit direkter meist mittels Laserstrahl durchzuführender Bebilderung der Druckform auf dem Druckzylinder eingesetzt, z. B. eine Druckmaschine aus der DI-Serie von Heidelberg, so können zu übermittelnde Daten auch in der Druckmaschine auf die Druckform geschrieben werden und anschließend auf einen Bedruckstoff aufgebracht werden. In einer weiteren papierverarbeitenden Maschine z. B. einer Falzmaschine werden diese Daten dann mittels einer Lesevorrichtung ausgelesen und an die Steuerung der Falzmaschine übermittelt. Auf diese Art und Weise können von Druckmaschinen Daten zu Falzmaschinen übertragen werden, ohne dass diese miteinander über ein Netzwerk oder durch den Austausch von Chipkarten kommunizieren.
  • In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zu übermittelten Daten in der papierverarbeitenden Maschine mittels der Druckform auf den Bedruckstoff aufgebracht werden. In diesem Fall werden die Daten zusammen mit dem zugehörigen Farbauszug auf den Bedruckstoff aufgedruckt und anschließend von einem Sensor ausgelesen an einem Druckwerk ausgelesen.
  • Aus der ersten Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich eine weitere Ausgestaltung dadurch, dass die Daten auf die Druckform aufgebracht sind, welche in das erste Druckwerk eingelegt wird. Vorteilhafter Weise geschieht dies am ersten Druckwerk und insbesondere an dem Druckwerk, welches die Farbe schwarz druckt, so dass die codierten Daten schon in der Maschinensteuerung der Druckhauptstufe vorliegen, wenn der erste zu bedruckende Bedruckstoff das zweite Druckwerk erreicht hat, so dass schon die erste Registerabweichung zwischen erstem und zweitem Druckwerk hohen Genauigkeitsanforderungen entspricht.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zu übermittelnden Daten in der papierverarbeitenden Maschine in den seitlichen Randbereichen des Bedruckstoffs aufgebracht werden. Jeder Bedruckstoff enthält bei den heutigen Druckverfahren Randbereiche, in denen weder Texte noch Grafiken gedruckt werden. Hier befinden sich stattdessen Farbstreifen und sogenannte Passermarkierungen zur Kontrolle der Registerhaltigkeit und damit zur Kontrolle der Druckqualität des bedruckten Bedruckstoffes. In diesen Randbereichen befinden sich auch noch weitere unbedruckte Flächen, welche sich hervorragend dafür eignen, mit den zu übermittelnden Daten bedruckt zu werden. In diesem Fall ist es daher sinnvoll, dass die Daten in der Druckvorstufe auf einen solchen unbenutzten Randbereich der Druckform aufgebracht werden.
  • Ein weiterer Vorteil wird dadurch erreicht, dass die codierten Daten die Solllage einer Passermarkierung bezüglich einer Bogenkante eines Bedruckstoffs beinhalten. Durch einen Vergleich mit der in den codierten Daten enthaltenden Solllage einer Passermarkierung und der Abstandsmessung zwischen der Passermarkierung und einer Bogenkante des Bedruckstoffs lässt sich die korrekte Lage eines Farbauszugs auf einem bedruckten Bedruckstoff ermitteln. Des weiteren lässt sich so ein erleichtertes Auffinden einer Passermarkierung durch die Sensoren der Druckmaschine ermöglichen, wenn die codierten Daten sich immer an der gleichen Stelle am Anfang eines zu bedruckenden Bogens befinden, so dass der für die Beurteilung einer Passermarkierung zuständige Sensor in der Druckmaschine die Passermarkierung leichter auffinden kann.
  • Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass die Daten auf die Druckform in Form eines Barcodes aufgebracht werden. Der Barcode stellt eine besonders leicht zu lesende und störsichere Codierung von Daten dar. Durch seine einfache grafische Darstellung lässt er sich auch einfach in der Druckvorstufe auf die Druckform aufbringen. Bei Verwendung bestimmter Barcodeverfahren, insbesondere KingNor, reagiert dieses Verfahren auch relativ unempfindlich auf Geometrieabweichungen und Geschwindigkeitsschwankungen des Bedruckstoffs. Dies ist wichtig, damit der Barcode in der Druckhauptstufe auch korrekt wieder ausgelesen wird.
  • In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zu übermittelnden Daten die Anzahl der auszuführenden Drucke beinhalten. Dadurch ist es möglich, dass die Auflagenhöhe eines Druckvorgangs automatisch eingestellt wird, so dass der Drucker diese Auflagenhöhe nicht zusätzlich einstellen muss.
  • Einen ähnlichen Vorteil bietet eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, bei der die zu übermittelnden Daten die Reihenfolge der Farben in den Druckwerken einer Druckmaschine beinhalten, so dass ein Abgleich mit der in der Druckmaschine tatsächlich eingestellten Farbreihenfolge erfolgt. Mit dieser Ausgestaltung wird sichergestellt, dass sich in den Farbwerken der einzelnen Druckwerke jeweils die zu der Druckform gehörende richtige Farbe befindet, bzw. dass ein. Alarmsignal erfolgt, wenn sich die Farbreihenfolge im Vergleich zu dem vorigen Druckauftrag verändert hat. Der Drucker erhält so ein Warnsignal, die Farbreihenfolge zu überprüfen und gegebenenfalls die Farbwerke mit einer anderen Farbe zu befüllen.
  • Vorteilhafter Weise ist weiterhin vorgesehen, dass die zu übermittelnden Daten Informationen fürs Zusatzgeräte, insbesondere Streifeneinschiesser und Nummerierwerke beinhalten. Mittels dieser Zusatzinformation ist es möglich, die Einstellungen für Zusatzgeräte, insbesondere auch in der Druckweiterverarbeitung (Finishing) automatisch mit zu übertragen. Nachdem die Daten im ersten Druckwerk ausgelesen sind, können sie an die weiteren Zusatzgeräte, wie z. B. Streifeneinschiesser, Nummerierwerke und Falzwerke übertragen werden, so dass auch diese Zusatzgeräte automatisch mit denen aktuell anliegenden Druckjob erforderlichen Daten versorgt werden.
  • Vorteilhafter Weise enthalten die zu übermittelnden Daten auch das einem Druckauftrag zugehörige Farbprofil. Damit ist sichergestellt, dass auch das Farbprofil aus der Druckvorstufe direkt in die Druckhauptstufe übertragen wird, ohne dass der Drucker weitere Einstellungen vornehmen muss.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der in der Druckhauptstufe vorhandene Sensor zum Auslesen der auf der Druckform vorhandener Daten in der Lage ist, diese Daten direkt von der Druckform zu lesen. In diesem Fall ist der Sensor zweckmäßigerweise direkt am Druckformzylinder des ersten Druckwerks angebracht und tastet einen Randbereich der sich drehenden Druckform auf dem Druckzylinder ab. Auf diese Art und Weise liest er die z. B. in einem Barcode codierten Daten im Randbereich der Druckform aus und übermittelt sie direkt an die Maschinensteuerung der Druckhauptstufe. Dies bietet einen gewissen Zeitvorteil gegenüber dem Verfahren, welches die Daten erst nach dem Aufbringen auf den Bedruckstoff ausliest. Wenn die Daten schneller zur Steuerung der Druckhauptstufe gelangen, ist auch eine schnellere Regelung z. B. der Registergenauigkeit möglich.
  • Die vorliegende Erfindung wird im folgenden mit Hilfe mehrerer Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1: einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bedruckten Bogen, in dessen Randbereich auf der in Bogenlaufrichtung rechten Seite die zu übermittelnden Daten in Form eines Barcodes und eine Passermarkierung aufgedruckt sind,
  • 2: einen bedruckten Bogen, welcher zusätzlich zu dem in 1 gezeigten eine zweite Passermarkierung auf der gegenüberliegenden Seite aufweist,
  • 3: eine Druckmaschine mit vier Druckwerken mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Einlesen von auf einem Bedruckstoff codiert aufgebrachten Daten eines Informationsblocks,
  • 4: Eine Druckmaschine mit vier Druckwerken und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum direkten Auslesen von auf einer Druckform codiert aufgebrachten Daten eines Informationsblocks und
  • 5: eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Druckvorstufe.
  • Der in 1 gezeigte Bedruckstoff, hier ein Bogen 1, weist auf seiner in Bogenlaufrichtung 4 rechten Seite bezogen auf seine Bogenvorderkante 7 zunächst eine sogenannte optionale Markenstartsequenz 6 und danach folgend einen codierten Informationsblock 5 auf. Auf diesen Informationsblock 5 folgt ebenfalls auf dem rechten Seitenstreifen des Bogens 1 eine Passermarkierung 2. Die optionale Markenstartsequenz 6, der codierte Informationsblock 5 und die Passermarkierung 2 befinden sich dabei in einem seitlichen Bereich, welcher nicht mit Textinhalt oder Grafiken bedruckt wird. Die Passermarkierung 2 weist von der Bogenkante 7 einen bestimmten Abstand d auf. Da die Passermarkierung 2 mit dem aufgedruckten Text und Grafiken auf einer Druckform 11 untrennbar verbunden ist, lässt sich durch den Abstand d zwischen Bogenvorderkante 7 und Passermarkierung 2 die genaue Lage des gesamten Druckbildes bezüglich der Bogenvorderkante 7 bestimmen.
  • Der Informationsblock 5 enthält die von einer Druckvorstufe 9 an eine papierverarbeitende Maschine 8 zu übermittelnden Daten in einer codierten Form, welche hier ein Barcode ist. Mit der optionalen Markenstartsequenz 6 soll gegebenenfalls das Auffinden der codierten Daten des Informationsblocks 5 erleichtert werden, wenn sich der Informationsblock 5 nicht immer an der gleichen Stelle befindet. Die Markenstartsequenz 6 signalisiert dann einem Lesesensor 15, welches den oder die Seitenstreifen eines Bogens 1 abtastet, dass als nächstes ein Informationsblock 5 folgt und nicht eine Passermarkierung 2 oder ähnliches. Der Lesesensor 15 ist dabei als Barcodeleser (Barcodereader) ausgeführt. Als Barcode wird vorzugsweise ein nach dem sogenannten ”KingNor-Verfahren” verschlüsselter Barcode verwendet, welcher gegen etwaige Bedruckstoffverformungen immun ist und so eine hohe Lesezuverlässigkeit des auf einen Bedruckstoff 1 aufgebrachten Informationsblocks 5 gewährleistet.
  • Der in 2 gezeigte Bogen 1 unterscheidet sich von dem in 1 gezeigten Bogen 1 nur dadurch, dass bei ihm auch auf der in Bogenlaufrichtung 4 links gelegenen Seite eine weitere Passermarkierung 3 vorhanden ist. Auf das Vorhandensein einer weiteren Passermarkierung 3 wird durch Daten im Informationsblock 5 hingewiesen, so dass ein in einer papierverarbeitenden Maschine 8 vorhandener weiterer hier nicht gezeigter Lesesensor 5 für die linke Seite aktiviert wird oder das Lesegerät für die rechte Passermarkierung 2 auf die linke Seite geschwenkt wird. Auch wenn im weiteren Verlauf immer nur ein Informationsblock 5 erwähnt wird, so bedeutet dies keine Beschränkung darauf, da in den seitlichen Bereichen eines Bedruckstoffes 1 und einer Druckform 11 auch mehrere Informationsblöcke 5 aufgebracht werden können, wenn dazu Bedarf besteht.
  • Aus der 3 geht eine papierverarbeitende Maschine 8 hervor, welche mit der Möglichkeit versehen ist, codierte Daten in einem Informationsblock 5 auf einem Bedruckstoff, hier einem Papierbogen 1, auszulesen, so dass diese Daten in einer Steuerung der papierverarbeitenden Maschine 8 verarbeitet werden können. Bei der papierverarbeitenden Maschine 8 handelt es sich um eine Druckmaschine mit vier Druckwerken 10, wobei das in Bogenlaufrichtung 4 erste der Druckwerke 10 detailliert dargestellt ist. Auf die Darstellung von Anleger und Ausleger wurde verzichtet. Die restlichen drei der Druckwerke 10 können genauso oder anders als das erste der Druckwerke 10 gestaltet sein. Zweckmäßigerweise weist dabei nur das erste der Druckwerke 10 einen Lesesensor 15 zum Auslesen der codierten Daten in einem Informationsblock 5 im Randbereich eines bedruckten Bogens 1 auf. Das erste der Druckwerke 10 besteht dabei aus einem hier nicht gezeigten Farbwerk, einem Druckzylinder 12 mit darin eingespannter Druckform 11, einem Übertragungszylinder 13, meistens einem Gummituchzylinder, und einem Gegendruckzylinder 14. Zwischen Gummituchzylinder 13 und Gegendruckzylinder 14 wird der Bedruckstoff, hier ein Papierbogen 1, hindurch bewegt und dabei bedruckt. Der aus dem hier nicht gezeigten Farbwerk mit Farbe versorgte Druckzylinder 12 bringt so den Inhalt der Druckform 11 über den Gummituchzylinder 13 auf den Bogen 1 auf. Dadurch werden auch die auf der Druckform 11 in den Randbereichen vorhandenen Daten eines Informationsblocks 5 auf den Bogen 1 aufgedruckt und können so von dem in Bogenlaufrichtung 4 nach dem ersten der Druckwerke 10 gelegenen Lesesensor 15 ausgelesen werden.
  • Zweckmäßigerweise ist das erste der Druckwerke 10 für den Schwarzdruck vorgesehen, da Schwarz für Farbabweichungen nicht anfällig ist. Bevor der Bogen 1 das nächste Druckwerk 10 erreicht hat, stehen so eventuell in dem Informationsblock 5 gespeicherte Daten über Farbprofil und Farbzonen der Steuerung der papierverarbeitenden Maschine 8 rechtzeitig für eine Regelung zur Verfügung. Das gleiche gilt für Daten zur Kontrolle der Registergenauigkeit, welche ebenfalls erst ab dem zweiten der Druckwerk 10 eine Rolle spielt. Zusätzlich kann von der Druckmaschine 8 noch eine hier nicht gezeigte Falzmaschine zur Weiterverarbeitung der bedruckten Bogen 1 mit den Daten aus dem Informationsblock 5 versorgt werden, indem die Druckmaschine 8 über eine Datenleitung oder Ähnlichem mit der Falzmaschine verbunden ist. Auf diese Art und Weise können von einer Druckvorstufe 9 auch Daten zur Weiterverarbeitung an eine Falzmaschine übermittelt werden. Wenn die Falzmaschine nicht mit der Druckmaschine über eine Datenleitung kommunizieren kann, besteht noch die Möglichkeit in der Falzmaschine einen separaten Lesesensor 15 vorzusehen, welcher dann die Daten des Informationsblocks 5 in der Falzmaschine unabhängig von der Druckmaschine 8 noch einmal ausliest und an eine Maschinensteuerung der Falzmaschine übermittelt. Dadurch können auch separat stehende Falzmaschinen automatisch mit Daten aus dem Informationsblock 5 versorgt werden.
  • Eine abgewandelte Form der Ausführung gemäß 3 wird durch 4 offenbart, welche eine papierverarbeitende Maschine 8 mit ebenfalls vier Druckwerken 10 zeigt, wobei deren Druckwerke 10 prinzipiell genauso aufgebaut sind wie die Druckwerke 10 der in 3 gezeigten Druckmaschine. Der Unterschied liegt in der Anordnung des Lesesensors 15, welcher hier nicht den Informationsblock 5 nach dem Ausdruck auf dem Bogen 1 ausliest, sondern direkt die Randbereiche der Druckform 11 auf dem Druckzylinder 12 ausliest, wodurch die Information schon vor dem Aufbringen des ersten Drucks auf den Bogen 1 zur Verfügung stehen. Dies ist wichtig wenn z. B. schon beim ersten Druckwerk 1 der Abstand einer Passermarkierung 2, 3 von der Bogenvorderkante 7 bekannt seien soll. In diesem Fall müssen die Daten durch den Sensor 15 ausgelesen werden, bevor der erste Druck im ersten Druckwerk 10 erfolgt, damit eine rechtzeitige Regelung möglich ist.
  • In 5 ist weiterhin beispielhaft eine Druckvorstufe 9 skizziert, welche einen Monitor 17 zur Bedienerführung und einen Plattenbelichter 16 zur Herstellung einer Druckform 11 aufweist. In der Druckvorstufe 9 werden dabei die vorzugsweise digitalen Daten für den Informationsblock 5 erstellt, in einen Barcode verwandelt und mittels des Plattenbelichters 16 zusammen mit Text und Grafiken auf die Druckform 11 aufgebracht. Die fertige Druckform 11 steht dann für den Einsatz in einer papierverarbeitende Maschine 8 bereit und ist somit in der Lage, die Daten des Informationsblocks 5 aus der Druckvorstufe 9 an die papierverarbeitende Maschine 8 übermitteln. Somit werden die zu übermittelnden Daten immer zugleich mit der Druckform 11 angeliefert, ohne dass eine separate Datenübertragung notwendig ist.
  • Aus der Anordnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß der 3 und 4 ergibt sich der Vorteil, dass eine papierverarbeitende Maschine 8 einfach und kostengünstig auch durch Nachrüstung in die Lage versetzt werden kann, die Daten eines Informationsblocks 5 aus einer Druckform 11 auszulesen, denn es ist lediglich der Einbau des Lesesensors 15 vorzusehen und dieser an die Maschinensteuerung der papierverarbeitenden Maschine 8 anzubinden.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Bedruckstoff/Bogen
    2
    Passermarkierung
    3
    Zweite Passermarkierung
    4
    Bogentransportrichtung
    5
    Informationsblock mit codierten Informationen
    6
    Optionale Markenstartsequenz
    7
    Bogenvorderkante
    8
    Papierverarbeitende Maschine/Druckmaschine
    9
    Druckvorstufe
    10
    Druckwerk
    11
    Druckform
    12
    Druckzylinder
    13
    Übertragungszylinder/Gummituchzylinder
    14
    Gegendruckzylinder
    15
    Lesesensor
    16
    Plattenbelichter
    17
    Monitor
    d
    Abstand Vorderkante Bogen zur Passermarkierung

Claims (9)

  1. Verfahren zur automatischen Übermittlung von Daten aus einer Druckvorstufe (9) an eine papierverarbeitende Maschine (8) mit mehreren Druckwerken (10) und einer Druckform (11) zum Bedrucken eines Bedruckstoffs (1), wobei die an die papierverarbeitende Maschine (8) zu übermittelnden Daten in der Druckvorstufe (9) in einer maschinenlesbaren Form auf die Druckform (11) aufgebracht werden und wobei diese Daten von der papierverarbeitenden Maschine (8) ausgelesen werden, wobei die zu übermittelnden Daten die Reihenfolge der Farben in den Druckwerken (10) einer Druckmaschine (8) beinhalten und wobei ein Abgleich mit der in der Druckmaschine (8) eingestellten Farbreihenfolge erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Alarmsignal erfolgt, wenn sich die Farbreihenfolge im Vergleich zum vorherigen Druckauftrag verändert hat.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zu übermittelnden Daten in der papierverarbeitenden Maschine (8) mittels der Druckform (11) auf den Bedruckstoff (1) aufgebracht werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zu übermittelnden Daten in der papierverarbeitenden Maschine (8) mittels der Druckform (11) in dem in Bedruckstofftransportrichtung ersten Druckwerk (10) an eine Lesevorrichtung übermittelt werden.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu übermittelnden Daten in der papierverarbeitenden Maschine (8) in den seitlichen Randbereichen des Bedruckstoffs (1) aufgebracht werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die maschinenlesbaren Daten die Solllage einer Passermarkierung (2) bezüglich einer Bogenkante (7) eines Bedruckstoffs (1) darstellen.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten auf die Druckform (11) in Form eines Barcodes (5) aufgebracht werden.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu übermittelnden Daten die Anzahl der auszuführenden Drucke beinhalten.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu übermittelnden Daten Informationen für Zusatzgeräte, insbesondere Streifeneinschießer und Nummerierwerke, beinhalten.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu übermittelnden Daten das einem Druckauftrag zugehörige Farbprofil beinhalten.
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