DE202005021140U1 - Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem - Google Patents

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Abstract

Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem, gekennzeichnet durch sensorisches Erfassen und Verarbeiten von Körper- und Umweltdaten, welches diese als Funksignal weiterleitet und bei Erkennung gesundheitsgefährdender bzw. lebensbedrohlicher Zustände autark Warnsignale abgibt ohne Beeinträchtigung der textilen Gebrauchseigenschaften, insbesondere für den Einsatz in Extremsituationen, wie z.B. dem alpinen und polaren Extremsportbereich, in industriellen Kühl- und Kältebereichen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein sensorintegriertes Bekleidungssystem mit mehreren Schutzfunktionen, welches Körper- und Umweltdaten sensorisch erfasst, verarbeitet, als Funksignal weiterleitet, bei Erkennung gesundheitsgefährdender bzw. lebensbedrohlicher Zustände autark Warnsignale abgibt ohne Beeinträchtigung der textilen Gebrauchseigenschaften, insbesondere für den Einsatz in Extremsituationen, wie z.B. dem alpinen und polaren Extremsportbereich, in industriellen Kühl- und Kältebereichen oder anderen.
  • Problemumfeld
  • Unfalluntersuchungen und -statistiken belegen, dass unter Extrembelastungen Körperfunktionen stark beeinträchtigt sind und abnorme Verhaltensstörungen auftreten können. Es ist keine Seltenheit, dass Alpinisten Erschöpfung, Herzversagen, Höhenkrankheiten, Erfrierungen, Orientierungslosigkeit, Sonnenbrand (UV-Strahlung), Unfällen ausgesetzt sind und teilweise den Tod finden. Hinzu kommen Unwetter- und Lawinengefahren.
  • Als besonders unkalkulierbar ist die so genannte Höhenkrankheit zu werten. Oberhalb 3000m reicht der Sauerstoffgehalt der Luft nicht mehr für eine normale Lungentätigkeit aus. Um die 7000m tritt schwere Atemnot ein. Lungen, Blut und die Körperzellen werden kaum noch mit Sauerstoff versorgt und der Erstickungstod bzw. Bewusstlosigkeit droht. Weitere Nebenerscheinungen sind Schwindel, Übelkeit, Koordinationsstörungen, Kopfschmerzen.
  • Insbesondere im professionellen Bereich sind Bergsteiger im Hochgebirge so von der Realisierung der Gipfelbesteigung erfasst, dass körperliche Warnsignale nicht aktiv wahrgenommen oder unterschätzt werden. Neben Herz-Kreislauf-Komplikationen sind Erfrierungen bei oft auftretenden Umgebungstemperaturen von bis zu –50°C typische Körperschäden.
  • Expeditionen im Hochgebirge bestehen meist aus maximal 15 Personen. Sie bewegen sich in Gruppen in unbekanntem und ungesichertem Gebiet. Das überraschende Lösen einer Lawine wird schnell zur Todesgefahr. Eine Langzeitstudie am Mount Everest ergab, dass die Todesursache durch Verschüttung bei etwa 70% lag.
  • Die Bergung von Personen im Hochgebirge ist äußerst schwierig. Über 5000m können Hubschrauber wegen des fehlenden Luftpolsters nicht mehr sicher fliegen. Eine gegenseitige Rettung ist durch die allgemeine körperliche Erschöpfung der Beteiligten eingeschränkt. Bei Lawinenopfern ist oftmals der genaue Aufenthaltsort nicht bekannt. Insgesamt ist das Zeitfenster für eine Rettung stark beschnitten.
  • Motivation
  • Es ist deshalb absolut wichtig, ein System zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes und zur Rettungsunterstützung zu entwickeln. Zur Verringerung des Unfallrisikos und zur Erhöhung der Rettungswahrscheinlichkeit sind bereitgestellte präventive Informationen zur Gefahrenerkennung nützlich. Diese geben Such- und Hilfstrupps neue Möglichkeiten der Bergung und den Alpinisten selbst höhere Rettungschancen. Des Weiteren können die Aktiven bei Gefahrenerkennung gewarnt werden.
  • Eine weitere Aufgabe besteht in der Kommunikation der Aktiven untereinander und zwischen dem Basislager. Üblicherweise besteht bei aktuellen Expeditionen keine Funkkommunikation zwischen den Aktiven und der Basislager. Es ist deshalb notwendig, eine Kommunikationsmethode zu entwickeln, welche einen permanenten Datentransfer gestattet, rechtzeitige Hilfe ermöglicht und gleichzeitig einen realistischen Überblick über die aktuelle personenspezifische Situation sowie den Aufenthaltsort gibt.
  • Viele Bergunfälle passieren infolge der Unterschätzung der eigenen körperlichen Verfassung und der Gefahrensituation. Deshalb ist ein System notwendig, das aus der körperlichen Verfassung und den kritischen Umwelteinflüssen ein Warnsignal generieren kann. Prinzipiell ist diese Warnfunktion in lebensgefährdenen Situationen auch für andere Bereiche wie Militär, Technisches Hilfswerk (Minensuchtrupps) und industriellen Kühl- und Kältebereichen, also andere Bereiche der extremen körperlichen Belastung unter speziellen Umweltbedingungen wichtig.
  • Stand der Technik
  • Es sind Textil- und Bekleidungsvarianten bekannt, bei denen elektronische Komponenten wie Sensoren, Tastaturen bis hin zu CD-Player integriert sind. Sie erfüllen jedoch nicht die Aufgabe einer Schutzbekleidung mit integrierter Warnfunktion.
  • Nachfolgend sind ausgewählte Patente mit Bezugnahme zum beschriebenen Gegenstand aufgeführt. Sie berühren inhaltlich jedoch nur sehr begrenzte Teilbereiche und nicht die gestellte Komplexität. Patente, welche konkret intelligente Bekleidungssysteme nach dem im Patent beschriebenen Systemansatz beinhalten, sind derzeit nicht bekannt.
  • Aus dem Patent DE 697 09 919 T2 ist eine wärmeisolierende Textilfaser bekannt. Ein daraus hergestelltes wärmeisolierendes Gewebe, bei dem sich der Grad der Isolation als Reaktion auf eine Veränderung der Umgebungstemperatur verändert, wird dargestellt.
  • Bekannt ist auch das Patent DE 10 2004 003 461 A1 Textilmaterial mit einem HF-Transponder. Beschrieben wird die Integration eines Transpondermoduls mit textil hergestellter Antenne. Transponder können Informationen speichern, nicht aber ein aktives Meßsystem bilden. Sie sind auch nicht in der Lage eigenständige Datenverarbeitung auszuführen oder Funksignale abzusetzen.
  • Der in WO 02060370 dargestellt Verbund aus elastischer textiler Struktur und leitenden Kabeln ist ein Teilelement zum bekleidungsintegrierten Monitoring von Vitalfunktionen. Das in WO 2004107962 beschriebene Patent beschäftigt sich mit einer Auswertungsmethode von Vitalparametern. Eine autarke Warnfunktion für den Bekleidungsträger oder für externe Rettungsdienste sowie der Zusammenhang zu einem Bekleidungssystem sind in beiden zitierten Schriften nicht beschrieben.
  • In dem Patent DE 196 20 153 A1 wird ein Kälteschutzanzug beschrieben, der die Körperwärme reflektiert durch eine sich dem Körper zugewandte, im Kälteschutzanzug befindliche Reflexionsschicht. Auch wird in dem Patent DE 33 07 595 A1 wird eine wasserdichte Kälteschutzkleidung für Arbeiten auf See bei niedrigen Temperaturen erläutert. Die beschriebenen Kälteschutzkleidungen erfüllen keinerlei Warnfunktion bzw. können sie kein Notsignal für die Generierung externe Hilfe absetzen.
  • Weiterhin gibt es eine Anzahl von Patenten, die sogenannte „Lifeshirts" erläutern, z.B. US 2002032386 oder WO 03105682, die für ein Monitoring von Vitalfunktionen (Herz- und Atmungsfrequenz) verwendet werden. Hier steht der Schutz des Herzinfarkt-Patienten im Vordergrund. Eine Übertragung der Daten ist gegeben; eine im Bekleidungssystem integrierte autarke Auswertung der Daten und die Abgabe eines Warnsignals bei lebensbedrohlichen Situationen ist nicht enthalten. Andere zusätzliche Schutzfunktionen (Kälte-/Hitzeschutz) sind hier nicht in die Bekleidung integriert.
  • Die Herstellung von tragbaren Computern ist im Patent US 6507486 beschrieben. In diesem Patent wird ein Bekleidungssystem zum ballistischen, chemischen und biologischen Schutz beschrieben, das in militärischen Operationen zum Einsatz kommen soll. Das Bekleidungssystem selbst besteht aus Schichten und schützt Mensch und Computer vor den beschriebenen Gefahren. Eine sensorische Erfassung der Vitalfunktion des Trägers ist nicht beschrieben und nicht Inhalt der Patentansprüche.
  • Lösungsansatz
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Technologie zu entwickeln, die es erlaubt, aus sensorisch erfasster Umwelt- und Körperdaten eine personengebundene Situationseinschätzung und prophylaktische Vorhersage des Gesundheitszustandes zu erstellen, mit dem Ziel Gesundheitsgefahren zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
  • Da ausgehend von der Problemstellung selbst hochprofessionelle Outdoorbekleidung oder „Lifeshirts" unter extremen Einsatzbedingungen (z.B. Polar, Hochgebirge) keinen allumfassenden Schutz für den Anwender bieten können, wird die Implementierung intelligenter lebensnettender und gesundheitserhaltender mikrosensorischer Systeme für Bekleidung in Extremsituationen umgesetzt. Dabei werden durch verschiedenartige sensorische Systeme autark Informationen (Kleidungstemperatur, Herz- und Atmungsfrequenz, Lage- und Positionsbestimmung) gesammelt und kritische Gefahrenzustände (körperliche Extrembelastung, Unterkühlung und Erfrierung unter Einbeziehung Hauttemperatur, Orientierungslosigkeit, Bewusstlosigkeit, etc.) bereits vor oder am Anfang ihrer Entstehung erkannt.
  • Die Daten werden durch ein kleidungsintegriertes Elektroniksystem erfasst, verarbeitet und per Funk zu einer zentralen Empfangsstation weitergeleitet. Die Empfangsstation empfängt die Daten und bewertet durch mathematisch-physikalische Algorithmen den Gefahren- und Gesundheitszustand der Person und kann bei Überschreitung von Grenzwerten und der Erkennung von Gefahrenzuständen externe Hilfe generieren.
  • Der Träger der Kleidung erhält bei Überschreitung von Grenzwerten und der Erkennung von Gefahrenzuständen ein entsprechendes indikatives Signal. Der Träger kann eigenständig einen Notruf absetzen.
  • Mittels GPS-Technik lässt sich eine sehr genaue Navigation in Fläche und Höhe mit einer Ortsauflösung im unteren Meterbereich ermöglichen. Somit können Aufstiegsrouten und Aufenthaltsorte sehr genau detektiert werden, gleichzeitig kann die Technik mit einem Zusatzmodul auch als Kompass genutzt werden.
  • Die textilen Schutzfunktionen werden durch die elektronischen Systemkomponenten nicht beeinträchtigt.
  • Lösung
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
  • Vorteile der Lösung
  • Ein wesentlicher Vorteil der Ausgestaltung nach den Unteransprüchen ist in der universellen Anwendbarkeit zu sehen, es gibt keine Beschränkung auf spezielle Einsatzgebiete oder eine besondere personelle Bindung der Bekleidung zum jeweiligen Träger (außer der Größenabmaße).
  • Durch Integration einer Kommunikationsmöglichkeit der eingebauten Elektronik und dem permanentem Datentransfer können folgende Aspekte realisiert werden:
    • • Lebenserhaltung bzw. Gesundheitserhaltung und Gesundheitskontrolle durch sensorische Erfassung der Körper- und Umweltdaten
    • • Rettungs- und Bergungsmöglichkeit durch schnelle Lokalisierung der verunfallten Personen
  • Dieses erfindungsgemäße multifunktionale sensorintegrierte Bekleidungssystem ist folgendermaßen charakterisiert:
    • • Autarke Datenerfassung, -verarbeitung und -weiterleitung somit kein Bedienaufwand
    • • Onlinebewertung von Vitalfunktionen (Atem- und Herzfrequenz) durch sensorische Erfassung des ganzen Körpers (inklusive Hände und Füße)
    • • Genaue Positionsbestimmung, Bewegungsrichtung und -geschwindigkeit, zurückgelegter Weg für aktuelle Zeit/Datum bestimmbar
    • • Onlinebestimmung des Wärmegradienten in der Kleidung und Vorhersage einer Unterkühlungs- bzw. Erfrierungswahrscheinlichkeit
    • • Implementiertes Gefahrenwarn- und vorhersagesystem zur gesundheitsbezogenen Gefahrenabwendung
    • • Autarke Energieversorgung
    • • Vollständige Bekleidungsintegration der Elektroniksysteme (alle Systemkomponenten befinden sich in der Kleidung, keine Adaption vor Gebrauch notwendig) dadurch geringes Gewicht & hoher Tragekomfort
    • • Möglichkeit des manuelles Absetzens eines Notrufsignals
    • • Funktion an jedem Punkt der Erde gewährleistet, da keine externen Funknetze notwendig sind, keine Anmeldung in Funknetze, sofort nutzbar, nicht gebührenpflichtig
    • • Keine Abhängigkeit oder Anpassung auf die nutzende Person
  • Ausführungsbeispiel
  • Die Erfindung wird nachfolgend durch ein Ausführungsbeispiel näher beschrieben.
  • Die dazugehörige Zeichnung zeigt eine Prinzipskizze des Ausführungsbeispieles, wobei folgende Bestandteile enthalten sind:
  • 1
    Temperatursensoren
    2
    Lagesensor
    3
    Energieversorgung
    4
    Atemfrequenzsensor
    5
    Herzfrequenzsensor
    6
    GPS-Modul
    7
    Funkmodul
    8
    Indikator
    9
    Notruf
    10
    Rechner, Basisstation
    11
    Mikrocontroller
  • An der Außen- und Innenseite der Kälteschutzkleidung sind in einer geeigneten Flächenverteilung Temperatursensoren (1) fixiert. Für eine möglichst fehlerfreie Bereitstellung der Temperaturinformation werden vorzugsweise digitale Sensoren mit einer Signalaufbereitung im Sensorkern eingesetzt. Aus den messbaren Temperaturgradienten und bekannten Materialparametern der Kleidung kann der partielle Wärmestrom bestimmt werden. Durch die zusätzliche Einbindung kalorimetrischer und thermodynamischer Berechnungen und bekannter Gesetzmäßigkeiten zum Wärmehaushalt des menschlichen Körpers wird in der Auswertung der Gesamtheit der Temperaturinformationen mit hinreichender Näherung auf die ortsbezogene Hauttemperatur geschlossen. Durch Nutzung medizinischen Erkenntnisse zum Kälteverhalten der Haut und Online-Auswertung zeitbezogenen Auskühlung wird der Grad einer Erfrierungsgefährdung abgeschätzt.
  • Im Innenbereich der Kälteschutzkleidung befindet sich auf Brusthöhe der mit einem dehnbaren Band verbundene Sensor zur Aufnahme der Atemfrequenz (4) und umschließt bei geschlossener Kleidung den Körper. Durch Variation des Brustumfangs infolge der Atmung entsteht ein Zug-/Dehnungseffekt am Sensor, welcher durch eine eingebaute Dehnmessstreifenmatrix ein atemfrequenz- und atemintensitätsbezogenes Ausgangssignal generiert.
  • Der Sensor zur Aufnahme der Herzfrequenz (5) befindet sich ebenfalls in Brusthöhe und ist so in die Unterkleidung integriert, dass ein Elektrodenkontakt zur Haut besteht. Das Frequenzsignal wird über Funk ausgegeben. Ein weiterer Herzfrequenzsensor ist im Daumenbereich der Handschuhe integriert. Flexible Elektroden, bestehend beispielsweise aus metallisierten Gewebe, umhüllen kontaktierend den Daumen und greifen dadurch ein herzfrequenz-/pulstypisches körpergeneriertes elektrisches Spannungssignal ab.
  • Der in der Schutzkleidung eingebauter Lagesensor (2) unterscheidet zwischen einer stehenden und liegenden Person und liefert somit Zusatzinformationen. Die Positionsbestimmung erfolgt mittels eines GPS-Navigationssystems (6). Die Ortsbestimmung erfolgt dreidimensional aus den bereitgestellten und umgerechneten geografischen Daten mit Zeitbezug.
  • Im Innenteil der Schutzkleidung befindet sich eine Elektronikplatine mit den Hauptbestandteilen Mikrocontroller (11), analogen Eingängen, digitalen Ein- und Ausgängen, Temperatureingänge, GPS-Modul, Funkempfänger für den Herzfrequenzsensor und Funkmodul. GPS- und Sensordaten werden erfasst, aufbereitet und durch das Funkmodul (7) gesendet. Durch Betätigung eines kleidungsintegrierten Tasters (9) ist das Absetzen eines manuellen Notrufs möglich. Im Controller erfolgt bereits eine Vorverarbeitung der Daten. Somit besteht die Möglichkeit, bei Erkennung einer Gefahr einen Indikator (8), z.B. Lichtsignal, anzusteuern. Die betreffende Person oder auch benachbarte Personen werden dadurch gewarnt. Eine leistungsfähige Batterie, ebenfalls im Innenteil der Schutzkleidung integriert, liefert die Energieversorgung (3). Eine Energieunterstützung durch Solarmodule ist zusätzlich möglich. Die Verbindungsleitungen zwischen den Elektronikkomponenten werden durch isolierte, dünne und hochflexible Litzen realisiert, welche in einem aufgenähten textilen Träger (Bandmaterial) integriert sind.
  • Eine zentrale Basisstation (10) empfängt die personenadressierten gesendeten (z.B. 433MHz-Funkmodul) Daten und bearbeitet diese. Somit ist online eine genaue Zustandsanalyse der sendenden Person möglich. Auswertbar sind beispielsweise Zeit, Geschwindigkeit, Position, Weg, Lage, Herz- und Atemfrequenz, Außen-, Innen und Hauttemperatur, Unterkühlungs-/Erfrierungswahrscheinlichkeit, Gefahrenzustand oder der Grad der körperlichen Belastung durch Bewertung der Vitalparameter. Mathematisch-physikalische Algorithmen werten die Gesamtheit der Parameter aus und erkennen eine personenbezogene Gefahr bereits während ihrer Entstehung und können somit vor Eintritt eines akuten Gefahrdungsereignisses (z.B. Erfrierung, Atemnot) warnen. Dies geschieht zum einen in der Basisstation, zum anderen durch eine Funkinformation (Duplexbetrieb) zur betreffenden Person. Ist eine Person zu suchen, so kann durch die verfügbaren Positionsdaten der Aufenthaltsort eingegrenzt werden. Ein Algorithmus zur Aktivierung externer Hilfe bei Erkennung einer akuten Gefährdung ist integriert.

Claims (13)

  1. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem, gekennzeichnet durch sensorisches Erfassen und Verarbeiten von Körper- und Umweltdaten, welches diese als Funksignal weiterleitet und bei Erkennung gesundheitsgefährdender bzw. lebensbedrohlicher Zustände autark Warnsignale abgibt ohne Beeinträchtigung der textilen Gebrauchseigenschaften, insbesondere für den Einsatz in Extremsituationen, wie z.B. dem alpinen und polaren Extremsportbereich, in industriellen Kühl- und Kältebereichen.
  2. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der gesamte menschliche Körper inklusive Hände und Füße sensorisch erfasst ist.
  3. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein manuelles Absetzen eines Notrufsignals möglich ist.
  4. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Funksignale zu einem Empfänger (z.B. Basisstation) absetzt sowie Funksignal erhalten kann und diese interpretiert.
  5. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine genaue Positionsbestimmung des Trägers realisierbar ist.
  6. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass alle elektronischen Systeme und Sensoren bekleidungsintegriert sind und die normalen textilen Gebrauchseigenschaften nicht beeinträchtigen.
  7. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kälte- oder Hitze isolierender Schichtenaufbau mit verschiedenen geeigneten textilen Lagen und Füllungen realisiert ist.
  8. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine wetterfeste Außenschicht realisiert bzw. ein wetterfestes Außenmaterial aufgebracht ist.
  9. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktion der Systemkomponenten personenunabhängig ist.
  10. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Kommunikation zwischen verschiedenen Trägern möglich ist.
  11. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Energieversorgung zum Betreiben der Elektronikkomponenten integriert ist.
  12. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die aus den sensorischen Informationen gewonnenen Daten in Kombination mit physiologischen Parametern durch mathemisch-physikalischen Algorithmen ausgewertet werden.
  13. Multifunktionales sensorintegriertes Bekleidungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten und Funkinformationen für eine spätere Analyse gespeichert werden.
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