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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Erstellen einer standardisierten Zustandsanalyse von bei der
Herstellung einer Faserstoffbahn die Qualität der herzustellenden Faserstoffbahn
beeinflussenden Parametern und/oder Betriebszuständen.
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Die Erfindung betrifft weiterhin
eine Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn.
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Es ist bekannt, im Konstantteil und
in den Maschinenaggregaten einer Maschine, insbesondere einer Papier-
oder Kartonmaschine, zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, Untersuchungen und Messungen unabhängig voneinander
und zeitlich versetzt durchzuführen
und die relevanten Parameter und/oder Betriebszustände erfassen.
Dabei werden beispielsweise Auslegungs-Bilanzierungen, Druck-, Stoffdichte-,
Gasgehalts-, Schwingungs-, Transmissions-, Flächengewichts-, Stoffdichte-,
pH-Wert-, Retentions-, Retentionsmittel/Typ, Entschäumermenge/Typ,
Leitfähigkeits-,
kationische Bedarfs-, Zetapotenzial- und Mahlgradmessungen durchgeführt. Aufgrund
der unabhängig
voneinander und zeitlich versetzt durchgeführten Untersuchungen und Messungen
gab es bisher kein durchgängig
standardisiertes Untersuchungsprinzip (Auswertemethode), das eine vergleichbare
Erfassung und Aufbereitung aller erfassten Parameter und/oder Betriebszustände ermöglicht.
Aus diesem Grund gab es bisher keine einheitliche Datenbasis und
somit auch keine zuverlässige und
fundierte Beurteilung der erfassten und aufbereiteten Parameter
und/oder Betriebsstände.
In der Vergangenheit wurden vielmehr viele Einzelmessungen durchgeführt; ein
direkter Vergleich mit vorherigen Erfassungen beziehungsweise Erfassungen an
anderen Maschinen war nicht möglich.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine
umfassende Analyse-Methodik samt entsprechender Maschine darzustellen,
mittels derer Einflüsse
auf die Qualität
der gebildeten Faserstoffbahn aufgedeckt und bewertet werden können. Insbesondere
soll diese umfassende Analyse-Methodik dazu dienen, die Qualität der Faserstoffbahn
zu beurteilen, insbesondere Stabilität des Flächengewichtes in Maschinelaufrichtung
(MD) und in Maschinenquerrichtung (CD), Zustandsanalysen im Konstantteil
und Nassteil, beispielsweise Stoffauflauf oder Siebpartie, durchzuführen und
mögliche
Störungen
im Konstantteil und an der Maschine zu erfassen und zu bewerten,
die ursächlich
für Schwankungen
insbesondere des Flächengewichtslängs- und
-querprofils der gebildeten Faserstoffbahn verantwortlich sind.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch
gelöst,
dass die einzelnen Parameter und/oder Betriebszustände mittels
standardisierter Abläufe
erfasst und mittels standardisierter Auswertemethoden aufbereitet
werden und dass die aufbereiteten Parameter und/oder Betriebszustände in einer
Datenbank hinterlegt und mit den Parametern der herzustellenden
Faserstoffbahn, insbesondere Flächengewicht, korreliert
werden.
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Durch die erfindungsgemäße Analyse-Methodik
werden Parameter und/oder Betriebszustände für eine bestimmte Maschine bei
einem bestimmten Produktionszustand erfasst und aufbereitet. Durch die
Hinterlegung der aufbereiteten Parameter und/oder Betriebszustände in einer
Datenbank, die vorzugsweise früher
erfasste und aufbereitete Parameter und/oder Betriebszustände enthält, und
die Korrelation mit den Parametern der herzustellenden Faserstoffbahn
wird es ermöglicht,
eine umfassende Bewertung über
den Zustand der jeweiligen Maschine, den Stand der Qualität der Faserstoffbahn
sowie über
vorzugsweise alle möglichen
Einflussgrößen abzugeben.
Durch den Vergleich der aktuellen Daten mit historischen Daten aus
der Datenbank können Ursachen
für Störungen der
Qualität
der Faserstoffbahn schneller identifiziert und damit auch schneller und
kostengünstiger
beseitigt werden.
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Es wird also eine umfassende WEP-(Wet End
Process-) Analyse-Methodik vorgeschlagen, mittels derer standardisierte
Erfassungsabläufe
an standardisierten Erfassungspositionen an der Maschine durchführbar sind.
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Im Rahmen einer umfassenden und effizienten
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Parameter und/oder die Betriebszustände mindestens einer zur Herstellung
der Faserstoffbahn verwendeten Faserstoftsuspension und/oder deren
mindestens einen Additivs und/oder der Maschine zur Herstellung
der Faserstoffbahn und/oder des Konstantteils und/oder die Parameter der
herzustellenden Faserstoffbahn vorzugsweise entlang des Herstellungsprozesses
erfasst. Damit wird sichergestellt, dass auch wirklich alle möglichen Einflussgrößen auf
die Qualität
der Faserstoffbahn erfasst werden.
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In vorteilhafter Weise werden die
Parameter und/oder die Betriebszustände mehrheitlich, vorzugsweise
gesamtheitlich jeweils über
festgelegte Zeiträume
zeitgleich erfasst. Damit wird die Erstellung einer sogenannten
betrieblichen Momentaufnahme des Konstantteils und der Maschine
ermöglicht,
wodurch eine eindeutige Auswertung der Einflussgrößen auf
die Qualität
der Faserstoffbahn und eine mögliche
Zuordnung von Fehlerursachen und/oder Problembereichen ermöglicht wird.
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Die Parameter und/oder die Betriebszustände werden
vorzugsweise online und/oder offline erfasst und sie können überdies
mittels standardisierter Datenblätter
erfasst werden.
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Ferner ist es von Vorteil, wenn für die mittels standardisierter
Auswertemethoden aufbereiteten Parameter und/oder Betriebszustände frequenzbereichsspezifisch
Grenzwerte ermittelt und festgelegt werden, basierend auf mindestens
einem ermittelten Parameter der herzustellenden Faserstoffbahn.
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Die erfassten Parameter und/oder
die Betriebszustände
der Faserstoffsuspension und/oder deren mindestens einen Additivs
können
erfindungsgemäß insbesondere
die Stoffzusammensetzung, der Mahlgrad, der pH-Wert, die Temperatur
und dergleichen mittels Stoffeigenschaftsuntersuchungen sein. Weiterhin
können
die erfassten Parameter und/oder die Betriebszustände der
Faserstoftsuspension und/oder derer mindestens einen Additivs erfindungsgemäß die Ladungen,
das Zeta-Potenzial und dergleichen mittels chemischer Analysen sein.
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Und die erfassten Parameter und/oder
die Betriebszustände
des Konstantteils können
erfindungsgemäß insbesondere
Pulsations-, Stoffdichteschwankungs-, Gasgehalts-, Schwingungs-, pH-Wert-,
Drehzahl-, Temperatur-, Durchflussmengenmessungen und dergleichen
mittels Konstantteilmessungen sein.
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Überdies
können
die Parameter und/oder die Betriebszustände der Maschine zur Herstellung
der Faserstoffbahn erfindungsgemäß mittels
Schwingungsmessungen, vorzugsweise im Bereich des Stoffauflaufs
oder der Siebpartie, mittels Vakuummessungen oder mittels Geschwindigkeitsmessungen
des Strahls oder von Bespannungen, insbesondere von Sieben und Filzen,
erfasst werden. Zudem werden vorzugsweise die Parameter und/oder
die Betriebszustände
der Maschine zur Herstellung der Faserstoffbahn, insbesondere Maschineneinstellungen,
Maschinen- und Gerätetypen,
Maschinenkonfigurationen, erfasst, insbesondere in Abhängigkeit von
festgelegten Erfassungspositionen und unter festgelegten Produktionseinstellungen.
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In vorteilhafter Weise werden die
Parameter und/oder die Betriebszustände der Maschine zur Herstellung
der Faserstoffbahn und/oder des Konstantteils mittels mindestens
einer, vorzugsweise mehrerer Stoff- und Wasserkreislauf-Bilanzierungen erfasst,
wobei die für
die Stoff- und Wasskreislaufbilanzierung notwendigen Daten, insbesondere
Stoffdichten, Durchflussmengen, Retention, Retentionsmittelmenge/Typ,
Entschäumermenge/Typ,
Entlüftermenge/Typ,
Leitfähigkeitswerte,
kationische Bedarfswerte, Zetapotenzialwerte, Mahlgradwerte und
Hilfsstoffzugabemengen, erfasst werden, insbesondere in Abhängigkeit
von festgelegten Erfassungspositionen und unter festgelegten Produktionseinstellungen.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung
ist vorgesehen, dass mögliche
Automatisierungseinflüsse
verschiedener Systeme, insbesondere schwingende Regelkreise, identifiziert
und träge und/oder
sensible Systeme optimiert werden.
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Die Parameter der herzustellenden
Faserstoffbahn werden bevorzugt mittels Qualitätsuntersuchungen, wie beispielsweise
Online-Transmissionsmessungen der Faserstoffbahn und Offline-Probenmessungen
der Faserstoffbahn, insbesondere nach den Messmethoden von Tapio
und/oder Boyle, erfasst. Derartige Messungen haben sich bereits
in der Vergangenheit durch gute Genauigkeiten und Reproduzierbarkeiten
ausgezeichnet.
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Die Parameter und/oder die Betriebszustände werden
erfindungsgemäß als Funktionen
der Frequenz dargestellt und die erfassten Werte der Parameter und/oder
der Betriebszustände
werden frequenzbereichsabhängig
beurteilt, wobei die erfassten Werte der Parameter und/oder der
Betriebszustände
vorzugsweise mit festgelegten Tief-, Hoch- oder Bandpassfrequenzen
gefiltert werden.
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Durch den erfindungsgemäßen Vergleich
der erfassten Werte der Parameter und/oder der Betriebszustände mit
vorgebbaren Soll-Werten können etwaige
Abweichungen Verursachern zugeordnet werden.
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Die erfindungsgemäße Maschine zur Herstellung
einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Faserstoffbahn,
zeichnet sich durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
aus.
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Weitere erfindungswesentliche Ausgestaltungen
der Maschinen sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
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Es zeigt die einzige Figur eine schematisierte Seitenansicht
einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn und dazugehörigem Konstantteil.
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Eine Maschine 1 zur Herstellung
einer Faserstoffbahn 5 umfasst eine Siebpartie 10,
der über
einen Stoffauflauf 11 mindestens eine Faserstoffsuspension 12 zugeführt wird.
Die Faserstoffbahn 5 ist insbesondere eine Papier- oder
Kartonbahn. Die Siebpartie 10 weist gemäß der Ausführung der Figur ein Untersieb 13 und
ein Obersieb 14 auf und ihr ist im Verlauf des Herstellungsprozesses
der Faserstoffbahn 5 eine Pressenpartie 15 und
eine Trockenpartie 16 mit mehreren Trockenzylindern 17 und
Umlenkzylindern 18 nachgeordnet. Der Trockenpartie 16 folgt in
Laufrichtung L (Pfeil) der Faserstoffbahn 5 ein Streichwerk 19 mit
nachgeschalteter Trocknungseinrichtung 20, ein Kalander 21 und
eine Wickelmaschine 22 zum Aufwickeln der fertigen Faserstoffbahn 5 auf
eine Wickelrolle 23. Der grundsätzliche Aufbau einer derartigen
Maschine 1 zur Herstellung einer Faserstoffbahn 5,
wie sich in der Figur lediglich beispielhaft dargestellt ist, ist
aus einer Vielzahl von Druckschriften bestens bekannt.
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Der Maschine 1 ist ein Konstantteil 24 zur Aufbereitung
mindestens einer Faserstoffsuspension 12 vorgeordnet. Der
Konstantteil 24 dient generell dazu, der Maschine 1 mindestens
eine Faserstoffsuspension 12 mit zeitlich konstanter Menge,
konstantem Druck, konstanter Stoffdichte und konstanter Zusammensetzung
zuzuführen.
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Der Konstantteil 24 umfasst
eine Bütte 25 zur Aufbereitung
und Bevorratung der Faserstoffsuspension 12 aus den Rohmaterialien
in hoher Konsistenz (HC = high consistency) und Wasser, ein Leitungssystem 26 zur
Förderung
der Faserstoffsuspension 12 zu einer Reinigungseinheit 27 und
zu einem Entlüftungsbehälter 28.
Nicht dargestellt ist hier ein ebenfalls vorhandenes System von
Leitungen zur Rückführung von
Siebwasser aus dem Bereich der Siebpartie 10, das nur zu
einem geringen Teil Faserstoff enthält (LC = low consistency).
Innerhalb des Konstantteils 24 wird durch die Beimischung
der LC-Flüssigkeit
zur HC-Flüssigkeit
die für
den Betrieb der Maschine 1 gewünschte Faserstoffdichte erreicht.
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Es ist nun vorgesehen, dass die einzelnen Parameter
und/oder Betriebszustände
in der Maschine 1 und im Konstantteil 24 mittels
standardisierter Abläufe
erfasst und mittels standardisierter Auswertemethoden aufbereitet
werden und dass die aufbereiteten Parameter und/oder Betriebszustände in einer
angedeuteten Datenbank 29 hinterlegt und mit den Parametern
der herzustellenden Faserstoffbahn 5, insbesondere dem
Flächengewicht,
korreliert werden. Dadurch wird die Erstellung einer standardisierten
Zustandsanalyse von bei der Herstellung einer Faserstoffbahn 5 die
Qualität
der herzustellenden Faserstoffbahn 5 beeinflussenden Parametern und/oder
Betriebszuständen,
ermöglicht.
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Dabei werden die Parameter und/oder
die Betriebszustände
mindestens einer zur Herstellung der Faserstoffbahn 5 verwendeten
Faserstoffsuspension 12 und/oder deren mindestens einen
Additivs und/oder der Maschine 1 zur Herstellung der Faserstoffbahn 5 und/oder
des Konstantteils 24 und/oder die Parameter der herzustellenden
Faserstoffbahn 5 vorzugsweise entlang des Herstellungsprozesses mehrheitlich,
vorzugsweise gesamtheitlich zeitgleich und/oder jeweils über festgelegte
Zeiträume
online und/oder offline erfasst. Die Parameter und/oder die Betriebszustände werden
dabei vorzugsweise mittels standardisierter Datenblätter erfasst.
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Und für die mittels standardisierter
Auswertemethoden aufbereiteten Parameter und/oder Betriebszustände werden
frequenzbereichsspezifisch Grenzwerte ermittelt und festgelegt,
basierend auf mindestens einem ermittelten Parameter der herzustellenden
Faserstoffbahn 5.
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Die Parameter und/oder die Betriebszustände der
Faserstoffsuspension 12 und/oder deren mindestens einen
Additivs werden mittels Stoffeigenschaftsuntersuchungen oder mittels
chemischer Analysen, die des Konstantteils 24 mittels Konstantteilmessungen
und die der Maschine 1 zur Herstellung der Faserstoffbahn 5 mittels
Schwingungsmessungen, mittels Vakuummessungen oder mittels Geschwindigkeitsmessungen
des Strahls oder von Bespannungen erfasst. Überdies werden die allgemeinen
Parameter und/oder die Betriebszustände der Ma schine 1 zur
Herstellung der Faserstoffbahn 5 erfasst werden, insbesondere
in Abhängigkeit
von festgelegten Erfassungspositionen und unter festgelegten Produktionseinstellungen.
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Die Parameter und/oder die Betriebszustände der
Maschine 1 zur Herstellung der Faserstoffbahn 5 und/oder
des Konstantteils 24 werden mittels mindestens einer, vorzugsweise
mehrerer Stoff- und Wasserkreislauf-Bilanzierungen erfasst, wobei
die bereits erwähnten
notwendigen Daten erfasst werden, insbesondere in Abhängigkeit
von festgelegten Erfassungspositionen und unter festgelegten Produktionseinstellungen.
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Dabei werden mögliche Automatisierungseinflüsse verschiedener
Systeme, insbesondere schwingende Regelkreise, identifiziert und
träge und/oder
sensible Systeme optimiert.
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Ferner werden die Parameter der herzustellenden
Faserstoffbahn 5 mittels Qualitätsuntersuchungen, wie beispielsweise
Online-Transmissionsmessungen der Faserstoffbahn 5 und
Offline-Probenmessungen der Faserstoffbahn 5, insbesondere nach
den Messmethoden von Tapio und/oder Boyle, erfasst.
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Alle die genannten Parameter und/oder
die Betriebszustände
werden als Funktionen der Frequenz dargestellt und die erfassten
Werte der Parameter und/oder der Betriebszustände werden frequenzbereichsabhängig nach
einer Filterung mit festgelegten Tief-, Hoch- oder Bandpassfrequenzen
beurteilt.
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Überdies
werden die erfassten Werte der Parameter und/oder der Betriebszustände mit
vorgebbaren Soll-Werten verglichen und etwaige Abweichungen Verursachern
zugeordnet.
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Im Rahmen der Durchführbarkeit
des erfindungsgemäßen Verfahrens
weisen die Maschine 1 und der Konstantteil 24 ein
insbesondere mehrkanaliges und/oder insbesondere durch mindestens
einen Rechner 31 gestütztes
Datenerfassungs- und
Analysesystem 30 auf. Weiterhin weisen sie dem Fachmann
bekannte Geräte 32 (Pfeildarstellungen)
zur Messung von Schwingungen, insbesondere Schwingungssensoren oder
Beschleunigungsaufnehmer mit vorzugsweise elektronischen Integratoren,
und/oder Drehzahlmessgeräte,
insbesondere mit Reflexsonden, und/oder Drucksensoren, insbesondere
zur Messung von absoluten Drücken
oder Druckschwankungen, und/oder nach dem Boadway-Verfahren arbeitende
Gasgehaltsmessgeräte
für freie
und/oder gelöste
Anteile und/oder Geräte
zur Online-Analyse der
Faserstoffbahn 5, insbesondere Transmissions-Sensoren,
und/oder kontinuierlich messende Stoffdichtemessgeräte auf.
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Mittels dieser Messungen lassen sich
Auswirkungen von Änderungen
von Parametern und/oder Betriebszuständen im Konstantteil 24 auf die
Stabilität
des Flächengewichts
der Faserstoffbahn 5 ermitteln. Mögliche Gründe für ein instabiles Flächengewicht,
für Blasen-
und Faltenbildung sind im Längsprofil
Staudruckschwankungen, hohe Gasgehalte, Stoffdichteschwankungen,
Schwingungen am Stoffauflauf 11, Schwingungen in der Siebpartie 10,
Vakuum-(Unterdruck-) Schwankungen an Saugeinrichtungen oder im Entlüftungsbehälter 28 und
aufgrund von Schwankungen der Geschwindigkeiten der Siebe 12, 14.
Im Querprofil ergibt sich ein instabiles und ungleichmäßiges Flächengewicht
durch Stoffdichteschwankungen, hohe Gasgehalte, Regelungsschwankungen
und gegebenenfalls durch den Stoffauflauf 11.
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Zur Messung periodischer Druckpulsationen innerhalb
des Konstantteils 24 für
die Faserstoffsuspension 12 werden alle Signale einer Frequenzanalyse
mit Hilfe eines schnellen Fouriertransformationsverfahrens (Fast
Fourier Transformation = FFT) unterzogen, wobei eine Tiefpasseinstellung
bei einer Frequenz fC von beispielsweise
1.000 Hz vorgenommen wird. Die Fourierspektren werden beispielsweise
bis 150 Hz dargestellt. Anhand dieser Spektren lassen sich periodische
Erreger von Störungen,
zum Beispiel Pumpen, beispielsweise Verdünnungswasserpumpen, und Sortierer
zum Aussondern von Fasern oder anderen Bestandteilen aus der Faserstoffsuspension 12,
die eine bestimmte noch zulässige Größe von Partikeln
im Bereich des Konstantteils überschreiten,
identifizieren. Für
durch diese verursachte Druckschwankungen gilt eine Tiefpass-Grenzfrequenz
von beispielsweise 10 Hz.
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Für
Druckschwankungen ohne den Einfluss von Sortierern und Pumpen gilt
eine Tiefpass-Grenzfrequenz von beispielsweise 2,5 Hz und für ausschließlich langwellige
Druckschwankungen, die beispielsweise durch Regelungsschwankungen
verursacht werden, eine Tiefpass-Grenzfrequenz von beispielsweise
0,1 Hz. Zur Bestimmung niederfrequenter Störungen werden aus den Zeitsignalen
der Mittelwert, die Spannweite, die Standardabweichung und der Variationskoeffizient,
das heißt
das Verhältnis
der Standardabweichung zum Mittelwert in Prozent, ermittelt. Stoffdichteschwankungen
werden beispielsweise über
einen Zeitraum von einigen Minuten ermittelt. Dabei wird das Messgerät durch
eine Messreihe unter Zugabe von definierten Verdünnungswassermengen kalibriert.
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Der Gasgehalt der Faserstoffsuspension 12 hat
einen unmittelbaren Einfluss auf die Formation der Faserstoffbahn 5,
auf die Entwässerungsleistung in
der Siebpartie 10 und die Ausbreitungsgeschwindigkeit von
Druckschwankungen (Schallgeschwindigkeit im Medium) und auf Flächengewichtsschwankungen
durch Druckpulsationen. Gase existieren in der Faserstoffsuspension 12 in
verschiedenen Zuständen,
beispielsweise als freie Gase, das heißt Luftblasen in der Größenordnung
von 1 μm
bis 1 mm, die spontan ausgasen können,
und als gelöste
Gase. Die jeweiligen Anteile in der Faserstoftsuspension 12 variieren
mit der Stoffzusammensetzung und dem Systemdruck. Es werden daher
auch Maßnahmen getroffen,
um den Gasgehalt in der Faserstoffsuspension 12 am Ausgang
des Entlüftungsbehälters 28 auf
einen noch zulässigen
Wert zu begrenzen.
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Im Bereich des Stoffauflaufs 11 und
in dem der Siebpartie 10 werden vorzugsweise Schwingungsmessungen
durchgeführt.
Die Schwingungen werden sowohl auf der Führer- als auch auf der Triebseite
der Maschine 1 jeweils in allen drei Raumrichtungen gemessen
und nach der ISO-Richtlinie 10816-1 Klasse III (Anhang A01) bewertet.
Gemäß dieser
Richtlinie werden mechanische Schwingungen im Hinblick auf ihre
Zulässigkeit
mit Hilfe des Effektivwertes der Schwingungsge schwindigkeit beurteilt.
Bei Schwingungen mit dominierenden Frequenzanteilen unter 10 Hz
wird zusätzlich
die Schwingung (die Schwingungsamplitude) als Kriterium herangezogen.
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Die Online-Transmissionsmessungen
der Faserstoffbahn 5 werden vorzugsweise im Bereich der
Trockenpartie 16 und die Offline-Probenmessungen der Faserstoffbahn 5,
insbesondere nach den Messmethoden von Tapio und/oder Boyle, im
Bereich der Wickelmaschine 22 durchgeführt. Der Sensor für die Online-Transmissionsmessung
durchleuchtet die Faserstoffbahn 5 und stellt ein Hell-Dunkel-Signal als Analogsignal
zur Verfügung.
Auch aus der Frequenzanalyse dieses Signals lassen sich eventuelle
periodische Schwankungen ablesen. Aufgrund des Flatterns der Faserstoffbahn 5 lässt sich das
Spektrum unterhalb einer bestimmten Frequenz, beispielsweise 3 Hz,
nur noch bedingt verwerten. Das Ausgangssignal wird gemäß einer
Kalibriervorgabe auf das Flächengewicht
normiert. Bei der Auswertung dieser Messergebnisse sind optische
Störeffekte
im Papier, wie zum Beispiel Glanzstoffschwankungen, zu berücksichtigen,
die zu Verfälschungen führen können.
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Wenn die Qualität der Faserstoffbahn 5 bei den
erfindungsgemäß durchgeführten Messungen als
unzureichend eingestuft wird, werden die Störungen daraufhin analysiert,
ob sie periodisch auftreten oder ob sie stochastisch (zufällig) sind;
Störungen werden
mittels eines schnellen Fouriertransformationsverfahrens in ihre
periodischen und ihre zufälligen
Anteile zerlegt. Mittels des Rechners 31 werden dann die
relevanten Störpotenziale
zu den simultan durchgeführten
Messungen im Nassteil, das heißt
in dem Bereich, in dem eine noch nicht getrocknete Faserstoffbahn 5 oder
vorher die Faserstoffsuspension 12 vorhanden ist, zugeordnet.
Aus der Auswertung der Messergebnisse werden Empfehlungen zur Beseitigung
von stochastischen Störungen
gegeben, beispielsweise zur Verbesserung der Stoffdurchmischung,
zur Änderung
der Rohrleitungsführung,
etc. Ebenso lassen sich periodische Störungen beseitigen, die durch
Unwuchten an Rotoren zum Antrieb von Zylindern oder Walzen entstehen
und die sich beispielsweise durch den Austausch von Lagern beseitigen
lassen, etc.. Aber auch wenn die gemessene Qualität der Faserstoffbahn 5 gut
ist, lassen sich Überlegungen
anstellen, an welchen Stellen beziehungsweise in welchen Bereichen
im Konstantteil 24 und/oder in der Maschine 1 noch
ein Optimierungspotenzial zur weiteren Anhebung der Qualität besteht.
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- 1
- Maschine
- 5
- Faserstoffbahn
- 10
- Siebpartie
- 11
- Stoffauflauf
- 12
- Faserstoftsuspension
- 13
- Untersieb
- 14
- Obersieb
- 15
- Pressenpartie
- 16
- Trockenpartie
- 17
- Trockenzylinder
- 18
- Umlenkzylinder
- 19
- Streichwerk
- 20
- Trocknungseinrichtung
- 21
- Kalander
- 22
- Wickelmaschine
- 23
- Wickelrolle
- 24
- Konstantteil
- 25
- Bütte
- 26
- Leitungssystem
- 27
- Reinigungseinheit
- 28
- Entlüftungsbehälter
- 29
- Datenbank
- 30
- Datenerfassungs-
und Analysesystem
- 31
- Rechner
- 32
- Gerät (Pfeil)
- L
- Laufrichtung
(Pfeil)