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Die
Erfindung betrifft eine brennstoffbetriebene Fahrzeugheizung, die
für einen
Standheizbetrieb ausgelegt ist. Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Fahrzeug, das die erfindungsgemäße brennstoffbetriebene Fahrzeugheizung
aufweist.
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Die
gattungsgemäßen brennstoffbetriebenen
Fahrzeugheizungen können
insbesondere in Form von Zusatzheizgeräten vorliegen, das heißt in Form
von Heizgeräten,
die zusätzlich
zu einem beispielsweise vom Antriebsmotor des Fahrzeugs gespeisten
Heizkreislaufs vorgesehen sind. Der Standheizbetrieb ermöglicht es
dabei insbesondere, den Fahrzeuginnenraum und gegebenenfalls auch
den Antriebsmotor vorzuwärmen,
bevor der Antriebsmotor des Fahrzeugs gestartet wird.
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Die
bekannten gattungsgemäßen Fahrzeugheizungen
können
entweder im Rahmen der Fahrzeugfertigung montiert oder nachgerüstet werden. Die
Bedienung der brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizungen kann über ein
separates Bedienteil, ohnehin im Fahrzeug vorhandene Bedieneinrichtungen, Fernbedienungen
sowie geeignete Kombinationen dieser Elemente erfolgen. Ist ein
Fahrzeug mit einer gattungsgemäßen brennstoffbetriebenen
Fahrzeugheizung ausgestattet, so steht es dem Benutzer beim Stand
der Technik frei, den Standheizbetrieb im Bedarfsfall zu aktivieren,
solange das Fahrzeug und/oder die brennstoffbetriebene Fahrzeugheizung keine
Fehlerzustände
aufweisen, die eine Aktivierung der brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizung entgegenstehen.
Derartige Fehlerzustände
können beispielsweise
eine unzureichende Ladung der Fahrzeugbatterie oder irgendwelche
außerhalb
von vorgegebenen Parametern liegende Temperaturwerte sein.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäßen brennstoffbetriebenen
Fahrzeugheizungen derart weiterzubilden, dass die Aktivierung des
Standheizbetriebs auch im fehlerfreien Fall des Fahrzeugs und der
brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizung von weiteren Voraussetzungen
abhängig
gemacht werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildung der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die
erfindungsgemäße brennstoffbetriebene Fahrzeugheizung
baut auf dem gattungsgemäßen Stand
der Technik dadurch auf, dass der Standheizbetrieb vom Benutzer
nur dann aktivierbar ist, wenn eine Berechtigung, den Standheizbetrieb
zu nutzen, vorliegt. Durch diese Lösung ist es beispielsweise möglich, sämtliche
Fahrzeuge eine Baureihe mit der erfindungsgemäßen brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizung
auszustatten, unabhängig
davon, ob der Käufer
des Fahrzeugs dieses Ausstattungsmerkmal gewünscht hat. Hat der Käufer eines
bestimmten Fahrzeugs bereits bei der Bestellung des Fahrzeugs eine
Standheizung gewünscht,
so kann die Berechtigung den Standheizbetrieb zu aktivieren bereits
bei der Fertigung des Fahrzeugs erteilt werden. Wurde eine Standheizung
nicht gewünscht,
so ist es beispielsweise möglich,
die entsprechende Berechtigung bei der Fertigung des Fahrzeugs nicht
zu erteilen, obwohl eine entsprechende brennstoffbetriebene Fahrzeugheizung
montiert wurde. Diese Lösung kommt
insbesondere in Fällen
in Betracht, in denen eine Standheizung für eine große Anzahl von Fahrzeugen gewünscht wird.
Denn in derartigen Fällen kann
es unter Umständen
kostengünstiger
sein, den Fertigungsprozess zu vereinheitlichen und die entsprechende
Berechtigung im Einzelfall nicht zu erteilen. Weiterhin ist es beispielsweise
im Zusammenhang mit Mietfahrzeugen möglich, dass der Fahrzeugmieter
auswählen
kann, ob er die Möglichkeit zur
Aktivierung des Standheizbetriebes erhalten oder darauf verzichten
möchte.
In einem derartigen Fall kann die entsprechende Berechtigung vor
der Übergabe
des Fahrzeugs vom Vermieter in geeigneter, weiter unten noch näher erläuterter
Weise erteilt werden oder nicht. Es ist ebenfalls möglich, die
entsprechende Berechtigung beispielsweise von der Jahreszeit, also
datums abhängig
zu erteilen. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin die entsprechende Berechtigung personenabhängig zu
erteilen, beispielsweise indem vor jeder Aktivierung des Standheizbetriebes ein
nur bestimmten Personen bekannter Code abgefragt wird.
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Bei
besonders bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizung
ist vorgesehen, dass sie weiterhin für einen Zuheizbetrieb ausgelegt
ist. Unter Zuheizbetrieb wird dabei ein Betrieb verstanden, bei
dem neben der brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizung eine weitere
Fahrzeugheizung vorhanden ist und die brennstoffbetriebene Fahrzeugheizung
beispielsweise dazu verwendet wird, momentane Heizdefizite dieser
weiteren Fahrzeugheizung auszugleichen, beispielsweise bei einem
Kaltstart.
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In
diesem Zusammenhang wird es als besonders vorteilhaft erachtet,
dass der Zuheizbetrieb unabhängig
von der Berechtigung, den Standheizbetrieb zu nutzen, aktivierbar
ist. Diese Lösung
ist insbesondere im Zusammenhang mit Fahrzeugen vorteilhaft, die
serienmäßig mit
einer zum Zuheizbetrieb geeigneten brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizung ausgestattet
werden. Dies kann beispielsweise bei verbrauchsoptimierten Dieselkraftfahrzeugen
der Fall sein. In einem derartigen Fall ist der zusätzliche Aufwand,
die brennstoffbetriebene Fahrzeugheizung so auszulegen, dass sie
auch zum Standheizbetrieb genutzt werden kann, besonders gering.
Die Standheizfunktionalität
bei der Fertigung des Fahrzeugs zwar serienmäßig vorzusehen, die Berechtigung
zur Aktivierung des Standheizbetriebes jedoch bei fehlendem Käuferwunsch
nicht zu erteilen, ist in derartigen Fällen mit besonders niedrigen
Mehrkosten verbunden.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen brennstoffbetriebenen
Fahrzeugheizung ist vorgesehen, dass die Berechtigung, den Standheizbetrieb
zu nutzen, durch ein Vorsehen, Entfernen und/oder Verändern von
Hardware nachgewiesen werden kann. Beispielsweise ist es möglich, der
brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizung einem entsprechenden Schalter
oder Stecker zuzuordnen, mit dem die Berechtigung den Standheizbetrieb zu
aktivieren erteilt oder versagt werden kann. Derartige Lösungen kommen
insbesondere dann in Betracht, wenn die entsprechende Berechtigung
für längere Zeiträume erteilt
oder versagt werden soll. Auch im Falle einer hardwaremäßig zunächst versagten Berechtigung
sollte es jedoch möglich
sein, die entsprechende Berechtigung nachträglich in einfacher Weise zu
erteilen, beispielsweise dann, wenn der Fahrzeugbesitzer einen entsprechenden
Nachrüstwunsch äußert.
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Zusätzlich oder
alternativ kann bei der erfindungsgemäßen brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizung
vorgesehen sein, dass die Berechtigung, den Standheizbetrieb zu
nutzen, durch eine Dateneingabe nachgewiesen werden kann. Die Dateneingabe kann
dabei über
ein der brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizung separat zugeordnetes
Bedienteil oder über
ohnehin im Fahrzeug vorhandene Bedieneinrichtungen erfolgen. Dabei
kann vorgesehen sein, dass die entsprechende Dateneingabe im Rahmen einer "Nachrüstung" nur werkstattseitig
erfolgen kann, beispielsweise indem eine Dateneingabe nur mit Spezialgeräten möglich ist.
Es ist aber ebenfalls möglich,
den Benutzer in die Lage zu versetzen, die entsprechende Dateneingabe
vorzunehmen. Auch ist es, beispielsweise im Zusammenhang mit Mietfahrzeugen,
denkbar, einen mit dem Fahrzeug beziehungsweise der brennstoffbetriebenen
Fahrzeugheizung datenaustauschenden Datenträger entsprechend zu programmieren.
Als derartige Datenträger kommen
beispielsweise intelligente Fahrzeugschlüssel, intelligente Zugangsberichtungsvorrichtungen oder
einfache Speicherkarten in Betracht. Gegebenenfalls können mit
einem derartigen Datenträger auch
weitere Luxusfunktionen des Fahrzeugs freigegebenen oder gesperrt
werden, beispielsweise Kühlschränke, Kommunikationseinrichtungen,
Audio- und/oder Videosysteme und dergleichen. Im Extremfall ist
es sogar denkbar, beispielsweise die zur Verfügung stehende Motorleistung
vom Vorliegen von entsprechenden Berechtigungen abhängig zu
machen.
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Eine
ebenfalls bevorzugte Weiterbildung der brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizung
sieht vor, dass die Berechtigung, den Standheizbetrieb zu nutzen,
für einen
beschränkten
Zeitraum vorliegt oder nachgewiesen werden kann. Dabei ist es beispielsweise
möglich,
eine Art Standheizbetriebzeitkonto vorzusehen, um einem Benutzer
die Aktivierung der Standheizung beispielsweise für eine vorgegebene Stundenanzahl
zu ermöglichen.
Die Zeiträume
können
jedoch auch von anderen Faktoren abhängig gemacht werden, beispielsweise
von der Jahreszeit.
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Jedes
Fahrzeug, das mit einer erfindungsgemäßen brennstoffbetriebenen Fahrzeugheizung
ausgestattet ist, fällt
in den Schutzbereich der zugehörigen
Ansprüche.
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Wie
bereits erwähnt,
ist die Erfindung insbesondere für
Fahrzeuge mit ohnehin eingebautem Zuheizer geeignet. In diesem Fall
kann beispielsweise eine voll funktionsfähige Standheizung vorgesehen werden,
deren Standheizfunktionalität
bei Verbau als reiner Zuheizer deaktiviert ist. Dies kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass die Menüführung der Standheizung
im Fahrzeug enthalten ist, allerdings deaktiviert und vorzugsweise
für den
Benutzer nicht sichtbar. Beispielsweise durch den Erwerb einer eindeutigen
PIN kann der Fahrzeugbesitzer in die Lage versetzt werden, im Menü beispielsweise
des Klimabedienteils einen Menüpunkt "Standheizungscode eingeben" anzuwählen, um
so die Menüführung und die
volle Funktionalität
der Standheizung dauerhaft oder auch zeitlich begrenzt freizugeben.
Die Eingabe kann beispielsweise ähnlich
wie die Zielwahl bei einem Navigationsgerät erfolgen. Des Weiteren kann eine
Funktion in die Betriebssoftware des Zuheizers integriert werden,
die eine zeitlich beschränkte,
aber in vollem Umfang mögliche
Nutzung der Standheizung erlaubt. Dies kann über ein Heizstunden- oder Standheizungsstartkontingent
ermöglicht
werden, das mit dem spezifischen Code verbunden ist. Ist das Kontingent
aufgebraucht kann die Standheizung gegebenenfalls wieder in die
Funktionsweise eines Zuheizers zurückfallen.
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Die
Erfindung bietet insbesondere die folgenden Vorteile:
- – Für den Endkunden,
dass eine Aufrüstung
eines Zuheizers zum Standheizer mit keinen oder geringen Werkstattkosten
ermöglicht
wird.
- – Ebenfalls
für den
Endkunden, dass er die Möglichkeit
hat, die Funktion einer Standheizung vor deren Kauf testen zu können.
- – Für Zulieferer
und Fahrzeughersteller, dass nur noch eine brennstoffbetriebene
Fahrzeugheizung zu entwickeln und zu verbauen ist, wodurch sowohl
der Entwicklungsaufwand wie auch die Anzahl der erforderlichen Varianten
gesenkt werden kann.
- – Für alle Beteiligten,
das Zeitfenster für
den Erwerb einer Standheizung wird deutlich vergrößert, wodurch
sich vielfältige
Vermarktungs- und Nutzungschancen ergeben.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wird nachfolgend anhand der zugehörigen Zeichnung beispielhaft
beschrieben.
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Es
zeigt:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild eines Fahrzeugs, das eine erfindungsgemäße brennstoffbetriebene
Fahrzeugheizung aufweist.
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In 1 ist
das gesamte Fahrzeug als Block 100 angedeutet. Die insgesamt
mit 10 bezeichnete brennstoffbetriebene Fahrzeugheizung
umfasst einen Brenner 16, dem unter anderem ein Steuergerät 14 zugeordnet
ist. Weitere in 1 nicht dargestellte Komponenten
der Fahrzeugheizung 10 hängen vom jeweiligen Heizungstyp
(Wasserheizung oder Luftheizung) und anderen Faktoren ab, sind jedoch
im vorliegenden Zusammenhang nicht weiter relevant. Das Steuergerät 14 kommuniziert
mit einer Bedieneinheit 18, die ausschließlich der
Fahrzeugheizung 10 zugeordnet oder ohnehin Bestandteil
des Fahrzeugs sein kann. Mit dem Bezugszeichen 12 ist eine
Hardwarekomponente angedeutet, deren Vorhandensein, Fehlen oder
Konfiguration über
das Vorliegen der Berechtigung, den Standheizbetrieb zu nutzen,
entscheidet. Beispielsweise kann die Hardware 12 durch
einen codierten Stecker gebildet sein, der bei der Herstellung oder
Nachrüstung
des Fahrzeugs eingesteckt wird, um die Berechtigung, den Standheizbetrieb
zu nutzen, zu erteilen. Zusätzlich
oder alternativ ist es möglich
dass diese Berechtigung über das
Bedienteil 18 erteilt werden kann, beispielsweise durch
das Eingeben eines entsprechenden Codes.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den
Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch
in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
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- 10
- Fahrzeugheizung
- 12
- Hardware
- 14
- Steuergerät
- 16
- Brenner
- 18
- Bedieneinheit
- 100
- Fahrzeug