DE10311967B4 - Verfahren zur Feldstärkebestimmung - Google Patents
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Abstract
– abwechselndes Senden und Empfangen von Daten in Zeitschlitzen (fK, fK+1), wobei ein Zeitschlitz (fK, fK+1) zumindest ein Zeitintervall zum Senden oder Empfangen eines Datenblockes (TX, RX) umfaßt, und
– Durchführen einer Messung der Empfangsfeldstärke (RSSI) unmittelbar vor (A, B) oder unmittelbar nach (C, D) einem Senden oder Empfangen des Datenblockes (RX, TX).
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Feldstärkebestimmung.
- Bei modernen Mobilfunksystemen, wie beispielsweise bei dem Bluetooth-System, wird zusätzlich zu einem Zeit-Duplexing, dem sogenannten TDD, Time Division Duplex, eine Spreizung der Frequenz durch Senden und Empfangen auf verschiedenen Kanälen durchgeführt, welches auch als Frequency Hopping, FH bezeichnet wird. Dabei wird nicht in einem konstanten physikalischen Kanal gesendet und empfangen, sondern nach jedem Zeitschlitz der Datenübertragung wird die Frequenz des Übertragungskanals gewechselt.
- Wenn in einigen dieser Übertragungskanäle spektrale Störungen vorhanden sind, so ist es wünschenswert, beim Frequenzsprungverfahren diese Kanäle nicht zu benutzen und statt dessen auf die verbleibenden Kanäle auszuweichen. Derartige Störungen können auch dadurch verursacht sein, daß der betreffende physikalische Funk-Kanal bereits durch ein anderes Funksystem belegt ist
- Bei adaptiven Frequenzsprungverfahren, dem sogenannten Adaptive Frequency Hopping, AFH, wird das Ausblenden der gestörten oder bereits belegten Kanäle automatisiert. Es gibt es zwei Ansätze, dies zu tun:
In einer ersten Alternative wird die anzupassende Mobilfunkverbindung, beispielsweise eine Bluetooth-Verbindung so beeinflußt, daß eine andere Funkverbindung, wie beispielsweise eine Wireless Local Area Network(WLAN)-Verbindung nicht gestört wird. - In einer zweiten Alternative wird die anzupassende Funkverbindung so verändert, daß eine mögliche Störung durch eine andere Verbindung einen möglichst geringen, unerwünschten Störeinfluß hat.
- Im zweiten Fall kann hierfür beispielsweise eine Bewertung der Bitfehlerrate oder Paketfehlerrate auf den Kanälen verwendet werden. Im ersten Fall kann beispielsweise die Empfangsfeldstärke bestimmt werden zu Zeiten, zu denen die anzupassende Funkverbindung nicht aktiv ist, um so eine Information über die Nutzung dieser Kanäle durch ein anderes Funksystem oder über das Vorhandensein sonstiger unerwünschter Kanalstörer zu erhalten.
- Bei einem adaptiven Frequenzsprungverfahren der oben geschilderten Art, welches außerdem in einem Zeitmultiplexing-Betrieb arbeitet, wird nur zu bestimmten Zeiten in sogenannten Zeitschlitzen, englisch Slots, gesendet und empfangen. Dabei ist es üblich, daß sich Empfangs- und Sendeslots abwechseln. Grundsätzlich sind die Zeitdauern, das heißt die Länge der einzelnen Zeitschlitze gleich lang. Es können aber bei paketorientierten Übertragungsverfahren, die höhere Datenraten ermöglichen, auch Pakete vorhanden sein, bei denen sich die Empfangs- oder Sendedauer über mehrere Slots hinweg erstreckt. Diese werden als Multislot-Pakete bezeichnet.
- Zur Realisierung der oben geschilderten, ersten Alternative der Kanalqualifizierung wird normalerweise davon ausgegangen, daß nicht permanent gesendet beziehungsweise empfangen wird, das heißt, daß nicht ausschließlich Daten bei höchster Datenrate ausgetauscht werden, sondern daß vielmehr auch bezüglich Nutzdatenübertragung ungenutzte Zeitschlitze vorhanden sind. In diesem Fall könnte man in diesen Zeitschlitzen, von denen bekannt ist, daß hier kein Datenaustausch erfolgen soll, eine Bestimmung der aktuellen Feldstärke des Kanals vornehmen.
- Diese Methode hat jedoch den Nachteil, daß zu den Zeiten, in denen eine Bestimmung der Feldstärke vorgenommen werden soll, der Empfänger des Funksystems eingeschaltet sein muß. Zuvor muß darüber hinaus eine Aktivierung des empfangsseitigen Frequenzsynthesizers erfolgen und dieser muß auch auf die aktuell aktive Kanalfrequenz eingeschwungen sein, auf der die Auswertung geschehen soll. Im Falle eines Empfängers mit homodyner Architektur muß der Synthesizer genau auf die Empfangs-Trägerfrequenz einschwingen, im Falle eines heterodynen Systems, welches mit einer Zwischenfrequenz arbeitet, oder im Falle eines sogenannten Low-IF-Systems, bei dem die Zwischenfrequenz besonders gering ist, geschieht die Auswertung selbstverständlich auf einem um die Zwischenfrequenz versetzten Kanal. Dieses zusätzliche Einschwingen der empfangsseitigen, üblicherweise als Phasenregelanordnung realisierten Synthesizer und die nachfolgende Aktivierung der zur Feldstärkebestimmung notwendigen Komponenten im Empfänger hat jedoch eine wesentliche Erhöhung des Stromverbrauchs zur Folge. Diese ist besonders dann nachteilhaft, wenn, wie bei modernen Funksystemen üblich, zumindest eine Gegenstelle als mobiles Gerät ausgeführt und batteriegespeist ist.
- Für den Fall, daß auch bei sehr hoher Datenrate, das heißt bei praktisch ausschließlicher Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Zeitschlitze durch Nutzdaten die Bestimmung der Feldstärke auf diese geschilderte Art und Weise erfolgen sollte, würde mit einem weiteren Nachteil die effektiv erzielbare Datenrate reduziert werden.
- Um den Wechsel zwischen den physikalischen Frequenzen von Zeitschlitz zu Zeitschlitz bei einem Frequenzsprungverfahren zu gewährleisten, ist es üblich, innerhalb jedes Zeitschlitzes einen vorbestimmten Zeitraum vorzusehen, in dem nach erfolgter Empfangs- oder Sendephase eines Datenblockes das Einschwingen des empfangsseitigen Synthesizers auf die neue Frequenz, die für den nachfolgenden Zeitschlitz gewünscht ist, erfolgen kann.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Feldstärkebestimmung anzugeben, welches bei einem Mobilfunksystem anwendbar ist, das mit Zeitduplex und einem Frequenzsprungverfahren arbeitet und welches einen geringeren Strombedarf aufweist, ohne die erzielbare effektive Datenrate zu verringern.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Feldstärkebestimmung bei einem Mobilfunksystem mit folgenden Verfahrensschritten:
- – Abwechselndes Senden und Empfangen von Daten in Zeitschlitzen, wobei ein Zeitschlitz zumindest ein Zeitintervall zum Senden oder Empfangen eines Datenblockes umfaßt, und
- – Durchführen einer Messung der Empfangsfeldstärke unmittelbar vor oder unmittelbar nach einem Senden oder Empfangen des Datenblocks.
- Bei dem vorgeschlagenen Verfahren wird ausgenutzt, daß unmittelbar vor oder unmittelbar nach einem Senden oder Empfangen eines Datenblockes der empfangsseitige Synthesizer in dem Mobilfunksystem bereits auf die neue physikalische Kanalfrequenz eingeschwungen ist. In einem Empfänger mit Low-IF Architektur läßt sich das Verfahren besonders einfach durchführen, wenn der Synthesizer um die Zwischenfrequenz versetzt einschwingt. Hierdurch ist mit Vorteil kein zusätzlicher Stromverbrauch nötig, der nur zum Einschwingen des Synthesizers zum Zwecke der Messung der Empfangsfeldstärke erforderlich wäre.
- Das beschriebene Verfahren ist bevorzugt bei einem Frequenzsprungverfahren anwendbar, da mit Vorteil ohne zusätzlichen Stromverbrauch die Empfangsfeldstärke ohne Verringerung der effektiven Datenrate auf allen verwendeten Übertragungskanälen erfaßt werden kann.
- Insbesondere ist die Anwendung des beschriebenen Verfahrens bei adaptiven Frequenzsprungverfahren, sogenanntem Adaptive Frequency Hopping von Vorteil. Dabei kann beispielsweise die auf jeden Kanal aktuell vorhandene Empfangsfeldstärke gemessen werden und wenn diese beispielsweise eine vorgebbare Feldstärke-Schwelle überschreitet, kann bei einem nachfolgenden Sende- und Empfangsbetrieb zumindest für eine vorgebbare Zeitdauer auf die Verwendung dieses Funkkanals verzichtet werden. Somit ist ein Ausblenden von bereits durch andere Funksysteme belegten oder sonst gestörten physikalischen Funkkanälen bei einem adaptiven Frequenzsprungverfahren ohne zusätzlichen Strombedarf und ohne Verringerung der effektiven Datenrate möglich.
- Die Empfangsfeldstärke wird bevorzugt unmittelbar vor Beginn eines Sendens oder Empfangens eines Datenblockes in einem Zeitschlitz und am Ende, aber noch während einer zum Einschwingen eines Synthesizers auf eine neue Frequenz des Mobilfunksystems vorgesehen Phase durchgeführt. Dabei wird die Feldstärkemessung am Ende einer Einschwingphase eines Synthesizers im Empfänger-Funkgerät des Mobilfunksystems durchgeführt. Dies ist problemlos deshalb möglich, da die sogenannten Settling-Intervalle, die in den jeweiligen Mobilfunkstandards zum Einschwingen auf eine neue Frequenz vorgesehen sind, normalerweise viel länger bemessen sind, als das eigentliche Einschwingen eines modernen Synthesizers, der beispielsweise als PLL, Phase Locked Loop realisiert ist, normalerweise dauert.
- Besonders bevorzugt ist die vorliegende Feldstärkebestimmung in Bluetooth-Systemen anwendbar, welche eine Spreizung der Frequenz durch ein adaptives Frequenzsprungverfahren verwenden.
- Dies ist besonders deshalb von Vorteil, da das Bluetooth-System üblicherweise bei Trägerfrequenzen in einem Band um 2,4 GHz arbeiten, welches auch beispielsweise für Wireless LAN(Local Area Network)-Applikationen verwendet wird, so daß in diesem Frequenzband mit dem Vorhandensein weiteren Funkverkehrs zu rechnen ist.
- Insgesamt ist mit dem vorgeschlagenen Prinzip ein aufwandsarmes Verfahren zur Bestimmung der Feldstärkeinformation insbesondere für ein adaptives Frequenzsprungverfahren gezeigt, bei dem die für die normale Datenübertragung verwendeten Zeitschlitze mit benutzt werden können, ohne die effektive Datenrate zu reduzieren und praktisch ohne zusätzlichen Strombedarf durch zusätzliche Einschwingvorgänge zu verursachen.
- Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltung des vorgeschlagenen Prinzips sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine beispielhafte, zeitliche Abfolge von Sende- und Empfangszeitschlitzen bei dem mit Frequenzsprung-Verfahren arbeitenden Bluetooth-System, und -
2 ein beispielhaftes Funkgerät eines Mobilfunksystems mit Empfangsfeldstärke-Messung anhand eines Blockschaltbildes, bei dem das vorgeschlagene Verfahren anwendbar ist. -
1 zeigt abwechselnde Empfangs- und Sende-Zeitschlitze auf wechselnden Frequenzen aufgetragen über der Zeit. Ein erster Zeitschlitz ist dadurch gekennzeichnet, daß bei der Frequenz fK gesendet wird. Dieser Sende-Zeitschlitz umfaßt einen eigentlichen Sende-Datenblock TX, einen anschließenden, sogenannten GUARD-Sicherheit-Zeitabstand und nachfolgend eine Einschwingphase RS, die dazu dient, daß ein empfangsseitiger Hochfrequenz-Synthesizer auf die Frequenz des Übertragungskanals fK+1 im nachfolgenden Zeitschlitz einschwingen kann. - Der zweite Zeitschlitz ist ein Empfangs-Zeitschlitz und arbeitet bei der Übertragungsfrequenz fK+1, welche sich gemäß einem Frequenzsprungverfahren von der Frequenz des ersten Zeitschlitzes fK unterscheidet. Auch dieser zweite Zeitschlitz umfaßt einen Datenblock, vorliegend einen Empfangs-Datenblock RX, nachfolgend einen Sicherheits-Zeitabstand GUARD und schließlich ein Zeitintervall einer Einschwingphase TS zum Einschwingen auf die Frequenz eines nachfolgenden Sende-Zeitschlitzes, welcher bei einer noch anderen Frequenz fK+2 arbeitet. Erster und zweiter Zeitschlitz bei der Frequenz fK, fK+1 bilden zusammen einen Rahmen, ein sogenanntes Frame.
- Der dritte Zeitschlitz ist wiederum als Sende-Zeitschlitz ausgelegt und umfaßt wiederum einen Sende-Datenblock TX, eine GUARD-Zeit und nachfolgend eine Einschwingphase RS auf einen nachfolgenden Empfangs-Zeitschlitz, dieser ist jedoch nicht mehr eingezeichnet. Die Einschwingphase am Ende jedes Zeitschlitzes zum Einschwingen einer PLL, Phase Locked Loop oder eines Synthesizers, auf einen nachfolgenden Kanal des nächsten Zeitschlitzes wird auch als Settling Time bezeichnet.
- Jeder Sende- und Empfangs-Datenblock RX, TX umfaßt zu Beginn einen sogenannten Access Code mit nachfolgendem Header und schließlich die eigentlichen Nutzdaten, die sogenannte Payload. Access Code und Header dienen zur Übertragung von Protokolldaten, Synchronisationsinformationen et cetera.
- Gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren wird eine Feldstärkebestimmung des jeweiligen Kanals mit der Frequenz des jeweiligen Zeitschlitzes fK, fK+1, fK+2 jeweils unmittelbar vor oder nach dem eigentlichen Sende- oder Empfangsdatenblock TX, RX durchgeführt.
- Eine derartige Feldstärkebestimmung wird auch als Messung eines RSSI-, Receive Signal Strength Indicator-Signals bezeichnet.
- Insgesamt ergeben sich folglich vier Fälle, zu denen gemäß dem vorgeschlagenen Prinzip die Empfangsfeldstärkemessung jeweils durchgeführt werden kann, wobei die Buchstaben A bis D als Bezugszeichen der jeweiligen Stelle in
1 dienen: - A) unmittelbar vor dem Empfangs-Datenblock RX, das heißt am Ende der Einschwingphase RS des vorangegangenen Sende-Zeitschlitzes,
- B) unmittelbar vor dem Sende-Datenblock TX, das heißt am Ende der Einschwingphase TS des vorangegangenen Empfangs-Zeitschlitzes,
- C) unmittelbar nach dem Empfangs-Datenblock RX, das heißt zu Beginn der sogenanntem GUARD-Period in einem Empfangs-Zeitschlitz oder
- D) unmittelbar nach dem Sende-Datenblock TX, auch hier während und zu Beginn der sogenannten GUARD-Period des jeweiligen Sende-Zeitschlitzes.
- In den Fällen B) und D), also in denjenigen Fällen, bei denen unmittelbar vor oder nach dem eigentlichen Sende-Datenblock TX die Empfangsfeldstärke bestimmt wird, erfolgt in dem jeweiligen Mobilfunkgerät eine kurzfristige Umschaltung in dem Empfangs-Betriebsmodus, das heißt, daß eventuell einige Funktionsteile des Empfängers, die für die RSSI-Messung notwendig sind, eingeschaltet werden. Hierfür ist es aber nicht notwendig, daß der empfangsseitige Hochfrequenz-Synthesizer auf eine neue Frequenz einschwingen muß. Im Falle einer sogenannten Direct-Conversion-Receiver-Architektur, das heißt einer homodynen Direktumsetzungs-Architektur kann dann mit Vorteil die RSSI-Information für den jeweiligen Kanal fK, fK+1, fK+2 ausgewertet werden, auf dem auch der Sendebetrieb stattfinden soll. Im Falle einer Architektur mit Zwischenfrequenz, das heißt bei einem heterodynen Empfängerprinzip, wird die RSSI-Information für einen Kanal bestimmt, der um die Zwischenfrequenz, die ja bekannt ist, von dem Kanal entfernt ist, auf dem der Sendebetrieb stattfinden sollte. Hierdurch braucht mit Vorteil der Synthesizer nicht noch einmal auf eine neue Frequenz einschwingen. Dies ist beispielsweise problemlos bei einem Funksystem möglich, welches mit einer Kombination aus einem Zeitvielfachzugriffsverfahren, englisch TDMA, Time Division Multiple Access, und Frequency Hopping Spread Spectrum-, FHSS-Technik arbeitet.
- Wenn die RSSI-Messung unmittelbar vor oder nach dem eigentlichen Sende-Datenblock TX folgt, wie in den Fällen B) und D) vorgesehen, so ergibt. sich der zusätzliche Vorteil, daß man sicher sein kann, daß im gemeinsam verwendeten Funknetz, bei Bluetooth: Piconet, kein weiterer Teilnehmer gleichzeitig sendet und man die aktuell ermittelte RSSI-Signalleistung dann detektieren würde, sondern, da der jeweilige Zeitschlitz dediziert zugeteilt wurde, wirklich nur die gewünschte, vom fremden Piconet im Falle von Bluetooth ausgestrahlte Sendeleistung erfaßt werden kann.
- Im Falle C) am Ende eines Empfangs-Datenblockes RX die RSSI-Messung durchzuführen, bedeutet, daß der jeweilige Funkempfänger nach Empfang aller Nutzdatenbits weiter aktiviert bleibt und so problemlos eine Auswertung der Empfangsfeldstärke erfolgen kann.
- Im Falle D), das heißt bei RSSI-Messung unmittelbar nach einem Sende-Datenblock TX, wird vom Sendemodus des jeweiligen Funkgerätes in den Empfangsmodus gewechselt. Hierzu ist wie bereits erläutert kein erneutes Einschwingen des im Funkgerät befindlichen Hochfrequenz-Synthesizers nötig. Gegebenenfalls kann sogar noch ein eventuell notwendiger Abgleich analoger Filter im Empfangspfad erfolgen. Ein Vorteil bei Durchführung der Messung gemäß Alternative D) ist, daß die aktuelle Sende-Phase TX von dem messenden Gerät selbst kontrolliert wird, das heißt, daß die Anzahl der zu sendenden Informationsbits in dem Datenblock TX ebenso bekannt ist wie eventuell darüber hinausgehende Sendedaten in einem sogenannten Multislot-Paketbetrieb.
- Die Messung gemäß dem vorgeschlagenen Prinzip findet unabhängig davon, ob ein heterodynes oder ein homodynes Architekturprinzip verwendet wird, in einem Funkkanal statt, in dem aufgrund des vorgeschlagenen Prinzips keine, die Messung verfälschende Sendeleistung durch die eigene Verbindung vorliegt.
- Die von Spezifikationen von Mobilfunksystemen, wie beispielsweise Bluetooth vorgegebenen Zeiträume zum Einschwingen der Hochfrequenz-Synthesizer, der sogenannten PLL, Phase Locked Loop, sind normalerweise so bemessen, daß problemlos ein Zeitraum für die kurze Auswertung der Feldstärkeinformation wie vorgeschlagen in den Fällen A) und B) vorhanden ist.
- Da zur Feldstärkemessung kein erneutes Einschwingen von Hochfrequenz-Synthesizern in dem jeweiligen Mobilfunksystem erforderlich ist, kann das vorgeschlagene Prinzip mit geringem Strombedarf realisiert werden.
- Da für die vorgeschlagene Empfangsfeldstärkemessung keine ungenutzten Zeitschlitze, sogenannte Blind Slots verwendet werden, oder spezielle Zeitschlitze für die Empfangsfeldstärkemessung reserviert werden müssen, wird mit Vorteil die effektive Nutzdatenrate mit dem vorgeschlagenen Verfahren nicht verringert. Vielmehr werden bisher ungenutzte Zeitabschnitte wie das Ende der Einschwingphase TS, RS oder sogenannte GUARD-Zeitintervalle verwendet, um in den verwendeten Frequenzraum hinein zu hören und somit beispielsweise bei einem adaptiven Frequenzsprungverfahren automatisiert bestimmte Kanäle ausblenden zu können.
-
2 zeigt beispielhaft einen Blockschaltplan eines Funkempfängers mit heterodyner, das heißt mit Low-IF Architektur, also einen sogenannten Low-IF-Receiver. Dieser hat eine Antenne1 , die über einen rauscharmen Vorverstärker2 auf einen Hochfrequenzmischer3 geführt ist. Ein weiterer Eingang des Mischers3 ist an den Ausgang eines Frequenz-Synthesizers4 angeschlossen, der jeweils einer bestimmten Trägerfrequenz betrieben wird, so daß am Ausgang des Mischers das Modulationssignal mit einer Trägerfrequenz einer Zwischenfrequenz IF bereitsteht. Am Ausgang des Mischers3 ist beispielsweise ein mehrstufiger, begrenzender Verstärker5 angeschlossen, dessen Ausgang über einen Analog/Digital-Wandler6 und einen Demodulator7 an eine Basisband-Signalverarbeitungseinheit8 geführt wird. Ein weiterer Ausgang des mehrstufigen, begrenzenden Verstärkers5 ist ausgelegt zur Bereitstellung eines RSSI-, Receive Signal Strength Indicator-, Signals und an einen Block zur Bestimmung und Auswertung der Empfangsfeldstärke angeschlossen. - Der Synthesizer
4 wird, um am Ausgang das Modulationssignal mit einer Zwischenfrequenz IF abgeben zu können, immer gerade auf diejenige Trägerfrequenz eingestellt, die um den Betrag der Zwischenfrequenz gegenüber dem empfangenen Signal verschoben ist. Bei Verwendung eines Frequenzsprungverfahrens ist es selbstverständlich, daß der Synthesizer am Ende jedes Zeitschlitzes auf eine neue Frequenz, nämlich die neue Trägerfrequenz des Kanals des folgenden Zeitschlitzes einschwingen muß. Dies erfolgt während der sogenannten Einschwingphase oder Settling Time RS, TS am Ende jedes Zeitschlitzes für den nachfolgenden Zeitschlitz. - Wie bereits erläutert, ist das vorgeschlagene Prinzip jedoch nicht auf das gezeigte Architekturprinzip eines Low-IF-Umsetzungsempfängers beschränkt, sondern kann beispielsweise auch bei homodynen Empfängern und auch bei sogenannten Direct-Conversion-Empfängern eingesetzt werden.
-
- 1
- Antenne
- 2
- Low Noise Amplifier
- 3
- Mischer
- 4
- Synthesizer, PLL
- 5
- Limiter
- 6
- Analog/Digital-Wandler
- 7
- Demodulator
- 8
- Basisband-Verarbeitung
- 9
- RSSI-Auswertung
- A
- RSSI vor RX
- B
- RSSI vor TX
- C
- RSSI nach RX
- D
- RSSI nach TX
- TS
- Sende-Einschwingphase
- RS
- Empfangs-Einschwingphase
- GUARD
- Sicherheits-Zeitfenster
- fK
- Kanal 1
- fK+1
- Kanal 2
- fK+2
- Kanal 3
- TX
- Sende-Datenblock
- RX
- Empfangs-Datenblock
Claims (6)
- Verfahren zur Feldstärkebestimmung bei einem Mobilfunksystem mit folgenden Verfahrensschritten: – abwechselndes Senden und Empfangen von Daten in Zeitschlitzen (fK, fK+1), wobei ein Zeitschlitz (fK, fK+1) zumindest ein Zeitintervall zum Senden oder Empfangen eines Datenblockes (TX, RX) umfaßt, und – Durchführen einer Messung der Empfangsfeldstärke (RSSI) unmittelbar vor (A, B) oder unmittelbar nach (C, D) einem Senden oder Empfangen des Datenblockes (RX, TX).
- Verfahren gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mobilfunksystem mit einem Frequenzsprungverfahren arbeitet.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Frequenzsprungverfahren um ein adaptives Frequenzsprungverfahren handelt.
- Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dann, wenn die gemessene Empfangsfeldstärke oder ein davon abgeleiteter Wert größer ist als ein vorgebbarer Schwellwert, derjenige Funkkanal, bei dem die Messung durchgeführt wurde, im Rahmen eines adaptiven Frequenzsprungverfahrens ausgeblendet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der Empfangsfeldstärke unmittelbar vor einem Senden oder Empfangen (A, B) eines Datenblockes (RX, TX) und am Ende, aber noch während einer Einschwingphase (RS, TS) auf eine neue Frequenz des Mobilfunksystems erfolgt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feldstärkebestimmung bei einem Bluetooth-Mobilfunksystem erfolgt.
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