DE10305298A1 - Verfahren zur Vorbereitung eines definierten, vom Fahrer anwählbaren Anfahrvorganges - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vorbereitung eines definierten, vom Fahrer anwählbaren Anfahrvorganges eines Kraftfahrzeuges mit einer zwischen einer Brennkraftmaschine und einem Getriebe angeordneten steuerbaren Kupplung. Bei diesem Verfahren wird insbesondere bei maximaler Leistungsanforderung und bei geöffneter Kupplung mittels einer elektronischen Steuereinrichtung die Drehzahl der Brennkraftmaschine auf einen festen vorgegebenen Motordrehzahlwert eingestellt. Diese feste vorgegebene Motordrehzahl wird durch die elektronische Steuereinrichtung automatisch abhängig von mindestens einer Kenngröße, durch die zumindest eine relative Aussage über das zu erwartende Antriebsmoment bei geschlossener Kupplung getroffen werden kann, bestimmt. Diese Kenngröße wird derart bestimmt, dass mit der daraus ermittelten vorgegebenen Motordrehzahl bei dem nach der Vorbereitung anschließenden Anfahrvorgang das maximal mögliche Antriebsmoment zur bestmöglichen Beschleunigung erreicht wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbereitung eines definierten, vom Fahrer anwählbaren Anfahrvorganges nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise im Zusammenhang mit einem Rennstart-Anfahrvorgang („Launch Control") bei BMW M Fahrzeugen bekannt. Diese Launch Control ermöglicht auf griffiger Fahrbahn eine optimale Fahrzeugbeschleunigung. Diese bekannte Launch Control wird angewählt, indem bei stehendem Fahrzeug das Schlupfregelsystem deaktiviert wird, ein spezielles Fahrprogramm gewählt wird, der Wählhebel bei stehendem Fahrzeug in eine bestimmte Position gebracht wird und das Gaspedal voll durchgetreten wird. Die Launch Control wird daraufhin vorbereitet, indem bei noch geöffneter Kupplung die Motordrehzahl auf einen festen Wert eingeregelt wird. Mit Loslassen des Wählhebels beschleunigt das Fahrzeug; d. h. der vorbereitete Anfahrvorgang wird mittels Kupplungsregelung im Sinne einer optimalen Beschleunigung weitergeführt.
- Eine andere „Launch control" ist beispielsweise aus der
EP 1 000 794 A2 bekannt. Bei dieser Launch control wird nicht von einer maximalen Leistungsanforderung also insbesondere von einem voll durchgetretenen Gas- bzw. Fahrpedal ausgegangen. Weiterhin betrifft sie die Kupplungsregelung während des Anfahrvorganges und nicht die Vorbereitung des Anfahrvorganges. - Es ist Aufgabe der Erfindung, die bekannten Verfahren zu verbessern.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Gegenstände der abhängigen Ansprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
- Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass insbesondere bei schlechten Reibverhältnissen oder bei vermindertem zur Verfügung stehenden maximal möglichen Motor- oder Kupplungsmoment die (immer gleich) vorgegebene Motordrehzahl nicht ausreichend sein kann, um eine optimale Beschleunigung zu erreichen.
- Erfindungsgemäß wird daher bei einem Verfahren zur Vorbereitung eines definierten, vom Fahrer anwählbaren Anfahrvorganges (insbesondere eines sogenannten Rennstarts bzw. einer sogenannten Launch Control) eines Kraftfahrzeuges mit einer zwischen einer Brennkraftmaschine und einem Getriebe angeordneten steuerbaren Kupplung, bei maximaler Leistungsanforderung (insbesondere bei voll durchgetretenem Fahrpedal) durch den Fahrer, bei geöffneter Kupplung und bei Anwahl des definierten Anfahrvorganges mittels einer elektronischen Steuereinrichtung, die Eingangssignale von Betriebsparametern erhält, die Drehzahl der Brennkraftmaschine auf einen vorgegebenen Motordrehzahlwert eingestellt. Dabei wird diese vorgegebene Motordrehzahl durch die elektronische Steuereinrichtung automatisch abhängig von mindestens einer Kenngröße derart bestimmt, dass bei dem nach der Vorbereitung anschließenden Anfahrvorgang das maximal mögliche Antriebsmoment zur bestmöglichen Beschleunigung erreicht wird. Die Kenngröße wird aus mindestens einem bestimmten Betriebsparameter gebildet. Die Kenngröße wird derart gebildet, dass daraus zumindest eine relative Aussage über das zu erwartende Antriebsmoment bei geschlossener Kupplung getroffen werden kann.
- Der Anfahrvorgang kann in bekannter Weise durch Kupplungs-, Motor- oder Bremsmomentregelung durchgeführt werden.
- Wesentlich ist also die Bestimmung einer vorgegebenen Motordrehzahl für die Vorbereitung des Anfahrvorganges abhängig von einer Kenngröße, durch die eine relative Aussage über das zu erwartende Antriebsmoment getroffen werden kann bzw. durch die Auswirkungen auf die maximal mögliche Beschleunigung festgestellt werden können.
- Vorzugsweise ist eine Kenngröße zur Bestimmung der vorgegebenen Motordrehzahl eine Kupplungskenngröße, die das momentan maximal übertragbare Kupplungsmoment wiederspiegelt. Beispiele für bestimmte Betriebsparameter zur Bildung der Kupplungskenngröße sind der Kupplungsverschleiß, die Fahrzeugzuladung oder das Fahrzeuggewicht.
- Zusätzlich oder alternativ ist vorzugsweise eine Kenngröße zur Bestimmung der vorgegebenen Motordrehzahl eine Motorkenngröße, die das momentan maximal übertragbare Motormoment wiederspiegelt. Ein bestimmter Betriebsparameter zur Bildung der Motorkenngröße ist z. B. der Luftdruck und die Außentemperatur.
- Zusätzlich oder alternativ ist vorzugsweise eine Kenngröße zur Bestimmung der vorgegebenen Motordrehzahl eine Reibungs-Kenngröße, die die momentan zu erwartende Reibung der Reifen auf der Fahrbahn wiederspiegelt. Bestimmte Betriebsparameter zur Bildung der Reibungs-Kenngröße sind z. B. die Außentemperatur, die Reifenmischung, das Fahrzeuggewicht, die Fahrbahnart (Beton, Teer) oder der Fahrbahnzustand (trocken, nass).
- In einer Weiterbildung der Erfindung ist die vorgegebene Motordrehzahl manuell vom Fahrer verstellbar. Die automatisch vorgegebene Motordrehzahl kann also als Basis-Drehzahl eingestellt werden, die der Fahrer anschließend nach unten oder nach oben verändern kann. Auch könnten Offset-Werte zur Basis-Drehzahl speicher- und abrufbar sein.
- Vorzugsweise ist dabei die vorgegebene Motordrehzahl mittels eines ohnehin für eine andere Funktion im Fahrzeug vorgesehenen Bedienelements verstellbar, wobei diese andere Funktion zumindest während der Vorbereitung des Anfahrvorganges nicht benötigt wird. Beispielsweise kann ein derartiges Bedienelement das einem Geschwindigkeitsregelsystem zugeordnete Bedienelement zur Erhöhung oder Reduzierung einer vorgegebenen Geschwindigkeit sein. Zusätzlich könnten über die Speichertasten zur Speicherung vorgegebener Geschwindigkeitswerte auch die Offset-Werte zur Basis-Drehzahl speicher- und abrufbar sein.
- Die Erfindung betrifft insbesondere auch eine Steuereinrichtung in Form eines Steuergeräts zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise in Form von Software in ein ohnehin vorhandenes Steuergerät, z. B. in das Steuergerät zur Motorsteuerung oder zur Kupplungs- bzw. Getriebesteuerung, implementiert.
- Durch die Erfindung wird eine optimale Fahrzeugbeschleunigung bei unterschiedlichen Reibwerten und bei wechselnden Umwelt-Betriebsbedingungen erreicht. Darüber hinaus werden durch die Verhinderung von Schwingungen bei unpassender Motordrehzahl Fahrzeugbauteile, wie Antriebsstrang und Karosserie, vor Schäden besser geschützt.
Claims (8)
- Verfahren zur Vorbereitung eines definierten, vom Fahrer anwählbaren Anfahrvorganges eines Kraftfahrzeuges mit einer zwischen einer Brennkraftmaschine und einem Getriebe angeordneten steuerbaren Kupplung, bei dem bei maximaler Leistungsanforderung durch den Fahrer, bei geöffneter Kupplung und bei Anwahl des definierten Anfahrvorganges mittels einer elektronischen Steuereinrichtung, die Eingangssignale von Betriebsparametern erhält, die Drehzahl der Brennkraftmaschine auf einen vorgegebenen Motordrehzahlwert eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Motordrehzahl durch die elektronische Steuereinrichtung automatisch abhängig von mindestens einer Kenngröße, die aus mindestens einem bestimmten Betriebsparameter gebildet wird und durch die zumindest eine relative Aussage über das zu erwartende Antriebsmoment bei geschlossener Kupplung getroffen werden kann, derart bestimmt wird, dass mit dieser vorgegebenen Motordrehzahl bei dem nach der Vorbereitung anschließenden Anfahrvorgang das maximal mögliche Antriebsmoment zur bestmöglichen Beschleunigung erreicht wird.
- Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kenngröße eine Kupplungskenngröße ist, die das momentan maximal übertragbare Kupplungsmoment wiederspiegelt.
- Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kenngröße eine Motorkenngröße ist, die das momentan maximal übertragbare Motormoment wiederspiegelt.
- Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kenngröße eine Reibungs-Kenngröße ist, die die momentan zu erwartende Reibung der Reifen auf der Fahrbahn wiederspiegelt.
- Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Motordrehzahl manuell vom Fahrer verstellbar ist.
- Verfahren nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Motordrehzahl mittels eines Bedienelements für eine andere Funktion im Fahrzeug verstellbar ist, die zumindest während der Vorbereitung des Anfahrvorganges nicht benötigt wird.
- Vorrichtung mit einer zwischen einer Brennkraftmaschine und einem Getriebe angeordneten steuerbaren Kupplung und mit einer elektronischen Steuereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Patentansprüche 1 bis 6.
- Steuereinrichtung in Form eines Steuergeräts zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Patentansprüche 1 bis 6.
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