DE10314135B3

DE10314135B3 - Warnsystem für unter gefährlichen Bedingungen tätige Personen

Info

Publication number: DE10314135B3
Application number: DE10314135A
Authority: DE
Inventors: Jürgen Dipl.-Ing. Boß
Original assignee: MSA Auer GmbH
Current assignee: MSA Auer GmbH
Priority date: 2003-03-24
Filing date: 2003-03-24
Publication date: 2004-09-30
Anticipated expiration: 2023-03-25
Also published as: EP1606781B1; ATE356394T1; DE502004003133D1; AU2004223297A1; US20070176769A1; WO2004086326A1; EP1606781A1; AU2004223297B2

Abstract

Ein Warnsystem für Personen umfasst eine Westentaschen-Kontrolleinheit (1), die aus einem Bewegungssensor (2) und einem Alarmgeber (3) sowie einem Empfänger (4), einer Anzeige (5) und einem Speicher (6) besteht. Dieses einfache, platzsparende Basiswarngerät ist für viele Anwendungsfälle ausreichend, kann aber durch ein an einen Pressluftatmer angeschlossenes separates Funk-Manometer (8) und/oder eine separate Funk-Vitalfunktionssensorik (11) und/oder ein separates Funk-Messgerät (14) zur Ermittlung der Umgebungsbedingungen sowie wahlweise durch ein über eine physische Verbindung angeschlossenes Datenfunkgerät (18) und/oder Sprechfunkgerät (19) komplettiert werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Warnsystem für unter gefährlichen Bedingungen tätige Personen.

Bei einer Tätigkeit unter gefährlichen Einsatzbedingungen, zum Beispiel bei einem Feuerwehr- oder ähnlichem Katastropheneinsatz, ist es zum Schutz der Gesundheit und des Lebens der Einsatzkräfte üblich und erforderlich, die betreffenden Personen, die zumeist mit einem Pressluftatmer ausgerüstet sind, mit geeigneten Warngeräten auszustatten, die auf einen gesundheits- oder lebensgefährdenden Zustand hinweisen.

Ein aus der US 5,757,273 bekanntes persönliches Alarm-Sicherheits-System ist so konstruiert, dass ein tragbares Sicherheitsüberwachungsgerät in Verbindung mit einem Atemschutzgerät oder allein benutzt werden kann. Nachteilig bei diesem System ist jedoch, dass das Sicherheitsüberwachungsgerät als Einheit ausgebildet ist und nicht in Anhängigkeit vom jeweiligen Einsatzfall aufrüstbar ist.

In der US 2002/0008625 A1 wird ein weiteres System zur Überwachung einer oder mehrerer Personen von einer Zentralstelle aus beschrieben. Dieses System verwendet ein tragbares Basisgerät, das mit verschiedenen Sensoren, wie beispielsweise Druck-, Temperatur- oder Gassensoren situationsbedingt aufrüstbar ist. Das Basisgerät ist mit einem Funkübertragungsmodul zur Herstellung einer Verbindung mit einer Zentralstelle ausgerüstet, von der aus die Überwachung stattfindet.

Eine ähnliche aus der DE 199 36 893 bekannte Warnvorrichtung dieser Art ist mit einer Pressluftflasche verbunden, um über einen in das Warngerät integrierten Drucksensor den Druck in der Flasche zu erfassen oder aus dem aktuellen Druck und dem Druckabfall pro Zeiteinheit die verbliebene Druckluftmenge bzw. die noch verbleibende Einsatzzeit zu berechnen. Das Gerät enthält ferner einen Temperatursensor zum Erfassen der Außentemperatur und einen Bewegungssensor zur Detektion einer Bewegungslosigkeit des Geräteträgers. Die auf das Druckluftreservoir oder die Temperatur bezogenen Grenzwerte werden auf einem Display angezeigt, und beim Überschreiten bestimmter Grenzwerte der Temperatur oder des Druckes sowie bei einer Bewegungslosigkeit wird ein Alarm ausgelöst. Über eine in das Gerät integrierte Telemetrie können die gemessenen Daten zu einer Zentrale übertragen und dort ausgewertet und gespeichert werden, während in umgekehrter Richtung auch von der Zentrale aus über die Telemetrie Einfluss auf das Warngerät ausgeübt werden kann, beispielsweise Alarmschwellen geändert, Alarme ausgelöst oder eine Kommunikation mit dem Geräteträger erfolgt.

Diese Warngeräte sind jedoch insofern nachteilig, als ihre Anwendung in einer Mehrzahl von Funktionen an das Anschließen an eine Pressluftflasche gebunden sind, es jedoch aus Kostengründen oder entsprechend dem jeweiligen Einsatzfall oftmals nicht erwünscht bzw. nicht erforderlich oder gar möglich ist, ein teueres Gerät anzuschaffen und zu benutzen.

Das in der DE 101 20 775 A1 beschriebene Überwachungs- und Warnsystem für im Brand- und Katastropheneinsatz tätige Rettungskräfte geht von einem Basisgerät mit einem Mikrocomputer, einer Messwert- und Alarmanzeige, einem Alarmgeber und einem Bewegungsmelder aus. Das Basisgerät und ein Telemetriemodul sind an ein der betreffenden Rettungskraft zugeordnetes, zum Beispiel in die Schutzbekleidung integriertes Bussystem angeschlossen. Eine Mehrzahl weiterer Überwachungs-, Kommunikations- oder Steuermodule kann wahlweise und austauschbar an den Bus oder über eine optische oder Funkverbindung an die Grundausstattung, bestehend aus Basismodul, Bus und Telemetriemodul, gekoppelt werden. Obgleich bei diesem Überwachungs- und Warnsystem bereits einzelne Module nach Bedarf hinzugefügt oder ausgetauscht werden können, ist es aufgrund der Kopplung an ein Bussystem relativ aufwendig und kann nicht, jedenfalls nicht mit vertretbarem Aufwand, für beliebige Einsatzfälle genutzt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Warnsystem für unter gefährlichen Bedingungen tätige Personen anzugeben, das ausgehend von einer einfach und kostengünstig ausgebildeten Basiseinheit in einem weiten Bereich einsetzbar ist und bei Bedarf – entsprechend dem jeweiligen Einsatzfall – kostengünstig erweitert werden kann.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem gemäß den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 ausgebildeten Warnsystem gelöst. Aus den Unteransprüchen ergeben sich weitere Merkmale und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Der Grundgedanke der Erfindung besteht mit anderen Worten in der Bereitstellung einer einfach, leicht, platzsparend und kostengünstig ausgebildeten Kontrolleinheit im Westentaschenformat, die, ausgerüstet mit einem Bewegungssensor und einem Alarmgeber, in bestimmten Fällen den Sicherheitsanforderungen, zum Beispiel bei einem Feuerwehreinsatz, bereits genügt und völlig unabhängig von anderen Ausrüstungsteilen, zum Beispiel einem Pressluftatmer oder einem elektrischen Leitungssystem, funktioniert. Die Anwendungsmöglichkeiten sind aus den zuvor genannten Gründen vielfältig. Da die „Westentaschen-Kontrolleinheit außerdem mit einem Empfänger, einer Anzeige und einem Speicher ausgestattet ist, kann diese entsprechend den finanziellen Möglichkeiten und dem Bedarf wahlweise, und zwar mit einem an einen Pressluftatmer gekoppelten Funk-Manometer und/oder mit einer Funk-Vitalfunktionssen-sorik und/oder einem Funk-Messgerät zur Erfassung von Temperatur, Gaszusammensetzung und dgl., zu einem umfassenden, komfortablen Warnsystem, das außerdem noch durch ein Datenfunkgerät und/oder ein Sprechfunkgerät ergänzt werden kann, vervollkommnet werden. Das heißt, es wird ein kostengünstiges Warngerät für jeden Einsatzfall, für Feuerwehr- oder Katastropheneinsätze ebenso wie für Skiläufer, Wanderer, Bergsteiger, Bergrettungsdienste und dgl., zur Verfügung gestellt, das in vielen Fällen bereits völlig ausreichend und daher kostengünstig ist, aber im Bedarfsfall und wenn die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, auf einfachste Weise erweitert werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der in einem Blockschaubild wiedergegebenen Darstellung eines Warnsystems näher erläutert.

Kernstück des Warnsystems ist ein hier wegen der vorteilhaften platzsparenden Ausbildung als „Westentaschen"-Kontrolleinheit 1 bezeichnetes Basisgerät. Diese einfache und leichte Basiswarngerät, das unabhängig von einem Pressluftatmer oder einem Bussystem und auch unabhängig von dem betreffenden Anwendungsfall jederzeit in der „Westentasche" mitgeführt werden kann und beispielsweise auch von Extremsportlern, Ordnungskräften, bei einem militärischen Einsatz und dergleichen mehr benutzt werden kann, ist mit einem Bewegungssensor 2 nebst Alarmgeber 3, einem Empfänger 4 nebst Anzeige 5 und einem Speicher 6 zur Aufzeichnung von Vorkommnissen ausgestattet. Die selbstverständlich mit Bedienelementen und integrierter Stromversorgung (nicht dargestellt) versehene einfache Kontrolleinheit 1 gewährleistet mit dem Bewegungssensor und dem Alarmgeber, dem Empfänger und der Anzeige zur Datenübermittlung und -darstellung von außen sowie dem Speicher bereits in vielen Einsatzfällen eine ausreichende Sicherheit, bietet aber zugleich mit dem Alarmgeber und dem Empfänger auch die Voraussetzung für eine Erweiterung des zunächst nur aus der Kontrolleinheit 1 bestehenden Warnsystems für andere Einsatzfälle mit höheren Sicherheitsanforderungen.

So ist, wie die Zeichnung zeigt, bei einer mit einem Pressluftatmer 7 ausgestatteten Person an die Pressluftflasche des Pressluftatmers ein Funkmanometer 8, das heißt, ein mit einem Kurzstreckensender 9 kombinierter digitaler Drucksensor 10, angeschlossen. Die von dem Funkmanometer 8 gesendeten Druckdaten werden vom Empfänger 4 der Kontrolleinheit 1 empfangen und auf der Anzeige 5 angezeigt. Beim Über- oder Unterschreiten bestimmter Druckparameter des Pressluftatmers 7 wird am Alarmgeber 3 der Kontrolleinheit 1 ein Alarm ausgelöst.

Je nach Einsatzfall und Sicherheitsanforderungen kann die „Westentaschen"-Kontrolleinheit 1 zusätzlich zum Funkmanometer 8 oder alternativ mit einer Funk-Vitalfunktionssensorik 11, das ist mindestens ein mit einem Kurzstreckensender 12 kombinierter Vitalsensor 13 zur Erfassung von vitalen Messdaten der betreffenden Einsatzkraft, ausgestattet werden.

Eine andere Möglichkeit zur zusätzliche oder alternativen Erweiterung der „Westentaschen"-Kontrolleinheit 1 besteht in der Anwendung eines mit der Kontrolleinheit 1 kommunizierenden Funk-Messgerätes 14, das heißt, der Kombination mindestens eines die Umgebungsbedingungen (Gaszusammensetzung, Temperatur) erfassenden Gas-/Temperatursensors 15 mit einem Kurzstreckensender 16. Wenn ein solches Funk-Messgerät 14 von der betreffenden Einsatzkraft mitgeführt wird, empfängt der Empfänger 4 der Kontrolleinheit 1 die von dem Funkmessgerät 14 gemessenen und gesendeten Umgebungsdaten, die von der Anzeige 5 der Kontrolleinheit 1 angezeigt und von dem Speicher 6 gespeichert werden und beim Über- oder Unterschreiten bestimmter Grenzwerte am Alarmgeber 3 einen Alarm auslösen.

Darüber hinaus umfasst das Warnsystem ein ebenfalls separates, an die „Westentaschen"-Kontrolleinheit 1 jeweils über eine physische Verbindung 17 zusätzlich anschließbares Datenfunkgerät 18 zur Übertragung der von der Kontrolleinheit 1 empfangenen und in deren Speicher 6 gespeicherten Daten, nämlich Bewegungslosigkeit und Flaschendruck und/oder Vitalfunktionsdaten und/oder Temperatur- und Gasmessdaten, an eine Zentrale und/oder ein datenfähiges Sprechfunkgerät zur Sprachkommunikation mit einer anderen Kontrolleinheit und/oder der Zentrale. Zu sätzlich oder alternativ ist weiterhin der Anschluss einer separaten Kamera 20 und/oder einer Wärmebildkamera 21 möglich.

1: Westentaschen-Kontrolleinheit
2: Bewegungssensor
3: Alarmgeber
4: Empfänger
5: Anzeige
6: Speicher
7: Pressluftatmer
8: Funk-Manometer
9: Kurzstreckensender
10: Digitaler Drucksensor
11: Funk-Vitalfunktionssensorik
12: Kurzstreckensender
13: Vitalsensor
14: Funk-Messgerät
15: Gas-/Temperatursensor
16: Kurzstreckensender
17: Physische Verbindung
18: Datenfunkgerät
19: Sprechfunkgerät
20: Kamera
21: Wärmebildkamera

Claims

Warnsystem für unter gefährlichen Bedingungen tätige Personen, gekennzeichnet durch eine Kontrolleinheit (1), die einen Bewegungssensor (2) und einen Alarmgeber (3) sowie einen Empfänger (4), eine Anzeige (5) und einen Speicher (6) zur Aufzeichnung von Vorkommnissen umfasst, als autarkes, einfaches Basiswarngerät für vielfältige Anwendungsfälle, das wahlweise mit einem an einen Pressluftatmer angeschlossenen Funk-Manometer (8) und/oder einer Funk-Vitalfunktionssensorik (11) und/oder einem Funk-Messgerät (14) kombinierbar ist, und/oder an das über eine physische Verbindung (17) wahlweise ein Datenfunkgerät (18) und/oder ein Sprechfunkgerät (19) anschließbar sind.
Warnsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Funk-Manometer (8) ein an eine Pressluftflasche angeschlossener, mit einem Kurzstreckensender (9) ausgerüsteter digitaler Drucksensor (10) ist.
Warnsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Funk-Vitalfunktionssensorik (11) mindestens einen mit einem Kurzstreckensender (12) kombinierten Vitalsensor (13) zur Erfassung von vitalen Messdaten des Benutzers umfasst.
Warnsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Funk-Messgerät (14) einen an einen Kurzstreckensender (16) gekoppelten Gas- oder Temperatursensor (15) umfasst.
Warnsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an die Kontrolleinheit (1) eine Kamera (20) und/oder eine Wärmebildkamera (21) koppelbar sind