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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Impulsaufladung
wenigstens eines Zylinders einer Brennkraftmaschine, insbesondere
in einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
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Aus
der
DE 37 37 824 A1 ist
ein derartiges Verfahren bekannt, wobei die Brennkraftmaschine, deren
Zylinder aufgeladen werden sollen, eine den jeweiligen Zylinder
mit Frischgas versorgende Zuführungsleitung
aufweist, die an ihrem Austrittsende wenigstens ein Einlaßventil
aufweist und stromauf des Einlaßventils
ein Zusatzventil enthält.
Das Zusatzventil kann während
eines Einlaßhubs
eines im jeweiligen Zylinder bewegten Kolbens bei geöffnetem
Einlaßventil
die Zuführungsleitung
einmal so schließen und
anschließend
wieder öffnen,
dass sich- in der Zuführungsleitung
eine Frischgasdruckwelle ausbildet, die in den Zylinder eintritt.
Das Zusatzventil kann dann die Zuführungsleitung erneut schließen, bevor die
Frischgasdruckwelle wieder aus dem Zylinder austritt. Dementsprechend
herrscht im Zylinder ein erhöhter
Druck, was dann zu einem erhöhten
Befüllungsgrad
führt,
wenn das Einlaßventil
bei geschlossenem Zusatzventil schließt und den von der Frischgasdruckwelle
im Zylinder erzeugten, erhöhten Druck
im Zylinder einschließt.
Da ein derartiger Befüllungsvorgang
oder Beladungsvorgang des Zylinders mit Druckimpulsen bzw. Unterdruckimpulsen
arbeitet, wird eine derartige Befüllung oder Aufladung auch als
Impulsaufladung bezeichnet.
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Ein
weiteres Verfahren zur Impulsaufladung bei einer Brennkraftmaschine
ist beispielsweise aus der
EP
1 031 712 A2 bekannt.
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Für eine effiziente
Impulsaufladung ist es von entscheidender Bedeutung, dass mit dem
Zusatzventil sehr kurze Schaltzeiten realisierbar sind, denn die
in den Zylinder eintretende Frischgasdruckwelle wird im Zylinder
an den Zylinderwänden
sowie am Kolben reflektiert. Damit die reflektierte Frischgasdruckwelle
nicht (vollständig)
wieder aus dem Zylinder austritt und dadurch den erwünschten
Druckanstieg im Zylinder wieder reduziert, muss die Zuführungsleitung
in bestimmten Betriebspunkten relativ kurz nach dem die Frischgasdruckwelle
auslösenden Öffnen des
Zusatzventils wieder geschlossen werden. Das Öffnen und Schließen der
Zuführungsleitung
muss dabei innerhalb der Öffnungszeit
des Einlaßventils
durchgeführt
werden, so dass – je
nach Drehzahl der Brennkraftmaschine – extrem kurze Schaltzeiten
erforderlich sein können.
Der apparative Aufwand zur Realisierung derart kurzer Schaltzeiten für das Zusatzventil
ist jedoch enorm.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
ein Verfahren der eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform
anzugeben, die insbesondere die Effektivität der Impulsaufladung erhöht und/oder
den apparativen Aufwand zur Erzielung der Impulsaufladung reduziert.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
den Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Zuführungsleitung
nach dem Eintritt der Frischgasdruckwelle in den Zylinder nicht
mit dem Zusatzventil, sondern mit dem Einlaßventil zu schließen. Da üblicherweise
zwischen dem Zusatzventil und dem Einlaßventil keine mechanische Zwangskopplung
vorliegt, kann die Zeit zwischen dem Öffnen des Zusatzventils und
dem Schließen
des Einlaßventils
extrem kurz gewählt
werden, insbesondere kürzer
als eine Schaltzeit, die das Zusatzventil nach dem Öffnen zum
erneuten Schließen benötigt. Die
Erfindung ermöglicht
es somit, den Zeitpunkt zum Öffnen
des Zusatzventils bezüglich
des Einlaßhubs
relativ spät
zu wählen,
wodurch die Amplitude der Frischgasdruckwelle vergrößert werden kann.
Vorteilhaft ist außerdem,
dass durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise
die Frischgasdruckwelle nahezu vollständig im Zylinder eingeschlossen werden
kann, da das Einlaßventil
am Austrittsende der Zuführungsleitung
angeordnet ist. Im Unterschied zu den eingangs genannten bekannten
Verfahren führt
dies zu einem größeren Druck
im Zylinder, da sich bei den bekannten Ver fahren die reflektierte
Frischgasdruckwelle in der Zuführungsleitung zumindest
wieder bis zum Zusatzventil ausbreiten kann, das stromauf des Einlaßventils
angeordnet ist. Dementsprechend vergrößert sich das mit der Frischgasdruckwelle
befüllte
Volumen, was den Gesamtdruck in diesem Volumen, also auch im Zylinder
reduziert.
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Sofern
keine Zwangskopplung zwischen der Kolbenstellung und der Betätigung des
Einlaßventils vorliegt,
beispielsweise bei einer elektronisch gesteuerten, elektromagnetischen
oder hydraulischen Ventilbetätigung,
kann grundsätzlich
der Schließzeitpunkt
des Einlaßventils
in Abhängigkeit
des Öffnungszeitpunkts
des Zusatzventils gewählt
werden, derart, dass das Schließen
des Einlaßventils
die durch das Öffnen
des Zusatzventils erzeugte Frischgasdruckwelle im Zylinder einschließt. Bei
Brennkraftmaschinen, deren Einlaßventile mit der Kolbenbewegung
im Zylinder zwangsgekoppelt sind, beispielsweise bei einer mechanisch
zwangsbetätigten Nockenwellensteuerung,
ist eine Ausführungsform zweckmäßig, bei
der ein Öffnungszeitpunkt
zum Öffnen
des Zusatzventils in Abhängigkeit
eines durch den aktuellen Betriebszustand der Brennkraftmaschine
vorgegebenen Schließzeitpunkts
des Einlaßventils
so gewählt
wird, dass die Frischgasdruckwelle noch in den Zylinder eintreten,
aber durch das Schließen
des Einlaßventils
nicht mehr aus dem Zylinder austreten kann. Bei dieser Ausführungsform
paßt somit
die Steuerung des Zusatzventils die Betätigung des Zusatzventils zur
Erzeugung der Frischgasdruckwelle an den aktuellen Betriebszustand
der Brennkraftmaschine bzw. an die aktuellen Schließzeiten
des Einlaßventils
an.
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Das
Einlaßventil
kommt für
einen ordnungsgemäßen Ladungswechselbetrieb
für den
Zylinder mit Öffnungs-
und Schließzeiten
aus, die im Vergleich zu den erforderlichen Schaltzeiten des Zusatzventils relativ
lang sind. Damit das erfindungsgemäße Verfahren mit einer herkömmlichen,
also vergleichsweise langsamen Steuerung für das Einlaßventil besser arbeiten kann,
ist es zweckmäßig, einen Öffnungszeitpunkt
zum Öffnen
des Zusatzventils so zu wählen,
dass die Frischgasdruckwelle während
einer Schließbewegung
des Einlaßventils
in den Zylinder eintritt. Hierbei wird die Erkenntnis genutzt, dass
die Frischgasdruckwelle zum Befüllen
des Zylinders nicht den gesamten Strömungsquerschnitt im Bereich
des Einlaßventils
benötigt.
Dementsprechend kann mit dem vergleichsweise langsam arbeitenden Einlaßventil
am Ende seiner Schließbewegung
die Zuführungsleitung
rechtzeitig geschlossen werden.
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Bei
einer Weiterbildung werden diese Überlegungen noch dazu ausgenutzt,
dass das Öffnen des
Zusatzventils zum Erzeugen der Frischgasdruckwelle während einer
Schließbewegung
des Einlaßventils
erfolgt.
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Von
besonderem Interesse ist eine Ausführungsform, bei welcher bei
einem Kaltstart der Brennkraftmaschine das Zusatzventil geschlossen
wird, bevor das Einlaßventil öffnet und
erst in einer Endphase des Einlaßhubs wieder geöffnet wird, bevor das
Einlaßventil
schließt.
Durch diese Vorgehensweise wird vor dem Öffnen des Zusatzventils ein
vergleichsweise großer
Unterdruck im Zylinder erzeugt. Beim Öffnen des Zusatzventils wird
dadurch ein entsprechend großer
Unterdruckimpuls erzeugt, der als Reaktion einen entsprechend großen Druckimpuls auslöst, der
zu einer Frischgasdruckwelle mit besonders großer Amplitude führt. Die
komplette Zylinderbefüllung
erfolgt dann unmittelbar vor dem Schließen des Einlaßventils.
Dabei haben thermodynamische Effekte zur Folge, dass sich das in
der Druckwelle transportierte Frischgas erwärmt. Diese Wärme führt dazu,
dass sich ein die Zylinder enthaltender Motorblock schneller erwärmen kann.
Die Warmlaufphase der Brennkraftmaschine kann somit durch eine gezielte
Ansteuerung des Zusatzventils verkürzt werden.
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Besonders
günstig
für eine
erhöhte
Wärmeübertragung
an den Zylinder durch die Frischgasdruckwelle ist eine Ausführungsform,
bei welcher das Zusatzventil erst im unteren Totpunkt des Kolbens geöffnet wird.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche
oder ähnliche
Bauteile beziehen.
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Es
zeigen, jeweils schematisch,
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1a bis 1i prinzipielle Schnittansichten durch
einen Zylinder einer Brennkraftmaschine bei verschiedenen Kurbelwellenwinkeln,
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2a bis 2i Ansichten wie in 1, jedoch bei einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens.
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Entsprechend
den 1a bis 1i und 2a bis 2i enthält eine
hier nur symbolisch dargestellte Brennkraftmaschine 1 die
insbesondere in einem Kraftfahrzeug angeordnet sein kann, wenigstens
einen, üblicherweise
jedoch mehrere Zylinder 2, in denen jeweils ein Kolben 3 hubverstellbar
gelagert ist. Der Kolben 3 ist dabei über eine Pleuelstange 4 mit einer
Kurbelwelle 5 antriebsverbunden.
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Jedem
Zylinder 2 ist wenigstens ein Einlaßventil 6 sowie ein
Auslaßventil 7 zugeordnet,
um die Ladungswechselvorgänge
des Zylinders 2 zu steuern. Das Auslaßventil 7 ist an einem
Eintrittsende 8 einer Abführleitung 9 angeordnet,
die Verbren nungsabgase aus dem Zylinder 2 abführt. Im
Unterschied dazu ist das Einlaßventil 6 an
einem Austrittsende 10 einer Zuführungsleitung 11 angeordnet,
die dem Zylinder 2 Frischgas zuführt. In dieser Zuführungsleitung 11 ist
stromauf des Einlaßventils 6 ein
Zusatzventil 12 angeordnet, das grundsätzlich einen beliebigen Aufbau
besitzen kann, jedoch so ausgebildet ist, dass es die Zuführungsleitung 11 öffnen und
schließen
kann. Bei den hier gezeigten Ausführungsformen ist die Zuführungsleitung 11 mit
ihrem Eintrittsende 13 an einen Frischgasverteiler 14 angeschlossen.
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In
den 1 und 2 ist α der Kurbelwellenwinkel, kurz
KW; OT bezeichnet den oberen Totpunkt des Kolbens 3 und
UT bezeichnet den unteren Totpunkt des Kolbens 3.
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Zur
Durchführung
einer Impulsaufladung des jeweiligen Zylinders 2 wird das
Zusatzventil 12 wenigstens einmal so betätigt, dass
die Zuführungsleitung 11 während eines
Einlaßhubs
des Kolbens 3 bei geöffnetem
Einlaßventil 6 geschlossen
ist. Durch die Bewegung des Kolbens 3 während seines Einlaßhubs, wird
dabei das Volumen im Zylinder 2 vergrößert, so dass im Zylinder 2 und
in der Zuführungsleitung 11 stromab
des Zusatzventils 12 ein Unterdruck entsteht. Durch anschließendes rasches Öffnen des Zusatzventils 12 wird
eine Frischgasdruckwelle erzeugt, die vom Frischgasverteiler 14 kommend
in die Zuführungsleitung 11 einläuft, sich
darin ausbreitet und an deren Austrittsende 10 in den Zylinder 2 eintritt.
Im Zylinder 2 wird diese Frischgasdruckwelle an den Zylinderwänden und
am Kolbenboden reflektiert, so dass die Frischgas druckwelle wieder
durch das Austrittsende 10 aus dem Zylinder 2 austreten
und in die Zuführungsleitung 11 zurückströmen will.
Das Eintreten der Frischgasdruckwelle in den Zylinder 2 erhöht im Zylinder 2 den
Druck und somit den Befüllungsgrad.
Die reflektierte, austretende Frischgasdruckwelle würde dementsprechend
den Befüllungsgrad
und den Druck im Zylinder 2 wieder reduzieren. Um dies
zu verhindern, wird bei der Impulsaufladung die Zuführungsleitung 11 geschlossen,
bevor die Frischgasdruckwelle wieder aus dem Zylinder 2 (vollständig) austreten
kann. Das bedeutet, dass die Frischgasdruckwelle mehr oder weniger
im Zylinder 2 eingeschlossen wird. Bei der Erfindung wird
das Schließen
der Zuführungsleitung 11 dadurch
erzeugt, dass das Einlaßventil 6 schließt. Diese
Maßnahme ermöglicht es
insbesondere, zwischen dem Öffnen und
dem Schließen
der Zuführungsleitung 11 eine extrem
kurze Schaltzeit zu realisieren.
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Im
folgenden wird anhand der 1a bis 1i eine spezielle Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
näher erläutert, die
zweckmäßigerweise
bei einem Kaltstart der Brennkraftmaschine 1 zur Anwendung
kommen kann. Unter einem Kaltstart wird üblicherweise die Inbetriebnahme
der Brennkraftmaschine 1 zu einem Zeitpunkt verstanden,
zu dem wenigstens eine Komponente der Brennkraftmaschine 1,
z.B. Schmieröl,
Kolben 3, und ein die Zylinder 2 enthaltender
Motorblock, eine Temperatur besitzt, die unterhalb einer gewünschten
Betriebstemperatur liegt. Ein Kaltstart tritt daher üblicherweise
nach einem längeren
Stillstand der Brennkraftmaschine 1 auf. Es besteht das
Bedürfnis,
die Kalt startphase der Brennkraftmaschine 1 möglichst kurz
zu halten, um den während
des Kaltstarts erhöhten
Verschleiß zu
reduzieren, wodurch die Brennkraftmaschine 1 eine erhöhte Lebensdauer
erhält.
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1a zeigt einen Austreibhub
des Kolbens 3, in dem dieser die Verbrennungsabgase des
vorausgehenden Verbrennungsprozesses aus dem Zylinder 2 austreibt.
Die Position des Kolbens 3 wird dabei durch den Kurbelwellenwinkel α charakterisiert und
beträgt
hier exemplarisch –30° KW oder
+690° KW.
Entsprechend einem Pfeil 15 öffnet das Einlaßventil 6 z.B.
bereits bei dieser Kolbenstellung. Unter „Öffnen" wird hierbei im wesentlichen der Zustand verstanden,
zu dem das Einlaßventil 6 von
seinem Ventilsitz abhebt und somit die Zuführungsleitung 11 nicht
mehr (vollständig)
schließt.
Da die Öffnungsbewegung
des Einlaßventils 6,
insbesondere bei einem nockenwellengesteuerten Ventiltrieb, vergleichsweise
langsam abläuft,
steht beim Öffnen
des Einlaßventils 6 nicht
sofort der gesamte Strömungsquerschnitt
zur Verfügung,
sondern nimmt entsprechend der Öffnungsbewegung
zu.
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Im
Zustand gemäß 1a ist das Zusatzventil 12 geschlossen,
d.h. auch die Zuführungsleitung 11 ist
geschlossen. Am Ende des Austreibhubs ist das Auslaßventil 7 noch
geöffnet.
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Da
im Zustand gemäß 1a das Zusatzventil 12 bereits
oder noch geschlossen ist, kann in der Endphase des Austreibhubs 16 kein
oder nur sehr wenig Verbrennungsabgas in die Zuführungsleitung 11 eintreten,
obwohl das Einlaßventil 6 bereits geöffnet ist.
Diese Maßnahme
reduziert somit eine interne Abgasrückführung.
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Im
Zustand gemäß 1b hat der Kolben 3 einen
oberen Totpunkt OT erreicht. Das Zusatzventil 12 und somit
die Zuführungsleitung 11 sind
geschlossen, während
Einlaßventil 6 und
Auslaßventil 7 noch geöffnet sind.
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Im
oberen Totpunkt OT endet der Austreibhhub und der Einlaßhub des
Kolbens 3 beginnt. Einlaßhub und Austreibhub sind in
den Figuren durch Pfeile symbolisiert, nämlich der Austreibhub durch
einen Pfeil 16 und der Einlaßhub durch einen Pfeil 17.
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Im
Zustand gemäß 1c wird das Auslaßventil 7 beispielsweise
bei einem Kurbelwellenwinkel α von
90° KW geschlossen,
was durch einen Pfeil 18 angedeutet ist. Entsprechend zum „Öffnen" wird hier unter „Schließen" ein Zustand verstanden,
bei dem das jeweilige Ventil in den zugehörigen Sitz einfährt, also
ein Zustand, der dem Ende einer Schließbewegung, des jeweiligen Ventils
entspricht.
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Während des
Einlaßhubs
vergrößert sich
gemäß den 1c bis 1d das Volumen im Zylinder 2. Da
die Zuführungsleitung 11 durch
das geschlossene Zusatzventil 12 geschlossen ist, baut
sich im Zylinder 2 und in der Zuführungsleitung 11 stromab
des Zusatzventils 12 ein entsprechender Unterdruck auf.
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Im
Zustand gemäß 1f wird nun das Zusatzventil 12 geöffnet, wodurch
eine Frischgasdruckwelle generiert wird, die durch die geöffnete Zuführungsleitung 11 in
den Zylinder 2 eintreten kann und dort zu einem Druckanstieg
und letztlich zu einer Befüllung
mit einem relativ hohen Befüllungsgrad
führt. Zweckmäßig wird
das Öffnen
des Zusatzventils 12 in eine Endphase des Einlaßhubs gelegt,
um die Amplitude der Frischgasdruckwelle zu vergrößern. Bei der
hier gezeigten Ausführungsform
erfolgt das Öffnen
des Zusatzventils 12 am Ende des Einlaßhubs, also am unteren Totpunkt
UT des Kolbens 3.
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Um
die Frischgasdruckwelle nun im Zylinder 2 einzusperren,
wird die Zuführungsleitung 11 wieder geschlossen,
was erfindungsgemäß durch
das Schließen
des Einlaßventils 6 erreicht
wird. In 1g ist das
Schließen
des Einlaßventils 6 durch
einen Pfeil 19 symbolisiert. Wie bereits weiter oben erläutert, umschreibt
der Begriff „Schließen" das Ende der Schließbewegung
des Einlaßventils 6.
Sofern das Einlaßventil, 6 im
Vergleich zum Zusatzventil 12 nur relativ langsam schaltet,
ist es zweckmäßig, einen Öffnungszeitpunkt
zum Öffnen
des Zusatzventils 12 (1f)
so zu wählen,
dass die Frischgasdruckwelle während
der Schließbewegung
des Einlaßventils 6 in den
Zylinder 2 eintritt. Insbesondere kann der Öffnungszeitpunkt
des Zusatzventils auch so gewählt werden,
dass das Öffnen
des Zusatzventils 12 während
der Schließbewegung
des Einlaßventils 6 erfolgt.
Auch bei diesen Varianten können
sehr hohe Füllungsgrade
für den
Zylinder 2 erreicht werden, da es sich bei der Impulsaufladung
um einen hoch dynamischen Vorgang handelt. Vorausgesetzt wird dabei allerdings,
dass das Zusatzventil 12 hinreichend schnell geöffnet werden
kann.
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Wie
aus 1g hervorgeht, erfolgt
das Schließen
des Einlaßventils 6 zu
einem Zeitpunkt, zu dem das Zusatzventil 12 noch nicht
geschlossen ist. Das Schließen
des Zusatzventils 12 erfolgt in 1h somit eindeutig nach dem Schließen des
Einlaßventils 6.
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Der
untere Totpunkt UT des Kolbens 3 kennzeichnet den Zustand
gemäß 1f, also das Ende des Einlaßhubs 17 einerseits
und den Anfang eines Kompressionshubs andererseits, der mit Pfeilen 20 symbolisiert
ist. Das Öffnen
und Schließen
des Zusatzventils 12 ist in den 1 und 2 durch
entsprechende Pfeile symbolisiert, nämlich das Öffnen durch einen Pfeil 21 und
das Schließen
durch einen Pfeil 22.
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Die 1g bis 1i zeigen unterschiedliche Zustände während des
Kompressionshubs 20.
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Für die in
den 1a bis 1i beschriebene spezielle
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist wesentlich, dass das Zusatzventil 12 sehr früh, insbesondere
noch vor dem Öffnen
des Einlaßventils 6 geschlossen
wird. Desweiteren ist wesentlich, dass das Zusatzventil 12 bei
geöffnetem Einlaßventil 6 erst
spät geöffnet wird,
insbesondere im unteren Totpunkt UT des Kolbens 3. Wichtig
ist ebenfalls, dass der Zylinder 2 nur mit einer einzigen Frischgasdruckwelle
am En de des Einlaßhubs
gefüllt wird.
Thermodynamische Effekte führen
bei dieser Ausführungsform
dazu, dass sich das von der Frischgasdruckwelle in den Zylinder 2 eingebrachte
Frischgas erwärmt.
Diese Wärme
steht dem Verbrennungsprozeß zusätzlich zur
Verfügung,
wodurch die Wärmeabgabe
an den Motorblock und den Kolben 3 erhöht werden kann. Daraus ergibt
sich eine Verbesserung der Gemischaufbereitung und somit eine Emissionsverbesserung.
Bei Dieselmotoren kann außerdem
das Verdichtungsverhältnis
reduziert werden, da die Kaltstartfähigkeit durch die zusätzliche
Wärme verbessert
ist. Insgesamt läßt sich
auch die Kaltstartphase der Brennkraftmaschine 1 verkürzen.
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Es
ist klar, dass bei anderen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine 1 das
erfindungsgemäße Verfahren
dann entsprechend modifiziert werden kann. Insbesondere kann die
Aufladung des Zylinders 2 mit zwei oder mehr Frischgasdruckwellen
erfolgen, von denen die letzte wieder durch das Schließen des
Einlaßventils 6 im
Zylinder 2 eingeschlossen werden, kann. Die vorausgehenden
Druckgaswellen werden dabei durch entsprechendes Öffnen und Schließen des
Zusatzventils 12 generiert und an einem (vollständigen)
Austreten aus dem Zylinder 2 gehindert.
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Die 2a bis 2i zeigen eine andere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei dem die Aufladung des Zylinders 2 in einem ersten Abschnitt
des Einlaßhubs 17 konventionell
erfolgt und in einem zweiten Abschnitt des Ein laßhubs 17 durch eine
Impulsaufladung mittels einer Frischgasdruckwelle verstärkt wird.
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Im
Zustand gemäß 2a ist zur Reduzierung der
internen Abgasrückführung das
Zusatzventil 12 geschlossen, während das Einlaßventil 6 bereits öffnet und
das Auslaßventil 7 noch
nicht geschlossen ist. Am Ende des Austriebhubs 16, also
im oberen Totpunkt OT des Kolbens 3, öffnet dann das Zusatzventil 12 (2b). Anschließend erfolgt
der übliche Einlaßhub 17,
während
dem das Auslaßventil 7 geschlossen
wird (2c) und in üblicher
Weise Frischgas über
die Zuführungsleitung 11 in
den Zylinder 2 angesaugt wird. In einer Endphase des Einlaßhubs 17,
hier bei einem Kurbelwellenwinkel α von 120° KW (2d) wird das Zusatzventil 12 geschlossen,
wodurch im Zylinder 2 wieder ein Unterdruck erzeugt wird.
Das spätere
oder nachfolgende Öffnen des
Zusatzventils 12 gemäß 2e erzeugt dann die gewünschte Frischgasdruckwelle
zur Impulsaufladung des Zylinders 2. Um die im Zylinder 2 erzeugte Druckerhöhung einzuschließen, schließt das Einlaßventil 6 gemäß 2g, während das Zusatzventil 12 noch
geöffnet
ist. Das Schließen
des Zusatzventils 12 erfolgt somit nach dem Schließen des
Einlaßventils 6 und
insbesondere vor dem erneuten Öffnen
des Einlaßventils 6.
Beispielsweise kann das Zusatzventil 12 schon kurz nach
dem Einlaßventil 6 geschlossen werden
(2h).
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Die
in den 1 und 2 angegebenen Kurbenwellenwinkel α sind exemplarisch
angegeben und dargestellt, wobei sie nicht zwangsläufig tatsächliche
Verhältnisse
repräsentieren
müssen.