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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum drahtlosen Abfragen eines Messwerts
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein System zum drahtlosen
Abfragen eines Messwertes gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 9.
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In
technischen Einrichtungen, wie zum Beispiel in Fahrzeugen, Fertigungsanlagen
oder in der Lagerwirtschaft, fallen eine Vielzahl von Messwerten an.
Einheiten, die diese Messwerte generieren, können mittels eines Datenbusses
mit einer Abfrageeinheit verbunden sein, an die diese Messwerte übertragen
werden sollen. Diese Datenbusse sind oftmals mit den einzelnen Einheiten
mittels einer festen Verdrahtung verbunden. Diese feste Verdrahtung
erweist sich als nachteilig, da hiermit hohe Installationskosten
verbunden sind. Ferner ist eine feste Verdrahtung gerade bei mobilen
Einheiten, wie beispielsweise einem Fahrzeug, nicht zweckmäßig, da
jeweils zur Ermittlung eines Messwerts eine fest verbundene Datenverbindung
mit der Messwert gebenden Einheit realisiert werden muss.
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Gerade
für derartige
mobile Anwendungsfälle
erweist sich eine drahtlose Verbindung zwischen der Messwert gebenden
Einheit und der Messwert empfangenden Einheit, also einer Abfrageeinheit,
als besonders vorteilhaft. Ein Standard zum drahtlosen Übertragen
von Daten, insbesondere von Messwerten, ist beispielsweise der Bluetooth-Standard
[1].
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Im
Folgenden wird anhand von 1 erläutert, welche
Prozeduren und Nachrichten gemäß dem Bluetooth-Standard
notwendig sind, um ein Messwert gebendes Gerät, beispielsweise eine Messvorrichtung,
mit einer Abfragevorrichtung zu verbinden und einen Messwert von
der Messvorrichtung zur Abfragevorrichtung zu übertragen. Zum besseren Verständnis werden
zu den jeweiligen Nachrichten und Prozeduren die Bluetooth-spezifischen Namen
angegeben.
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In 1 ist eine Messvorrichtung
A zu sehen, welche von einer Messvorrichtung B' einen Messwert MW abfragen soll. Dazu
sendet beispielsweise ein Benutzer der Abfragevorrichtung A eine Startnachricht
M11 an die Abfragevorrichtung A. Danach initiiert die Abfragevorrichtung
A zuerst einen Anmeldeprozess AMP und anschließend einen Abfrageprozess ABP.
Der Anmeldeprozess AMP wird in Bluetooth als "Device-Discovery-Prozess" bezeichnet.
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Zu
Beginn des Anmeldeprozesses AMP initiiert die Abfragevorrichtung
A eine Suchprozedur P1 (in Bluetooth "Inquiry, General Inquiry"), mit der alle im
Umfeld der Abfragevorrichtung A befindlichen Messvorrichtungen B,
B', B'' detektiert werden können. Daraufhin antwortet beispielsweise
die Messvorrichtung B' mittels
einer allgemeinen Antwortnachricht MIR. Diese allgemeine Antwortnachricht
MIR umfasst eine spezifische Adresse der Messvorrichtung B'. Nachdem ein oder
mehrere Messvorrichtungen B, B',
B'' mittels einer jeweiligen
allgemeinen Antwortnachricht MIR ihre Existenz im Umfeld der Abfragevorrichtung
A angezeigt haben, verfügt
die Abfragevorrichtung A über
eine erste Liste L1, welche diese spezifischen Adressen beinhaltet.
Diese erste Liste L1 kann mittels einer ersten Listennachricht M12, welche
diese erste Liste L1 umfasst, an den Benutzer der Abfragevorrichtung
A weitergeleitet werden. Beispielsweise werden die Einträge der ersten
Liste L1 auf einem Monitor wiedergegeben.
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In
einem zweiten Schritt des Anmeldeprozesses AMP soll der Name der
jeweiligen Messvorrichtung B, B',
B'' ermittelt werden.
Dazu initiiert die Abfragevorrichtung A zunächst eine Anrufprozedur P2
(in Bluetooth "Paging"), um Kontakt mit
der Messvorrichtung B' aufzunehmen.
Danach wird eine Namensanfrage-Nachricht MNQ (in Bluetooth "LMP_name_req") von der Abfragevorrichtung
A zu der Messvorrichtung B' übermittelt.
Die Messvorrichtung B antwortet nach Empfang dieser Namensanfra ge-Nachricht
MNQ mit einer Namensantwort-Nachricht MNR (in Bluetooth "LMP_name_res"). Diese Namensantwort-Nachricht
MNR umfasst ein Kennungsfeld KF, welches den Namen der Messvorrichtung
B' beinhaltet. In
Bluetooth wird der Name einer Messvorrichtung B' als "device name" bezeichnet. Beispielsweise lautet der
Name der Messvorrichtung B' KF
= "Abfüllanlage". Nach Empfang einer
oder mehrerer Namensantwort-Nachrichten
MNR verfügt die
Abfragevorrichtung A über
eine zweite Liste L2, die die Namen der jeweiligen Messvorrichtungen
B' beinhaltet. Diese
zweite Liste L2 kann dem Benutzer der Abfragevorrichtung A mittels
einer zweiten Listennachricht M13, welche die zweite Liste L2 umfasst, übermittelt
werden. Nach Empfang einer oder mehrerer Namensantwort-Nachrichten MNR wird
die Verbindung zwischen der Abfragevorrichtung A und der Messvorrichtung
B' mittels einer
Trenn-Nachricht MNN
(in Bluetooth "LMP_detach") getrennt.
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Nach
Beendigung des Anmeldeprozesses AMP wird nun der Abfrageprozess
ABP gestartet. Hierzu wird zunächst
mittels der Anrufprozedur P2 die Messvorrichtung B' angerufen, um eine
Verbindung zwischen der Abfragevorrichtung A und der Messvorrichtung
B' aufzubauen. Danach
schickt die Abfragevorrichtung A eine Verbindungsaufbau-Nachricht
MHQ (in Bluetooth "LMP_host_connection_req"), um eine feste
Verbindung aufzubauen. Die Messvorrichtung B' akzeptiert diesen Verbindungsaufbau
und schickt nach Empfang der Verbindungsanfrage-Nachricht MHQ eine Verbindungsquittierungs-Nachricht
MHR (in Bluetooth "LMP_accepted") an die Abfragevorrichtung
A. Im Folgenden werden mehrere Konfigurations-Nachrichten zwischen
der Abfragevorrichtung A und der Messvorrichtung B ausgetauscht.
Nachdem diese Konfiguration, gekennzeichnet mit einem Bezugszeichen
C1, erfolgreich abgeschlossen worden ist, schickt sowohl die Abfragevorrichtung
A als auch die Messvorrichtung B' jeweils
eine Verbindungsbestätigungs-Nachricht
MBN (in Bluetooth "LMP_setup_complete") an die jeweils
andere Vorrichtung. Somit besteht eine erste Verbindung in einer
Verbindungsschicht, die in Bluetooth als Link-Manager-Layer (LMP)
bezeichnet wird.
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Zum Übertragen
einzelner Daten, wie beispielsweise einem Messwert MW, muss ein
weiteres Protokoll, das L2CAP-Layer-Protokoll, initialisiert werden. Dazu
schickt die Abfragevorrichtung A eine Übertragungsanfrage-Nachricht
LCQ (in Bluetooth "L2CAP_ConnectReq" zur Initialisierung
des L2CAP-Protokolls an die Messvorrichtung B'. Diese bestätigt diese Übertragungsanfrage-Nachricht
LCQ mittels einer Übertragungsquittierungs-Nachricht LCR
(in Bluetooth "L2CAP_ConnectRes"). Danach können weitere
Konfigurations-Nachrichten innerhalb des L2CAP-Protokolls zwischen
den beiden Vorrichtungen A, B' erfolgen.
Dies ist mit einem Bezugszeichen C2 markiert. Nach erfolgreichem
Abschluss dieser Konfiguration wird der Messwert MW mit Hilfe einer
Datenübermittlungs-Nachricht
LSD (in Bluetooth "SendL2CAP-Datapacket" von der Messvorrichtung
B' an die Abfragevorrichtung
A übermittelt.
Nach Empfang dieser Datenübermittlungs-Nachricht
LSD, die den Messwert MW umfasst, kann mit Hilfe einer Messwert-Nachricht
M14, die den Messwert MW umfasst, der Benutzer der Abfragevorrichtung
A über
den Messwert MW informiert werden.
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Schließlich wird
das L2CAP-Protokoll beendet. Hierzu verschickt die Abfragevorrichtung
A eine Übertragungstrenn-Nachricht LDQ (in
Bluetooth "L2CAP_DisconnectReq") an die Messvorrichtung B', die ihrerseits
diese Nachricht mit einer Übertragungsbestätigungs-Nachricht
LDR (in Bluetooth "L2CAP_DisconnectRes") bestätigt. Zum
Abschluss des Abfrageprozesses ABP trennt die Abfragevorrichtung
A die Verbindung zur Messvorrichtung B' mit Hilfe der Trenn-Nachricht MNN.
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Wie
in 1 ausführlich dargestellt,
werden zur Übertragung
eines Messwertes MW eine Vielzahl von Nachrichten und Protokollen
in Bluetooth benötigt.
Dies ist zum einen ineffizient bezüglich der benötigten Bandbreite,
zum anderen wird durch die Vielzahl von Nachrichten und Prozessen
eine hohe Latenzzeit zwischen der Startnachricht M11 und dem eigentlichen Übermitteln
des Messwertes MN erzeugt. In Bluetooth kann diese Latenzzeit mehrere
10 Sekunden betragen.
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Aus
der
DE 20013896 U1 ist
ein System zur drahtlosen Übertragung
von Messwerten zu entnehmen. Hier werden Messwerte von Messvorrichtungen
an eine mobile Abfragevorrichtung übermittelt, bspw. mittels des
in [1] beschriebenen Bluetooth-Übertragungs-Standards.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist, ein Verfahren und ein
System anzugeben, die bzw. das ein drahtloses Abfragen eines Messwerts unter
Verwendung des Bluetooth-Standards
in einfacher und effizienter Weise ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch
dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Ferner wird diese Aufgabe
ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 9 und dessen kennzeichnende
Merkmale gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum drahtlosen Abfragen eines Messwerts zumindest einer Messvorrichtung
durch eine Abfragevorrichtung unter Verwendung des Bluetooth-Standards
wird der Messwert im Rahmen eines Anmeldeprozesses, der zum Auffinden
von mindestens einer Messvorrichtung benutzt wird, von der Messvorrichtung
an die Abfragevorrichtung übertragen.
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Dabei
wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
der Messwert durch die Messvorrichtung in ein die Messvorrichtung
charakterisierendes Kennungsfeld eingefügt, zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung
zwischen der Abfragevorrichtung und der Messvorrichtung der Anmeldeprozess
durch die Abfragevorrichtung gestartet, nach Auffinden der Messvorrichtung
eine Identität
der Messvorrichtung derart festgestellt, dass das Kennungsfeld von
einer Messvorrichtung zur Abfragevorrichtung übermittelt, durch die Abfragevorrichtung
das Kennungsfeld empfangen und aus dem Kennungsfeld der Messwert
extrahiert wird.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
wird die Abfrage des Messwerts gegenüber dem Stand der Technik dahingehend
verbessert, dass sowohl die Zeitdauer zum Abfragen als auch die
vor dem Abfragen zu übertragende
Datenmenge reduziert wird. Ferner wird durch Verwendung des Bluetooth-Standards
eine kostengünstige
und einfache Realisierung gewährleistet,
da zum Abfragen des Messwerts keine Änderungen an dem Bluetooth-Standard vorgenommen
werden müssen.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
wird das Kennungsfeld der Messvorrichtung dahingehend benutzt, dass
hiermit ein Messwert von der Messvorrichtung an die Abfragevorrichtung übermittelt
werden kann. Damit wird das Abfragen eines Messwerts sowohl vereinfacht
als auch beschleunigt, da zum einen nach der Anmeldeprozedur keine
weiteren Nachrichten zum Abfragen des Messwerts benötigt werden,
und zum anderen aufgrund der reduzierten Anzahl von Nachrichten
die Abfrage des Messwerts beschleunigt wird. Gerade bei kleinen
Datenmengen des Messwerts wird hierdurch ein besonders effizientes
Abfragen ermöglicht.
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Vorzugsweise
wird der Messwert in vorgebbaren Zeitabständen aktualisiert und in das
Kennungsfeld eingefügt.
Hierdurch enthält
das Kennungsfeld einen oder mehrere Messwerte einer Messreihe, wobei
diese Messreihe an Messwerten mit Hilfe eines einmaligen Übertragens
des Kennungsfeldes an die Abfragevorrichtung erfolgen kann. Dies
erlaubt die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Messvorrichtungen,
die in vorgebbaren Zeitabständen
Messwerte liefern. Ferner wird dadurch erreicht, dass die Übertragungseffizienz
gesteigert wird, da das Kennungsfeld lediglich einmal übertragen
werden muss und nicht separat für jeden
Messwert.
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Wird
vorzugsweise durch das Kennungsfeld ein Name der Messvorrichtung
beschrieben, so kann der Messwert in dieses Kennungsfeld eingefügt und übertragen
werden. Somit muss keine weitere Information als der Name der Messvorrichtung übermittelt werden
werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Anmeldeprozess mittels der Bluetooth "Device Discovery Procedure", das Kennungsfeld
mittels des Bluetooth "Device
Name" Felds und
die Übermittlung des
Kennungsfeldes mittels der Bluetooth "Name Request Procedure" realisiert. Die
Verwendung des Standards Bluetooth und dessen Prozeduren und Felder
zur Realisierung des erfindungs gemäßen Verfahrens erlauben eine
einfache und kostengünstige Implementierung,
da keine Änderungen
am Bluetooth-Standard zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgenommen werden müssen. Lediglich
der Abfrage- und Messvorrichtung muss bekannt sein, dass im Bluetooth "Device Name", d.h. im Kennungsfeld,
ein oder mehrere Messwerte vorhanden sind.
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Wird
der Messwert in mehrere Teilmesswerte aufgeteilt, und zu einem Zeitpunkt
jeweils ein Teilmesswert in das Kennungsfeld eingefügt und übermittelt,
so können
Messwerte, die zu groß zum Übertragen
in einem einzigen Kennungsfeld sind, in mehreren Abschnitten von
der Messvorrichtung an die Abfragevorrichtung transferiert werden.
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Vorzugsweise
wird das Kennungsfeld mehrmals durch die Messvorrichtung an die
Abfragevorrichtung übermittelt,
wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass bei einem fehlerbehafteten Übertragungsweg
das Kennungsfeld fehlerfrei die Abfragevorrichtung ankommt.
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Wird
der Messwert aus mindestens zwei Teilmesswerten gebildet, so können in
einem Kennungsfeld mehrere Teilmesswerte gleichzeitig übertragen werden.
Dies erlaubt eine zusätzliche
Steigerung der Übertragungseffizienz.
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Wird
vorzugsweise nach Auffinden der Messvorrichtung der Anmeldeprozess
zum Auffinden von mindestens einer Messvorrichtung abgebrochen und
der Messwert sofort übertragen,
so kann eine Latenzzeit zum Übertragen
von Messwerten reduziert werden.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein System zum drahtlosen Abfragen
eines Messwerts zumindest einer Messvorrichtung durch eine Abfragevorrichtung
unter Verwendung des Bluetooth-Standards, bei
dem die Messvorrichtung und die Abfragevorrichtung derart ausgebildet
sind, dass der Messwert im Rahmen eines Anmeldeprozesses, das zum
Auffinden von mindestens einer Messvorrichtung benutzt wird, von
der Messvorrichtung an die Abfragevorrichtung übertragen wird. Durch das erfindungsgemäße System
wird es ermöglicht,
das erfindungsgemäße Verfahren
zum Abfragen eines Messwerts zu realisieren.
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Vorzugsweise
sind bei dem System die Messvorrichtung und die Abfragevorrichtung
derart ausgebildet sind, dass der Messwert durch die Messvorrichtung
in ein die Messvorrichtung charakterisierendes Kennungsfeld einfügt wird,
zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung zwischen der Abfragevorrichtung
und der Messvorrichtung der Anmeldeprozess durch die Abfragevorrichtung
gestartet wird, nach Auffinden der Messvorrichtung eine Identität der Messvorrichtung
derart festgestellt wird, dass das Kennungsfeld von der Messvorrichtung
zur Abfragevorrichtung übermittelt
wird, und durch die Abfragevorrichtung das Kennungsfeld empfangen
und aus dem Kennungsfeld der Messwert extrahiert wird. Hierdurch
ist das erfindungsgemäße Verfahren
durch das System in einfacher und effizienter, insbesondere zeit-
und bandbreiteneffizienter, Weise implementierbar und ausführbar.
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Vorzugsweise
ist die Abfragevorrichtung des Systems in einem tragbaren Gerät, insbesondere
einem Mobilfunkgerät,
integriert. Durch Verwendung eines tragbaren Geräts wird eine einfache Handhabung
für den
Benutzer gewährleistet.
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Die
Erfindung und ihre Weiterbildung werden im Folgenden unter Hinweis
auf die beigefügten
Figuren anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die
dort dargestellten Merkmale und auch die bereits oben beschriebenen
Merkmale können
nicht nur in der genannten Kombination, sondern auch einzeln oder
in anderen Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Es
zeigen:
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1 ein
Nachrichtenflussdiagramm mit einem Anmeldeprozess und einem Abfrageprozess gemäß Bluetooth-Standard [1] (Stand
der Technik);
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2 ein
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Anmeldeprozedur
gemäß Bluetooth Syntax;
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3 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
zur Übermittlung
von Messwerten von einem Lastkraftwagen an ein Mobilfunkgerät.
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Elemente
mit gleicher Wirkungsweise und Funktion sind in den 1 bis 3 mit
den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt
ein Nachrichtenflussdiagramm nach Bluetooth-Standard [1] mit einer
Anmeldeprozess AMP zum Anmelden einer Messvorrichtung B, B', B'' an eine Abfragevorrichtung A und mit einem
Abfrageprozess ABP zum Anrufen eines Messwerts MW. In der Beschreibungseinleitung
ist das Nachrichtenflussdiagramm von 1 ausführlich erläutert worden,
so dass auf eine weitere Erklärung
an dieser Stelle verzichtet wird.
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Ein
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird mit Hilfe von 2 näher erläutert. Hierbei sollen Temperaturmesswerte,
welche durch einen Temperatursensor TS in der Messvorrichtung B' zur Verfügung stehen,
durch eine Abfragevorrichtung A abgerufen werden. Zunächst besteht zwischen
der Messvorrichtung B' und
der Abfragevorrichtung A keine Kommunikationsverbindung. Ferner
ist der Abfragevorrichtung A die Identität der Messvorrichtung B' unbekannt.
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Zunächst schickt
ein Benutzer der Abfragevorrichtung A eine Startnachricht M11 an
die Abfragevorrichtung A, um den Anmeldeprozess AMQ zu aktivieren.
Darauf initiiert die Abfragevorrichtung A einen Suchprozedur P1,
um ein oder mehrere Messvorrichtungen B, B', B'', die sich in der
Umgebung der Abfragevorrichtung A befinden, zu ermitteln. Bei Bluetooth
beträgt
diese Umgebung eine Entfernung von etwa 10 Meter um die Abfragevorrichtung
A. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
schickt lediglich die Messvorrichtung B' eine allgemeine Antwortnachricht MIR
an die Abfragevorrichtung A zurück,
wobei diese allgemeine Antwortnachricht MIR eine Adresse der Messvorrichtung
B' umfasst.
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In
einem nächsten
Schritt startet die Abfragevorrichtung A eine Anrufprozedur P2,
um mit der Messvorrichtung B' eine
Verbindung aufzubauen. Nachdem die Verbindung besteht übermittelt
die Anfragevorrichtung A eine Namensanfrage-Nachricht MNQ an die
Messvorrichtung B'.
Nach Empfang dieser Namensanfrage-Nachricht MNQ durch die Messvorrichtung
B', ermittelt diese
den Messwert MW, der von dem Temperatursensor TS geliefert wird.
Dieser Messwert MW wird durch die Messvorrichtung B' in ihr Kennungsfeld
KF eingefügt.
Dies ist in 2 mittels eines punktiert-gestrichelten
Pfeils angedeutet. Somit umfasst das Kennungsfeld KF beispielsweise den
Namen der Messvorrichtung und zusätzlich den Messwert MW, der
die Lufttemperatur repräsentiert. Das
Kennungsfeld KF lautet bspw. KF = "Abfüllanlage
37°C". In einer alternativen
Ausführungsform
umfasst das Kennungsfeld KF lediglich den Messwert MW, z.B. KF = "37 °C".
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In
einem nachfolgenden Schritt übermittelt die
Messvorrichtung B' ihr
Kennungsfeld KF, welches zumindest den Messwert MW umfasst, mit
Hilfe einer Namensantwort-Nachricht MNR an die Abfragevorrichtung
A. Nach Erhalt dieser Namensantwort-Nachricht MNR extrahiert die Abfragevorrichtung
A den Messwert MW aus dem Kennungsfeld KF, z.B. Mw = "37°C". Zusätzlich kann
die Abfragevorrichtung A diesen empfangenen Messwert MW mit Hilfe
der Messwert-Nachricht M14 den Benutzer der Abfragevorrichtung A
oder auch an eine Auswerteeinheit, bspw. ein Display, zur Darstellung
weiter. Nach erfolgreicher Übertragung
des Messwertes MW wird die Verbindung zwischen Abfragevorrichtung
A und Messvorrichtung B' mit
Hilfe der Trenn-Nachricht MNN
aufgehoben.
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In
einer alternativen Erweiterung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Messwert
MW in mehrere Teilmesswerte W1, W2 aufgeteilt. Beispielsweise ist
der Messwert MW zu lang, um mittels einer Namensantwort-Nachricht
MNR übermittelt
zu wer den. Beispielsweise lautet der Messwert MW = "Temperatur: 85°C, Ölfüllstand:
96%". Nach Aufteilung dieses
Messwerts MW umfassen die Teilmesswerte W1 = "Temperatur: 85°C" und W2 = "Ölfüllstand: 96%".
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Zur Übertragung
dieser Teilmesswerte W1, W2 schickt die Abfragevorrichtung A die
Namensanfrage-Nachricht MNQ zur Messvorrichtung B'. Die Messvorrichtung
B' kopiert den Teilmesswert
W1 in das Kennungsfeld KF, d.h. KF = W1, und überträgt diesen zum Zeitpunkt T1
mittels der Namensantwort-Nachricht MNR an die Abfragevorrichtung
A. Nach Erhalt dieser Namensantwort-Nachricht MNR fordert die Abfragevorrichtung
A den nächsten Teilmesswert
W2 mittels einer weiteren Namensanfrage-Nachricht MNQ von der Messvorrichtung
B' an. Diese befüllt das
Kennungsfeld KF mit dem nächsten Teilwert
W2 und schickt das Kennungsfeld KF zum Zeitpunkt T2 mittels der
Namensantwort-Nachricht MNR an die Abfragevorrichtung A. Nach Empfang der
jeweiligen Namensantwort-Nachrichten MNR extrahiert die Anfragevorrichtung
A die jeweiligen Teilmesswerte W1, W2 aus den jeweiligen Kennungsfeldern
KF und schickt diese mit Hilfe der Messwertnachricht M14 an den
Benutzer. Zum besseren Verständnis
der Zeitpunkte T1, T2 ist für
die Messvorrichtung B' eine
Zeitachse T in 2 abgebildet.
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Im
obigen Beispiel wurden zwei Teilmesswerte W1, W2 übermittelt.
Im Allgemeinen können eine
beliebige Anzahl von Teilmesswerten von der Messvorrichtung B' an die Abfragevorrichtung
A übertragen
werden. Um der Abfragevorrichtung A mitzuteilen, dass keine weiteren
Teilmesswerte in der Messvorrichtung B' vorhanden sind, kann die Messvorrichtung
B' in das Kennungsfeld
KF der letzten Namensantwort-Nachrichten MNR eine Kennzeichnung
einfügen,
die der Abfragevorrichtung A mitteilt, dass keine weiteren Teilmesswerte
vorhanden sind. Dies kann durch die Namensantwort-Nachricht MNR mit
dem Kennungsfeld KF = "<keine Messwerte
vorhanden>" angezeigt werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
auch mehr als ein Messwert in einem Kennungsfeld KF enthalten sein.
Bei spielsweise setzt sich der Messwert MW aus zwei Teilmesswerten
zusammen. Die Teilmesswerte W1 und W2 beinhalten folgende Werte:
W1 = "Temperatur:
85°C" und W2 = "Ölfüllstand: 96%".
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Beide
Teilmesswerte W1, W2 ergeben zusammen den Messwert MW. Anstelle
jeden Teilmesswert einzeln von der Messvorrichtung B' an die Abfragevorrichtung
A zu übermitteln,
können
diese auch gemeinsam in einem Kennungsfeld KF übermittelt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Messwert MW in vorgebbaren Zeitabständen T1, T2 aktualisiert und
in das Kennungsfeld KF eingefügt.
Beispielsweise wird jede Minute ein Messwert MW der momentanen Lufttemperatur
ermittelt. Daraufhin wird dieser Messwert MW in das Kennungsfeld
KF eingefügt.
Beispielsweise befinden sich in dem Kennungsfeld bereits eingefügte Messwerte
MW früherer
Temperaturmessungen. Bspw. lautet ein derartiges Kennungsfeld KF
= "37°C, 35°C, 29°C, 55°C, 45°C". Diese einzelnen Messwerte
MW entsprechen somit mehreren Teilmesswerten W1, W2. Bei Abfrage
der zu den Zeitabständen
T1, T2 generierten Lufttemperaturen, z.B. KF = "37°C,
40°C" mittels der Namenanfrage-Nachricht
MNQ wird das Kennungsfeld KF in der Namensantwort-Nachricht MNR
an die Anfragevorrichtung A übermittelt.
Hierbei umfasst das Kennungsfeld KF also die Teilmesswerte W1="37°C" und W2="40°C". Somit kann das
erfindungsgemäße Verfahren
auch dahingehend erweitert werden, dass mehr als ein Messwert MW
innerhalb eines Kennungsfelds KF mit Hilfe der Namensantwort-Nachricht
MNR übertragen
wird.
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In
einer optionalen Erweiterung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das identische
Kennungsfeld KF in mehreren Namensantwort-Nachrichten MNR von der
Messvorrichtung B' zur
Anfragevorrichtung A übertragen.
Dies ist in der Praxis zweckmäßig, da
aufgrund von Übertragungsfehlern
eine einwandfreie Übermittlung
der Namensantwort-Nachricht MNR nicht unbedingt gewährleistet
werden kann. Mit Hilfe des mehrmaligen Übertragens dieser Nachricht
wird die Wahrscheinlichkeit eines fehlerfreien Empfangs deutlich
erhöht.
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Ferner
kann es zweckmäßig sein,
den Anmeldeprozess AMP dadurch zu beschleunigen, dass der Suchprozess
P1 beendet wird, nachdem eine der Messvorrichtungen B, B', B'', z.B. die Messvorrichtung B', gefunden worden
ist. Sollen bei mehreren Messvorrichtungen B, B' ein jeweiliger Messwert MW übertragen
werden, so kann die Suchprozedur bereits nach Auffinden aller dieser
Messvorrichtungen B, B' eingestellt
werden. Dadurch wird eine Zeitdauer zwischen Start dem Anmeldeprozess
AMP und der Übermittlung
des Messwerts MW reduziert. Insbesondere für den Anwendungsfall, dass
mehrere Messvorrichtungen B, B' einen
jeweiligen Messwert MW übertragen,
kann gegenüber
der Übertragungsmethode
nach dem Stand der Technik, wie mittels 1 erläutert, eine Übertragungszeit
für die Übermittlung
der Messwerte deutlich reduziert werden. Im Allgemeinen nimmt der
Zeitgewinn durch die Reduktion der Übertragungszeit bei einer Zunahme
der Messvorrichtungen, die jeweils einen oder mehrere Messwerte übertragen,
gegenüber
der Übertragungsmethode
des Standes der Technik zu.
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3 zeigt
ein erfindungsgemäßes System S
zum Abfragen des Messwertes MW der Messvorrichtung B' durch die Abfragevorrichtung
A. Hierbei sollen Messwerte MW der Motorsteuerung eines Lastkraftwagens
AT, die über
die Messvorrichtung B' verfügt, abgerufen
werden. Die Abfrage dieser Messwerte MW erfolgt mit einem portablen
Gerät MG,
welches über
die Abfragevorrichtung A verfügt.
Das portable Gerät
MG ist bspw. ein GSM-Mobilfunktelefon (GSM – Global System for Mobile).
Zur Abfrage der Messwerte MW verwenden der Lastkraftwagen AT und
das portablen Gerät
MG den Bluetooth-Standard. Die Übermittlung
eines oder mehrerer Messwerte MW erfolgt mit Hilfe einer oder mehrerer
Namensantwort-Nachrichten MNR. Die Messwerte MW werden hierbei im
Kennungsfeld KF abgelegt, wobei dieses Kennungsfeld KF dem sog. "Bluetooth device name" Feld entspricht.
Der Lastkraftwagen AT und das portable Gerät MG kommunizieren über die
nach dem Bluetooth-Standard spezifizierte Luftschnittstelle UE und
sind in der Lage das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
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Literaturverzeichnis
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- [1] Specification of the Bluetooth System, Core Version
1.2, 5. Nov. 2003