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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Gleichlauffestgelenk mit einem Außenteil,
einem Innenteil und einem zwischen diesen selbsthaltend aufgenommenen
Vollkäfig
mit Fenstern zum Halten von Kugeln in Laufbahnen an dem Außenteil
und dem Innenteil, wobei der Käfig
mit kugelförmigen
Außenflächen an dem
Außenteil
und mit kugelförmigen
Innenflächen an
dem Innenteil um einen gemeinsamen Krümmungsmittelpunkt geführt ist
und das Außenteil
und der Käfig
beim Zusammenbau in Richtung ihrer Bauteilachsen ineinanderschiebbar
sind. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein Montageverfahren
für ein
solches Gelenk.
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Die
Konzentrizität
im Sinne dieser Anmeldung schließt auch sehr kleine axiale
Abweichungen der Krümmungsmittelpunkte
mit ein. Jedoch dienen die Abweichungen dann nicht wie bei Doppeloffsetkäfigen vorrangig
zur Steuerung des Gelenks. Diese wird bei dem hier interessierenden
Gleichlauffestgelenktyp (Stuber-Offset) vielmehr über jeweils
zu den kugeligen Zentrierflächen
versetzte Kugellaufbahnen realisiert.
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Gleichlauffestgelenke
weisen aufgrund ihrer Geometrie besondere Montageprobleme auf. Umständlich ist
vor allem der Einbau des Käfigs
und der Kugeln zwischen dem Innenteil und dem Außenteil, da jeweils zwischen
dem Käfig
und dem Außenteil bzw.
dem Käfig
und dem Innenteil eine Führung
in der Art einer Kugelkalotte vorgesehen ist und das Gelenk im zusammengebauten
Zustand axial nicht auseinanderfallen soll. Der Käfig kann
daher nicht einfach axial in seine Montageposition in dem Außenteil
eingeschoben werden.
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Bei
herkömmlichen
Gleichlauffestgelenken werden beim Zusammenbau des Käfigs mit
dem Außenteil
zunächst
die Bauteilachsen des Außenteils und
des Käfigs
etwa 90 Grad zueinander angewinkelt. In diesem zu der Betriebsposition
verdrehten Zustand wird der Käfig
in das Außenteil
eingeführt. Durch
eine anschließende
Verdrehung in dem Außenteil
erfolgt dann die Ausrichtung der Bauteilachsen zueinander.
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Aufgrund
der beengten räumlichen
Verhältnisse
werden zur Erleichterung des verschwenkten Einführens des Käfigs in das Außenteil
und des anschließenden
Verdrehens an dem Käfig
Ausnehmungen vorgesehen, und zwar vorzugsweise im Bereich der Fenster
des Käfigs,
wie dies in der
DE
102 01 169 A1 gezeigt ist. Allerdings ist hiermit grundsätzlich eine
Schwächung
des Käfigs
verbunden.
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Desweiteren
ist aus der
US 4,231,232
A ein Gleichlauffestgelenk bekannt, bei dem im Unterschied
zu dem Gelenktyp nach der Erfindung der Steuerungsoffset im Kugelkäfig realisiert
ist. Der Krümmungsmittelpunkt
der kugeligen Außenfläche ist
zum Krümmungsmittelpunkt
der kugeligen Innenfläche
des Kugelkäfigs
deutlich axial versetzt. Bei diesem Gelenk ist eine axiale Montage
möglich.
Zu diesem Zweck sind die Fenster an dem Käfig breiter als üblich ausgeführt. Zudem
ist den Fenstern in Einschubrichtung jeweils eine Ausnehmung vorgelagert. Auf
diese Weise läßt sich
der Käfig
zwischen den Stegen, welche zwischen den einzelnen Laufbahnen des
Außenteils
radial nach innen vorspringen, in das Außenteil einschieben. Die Fenster
sind dabei zunächst
zu den Stegen ausgerichtet. Durch eine anschließende koaxiale Verdrehung um
eine halbe Teilung gelangt der Käfig
dann in seine Betriebstellung, in der dieser axial in dem Außenteil
gesichert ist.
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Allerdings
verursachen die in der
US 4,231,232
A erforderlichen Ausnehmungen einen hohen Fertigungsaufwand,
schwächen
den Käfig
und begrenzen den maximalen Beugewinkel des Gelenkes, da die Kugelführungsflächen des
Käfigs
in radialer Richtung verkleinert werden. Käfige dieser Bauart sind zudem
relativ dickwandig ausgeführt,
wodurch wiederum die Kugelumschlingung in den Laufbahnen des Innen-
und Außenteils
entsprechend geringer ausfällt.
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Ein
erfindungsgemäß ausgeführtes Gleichlauffestgelenk
mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 nutzt nunmehr die Vorteile
der axialen Montage auch bei einem Gelenktyp, bei dem der Steuerungsoffset
zwischen den gekrümmten
Kugellaufbahnen und den Zentrierkugelflächen (Stuber-Offset) realisiert
ist. Bei dieser Gelenkausführung
sind die kugelige Innenfläche
und kugelige Außenfläche des Kugelkäfigs konzentrisch
bzw. mit nur kleinem axialen Offset ausgeführt. Hierbei sind keine Aussparungen
im Fensterbereich des Käfigs
für die
Montage des Käfigs
in das Außenteil
notwendig. Die erfindungsgemäße Ausführung sieht
außerdem
vor, Vorteile die aus der axialen Montage erwachen unter dem Gesichtspunkt
der Raumökonomie
weiter auszubauen.
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Vorzugsweise
wird die sphärische
Außenfläche des
Käfigs
lediglich durch dessen Fenster unterbrochen, so daß der Käfig nicht
geschwächt
und damit besonders dünnwandig ausgestaltet
werden kann. Dies ermöglicht
wiederum eine tendenziell kompaktere Bauform von Stuber-Offset-Gelenken.
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Der
Käfig ist
in seiner Betriebsstellung in der einen Hinterschnitt aufweisenden
Zentrierkugel des Außenteils
gehalten. Es werden daher keine zusätzlichen axialen Sicherungselemente
benötigt,
um den Käfig
im Außenteil
abzustützen,
wodurch der Herstellungs- und Montageaufwand trotz axialem Einschieben
gering bleibt.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich gegenüber dem vorstehend genannten
Stand der Technik insbesondere dadurch aus, daß der Abstand L1 zwischen dem
Glockengrund des Außenteils
und dem Drehmittelpunkt M des Käfigs
kleiner ist, als der Radius L2 der kugelförmigen Innenfläche des
Außenteils.
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Gegenüber herkömmlichen
Gleichlauffestgelenken mit glockenförmigem Außenteil ist hierdurch eine
deutliche kürzere
axiale Baulänge
und kompaktere Bauweise möglich.
Zudem wird eine Gewichteinsparung erzielt. An einem Kraftfahrzeug
läßt sich
durch Verwendung eines erfindungsgemäßen Gleichlauffestgelenks der
Gelenkdrehpunkt weiter nach außen
verschieben und damit ein tendenziell kleiner Wendekreis realisieren,
da das Beugevermögen
gegenüber
herkömmlichen
Gleichlauffestgelenken unverändert
bleibt.
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Vorzugsweise
beträgt
das Abstandsverhältnis
L1/L2 weniger als 0,9, vorzugsweise sogar weniger als 0,8. Eine
besonders kompakte Bauweise wird mit Abstandsverhältnissen
L1/L2 von weniger als 0,75 erzielt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Käfig an seiner
zu dem Glockengrund weisenden Stirnseite nach außen abgeschrägt. Dadurch
kann die axiale Baulänge
des Außenteils
noch weiter verringert werden.
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Diese
Abschrägung
des Käfigs
liegt bevorzugt in einem Winkelbereich von 15 bis 40 Grad bezogen
auf dessen Stirnebene und weiter bevorzugt in einem Winkelbereich
von 23 bis 32 Grad.
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Weiterhin
kann der Öffnungswinkel
der Kugellaufbahnen derart konfiguriert werden, daß unter Betriebslast
die Abstützung
des Käfigs
im Außenteil an
der Seite erfolgt, zu der der Öffnungswinkel
der Laufbahnen weist. Üblicherweise
stützt
sich der Kugelkäfig
unter Betriebslast im Gelenk also an der Öffnungsseite des Außenteils
ab. Das bedeutet, eine Reduzierung der Abstützfläche durch eine erfindungsgemäße Fase
wirkt sich nicht negativ aus. Bei einer Konstruktion, in dem der
benötigte
Freiraum durch eine geringere Käfigbreite
geschaffen würde, ginge
am Innendurchmesser des Käfigs
Abstützfläche für das Innenteil
verloren. Ein Verlust der Abstützfläche am Innenteil
würde die
Reibung im Gelenk erhöhen
und die Bauteilpositionierung verschlechtert, was eine Verschlechterung
der Gelenklebensdauer zur Folge hat, außerdem würde vor allem bei großen Beugewinkeln
die Festigkeit des Gelenkes beeinträchtigt. Demgegenüber bietet
die erfindungsgemäße Lösung eine
Verminderung des benötigten
Bauraums ohne Festigkeits- und Funktionseinbußen.
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Zur
Erleichterung der Montage sind gemäß einer weiteren, vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung die Laufbahnen an dem Außenteil
an ihrem Auslauf zur Öffnungsseite
jeweils mit einer radialen Aussparung versehen, derart, daß in einer
stark angewinkelten Stellung zwischen dem Innenteil und dem Außenteil
mit der Laufbahn des Außenteils
eine Öffnung
gebildet wird, durch welche eine Kugel in den zwischen den zugehörigen Laufbahnen
gebildeten Raum einführbar
ist. Dies erlaubt, wie weiter unten noch näher erläutert wird, ein einfaches Einsetzen
der Kugeln in die ansonsten bereits fertigmontierte Anordnung aus
Innenteil, Außenteil
und Käfig.
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Die
axiale Montage des erfindungsgemäßen Kugelkäfigs kann
auch erfolgen, wenn das Innenteil und eine Profilwelle bereits in
den Käfig
montiert sind. Bei Ausführungen
nach dem Stand der Technik würde
die Profilwelle hingegen das Einschieben des Kugelkäfigs behindern.
Eine Ausführung
der Erfindung sieht vor, das die Kugeln eingesetzt werden, nachdem
das Innenteil und die Profilwelle bereits montiert sind. Durch Aussparungen
im Bereich der Kugellaufbahnausläufe
im Außenteil
ist es möglich,
in der Montageposition die Profilwelle soweit abzuwinkeln, daß das Einsetzen
jeweils einer Kugel in den Kugelkäfig ermöglicht wird.
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Vorzugsweise
sind die Aussparungen so ausgeführt,
daß bei
einem maximalen Betriebsbeugewinkel die Kugelabstützung im
Bereich des Laufbahnauslaufs ausreichend ist. In diesem Zusammenhang
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Kugellaufbahnen an dem Außenteil
einen elliptischen oder gotischen Querschnitt aufweisen. In diesem
Fall stützen sich
nämlich
die Kugeln an den Flanken und nicht unmittelbar am Grund der Laufbahn
ab, so daß die
Aussparungen, welche vor allem an den Laufbahngrund heranreichen, verhältnismäßig groß ausgeführt werden
können,
ohne die Trageigenschaften zu beeinträchtigen.
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Weiterhin
ist es hierfür
günstig,
Kugeln mit einem großen
Durchmesser zu verwenden. Daher werden gemäß einer weiteren, vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung Kugeln vorgesehen, die im Verhältnis zu
einer an dem Innenteil vorgesehenen Welle einen Durchmesser im Bereich
von 0,8 bis 1 aufweisen.
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Prinzipiell
kann die Welle als Profilwelle ausgebildet sein, die in dem Innenteil
beispielsweise über
eine Verzahnung festgelegt ist. Zudem eröffnet die Erfindung die Möglichkeit,
Gelenkwellen mit einer unlösbaren
Verbindung zwischen der Welle und dem Innenteil vorzusehen. Weiterhin
ist es möglich,
die Welle und das Innenteil einstückig miteinander auszubilden.
Im letztgenannten Fall sind dann die Laufbahnen unmittelbar an einem
Wellenabschnitt, der gegebenenfalls auch einen gegenüber der
restlichen Welle größeren Durchmesser
aufweist, vorgesehen. Dadurch können
Verbindungs- und Sicherungselemente zwischen der Welle und dem Innenteil
entfallen. Zudem können
der Herstellung und Montage der Einzelteile Kostenvorteile erzielt
werden. Ein zusätzlicher
Funktionsvorteil resultiert daraus, daß Verdrehspiele, wie sie bei
herkömmlichen
Ausführungen
zwischen der Kerbverzahnung einer Profilwelle und dem Innenteil
entstehen können,
sicher vermieden werden. Das Fehlen einer Verzahnung wirkt sich überdies
günstig
auf die Bauteilfestigkeit aus, da eine durch die Verbindung verursachte
Kerbwirkung unterbleibt.
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Im
Hinblick auf die Montage der Kugeln können gemäß einer weiteren, vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung die Aussparungen an den Laufbahnenausläufen des
Außenteils
konturkonform zu der Welle ausgebildet sein, wenn die Welle im Kugelmontagewinkel
gegen das Außenteil
anliegt. Dies ermöglicht
einen Montageablauf, bei dem die Kugeln nach dem Zusammenbau von
Außenteil,
Innenteil und Käfig
in die Fenster des letzteren eingesetzt werden, da sich so trotz
kompakter Bauweise des Gelenks sehr große Kugelmontagewinkel realisieren lassen.
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Die
Aussparungen können
beispielsweise geschmiedet sein. Da diese keine Betriebsfunktion aufweisen,
sind die Ansprüche
an die Fertigungsgenauigkeit verhältnismäßig gering.
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Weiterhin
kann an dem Außenteil
ein Faltenbalg befestigt sein, der vor die offenen Laufbahnenden
ragende Wandabschnitte aufweist, welche die Kugeln bei einer maximalen Anwinklung
zwischen dem Innenteil und dem Außenteil in den jeweiligen Laufbahnen
halten. Dadurch wird verhindert, daß die Kugeln aus dem Käfig herausfallen
können.
Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn bei der Handhabung,
wie zum Beispiel beim Transport sowie der Montage am Fahrzeug das
Gelenk bis zum Kugelmontagewinkel abgewinkelt wird.
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Unter
Drehung des Gelenks im Betrieb liegt der Wellenanschlag bei einem
kleineren Winkel, wodurch das Herausfallen der Kugeln im Betrieb
nicht auftreten kann. Praktisch bedeutet dies, daß in einer entsprechenden
Ausgestaltungsform der maximale Beugewinkel des Gelenks im Betrieb
kleiner ist, als der Kugelmontagewinkel.
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Das
vorstehend erläuterte
Gleichlauffestgelenk zeichnet sich durch eine sehr flexible Montage aus,
bei der es beim Zusammenbau auf die Reihenfolge von Innenteil, Außenteil
und Käfig
nicht ankommt.
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Im
Unterschied zu herkömmlichen
Gleichlauffestgelenken läßt sich
die axiale Montage jedoch vor allem auch dann vornehmen, wenn das
Innenteil und eine an diesem vorgesehene Welle bereits an dem Käfig montiert
sind, da mangels einer Verdrehung der Bauteilachsen die Welle bei
der Montage nicht stört.
Es ist unmittelbar ersichtlich, daß sich die Art und Weise der
Montage auf die Gestaltung des Innenteils und der Welle dahingehend
auswirkt, daß diese
beiden nunmehr einteilig ausgebildet werden können.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Montageverfahrens ist dessen
Möglichkeit
zur Automatisierung, da hierbei lediglich verhältnismäßig einfache, weil geradlinige
Bewegungen der Bauteil zueinander ausgeführt werden müssen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Montageverfahrens werden die Kugeln
einzelnen nacheinander in den mit dem Innenteil und dem Außenteil
zusammenmontierten Käfig
eingesetzt, wozu für
jede Kugel das Innenteil stark zu dem Außenteil angewinkelt wird. Die
jeweilige Kugel wird dann an der Öffnungsseite des zugehörigen Laufbahnenpaars
in ein Fenster des Käfigs
eingeführt.
Die an dem Außenteil
an den Laufbahnausläufen
vorgesehenen Aussparungen erweitern dabei jeweils den Zugang zu
dem aufnehmenden Laufbahnraum in der stark angewinkelten Stellung
und erleichtern damit die Montage. Vorzugsweise sind diese Aussparungen
so zusätzlich
ausgeführt,
daß gleichzeitig
ein Raum zum Eintauchen einer an dem Innenteil vorgesehenen Welle
geschaffen wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in:
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1 eine Längsschnittansicht eines Ausführungsbeispiels
für ein
Gleichlauffestgelenk nach der Erfindung,
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2 eine Ansicht in Einschubrichtung
des Käfigs
auf das Außenteil
des Gelenks aus 1,
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3 eine Ansicht entsprechend 2 in Blickrichtung auf den
Käfig,
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4 eine Längsschnittansicht des Käfigs,
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5 eine Seitenansicht des
Außenteils
und des Käfigs
zur Veranschaulichung der axialen Montage,
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6 eine Schnittansicht des
Käfigs,
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7 eine Ansicht in Einschubrichtung
des Käfigs
auf das Außenteil
eines zweiten Ausführungsbeispiels
nach der Erfindung,
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8 eine Längsschnittansicht des Außenteils
aus 7, und in
-
9 eine Längsschnittansicht eines weiteren
Ausführungsbeispiels
für ein
Gleichlauffestgelenk nach der Erfindung.
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Das
erste Ausführungsbeispiel
in den 1 bis 6 zeigt ein Gleichlauffestgelenk 1 zur Übertragung von
Drehmomenten mit Winkelausgleich. Das Gleichlauffestgelenk 1 umfaßt ein hier
beispielhaft glockenförmig
ausgebildetes Außenteil 2,
ein in diesem angeordnetes Innenteil 3 und einen Käfig 4,
der zwischen dem Außenteil 2 und
dem Innenteil 3 um einen Drehmittelpunkt M schwenkbar gehalten
ist. Dazu sind an der Käfigaußenseite
und der Käfiginnenseite
kugelförmig
gekrümmte
Flächen 4.2 und 4.3 vorgesehen,
die an jeweils entsprechenden Wandabschnitten des Außenteils 2 und
des Innenteils 3 gleitbewegbar geführt sind. Die Krümmungsmittelpunkte
der Außenflächen 4.2 und
der Innenflächen 4.3 liegen
im Drehmittelpunkt M. Zwar ist ein sehr kleiner axialer Offset der
Krümmungsmittelpunkte
möglich,
jedoch dient ein solcher hier nicht zur Steuerung der Kugeln 6 in
die Halbwinkelebene. An dem Käfig 4 sind
mehrere Fenster 5 in Umfangsrichtung verteilt vorgesehen,
welche jeweils eine Kugel 6 aufnehmen und diese vollständig umschließen. Die Kugeln 6 sind
in rillenförmigen
Laufbahnen 7 und 8 geführt, die einander an dem Außenteil 2 und
dem Innenteil 3 paarweise gegenüberliegen. Anders als bei Gelenken
mit Doppeloffsetkäfig
wird die Steuerung über
die Krümmung
der Laufbahnen 7 und 8 bewirkt (Stuber-Offset).
Die sphärischen
Außenflächen 4.2 und
der Innenflächen 4.3 des
Käfigs
werden lediglich durch die Fenster 5 unterbrochen, sind
jedoch ansonsten frei von irgendwelchen Ausnehmungen, Abflachungen,
Erhebungen oder dergleichen.
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Im
Unterschied zu herkömmlichen
Gleichlauffestgelenken, bei denen bei der Montage der Käfig 4 in
einer angewinkelten Stellung in die Öffnung des Außenteils 2 eingeführt wird,
sind bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
das Außenteil 2 und
der Käfig 4 derart
konfiguriert, daß diese
beim Zusammenbau in Richtung ihrer Bauteilachsen ineinandergeschoben
werden können,
wie dies in 5 gezeigt
ist.
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Dennoch
weist das neue Gelenk einen Hinterschnitt in der Zentrierkugel des
Außenteils 2 auf, so
daß der
Käfig 4 in
seiner Betriebsstellung selbsthaltend ist. Es werden daher keine
zusätzlichen
axialen Sicherungselemente benötigt,
um den Käfig
im Außenteil
abzustützen.
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Um
die axiale Montage zu ermöglichen,
weisen die Fenster 5 des Käfigs 4 in Umfangrichtung eine
größere Breite
B1 auf, als an der Innenseite des Außenteils 2 vorgesehene
Stege 9, welche benachbarte Laufbahnen 7 voneinander
trennen. Wie insbesondere den 2 bis 4 entnommen werden kann, ist
zudem der Außendurchmesser
D1 des Käfigs 4 gemessen über die
Fensterseiten kleiner als der Innendurchmesser D2 gemessen an der Öffnungsseite des
Außenteils 2 zwischen
einander gegenüberliegenden
Stegen 9. Bei der Montage passen somit die schmaleren Stege 9 mit
der Breite B2 zwischen die Fenster 5. Dabei ist es nicht
notwendig, an der Außenseite
des Käfigs 4 im
Bereich der Fenster 5 zusätzliche Ausnehmung vorzusehen,
jedoch auch nicht ausgeschlossen. Nach dem axialen Zusammenschieben
werden der Käfig 4 und
das Außenteil 2 in
etwa um eine halbe Teilung um die Längsachse A des Gelenks verdreht,
so daß die
Fenster 5 zwischen den jeweils zugehörigen Laufbahnen 7 und 8 an
dem Außenteil 2 und
dem Innenteil 3 zu liegen kommen.
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Eine
Besonderheit des erfindungsgemäßen Gleichlaufgelenks 1 besteht
in der Abstimmung der Abmessungen des Käfigs 4 auf die Innenabmessungen
des Außenteils 2.
Wie insbesondere 1 entnommen
werden kann, ist der Abstand L1 zwischen dem Glockengrund 10 des
Außenteils 2 und
dem Drehmittelpunkt M des Käfigs 4 kleiner,
als der Radius L2 der kugeligen Innenfläche des Außenteils 2. Dabei
ist das Abstandsverhältnis
L1/L2 so gewählt, daß der Käfig 4 bei
dem gewünschten
maximalen Betriebsbeugewinkel des Gelenks 1 mit seiner
Außenkante 11 gerade
nicht gegen den Glockengrund 10 des Außenteils 2 anschlägt. Im Hinblick
auf eine besonders kompakte Bauweise des Gelenks in Axialrichtung
sind Abstandsverhältnisse
L1/L2 kleiner 0,9 oder sogar kleiner 0,8 vorteilhaft.
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Die
besondere Konfiguration des Gelenks 1 gewährleistet
Festigkeitseigenschaften, die durch die erzielte Verkürzung der
axialen Länge
L3 des Außenteils 2 nicht
beeinträchtigt
werden. Bei kleinen maximalen Betriebsbeugewinkeln sind auch Abstandsverhältnisse
L1/L2 kleiner als 0,75 denkbar.
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Aufgrund
der Verkürzung
der Axiallänge
L3 gegenüber
herkömmlichen
Gleichlauffestgelenken kann an einem Kraftfahrzeug der Gelenkdrehpunkt verhältnismäßig weit
nach außen
verschoben werden. Infolgedessen bleiben die im Fahrbetrieb auftretenden
Betriebsbeugewinkel kleiner. Dies kann wiederum für eine Verminderung
des Wendekreises des Fahrzeugs genutzt werden.
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Im
Hinblick auf eine möglichst
kompakte Bauweise kann zudem der Vollkäfig 4 an seiner Innenseite
modifiziert werden, wie dies in 6 dargestellt
ist. Der dort im Längsschnitt
gezeigte Käfig 4 ist an
seiner zu dem Glockengrund 10 weisenden Stirnseite 12 nach
außen
abgeschrägt.
Dabei liegt die Abschrägung 13 des
Käfigs 4 zu
dessen Stirnseite 12 in einem Winkelbereich von 15 bis
40 Grad, vorzugsweise in einem Winkelbereich von 20 bis 28 Grad. Wie
aus 6 weiter zu erkennen
ist, erstreckt sich die Abschrägung 13 nahezu über die
gesamte Dicke des Käfigs 4 und
unterscheidet sich damit von einer einfachen Konstruktionsphase.
Vorzugsweise erstreckt sich die Abschrägung 13 über mindestens
die Hälfte
der Käfigdicke. 1 zeigt bildlich den mit
der Abschrägung 13 gewonnenen
Nutzen. Im Idealzustand wird die Abschrägung 13 so gewählt, daß diese in
der maximalen Beugung des Gelenks 1 in etwa parallel zu
dem Glockengrund 10 verläuft, womit eine optimale Raumausnutzung
erhalten wird.
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Eine
Beeinträchtigung
der Festigkeitseigenschaften des Gelenks 1 ist hiermit
nicht verbunden. Die Abstützung
des Käfigs 4 erfolgt
an der Seite, zu der der Öffnungswinkel
der Laufbahnen 7 und 8 weist. In dem dargestellten,
nicht beschränkenden Ausführungsbeispiel
bedeutet das, daß sich
der Käfig 4 unter
Betriebslast an der Öffnungsseite
des Außenteils 2 abstützt. Gleichzeitig
gewährleistet
der Käfig 4 eine
ausreichende Breite für
die Abstützung
des Innenteils 3.
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In
einer in den 7 und 8 dargestellten Abwandlung
sind die Laufbahnen 7' an
dem Außenteil 2' an ihrem Auslauf
zur Öffnungsseite
hin jeweils mit einer radialen Aussparung 14 versehen.
Diese Aussparungen 14 setzen an der Stirnseite 15 des
Außenteils 2' an und erstrecken
sich bis zum Nutgrund 16 der Laufbahnen 7. Sie
sind derart ausgebildet, daß in einer
stark angewinkelten Stellung zwischen dem Innenteil 3' und dem Außenteil 2' mit der Laufbahn 7' des Außenteils 2' eine Öffnung gebildet
wird, durch welche eine Kugel 6' in den zwischen den zugehörigen Laufbahnen 7' und 8' gebildeten
Raum einführbar
ist. Dies ist für
die Montage der Kugeln 6' in
den Fenstern 5' des
Käfigs 4' vorteilhaft,
die so im zusammengebauten Zustand von Außenteil 2', Innenteil 3' und Käfig 4' erfolgen kann.
Durch die Verwendung von Kugellaufbahnen mit einem elliptischen
oder gotischen Querschnitt an dem Außenteil 2' sind die radialen
Aussparungen 14 auch unter maximalen Betriebsbeugewinkeln
des Gelenks 1 festigkeitsunkritisch. Die Aussparungen 14 an
den Laufbahnenausläufen
lassen sich beispielsweise zusammen mit den Laufbahnen 7' und 8' schmieden.
Werden die Aussparungen 14 separat hergestellt, können die
Genauigkeitsanforderungen auch geringer als für die Laufbahnen 7' und 8' gewählt sein.
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Herkömmlich wird
zunächst
das Innenteil in den Käfig
montiert und anschließend
Käfig und
Innenteil zusammen in das Außenteil
montiert, dann abgewinkelt und die Kugeln nacheinander eingelegt und
schließlich
die Welle in das Innenteil eingeschoben.
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Die
Montage des Gelenkes 1 kann auf verschiedene Art und Weise
durchgeführt
werden. Bei einem erfindungsgemäßen Gelenk
kann eine Montagegruppe bestehend aus Profilwelle, Innenteil 3 und Käfig 4 in
das Außenteil 2 eingesetzt
werden. Das Innenteil 3 und die Profilwelle können auch
unlösbar miteinander
verbunden sein oder einteilig ausgeführt werden. Bei herkömmlichen
Gelenken wäre
diese Vorgehensweise nicht möglich,
weil bei einer starken Anwinklung der Bauteilachsen zwischen dem
Außenteil 2 und
dem Käfig 4 die
Welle hinderlich wäre.
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Wie
bereits angedeutet, können
die Kugeln 6 anschließend
eingesetzt werden. Dazu wird das Innenteil 3 zunächst stark
zu dem Außenteil 2 angewinkelt.
In dieser Stellung (Kugelmontagewinkel) wird die jeweilige Kugel
an der Öffnungsseite
des zugehörigen
Laufbahnenpaars 7 und 8 in ein Fenster 5 des Käfigs 4 eingeführt. Die
im Zusammenhang mit den 7 und 8 erläuterten Aussparungen 14 erleichtern dabei
den Zugang zu dem aufnehmenden Laufbahnraum in der stark angewinkelten
Stellung. Es ist jedoch auch denkbar, die Kugeln 6 ohne
solche Aussparungen 14 in die Laufbahnen 7 und 8 einzuführen. Durch
das Vorsehen der Aussparungen 14 ist es jedoch möglich, den
Kugelmontagewinkel kleiner zu halten und damit beim Einsetzen der
Kugeln 6 den Käfig 4 weniger
stark verschwenken, was sich günstig
auf die Gestaltung der Baulänge
L3 des Außenteils 2 auswirkt.
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In
diesem Zusammenhang ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Kugeln 6 im
Verhältnis
zu einer an dem Innenteil vorgesehenen, hier nicht dargestellten
Welle groß sind,
d. h. das Durchmesserverhältnis zwischen
Kugeln 6 und Welle im Bereich von 0,8 bis 1 liegt. Die
Aussparungen 14 am Laufbahnauslauf des Außenteils 2' werden dann
vorzugsweise konturkonform zu der Welle ausgebildet, wenn diese
im Kugelmontagewinkel gegen das Außenteil 2' anliegt. In einer
günstigen
Ausgestaltung ist somit der Laufbahnauslauf des Außenteils 2' so gestaltet,
daß genau
das Volumen, welches die Welle im Kugelmontagewinkel einnimmt, ausgespart
wird. Damit wird bei der Montage ein guter Zugang zu den Laufbahnen 7' und 8' gewährleistet.
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Vor
allem aber schaffen die Aussparungen 14 einen Raum, in
den die Welle des Innenteils 3 eintauchen kann, um den
Montagewinkel zu vergrößern.
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Wie
bereits oben erwähnt,
ist die zeitliche Reihenfolge für
den Einbau des Käfigs 4 bei
der erfindungsgemäßen Lösung sehr
flexibel. Beispielsweise läßt sich
der Käfig 4 zunächst in
das Außenteil 2 einsetzen.
Allerdings ist es auch möglich,
den Käfig 4 zuerst
an dem Innenteil 3 zu befestigen und dieses dann mit dem
bereits montierten Käfig 4 axial
in das Außenteil 2 einzuführen. Letzteres
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Innenteil 3 bereits
mit der zugehörigen
Welle verbunden ist.
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Um
ein Herausfallen der Kugeln 6 im Betrieb zu vermeiden,
wird der maximale Beugewinkel des Gelenks im Betrieb kleiner eingestellt,
als der Kugelmontagewinkel. Dennoch besteht zum Beispiel beim Transport
zum Fahrzeug während
der Montage das Problem, daß das Gelenk
versehentlich zu stark, nämlich
bis zum Kugelmontagewinkel angewinkelt wird. Um auch hier einem
Herausfallen der Kugeln 6 vorzubeugen, können zusätzliche
Sicherungsmaßnahmen
ergriffen werden. Bei der in 9 dargestellten
Abwandlung dient hierzu ein an dem Außenteil 2 befestigter
Faltenbalg 17. Dieser ist mit einem Kragen 18 außen auf
dem Außenteil 2 befestigt
und weist mindestens einen vor die offenen Laufbahnenden ragenden
Wandabschnitt 19 auf, der die Kugeln 6 bei einer
maximalen Anwinklung zwischen dem Innenteil 3 und dem Außenteil 2 in
den jeweiligen Laufbahnen 7 und 8 hält. Unter
Drehung des Gelenks im Betrieb liegt der Wellenanschlag bei einem
kleineren Winkel, so daß der
Wandabschnitt 19 vorwiegend als Montagesicherung dient.
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Vorstehend
wurde die Erfindung unter Bezug auf bevorzugte Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
ist jedoch auch möglich,
einzelne Maßnahmen, wie
beispielsweise die Abschrägung 13 des
Käfigs 4 oder
die Aussparungen 14 an dem Außenteil 2 oder das
Montageverfahren der Kugeln oder die Montagesicherung durch den
Faltenbalg 17 unabhängig
voneinander oder auch an herkömmlichen
Gleichlauffestgelenken vorzusehen, bei welchen die Montage mit zunächst angewinkelten
Bauteilachsen erfolgt.
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In
jedem Fall wird mit der vorliegenden Erfindung ein besonders kompaktes
Gleichlauffestgelenk vom Stuber-Offset-Typ geschaffen. Zusätzliche Merkmale
ermöglichen
eine erhebliche Erleichterung bei der Montage. Zudem erlaubt die
Erfindung die Verwendung einteiliger oder bereits miteinander verbundener
Einheiten aus einem Innenteil und einer Welle. Sie ist nicht auf
die vorstehend dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
umfaßt vielmehr
alle in den Patentansprüchen
definierten Lösungen.
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- 1
- Gleichlauffestgelenk
- 2
- Außenteil
- 3
- Innenteil
- 4
- Vollkäfig
- 4.2
- kugelförmige Außenfläche
- 4.3
- kugelförmige Innenfläche
- 5
- Fenster
- 6
- Kugel
- 7
- Laufbahn
am Außenteil
- 8
- Laufbahn
am Innenteil
- 9
- Steg
- 10
- Glockengrund
- 11
- Außenkante
- 12
- innenseitige
Stirnseite des Käfigs
- 13
- Abschrägung
- 14
- Aussparung
- 15
- Stirnseite
des Außenteils
- 16
- Nutgrund
- 17
- Faltenbalg
- 18
- Kragen
- 19
- Wandabschnitt
- A
- Längsachse
- L1
- Abstand
zwischen dem Glockengrund des Außenteils und dem Drehmittelpunkt
des
-
- Käfigs
- L2
- Radius
der kugeligen Innenfläche
des Außenteils 2
- L3
- axiale
Bauteillänge
der Glocke des Außenteils
- M
- Drehmittelpunkt
des Käfigs