DE10308799A1 - Gassensor und Verfahren zur Detektion von Kohlenwasserstoffen, insbesondere im Abgas von Kraftfahrzeugen - Google Patents

Gassensor und Verfahren zur Detektion von Kohlenwasserstoffen, insbesondere im Abgas von Kraftfahrzeugen Download PDF

Info

Publication number
DE10308799A1
DE10308799A1 DE2003108799 DE10308799A DE10308799A1 DE 10308799 A1 DE10308799 A1 DE 10308799A1 DE 2003108799 DE2003108799 DE 2003108799 DE 10308799 A DE10308799 A DE 10308799A DE 10308799 A1 DE10308799 A1 DE 10308799A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas sensor
gas
layer
functional layer
promoter layer
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE2003108799
Other languages
English (en)
Inventor
Thomas Birkhofer
Alexander Jerger
Aleksandar Dr. Knezevic
Ralf Prof. Moos
Ralf MÜLLER
Carsten Dr.Rer.Nat. Plog
Frank Dipl.-Ing. Rettig (FH)
Ulrich Prof. Dr. Simon
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mercedes Benz Group AG
Original Assignee
DaimlerChrysler AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DaimlerChrysler AG filed Critical DaimlerChrysler AG
Priority to DE2003108799 priority Critical patent/DE10308799A1/de
Publication of DE10308799A1 publication Critical patent/DE10308799A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N27/00Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means
    • G01N27/02Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance
    • G01N27/04Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance by investigating resistance
    • G01N27/12Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance by investigating resistance of a solid body in dependence upon absorption of a fluid; of a solid body in dependence upon reaction with a fluid, for detecting components in the fluid
    • G01N27/125Composition of the body, e.g. the composition of its sensitive layer

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Materials By The Use Of Fluid Adsorption Or Reactions (AREA)

Abstract

Es wird ein Gassensor, insbesondere zur Ermittlung eines Kohlenwasserstoffgehalts in einem Verbrennungsabgas, vorgeschlagen. Der Gassensor weist ein keramisches Substrat (1), ein auf dem Substrat aufgebrachtes passives elektrisches Transducer-Bauelement und eine im Bereich des Transducer-Bauelements aufgebrachte, vom Messgas erreichbare gassensitive Funktionsschicht (2), welche ein anorganisches Polymer enthält, auf. Erfindungsgemäß weist der Gassensor zusätzlich eine in Berührkontakt mit der Funktionsschicht (2) stehende Promotorschicht auf, welche ein Oxid eines Nebengruppenelements enthält. DOLLAR A Es wird ferner ein Verfahren zur Detektion von Kohlenwasserstoffen mit dem erfindungsgemäßen Gassensor vorgeschlagen, bei welchem mit dem Transducer-Bauelement eine durch Kohlenwasserstoffe beeinflussbare elektrische Eigenschaft der Funktionsschicht (2) gemessen wird. DOLLAR A Der erfindungsgemäße Gassensor und das erfindungsgemäße Verfahren sind insbesondere zur Messung des Kohlenwasserstoffgehalts im Abgas von Verbrennungsmotoren geeignet.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Gassensor mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Detektion von Kohlenwasserstoffen in einem Gas, insbesondere im Abgas von Kraftfahrzeugen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 10.
  • In der Europäischen Patentanmeldung EP 0 426 989 A1 ist ein Gassensor beschrieben, welcher aus einem Transducer und einer vom Messgas erreichbaren Funktionsschicht besteht. Die Funktionsschicht wirkt dabei als chemisch sensitive Schicht. Wechselwirkungen der zu erfassenden Gaskomponente mit der Funktionsschicht bewirken eine Änderung ihrer Dielektrizitätskonstante, was durch den als Kondensator wirkenden Transducer erfasst wird, indem die Änderung der Kapazität der Anordnung gemessen wird. Der als Kondensator ausgebildete Transducer wirkt demnach als Signalwandler für die von der zu erfassenden Gaskomponente bewirkten chemischen Veränderung der Funktionsschicht. Gemäß der EP 0 426 989 kann diese als poröser Zeolith ausgeführt sein. Der gesamte Sensor kann in Planartechnik ausgeführt sein.
  • Eine Unzulänglichkeit dieser Art von Sensoren besteht in ihrer relativ hohen Querempfindlichkeit gegenüber anderen Gaskomponenten und in ihrer meist zu geringen Empfindlichkeit. Die Querempfindlichkeit ist besonders störend, wenn der Sensor in wechselnder Atmosphäre eingesetzt wird, wie dies bei einem Einsatz in Kraftfahrzeugabgasen der Fall ist.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Gassensor mit verbesserter Sensitivität und Querempfindlichkeit und ein verbessertes Verfahren zur Detektion von Kohlenwasserstoffen anzugeben.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Gassensor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
  • Der erfindungsgemäße Gassensor ist dadurch gekennzeichnet, dass er eine in Berührkontakt mit der Funktionsschicht stehende Promotorschicht aufweist, welche ein Oxid eines Nebengruppenelements enthält. Als Nebengruppenelemente werden hier die Elemente der Gruppen IB bis VIIIB des Langperiodensystems verstanden. Die vorteilhaften Wirkung dieser Oxide beruht maßgeblich auf dem leicht stattfindenden Wertigkeitswechsel dieser Elemente, der wiederum in einer elektronischen Wechselbeziehung mit dem Material der Funktionsschicht steht.
  • Vorzugsweise besteht die Promotorschicht vollständig oder nahezu vollständig aus diesem Oxid. Das Oxid verstärkt in vorteilhafter Weise die Empfindlichkeit des Gassensors und bewirkt gleichzeitig, dass dieser eine verringerte Querempfindlichkeit aufweist. Diese Vorteile kommen in besonderem Maße zum Tragen, wenn Oxid und Funktionsschicht speziell auf die zu messende Gaskomponente abgestimmt sind und den Messbedingungen optimal angepasst sind. Vorzugsweise ist der Sensor in Planartechnik aufgebaut und in diesem Fall auf ein zumindest an der Oberfläche elektrisch isolierend wirkendes Substrat, beispielsweise aus einem keramischen Material, aufgebracht. Dadurch kann in vorteilhafter Weise das als Promotor hinsichtlich des Messeffekts wirkende Oxid als Schicht eingesetzt werden und ein großflächiger Kontakt mit der Funktionsschicht hergestellt werden. Durch Strukturierung mittels Photolithographie oder Siebdrucktechnik kann eine optimal Formgebung des Transducers, der Funktionsschicht und der Promotorschicht erreicht werden.
  • Die Funktionsschicht besteht vorzugsweise vollständig oder nahezu vollständig aus einem anorganischen Polymer, wie beispielsweise einem zeolithischen Aluminosilikat. Als Transducer, d.h. als Signalwandler wird ein passives Bauelement eingesetzt. Durch entsprechende Formgebung, beispielsweise durch Siebdruck oder Photolithographie, kann dieses als Widerstand, Spule oder als Kondensator ausgeführt werden.
  • Der erfindungsgemäße Gassensor ist besonders geeignet zur Detektion von Kohlenwasserstoffen in Verbrennungsabgasen, beispielsweise einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs.
  • Unter Detektion soll hier sowohl die Möglichkeit einer qualitativen Erfassung als auch die gleichzeitige oder alternative Möglichkeit einer quantitativen Messung der Kohlenwasserstoffkonzentration verstanden werden. Dies geschieht vorzugsweise durch Auswertung des Transducer-Signals, beispielsweise durch Vergleich der Messwerte mit Schwellenwerten oder durch Vergleich der Messwerte mit einer zur Verfügung gestellten Kennlinie.
  • In Ausgestaltung der Erfindung ist das Transducer-Bauelement als eine als Kondensator wirkende Interdigitalstruktur ausgeführt. Bei dieser Ausführungsform greifen flächige, kammartig ausgeführte Elektroden ineinander, wodurch eine hohe Kondensatorplattenfläche verwirklicht werden kann.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Promotorschicht auf der Funktionsschicht aufgebracht. Dies kann in vorteilhafter Weise, beispielsweise durch einen Vakuumprozess wie Aufdampfen oder Sputtern, als einer der letzten Schritte bei der Fertigung des Gassensors ausgeführt werden.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung enthält die Promotorschicht eines oder mehrere Oxide der Elemente aus der Gruppe V, Cr, Mo, W, Mn, Fe, Co, Ni, Cu. Mit diesen Oxiden lässt sich eine besonders effektive Verstärkung des Messeffektes erzielen.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung enthält die Promotorschicht ein Oxid, welches wenigstens bei der Arbeitstemperatur des Sensors halbleitend, insbesondere p-leitend ist. Insbesondere zusammen mit Funktionsmaterialien welche acide Zentren aufweisen, wird eine besonders verstärkte Wechselwirkung und damit ein Sensor mit besonders hoher Empfindlichkeit erhalten.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung enthält die Promotorschicht ein Mischoxid oder eine Mischung von Oxiden. Als Mischoxid werden hier insbesondere Mischoxide aus der Gruppe der Perowskite eingesetzt.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung enthält die Funktionsschicht ein Aluminosilikat. Vorzugsweise kommen Silicate mit Schicht- oder Bandstruktur oder Gerüstsilikate zum Einsatz.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung enthält die Funktionsschicht einen Zeolith, wie einen Mordenit, einen Y-Zeolith oder einen ZSM-5-Zeolith. Insbesondere kann es sich dabei um ionenausgetauschte Zeolithe handeln. Besonders vorteilhaft ist ein Ionenaustausch mit Edelmetallen der Platingruppe, wodurch zusätzlich eine katalytische Wirkung des Zeolith erzielt wird. Der Zeolith kann, wie auch ein andersartiges anorganisches Polymer, mit Edelmetall dotiert sein. Ferner lässt sich bei Verwendung eines Zeolith die Acidität, beispielsweise über den Si/Al-Modul, besonders einfach einstellen. Besonders bevorzugt sind Zeolithe mit einem vergleichsweise kleinen Si/Al-Modul von weniger als 100.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass mit dem Transducer-Bauelement eine durch Kohlenwasserstoffe beeinflussbare elektrische Eigenschaft der Funktionsschicht gemessen wird. Bei einem als Spule ausgeführten Transducer werden vorzugsweise die Permeabilität bzw. darauf beruhende Messgrößen wie die Induktivität erfasst. Bei einem als Kondensator wirksamen Transducer werden vorzugsweise die Dielektrizitätskonstante bzw. darauf beruhende Messgrößen wie die Kapazität oder der Verlustwinkel erfasst.
  • In Ausgestaltung des Verfahrens wird der Realteil und/oder der Imaginärteil der komplexen Impedanz gemessen. Hierzu kann beispielsweise in einem Frequenzbereich besonders guter Empfindlichkeit eine Ortskurve aufgenommen werden und mit einer Bezugs-Ortskurve verglichen werden. Induktive oder kapazitive Änderungen der Funktionsschicht auf Grund einer Wechselwirkung mit der zu messenden Gaskomponente können so besonders zuverlässig erfasst werden.
  • In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Messung bei wenigstens einer vorgebbaren Frequenz durchgeführt. Die Messfrequenz wird vorzugsweise je nach Messproblem anhand vorheriger Kalibrier- oder Eichmessungen ausgewählt. Somit kann auf sich verändernde Messbedingungen reagiert werden. Gegebenenfalls können mehrere Gaskomponenten bei verschiedenen Messfrequenzen nahezu gleichzeitig detektiert und/oder gemessen werden.
  • In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Messung im Bereich 0 bis 10 MHz vorgenommen. In diesem Frequenzbereich wird eine vergleichsweise hohe Empfindlichkeit erreicht, insbesondere wenn als Funktionsschicht ein Zeolith vom Y-Typ verwendet wird.
  • In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Messung im Bereich 0 bis 1 kHz vorgenommen. Im Frequenzbereich 20 Hz bis 1 kHz wird insbesondere bei der Detektion von Kohlenwasserstoffen ein besonders großer Messeffekt erhalten.
  • In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird durch die Messung ein dem summarischen Gehalt an Kohlenwasserstoffen im Messgas entsprechender Kohlenwasserstoffgehalt ermittelt. Dies reicht in vielen Fällen, insbesondere auf dem Gebiet der Abgasanalyse aus, um beispielsweise anhand des Kohlenwasserstoffgehalts Aussagen über die Wirkung eines Katalysators treffen.
  • In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird durch die Messung ein dem Gehalt einer Gruppe von Kohlenwasserstoffen im Messgas entsprechender Kohlenwasserstoffgehalt ermittelt. Dies gelingt insbesondere durch die geeignete Wahl der Funktionsschicht. So kann mit Zeolithen mit geeigneter Gerüst- bzw. Porenstruktur beispielsweise eine besonders hohe Selektivität für aromatische Kohlenwasserstoffe oder für die Gruppe der kurzkettigen Alkane erzielt werden.
  • In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird durch die Messung ein Gehalt eines spezifischen Kohlenwasserstoffs im Messgas ermittelt. Durch geeignete Wahl vorzugsweise eines neolithischen Funktionsmaterials kann z.B. eine besonders hohe Selektivität für Methan, Benzol oder einen anderen Kohlenwasserstoff erreicht werden. Für Methan kommt vor allem ein Zeolith mit einer besonders kleinen Käfigstruktur in Frage.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen und zugehörigen Beispielen näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 eine in drei Ansichten schematisch dargestellte Grundstruktur des erfindungsgemäßen Gassensors,
  • 2 eine Ortskurve einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gassensors bei Exposition mit kohlenwasserstoffhaltigem und kohlenwasserstofffreiem Messgas,
  • 3 eine Ortskurve einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gassensors bei Exposition mit kohlenwasserstoffhaltigem und kohlenwasserstofffreiem Messgas,
  • 4 eine Ortskurve einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gassensors bei Exposition mit kohlenwasserstoffhaltigem und kohlenwasserstofffreiem Messgas,
  • 5 ein Diagramm zur Darstellung der Empfindlichkeit des erfindungsgemäßen Gassensors gegenüber Kohlenwasserstoffen,
  • 6 ein Diagramm zur Darstellung der Querempfindlichkeit des erfindungsgemäßen Gassensors gegenüber typischen Verbrennungsabgaskomponenten,
  • 7 eine Ortskurve einer vierten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gassensors bei Exposition mit kohlenwasserstoffhaltigem und kohlenwasserstofffreiem Messgas.
  • Nachfolgend wird zunächst eine bevorzugte Ausführungsform einer als Basis für einen erfindungsgemäßen Gassensor dienenden Grundstruktur anhand der 1 erläutert. In 1 ist diese Grundstruktur in drei verschiedenen Ansichten schematisch dargestellt. Die erfindungsgemäße Promotorschicht ist dabei nicht in der Darstellung enthalten. Auf diese wird weiter unten, insbesondere in den Ausführungsbeispielen detailliert eingegangen. Der Gassensor ist in Planartechnik ausgeführt, wobei auf einer Oberseite 11 eines elektrisch isolierenden Substrats 1 eine an die speziellen Messanforderungen angepasste Elektrodenstruktur 3 und auf einer Substratunterseite 12 eine Heizeinrichtung 8, 9, 10 aufgebracht ist. Im Bereich der Elektrodenstruktur 3 ist auf der Substratoberseite 11 eine chemisch sensitive Funktionsschicht 2 aufgebracht.
  • Als Substrat wird hier ein mechanischer Träger verstanden, der vorzugsweise als ebene Platte ausgeführt ist. Als Substratmaterial eignet sich jedes Material, das unter den Messbedingungen beständig ist und gegenüber den aufgebrachten Strukturen elektrisch isolierend ist oder isolierend ausgeführt werden kann. Geeignet sind Silizium oder Aluminium mit einer isolierenden Oxidschicht. Bevorzugt werden jedoch keramische Materialien oder Quarz eingesetzt.
  • Obwohl prinzipiell andere Elektrodenstrukturen, wie beispielsweise eine als elektrischer Widerstand oder als Spule wirksame Struktur möglich ist, ist die Elektrodenstruktur wie in 1 dargestellt vorzugsweise als Interdigital-Kondensatorstruktur 3 (IDK-Struktur) ausgeführt. Diese ist vorzugsweise an einem Substratende, der Sensorspitze angebracht. Zuleitungen 4, 5 führen zu den am anderen Substratende vorgesehenen Anschlüssen 6, 7. Durch die IDK-Struktur 3 wird ein als Kondensator wirksames Bauteil gebildet, welches als Transducer, d.h. als Signalwandler, für die in der Funktionsschicht 2 stattfindenden chemisch-physikalischen Veränderungen wirkt, welche durch die Einwirkung des Messgases verursacht werden.
  • Als Funktionsschicht 2 kann prinzipiell jedes unter Messbedingungen stabile Material eingesetzt werden, sofern es durch Wechselwirkung mit der zu erfassenden Messgaskomponente eine vom Transducer erfassbare Veränderung erfährt. Geeignet hierfür sind anorganische Polymere, wie Struktursilikate. Beson ders bevorzugt sind Zeolithe, welche auf Grund ihrer Porenstruktur eine spezifische Selektivität im Hinblick auf die zu erfassende Gaskomponente aufweisen können und dahingehend ausgewählt werden. Die Selektivität kann durch Ionenaustausch, beispielsweise mit Edelmetallen, noch verbessert werden. Eine Dotierung, vorzugsweise mit Edelmetallen kann ebenfalls vorgenommen werden. Ionenaustausch und/oder Dotierung können auch zur Verbesserung der Empfindlichkeit vorgenommen werden.
  • Die auf der Substratunterseite 12 angeordnete Heizeinrichtung 8, 9, 10 ist vorzugsweise durch eine Widerstandsstruktur 8 in Mäanderform mit entsprechenden Kontakten 9, 10 realisiert und ebenfalls an der Sensorspitze angebracht. Die Formgebung kann hierbei im Hinblick auf die Temperaturverteilung und die Arbeitstemperatur auf der Substratoberseite 11 im Bereich der Sensorspitze optimiert werden. Vorzugsweise wird eine Temperaturregelung mit integriert. Dadurch wird eine gleichmäßige Arbeitstemperatur im Bereich der Funktionsschicht 2 von beispielsweise 500°C gewährleistet.
  • Die Herstellung des Gassensors erfolgt vorzugsweise in Dünnschichttechnik und/oder Dickschichttechnik. Nachfolgend wird ein typischer Herstellungsgang erläutert. In einem Vakuumprozess wird auf ein Quarz- oder Aluminiumoxidsubstrat 1 zunächst eine dünne Haftvermittlerschicht und darauf eine Schicht aus einem gut leitenden Metall für die Leiterstruktur 3, 4, 5, 6, 7 aufgebracht. Als Haftvermittler dient vorzugsweise Chrom oder Chrom-Nickel. Als Leitermaterial wird bevorzugt Gold eingesetzt. Anschließend wird die Struktur des Transducers, z.B. als IDK-Struktur 3 mit Anschlüssen 4, 5, 6, 7, in einem lithographischen Prozess hergestellt. Vor oder nach dem Strukturierungsprozess kann die Goldschicht galvanisch verstärkt werden. Auf analoge Weise wird die Heizeinrichtung 8, 9, 10 auf der Substratunterseite 12 hergestellt. Anschließend wird mittels Siebdruck eine geeignete Zeolithfunktionsschicht 2 aufgebracht, welche bei mehreren hundert Grad Celsius einige Stunden eingebrannt wird.
  • Die auf diese Weise hergestellte, in der 1 dargestellte Grundstruktur dient als Basis für den erfindungsgemäßen Gassensor und ist als solche bereits bedingt zur Messung von Gaskomponenten geeignet. Hierzu wird vorzugsweise der Realteil und/oder der Imaginärteil der komplexen Impedanz der Anordnung gemessen, der sich bei der Exposition der Funktionsschicht mit der zu messenden Gaskomponente ändert. Die Messung erfolgt hierbei vorzugsweise in einem Frequenzbereich zwischen 20 Hz und 1 Mhz. Allerdings sind bei der in 1 dargestellten Basisform des Gassensors insbesondere bei der Messung der Kohlenwasserstoffkonzentration in Verbrennungsabgasen störende Querempfindlichkeiten zu anderen Abgaskomponenten, wie Wasser und Wasserstoff sowie eine mangelnde Sensitivität vorhanden. Dadurch ist dessen Einsetzbarkeit stark einschränkt.
  • Erfindungsgemäß wird der Gassensor nach der in 1 dargestellten Grundform dadurch verbessert, dass zusätzlich eine Promotorschicht zur Verfügung gestellt wird, welche in Berührkontakt mit der Funktionsschicht steht. Die Promotorschicht ist im Bereich der IDK-Struktur 3 auf oder unter der Funktionsschicht 2 erzeugt oder aufgebracht, wie nachfolgend näher erläutert ist. Sie kann auf der Oberfläche der IDK-Struktur 3 vorhanden und damit sowohl mit der Goldschicht der IDK-Struktur 3 als auch mit der Funktionsschicht 2 in Kontakt sein oder auf der Funktionsschicht 2 aufgebracht sein. Die Promotorschicht enthält erfindungsgemäß ein Oxid eines Nebengruppenelements. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gassensensors und deren Eigenschaften näher erläutert.
  • Ausführungsbeispiel 1:
  • Ausgangspunkt bildet die Basisform eines Gassensors gemäß 1 und dem oben geschilderten Fertigungsprozess. Die Breite und der Abstand der Interdigitalelektroden beträgt jeweils etwa 20 μm. Als Haftvermittlerschicht dient eine Chromschicht mit etwa 25 nm Dicke. Die Goldschichtdicke beträgt ca. 200 nm. Das Substratmaterial ist Quarz, die Funktionsschicht wird durch einen platinausgetauschten Y-Zeolith gebildet. Durch einen ausgedehnten Temperprozess in oxidierender Atmosphäre bei über 500°C wird erreicht, dass das als Haftvermittler eingesetzte Chrom an die Oberfläche der Goldschicht diffundiert und dort eine geschlossene oder nahezu geschlossene Chromoxidschicht ausbildet, wodurch ein inniger und direkter Berührkontakt mit der Zeolithfunktionsschicht hergestellt wird. Die Schichtdicke der auf diese Weise im sensitiven Bereich des Sensors erzeugten Promotorschicht beträgt etwa 5 bis 10 nm. Durch Variation der Dicke der Haftvermittlerschicht, der Goldschichtdicke und des Temperprozesses lassen sich jedoch andere Schcihtdicken der Promotorschicht erzielen. Bevorzugt wird eine Schichtdicke im Bereich von 5 nm bis 1 μm.
  • In 2 ist der mit einem auf die geschilderte Weise angefertigten Gassensor erreichbare Messeffekt in Diagrammform dargestellt. In dem Diagramm sind zwei bei einer Arbeitstemperatur von 350°C an der Sensorspitze zwischen 20 Hz und 1 Mhz aufgenommene Ortskurven 21, 22 dargestellt, wobei der Verlauf der Frequenz durch den Pfeil f gekennzeichnet ist. Die Ortskurve 22 wurde bei Exposition des Gassensors mit einem Gasgemisch mit 250 ppm Kohlenwasserstoff, 5 % Wasser, 10 % Sauerstoff, Rest Stickstoff gemessen, während die Ortskurve 21 bei Exposition mit einem kohlenwasserstofffreien, jedoch sonst gleichen Gasgemisch gemessen wurde. Bei dem Kohlenwasserstoff handelte es sich um eine Mischung von Ethan, Ethen, Ethin und Propen zu gleichen Teilen, welche im folgenden abkürzend mit KW4 bezeichnet wird. In dem Diagramm ist auf der Abszisse der Realteil Zr und auf der Ordinate der negative Imaginärteil –Zi der komplexen Impedanz Z aufgetragen. Wie dem Diagramm zu entnehmen ist, wird insbesondere bei kleinen Frequenzen bei der Exposition des Sensors mit dem kohlenwasserstoffhaltigen Messgas eine vergleichsweise große Änderung der Impedanz Z gemessen.
  • Mit weiteren Gassensorvarianten mit anderen Zeolithtypen als Funktionsmaterial, anderen Edelmetallbeladungen und anderen Substratmaterialien werden prinzipiell ähnliche Ergebnisse erhalten, die zeigen, dass die Empfindlichkeit eines Gassensors mit der erfindungsgemäßen Oxid-Promotorschicht deutlich größer als bei einem analogen Gassensor ohne Oxid-Promotorschicht ist. Beispielsweise kann als Material für die Funktionsschicht ein Mordenit der H-Form oder ein Pt-ausgetauschter ZSM-5-Zeolith verwendet werden. Die Dicke der Funktionsschicht kann im Bereich zwischen wenigen μm bis zu einigen zehntel mm liegen.
  • Zur Ausbildung einer wirksam werdenden Chromoxid-Promotorschicht auf die geschilderte Weise durch Diffusion und anschließende bzw. gleichzeitige Oxidation sollten die Schichtdickenverhältnisse der Chrom-Haftvermittlerschicht und der Goldschicht geeignet gewählt werden. Beispielsweise werden mit einem Gassensor, bei welchem auf ein Aluminiumoxid-Substrat eine Chrom-Haftvermittlerschicht von 100 nm und eine Goldschicht von 400 nm Dicke bei sonst gleichem Herstellungsgang unter den gleichen Messbedingungen ähnliche Messergebnisse erzielt, auf deren Wiedergabe hier deshalb verzichtet werden kann. Zu bevorzugen sind Ausführungsformen mit einer Chrom-Haftvermittlerschicht mit einer Dicke von mehr als etwa 15 nm und einer Goldschicht mit einer Dicke von weniger als etwa 500 nm.
  • Die Ausbildung der Oxid-Promotorschicht ist selbstverständlich nicht auf die durch die Interdigitalstuktur vorgegebene Fläche beschränkt. Vielmehr kann bei der Strukturierung der Interdigitalstruktur die Haftvermittlerschicht ganzflächig oder teilweise erhalten bleiben. Durch den anschließenden Temperprozess erfolgt einerseits eine Diffusion des Haftvermittlermetalls an die Oberfläche der Leiterstrukur und eine Oxidation unter Bildung einer Oxid-Promotorschicht auf der Leiterstruktur. Andererseits wird die auf dem Substrat durch die Strukturierung der Goldleiterbahnen freigelegte Haftvermittlerschicht bei der Temperung ebenfalls oxidiert, wodurch sich auch in diesen Bereichen eine Oxid-Promotorschicht ausbildet. Der Berührkontakt mit der Zeolith-Funktionsschicht kann durch anschließende Beschichtung mit dem Zeolith hergestellt werden. Die Beschichtung kann jedoch auch vor dem erwähnten Temperprozess durchgeführt werden. Auch in diesem Fall bildet sich bei der Temperung eine Oxidpromotorschicht aus, da die Zeolith-Funktionsschicht eine gewisse Porosität aufweist, und damit die Haftvermittlerschicht vom umgebenden Gas erreichbar ist und oxidiert werden kann.
  • Ausführungsbeispiel 2:
  • Nachfolgend werden Eigenschaften eines Gassensors dargestellt, bei welchem im Unterschied zu dem Gassensor des Ausführungsbeispiels 1 eine Chrom-Haftvermittlerschichtdicke von etwa 100 nm und eine Goldschichtdicke von etwa 400 nm auf einem Aluminiumoxid-Substrat aufgebracht wurde. Der Gassensor weist außerdem eine zusätzlich aufgebrachte Chromoxid-Promotorschicht auf, welche im Fertigungsprozess vor dem Auftragen der Zeolith-Funktionsschicht aufgebracht wurde. Die Zeolith-Funktionsschicht ist direkt auf die Chromoxid-Promotorschicht aufgetragen und steht daher mit dieser in direktem Berührkontakt.
  • In 3 sind eine erste Ortskurve 31 (mit kohlenwasserstofffreiem Messgas) und eine zweite Orstkurve 32 (mit kohlenwasserstoffhaltigem Messgas), welche mit diesem Gassensor gemessen wurden, dargestellt. Die Messbedingungen und Diagrammbezeichnungen entsprechen dabei denen des im Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen Versuchs. Wie dem Diagramm entnommen werden kann, ist ausgehend von kleinen Frequenzen über einen weiten Frequenzbereich eine sehr starke Empfindlichkeit vorhanden. So tritt bei der niedrigsten Messfrequenz bei Exposition des Gassensors mit einem Messgas mit 250 ppm KW4 eine Änderung von etwa 450 kΩ des Realteils Zr und eine Änderung von etwa 700 kΩ des Imaginärteils Zi der komplexen Impedanz Z im Vergleich zu einer Exposition mit dem Kohlenwasserstofffreien Messgas auf.
  • Mit weiteren Gassensorvarianten mit anderen Zeolithtypen als Funktionsmaterial, anderen Edelmetallbeladungen und anderen Substratmaterialien werden prinzipiell ähnliche Ergebnisse erhalten. So kann bei einem direkten Aufbringen der Promotorschicht nach dem Aufbringen der Goldschicht und vor dem Auftragen der Funktionsschicht die Dicke der Promotorschicht in weiten Grenzen variiert werden. Bevorzugt sind Schichtdicken zwischen 10 nm und mehreren μm. Ferner kann bei der beschriebenen Herstellungsvariante die Goldschicht galvanisch verstärkt sein und so der Widerstand der Elektrodenstruktur verringert werden.
  • Dies verdeutlicht, dass mit einer zusätzlichen Oxid-Promotorschicht, auf welche die Funktionsschicht direkt aufgebracht wird, ein Gassensor mit hoher Empfindlichkeit dargestellt werden kann.
  • Ausführungsbeispiel 3:
  • Nachfolgend werden Eigenschaften eines in Dickschichttechnik hergestellten Gassensors dargestellt. Bei diesem Gassensor wurde im Unterschied zu den Gassensoren der Ausführungsbeispiele 1 und 2 eine Goldschicht in Dickschichttechnik auf ein Aluminiumoxid-Substrat aufgebracht und anschließend in einem lithographischen Prozess eine IDK-Elektrodenstruktur hergestellt. Darauf wurde, ebenfalls jeweils in Dickschichttechnik, eine Chromoxid-Promotorschicht und darauf wiederum eine Zeolith-Funktionsschicht aufgebracht. Wie nachfolgend gezeigt, wird auf die geschilderte Weise ebenfalls ein sehr selektiver und empfindlicher Gassensor erhalten, wobei es nahezu unerheblich ist, ob die Oxid-Promotorschicht durch eine zusammenhängende Schicht oder durch mehrere Teilflächen gebildet ist.
  • In 4 sind eine erste Ortskurve 41 (mit kohlenwasserstofffreiem Messgas) und eine zweite Ortskurve 42 (mit kohlenwasserstoffhaltigem Messgas), welche mit diesem Gassensor gemessen wurden, dargestellt. Die Messbedingungen und Diagrammbezeichnungen entsprechen dabei denen des im Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen Versuchs. Wie dem Diagramm entnommen werden kann, ist in einem weiten Frequenzbereich der Verlauf der Ortskurven 41, 42 sehr unterschiedlich und es ist daher eine sehr starke Empfindlichkeit vorhanden.
  • Das in 5 dargestellte Diagramm verdeutlicht die Empfindlichkeit des Gassensors gegenüber dem bereits genannten KW4-Kohlenwasserstoffgemisch. Die dem Basis-Messgas (10 % Sauerstoff, 5 % Wasser in Stickstoff) zugesetzte KW4-Menge wurde im zeitlichen Wechsel mit kohlenwasserstofffreiem Basis-Messgas stufenweise erhöht und die Impedanz bei einer festen Messfrequenz ermittelt. Die auf der Basis eines RC-Parallel-Ersatzschaltbildes berechnete Widerstandsänderung ΔR ist als Ordinatenwert in Abhängigkeit von der Messzeit aufgetragen. Wie dem Diagramm der 5 entnommen werden kann, tritt bereits bei einer Konzentration von 50 ppm KW4 eine nahezu 200 %-ige Widerstandsänderung auf.
  • Das in 6 dargestellte Diagramm verdeutlicht die geringe Querempfindlichkeit des Gassensors gegenüber Begleitgasen, wie sie typischerweise in Verbrennungsabgasen vorhanden sind. Der Gassensor wurde in zeitlichem Wechsel mit Basis-Messgas (10 % Sauerstoff, 5 % Wasser in Stickstoff; Bezeichnung: base-line) und mit dem um die im Diagramm angegebenen Zusätze angereicherten Basis-Messgas beaufschlagt und die sich ergebende relative Widerstandsänderung ΔR analog zur oben angegebenen Vorgehensweise aufgetragen. Wie dem Diagramm entnommen werden kann, liegt gegenüber den typischen Verbrennungsabgaskomponenten Kohlenmonoxid (CO), Wasser (H2O), Wasserstoff (H2) und Stickoxid (NO) nur eine sehr geringe Querempfindlichkeit vor.
  • Das Ausführungsbeispiel zeigt, dass auch bei vergleichsweise großen Schichtdicken im Bereich von mehreren μm bis etwa 100 μm für die Goldschicht bzw. die Promotorschicht ein Kohlenwasserstoffsensor mit hoher Empfindlichkeit und geringer Querempfindlichkeit resultiert. Ein Gassensor entsprechend dem genannten Ausführungsbeispiel 3, bei welchem die Promotorschicht nicht vorhanden ist, ist vergleichsweise unempfindlich und weist ferner eine hohe Querempfindlichkeit auf.
  • Ausführungsbeispiel 4:
  • Nachfolgend werden Eigenschaften eines Gassensors in der eingangs beschriebenen Basisform, jedoch mit einer direkt auf die Zeolith-Funktionsschicht aufgebrachten Chromoxid-Promotorschicht beschrieben.
  • In 7 sind eine erste Ortskurve 71 (mit kohlenwasserstofffreiem Messgas) und eine zweite Ortskurve 72 (mit kohlenwasserstoffhaltigem Messgas) dargestellt, welche mit diesem Gassensor gemessen wurden. Die Messbedingungen und Diagrammbezeichnungen entsprechen dabei denen des im Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen Versuchs. Wie dem Diagramm entnommen werden kann, ist ausgehend von kleinen Frequenzen über einen weiten Frequenzbereich eine große Empfindlichkeit vorhanden.
  • Mit diesem Beispiel kann zusätzlich gezeigt werden, dass die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Gassensors auch dann auftreten, wenn eine Wechselwirkung zwischen Promotorschicht und Elektrodenschicht gänzlich ausgeschlossen ist, da bei der hier beschriebenen Ausführungsform kein direkter Kontakt der Promotorschicht mit der Elektrodenschicht vorhanden ist. Die Dicke der auf der Funktionsschicht aufgebrachten Promotorschicht kann in breiten Grenzen variiert werden, jedoch sollte die Funktionsschicht gut erreichbar für das Messgas bleiben.
  • Die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Gassensors treten bei den verschiedensten Ausführungsformen, d.h. mit unterschiedlichsten Funktionsschichten, Promotorschichten, Dotierungen und Substraten auf. Die vorteilhaften Gassensoreigenschaften bei einem Berührkontakt der Funktionsschicht mit einer Promotorschicht eines Oxides eines Nebengruppenelementes treten außer bei der hier beschriebenen Kombination von Chromoxid und Platin-dotiertem Y-Zeolithen bei anderen Materialkombinationen auf. Es ist vorgesehen, andere halbleitende Metalloxide, insbesondere Übergangsmetalloxide, die vorzugsweise aber nicht zwingend bei Arbeitstemperatur p-leitend sind, verwendet werden. Es ist ferner vorgesehen auch Mehrfach-Metalloxide, beispielsweise vom Perowskit-Typ, oder Mischungen von Oxiden zu berücksichtigen, die dazu auch noch dotiert sein können. Als Zeolithe bieten sich grundsätzlich alle Typen von Zeolithen an. Bevorzugt werden Zeolithe vom Y-, USY-, ZSM-5-Typ oder Mordenite. Im Einsatzfall müssen Zeolithtyp, Dotierung und Kationengehalt dem verwendeten halbleitenden Metalloxid angepasst werden. Eine geringe Dotierung mit einem katalytisch aktiven Edelmetall im Bereich weniger Promille bis zu einigen Prozent ist vorteilhaft. Weiterhin sind Zeolithe mit kleinem Modul, z.B. zwischen 10 und 50, gegenüber Zeolithen mit großem Modul, z.B. über 500, zu bevorzugen. Auf die Beschreibung von Ergebnissen für die genannten weiteren Ausführungsformen wird aus praktischen Gründen verzichtet, es versteht sich jedoch, dass die Ausführung des erfindungsgemäßen Gassensensors nicht auf die vorstehend genannten Beispiele beschränkt ist.
  • Es versteht sich, dass die geometrischen Abmessungen der Transducerstruktur ebenfalls in vergleichsweise weiten Grenzen variiert werden können. Beispielsweise können die Stegbreite und die Abstände der IDK-Elektroden variiert werden, um einen besonders geeigneten Ausgangswert für die Kapazität einzustellen. Die Abmessungen für die Leiterbahnen und deren Abstände liegen vorzugsweise im Bereich zwischen einigen μm bis etwa 100 μm.
  • Es sei ergänzend noch darauf hingewiesen, dass sich ein solcher aus der erfindungsgemäßen Kombination eines Zeolithen mit einem Metalloxid aufgebauter Sensors einerseits zur Detektion von Kohlenwasserstoffen in der Umgebungsatmosphäre eingesetzt werden kann. Die Selektivität hinsichtlich einzelner Kohlenwasserstoffe oder Gruppen von Kohlenwasserstoffen kann gezielt beeinflusst werden, indem Zeolithe ausgewählt werden, deren innere Porenstruktur an den Kohlenwasserstoff angepasst ist. Andererseits kann ein solcher Sensor auch im Abgas eines Verbrennungsmotors eingesetzt werden, z.B. um über die Messung des Kohlenwasserstoffgehalts im Abgas bei einem Kaltstart das Anspringen eines im Abgasstrang angeordneten Katalysators oder das Nachlassen der Konvertierungsleistung eines Katalysators zu diagnostizieren.

Claims (17)

  1. Gassensor, insbesondere zur Detektion von Kohlenwasserstoffen in einem Verbrennungsabgas, umfassend – ein Substrat (1), – ein auf dem Substrat (1) aufgebrachtes passives elektrisches Transducer-Bauelement – und eine im Bereich des Transducer-Bauelements aufgebrachte, vom Messgas erreichbare gassensitive Funktionsschicht (2), welche ein anorganisches Polymer enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der Gassensor eine in Berührkontakt mit der Funktionsschicht stehende Promotorschicht aufweist, welche ein Oxid eines Nebengruppenelements enthält.
  2. Gassensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Transducer-Bauelement als eine als Kondensator wirkende planare Interdigitalstruktur (3) ausgeführt ist.
  3. Gassensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsschicht (2) auf der Promotorschicht aufgebracht ist.
  4. Gassensor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Promotorschicht auf der Funktionsschicht (2) aufgebracht ist.
  5. Gassensor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Promotorschicht eines oder mehrere Oxide der Elemente aus der Gruppe V, Cr, Mo, W, Mn, Fe, Co, Ni, Cu enthält.
  6. Gassensor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Promotorschicht ein Oxid enthält, welches wenigstens bei der Arbeitstemperatur des Sensors halbleitend, insbesondere p-leitend ist.
  7. Gassensor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Promotorschicht ein Mischoxid oder eine Mischung von Oxiden enthält.
  8. Gassensor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsschicht ein Aluminosilikat enthält.
  9. Gassensor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsschicht einen Zeolith enthält.
  10. Verfahren zur Detektion von Kohlenwasserstoffen in einem Gas, insbesondere im Abgas von Kraftfahrzeugen, bei welchem das Gas in Kontakt mit einem Gassensor nach einem der Ansprüche 1 bis 9 gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Transducer-Bauelement eine durch Kohlenwasserstoffe beeinflussbare elektrische Eigenschaft der Funktionsschicht (2) gemessen wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Realteil und/oder der Imaginärteil einer komplexen Impedanz gemessen wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung bei wenigstens einer vorgebbaren Frequenz durchgeführt wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung im Bereich 0 bis 10 MHz vorgenommen wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung im Bereich 0 bis 1 kHz vorgenommen wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem summarischen Gehalt an Kohlenwasserstoffen im Messgas entsprechender Kohlenwasserstoffgehalt ermittelt wird.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Gehalt einer Gruppe von Kohlenwasserstoffen im Messgas entsprechender Kohlenwasserstoffgehalt ermittelt wird.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehalt eines spezifischen Kohlenwasserstoffes im Messgas ermittelt wird.
DE2003108799 2003-02-27 2003-02-27 Gassensor und Verfahren zur Detektion von Kohlenwasserstoffen, insbesondere im Abgas von Kraftfahrzeugen Withdrawn DE10308799A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003108799 DE10308799A1 (de) 2003-02-27 2003-02-27 Gassensor und Verfahren zur Detektion von Kohlenwasserstoffen, insbesondere im Abgas von Kraftfahrzeugen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003108799 DE10308799A1 (de) 2003-02-27 2003-02-27 Gassensor und Verfahren zur Detektion von Kohlenwasserstoffen, insbesondere im Abgas von Kraftfahrzeugen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10308799A1 true DE10308799A1 (de) 2004-09-09

Family

ID=32842021

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2003108799 Withdrawn DE10308799A1 (de) 2003-02-27 2003-02-27 Gassensor und Verfahren zur Detektion von Kohlenwasserstoffen, insbesondere im Abgas von Kraftfahrzeugen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10308799A1 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2010130370A1 (de) * 2009-05-11 2010-11-18 Heraeus Sensor Technology Gmbh Fotolithographisch strukturierter dickschichtsensor
DE102017207710A1 (de) * 2017-05-08 2018-11-08 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Kalibrierverfahren, seine Anwendung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
US11333646B2 (en) * 2019-06-05 2022-05-17 General Electric Company Gas sensor system and method

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2010130370A1 (de) * 2009-05-11 2010-11-18 Heraeus Sensor Technology Gmbh Fotolithographisch strukturierter dickschichtsensor
US9068913B2 (en) 2009-05-11 2015-06-30 Heraeus Sensor Technology Gmbh Photolithographic structured thick layer sensor
DE102017207710A1 (de) * 2017-05-08 2018-11-08 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Kalibrierverfahren, seine Anwendung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
US11333646B2 (en) * 2019-06-05 2022-05-17 General Electric Company Gas sensor system and method

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1896838B1 (de) SENSOR UND BETRIEBSVERFAHREN ZUR DETEKTION VON RUß
DE4423289C1 (de) Gassensor für reduzierende oder oxidierende Gase
EP1623217A1 (de) Sensor zur detektion von teilchen
DE10011562A1 (de) Gassensor
EP0904533B1 (de) Sensor zur bestimmung der konzentration oxidierbarer bestandteile in einem gasgemisch
DE19549147C2 (de) Gassensor
DE102007059652A1 (de) Gassensor mit einer verbesserten Selektivität
WO1996001992A1 (de) Komplexe gasanalyse
WO1997047963A1 (de) Sensor zur bestimmung der konzentration oxidierbarer bestandteile in einem gasgemisch
WO2003006977A2 (de) Schichtverbund und mikromechanisches sensorelement, insbesondere gassensorelement, mit diesem schichtverbund
DE10031976C2 (de) Hochtemperaturstoffsensor
EP3822624B1 (de) Kapazitives sensorelement zur erfassung mindestens einer eigenschaft eines fluiden mediums in mindestens einem messraum und verfahren zur herstellung des sensorelements
DE69018471T2 (de) Selbsttragender dünnschichtsensor, verfahren zu seiner herstellung und anwendung in der gasdetektion und gaschromatographie.
DE19649366C2 (de) Mikrosensor zur Flüssigkeitsanalyse, insbesondere von Alkohol-Benzin-Gemischen
DE10308799A1 (de) Gassensor und Verfahren zur Detektion von Kohlenwasserstoffen, insbesondere im Abgas von Kraftfahrzeugen
DE19959925C2 (de) Verfahren zur Bestimmung von Gaskonzentrationen mit einem Dünnschicht-Halbleiter-Gassensor und Dünnschicht-Halbleiter-Gassensor
EP0645621A2 (de) Sensoranordnung
EP1471349A2 (de) Potentiometrische Sensoreinrichtung für pH-Wertmessung
DE4334410C3 (de) Dünnschicht-Gassensor
DE10219726A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines brückenartigen Halbleiter-Gassensors, sowie Halbleiter-Gassensor mit Brückenstruktur
DE102009011298A1 (de) Gassensor
DE10152608C2 (de) Resistiver Gassensor und Verwendung
DE10133997A1 (de) Gassensor und Verfahren zum Herstellen
DE10019010A1 (de) Verwendung von chemisch sensitiven Chalkogenen und Chalkogeniden zur Detektion von gas- und dampfförmigen Analyten in Gasen
WO2005033692A1 (de) Abgassensor und sensorbasiertes abgasreinigungsverfahren

Legal Events

Date Code Title Description
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE

8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE

8120 Willingness to grant licenses paragraph 23
8110 Request for examination paragraph 44
8130 Withdrawal