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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines in ein Fahrzeug integrierten Fahrzeugheizgeräts. Die Erfindung betrifft ferner eine Startbaugruppe für ein Fahrzeugheizgerät sowie ein mit einem Fahrzeugheizgerät und einer derartigen Startbaugruppe ausgestattetes Fahrzeug.
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Durch den Betrieb eines in einem Fahrzeug vorgesehenen Fahrzeugheizgeräts beispielsweise als Standheizung bei grundsätzlich deaktiviertem Fahrzeug wird der Zustand des Fahrzeugs im Vergleich zu einem Zustand, in welchem ein derartiges Fahrzeugheizgerät nicht betrieben wird, beeinflusst. Ist ein derartiges Fahrzeugheizgerät dazu ausgebildet, die darin generierte Wärme auf in einem Kühlmittelkreislauf einer Brennkraftmaschine vorgesehenes Kühlmittel zu übertragen, um beispielsweise die Brennkraftmaschine vor Inbetriebnahme thermisch zu konditionieren oder/und über das Kühlmittel die in den Fahrzeuginnenraum einzuleitende Luft zu erwärmen, wird durch den Betrieb des Fahrzeugheizgeräts die Temperatur des Kühlmittels angehoben. Da insbesondere bei Fahrzeugheizgeräten, die nicht im Rahmen einer Originalausstattung in ein Fahrzeug integriert wurden, sondern als Nachrüst-Fahrzeugheizgeräte in ein schon aufgebautes Fahrzeug nachgerüstet wurden, im Allgemeinen keine oder nur sehr begrenzte Kommunikation zwischen dem Fahrzeugheizgerät und einem Steuersystem des Fahrzeugs auftritt, liegt in dem Steuersystem im Allgemeinen auch keine Information über einen durchgeführten Heizbetrieb des Fahrzeugheizgeräts vor. Wird bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs nach einem derartigen Heizbetrieb eine Plausibilitätsüberprüfung beispielsweise der Temperatur des Kühlmittels im Verhältnis zu der Temperatur von dem Fahrzeug zugeführter Luft, also beispielsweise der Motoransaugluft, vorgenommen, so weist nach einem derartigen Heizbetrieb und nach längerer Deaktivierungsphase des Fahrzeugs an sich die Kühlmitteltemperatur einen ungewöhnlich hohen Wert im Vergleich zur Temperatur der dem Fahrzeug zugeführten Luft auf, welche im allgemeinen der Umgebungstemperatur entspricht. War ein Fahrzeug über eine längere Zeitdauer hinweg deaktiviert, ist zu erwarten, dass die Kühlmitteltemperatur näherungsweise der Umgebungstemperatur und somit der Temperatur der bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs der diesem beispielsweise als Motor Ansaugluft zugeführten Luft entspricht. Dies kann, obgleich nach dem Betrieb eines Fahrzeugheizgeräts dieser Zustand korrekt ist, mangels des Vorliegens von Information über den Betrieb des Fahrzeugheizgeräts im Fahrzeugsteuersystem zu einer Fehlermeldung führen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines in ein Fahrzeug integrierten Fahrzeugheizgeräts vorzusehen, bei welchem in einfacher und zuverlässiger Art und Weise des Auftreten von durch einen Betrieb eines Fahrzeugheizgeräts ausgelösten Fehlermeldungen im Fahrzeug vermieden werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines in ein Fahrzeug integrierten Fahrzeugheizgeräts, insbesondere Nachrüst-Fahrzeugheizgerät, wobei das Fahrzeug wenigstens ein mit einer Spannungsquelle verbundenes, in eine Plausibilitätsüberprüfung von Fahrzeugparametern involviertes Prüf-Steuergerät umfasst, bei welchem Verfahren in einem Spannungstrennschritt bei oder nach Inbetriebnahme des Fahrzeugheizgeräts die Verbindung zwischen wenigstens einem in die Plausibilitätsprüfung involvierten Systembereich wenigstens eines Prüf-Steuergeräts und der Spannungsquelle vorübergehend getrennt wird.
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Es wurde erkannt, dass durch das vorübergehende Trennen eines in eine Plausibilitätsprüfung involvierten Steuergeräts eines Fahrzeugs ein derartiges Steuergerät in einen Zustand versetzt wird, welcher nach Betreiben eines Fahrzeugheizgeräts und nachfolgender Inbetriebnahme des Fahrzeugs nicht das Auftreten einer Fehlermeldung nach sich zieht. Dies kann beispielsweise dadurch begründet sein, dass ein in einem derartigen Steuergerät vorgesehenes Zeitglied, welches die im Rahmen einer Plausibilitätsprüfung berücksichtigte Zeitdauer seit der letzten Deaktivierung des Fahrzeugs erfasst, auf einen Anfangswert zurückgesetzt wird. Unter Berücksichtigung dieses Anfangswerts der Zeitdauer seit der letzten Deaktivierung des Fahrzeugs wird bei einer bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs dann durchgeführten Plausibilitätsprüfung keine Fehlermeldung erzeugt, da es nicht als unplausibel beurteilt wird, dass dann, wenn das Fahrzeug eine scheinbar vergleichsweise kurze Zeitdauer nach der letzten Deaktivierung wieder in Betrieb genommen wird, beispielsweise das in einem Kühlmittelkreislauf vorgesehene Kühlmittel eine Temperatur aufweist, die gegebenenfalls auch deutlich über der Umgebungstemperatur bzw. der Temperatur der dem Fahrzeug zugeführten Luft entspricht.
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Insbesondere dann, wenn ein derartiges Prüf-Steuergerät so aufgebaut ist, dass alle Systembereiche desselben über eine gemeinsame Versorgungsleitung der Betriebsspannung versorgt werden, wird vorgeschlagen, dass bei dem Spannungstrennschritt die Verbindung zwischen wenigstens einem Prüf-Steuergerät und der Spannungsquelle vorübergehend vollständig getrennt wird. Ist ein in die Plausibilitätsprüfung involviertes Prüf-Steuergerät so strukturiert, dass es einen oder mehrere in die Plausibilitätsprüfung involvierte Systembereiche aufweist und einen oder mehrere in die Plausibilitätsprüfung nicht involvierte Systembereiche aufweist und weiterhin der bzw. die in die Plausibilitätsprüfung nicht involvierten Systembereich/e eine eigene Spannungsversorgung beispielsweise über eine separate Spannungsversorgungsleitung aufweisen, können im Spannungstrennschritt derartige eigenständig mit der Betriebsspannung versorgte und in die Plausibilitätsprüfung nicht involvierte Systembereiche mit der Spannungsquelle gekoppelt bleiben, während nur der bzw. die in die Plausibilitätsprüfung involvierte/n Systembereich/e eines derartigen Prüf-Steuergeräts von der Spannungsquelle entkoppelt werden.
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Um sicherzustellen, dass das Trennen eines derartigen Prüf-Steuergeräts tatsächlich auch nur dann erfolgt, wenn dies zum Vermeiden einer Fehlermeldung führen kann und den Betrieb eines Fahrzeugs nicht beeinträchtigt, wird vorgeschlagen, dass der Spannungstrennschritt dann durchgeführt wird, wenn wenigstens eine, vorzugsweise jede der folgenden Trennbedingungen erfüllt ist:
- a) das Fahrzeugheizgerät wurde seit Inbetriebnahme für eine vorbestimmte erste Zeitdauer durchgehend betrieben,
- b) das Fahrzeug ist deaktiviert,
- c) es findet keine Informationsübertragung in einem Informationsübertragungssystem des Fahrzeugs statt.
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Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass bei der Trennbedingung a) die vorbestimmte erste Zeitdauer wenigstens 15s, vorzugsweise wenigstens 20s beträgt, oder/und dass bei der Trennbedingung b) das Fahrzeug dann deaktiviert ist, wenn die Zündung abgeschaltet oder/und ein Antriebsaggregat des Fahrzeugs deaktiviert ist, oder/und dass bei der Trennbedingung c) keine Informationsübertragung von oder zu dem wenigstens einen bei dem Spannungstrennschritt von der Spannungsquelle zu trennenden Prüf-Steuergerät stattfindet.
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Um sicherzustellen, dass das Trennen von der Spannungsquelle das Zurücksetzen eines betroffenen Prüf-Steuergeräts tatsächlich bewirkt, kann bei dem Spannungstrennschritt das wenigstens eine Prüf-Steuergerät für eine vorbestimmte zweite Zeitdauer vollständig von der Spannungsquelle getrennt werden, wobei beispielsweise die vorbestimmte zweite Zeitdauer wenigstens 10s, vorzugsweise wenigstens 20s, betragen kann.
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Das wenigstens eine bei dem Spannungstrennschritt von der Spannungsquelle zu trennende Prüf-Steuergerät kann beispielsweise in eine Temperatur-Plausibilitätsprüfung involviert sein, wobei bei der Temperatur-Plausibilitätsprüfung wenigstens folgende Parameter berücksichtigt werden:
- - eine eine Temperatur in der Umgebung des Fahrzeugs repräsentierende erste Temperaturgröße,
- - eine eine Kühlmitteltemperatur in einem Kühlmittelkreislauf einer Brennkraftmaschine des Fahrzeugs repräsentierende zweite Temperaturgröße,
- - eine eine Zeitdauer seit der letzten Deaktivierung des Fahrzeugs repräsentierende Zeitgröße.
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Es ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass im Sinne der vorliegenden Erfindung der Umstand, dass ein Prüf-Steuergerät in eine Plausibilitätsprüfung involviert ist, nicht notwendigerweise zu bedeuten hat, dass ein derartiges Prüf-Steuergerät eine Plausibilitätsprüfung vollständig und alleine ohne Wechselwirkung mit anderen Steuergeräten durchführt. Beispielsweise könnte ein derartiges Prüf-Steuergerät dazu ausgebildet sein, Information bereitzustellen, welche bei der in einem anderen Steuergerät bzw. Prüf-Steuergerät durchgeführten Überprüfung berücksichtigt wird. Beispielsweise könnte ein derartiges von der Spannungsquelle zu trennendes Prüf-Steuergerät die Zeitgröße bereitstellen, welche die seit der letzten Deaktivierung des Fahrzeugs vergangene Zeit repräsentiert und welche dann in einem anderen Prüf-Steuergerät zusammen mit anderen Informationen, beispielsweise den beiden Temperaturgrößen, im Rahmen einer Plausibilitätsprüfung berücksichtigt wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Startbaugruppe für ein Fahrzeugheizgerät, insbesondere nach Nachrüst-Startbaugruppe für ein Nachrüst-Fahrzeugheizgerät, umfassend:
- - eine Steuereinheit,
- - wenigstens eine von der Steuereinheit ansteuerbare, in eine Spannungsversorgungsleitung zwischen einer Spannungsquelle eines Fahrzeugs und wenigstens einem in eine Plausibilitätsüberprüfung von Fahrzeugparametern involvierten Prüf-Steuergerät eines Fahrzeugs zu integrierende Trenneinheit,
wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, bei Vorliegen wenigstens einer Trennbedingung die wenigstens eine Trenneinheit zum Trennen einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen einem Eingangsanschluss und einem Ausgangsanschluss der wenigstens einen Trenneinheit anzusteuern.
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Die Steuereinheit kann zum Vermeiden eines Trennens eines Prüf-Steuergeräts von der Spannungsquelle dann, wenn dies nicht erforderlich ist oder zu potenziell fehlerhaften Betriebszuständen in einem Fahrzeug führen kann, dazu ausgebildet sein, die wenigstens eine Trenneinheit dann zum Trennen anzusteuern, wenn wenigstens eine, vorzugsweise jede der folgenden Trennbedingungen erfüllt ist:
- a) ein Fahrzeugheizgerät wurde seit Inbetriebnahme für eine vorbestimmte erste Zeitdauer durchgehend betrieben,
- b) ein Fahrzeug ist deaktiviert,
- c) es findet keine Informationsübertragung in einem Informationsübertragungssystem eines Fahrzeugs statt.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass bei der Trennbedingung a) die vorbestimmte erste Zeitdauer wenigstens 15s, vorzugsweise wenigstens 20s beträgt, oder/und dass bei der Trennbedingung b) ein Fahrzeug dann deaktiviert ist, wenn die Zündung abgeschaltet oder/und ein Antriebsaggregat eines Fahrzeugs deaktiviert ist, oder/und dass bei der Trennbedingung c) keine Informationsübertragung von oder zu dem wenigstens einen von der Spannungsquelle zu trennenden Prüf-Steuergerät stattfindet.
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Um der Steuereinheit die erforderliche Wechselwirkung mit anderen Systembereichen des Fahrzeugs bzw. des Fahrzeugheizgeräts zu ermöglichen, kann die Steuereinheit umfassen:
- - einen Fahrzeugheizgerät-Betriebsinformationseingang zum Eingeben von den Betrieb eines Fahrzeugheizgeräts repräsentierender Fahrzeugheizgerät-Betriebsinformation,
- - einen Informationsübertragungssystem-Betriebsinformationseingang zum Eingeben von den Betrieb eines Informationsübertragungssystems eines Fahrzeugs repräsentierender Informationsübertragungssystem-Betriebsinformation,
- - einen Fahrzeug-Betriebsinformationseingang zum Eingeben von den Betrieb eines Fahrzeugs repräsentierender Fahrzeug-Betriebsinformation,
- - einen Trenneinheit-Steuerausgang zum Ausgeben von Ansteuerbefehlen zu der wenigstens einen Trenneinheit.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeug, umfassend:
- - ein Fahrzeugheizgerät, vorzugsweise Nachrüst-Fahrzeugheizgerät,
- - eine erfindungsgemäß aufgebaute Startbaugruppe, wobei vorzugsweise die Startbaugruppe zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist,
- - wenigstens ein in eine Plausibilitätsüberprüfung von Fahrzeugparametern involviertes, durch die Startbaugruppe von einer Spannungsquelle zu trennendes Prüf-Steuergerät.
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Das Fahrzeug kann ferner umfassen:
- - wenigstens ein Antriebsaggregat, vorzugsweise Brennkraftmaschine mit Kühlmittelkreislauf und dem Kühlmittelkreislauf zugeordneter Kühlmittel-Temperaturerfassungsanordnung zur Erfassung einer Temperatur eines Kühlmittels in dem Kühlmittelkreislauf,
- - eine Luft-Temperaturerfassungsanordnung zur Erfassung einer Temperatur von dem Fahrzeug zugeführter Luft,
- - ein Informationsübertragungssystem zur Übertragung von Information zu oder/und von dem wenigstens Prüf-Steuergerät.
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Das wenigstens eine durch die Startbaugruppe erforderlichenfalls von der Spannungsquelle zu trennende Prüf-Steuergerät kann in eine Temperatur-Plausibilitätsprüfung involviert sein, wobei bei der Temperatur-Plausibilitätsprüfung wenigstens folgende Parameter berücksichtigt werden:
- - eine eine Temperatur in der Umgebung des Fahrzeugs repräsentierende erste Temperaturgröße,
- - eine eine Kühlmitteltemperatur in einem Kühlmittelkreislauf einer Brennkraftmaschine des Fahrzeugs repräsentierende zweite Temperaturgröße,
- - eine eine Zeitdauer seit der letzten Deaktivierung des Fahrzeugs repräsentierende Zeitgröße.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegende 1 detailliert beschrieben, welche in prinzipartiger Darstellung ein in ein Fahrzeug integriertes Fahrzeugheizgerät und eine diesem zugeordnete Startbaugruppe darstellt.
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Ein in 1 prinzipartig dargestelltes Fahrzeug 10 weist als Antriebsaggregat 12 eine Brennkraftmaschine 14 auf. In Zuordnung zum Antriebsaggregat 12 bzw. der Brennkraftmaschine 14 ist ein Kühlmittelkreislauf 16 vorgesehen, in welchem flüssiges Kühlmittel zirkuliert, um im Betrieb der Brennkraftmaschine 14 Wärme von dieser abzuführen und diese beispielsweise im Bereich eines Wärmetauschers 18 auf die vermittels eines Gebläses 20 beispielsweise in einen Fahrzeuginnenraum zu leitende Luft zu übertragen. Durch eine beispielsweise einen Temperatursensor 22 umfassende Kühlmittel-Temperaturerfassungsanordnung 24 kann die Temperatur des im Kühlmittelkreislauf 16 vorhandenen bzw. zirkulierenden Kühlmittels erfasst werden. Gleichermaßen kann durch eine einen Temperatursensor 26 umfassende Luft-Temperaturerfassungsanordnung 28 die Temperatur der beispielsweise aus der Umgebung aufgenommenen und durch das Gebläse 20 in den Fahrzeuginnenraum geförderten Luft erfasst werden. Durch eine weitere einen Temperatursensor 27 umfassende Luft-Temperaturerfassungsanordnung 29 kann die Temperatur der dem Antriebsaggregat 12 zugeführten Luft bzw. Ansaugluft erfasst werden.
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In dem Fahrzeug 10 ist ferner ein beispielsweise mit Brennstoff betriebenes Fahrzeugheizgerät 30 vorgesehen. Das Fahrzeugheizgerät 30 ist beispielsweise ein Nachrüst-Fahrzeugheizgerät, welches nicht als Originalausstattung im Fahrzeug 10 vorgesehen war, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt in dieses integriert wurde. Das Fahrzeugheizgerät 30 kann dazu betrieben werden, die in den Fahrzeuginnenraum einzuleitende Luft entweder direkt in einem Wärmetauscher des Fahrzeugheizgeräts 30 zu erwärmen, oder beispielsweise das im Kühlmittelkreislauf 16 vorhandene Kühlmittel zur erwärmen und über dieses die in den Fahrzeuginnenraum einzuleitende Luft zu erwärmen und beispielsweise auch die Brennkraftmaschine 14 vor Inbetriebnahme derselben thermisch zu konditionieren.
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Im Fahrzeug 10 ist weiter ein allgemein mit 32 bezeichnetes Steuersystem vorgesehen. Dieses umfasst eine Vielzahl von Steuergeräten, welche die verschiedenen im Betrieb des Fahrzeugs 10 anzusteuernden Systembereiche desselben mit Ansteuerbefehlen versorgen bzw. eine Kommunikation zwischen derartigen Systembereichen herstellen können. Das Steuersystem 32 umfasst zur Übertragung von für den Betrieb des Fahrzeugs 10 relevanter Information ein Informationsübertragungssystem 34, welches beispielsweise einen oder mehrere Datenbusse 36, beispielsweise CAN-Datenbus oder LIN-Datenbus, umfassen kann.
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Das Steuersystem 32 umfasst ferner zumindest ein Prüf-Steuergerät 38, welches in die Durchführung einer Plausibilitätsprüfung im Fahrzeug 10 involviert ist. Beispielsweise kann das Prüf-Steuergerät 38 so aufgebaut sein, dass es als eine erste Temperaturgröße T1 ein Ausgangssignal des Temperatursensors 27 bzw. der Luft-Temperaturerfassungsanordnung 29 zugeführt bekommt. Diese erste Temperaturgröße T1 repräsentiert somit eine Temperatur, wie sie in der Umgebung des Fahrzeugs vorherrscht. Alternativ könnte hierzu auch auf die vom Temperatursensor 26 erfasste Temperatur zurückgegriffen werden. Auch die Temperatur beispielsweise des Motoröls oder des Kraftstoffs in einem Kraftstofftank oder anderer Systembereiche oder Betriebsmittel eines Fahrzeugs, die durch den Betrieb des Fahrzeugheizgeräts in ihrer Temperatur im Wesentlichen nicht beeinflusst werden, entspricht nach längerer Stillstandzeit eines Fahrzeugs im Wesentlichen der Temperatur in der Umgebung des Fahrzeugs und könnte daher als erste Temperaturgröße T1 verwendet werden.
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Als eine zweite Temperaturgröße T2 kann dem Prüf-Steuergerät 38 ein die Temperatur des Kühlmittels im Kühlmittelkreislauf 16 repräsentierendes Ausgangssignal des Temperatursensors 22 bzw. der Kühlmittel-Temperaturerfassungsanordnung 24 zugeführt werden.
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Im Rahmen einer durch das Prüf-Steuergerät 38 durchgeführten Plausibilitätsprüfung beispielsweise dann, wenn das Fahrzeug 10 durch Einschalten der Zündung in Betrieb genommen wird, können die beiden Temperaturgrößen T1 und T2 miteinander verglichen werden. Nach längerer Stillstandzeit des Fahrzeugs 10, beispielsweise einer Stillstandzeit von 5 bis 8 Stunden oder mehr, sollte die Temperatur des Kühlmittels im Kühlmittelkreislauf 16 näherungsweise der Umgebungstemperatur entsprechen. Um diesen Zeitfaktor zu berücksichtigen, kann das Prüf-Steuergerät 38 ein Zeitglied 40 umfassen, welches eine Zeitgröße t generiert. Die Zeitgröße t kann die Zeitdauer wiedergeben, die seit der letzten Deaktivierung des Fahrzeugs 10, also beispielsweise seit dem letzten Abschalten der Brennkraftmaschine 14, vergangen ist. Durch eine gemeinsame Betrachtung der beiden Temperaturgrößen T1 und T2 und der Zeitgröße t kann eine Beurteilung dahingehend getroffen werden, ob die durch die beiden Temperaturgrößen T1, T2 repräsentierten Temperaturen in einem zu erwartenden Größenverhältnis zueinander stehen. Ist dies nicht der Fall, deutet dies auf einen Fehler hin und das Prüf-Steuergerät 38 bzw. das Steuersystem 32 kann infolgedessen eine Fehlermeldung erzeugen.
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Wird bei deaktiviertem Fahrzeug 10 das Fahrzeugheizgerät 30 betrieben, um vor Inbetriebnahme des Fahrzeugs 10 den Fahrzeuginnenraum zu erwärmen oder/und die Brennkraftmaschine 14 thermisch zu konditionieren, kann eine Folge dieses Betriebs des Fahrzeugheizgeräts 30 sein, dass die Temperatur des Kühlmittels im Kühlmittelkreislauf 16 bzw. auch im Fahrzeuginnenraum erhöht wird. Wird bei einer nachfolgenden Inbetriebnahme des Fahrzeugs 10 eine oder beide dieser Temperaturen beispielsweise als die zweite Temperaturgröße T2 im Rahmen einer Plausibilitätsüberprüfung verwendet, so kann dies dann, wenn das Fahrzeug zuvor über eine längere Zeitdauer deaktiviert war, dazu führen, dass die als zweite Temperaturgröße T2 erfasste Temperatur als im Verhältnis zur als erste Temperaturgröße T1 berücksichtigten Temperatur der Umgebungsluft bzw. der dem Fahrzeug, beispielsweise dem Antriebsaggregat 12, zugeführten Luft als zu hoch beurteilt wird und dann eine Fehlermeldung erzeugt wird, obgleich die zu diesem Zeitpunkt vorhandenen bzw. erfassten Temperaturen korrekt sind und einem korrekten Zustand des Fahrzeugs 10 entsprechen.
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Dies ist primär darauf zurückzuführen, dass dem Steuersystem 32 des Fahrzeugs 10 insbesondere dann, wenn das Fahrzeugheizgerät 30 ein Nachrüst-Fahrzeugheizgerät ist, im Allgemeinen keine Information darüber zugeführt wird, dass bzw. wann und wie lange das Fahrzeugheizgerät 30 betrieben wird, so dass bei einer bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs 10 durchgeführten Plausibilitätsprüfung der Umstand, dass zuvor durch den Betrieb des Fahrzeugheizgeräts 30 eine Änderung verschiedener thermischer Zustände erzeugt wurde, bei einer derartigen Plausibilitätsprüfung nicht berücksichtigt werden kann.
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Um die Erzeugung derartiger Fehlermeldungen dann, wenn tatsächlich keine Fehler vorliegen, sondern das Fahrzeug 10 in einem Zustand ist, der bewusst und mit einem korrekten Betrieb beispielsweise des Fahrzeugheizgeräts 30 herbeigeführt wurde, zu vermeiden, ist bei dem Fahrzeug 10 eine allgemein mit 42 bezeichnete Startbaugruppe vorgesehen. Die Startbaugruppe 42 umfasst eine Steuereinheit 44 und eine unter der Ansteuerung der Steuereinheit 44 stehende Trenneinheit 46. Auch die Startbaugruppe 42 ist als Nachrüst-Startbaugruppe nachträglich in das Fahrzeug 10 integrierbar, beispielsweise zusammen mit dem Einbau des Fahrzeugheizgeräts 30 in das Fahrzeug 10. Dabei wird die Trenneinheit 46 in eine Spannungsversorgungsleitung 48 integriert, welche zwischen einer Spannungsquelle 50 des Fahrzeugs 10, also beispielsweise einer Fahrzeugbatterie, und dem Prüf-Steuergerät 38 verläuft und dieses grundsätzlich permanent an die Spannungsquelle 50 ankoppelt. Dabei kann beispielsweise ein Eingangsanschluss 52 der Trenneinheit 46 mit der Spannungsquelle 50 verbunden werden, und ein Ausgangsanschluss 54 der Trenneinheit 46 kann mit dem Prüf-Steuergerät 38 verbunden werden. Die Trenneinheit 46 kann ein oder mehrere Schaltrelais umfassen, welche beispielsweise grundsätzlich in einem geschlossenen, also einem leitenden Zustand sind und bei Anlegen eines Ansteuerbefehls, beispielsweise einer Schaltspannung vermittels der Steuereinheit 44 an die Trenneinheit 46 in ihren Trennzustand geschaltet werden und dadurch das Prüf-Steuergerät 38 von der Spannungsversorgung, also der Spannungsquelle 50 vollständig abkoppeln.
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Der Steuereinheit 44 werden verschiedene Informationen zugeführt, die in der Steuereinheit 44 verarbeitet bzw. verknüpft werden und ggf. zur Erzeugung eines die Trenneinheit 46 in ihrem Trennzustand schaltenden Ansteuerbefehls führen. Beispielsweise kann die Steuereinheit 44 einen Fahrzeugheizgerät-Betriebsinformationseingang 56 aufweisen, an welchem der Steuereinheit 44 die Information darüber zugeführt wird, dass das Fahrzeugheizgerät 30 in Betrieb ist. An einem Informationsübertragungssystem-Betriebsinformationseingang 58 kann der Steuereinheit 44 Information darüber zugeführt werden, ob im Informationsübertragungssystem 34 Information, also beispielsweise Daten, übertragen wird, insbesondere ob Information zu dem Prüf-Steuergerät 38 oder von dem Prüf-Steuergerät 38 übertragen wird. Weiter kann der Steuereinheit 44 an einem Fahrzeug-Betriebsinformationseingang 60 Information darüber zugeführt werden, ob das Fahrzeug 10 in Betrieb ist, beispielsweise ob die Zündung aktiviert wurde und somit das Antriebsaggregat 12 in Betrieb ist.
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Liegen im Zusammenhang mit diesen verschiedenen der Steuereinheit 44 zugeführten Informationen bestimmte Bedingungen vor, wird durch die Steuereinheit 44 ein die Trenneinheit 46 in den Trennzustand schaltender Ansteuerbefehl generiert und an einem Trenneinheit-Steuerausgang 62 zur Trenneinheit 46 übertragen, beispielsweise in Form einer Schaltspannung an das bzw. die Relais der Trenneinheit 46 angelegt. Eine zum Schalten der Trenneinheit 46 in den Trennzustand führende Trennbedingungen ist, dass das Fahrzeugheizgerät 30 über eine vorbestimmte erste Zeitdauer durchgehend betrieben wurde. Eine derartige Zeitdauer kann im Bereich von wenigstens 15s, vorzugsweise wenigstens 20s, liegen, so dass sichergestellt ist, dass nicht ein irrtümliches kurzzeitiges Einschalten des Fahrzeugheizgeräts 10 zum Trennen des Prüf-Steuergeräts 38 von der Spannungsversorgung führt. Eine weitere Trennbedingung ist, dass das Fahrzeug 10 deaktiviert ist. Ist das Fahrzeug 10 in Betrieb, ist davon auszugehen, dass auch der Betrieb des Prüf-Steuergeräts 38 erforderlich ist und dieses somit in jedem Fall mit der Spannungsversorgung verbunden sein muss. Eine weitere Trennbedingung ist, dass im Informationsübertragungssystem 34 keine Informationen bzw. Daten übertragen werden. Das Deaktivieren des Prüf-Steuergeräts 38 durch Abkoppeln desselben von der Spannungsquelle 50 bei in Informationsübertragungssystem 34 übertragenen Informationen bzw. Daten muss vermieden werden, da eine korrekte Verarbeitung dieser Informationen insbesondere auch im Prüf-Steuergerät 38 gewährleistet sein muss.
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Sind die drei Trennbedingungen erfüllt, generiert die Steuereinheit 44 den Ansteuerbefehl und schaltet dadurch die Trenneinheit 46 in ihren Trennzustand. Dadurch wird das Prüf-Steuergerät 38 von der Spannungsquelle 50 entkoppelt. Dies wiederum hat insbesondere dann, wenn dieses Prüf-Steuergerät 38 das Zeitglied 40 enthält, zur Folge, dass dieses wieder auf seinen Anfangszustand zurückgesetzt wird, so dass ein Zustand hergestellt wird, wie dieser unmittelbar nach dem Deaktivieren des Fahrzeugs 10 bzw. der Brennkraftmaschine 14 vorliegt. In diesem Zustand erkennt das Prüf-Steuergerät 38 den Umstand, dass aufgrund des Betriebs des Fahrzeugheizgeräts 30 die Temperatur beispielsweise des Kühlmittels im Kühlmittelkreislauf 16 deutlich über der Umgebungstemperatur ist, nicht als Fehler, da dieser Zustand auch dann vorläge, wenn eine vergleichsweise kurze Zeit vor Durchführung dieser Plausibilitätsüberprüfung die Brennkraftmaschine 14 erst deaktiviert worden wäre.
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Wird mit Inbetriebnahme des Fahrzeugheizgeräts 30, also dann, wenn dieses über die vorbestimmte erste Zeitdauer hinweg durchgehend betrieben wurde, die Trenneinheit 46 in ihren Trennzustand geschaltet und somit durch Abkoppeln des Prüf-Steuergeräts 38 von der Spannungsquelle 50 das Zeitglied 40 in seinen Anfangszählzustand zurückgestellt, und wird nachfolgend vor Inbetriebnahme des Fahrzeugs 10 das Fahrzeugheizgerät 30 beispielsweise über einen Zeitraum von 30 Minuten betrieben und dadurch das Kühlmittel im Kühlmittelkreislauf 16 erwärmt, wird bei auf diesen Heizbetrieb in vergleichsweise kurzem Zeitabstand folgender Inbetriebnahme des Fahrzeugs 10 und dann durchgeführter Plausibilitätsprüfung das Prüf-Steuergerät 38 zwar erkennen, dass die durch die Temperaturgrößen T1 und T2 repräsentierten und miteinander zu vergleichenden Temperaturen deutlich unterschiedlich sind, dass der Zählstand des Zeitglieds 40 jedoch anzeigt, dass die letzte Deaktivierung des Antriebsaggregats 12 bzw. der Brennkraftmaschine 14 noch nicht lange zurückliegt und daher der Zustand, dass das Kühlmittel eine ggf. deutlich über der Umgebungstemperatur liegende Temperatur aufweist, kein Fehlerzustand ist. Das Prüf-Steuergerät 38 wird daher keine Fehlermeldung erzeugen bzw. kein zu einer Fehlermeldung führendes Ausgangssignal über das Informationsübertragungssystem 34 zu anderen Systembereichen des Steuersystems 32 übertragen.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass das Steuersystem 32 des Fahrzeugs 10 selbstverständlich mehrere derartige Prüf-Steuergeräte umfassen kann, die beispielsweise jeweils für sich alleine oder in Zusammenwirkung verschiedene Fahrzeugparameter überprüfen bzw. miteinander vergleichen und beruhend darauf eine Entscheidung dahingehend treffen, ob der vorliegende Zustand plausibel ist oder möglicherweise auf einen Fehler zurückzuführen ist und daher eine Fehlermeldung zu generieren ist. In Zuordnung zu jedem derartigen Prüf-Steuergerät, welches eine Fehlermeldung deshalb erzeugen würde, weil aufgrund des korrekten Betriebs des Fahrzeugheizgeräts 30 ein Zustand des Fahrzeugs 10 herbeigeführt wurde, der dem natürlichen bzw. zu erwartenden Zustand des Fahrzeugs 10 insbesondere nach längerer Stillstandzeit nicht entspricht, kann so wie im Kontext des Prüf-Steuergeräts 38 beschrieben vorgegangen werden und bei bzw. nach Inbetriebnahme des Fahrzeugheizgeräts 30 ein jeweiliges Prüf-Steuergerät durch Trennen von der Spannungsversorgung in einen Ausgangszustand zurückgesetzt werden. Jedem in dieser Art und Weise zu behandelndem Prüf-Steuergerät könnte eine separate Trenneinheit zugeordnet sein, die unter der Ansteuerung der Ansteuereinheit 44 steht und bei Vorliegen der vorangehend erläuterten Trennbedingungen dann mit einem entsprechenden Ansteuerbefehl beaufschlagt wird.
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Vorangehend wurde mit Bezug auf die 1 ein Aufbau bzw. eine Vorgehensweise beschrieben, wie sie bei einem Prüf-Steuergerät 38 vorgesehen sind, das nur durch eine Spannungsversorgungsleitung 48 grundsätzlich permanent mit der Spannungsquelle 50 gekoppelt ist. Gegebenenfalls könnte ein derartiges Prüf-Steuergerät 38 zusätzlich auch über eine nur bei Zündungsbetätigung freigeschaltete Verbindung mit der Spannungsquelle 50 gekoppelt sein. Das Prüf-Steuergerät 38 könnte auch so strukturiert sein, dass es mehrere baulich oder/und funktional getrennte Systembereiche aufweist, welche zum Erfüllen verschiedener Funktionen vorgesehen sind. So könnte ein derartiges Prüf-Steuergerät 38 einen oder mehrere Systembereiche aufweisen, welche in die Plausibilitätsprüfung involviert sind, und könnte einen oder mehrere Systembereiche aufweisen, die in die Plausibilitätsprüfung nicht involviert sind und, wie in 1 angedeutet, über eine separate Spannungsversorgungsleitung 64 oder gegebenenfalls mehrere derartige Spannungsversorgungsleitungen grundsätzlich permanent mit der Spannungsquelle 50 gekoppelt sind. Da es für die erfindungsgemäße Vorgehensweise vorteilhaft ist, grundsätzlich nur auf den in die Plausibilitätsprüfung involvierten Systembereich einzuwirken, kann bei einem derartigen Aufbau eines Prüf-Steuergeräts 38 vorgesehen sein, dass im Spannungstrennschritt nur derjenige Systembereich oder diejenigen Systembereiche des Prüf-Steuergeräts 38 von der Spannungsquelle 50 entkoppelt werden, der bzw. die in die Plausibilitätsprüfung involviert ist bzw. sind, während die Verbindung anderer, in die Plausibilitätsprüfung nicht involvierter Systembereiche mit der Spannungsquelle 50 nicht unterbrochen wird, so dass diese in ihrer Funktion grundsätzlich nicht beeinflusst werden. Dies bedeutet, dass in einem derartigen Falle nur in eine einen in die Plausibilitätsprüfung involvierten Systembereich mit der Spannungsquelle verbindende Spannungsversorgungsleitung, also beispielsweise die Spannungsversorgungsleitung 48, eine Trenneinheit 46 integriert wird.
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Es ist weiter darauf hinzuweisen, dass anstelle oder zusätzlich zu den vorangehend erläuterten Trennbedingungen auch andere Trennbedingungen berücksichtigt werden können, deren Vorliegen einzeln oder in Kombination zum Erzeugen eines Ansteuerbefehls für eine oder mehrere Trenneinheiten führen könnte. Auch kann die vorliegende Erfindung im Zusammenhang mit Steuergeräten bzw. Prüf-Steuergeräten zur Anwendung gebracht werden, welche Prüfungen bzw. Plausibilitätsprüfung in anderer Art bzw. anderer Parameter als die vorangehend beschriebenen durchführen.