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Die
vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Klimatisierung,
insbesondere Kühlung,
eines abgestellten Kraftfahrzeugs, vorzugsweise eines Personenkraftwagens,
mit einer im Kraftfahrzeug vorhandenen Klimatisierungseinrichtung
(Klimaanlage).
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Zum
Erwärmen
von Kraftfahrzeugen sind Standheizungen bekannt. Mit diesen wird
die Wärmeenergie
aus dem vom Fahrzeug mitgeführten Treibstoffvorrat
erzeugt. Elektrischer Strom wird nur zum Betrieb eines Lüfters zum
Verteilen erwärmter Luft
benötigt.
Die benötigte
Energie für
den Lüfter
ist jedoch gering, so dass der Strom der vom Fahrzeug mitgeführten Batterie
entnommen werden kann. Elektrische Standheizungen können damit
ohne laufenden Motor betrieben werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, nach Art einer Standheizung
eine Standklimaanlage zu realisieren.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Dazu ist bei einem Verfahren zur Klimatisierung, insbesondere Kühlung, eines
abgestellten Kraftfahrzeugs, vorzugsweise eines Personenkraftwagens,
mit einer im Kraftfahrzeug vorhandenen Klimatisierungseinrichtung (Klimaanlage)
vorgesehen, dass die Klimatisierungseinrichtung vom laufenden Verbrennungsmotor
des Kraftfahrzeugs mit Energie versorgt wird.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass auch die Klimatisierung
und/oder Kühlung
von abgestellten Kraftfahrzeugen möglich wird. Bei starker Sonneneinstrahlung
auf ein abgestelltes Kraftfahrzeug heizt sich der Innenraum des
Kraftfahrzeugs bekanntlich in erheblichem Maße auf. Dies ist zum einen
unangenehm, wenn ein Fahrer des abgestellten Kraftfahrzeugs wieder
in das Fahrzeug einsteigt, um eine Fahrt zu beginnen oder eine unterbrochene Fahrt
fortzusetzen und dann auch nach Beginn der Fahrt eine gewisse Zeit
abwarten muss, bis die Klimaanlage den Innenraum des Fahrzeugs wieder
auf angenehme Temperaturen gekühlt
hat. Des Weiteren ist eine Erwärmung
des Innenraums des Kraftfahrzeugs unerwünscht, wenn z.B. im Kraftfahrzeug
temperaturempfindliche oder verderbliche Gegenstände, z.B. Arzneimittel oder
Lebensmittel, mitgeführt
werden, wie dies häufig
z.B. bei Einkäufen
oder Auslieferungsfahrten der Fall ist. Schließlich ist eine Erwärmung des
Innenraums des Kraftfahrzeugs unerwünscht, wenn Insassen, etwa
Kinder oder Haustiere, im Fahrzeug verbleiben.
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Mit
der Erfindung ist vorteilhaft eine Klimatisierung und/oder Kühlung eines
Fahrzeugs ohne Zufuhr externer Energie, also z.B. ohne Anschluss
des Kraftfahrzeugs oder der Klimatisierungseinrichtung an eine externe
Energiequelle, beispielsweise eine Stromquelle, möglich, weil
die Energie vom laufenden Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs geliefert wird.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorteilhaft
wird eine Startvorrichtung auf Grund eines Signals in Betrieb gesetzt,
wobei die Startvorrichtung den Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs
startet. Damit ist auch ein Starten der Klimatisierung des Fahrzeugs
von einem entfernten Ort, beispielsweise mit einem Funk- oder Infrarotsender,
wie sie zur entfernten Betätigung
von Zentralverriegelungen bekannt sind, möglich.
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Wenn
die Startvorrichtung eine Sensorik zur Überprüfung der Betriebsbereitschaft
des Verbrennungsmotors aufweist, derart, dass die Startvorrichtung
den Verbrennungsmotor nur dann startet, wenn von der Sensorik die
Betriebsbereitschaft des Verbrennungsmotors signalisiert wird, ist
vorteilhaft die Sicherheit des Kraftfahrzeugs sowie angrenzender Gegenstände, etwa
weiterer Kraftfahrzeuge, gewährleistet.
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Ein
Aspekt bei der Überprüfung der
Betriebsbereitschaft des Verbrennungsmotors ist die Überprüfung einer
Stellung eines dem Verbrennungsmotor zugeordneten Getriebes. Daher
ermittelt die Sensorik vorteilhaft eine Stellung des Getriebes des
Verbrennungsmotors und signalisiert die Betriebsbereitschaft nur
dann, wenn sich das Getriebe in einer Neutral- oder Leerlaufstellung
befindet. Damit ist gewährleistet,
dass der Verbrennungsmotor gefahrlos gestartet werden kann.
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Vorteilhaft
ist der Startvorrichtung ein Überbrückungsschalter
zugeordnet, der elektrisch parallel zu einem zum manuellen Aktivieren
des Verbrennungsmotors durch einen Fahrer des Kraftfahrzeugs vorgesehen
Schalter (Zündschloss)
geschaltet ist, wobei die Startvorrichtung zum Starten des Verbrennungsmotors
den Überbrückungsschalter
betätigt.
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Bevorzugt
umfasst die Startvorrichtung eine Verarbeitungseinrichtung mit einem
zugeordneten Speicher, in den zumindest eine Codenummer hinterlegt
ist, wobei die Verarbeitungseinrichtung das übermittelte Signal mit der
Codenummer vergleicht und wobei das Starten des Verbrennungsmotors
durch die Startvorrichtung nur beginnt, wenn das Signal zu der Codenummer
passt.
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Weiter
vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Startvorrichtung eine Testeinrichtung
umfasst, wobei die Testeinrichtung überprüft, ob das Kraftfahrzeug verschlossen
ist und/oder ob eine Lenkradsperre aktiviert ist und/oder ob eine
Wegfahrsperre aktiviert ist und/oder ob eine Blockierung des Getriebes
oder eines Schalthebels zum Betätigen
des Getriebes aktiviert ist und dass das Starten des Verbrennungsmotors
durch die Startvorrichtung nur beginnt, wenn sämtliche von der Testeinrichtung
durchgeführten Überprüfungen ordnungsgemäß abgeschlossen sind.
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Schließlich ist
vorteilhaft vorgesehen, dass der Startvorrichtung ein insbesondere
im Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordneter Temperaturfühler zugeordnet
ist, der eine Temperatur des Fahrzeuginnenraumes erfasst, dass durch
die Startvorrichtung die ermittelte Temperatur mit einem vorgegebenen oder
vorgebbaren Schwellwert verglichen wird und dass die Startvorrichtung
den Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs bei Erreichen oder Überschreiten des
Schwellwertes startet. Damit ist eine Möglichkeit gegeben, sicherzustellen,
dass die Temperatur des Fahrzeuginnenraumes den Schwellwert nicht
oder nicht wesentlich überschreitet.
Das Verfahren kann automatisch ablaufen, so dass Maßnahmen
des Fahrers oder einer sonstigen Person, wie etwa das Aussenden
des oben erwähnten
Signals, nicht erforderlich sind. Gemäß einer Ausgestaltung ist vorgesehen,
dass bei gestartetem Verbrennungsmotor und damit aktivierter Klimatisierungseinrichtung
die vom Temperaturfühler
ermittelte Temperatur mit einem vorgegebenen oder vorgebbaren Abschaltwert
verglichen wird und dass die Startvorrichtung den Verbrennungsmotor
des Kraftfahrzeugs bei Erreichen oder Unterschreiten des Abschaltwertes
abschaltet.
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Damit
ist gewährleistet,
dass der Verbrennungsmotor nicht unnötig lange läuft, so dass die Beeinträchtigung
der Umwelt und der Umgebung durch den laufenden Verbrennungsmotor
minimiert ist.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
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Darin
zeigt die einzige Figur ein Blockschaltbild mit den zur Ausführung des
Verfahrens erforderlichen Komponenten.
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1 zeigt ein Antriebsaggregat 10 mit
einem Verbrennungsmotor 11 und einem diesem zugeordneten
Getriebe 12. Der Verbrennungsmotor 11 treibt im
aktivierten Zustand einen Kompressor 13 einer Klimatisierungseinrichtung 14 (Klimaanlage)
an. Zum Starten des Verbrennungsmotors 11 und damit zum
Aktivieren der Klimatisierungseinrichtung 14 ist eine Startvorrichtung 15 vorgesehen.
Diese umfasst einen Detektor 16 zum Empfangen eines Signals 17, z.B.
zum Empfangen eines mit einem Zündschlüssel des
Fahrzeugs erzeugten Funk- oder Infrarotsignals, wie es zu Aktivierung
der Zentralverriegelung eines Fahrzeugs bereits bekannt ist. Das
Signal 17 wird an eine Verarbeitungseinrichtung 18 der
Startvorrichtung 15 weitergeleitet. Die Verarbeitungseinrichtung 18 umfasst
in an sich bekannter Weise (nicht dargestellt) einen Speicher sowie
eine Verarbeitungseinheit, beispielsweise einen Prozessor. Im Speicher
ist zumindest eine Codenummer hinterlegt, so dass das empfangene
Signal 17 in der Verarbeitungseinrichtung 18 mit
der gespeicherten Codenummer verglichen werden kann. Nur wenn das
Signal 17 zu der gespeicherten Codenummer passt, also wenn
eine vollständige Übereinstimmung
oder eine Überstimmung
in signifikanten Abschnitten gegeben ist, werden auf Grund des Signals 17 weitere
Aktionen veranlasst. Durch diese Überprüfung ist sichergestellt, dass
die Klimatisierungseinrichtung 14 nur von autorisierten
Personen und nicht irrtümlich
aktiviert werden kann. Vor Veranlassung der weiteren Aktionen werden
vom Antriebsaggregat 10, insbesondere vom Getriebe 12 gelieferte
Betriebsbereitschaftsinformationen 19 ausgewertet. Dies
erfolgt mit einer Sensorik 20, die ebenfalls der Startvorrichtung 15 zugeordnet ist.
Die Betriebsbereitschaftsinformationen 19 enthalten zumindest
Informationen hinsichtlich einer Stellung des Getriebes 12,
so dass die Sensorik 20 die aktuelle Stellung des Getriebes 12 ermittelt
und eine Betriebsbereitschaft des Verbrennungsmotors 11 nur dann
signalisiert, wenn sich das Getriebe 12 in einer Neutral-
oder Leerlaufstellung befindet. Wenn die Betriebsbereitschaft des
Verbrennungsmotors 11 von der Sensorik 20 signalisiert
ist, generiert die Verarbeitungseinrichtung 18 ein Betätigungssignal 21,
das einem der Startvorrichtung 15 zugeordneten Überbrückungsschalter 22 zugeleitet
wird, der elektrisch parallel zu einem zum manuellen Aktivieren
des Verbrennungsmotors 11 vorgesehen Schalter (Zündschloss 23)
angeordnet ist. Bei betätigtem Überbrückungsschalter 22 wird
ein Aktivierungssignal 24 für den Verbrennungsmotor 11 ausgelöst.
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Neben
der Sensorik 20 zur Überprüfung der Betriebsbereitschaft
des Verbrennungsmotors 11 ist eine Testeinrichtung 25 vorgesehen,
der Testinformationen 26 zugeleitet werden. Diese Testinformationen 26 ermöglichen
eine Aussage darüber,
ob das Kraftfahrzeug verschlossen ist und/oder ob eine Lenkradsperre
aktiviert ist und/oder eine Wegfahrsperre aktiviert ist und/oder
ob eine Blockierung des Getriebes 12 oder eines Schalthebels
zum Betätigen
des Getriebes 12 aktiviert ist. Das Starten des Verbrennungsmotors 11 also
das Erzeugen des Betätigungssignals 21 erfolgt
dabei nur, wenn sämtliche
von der Testeinrichtung 25 durchgeführten Überprüfungen ordnungsgemäß abgeschlossen
sind.
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Ferner
ist der Startvorrichtung 15 ein insbesondere im Innenraum
des Kraftfahrzeugs angeordneter Temperaturfühler 27 zugeordnet,
der eine Temperatur des Fahrzeuginnenraumes erfasst. Die durch den
Temperaturfühler 27 ermittelte
Temperatur wird mit einem vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellwert,
der im Speicher der Verarbeitungseinrichtung 18 hinterlegt
ist, verglichen. Das Betätigungssignal 21,
das zum Starten des Verbrennungsmotors 11 führt, wird
erzeugt, wenn die Fahrzeuginnenraumtemperatur den Schwellwert erreicht
oder überschreitet.
Damit ist ein Starten des Verbrennungsmotors 11 und damit
eine Aktivierung der Klimatisierungseinrichtung 14 auch
unabhängig
vom externen Signal 17 möglich. Diese Funktionalität kann mit
einem geeigneten und im Fahrzeuginnenraum positionierten Wahlschalter
(nicht dargestellt) auch abgeschaltet werden. Bei gestartetem Verbrennungsmotor 11 und aktivierter
Klimatisierungseinrichtung 14 wird die vom Temperaturfühler 27 ermittelte
Temperatur mit einem vorgegebenen oder vorgebbaren Abschaltwert
verglichen. Sobald die ermittelte Fahrzeuginnenraumtemperatur den
Abschaltwert erreicht oder unterschreitet, schaltet die Startvorrichtung 15 den
Verbrennungsmotor 11 ab. Dies kann durch Zurücksetzen
des Betätigungssignals 21 aber
auch durch Erzeugen eines dem Verbrennungsmotor 11 direkt
zugeführten
Abschaltsignals (nicht dargestellt) erfolgen. Die Überwachung
des Abschaltwertes kann auch erfolgen, wenn die Aktivierung der
Klimatisierungseinrichtung 14 auf Grund eines externen
Signals 17 erfolgt ist, so dass die Klimatisierung nur
gestartet wird, wenn dies tatsächlich
erforderlich ist, also die gemessene Fahrzeuginnenraumtemperatur oberhalb
des Abschaltwertes liegt, oder die Klimatisierung des Fahrzeuginnenraums
nur solange erfolgt, bis der Abschaltwert erreicht ist.
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- 10
- Antriebsaggregat
- 11
- Verbrennungsmotor
- 12
- Getriebe
- 13
- Kompressor
- 14
- Klimatisierungseinrichtung
- 15
- Startvorrichtung
- 16
- Detektor
- 17
- Signal
- 18
- Verarbeitungseinrichtung
- 19
- Betriebsbereitschaftsinformationen
- 20
- Sensorik
- 21
- Betätigungssignal
- 22
- Überbrückungsschalter
- 23
- Zündschloss
- 24
- Aktivierungssignal
- 25
- Testeinrichtung
- 26
- Testinformation
- 27
- Temperaturfühler