DE10308623B4 - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine - Google Patents
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Abstract
Formschließvorrichtung
für eine Spritzgießmaschine
mit einer ortsfesten Formaufspannplatte und einer bewegbaren Formaufspannplatte
sowie an einer Formaufspannplatte befestigten und Öffnungen
in der anderen Formaufspannplatte durchsetzenden Holmen, dadurch
gekennzeichnet, dass zumindest einer der Holme (5) an seinem freien
Ende mindestens ein Gewinde (5a, 5b) aufweist, wobei zumindest an
diesem freien Ende des einen Holmes (5) eine Antriebsmutter (8)
sowie eine weitere Mutter (6) zur Übertragung der Schließkraft angeordnet sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine mit einer ortsfesten Formaufspannplatte und einer bewegbaren Formaufspannplatte sowie an einer Formaufspannplatte befestigten und Öffnungen in der anderen Formaufspannplatte durchsetzenden Holmen.
- Derartige Spritzgießeinrichtungen werden üblicherweise als 2-Platten-Maschinen bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist aus der
DE 43 29 070 C2 bekannt. Hier sind die Holme an der bewegbaren Formaufspannplatte fixiert. Jeder Holm greift jeweils in eine an der ortsfesten Formaufspannplatte angeordnete Mutter ein. Gattungsgemäße Spritzgießeinrichtungen bzw. deren Formschließvorrichtungen weisen im allgemeinen einen Antrieb für den sogenannten Eilhub auf, bei dem die bewegbare und die ortsfeste Formaufspannplatte relativ zueinander und voneinander bewegt werden, wobei die von den Formaufspannplatten getragenen Formhälften geschlossen und geöffnet werden. Hat die Form den geschlossenen Zustand erreicht, wird die von den Holmen durchsetzte Formaufspannplatte mit den Holmen verriegelt, sodaß beispielsweise über Druckkissen der Schließdruck aufgebracht werden kann. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es in diesem Zusammenhang, eine platzsparende und einfache Lösung für den Eilhub sowie die Aufbringung der Schließkraft zu schaffen.
- Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zumindest einer der Holme an seinem freien Ende mindestens ein Gewinde aufweist, wobei zumindest an diesem freien Ende des einen Holmes eine Antriebsmutter sowie eine weitere Mutter zur Übertragung der Schließkraft angeordnet sind.
- Die direkt an zumindest einem Holm angeordnete Antriebsmutter erspart eine getrennte Eilhubspindel, wie sie beim Stand der Technik üblich ist. Die zusätzlich neben der Antriebsmutter vorgesehene weitere Mutter ermöglicht eine optimale Anpassung der Muttern an die ihnen gestellte Aufgabe. So ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Antriebsmutter als Kugelumlaufmutter ausgebildet ist, wogegen die Mutter zur Aufbringung der Schließkraft ein festes Gewinde, insbesondere Trapezgewinde, aufweist. Die Kugelumlaufmutter garantiert einen weitgehend reibungsfreien, raschen Eilhub, wogegen die Mutter mit dem festen Gewinde genügend Auflagefläche am Gewinde bietet, um die hohen Schließkräfte ohne Deformierung zu übertragen.
- Für eine einfache Bearbeitung des Holms ist es günstig, wenn die Antriebsmutter sowie die weitere Mutter zur Übertragung der Schließkraft in ein gemeinsames Gewinde am Holm eingreifen.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht vor, daß die Antriebsmutter im Zylindergehäuse eines Druckübersetzers drehbar gelagert ist. Durch diese Konstruktion kann die Antriebsmutter gleichzeitig zur Erzeugung der Schließkraft verwendet werden. Dabei ist es günstig wenn die Mutter zur Übertragung der Schließkraft am Kolben mindestens eines Druckkissens drehbar gelagert ist, das von der im Zylindergehäuse eines Druckübersetzers gelagerten Antriebsmutter mit Druck beaufschlagbar ist.
- Eine besondere Ausführungsvariante sieht vor, daß die Antriebsmutter sowie die Mutter zur Übertragung der Schließkraft kuppelbar sind, wodurch lediglich ein Antrieb vorgesehen werden muß. Es kann jedoch auch auf die Kupplungseinrichtung verzichtet werden, sofern für jede der Muttern ein eigener Antrieb vorgesehen wird.
- Günstig im Sinne einer symmetrischen Krafteinleitung ist es, wenn die Kombination aus Antriebsmutter und Mutter zur Übertragung der Schließkraft nicht nur an einem Holm, sondern an zwei diagonal zueinander angeordneten oder sogar allen Holmen vorgesehen ist.
- Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung. Dabei zeigt:
-
1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Formschließvorrichtung, -
2 eine Ansicht in Richtung der Holme eines ersten Ausführungsbeispieles, -
3 eine Ansicht in Richtung der Holme eines weiteren Ausführungsbeispieles, -
4 einen Detailschnitt durch die Gestaltungsvariante mit kuppelbaren Muttern in einer ersten Stellung, -
5 die Konstruktion gemäß4 in einer zweiten Stellung und -
6 die zu den4 und5 gehörige Ansicht in Richtung der Holme. - Die in
1 gezeigte erfindungsgemäße Spritzgießeinrichtung weist einen Rahmen1 auf, der die ortsfeste Formaufspannplatte2 trägt. Die bewegbare Formaufspannplatte3 ist auf Schienen4 am Rahmen1 gegenüber der ortsfesten Formaufspannplatte2 verfahrbar gelagert. An der ortsfesten Formaufspannplatte2 sind vier Holme5 befestigt, die Öffnungen in der bewegbaren Formaufspannplatte3 durchsetzen. - Bei der in
1 gezeigten Konstruktionsvariante weisen zwei der Holme5 lediglich eine Mutter6 zur Übertragung der Schließkraft auf. Die Muttern6 greifen dabei in die Gewinde5a der Holme5 ein. Bei den beiden anderen Holmen5 , die ebenfalls diagonal zueinander liegen, sind erfindungsgemäß eine Antriebsmutter8 sowie eine weitere Mutter6 zur Übertragung der Schließkraft vorgesehen. Die Mutter6 zur Übertragung der Schließkraft greift in ein Gewinde5a am Holm5 ein, wogegen die Antriebsmutter8 mit dem Gewinde5b in Eingriff steht. Die Gewinde5a und5b weisen gleiche Steigung auf, sodass es zu keinen Überschneidungen der Gewindegänge kommt. - Die Antriebsmutter
8 ist als Kugelumlaufmutter ausgebildet, wodurch die Bewegung der bewegbaren Formaufspannplatte3 gegenüber der ortsfesten Formaufspannplatte2 rasch und weitgehend reibungsfrei erfolgt. Während des Eilhubs zwischen bewegbarer Formaufspannplatte3 und ortsfester Formaufspannplatte2 , mit dem die (nicht gezeigte) Form geöffnet und geschlossen wird, laufen die Antriebsmutter8 sowie die Mutter6 synchron. Durch Ausnützung des vorhandenen Spiels ist es möglich, daß die Kraftübertragung der Schließ- und Öffnungsbewegung lediglich über die Antriebsmuttern8 erfolgt, wogegen die Muttern6 weitgehend kräfte- und daher reibungsfrei mitlaufen. - Wie in
2 gezeigt, erfolgt der Antrieb der Antriebsmuttern8 über einen Servomotor14 . Ein Riementrieb16 sorgt dabei für die Synchronisation der beiden diagonal zueinander angeordneten Antriebsmuttern8 . Der zweite Servomotor15 ist für den Antrieb der Muttern6 für die Übertragung der Schließkraft zuständig. Auch in diesem Fall ist ein Riementrieb vorgesehen, der das Bezugszeichen17 trägt und die Rotationsbewegung der Muttern6 synchronisiert. Die Abstimmung der Servomotoren14 und15 erfolgt über eine nicht gezeigte Steuerung oder Regelung. - Der Ablauf des Eilhubes sowie der Aufbringung der Schließkraft wird nun anhand der
1 näher erläutert. Während des Eilhubes laufen die Antriebsmuttern8 und die Muttern6 synchron, wobei die Kraftübertragung über die als Kugelumlaufmuttern ausgebildeten Antriebsmuttern8 erfolgt. Hat die Form den geschlossenen Zustand erreicht, wird der Antrieb15 für die Muttern6 abgestellt, was aufgrund der geringen Steigung des Gewindes5a zu einer automatischen Verriegelung der Muttern6 mit den Holmen5 führt. Werden die Antriebsmuttern8 über den Servomotor14 weiterhin in Rotation versetzt, so führt dies dazu, daß sich die Antriebsmuttern8 axial den Muttern6 nähern. Da die Antriebsmuttern8 im Gehäuse9 eines Druckübersetzers drehbar gelagert sind, führt diese Annäherung gleichzeitig zu einer Verschiebung des Gehäuses9 , bei dem die Druckräume10 verkleinert werden. Das verdrängte Druckmedium, beispielsweise Öl, wird über Leitungen12 in die Druckkissen11 des zugehörigen Holmes sowie in die Druckkissen13 eines benachbarten Holmes5 geleitet. Bei der Beaufschlagung der Druckkissen11 und13 heben die Kolben7 der Druckkissen11 und13 von der bewegbaren Formaufspannplatte3 ab und nehmen dabei die in den Kolben7 gelagerten Muttern6 zur Übertragung der Schließkraft mit. Die Muttern6 weisen ein festes Trapezgewinde auf und können dadurch die Schließkraft auf die Holme5 übertragen. Aufgrund der geringen Steigung der Gewinde5a unterbleibt bei der Aufbringung der Schließkraft eine Relativbewegung zwischen den Muttern6 und den Holmen5 , ohne daß der Servomotor15 und der Riementrieb17 eine Rotation der Muttern6 verhindern. - Bei dem in
3 gezeigten Ausführungsbeispiel sind im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel der1 und2 alle Holme5 sowohl mit einer Mutter6 zur Übertragung der Schließkraft wie auch einer Antriebsmutter8 versehen. Dies ändert jedoch nichts an der oben beschriebenen Arbeitsweise. - Stärker abweichend ist die in den
4 bis6 gezeigte Variante. Angetrieben sind bei dieser Variante lediglich die Antriebsmuttern8 , die an allen Holmen5 ebenso wie die Muttern6 zur Übertragung der Schließkraft vorgesehen sind. Der Antrieb erfolgt über einen Servomotor15 und einen zugehörigen Riementrieb17 . Um während des Eilhubes die Rotationsbewegung der Muttern zu koppeln, sind die Antriebsmuttern8 mit einer rohrartigen Verlängerung18 versehen, die ein Innengewinde aufweist. Korrespondierend zu diesem Innengewinde ist an den Holmen5 ein kurzer Abschnitt mit einem Außengewinde20 versehen. Zur Distanzierung der Muttern6 und8 sind Federzungen19 vorgesehen. Werden die Antriebsmuttern8 in Rotation versetzt, nehmen sie die Muttern6 mit. Erreicht die zwischen den Formaufspannplatten angeordnete Form ihren geschlossenen Zustand, steigen die zwischen den Holmen5 und den Muttern6 zur Übertragung der Schließkraft auftretenden Kräfte unmittelbar an, sodaß die Muttern6 aufgrund der auftretenden Reibung zum Stillstand kommen. Die weiterhin angetriebenen Antriebsmuttern8 überwinden die Federkraft der Federzungen19 und nähern sich axial den Muttern6 . Das Gewinde20 ist in der Steigung dem Gewinde5a angepaßt. Auf diese Weise kann sich nach Überwindung der Federkraft der Federzungen19 die jeweilige Antriebsmutter8 an die Mutter6 axial annähern. - Wie beim ersten Ausführungsbeispiel nehmen die Antriebsmuttern
8 bei ihrer axialen Bewegung das Gehäuse9 der Druckübertragungseinrichtung mit, wobei die Druckräume10 verkleinert werden. Über die Leitungen12 strömt das Druckmedium in die Druckkissen11 und hebt die Kolben7 gemeinsam mit den Muttern6 von der bewegbaren Formaufspannplatte3 ab. - In der umgekehrten Bewegungsrichtung beginnen sich zuerst die Antriebsmuttern
8 zu drehen, wodurch sich die Distanz zwischen den Muttern6 und den Antriebsmuttern8 wiederum vergrößert. Die Antriebsmuttern8 können sich axial so lange von den Muttern6 entfernen, bis die Gehäuse9 der Druckübertragungseinrichtungen an den Endmuttern21 anstehen. Sobald diese Position erreicht ist, schnappen auch die Federzungen19 in ihre Ausgangslage zurück. Über die Kopplung im Bereich des Gewindes20 werden nunmehr die Muttern6 während des öffnenden Eilhubes synchron mit den Antriebsmuttern8 gedreht.
Claims (14)
- Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine mit einer ortsfesten Formaufspannplatte und einer bewegbaren Formaufspannplatte sowie an einer Formaufspannplatte befestigten und Öffnungen in der anderen Formaufspannplatte durchsetzenden Holmen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Holme (
5 ) an seinem freien Ende mindestens ein Gewinde (5a ,5b ) aufweist, wobei zumindest an diesem freien Ende des einen Holmes (5 ) eine Antriebsmutter (8 ) sowie eine weitere Mutter (6 ) zur Übertragung der Schließkraft angeordnet sind. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmutter (
8 ) als Kugelumlaufmutter ausgebildet ist. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Mutter (
6 ) zur Übertragung der Schließkraft ein festes Gewinde, insbesondere Trapezgewinde, aufweist. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmutter (
8 ) sowie die weitere Mutter (6 ) zur Übertragung der Schließkraft in unterschiedliche Gewinde (5a ,5b ) am Holm (5 ) eingreifen. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmutter (
8 ) sowie die weitere Mutter (6 ) zur Übertragung der Schließkraft in ein gemeinsames Gewinde (5a ) am Holm (5 ) eingreifen. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmutter (
8 ) im Zylindergehäuse (9 ) eines Druckübersetzers drehbar gelagert ist. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mutter (
6 ) zur Übertragung der Schließkraft am Kolben (7 ) mindestens eines Druckkissens (11 ) zur Aufbringung der Schließkraft drehbar gelagert ist. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckkissen (
11 ) zur Aufbringung der Schließkraft von der Antriebsmutter (8 ) mit Druck beaufschlagbar ist. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmutter (
8 ) sowie die weitere Mutter (6 ) zur Aufbringung der Schließkraft jeweils einen eigenen Antrieb, insbesondere elektrischen Antrieb, aufweisen. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmutter (
8 ) sowie die weitere Mutter (6 ) zur Übertragung der Schließkraft kuppelbar sind. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass nur die Antriebsmutter (
8 ) einen vorzugsweise elektrischen Antrieb (15 ) aufweist. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwei diagonal zueinander angeordnete oder alle Holme (
5 ) an ihren freien Enden mindestens ein Gewinde (5a ,5b ) aufweisen, wobei an den beiden diagonal zueinander angeordneten oder allen Holmen (5 ) Antriebsmuttern (8 ) sowie weitere Muttern (6 ) zur Übertragung der Schließkraft angeordnet sind. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmuttern (
8 ) synchronisiert sind. - Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Synchronisation ein Riementrieb (
17 ) vorgesehen ist.
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