DE10310355B4 - Messanordnung zum Erfassen einer Bewegung eines an einem Montageort befestigten elektrischen Großantriebs - Google Patents

Messanordnung zum Erfassen einer Bewegung eines an einem Montageort befestigten elektrischen Großantriebs Download PDF

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Abstract

Messanordnung zum Erfassen einer Bewegung (dx, dy, dz, dα, dβ, dγ) eines an einem Montageort befestigten elektrischen Großantriebs (1) mit einem Statorgehäuse (2) und einer im Statorgehäuse (2) gelagerten Läuferwelle (3), die zumindest einseitig aus dem Statorgehäuse (2) herausragt, insbesondere eines Schiffsmotors (1), z. B. eines U-Bootmotors (1), relativ zum Montageort, mit einem Messarm (10) und einer Speichereinrichtung (13),
– wobei der Messarm (10) einen Fußpunkt (9) und eine Messspitze (11) aufweist, die über mehrere, gelenkig miteinander verbundene Glieder (12) miteinander verbunden sind,
– wobei von Messarmsensoren (10') Signale erfassbar und an die Speichereinrichtung (13) übermittelbar sind, die sowohl translatorische als auch rotatorische Bewegungen der Messspitze (11) relativ zum Fußpunkt (9) in jeweils drei Freiheitsgraden (dx, dy, dz; dα, dβ, dγ) beschreiben,
– wobei die Signale von der Speichereinrichtung (13) aufzeichenbar sind,
– wobei der Fußpunkt (9) mit dem Montageort und die Messspitze (11) mit dem...

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Messanordnung zum Erfassen einer Bewegung eines an einem Montageort befestigten elektrischen Großantriebs mit einem Statorgehäuse und einer im Statorgehäuse gelagerten Läuferwelle, die zumindest einseitig aus dem Statorgehäuse herausragt, insbesondere eines Schiffsmotors, z. B. eines U-Bootmotors, relativ zum Montageort.
  • Wenn die Läuferwelle eines elektrischen Schiffsantriebs nicht exakt mit der Propellerwelle des Schiffs fluchtet, können Körperschall, unerwünschte Schwingungen und – insbesondere in den Lagern des elektrischen Großantriebs – erhöhter Verschleiß auftreten. Der Schiffsantrieb sollte daher am Montageort derart angeordnet sein, dass die Läuferwelle mit der Propellerwelle exakt fluchtet, Versatz und Klaffen also minimiert werden.
  • Die Lagerung des Schiffsantriebs erfolgt in der Regel über elastische Lagerungselemente, die zwischen dem Montageort und dem Schiffsantrieb angeordnet sind. Sowohl die Größe der Lagerungselemente als auch die Verformung der Lagerungselemente sollte daher bei der Abstimmung des Schiffsantriebs und des Montageorts aufeinander berücksichtigt werden, damit die oben erwähnte Fluchtung von Läufer- und Propellerwelle erreicht wird.
  • Die Lagerungselemente weisen auf Grund der Belastung durch den Schiffsantrieb auch eine – oftmals auch zeitabhängige und/oder nichtlineare – elastische und plastische Verformung, nachstehend als Setzungsverhalten bezeichnet, auf. Dabei ist zwischen einem kurzfristigen Setzungsverhalten, das binnen weniger Tage auftritt, und einem langfristigen Setzungsver halten, das im Dauereinsatz über einen erheblich längeren Zeitraum (typischerweise mehrere Jahre) auftritt, zu unterscheiden.
  • Es hat sich erwiesen, dass es unzureichend ist, das Setzungsverhalten des Schiffsantriebs ausschließlich anhand der vom Hersteller der Lagerungselemente gelieferten Setzungskurven abzuleiten, da das Setzungsverhalten sowohl von den Einflüssen der Kupplung zur Propellerwelle und der Lagerung der Propellerwelle als auch von sich dynamisch ändernden Betriebszuständen des Schiffsantriebs und des Schiffes selbst abhängt. Es ist deshalb erforderlich, Messungen vorzunehmen, bei denen die Lagerungselemente durch den Schiffsantrieb selbst belastet sind.
  • Aus der GB 2 008 287 A ist bekannt, den Ort des Endes eines Armes mit mehreren gelenkig miteinander verbundenen Gliedern in drei translatorischen Freiheitsgraden zu erfassen. Der Arm dient insbesondere als Verbindungselement zwischen einer Ölverladeplattform und einem Tanker.
  • Aus dem DE 94 16 614 U1 ist eine Messanordnung bekannt, mittels derer die Position eines Schlittens innerhalb einer Ebene in zwei translatorischen Freiheitsgraden und einem rotatorischen Freiheitsgrad erfassbar ist.
  • Aus der DE 42 33 983 A1 ist für ein Getriebe eines Kraftfahrzeugs bekannt, die Verschiebung und die Verdrehung einer Schaltwelle, also je einen translatorischen und einen rotatorischen Freiheitsgrad der Schaltwelle, zu erfassen.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Messanordnung zum Erfassen einer Bewegung eines an einem Montageort befestigten Großantriebs zu schaffen, die einfach ausgebildet ist, zuverlässig und genau arbeitet und trotz der beengten Verhältnisse auf Schiffen – ganz besonders auf U-Booten – problemlos einsetzbar ist.
  • Die Aufgabe wird durch eine Messanordnung mit einem Messarm und einer Speichereinrichtung gelöst,
    • – wobei der Messarm einen Fußpunkt und eine Messspitze aufweist, die über mehrere, gelenkig miteinander verbundene Glieder miteinander verbunden sind,
    • – wobei von Messarmsensoren Signale erfassbar und an die Speichereinrichtung übermittelbar sind, die sowohl translatorische als auch rotatorische Bewegungen der Messspitze relativ zum Fußpunkt in jeweils drei Freiheitsgraden beschreiben,
    • – wobei die Signale von der Speichereinrichtung aufzeichenbar sind,
    • – wobei der Fußpunkt mit dem Montageort und die Messspitze mit dem elektrischen Großantrieb starr verbunden sind.
  • Es sind also Bewegungen des Schiffsantriebs in allen sechs Freiheitsgraden (drei translatorische, drei rotatorische) erfassbar, so dass auf Grund des Umstandes, dass der Schiffsantrieb als solcher als starrer Körper angesehen werden kann, sogar das Setzungsverhalten mehrerer Lagerungselemente individuell ermittelbar ist.
  • Die Ermittlung des kurzfristigen Setzungsverhaltens kann auf einem Prüfstand erfolgen, da zum Erfassen des kurzzeitigen Setzungsverhaltens nur eine Messdauer von wenigen Tagen erforderlich ist. Während dieser Prüfung ist an die Läuferwelle eventuell noch keine Antriebswelle (im Schiff später die Propellerwelle) angekuppelt. Zum Erfassen des kurzfristigen Setzungsverhaltens ist es daher möglich, dass die Messspitze des Messarms mit der Läuferwelle, insbesondere mit einer mittig auf der Läuferwelle angeordneten Zentrierbohrung, verbunden ist.
  • Die Ermittlung des langfristigen Setzungsverhaltens kann nur im Normalbetrieb des elektrischen Großantriebs ermittelt werden. In diesem Fall muss daher die Messspitze mit dem Statorgehäuse verbunden sein. Vorzugsweise ist dabei die Messspitze auf der Seite mit dem Statorgehäuse verbunden, an der die Läuferwelle aus dem Statorgehäuse hervorragt.
  • Vorzugsweise ist zwischen der Messspitze und dem elektrischen Großantrieb ein Zwischenelement angeordnet, mit dem die Messspitze lösbar verbunden ist, wobei die Messspitze und das Zwischenelement zusammenwirkende Positionierelemente aufweisen, mittels derer die Messspitze und das Zwischenelement beim miteinander Verbinden translatorisch auf 10 μm oder genauer und rotatorisch auf 0,1° oder genauer relativ zueinander positionierbar sind. Denn dann ist auch ein nachträglicher Anbau des Messarms an den elektrischen Großantrieb möglich. Auch ist es möglich, den Messarm bzw. die Messspitze abzubauen und später erneut anzubauen. Die Positionierelemen te können z. B. als Passstifte und korrespondierende Aufnahmen ausgebildet sein.
  • Die Lage des Zwischenelements relativ zum Schiffsantrieb – insbesondere zur Mitte der Läuferwelle – muss selbstverständlich mit hinreichender Genauigkeit – z. B. auf 20 oder 50 μm genau – bekannt sein. Das Zwischenelement kann aber vorab montiert werden und auch montiert bleiben. Die Lagebestimmung des Zwischenelements kann daher vor dem Einbau des Schiffsantriebs in das Schiff erfolgen. Aus diesem Grund ist es insbesondere möglich, dass zur Lagebestimmung des Zwischenelements auf dem Schiffsantrieb und dem Zwischenelement Messpunkte angeordnet sind, mittels derer die räumliche Lage des Zwischenelements auf dem elektrischen Großantrieb photogrammetrisch bestimmbar ist. Vorzugsweise sind dabei auf dem elektrischen Großantrieb und/oder dem Zwischenelement mehr Messpunkte angeordnet, als zur photogrammetrischen Bestimmung der räumlichen Lage minimal erforderlich sind. Denn durch diese Redundanz ergibt sich zum einen eine Kontrollmöglichkeit der erfolgten Lagebestimmung, zum anderen ist auch bei Ausfall einzelner Messpunkte noch eine Lagebestimmung möglich.
  • In ähnlicher Weise ist auch zwischen dem Fußpunkt und dem Montageort ein Zwischenelement angeordnet, mit dem der Fußpunkt lösbar verbunden ist, wobei der Fußpunkt und das Zwischenelement zusammenwirkende Positionierelemente aufweisen, mittels derer der Fußpunkt und das Zwischenelement beim miteinander Verbinden translatorisch auf 10 μm oder genauer und rotatorisch auf 0,1° oder genauer relativ zueinander positionierbar sind.
  • Auch hier sind vorzugsweise wieder auf dem elektrischen Großantrieb und dem Zwischenelement Messpunkte angeordnet, mittels derer eine räumliche Lage des Zwischenelements relativ zum elektrischen Großantrieb photogrammetrisch bestimmbar ist. Ferner sind auch hier wieder auf dem elektrischen Großantrieb und/oder dem Zwischenelement mehr Messpunkte angeord net, als zur photogrammetrischen Bestimmung der räumlichen Lage minimal erforderlich sind.
  • Wenn die Messarmsignale von den Messarmsensoren synchron erfassbar sind, ergibt sich eine besonders zuverlässige Erfassung der Bewegungen.
  • Die Lagerungen des Schiffsantriebs sind in der Regel derart optimiert, dass der vom Schiffsantrieb erzeugte Körperschall minimiert wird. Sie sind daher relativ weich (elastisch) ausgebildet. Eine Kupplung zwischen der Läuferwelle und der Antriebswelle hingegen ist relativ steif ausgebildet. Die auf den Schiffsantrieb von außen einwirkenden Kräfte und Momente und die vom Schiffsantrieb – insbesondere auf die Propellerwelle und auf die Lager, in denen die Läuferwelle im Stator – gehäuse gelagert ist, – ausgeübten Kräfte und Momente sind daher von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Insbesondere sind die Kräfte und Momente vom Betriebszustand des Schiffsantriebs und – insbesondere bei U-Booten – auch von der Schwimmlage des Schiffs abhängig. Um erfasste Kräfte und Momente und auch erfasste Bewegungen richtig zuordnen zu können, weist die Messanordnung daher vorzugsweise weitere Sensoren auf, mittels derer weitere Signale erfassbar und an die Speichereinrichtung übermittelbar sind, die mindestens eine der nachfolgenden Größen beschreiben:
    • – die Umgebungstemperatur am Montageort,
    • – die Drehzahl und/oder die Drehrichtung der Läuferwelle relativ zum Statorgehäuse,
    • – das vom elektrischen Großantrieb abgegebene Drehmoment,
    • – die Trimm- und/oder die Kränglage des Montageorts und
    • – die Radial- und/oder die Axiallage der Läuferwelle relativ zum Statorgehäuse.
  • Auch diese weiteren Signale sind vorzugsweise synchron zu den Messarmsignalen erfassbar.
  • Wenn die Läuferwelle über eine Kupplung mit einer Antriebswelle verbunden ist und die Antriebswelle in mindestens einem Lager gelagert ist, ist es alternativ oder zusätzlich zur Erfassung von Radial- und/oder Axiallage der Läuferwelle relativ zum Statorgehäuse auch möglich, zusätzliche Signale zu erfassen und an die Speichereinrichtung zu übermitteln, die die Radial- und/oder die Axiallage der Antriebswelle relativ zum Lager beschreiben. Insbesondere bei einer zusätzlichen Erfassung ist eine Plausibilitätskontrolle und/oder eine Fehlererkennung möglich. Auch können aus beiden Radial- und Axiallagen Rückschlüsse auf die Schwimmlage des Schiffes gezogen werden. Auch die Erfassung der zusätzlichen Signale erfolgt vorzugsweise synchron zu den Messarmsignalen.
  • Wenn der Speichereinrichtung von einem Bediener ein Zeitraum, während dessen die Messarmsignale, gegebenenfalls auch die weiteren und/oder die zusätzlichen Signale, zu erfassen und aufzuzeichnen sind, und/oder ein Zeittakt, in dem die Messarmsignale, gegebenenfalls auch die weiteren und/oder die zusätzlichen Signale, zu erfassen und aufzuzeichnen sind, – vorzugsweise einzeln – vorgebbar ist, ist die Messanordnung besonders flexibel. Insbesondere kann dann die gleiche Speichereinrichtung sowohl für die Kurzzeit- als auch für die Dauererfassung der Signale verwendet werden.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung
  • 1 eine erläuternde Darstellung eines an einem Montageort angeordneten elektrischen Großantriebs,
  • 2 eine Messanordnung,
  • 3 einen Messarm und
  • 4 eine weitere Messanordnung.
  • Gemäß 1 weist ein elektrischer Großantrieb 1 ein Statorgehäuse 2 und eine Läuferwelle 3 auf. Die Läuferwelle 3 ragt einseitig aus dem Statorgehäuse 2 heraus. Diese Seite wird nachfolgend als Antriebsseite bezeichnet. Die andere Seite, bei der die Läuferwelle 3 nicht aus dem Statorgehäuse 2 herausragt, wird nachfolgend als Bedienseite bezeichnet.
  • Die Läuferwelle 3 ist im Statorgehäuse 2 in Motorlagern 4 gelagert. Antriebs- und bedienseitig ist dabei je ein Motorlager 4 angeordnet. Die Läuferwelle 3 ist ferner über eine Kupplung 5 mit einer Antriebswelle 6 steif, aber nicht völlig starr gekuppelt. Die Antriebswelle 6 ist bei Einsatz des elektrischen Großantriebs 1 in einem Schiff, z. B. einem U-Boot, als Propellerwelle ausgebildet. Sie ist unter anderem in einem Drucklager 7 gelagert.
  • Der elektrische Großantrieb 1 ist über elastische Lagerungselemente 8 an seinem Montageort (z. B. in einem Schiffsrumpf oder auf einem Prüfstand) befestigt. Das Drucklager 7 ist bezüglich des Montageorts ortsfest angeordnet.
  • Im Idealfall fluchten die Läuferwelle 3 und die Antriebswelle 6 exakt miteinander. In der Praxis können sich aber – insbesondere auf Grund einer plastisch-elastischen Verformung (_ Setzungsverhalten) der Lagerungselemente 8 – Abweichungen von dieser Ideallage ergeben. Dadurch können – eventuell sogar unzulässig hohe – Kräfte und Momente auf die Motorlager 4, die Kupplung 5 und/oder das Drucklager 7 wirken.
  • Die Kräfte und Momente können teilweise durch das statische Setzungsverhalten der Lagerungselemente 8 bedingt sein. Sie können aber auch von einem Betriebszustand des elektrischen Großantriebs 1 sowie – insbesondere bei Einsatz des elektrischen Großantriebs 1 als Schiffsantrieb in einem U-Boot – auch von der Schwimmlage des Montageorts abhängen.
  • Zur Erfassung eines kurzzeitigen Setzungsverhaltens ist gemäß 2 ein Fußpunkt 9 eines Messarms 10 mit dem Drucklager 7 und damit dem Montageort starr verbunden. Ebenso ist eine Messspitze 11 des Messarms 10 mit dem elektrischen Großantrieb 1 starr verbunden. Gemäß 2 ist dabei die Messspitze 11 mit der Läuferwelle 3, und zwar mit einer mittig auf der Läuferwelle 3 angeordneten Zentrierbohrung, verbunden. Die Verbindung der Messspitze 11 mit der Zentrierbohrung kann dabei z. B. dadurch bewirkt werden, dass ein (in 2 nicht dargestelltes) Zwischenelement in die Zentrierbohrung der Läuferwelle 3 eingreift und sich auf der Stirnfläche der Läuferwelle 3 abstützt. Mit diesem Zwischenelement ist dann die Messspitze 11 verbunden. Der Fußpunkt 9 und die Messspitze 11 des Messarms 10 sind – siehe auch 3 – über mehrere, gelenkig miteinander verbundene Glieder 12 des Messarms 10 miteinander verbunden.
  • Messarme wie der vorliegend verwendete sind am Markt erhältlich. Im vorliegenden Fall wird beispielsweise ein Messarm des Typs CimCore 3000i verwendet. Dieser Messarm 10 weist Messarmsensoren 10' auf, welche synchron Signale erfassen, die – und zwar in allen sechs möglichen Freiheitsgraden – sowohl eine translatorische als auch eine rotatorische Bewegung der Messspitze 11 relativ zum Fußpunkt 9 beschreiben. Auf Grund der starren Verbindung des Fußpunkts 9 mit dem Drucklager 7 und der Messspitze 11 mit dem elektrischen Großantrieb 1 beschreiben die Signale also sowohl translatorische Bewegungen dx, dy, dz als auch rotatorische Bewegungen dα, dβ, dγ des elektrischen Großantriebs 1 relativ zum Montageort bzw. einem Koordinatensystem Oxyz.
  • Die Signale werden von den Messarmsensoren 10' an eine Speichereinrichtung 13 übermittelt. Die Speichereinrichtung 13 kann z. B. ein handelsüblicher PC sein. Von der Speichereinrichtung 13 werden die Signale aufgezeichnet, also dauerhaft abgespeichert. Die Abspeicherung kann beispielsweise auf der Festplatte des PC erfolgen. Die Signale sind daher zu einem späteren Zeitpunkt aus der Speichereinrichtung 13 auslesbar und auswertbar.
  • Die Messanordnung gemäß 2 ist insbesondere zum Erfassen des kurzzeitigen Setzungsverhaltens der Lagerungselemente 8 auf einem Prüfstand einsetzbar. Zum Ermitteln des langfristigen Setzungsverhaltens im laufenden Betrieb des Schiffsmotors 1 – denn um einen solchen handelt es sich im vorliegenden Fall – wird hingegen die Messanordnung gemäß 4 verwendet. Die Messanordnung von 4 entspricht im Wesentlichen der Messanordnung von 2. Im Gegensatz zu dieser Messanordnung ist nunmehr aber die Messspitze 11 nicht mit der Zentrierbohrung der Läuferwelle 3, sondern antriebsseitig mit dem Statorgehäuse 2 verbunden.
  • Wie aus 4 ferner ersichtlich ist, ist zwischen der Messspitze 11 und dem elektrischen Großantrieb 1 ein Zwischenelement 14 angeordnet. Die Messspitze 11 ist dabei mit dem Zwischenelement 14 lösbar verbunden. Die Verbindung des Zwischenelements 14 mit dem Statorgehäuse 2 kann lösbar oder unlösbar sein. Die Messspitze 11 und das Zwischenelement 14 weisen zusammenwirkende Positionierelemente auf. Mittels der Positionierelemente sind die Messspitze 11 und das Zwischenelement 14 beim miteinander Verbinden exakt relativ zueinander positionierbar. Die Positionierung erfolgt translatorisch auf 10 μm oder genauer, rotatorisch auf 0,1° oder genauer.
  • Die Anordnung des Zwischenelements 14 zwischen dem elektrischen Großantrieb 1 und der Messspitze 11 bietet folgenden Vorteil: Auf dem elektrischen Großantrieb 1 sind Messpunkte 15 angeordnet. Die Anordnung der Messpunkte 15 ist dabei vorzugsweise permanent. Die Messmarken 15 bestehen vorzugsweise aus antimagnetischem Material und sind Spritzwasser geschützt. Auf dem Zwischenelement 14 sind ebenfalls Messpunkte 16 angeordnet.
  • Auf Grund der Messpunkte 15, 16 ist es möglich, das Zwischenelement 14 vor der Montage des elektrischen Großantriebs 1 an Bord des Schiffes auf dem elektrischen Großantrieb 1 zu befestigen und die räumliche Lage des Zwischenelements 14 auf dem elektrischen Großantrieb 1 vor dem Einbau des elektrischen Großantriebs 1 photogrammetrisch zu bestimmen. Die Montage der Messspitze 11 hingegen kann später erfolgen, insbesondere erst nach dem Einbau des elektrischen Großantriebs 1 in das Schiff bzw. das U-Boot.
  • Auch zwischen dem Fußpunkt 9 und dem Drucklager 7 (und damit indirekt dem Montageort) ist ein Zwischenelement 17 angeordnet. Auch hier ist wieder die Verbindung des Fußpunkts 9 mit dem Zwischenelement 17 lösbar. Die Verbindung des Zwischenelements 17 mit dem Drucklager 7 kann lösbar oder unlösbar sein. Das Zwischenelement 17 kann beispielsweise als magnetische Haltevorrichtung ausgebildet sein, die auf den Drucklager 7 befestigt wird.
  • Ebenso wie bei der lösbaren Befestigung der Messspitze 11 mit dem Zwischenelement 14 zum elektrischen Großantrieb 1 hin weisen auch der Fußpunkt 9 und das Zwischenelement 17 zum Drucklager 7 hin zusammenwirkende Positionierelemente auf. Mittels dieser Positionierelemente sind der Fußpunkt 9 und das Zwischenelement 17 beim miteinander Verbinden mit der gleichen Genauigkeit relativ zueinander positionierbar wie die Messspitze 11 und das Zwischenelement 14 zum Statorgehäuse 2 hin.
  • Auch auf dem Zwischenelement 17 sind Messpunkte 18 angeordnet. Ebenso wie bei dem Zwischenelement 14 ist somit auch die Lage des Zwischenelements 17 relativ zum elektrischen Großantrieb photogrammetrisch bestimmbar.
  • Gemäß 4 sind auf dem elektrischen Großantrieb 1 sechs Messpunkte 15 angeordnet, auf den Zwischenelementen 14, 17 jeweils vier Messpunkte 15, 18. Dies sind mehr Messpunkte 15, 16, 18, als zur photogrammetrischen Bestimmung der räumlichen Lage der Zwischenelemente 14, 17 minimal erforderlich sind. Denn minimal sind nur je zwei oder drei Messpunkte 15, 16, 18 erforderlich.
  • Mittels der bisher beschriebenen Messanordnung ist nur das statische langfristige Setzungsverhalten der Lagerungselemente 8 erfassbar. Um auch das dynamische Verhalten des Schiffsantriebs 1 möglichst vollständig erfassen zu können, sind gemäß 4 weitere Sensoren 19 und zusätzliche Sensoren 19' vorhanden.
  • Mittels der weiteren Sensoren 19 sind – vorzugsweise synchron mit den Messarmsensoren 10' – folgende Größen erfassbar und der Speichereinrichtung 13 zuführbar:
    • – Die Umgebungstemperatur.
    • – Die Drehrichtung und die Drehzahl der Läuferwelle 3 relativ zum Statorgehäuse 2.
    • – Der dem Schiffsantrieb 1 zugeführte Strom. Denn dieser Wert kann anhand einer vorab ermittelbaren Kennlinie in ein – gegebenenfalls drehzahlabhängiges – Drehmoment umgerechnet werden, das vom Schiffsantrieb 1 abgegeben wird.
    • – Die Trimm- und Kränglage des Montageorts (= des U-Boots). Die Trimmlage entspricht dabei der Verkippung des U-Boots um seine Querachse, die Krängung der Verdrehung des U-Boots um seine Längsachse.
    • – Die Radialverschiebung der Läuferwelle 3 in beiden Motorlagern 4 (in jeweils zwei Richtungen) sowie die Axialverschiebung der Läuferwelle 3 in mindestens einem der Motorlager 4.
  • Mittels der zusätzlichen Sensoren 19' (siehe 1) sind die Radialverschiebung der Antriebswelle 6 (vorzugsweise in zwei Richtungen) und die Axialverschiebung der Antriebswelle 6 erfassbar und der Speichereinrichtung 13 zuführbar. Auch hier erfolgt die Erfassung vorzugsweise synchron zur Erfassung der Messarmsignale.
  • Die Sensoren 19, 19', die zur Erfassung der oben stehend beschriebenen Größen erforderlich sind, sind alle im Handel er hältlich. Nähere Ausführungen zu den Sensoren 19, 19' sind daher nicht erforderlich.
  • Wie obenstehend bereits erwähnt, erfolgt auf dem Prüfstand – siehe 2 – eine Kurzzeitmessung über wenige Tage, z. B. zwei bis vier Tage. Im Dauerbetrieb hingegen erfolgt eine Langzeitmessung über Monate oder Jahre. Um die gleiche Speichereinrichtung 13 (und vor allem das gleiche Erfassungsprogramm) verwenden zu können, ist der Speichereinrichtung 13 von einem Bediener 20 ein Zeitraum vorgebbar, während dessen die Messarmsignale und auch die weiteren Signale zu erfassen und aufzuzeichnen sind. Der Speichereinrichtung 13 ist vom Bediener 20 ferner ein Zeittakt vorgebbar, in dem die Messarmsignale und auch die weiteren Signale zu erfassen und aufzuzeichnen sind. Beide Parameter sind somit nach Bedarf vorgebbar und insbesondere aufeinander abstimmbar. Insbesondere der Zeittakt ist dabei für jedes zu erfassende Signal einzeln vorgebbar. Denn beispielsweise die Drehzahl, die Schwimmlage und die Umgebungstemperatur ändern sich in aller Regel nur langsam. Die Erfassung der Messarmsignale und des Drehmoments hingegen sollte öfter erfolgen können, z. B. mit bis zu 60 Hz.
  • Mittels der erfassten Signale sind Modelle für das statische und dynamische Verhalten des elektrischen Großantriebs 1 und auch für das Setzungsverhalten der Lagerungselemente 8 ermittelbar und/oder verifizierbar. Die Modellbildung bzw. -verifizierung als solche liegt aber nicht mehr im Rahmen der vorliegenden Erfindung. Diese beschränkt sich vielmehr auf die Erfassung der zu Grunde liegenden Signale als solche. Es sei aber erwähnt, dass in die Modellbildung unter anderem auch das Gesamtgewicht und der Schwerpunkt des elektrischen Großantriebs 1 sowie das Gewicht und der Schwerpunkt der Läuferwelle 3 eingehen.

Claims (16)

  1. Messanordnung zum Erfassen einer Bewegung (dx, dy, dz, dα, dβ, dγ) eines an einem Montageort befestigten elektrischen Großantriebs (1) mit einem Statorgehäuse (2) und einer im Statorgehäuse (2) gelagerten Läuferwelle (3), die zumindest einseitig aus dem Statorgehäuse (2) herausragt, insbesondere eines Schiffsmotors (1), z. B. eines U-Bootmotors (1), relativ zum Montageort, mit einem Messarm (10) und einer Speichereinrichtung (13), – wobei der Messarm (10) einen Fußpunkt (9) und eine Messspitze (11) aufweist, die über mehrere, gelenkig miteinander verbundene Glieder (12) miteinander verbunden sind, – wobei von Messarmsensoren (10') Signale erfassbar und an die Speichereinrichtung (13) übermittelbar sind, die sowohl translatorische als auch rotatorische Bewegungen der Messspitze (11) relativ zum Fußpunkt (9) in jeweils drei Freiheitsgraden (dx, dy, dz; dα, dβ, dγ) beschreiben, – wobei die Signale von der Speichereinrichtung (13) aufzeichenbar sind, – wobei der Fußpunkt (9) mit dem Montageort und die Messspitze (11) mit dem elektrischen Großantrieb (1) starr verbunden sind.
  2. Messanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messspitze (11) mit der Läuferwelle (3), insbesondere mit einer mittig auf der Läuferwelle (3) angeordneten Zentrierbohrung, verbunden ist.
  3. Messanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messspitze (11) mit dem Statorgehäuse (2) verbunden ist.
  4. Messanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messspitze (11) auf der Seite mit dem Statorgehäuse (2) verbunden ist, an der die Läuferwelle (3) aus dem Statorgehäuse (2) herausragt.
  5. Messanordnung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Messspitze (11) und dem elektrischen Großantrieb (1) ein erstes Zwischenelement (14) angeordnet ist, dass die Messspitze (11) mit dem ersten Zwischenelement (14) lösbar verbunden ist und dass die Messspitze (11) und das erste Zwischenelement (14) zusammenwirkende Positionierelemente aufweisen, mittels derer die Messspitze (11) und das erste Zwischenelement (14) beim miteinander Verbinden translatorisch auf 10 μm oder genauer und rotatorisch auf 0,1° oder genauer relativ zueinander positionierbar sind.
  6. Messanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem elektrischen Großantrieb (1) und dem ersten Zwischenelement (14) Messpunkte (15, 16) angeordnet sind, mittels derer die räumliche Lage des ersten Zwischenelements (14) auf dem elektrischen Großantrieb (1) photogrammetrisch bestimmbar ist.
  7. Messanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem elektrischen Großantrieb (1) und/oder auf dem ersten Zwischenelement (14) mehr Messpunkte (15, 16) angeordnet sind, als zur photogrammetrischen Bestimmung der räumlichen Lage minimal erforderlich sind.
  8. Messanordnung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Fußpunkt (9) und dem Montageort ein zweites Zwischenelement (17) angeordnet ist, dass der Fußpunkt (9) mit dem zweiten Zwischenelement (17) lösbar verbunden ist und dass der Fußpunkt (9) und das zweite Zwischenelement (17) zusammenwirkende Positionierelemente aufweisen, mittels derer der Fußpunkt (9) und das zweite Zwischenelement (17) beim miteinander Verbinden translatorisch auf 10 μm oder genauer und rotatorisch auf 0,1° oder genauer relativ zueinander positionierbar sind.
  9. Messanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem elektrischen Großantrieb (1) und dem zweiten Zwischenelement (17) Messpunkte (15, 18) angeordnet sind, mittels derer die räumliche Lage des zweiten Zwischenelements (17) relativ zum elektrischen Großantrieb (1) photogrammetrisch bestimmbar ist.
  10. Messanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem elektrischen Großantrieb (1) und/oder auf dem zweiten Zwischenelement (17) mehr Messpunkte (15, 18) angeordnet sind, als zur photogrammetrischen Bestimmung der räumlichen Lage minimal erforderlich sind.
  11. Messanordnung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messarmsignale von den Messarmsensoren (10') synchron erfassbar sind.
  12. Messanordnung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie weitere Sensoren (19) aufweist, mittels derer weitere Signale erfassbar und an die Speichereinrichtung (13) übermittelbar sind, die mindestens eine der nachfolgenden Größen beschreiben: – die Umgebungstemperatur am Montageort, – die Drehzahl und/oder die Drehrichtung der Läuferwelle (3) relativ zum Statorgehäuse (2), – das vom elektrischen Großantrieb (1) abgegebene Drehmoment, – die Trimm- und/oder die Kränglage des Montageorts und – die Radial- und/oder die Axiallage der Läuferwelle (3) relativ zum Statorgehäuse (2).
  13. Messanordnung nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Signale synchron zu den Messarmsignalen erfassbar sind.
  14. Messanordnung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Läuferwelle (3) über eine Kupplung (5) mit einer Antriebswelle (6) verbunden ist, dass die Antriebswelle (6) in mindestens einem Lager (7) gelagert ist und dass die Messanordnung zusätzliche Sensoren (19') aufweist, mittels derer zusätzliche Signale erfassbar und an die Speichereinrichtung (13) übermittelbar sind, die die Radial- und/oder die Axiallage der Antriebswelle (6) relativ zum Lager (7) beschreiben.
  15. Messanordnung nach Anspruch 11 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlichen Signale synchron zu den Messarmsignalen erfassbar sind.
  16. Messanordnung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Speichereinrichtung (13) von einem Bediener (20) ein Zeitraum, während dessen die Messarmsignale, gegebenenfalls auch die weiteren Signale, zu erfassen und aufzuzeichnen sind, und/oder ein Zeittakt, in dem die Messarmsignale, gegebenenfalls auch die weiteren Signale, zu erfassen und aufzuzeichnen sind, – vorzugsweise einzeln – vorgebbar ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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GB2008287A (en) * 1977-11-21 1979-05-31 Fmc Corp Apparatus for sensing the position of an articulated arm
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