-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein entsprechendes elektronisches
Meßsystem
zum Überprüfen der
Funktion von einzelne Anzeigesegmente umfassenden LCD-Anzeigen anhand
des Unterschiedes in der elektrischen Kapazität defekter und intakter Anzeigesegmente,
insbesondere bei medizinischen Meß- oder Diagnosegeräten.
-
Das
fehlerfreie Funktionieren der Anzeige ist bei vielen Anwendungen
von großer
Wichtigkeit. Bei medizintechnischen Geräten, z.B. Blutzuckermeßgeräten, können Defekte
der Meßwertanzeige
zu Falschablesungen führen,
was zu einer lebensbedrohlichen Fehlinformation des Benutzers, beispielsweise
aufgrund einer resultierenden Fehldosierung eines Medikamentes,
und zu lebensbedrohlichen Situationen führen kann.
-
Ein
erstes Beispiel einer solchen Fehlfunktion ist der Ausfall des Dezimalpunktes
bei einer mmol/l-Anzeige, beispielsweise aufgrund einer Leitungsstörung oder
eines Defektes der Anzeige. Ein zweites Beispiel ist der Ausfall
zweier Segmente, durch die eine führende 4, z.B. bei einer Anzeige
eines Glucosemeßwertes von
415 mg, zu einer führenden
1 wird und das Ergebnis zu 115 mg verfälscht.
-
Insbesondere
bei batteriebetriebenen Geräten
haben sich Flüssigkristallanzeigen
(englisch: liquid crystal displays, LCDs) gegenüber anderen Anzeigen weitgehend
durchgesetzt, da sie einen geringen Strombedarf haben, mit niedrigen
Betriebsspannungen betrieben werden können, die elektronische Ansteuerung leicht
realisierbar ist, sie einen hohen Kontrast und eine große Schärfe aufweisen,
die Form der Anzeigesegmente mit einfachen lithographischen Verfahren
nahezu beliebig gestaltet werden kann, wobei auch großflächige Segmente
oder Anzeigen realisierbar sind, sie eine geringe Bautiefe aufweisen
und einfach zu montieren sind. Derartige LCD-Anzeigen umfassen mehrere
einzeln aktivierbare Segmente, wobei ein Segment ein Zeichen oder
Symbol oder ein Teil eines Zeichens oder Symbols darstellt.
-
Die
darzustellenden alpha-numerischen Zeichen und Symbole sind bei LCDs
als transparente Vorderelektroden auf einem Deckglas aufgebracht
und bilden zusammen mit auf einem Trägerglas aufgebrachten Rückelektroden
und der über
Abstandshalter definierten Flüssigkristallschicht
als Dielektrikum jeweils kapazitive Speicher für elektrische Ladungen.
-
Es
ist jedoch bekannt, daß bei
LCDs Segmente oder ganze Zeichen ausfallen können, was die oben genannten
Risiken zur Folge hat. Aus diesem Grund wird üblicherweise beim Einschalten
eines Gerätes
mit einer LCD-Anzeige für
eine kurze Dauer von typischerweise 2 bis 4 Sekunden die Anzeige
komplett dargestellt, wobei alle Segmente aktiviert sind. Der Benutzer
des Gerätes
kann in dieser Zeit visuell kontrollieren, ob alle Segmente bzw.
Zeichen und Symbole dargestellt werden.
-
Ein
erster Nachteil besteht jedoch darin, daß in der praktischen Anwendung
die Benutzer eine solche visuelle Überprüfung häufig nicht durchführen. Ein
zweiter Nachteil ist ferner, daß bei
dieser Methode die Anzeige nur zum Zeitpunkt des Einschaltvorganges überwacht
werden kann und der Ausfall eines oder mehrerer Segmente im laufenden
Betrieb für
den Benutzer unbemerkt bleibt.
-
Zur
Behebung dieser Nachteile wurden Verfahren vorgeschlagen, bei denen
die elektrische Kapazität der
LCD-Segmente als
Hilfsgröße für die Überprüfung der
Funktionstüchtigkeit
dient. Die Überprüfung beruht dabei
auf der Abweichung der Kapazität
bei einer Fehlfunktion, denn die Kapazität intakter und nicht intakter Anzeigesegmente
unterscheidet sich. Aus der Kapazität wird auf das korrekte Funktionieren
oder das Vorliegen eines Fehlers geschlossen. Es wurden unterschiedliche
Meßverfahren
vorgeschlagen, die auf der Messung einer von der Kapazität der Anzeigesegmente
abhängigen
elektrischen Meßgröße beruhen,
beispielsweise auf der Messung des zeitlichen Verlaufs der elektrischen
Spannung an dem Anzeigesegment oder auf der Messung der Höhe des Betriebsstromes.
-
Bei
dem Dokument WO 95/14238 basiert die Überprüfung der Funktionsfähigkeit
der LCD-Segmente auf deren intrinsischer Kapazität, die gemessen wird. Bei einer
Abweichung wird auf einen Fehler geschlossen. Die LCDs werden mit
Wechselspannung betrieben und es wird der Betriebstrom gemessen.
Eine Besonderheit der Funktionsprüfung besteht darin, daß der Strom
bei verschiedenen Betriebsfrequenzen gemessen und geprüft wird,
ob innerhalb eines bestimmten Frequenzbereichs vorgegebene Bereichsgrenzen
für den
Strom eingehalten werden. Daraus können verschiedene Rückschlüsse über unterschiedliche
Fehlerzustände
und Fehlerursachen gezogen werden.
-
Nachteilig
bei diesem vorbekannten Verfahren ist jedoch, daß keine schädlichen, die Überprüfung verfälschenden
parasitären
Koppelkapazitäten
berücksichtigt
werden und daß das
Verfahren nur für
LCD-Anzeigen beschrieben ist, die für jedes LCD-Anzeigesegment
separate Segment- und Rückführelektroden
aufweist.
-
Aus
dem Dokument
EP 0 015
914 B1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem die LCD-Anzeigesegmente dadurch überwacht
werden, daß die
LCDs mit getakteter Spannung oder Wechselspannung angesteuert werden
und aus dem zeitlichen Verlauf der Spannung auf das korrekte Funktionieren
der Segmente geschlossen wird. Das Meßverfahren basiert darauf,
daß sich
bei einem Kurzschluß oder
einem defekten Segment die Kapazität ändert, woraus eine Abweichung
in der Anstiegs- oder Abfallgeschwindigkeit der Spannung resultiert. Das
beschriebene Verfahren ist allerdings nur für LCD-Anzeigen mit gemeinsamer
Rückelektrode
spezifiziert und nur für
das Erkennen von Leitungsunterbrechungen und Kurzschlüssen zwischen
Segment- und Rückelektrode
geeignet.
-
Allen
vorbekannten Verfahren ist gemeinsam, daß sie auf einer absoluten Messung
beruhen, wobei eine Prüfung
auf die Einhaltung gewisser Grenzen eines Absolutwertes einer Kapazität erfolgt.
Aus diesem Grund haben die vorbekannten Verfahren den Nachteil,
daß sie
eine hohe Empfindlichkeit gegenüber
Temperaturdriften und anderen Driftvorgängen sowie Bauteilstreuungen
aufweisen. Dies ist insbesondere deshalb nachteilig, weil die Segmente
von LCD-Anzeigen nur eine sehr geringe Kapazität aufweisen.
-
Ferner
arbeiten die vorbekannten Verfahren, insbesondere solche, die auf
der Bestimmung von Aufladezeitkonstanten beruhen, oft nicht gleichspannungsfrei,
erfordern eine Variation der Meßfrequenz
und werden bei niedrigen Kapazitäten
hinsichtlich der Kapazitätsbestimmung
zunehmend nichtlinear.
-
Der
Erfindung liegt unter Berücksichtigung
dieses Standes der Technik die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
ein entsprechendes elektronisches Meßsystem zum Überprüfen der
Funktion von LCD-Anzeigen zu schaffen, mit dem eine zuverlässige, benutzerunabhängige, vollautomatische Überprüfung der
Funktion möglich
ist, wobei das Verfahren mit geringem Aufwand, beispielsweise mittels
CMOS-Technologie in einem ASIC, realisierbar sein soll.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung mit den Merkmalen der beigefügten unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen
Patentansprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung mit zugehörigen Zeichnungen.
-
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Überprüfen der
Funktion von einzelne Anzeigesegmente umfassenden LCD-Anzeigen anhand
des Unterschiedes in der elektrischen Kapazität defekter und intakter Anzeigesegmente
weist also die Besonderheit auf, daß anstatt der Messung einer
von der Kapazität
der Anzeigesegmente abhängigen
elektrischen Meßgröße und eines
Vergleichs der gemessenen Meßgröße mit einem Vergleichswert
die Kapazität
der Anzeigesegmente mit einem Kapazitätsmeßverfahren unmittelbar mittels
der Messung der in dem Anzeigesegment gespeicherten elektrischen
Ladung bestimmt wird.
-
Im
Rahmen der Erfindung hat sich überraschenderweise
herausgestellt, daß die
in LCD-Anzeigesegmenten gespei cherte Ladung gemessen werden kann,
so daß unmittelbar
die Kapazität
der Anzeigesegmente mit hoher Auflösung und Genauigkeit bestimmbar
ist.
-
Die
erfindungsgemäße unmittelbare
Bestimmung der Kapazität
von LCD-Anzeigesegmenten kann in vielfältig ausgestalteter Weise erfolgen.
Nach einem ersten vorteilhaften Merkmal wird vorgeschlagen, daß die Kapazität der Anzeigesegmente
mittels kapazitiv übergekoppelter
Ladungen bestimmt wird, wobei ein elektrischer Meßstrom kapazitiv über die
Kapazität
des zu messenden Anzeigesegments in eine Auswerteschaltung gekoppelt
wird und diese die übergekoppelte
Ladung mißt.
Dabei kann nach einem zusätzlichen
vorteilhaften Merkmal vorgesehen sein, daß der Meßstrom ein Wechselstrom ist
und die je Wechselspannungsperiode übergekoppelte Ladung gemessen
wird, woraus sich bei bekannter Frequenz die Kapazität des Anzeigesegments
ergibt.
-
Nach
einem anderen, bevorzugten Merkmal wird vorgeschlagen, daß die Messung
der Kapazität
der Anzeigesegmente mit einem Kapazitätsmeßverfahren erfolgt, bei dem
ein mittels einer Ablaufsteuerung gesteuerter Ladungstransport sowohl
durch die zu messende Kapazität
eines Anzeigesegments als auch durch einen Referenzkondensator erfolgt
und die Kapazität
des Anzeigesegments anhand einer Ladungsbilanz zwischen dem zu überprüfenden Anzeigesegment
und dem Referenzkondensator bestimmt wird.
-
Eine
solche Relativmessung, die auf der Bestimmung eines Kapazitätsverhältnisses
beruht, hat den Vorteil der Unempfindlichkeit gegen Temperatur-
und Langzeitdrifts, z.B. der Referenzspannungsquellen, bzw. den
Vorteil einer Kompensation dieser Drifts. Dabei ist in einer bevorzugten
Ausführungsform
zur Minimierung von Meßfehlern
vorge sehen, daß der
Referenzkondensator in die LCD-Anzeige integriert wird, beispielsweise in
Form eines LCD-Segments oder eines Kondensator-Bauteils. Dies hat
den Vorteil einer weiter verbesserten Kompensation von Temperaturdrifts.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß die
Kapazität
der Anzeigesegmente mittels eines Kapazitätsmeßverfahrens bestimmt wird,
das eine ΔΣ-Umsetzung verwendet.
Ein solches Verfahren ist besonders für die Messung kleiner Kapazitäten geeignet.
Bei LCD-Anzeigesegmenten beträgt
die Kapazität
ca. 1 pF bis 300 pF, so daß die
zu messenden Ladungen im Bereich von pC und die Meßströme im Bereich
von pA liegen und somit meßtechnisch
schwierig zu erfassen sind.
-
Ein
Kapazitätsmeßverfahren
unter Verwendung einer ΔF-Umsetzung kann mit
geringem Aufwand an Analogelektronik bei gleichzeitig hoher Meßgenauigkeit
und Unempfindlichkeit gegenüber
parasitären
Streukapazitäten
aufgebaut werden, beispielsweise in Form eines ΔΣ-Umsetzers erster Ordnung, d.h.
unter Verwendung eines Integrators.
-
Die
Grundprinzipien von ΔΣ-A/D-Umsetzern
sowie deren Implementierungsfragen im Zusammenhang mit der CMOS-Technologie
sind bekannt. Das Grundprinzip eines solchen Umsetzers besteht darin,
daß mit einer
festen Frequenz Ladungspakete von dem zu messenden Kondensator,
im vorliegenden Fall einem LCD-Segment, auf einen Integrator geladen
werden. Da der zu messende Kondensator hierbei jedes Mal von einer
bekannten Spannung auf eine andere bekannte Spannung umgeladen wird,
da die bei der Umladung an dem zu messenden Kondensator entstehende
Spannungsdifferenz konstant und bekannt ist, ist die dem Integrator mit
jeder Umladung gelieferte Ladung proportional zur Kapazität.
-
Die
Ausgangsspannung des Integrators ist proportional zu der im Integrationskondensator
der Auswerteschaltung gespeicherten Ladung und wird ständig im
Takt der gelieferten Ladungspakete überwacht. Bei Überschreitung
eines gegebenen Spannungswertes am Integratorausgang wird der Integrator
durch bekannte Referenzladungspakete in einer entgegengesetzten
Richtung geladen. Es ergibt sich somit ein geschlossener Regelkreis,
bei dem die Ladung im Integrator, d.h. auf seinem Integrationskondensator,
in einem langfristigen Gleichgewicht konstant gehalten wird. Daher
wird häufig
von einem "Charge
Balancing"-Prinzip
gesprochen, synonym zu der Bezeichnung ΔΣ-Verfahren.
-
Das
Ergebnis einer solchen Umsetzung ist ein 1-Bit-Datenstrom, dessen
mittlere Einsendichte proportional zu der zu messenden Kapazität ist. Dieser
Datenstrom wird in geeigneter Weise aufbereitet, um ein Viel-Bit-Ergebnis
zu erhalten. Hierzu werden typischerweise Digitalfilter, sogenannte
Dezimationsfilter eingesetzt. Die Theorie der ΔΣ-Umsetzer besagt, daß im Allgemeinen
zur Auswertung des Datenstroms eines "Charge Balancing"-Umsetzers gegebener Ordnung ein Dezimationsfilter
einer mindestens um eins höheren Ordnung
erforderlich ist. In der bevorzugten Ausführungsform eines ΔΣ-Umsetzers
erster Ordnung wird somit ein Dezimationsfilter zweiter oder höherer Ordnung
verwendet.
-
Eine
Kontrollschaltung zur Regelung der konstanten Ladungsbilanz des ΔΣ-Umsetzers
kann aus wenigen Flip-Flops
aufgebaut und leicht in einen ASIC integriert werden. Auch die Struktur
eines Dezimationsfilters zweiter Ordnung ist sehr regulär und kann
leicht in einen ASIC integriert werden. In anderen Ausführungsformen
ist auch die Realisierung des Filters in einem Mikrocontroller möglich, beispielsweise
in dem Mikrocontroller der Ablaufsteuerung.
-
Nach
einem weiteren vorteilhaften Merkmal wird vorgeschlagen, einen automatischen
Meßstellenumschalter
zu verwenden, mit dem Anzeigesegmente einzeln für die Funktionsprüfung angesteuert
werden. Der besondere Vorteil des Meßstellenumschalters, der einzelne
Segmente auswählt,
besteht darin, daß er
den Einfluß parasitärer Kapazitäten und
Koppelkapazitäten,
die üblicherweise
das Meßergebnis
verfälschen,
stark reduzieren oder nahezu ausschalten kann.
-
In
vorteilhafter Ausgestaltung kann dabei vorgesehen sein, daß mittels
des Meßstellenumschalters
an eine erste Elektrode eines zu überprüfenden Anzeigesegments eine
Meßspannung
gelegt wird, die der ersten Elektrode entsprechenden Elektroden
anderer Anzeigesegmente wechselspannungsmäßig an Masse gelegt werden,
an der zweiten Elektrode des zu überprüfenden Anzeigesegments
die übergekoppelte
Ladung gemessen wird, wobei dieser Punkt wechselspannungsmäßig auf
virtueller Masse liegt, und die der zweiten Elektrode entsprechenden
Elektroden anderer Anzeigesegmente wechselspannungsmäßig an Masse
gelegt werden.
-
Besonders
bevorzugt dabei ist, wenn die erste Elektrode die Vorderelektrode
und die zweite Elektrode die Rückelektrode
des zu prüfenden
Anzeigesegments ist.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann vorteilhafterweise auch dann verwendet werden, wenn die Anzeigesegmente
sowohl für
den laufenden Betrieb der LCD-Anzeige als auch für die Funktionsprüfung im
Multiplex-Verfahren in einer Matrixstruktur angesteuert werden.
-
Nach
einem weiteren vorteilhaften Merkmal wird vorgeschlagen, daß die Ansteuerungspegel
und die Taktphasen für
die Ansteuerung der Anzeigesegmente, insbesondere in einem Multiplex-Verfahren,
so gewählt werden,
daß der
Spannungspegel der inaktiven Anzeigesegmente unterhalb der Ansprechschwelle
und der Spannungspegel der aktiven Anzeigesegmente oberhalb der
Ansprechschwelle der Anzeigesegmente liegt, das Kapazitätsmeßverfahren
mit diesen Spannungspegeln durchgeführt wird und die Schaltphasen
des Kapazitätsmeßverfahrens
mit den Taktphasen der LCD-Ansteuerung
synchronisiert werden.
-
Für den Betrieb
der LCD-Anzeigesegmente ist es vorteilhaft, wenn mittels einer regelmäßigen Polaritätsumkehr
der Spannungspegel eine im Mittel gleichspannungsfreie Ansteuerung
der Anzeigesegmente erfolgt. Bei Gleichspannungsbetrieb oder bei
einem Gleichspannungsanteil besteht nämlich die Gefahr, daß durch
Leckströme
Elektrolyseeffekte auftreten, durch die die Flüssigkristalle zersetzt werden
können.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Kapazitätsmeßverfahren so durchgeführt wird,
daß sich
derselbe Effektivwert der Spannung des Anzeigesegments ergibt wie
ohne Kapazitätsmessung.
-
Ferner
ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die Kapazität eines
Anzeigesegments während
einer Taktphase der Ansteuerung des Anzeigesegments gemessen wird,
wobei mehrere Umschaltvorgänge
des Kapazitätsmeßverfahrens
in dieser Taktphase durchgeführt
werden.
-
Nach
einem weiteren vorteilhaften Merkmal wird vorgeschlagen, daß die LCD-Anzeige
für den
laufenden Betrieb und/oder für
die Kapazitätsmessung
mit niedriger Impedanz angesteuert wird, um den Einfluß von Koppelkapazitäten zu reduzieren.
-
Ein
besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens kann darin bestehen,
daß die
Kapazität
der Anzeigesegmente mittels des Kapazitätsmeßverfahrens als digitales Meßergebnis
bestimmt wird und die Überprüfung der
Funktionsfähigkeit
eines Anzeigesegmentes mittels des digitalen Meßergebnisses erfolgt.
-
Ein
weiteres vorteilhaftes Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß es
möglich ist,
die Überprüfung der
Funktionsfähigkeit
eines Anzeigesegments während
des laufenden Betriebs der LCD-Anzeige durchzuführen. In einer vorteilhaften
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, daß nur
aktivierte Anzeigesegmente auf ihre Funktionsfähigkeit hin geprüft werden,
da nicht aktivierte Anzeigesegmente bei einer Fehlfunktion nicht
zu einer Fehlanzeige führen.
Dadurch ist es möglich,
die Funktionsprüfung
der LCD-Anzeigesegmente
zu beschleunigen bzw. mit einer höheren Frequenz zu wiederholen.
-
Nach
einem zusätzlichen
vorteilhaften Merkmal ist vorgesehen, daß die Ablaufsteuerung für die Kapazitätsmessung
bzw. der Meßstellenumschalter
für die
Ansteuerung eines Anzeigesegments mit der Treiberschaltung der LCD-Anzeige
moduliert bzw. synchronisiert wird.
-
Ein
anderes vorteilhaftes Merkmal kann darin bestehen, daß eine oder
mehrere Komponenten der LCD-Prüfeinrichtung,
umfassend die Ablaufsteuerung für
die Kapazitätsmessung,
den Meßstellenumschalter für die Ansteuerung
eines Anzeigesegments, die Meßschaltung
(Analogschalter, Integrationsverstärker und Komparator sowie ggf.
den Integrationskondensator), die LCD-Treiber-/Decoderschaltung
und die Auswerteschaltung (Mikrocontroller) in einem einzigen integrierten
Bauelement, wie z.B. einem ASIC oder einem Mixed Signal FPGA, untergebracht
sind. Dabei kann in einer besonderen Ausführungsform vorgesehen sein,
eine üblicherweise
zum Treiben und Dekodieren verwendete LCD-Ansteuerschaltung mit
der erfindungsgemäßen LCD-Prüfeinrichtung
auszustatten. Dabei ist einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß der ASIC in
eine LCD-Treiberschaltung
integriert wird.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist für
beliebige, LCD-Anzeigen
enthaltende Geräte,
insbesondere für
medizinische Meß-
oder Diagnosegeräte
geeignet.
-
Die
Erfindung und ihre besonderen Ausgestaltungen weisen eine Vielzahl
von Vorteilen auf. Es wird ein digitales Meßergebnis geliefert, so daß eine hohe
Genauigkeit und damit eine zuverlässige Überprüfung erzielt wird. Hierdurch
können
die bei der Funktionsprüfung
angewendeten Kriterien für
ein ordnungsgemäßes Funktionieren
bzw. für
das Vorliegen einer Fehlfunktion sehr differenziert ausgewählt sein
und softwaremäßig ausgewertet
werden. Im Falle der Relativmessung wird eine Unempfindlichkeit
gegen Temperatur- und Langzeitdrifts erzielt. Ferner sind Längswiderstände, beispielsweise
in der Kontaktierung, ohne Einfluß auf das Meßergebnis,
sofern die Schaltdauern ausreichend lang sind. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist für
beliebige LCDs geeignet, also nicht nur für solche mit gemeinsamer Rückelektrode
oder mit separaten Segment- und Rückelektroden,
sondern auch für
LCDs mit Segmentelektroden in einer Matrixstruktur.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auf einfache Art und Weise kalibriert werden, nämlich per
Software, automatisch und ohne Schaltungsänderung oder Schaltungsanpassung.
Kalibrationsparameter lassen sich z.B. innerhalb eines ASICs automatisch
bestimmen und in einem EEPROM oder Flash-ROM abspeichern. Nach dem
Stand der Technik müssen
dagegen die äußere Beschaltung
und Prüffrequenz
auf den Typ der LCD-Anzeige abgestimmt werden.
-
Es
ist eine automatische Kalibrierung mittels eines Referenz-LCDs eines
Referenz-LCD-Segments oder eines Referenzkondensator-Bauteils bzw.
Kalibrierkondensators möglich.
Ein Kalibrierkondensator dient zum Kalibrieren der gesamten Messung
bzw. Meßschaltung. Über den
Referenzkondensator wird der Ladungsbilanzausgleich bei der ΔΣ-Wandlung
vorgenommen. In der endgültigen
Ausführung
der Prüfeinrichtung in
einem Gerät
wird kein Kalibrierkondensator benötigt.
-
Fehlfunktionen
von LCD-Anzeigesegmenten können
mit der Erfindung automatisch erkannt werden, ohne daß der Anwender
die Anzeige durch Augenschein überprüfen muß. Dadurch
wird eine benutzerunabhängige,
vollautomatische Überprüfung der
LCD-Anzeige ermöglicht
und eine hohe Sicherheit für
den Anwender erzielt.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann sehr schnell durchgeführt
werden. Eine typische LCD-Anzeige kann in etwa 0,5 bis 1 Sekunde
vollständig überprüft werden,
einschließlich
einer Mehrfachabtastung zur Erhöhung
der Aussagesicherheit. Es kann mit einer konstanten Meßfrequenz
arbeiten und die Segmentprüfung kann
gleichspannungsfrei erfolgen. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß die
erfindungsgemäße Schaltung sehr
kostengünstig
realisiert werden kann, insbesondere wenn sie in dem ASIC für die Ansteuerung
der LCD-Anzeige integriert wird.
-
Die
Erfindung ermöglicht
es, die Qualität
und Funktionsfähigkeit
von LCD-Anzeigen nicht nur im Rahmen der Fertigung zu testen, wozu
nach dem Stand der Technik technisch aufwendige Verfahren eingesetzt werden,
sondern die Funktionsprüfung
in unaufwendiger Weise während
der Lebensdauer im Endgerät
durchzuführen.
-
Die Überprüfung der
LCD-Anzeige kann für
den Benutzer des Gerätes
visuell nicht erkennbar ablaufen. Die LCD-Anzeige kann zu jedem
beliebigen Zeitpunkt überwacht
werden, z.B. ständig,
beim Start einer Messung oder bei der Anzeige eines Meßergebnisses,
und nicht nur beim Einschalten des Gerätes.
-
Beim
Erkennen einer Fehlfunktion eines Anzeigesegments sind zahlreiche
Gerätereaktionen
möglich, beispielsweise
die Erzeugung eines Warnsignals oder das Verhindern der Gerätefunktion.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die
darin beschriebenen Besonderheiten können einzeln oder in Kombination
miteinander eingesetzt werden, um bevorzugte Ausgestaltungen der
Erfindung zu schaffen. Es zeigen:
-
1 eine Funktionsskizze einer
ersten LCD-Prüfanordnung
nach dem Stand der Technik,
-
2 eine Funktionsskizze einer
zweiten LCD-Prüfanordnung
nach dem Stand der Technik,
-
3 eine Prinzipskizze einer ΔΣ-Umsetzung,
-
4 eine Prinzipskizze einer
bevorzugten erfindungsgemäßen LCD-Kapazitätsmeßanordnung
mit ΔΣ-Umsetzung,
-
5 die Kapazitäten einer
Matrixanordnung von LCD-Anzeigesegmenten
in einer 4×9-Matrix,
-
6 die Kapazitäten einer
Matrixanordnung von LCD-Anzeigesegmenten
in einer 2×2-Matrix,
-
7 die 2×2-LCD-Matrix von 6 in Zweipoldarstellung,
-
8 die Matrix von 7 mit der Beseitung des
Einflusses parasitärer
Kapazitäten
bei der Funktionsprüfung,
-
9 die Anzeigesegmente der
LCD-Matrix von 6,
-
10 LCD-Ansteuerimpulse zu 9,
-
11 eine LCD-Treiberschaltung
für den
Multiplexbetrieb zu 6,
-
12 die LCD-Treiberschaltung
von 11 mit einer erfindungsgemäßen ΔΣ-Umsetzung
zur Prüfung
von Anzeigesegmenten,
-
13 eine abgewandelte Kapazitätsmeßschaltung
im Ruhezustand,
-
14 die Kapazitätsmeßschaltung
von 13 in der Aufladephase
und Vergleichsphase,
-
15 die Kapazitätsmeßschaltung
von 13 in der Vergleichsphase
ohne Referenzintegration und
-
16 die Kapazitätsmeßschaltung
von 13 in der Integrationsphase
mit Referenzintegration.
-
Die 1 zeigt eine Funktionsskizze
eines elektronischen Meßsystems
gemäß dem Dokument
WO 95/14238 zum Prüfen
von LCD-Anzeigen. Die Schaltung arbeitet mit gebräuchlichen
Treiber-ICs der LCD-Ansteuerung zusammen und umfaßt zwei
Schalter S1 und S2, einen Inverter 1 sowie eine Spannungsquelle
U. Während
eines speziellen Testmodus wird der Stromfluß durch das zu testende LCD-Segment, daß durch
die Kapazität
Cseg veranschaulicht ist, über
einen Shunt-Widerstand RS geleitet. Der Spannungsabfall an diesen Shunt-Widerstand
RS wird mittels des Verstärkers
V verstärkt
und in einem Abtast-Halte-Glied
(sample-and-hold-Stufe S&H)
zwischengespeichert. Ein Komparator Δ vergleicht die Ausgangsspannung
des Abtast-Halte-Gliedes mit einer Referenzspannung Uref und liefert
das Vergleichsergebnis an den Mikroprozessor μP, der die Schalter S1, S2 periodisch
umtastet. Der Mikroprozessor μP
verändert
die Umtastfrequenz solange, bis es zu ausgeprägten Signalwechseln (Jitter)
des Komparatorsignals kommt. Aus der Frequenz, bei der dies auftritt,
wird dann auf die Kapazität
Cseg des geprüften
Anzeigesegmentes geschlossen.
-
Diese
Schaltung weist die eingangs beschriebenen Nachteile auf. Ferner
ist der Aufbau des LCD-Treiber-ICs unbekannt und es erfolgt keine
Information über
die Impedanzen an den einzelnen LCD-Segmenten.
-
Die
2 zeigt eine LCD-Prüfschaltung
gemäß dem Dokument
EP 0 015 914 B1 zum
Prüfen
von Segmentkapazitäten
Cseg. Dabei werden in die Zuleitungen der LCD-Segmente Vorwiderstände Rv geschaltet und
auf diese Weise ein RC-Tiefpaßfilter
gebildet, an dem mittels eines Oszillators Os eine Spannung angelegt wird.
Bei korrekt funktionierender LCD-Anzeige muß die Anstiegszeit dieses Tiefpaßfilters
größer sein
als ein für
den jeweiligen Anzeigetyp gültiger
Referenzwert. Die Auswertung der Anstiegszeit erfolgt mit Hilfe
der Torschaltung Ts, dem Komparator Δ und der Referenzspannungsquelle
Uref. Dabei zeigt das Ausgangssignal des Komparators Δ an, ob die
Spannung an der Segmentkapazität
den Wert Uref überschritten
hat. Die Torschaltung Ts mißt
die dafür
benötigte
Zeit.
-
Ein
Nachteil dieser bekannten Schaltung besteht darin, daß sowohl
die Torschaltung Ts als auch die Vorwiderstände Rv auf die Segmentkapazitäten Cseg
des zu prüfenden
Anzeigetyps abgestimmt werden müssen.
-
Die 3 zeigt eine Prinzipskizze
eines modernen ΔΣ-Wandlers, der mit
mehrfacher Überabtastung und
einer Auflösung
von einem Bit arbeitet. Er besteht aus zwei Blöcken, nämlich einem analogen Modulator und
einem digitalen Filter. Der Modulator ist dabei prinzipiell ein
analoger Komperator Δ,
dem ein Tiefpass als Integrierer Σ vorgeschaltet
ist. Gleichzeitig wird von der Eingangsspannung Uin das durch einen
1-Bit-Digital-Analog-Wandler DAW rückgewandelte Ausgangssignal
durch den Differenzverstärker
DV wieder abgezogen, so daß der
Komparator Δ jedes
Mal wieder zurückgesetzt
wird. Dadurch entsteht ein 1-Bit-Datenstrom. Steigt die Amplitude
des Analogsignals an, überwiegt
am Ausgang des Komparators Δ die "1". Fällt
sie, überwiegt "0". Ist die Amplitude konstant, halten
sich "0" und "1" die Waage.
-
Das
analoge Signal könnte
nun unmittelbar durch Integration oder durch einen einfachen Tiefpaß wiedergewonnen
werden. Zur Erzielung eines besseren Rauschabstandes kann das Noice
Shaping angewendet werden, bei dem ein Rauschspektrum erzeugt wird,
beispielsweise durch eine dem Integrierer Σ vorgeschaltete Rauschquelle.
Anschließend
erfolgt ein Downsampling durch ein Mittelwert bildendes, steilflankiges
Digitalfilter FIR.
-
Die 4 zeigt ein Prinzipbild
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Meßanordnung
zur Bestimmung der Kapazität
Cseg eines LCD-Anzeigesegments auf Basis eines ΔΣ-Kapazitätsmeßverfahrens, daß auch als ΔΣ-Umsetzung
oder ΔΣ-Wandlung bezeichnet
wird. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine "Ladungspumpe". Die zu bestimmende Segmentkapazität Cseg ist
dabei gemeinsam mit einem Referenzkondensator Cref mit bekannter
Kapazität
in einer Schalter/Kondensator-Struktur gemäß 4 integriert. Die Meßanordnung umfaßt Schalter
Sa, Sb, Sc, Sd sowie einen nachgeschalteten Integrator Σ mit Integrationskondensator
C5 und nachgeschaltetem Komparator Δ. Der Integrationskondensator
C5 sollte so groß gewählt werden,
daß bei
der maximal zu erwartenden Segmentkapazität Cseg und gegebenem Umladespannungshub ± Uref
der Integrator Σ nicht
in die Begrenzung gerät.
-
Die
Schalter Sa bis Sd werden von einer hier nicht dargestellten Ablaufsteuerung
gesteuert. Bei jedem Schaltvorgang wird eine der Kapazität entsprechende
Ladungsmenge transportiert und von dem nachgeschalteten Integrator Σ integriert.
Die Schalter Sa-Sd werden dabei von der Ablaufsteuerung so gesteuert,
daß ein Ladungstransport
durch den Referenzkondensator Cref eine Absenkung, ein Ladungstransport
durch die zu bestimmende Segmentkapazität Cseg einen Anstieg der Integratorspannung
bewirkt.
-
Die
Ladungsbilanz des Integrators Σ wird
mit Hilfe des nachgeschalteten Komparators Δ überwacht und kann von der Ablaufsteuerung
dadurch konstant gehalten werden, daß wahlweise entweder durch
beide Kapazitäten
Ladung transportiert wird oder nur durch eine von beiden. Aus dem
sich für
eine ausgeglichene Ladungsbilanz ergebenden Verhältnis der Anzahl der Schaltvorgänge (bzw.
der aufaddierten Schaltzeiten) für den
Referenzkondensator Cref und die Segmentkapazität Cseg ergibt sich als digitales
Ergebnis direkt deren Verhältnis.
Durch ein digital realisiertes Dezimationsfilter wird die für eine gegebene
Meßgenauigkeit
erforderliche Anzahl an Schaltvorgängen minimiert.
-
Praktische
Ausführungsformen
von LCD-Anzeigen werden zumeist im Multiplex-Verfahren in einer Matrixstruktur
angesteuert. Die 5 veranschaulicht
ein elektrisches Ersatzschaltbild eines LCDs mit 9 Segmentelektroden
und 4 Rückelektroden,
also mit 36 Segmenten in einer 4×9-Matrixstruktur, die mit vier Zeilensignalen
COM1, COM2, COM3 und COM4 sowie neun Spaltensignalen SEG1 bis SEG9
angesteuert werden. Es sind Segmentkapazitäten sowie parasitäre Koppelkapazitäten dargestellt.
-
Es
können
jedoch in der Zeichnung nicht alle möglichen Koppelkapazitäten wiedergegeben
werden. Dem elektrischen Ersatzschaltbild des LCDs liegt ein vereinfachtes
Model zugrunde, das unter folgenden Annahmen aufgestellt ist:
- 1. Die Vorder- und Rückelektroden sind im betrachteten
Frequenzbereich niederohmig. Ihre Impedanz wird daher gegenüber den
Koppeleffekten der LCD-Segmente vernachlässigt.
- 2. Die elektrische Leitfähigkeit
der Flüssigkristalle
ist vernachlässigbar
klein.
- 3. Es werden nur Koppelkapazitäten zwischen benachbarten Segment-
bzw. Rückelektroden
berücksichtigt.
Diese Annahme stellt eine gute Näherung
dar.
-
Die
Kapazitäten
der einzelnen Segmente zwischen den Vorder- und Rückelektroden
sind C11...C49. Die Koppelkapazi täten zwischen den Segmentelektroden
sind CS12... CS89, und die Koppelkapazitäten zwischen den Rückelektroden
sind CC12...CC34. Für
die Prüfung
eines einzelnen Segmentes soll es mittels des Meßverfahrens möglich sein,
die Segmentkapazitäten
C11...C49 einzeln und ohne gegenseitige Beeinflussung oder Beeinflussung
durch die Kapazitäten
CS12...CS89 oder CC12...CC34 zu messen.
-
Durch
die Verwendung eines Meßstellenumschalters
ist es möglich,
einzelne Segmente für
die Funktionsprüfung
auszuwählen
und dabei den Einfluß parasitärer Koppelkapazitäten zwischen
den Segmenten faßt vollständig auszuschließen. Hierdurch
ist das Prüfverfahren
für praktisch
alle Typen von LCD-Anzeigen geeignet, das heißt auch für solche, deren Segmentelektroden
in einer Matrixstruktur angeordnet sind. Die Funktion des Meßstellenumschalters
wird im folgenden anhand einer LCD-Anzeige mit einer 2×2-Matrix erläutert.
-
Die 6 veranschaulicht eine solche
2×2-Matrixstruktur
am Beispiel einer LCD-Anzeige mit vier Anzeigesegmenten, deren Kapazitäten mit
C11, C12, C21 und C22 dargestellt sind. Die Segmente werden durch zwei
Zeilensignale COM1, COM2 und zwei Spaltensignale SEG1, SEG2 angesteuert.
Die Matrix umfaßt
ferner parasitäre
Koppelkapazitäten
Cc und Cs; es werden also alle (wesentlichen) Koppelkapazitäten veranschaulicht.
-
In 7 ist eine der 6 entsprechende Zweipoldarstellung
der 2×2-LCD-Matrix
dargestellt. Beispielhaft soll die Kapazität des Segments C11 gemessen
werden, d.h. der ΔΣ-Umsetzer
wird zwischen die Leitungen SEG1 und COM1 geschaltet. Der Strom
Iv bezeichnet dabei den in den Integrator, d.h. in die virtuelle Masse
fließenden
Strom. Anhand der Zweipoldarstellung von 7 ist zu erkennen, daß nicht nur die zu messende
Kapazität
C11 einen Beitrag zu dem Strom Iv liefert, sondern auch die durch
die übrigen
in der Schaltung dargestellten Kapazitäten gebildete Brückenschaltung.
Hierdurch würde
das Meßergebnis
verfälscht
werden.
-
Das
Problem kann dadurch gelöst
werden, daß ein
Meßstellenumschalter
verwendet wird, der wie in 8 dargestellt
die übrigen
Leitungen der Matrix, in diesem Beispiel die Leitungen SEG2 und
COM2 auf Masse legt. Dadurch fließt der parasitäre Strom
nach Masse ab und leistet keinen Beitrag zum Strom Iv bzw. zum Meßergebnis.
Eine entsprechende Vorgehensweise ist auch bei größeren Matrizen,
beispielsweise bei der in 5 dargestellten
Matrix möglich.
-
Das
in 5 dargestellte LCD
besteht aus einer Matrix von vielen miteinander verkoppelten Kapazitäten. Wenn
man beispielsweise die Kapazität
des Segments C35 an den Elektroden COM3 und SEG5 messen möchte, mißt man nicht
nur die Kapazität
C35 alleine, sondern aufgrund der Verbindungen auch die anderen
LCD-Kapazitäten.
Die Messung wird dadurch verfälscht.
Mittels eines Meßstellenumschalters
ist es jedoch möglich,
aus der Matrix eine bestimmte Kapazität, z.B. C35, isoliert zu messen,
indem durch den Meßstellenumschalter
gewährleistet
wird, daß Ströme, die
durch andere als durch den zu messenden Kondensator fließen, nicht
zur Kapazitätsmessung
beitragen.
-
Eine
isolierte Messung eines Segments, insbesondere mittels der kapazitiven Überkopplung
von Ladungen, am Kreuzungspunkt einer bestimmten Vorder- und Rückelektrode
läßt sich
insbesondere dadurch erreichen, daß mittels des Meßstellenumschalters
folgende Bedingungen erfüllt
werden:
- 1. Auf die Vorderelektrode, die zu
dem zu messenden Segment führt,
wird eine Wechselspannung gegeben.
- 2. Die anderen Vorderelektroden werden wechselspannungsmäßig auf
Masse gelegt.
- 3. Bei der Rückelektrode,
die von dem zu messenden Segment führt, wird die übergekoppelte
Ladung gemessen, wobei dieser Punkt wechselspannungsmäßig auf
virtueller Masse liegt.
- 4. Alle anderen Rückelektroden
werden wechselspannungsmäßig auf
Masse gelegt.
-
Die
Vorder- und Rückelektroden
können
dabei auch untereinander ausgetauscht werden. Es ist elektrisch
jedoch vorteilhafter, auf der Seite, an der die Ladung abgenommen
wird, möglichst
wenige Schaltungskomponenten anzuordnen.
-
Wenn
beispielsweise in 5 die
Segmentkapazität
C35 zu messen ist, wird die Wechselspannung bei SEG5 angelegt. Die
Anschlüsse
SEG1 bis SEG4 und SEG6 bis SEG9 liegen auf Masse. Hierdurch fallen die
Einflüsse
aller parasitären
Kapazitäten
zwischen benachbarten Segmentelektroden CS12 ... CS89 sowie auch
die zwischen nicht direkt benachbarten Segmentelektroden weg. Diese
Kapazitäten
bewirken zwar, daß die
angelegte Wechselspannung etwas stärker belastet wird; der Fehlerstrom
fließt
jedoch nach Masse ab. Bei der Elektrode COM3 wird der Stromfluß in die
virtuelle Masse gemessen und hieraus die Kapazität C35 bestimmt. Die Elektroden
COM1, COM2 und COM4 werden auf Masse gelegt, so daß keine
Querströme
in den Koppelkapazitäten
zwischen den Rückelektroden
CC12... CC34 fließen können. Daher
bleiben CC12...CC34 ohne Einfluß auf
die Messung.
-
Auch
alle anderen Segmentkapazitäten
C11...C49, ausgenommen C35, beeinflussen die Messung nicht, denn
durch die beschriebene Beschaltung mit dem Meßstellenumschalter liegen alle
Segmentkapazitäten,
ausgenommen C15, C25, C35 und C45 beidseitig auf, Masse bzw. auf
virtueller Masse, so daß durch
sie kein Strom fließt.
Die durch C15, C25 und C45 fließenden
Ströme
fließen
nach Masse ab und gehen somit ebenfalls nicht in die Kapazitätsmessung
ein. Insgesamt erlaubt somit die beschriebene Beschaltung des LCDs
mit einem Meßstellenumschalter
die Messung einzelner LCD-Segmente in der Matrix.
-
Ein
solcher Meßstellenumschalter
besteht vorteilhafterweise aus digital angesteuerten Analog-Multiplexern
in gemischter CMOS-Schottky-Diodenschalter-Technologie. Wenn eine
kurze Distanz zum gemessenen LCD eingehalten wird, weisen sie nur
eine vernachlässigbar
geringe eigene parasitäre
Kapazität
auf. In dem Fall der 6 hat
ein Meßstellenumschalter
beispielsweise für
die Einkopplung des Stimulus neun Positionen, und für die Ladungsmessung
fünf Positionen,
davon vier für
die Anschlüsse
COM1 bis COM4, und eine Position für den Anschluß des Kalibrier- oder Referenzkondensators,
der an seinem anderen Anschluß immer vom
Stimulus gespeist wird.
-
Dem
Einfluß von
Koppelkapazitäten
bei im Multiplexverfahren angesteuerten LCDs kann auch dadurch entgegengewirkt
werden, daß die
Ansteuerung mit einer niedrigen Ausgangsimpedanz erfolgt.
-
Um
die LCD-Anzeige während
der Funktionsprüfung
nicht abschalten zu müssen,
ist es möglich,
die Funktion des Meßstellenumschalters
so in die LCD-Treiberschaltung, die vorzugsweise durch ein ASIC
realisiert ist, zu integrieren, daß die Funktionsprüfung der
LCD-Anzeigesegmente während
des laufenden Anzeigebetriebs erfolgt. Dies beruht grundsätzlich auf
der Tatsache, daß bei
der Reihenfolge der Schalterbetätigungen
der ΔΣ-Umsetzung
und des Meßstellenumschalters
sowie bei der Wahl der Umladespannungswerte gewisse Freiheitsgrade
bestehen, die es möglich
machen, die Schaltvorgänge
mit dem LCD-Treibertakt zu synchronisieren. Dadurch ist es möglich, die
Funktionsprüfung
der LCD-Anzeigesegmente während
des laufenden Anzeigebetriebes durchzuführen, ohne daß die Anzeige
gestört,
beeinträchtigt
oder unterbrochen wird. Dies wird im folgenden näher erläutert.
-
LCD-Anzeigen,
deren Segment- und Rückelektroden
in Matrixform angeordnet sind, werden im Zeitmultiplexbetrieb angesteuert,
da eine gleichzeitige Auswahl aller Segmente nicht möglich ist.
Die Matrixstruktur bewirkt dabei, daß inaktive Segmente nicht vollständig spannungsfrei
angesteuert werden können.
Dies wird in den 9 und 10 veranschaulicht.
-
9 zeigt vier LCD-Anzeigesegmente 2, 3, 4 und 5,
die beispielhaft als quadratische Anordnung von jeweils quadratischen
Anzeigesegmenten ausgebildet sind. Das Segment 2 ist aktiviert
(schwarz), zeigt also ein schwarzes Quadrat an und die Segmente 3, 4 und 5 sind
nicht aktiviert (weiß).
Die Anzeigesegmente 2, 3, 4, 5 werden
elektrisch in einer Matrixform entsprechend 6 angesteuert.
-
Anhand
der 6 und 7 erkennt man, daß auch bei
einer Variation der Spannungspegel an COM2 oder SEG2 immer ein Stromfluß durch
eine der Kapazitäten
C12, C21 oder C22 stattfindet. Praktisch wird dieses Problem durch eine
entsprechende Steuerung der Ansteuerspannungspegel und Taktphasen
gelöst,
so daß der
Spannungspegel an inaktiven Segmenten unterhalb der Ansprechschwelle
und der Spannungspegel an aktiven Segmenten oberhalb der Ansprechstelle
der Flüssigkristalle
liegt. Eine solche gebräuchliche
Multiplexansteuerung mittels eines üblichen LCD-Treiber-ICs ist
für die
LCD-Anzeige der 9 in 10 dargestellt.
-
Wie 10 zeigt, liegen an den
COM-Elektroden ternäre
Signale, die jeweils die Spannungswerte 0, 0,5Ur oder Ur einnehmen
können.
An den SEG-Elektroden liegen jeweils binäre Signale, die die beiden
Spannungswerte XUr oder (1–X)Ur
einnehmen können.
Der Koeffizient X, mit 0 < X < 0,5 wird dabei
so gewählt, daß sich der
für die
Aktivierung eines LCD-Segments nötige
Spannungspegel nur bei maximalem resultierenden Spannungshub, d.h.
bei den beiden Pegelkombinationen Ur, (1 – X)Ur bzw. 0, XUr, einstellt.
Durch regelmäßige Polaritätsumkehr,
in 10 durch die senkrecht
gestrichelte Linie dargestellt, wir eine im Mittel gleichspannungsfreie
Ansteuerung erreicht. Eine LCD-Treiberschaltung, die diesen Anforderungen
genügt,
ist schematisch in 11 dargestellt.
-
Ein
für die
Funktionsprüfung
der LCD-Anzeigesegmente verwendeter ΔΣ-Wandler kann so konstruiert sein,
daß er
mit den für
den Multiplexbetrieb benötigten
Spannungspegeln arbeitet und seine Schaltphasen mit den Taktphasen
der LCD-Ansteuerung synchronisiert sind. Auch dabei kann eine im
Mittel gleichspannungsfreie Ansteuerung der LCD-Segmente realisiert
werden.
-
Die
Ansteuerfrequenz einer LCD-Anzeige liegt üblicherweise zwischen 30 und
100 Hz. Die Meßfrequenz
eines erfindungsgemäßen Kapazitätsmeßverfahren,
beispielsweise eines ΔΣ-Wandlers,
ist vorzugsweise größer als
2 kHz, bevorzugt größer als
5 kHz und besonders bevorzugt größer als
10 kHz. Demzufolge lassen sich die Umschaltvorgänge für den ΔΣ-Umsetzer in ausreichender Anzahl
in den LCD-Ansteuertaktphasen der
LCD-Ansteuerung unterbringen, so daß eine Kapazitätsmessung
und folglich eine Funktionsprüfung
während
der laufenden Anzeige durchgeführt
werden kann. Dabei sollte die Funktionsprüfung vorteilhafterweise so
durchgeführt
werden, daß sich
die gleichen Effektivwerte der LCD-Segmentspannungen einstellen
wie ohne Funktionsprüfung,
damit die Anzeige mit laufender Funktionsprüfung sich nicht von der Anzeige
ohne Funktionsprüfung
unterscheidet.
-
In 12 ist eine entsprechende
LCD-Treiberschaltung mit integriertem ΔΣ-Umsetzer dargestellt. Die Spannungen
an den COM-Anschlüssen
werden dabei ständig
mit dem Meßtakt
des ΔΣ-Wandlers
getastet. Die Spannung U0 ist dann so zu wählen, daß sich ein Effektivwert der
Segmentspannung entsprechend Ur einstellt. Die Spannung Ur ist entsprechend
dem Beispiel aus 9 und 10, ebenso wie der dort eingeführte Koeffizient
X von der LCD-Ansprechschwelle abhängig. Durch die zusätzliche
Modulation der LCD-Ansteuerspannung mit dem Meßtakt kommt es zu einer Verminderung
des für
die LCD-Aktivierung maßgeblichen
Effektivwertes des Ansteuerpegels. Daher wird, abhängig vom
Impuls-/Pausen-Verhältnis
des Meßtaktes,
die Spannung U0 immer größer als
die Spannung Ur zu wählen
sein. Bei der in 12 dargestellten
Schaltung wird zur Vermeidung des schaltungstechnischen Aufwandes
eine Kapazitätsmessung
nur bei UCOM=U0 durchgeführt.
-
Ein
vollständiger
Schalterzyklus besteht in der Schaltung gemäß 12 aus drei aufeinander folgenden Hauptphasen,
nämlich
einer Aufladephase, einer Vergleichsphase und einer Integrationsphase.
Hinzu kommt eine Ruhephase, in der alle MOS-Schalter geöffnet sind.
Für jeden
vollständigen
Schalterzyklus ergibt sich als Zwischenergebnis ein einzelnes Bit.
Eine vollständige
Kapazitätsmessung
an einem LCD-Anzeigesegment erfordert eine große Anzahl solcher Schalterzyklen.
Die Kapazität
wird aus der Folge der Einzelbits (den Zwischenergebnissen) je Schalterzyklus
berechnet. Die für
die verschiedenen Betriebsphasen geltenden Zustände der Schalter S1-S11 in 12 sind in der nachfolgenden
Tabelle angegeben.
-
-
In
der Tabelle bedeutet:
0 = Schalter geöffnet
1 = Schalter geschlossen
Phase
1 = Segment aktiv, Polarität
+, Aufladephase
Phase 2 = Segment aktiv, Polarität +, Integration
ohne Referenzintegration
Phase 3 = Segment aktiv, Polarität +, Integration
mit Referenzintegration
Phase 4 = Segment aktiv, Polarität –, keine
Messung
Phase 5 = Segment inaktiv, Polarität +, keine Messung
Phase
6 = Segment inaktiv, Polarität –, keine
Messung
-
Die
Reihenfolge der Schalterphasen kann auch abgewandelt werden. Beachtet
werden sollte jedoch, daß alle
Phasen genügend
lang sind, um die Kondensatoren Cseg und Cref umzuladen, und daß der Integrator F
genügend
Zeit zum Einschwingen erhält.
Die Dauer der einzelnen Schaltphasen sollte auch den jeweiligen Längswiderstand
in den Umladekreisen berücksichtigen.
Obwohl diese Längwiderstände keinen
unmittelbaren Einfluß auf
das Meßergebnis
haben, können
sie das Ergebnis verfälschen,
wenn die Schaltphasen zu kurz für einen
ausreichenden Ladungsausgleich sind. Die MOS-Schalter sollten in
geeigneter Weise angesteuert werden, um Querströme über noch geschlossene oder
schon geschlossene Schalter auszuschließen. Hierfür steht beispielsweise das "Break-Before-Make"-Konzept zur Verfügung oder
es können
zusätzliche
Phasen verschobener Ansteuersignale eingesetzt werden.
-
Am
Anfang der Integrationsphase sollte, ausgehend von dem Zustand "alle Schalter offen", der Integrator Σ zuerst mit
den nicht getriebenen Anschlüssen
von Cseg und Cref verbunden werden und dann erst die Umladung stattfinden,
d.h. die rechts von Cseg und Cref dargestellten Schalter S sollten
vor den links dargestellten Schaltern schließen. Wenn dies nicht eingehalten
wird, besteht die Gefahr einer teilweisen Entladung über parasitäre Dioden
in der MOS-Struktur, was zu Meßfehlern
führt und
bei großen
Impulsströmen
evtl, zu einem Latch-up, was einen Funktionsausfall oder eine Zerstörung des
ASIC zur Folge haben kann.
-
Die
Meßgenauigkeit
kann verbessert werden, wenn MOS-Schalter
und Operationsverstärker
verwendet werden, die keine Eingangs-Schutzdioden aufweisen. Bei
einem zu langsamen Einschwingen des Integrators könnte sonst
im ersten Moment der Integrationsphase ein Teil der Ladung durch
diese Dioden abgeleitet werden, was einen Meßfehler zur Folge hat.
-
Der
Referenzkondensator Cref sollte in der Regel größer sein als die größte zu erwartende
Segmentkapazität
Cseg, da sonst das "Charge-Balancing" nicht korrekt abläuft. Durch
Modifikation der Schalterzyklen kann aber auch ein kleinerer Referenzkondensator
Cref verwendet werden.
-
Das
digitale ΔΣ-Wandlerergebnis
wird für
die Funktionsprüfung
des LCD-Anzeigesegments herangezogen. Dabei sind zahlreiche Funktionstestkriterien
realisierbar, z.B. das Verhältnis
der Segmentkapazitäten untereinander
oder die Einhaltung von absoluten Grenzen von Kapazitätswerten.
-
Die 13 zeigt ein Blockschaltbild
einer den 4 und 12 prinzipiell entsprechenden,
im Detail jedoch etwas abgewandelten Kapazitätsmeßschaltung im Ruhezustand,
d.h. für
Ansteuersignale der Schalter S mit logisch 0. Der Meßstellenumschalter
ist nicht dargestellt, und es wird in der Schaltungssituation davon
ausgegangen, daß ein
bestimmtes LCD-Anzeigesegment 2 durch den Meßstellenumschalter
zur Messung seiner Segmentkapazität Cseg angesteuert wird. Diese
Segmentkapazität
Cseg ist zwischen den Signalleitungen CCOM und CSEG dargestellt.
-
Die 12 zeigt eine LCD-Treiberschaltung,
die einerseits die für
korrekten LCD-Anzeigebetrieb nötigen
Spannungspegel liefert, andererseits eine Kapazitätsmessung
für aktive
LCD-Segmente entsprechend dem beschriebenen ΔΣ-Verfahren erlaubt, wobei Spannungspegel
und Taktsignale so gesteuert sind, daß Anzeige und Kapazitätsmessung
simultan durchgeführt
werden können.
Die 13 bezieht sich
auf eine darin verwendete Kapazitätsmeßschaltung.
-
Die
Kapazitätsmessung
erfolgt gemäß 13 durch eine ΔΣ-Umsetzung
mit dem Referenzkondensator Cref. Die Kapazitäten Cseg und Cref sind jeweils
mit einer Vollbrücke
aus je vier MOS-Schaltern S verschaltet, wobei die Schalter mit
Logiksignalen LOADR, LOADX, INTR und INTX von der Ablaufsteuerung 6 gesteuert
werden. Hierdurch ist es möglich,
die Kapazitäten
Cseg und Cref separat gesteuert aufzuladen bzw. gesteuert über den
invertierenden Integrator Δ,
umfassend einen MOS-Operationsverstärker und den Integrationskondensator
C5, umzuladen.
-
Die
Ausgangsspannung des Integrators Σ wird
mittels des Komparators Δ mit
der Spannung XUr verglichen, wobei der Komparator Δ das Logiksignal
COMP liefert. Dieses ist dann logisch 1, wenn die von dem Integrator Σ gelieferte
Integrationsspannung größer als
XUr ist. Die nachgeschaltete Ablaufsteuerung 6, die beispielsweise
in einen ASIC integriert ist oder mittels eines Microcontrollers
softwaremäßig realisiert
ist, steuert über
die Logiksignale LOADR, LOADX, INTR und INTX die Schalter S. Ebenfalls
dargestellt ist der sich ergebende 1-Bit-Datenstrom 7 und das Dezimationsfilter 8.
-
Die 14 zeigt die Kapazitätsmeßschaltung
von 13 in der Aufladephase,
in der die Kondensatoren Cseg und Cref aufgeladen werden, und in
der nachfolgenden kurzen Vergleichsphase, in der der Ausgang COMP
des Komparators Δ abgetastet
und geprüft
wird, ob die Integratorspannung größer oder kleiner geworden ist.
Wenn COMP gleich logisch 0 ist, folgt hierauf eine Integrationsphase
ohne Referenzintegration, wenn COMP gleich logisch 1 ist folgt hierauf
eine Integrationsphase mit Referenzintegration.
-
Die
Integrationsphase ohne Referenzintegration ist in 15 dargestellt und die Integrationsphase
mit Referenzintegration in 16.
Aus der Ladungsbilanz kann die gesuchte Segmentkapazität Cseg bestimmt werden.
-
- 1
- Inverter
- 2
- Anzeigesegment
- 3
- Anzeigesegment
- 4
- Anzeigesegment
- 5
- Anzeigesegment
- 6
- Ablaufsteuerung
- 7
- 1-Bit-Datenstrom
- 8
- Dezimationsfilter
- Cc
- Koppelkapazität
- Cmn
- Anzeigesegment
- COM
- Zeilensignal
- Cref
- Referenzkondensator
- C5
- Integrationskondensator
- Cs
- Koppelkapazität
- Cseg
- Segmentkapazität
- DAW
- Digital-Analog-Wandler
- DV
- Differenzverstärker
- FIR
- Digitalfilter
- Iv
- Integratorstrom
- LOADR
- Logiksignal
- LOADX
- Logiksignal
- INTR
- Logiksigna
- INTX
- Logiksignal
- Os
- Oszillator
- μP
- Mikroprozessor
- RS
- Shunt-Widerstand
- Rv
- Vorwiderstand
- S&H
- Abtast-/Halte-Glied
- SEG
- Spaltensignal
- S
- Schalter
- Ts
- Torschaltung
- U
- Spannungsquelle
- U0
- Spannungspegel
für kombinierten
LCD-Multiplex- und Meßbetrieb
-
-
- Ur
- Spannungspegel
für LCD-Multiplexbetrieb
- Uin
- Eingangsspannung
- Uref
- Referenzspannung
- V
- Verstärker
- Δ
- Komparator
- Σ
- Integrierer
(Tiefpaß)
- X
- Faktor