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Die Erfindung betrifft eine Form
von Barcodemustern, welche dazu geeignet sind, eine Fläche mit
einer Information zu versehen, z.B. nach Art eines konventionellen
Industrie-Barcodes und/oder einer Positionsinformation z.B. nach
Art eines aufdruckbaren Grafiktabletts; ein Verfahren jeweils zum Aufbringen
und Auslesen solcher Codes; und zugehörige Lesegeräte.
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Stand der Technik
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1. Der zugrunde liegende Stand der
Technik beinhaltet ein- und zweidimensionale Barcodes, bevorzugt
solche, die mit leitender Tinte aufgebracht sind, und Grafiktabletts.
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1.1 Bekannt sind Barcodes, die eine
direkt auswertbare Information codieren, nach Art eines Produktschlüssels. Solche
Codes werden hinfort "sprechende" Codes genannt.
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Bekannt sind ferner Barcodes, die
als Teil eines Musters, welches eine Fläche bedeckt, das Auffinden
einer Position in dieser Fläche
ermöglichen, bevorzugt
durch lokales Vermessen der Umgebung nur weniger, oder eines einzigen
solchen Codes. Der so gefundenen Position kann eine Information – bevorzugt
die Adresse einer Informationsressource oder eines zu startenden
Computerprozesses – zugewiesen
werden, bevorzugt über
entsprechende Tabellen. Solche Barcodes werden hinfort "Positionscodes" genannt.
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Im Gegensatz zu sprechenden Codes
erlauben es Positionscodes, beliebig viele Stellen einer Fläche mit
Informationen oder zugeordneten Computerprozessen auszustatten,
ausserdem können
solche "Hot Spots" nicht nur vom Redakteur,
sondern auch, nach Erstellen des Printproduktes, vom Endbenutzer
gesetzt werden.
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1.2 Stand der Technik sind ferner
einfache Punktlesegeräte,
die einen z.B. mit leitender Tinte gedruckten sprechenden Barcode
durch ohmsche Kontaktmessung mittels zwei oder mehr Elektroden nachweisen.
Patentanmeldungen 101 33 259.9 und 00920557.6 beschreiben ferner,
wie solche Kontaktlesegeräte
Positionscodes auslesen können.
Vorteil sind der geringe Aufwand, der geringe Platzbedarf des Sensors
und die potentiell sehr hohe Auflösung; nachteilig ist, dass
es sich um ein Kontaktverfahren handelt, bei dem erstens durch wiederholtes
Auslesen die aufgebrachten Muster beschädigt, und zweitens durch abgekratzte
Tintenpartikel oder sonstige Verunreinigungen in unkontrollierbarer
Weise die Elektroden kurzgeschlossen werden können.
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1.3 Optische Ausleseverfahren, bei
denen ein Lesegerät
nur auf die zu vermessende Vorlage aufgesetzt wird, vermeiden die
Nachteile des Kontaktleseverfahrens: z.B. die Glyphs von Xerox. Glyphs
sind sehr kleine zweidimensionale Barcodes, die schon im Prepress-Stadium
in die Druckvorlage eingeblendet und in einem einzigen Arbeitsgang
mit dieser gedruckt werden können.
Glyphs werden mit einer Art Maus optisch erfasst und ausgewertet,
sodass die Position dieser Maus bestimmt wird. Glyphs sind als Positionscodes
konzipiert, die entsprechenden Technologien können aber auch sprechende Codes
lesen. Das Verfahren beinhaltet eine aufwändige Musterverarbeitung, es
ist folglich vergleichsweise teuer, und sie sind auch nicht für alle Arten
von Vorlagen einsetzbar: Glyphs stören z.B. auf einer monochromen
Fläche.
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1.4 Eine universelle Positionsbestimmung, die
vollkommen unabhängig
ist von der inhaltlichen Ausgestaltung der visuellen Vorlage, in
der sie erfolgt, leisten Grafiktabletts. Ein weiterer Vorteil ist, dass
die auf das Tablett aufgelegte Vorlage vom Benutzer beliebig beschichtet,
beschriftet oder korrigiert werden kann. Schliesslich wird die Funktion
des Stiftes durch Verschmutzung kaum oder gar nicht gestört.
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Nachteile sind: erstens eine vergleichsweise komplizierte
und voluminöse
Sensorik; zweitens muss die Vorlage bei jeder Messkampagne neu auf dem
Tablett eingerichtet werden; drittens muss die zu vermessende Fläche gänzlich und
näherungsweise flach
auf dem Tablett aufliegen, was sie nach Form und Grösse einschränkt. Baupläne und grosse
Karten lassen sich z.B. schlecht mit Grafiktabletts bearbeiten;
gekrümmte
Flächen
gar nicht: deren Vermessung erfordert nach Stand der Technik aufwändigere 3-D
Positionsmessgeräte.
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1.5 Neueren Datums sind Fortschritte
bei Druckverfahren zum Aufbringen leitender und halb leitender Bausteine,
bevorzugt mit polymeren Tinten und auf Kunststoff-Folien. Obgleich
es noch zahlreiche Probleme zu lösen
gilt, z.B. im Bereich der Lebensdauer, der chemischen Stabilität, und der
Komponentendichte, kann man diese Verfahren dem Stand der Technik
zurechnen.
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Ziel der Erfindung ist es, eine billig
implementierbare Technologie bereitzustellen, die es gestatten würde, auf
der Unterseite einer gedruckten, vollständig mobil nutzbaren und fallweise
auch weichen Vorlage ein Muster einzudrucken, welches sowohl das
Auslesen von sprechenden Barcodes als auch von Positionscodes erlaubt,
ohne diese zu beschädigen
oder durch Verschmutzung des Lesekopfes den Auslesevorgang zu stören; und
die auch auf einfache gekrümmte
Flächen,
also auf breite Klassen von dreidimensionalen Gegenständen, anwendbar ist.
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Die Erfindung erreicht die vorstehend
genannten Ziele durch ein Barcode-Muster nach Anspruch 1, einem
Ausleseverfahren nach Anspruch 14, und einem Lesegerät nach Anspruch
30. Weitere bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele
der Erfindung
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2. Bevorzugt ist das Barcode-Muster "elektrisch geschlossen", wobei jeder Punkt
A des Musters immer mit jedem anderen Punkte B des Musters elektrisch
verbunden ist, und wobei keine dieser Verbindungen ein schaltendes
Element nach Art eines Transistors oder Relais beinhaltet. Bevorzugt
verbindet hierzu ein gemeinsamer Steg (9), (14)
alle Codierelemente (10), (15) des Barcodes untereinander.
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Dabei enthalten die Codierelemente
die eigentliche maschinenlesbare Information in dem Barcode und
gehorchen daher bestimmten formalen Vorschriften, z.B. bezüglich ihrer
Anordnung und Gestalt. Der Steg hat jedoch nur die Funktion, die
Codierelemente miteinander zu verbinden, ohne deren Auslesen zu
stören,
und ist ansonsten frei gestaltbar. Bevorzugt wird der Steg in einem
Arbeitsgang mit den Codierelementen aufgebracht, z.B. mit leitender Tinte
gedruckt.
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Das erfindungsgemässe Muster ist ferner entlang
einer Linie (11) les- und decodierbar, wobei eindimensionale
Barcodes oder Kombinationen solcher Barcodes entlang einer einzigen
solchen Linie, und zweidimensionale Codes entlang eines Rasters aus
solchen Linien gelesen und decodiert werden.
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Nachstehend wird in Punkten 1 bis
6 eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung detailliert erörtert. Diese
beinhaltet nach 1:
- a) mindestens ein maschinenlesbares, flächiges, leitendes,
elektrisch geschlossenes und als zweidimensionale Nahfeldantenne
ausgeführtes
Barcode-Muster (3) das mit leitender Tinte an der Oberfiäche (1)
eines beliebig grossen Gegenstandes aufgebracht ist, der auch beweglich
und weich sein kann, und der bevorzugt bedruckt ist – z.B. nach
Art einer Landkarte, einer Buch-, Magazin- oder Zeitungsseite, oder
eines Produktetiketts.
"Nahfeldantenne" bedeutet hier eine
leitende Fläche,
die ein elektrisches Feld abstrahlt, welches mit einer oder mehreren
Prüfspitzen
aus einer Entfernung nachgewiesen wird, die sehr viel kleiner als
die der ausgestrahlten Frequenz entsprechende Wellenlänge ist.
Z.B. wird die Nahfeldantenne mit einem Signal im Audiobereich – mit Wellenlänge im Kilometer-Bereich – derart
versorgt, dass alle Punkte von (3) ein diesem Signal entsprechendes
Nahfeld abstrahlen, das von einem Lesegerät (6) mit Auswerteeinheit
(7) in einem Abstand von z.B. unter einem Millimeter nachgewiesen
und decodiert wird.
Dabei kann die Spitze (5) so geführt werden,
dass sie die Oberfläche
(1) nicht berührt.
Die
erfindungsgemässe
Nahfeldantenne bleibt auch dann maschinenlesbar, wenn sie von einer isolierenden
Schicht überdeckt
wird, wenn also z.B. die Druckvorlage sie mit isolierender Tinte
bedeckt, oder wenn sie an der Unterseite einer bedruckten Folie
oder Papierfläche
(35) angebracht ist und durch (35) hindurch gelesen
wird.
Nahfeldantennen können
sprechende Barcodes oder Positionscodes gem. Pkt. 1.1 realisieren.
- b) eine Steuerelektronik (2), welche die Nahfeldantennen
(3) mit einem elektrischen Signal versorgt.
Bevorzugt
ist die Steuerelektronik ein externes Gerät, das mit den Nahfeldantennen
(3) per direktem elektrischen Kontakt verbunden ist, z.B.
indem die Steuerelektronik an (1) geheftet ist. In einer
weiteren bevorzugten Ausführung
wird die Steuerelektronik direkt in (1) integriert, z.B.
indem sie mit polymeren Halbleitern aufgebracht und intern oder
extern (z.B. durch induktive Kopplung gem. Pkt. 7.2 nachstehend)
mit Energie versorgt wird.
- c) ein Lesegerät
(6) das eine Anzahl von Prüfspitzen (5) aufweist,
welche das obige Nahfeld detektieren, ohne dass (5) mit
der Nahfeldantenne (3) ohmschen Kontakt hätte. Vielmehr
weist (5) die Nahfeldantenne nach, indem das obige Nahfeld
in (5) eingekoppelt wird, während (5) vom Benutzer entlang
der Linie (11) über
die Nahfeldantenne (3) bewegt wird.
Bevorzugt beinhaltet
(5) gem. 4 einen
Innenleiter (16), eine Abschirmung (17), und eine
aktive Stirnfläche
(20); letztere kann durch eine isolierende Schicht (18)
vor Abrieb geschützt
sein.
Eine an das Lesegerät
(6) angeschlossene Auswerte-Einheit (7) decodiert
die von (5) gemessenen Signale.
- d) ein Hilfsgerät
(8) zur Anzeige von Daten oder zur allgemeinen Ausführung von
digitalen Prozessen, auf die (3) verweist,
wobei das
Hilfsgerät
bevorzugt ein PC, ein PDA oder ein Handy sein kann.
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3. Weitere bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung unter Nutzung von Nahfeldantennen und aus Nahfeldantennen
gebildeten "verzahnten
Nahfeldantennen" oder
werden nun detailliert.
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3.1 Bevorzugt ist die Fläche (1)
mit mehreren Nahfeldantennen versehen, welche jeweils einen sprechenden
Barcode realisieren, und über
entsprechende Zubringerleitungen mit einem einzigen, über alle
Nahfeldantennen synchronen Eingangssignal versorgt werden. Dabei
dürfen
die Nahfeldantennen einander in der Fläche weder berühren noch überlappen,
und es wird jede dieser Nahfeldantennen von einer gemeinsamen Steuerelektronik
(2) mit demselben Signal versorgt. Diese Schar von Nahfeldantennen
bildet wiederum eine Nahfeldantenne.
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In einer weiteren bevorzugten Variante
werden übereinander
aufgebrachte, voneinander durch eine isolierende Schicht getrennte
Scharen von Nahfeldantennen verwendet, wobei zu verschiedenen Scharen
gehörige
Nahfeldantennen einander in der Fläche (1) überlappen
können,
und wobei jede dieser Scharen von einer Steuerelektronik (2)
mit einem eigenen Signal versorgt wird. Bevorzugt wird dabei eine
Schar von verzahnten Nahfeldantennen gedruckt, sodann wird in einer
Lackstufe eine isolierende Schicht (z.B. UV-Lack) aufgebracht, sodann
wird die nächste
Schar darüber
gedruckt. Dabei wird jede dieser Scharen von einer Steuerelektronik
mit einem separaten Signal versorgt; dabei wird ferner, bevorzugt
durch geeignete Tinten und Druckprozesse, der Oberflächenwiderstand
der Nahfeldantennen so eingestellt, dass das von den zuunterst liegenden
Nahfeldantennen abgestrahlte Signal durch eine jeweils darüber liegende
Nahfeldantenne hindurch gelesen werden kann.
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3.2 Eine Nahfeldantenne besteht aus
Codier-Elementen, bevorzugt Codierstreifen (10) gem. 2, wobei die Codier-Elemente die eigentliche
Information codieren, und Stegen nach Art von (9) in 2, welche die zu einer Nahfeldantenne
gehörenden
Codier-Elemente miteinander verbinden; wobei diese Stege gem. 7 aus vertikalen und horizontalen
Stegelementen bestehen können.
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Bevorzugt zeigen 2 und 3 Nahfeldantennen,
die jeweils einen ein- bezw. zweidimensionalen Industrie-Barcode
realisieren. In 2, 3, 5 und 7 sind
diese Elemente und Stege nur zur Verdeutlichung in Grautönen abgebildet;
allein aus demselben Grunde sind auch in 5, 7, 8 und 14 verschiedene verzahnte Nahfeldantennen
in Grautönen
gezeigt.
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Bevorzugt ist die Nahfeldantenne
(3) nämlich in
der Fläche
homogen, sodass Nahfeldantennen (3) inklusive der nachstehend
beschriebenen Hilfselektrode (12) mit einer einzigen leitenden
Tinte und Druckplatte gedruckt werden können. Bevorzugt gibt es aber
auch erfindungsgemässe
Varianten, wie z.B. in 8.1 nachstehend beschrieben, in denen die
Elemente und Stege mit verschiedenen Tinten gedruckt werden: damit
lassen sich u.a. mehrstufige eindimensionale Barcodes realisieren.
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3.3 Bevorzugt wird, wie in 2 gezeigt, zu einer Nahfeldantenne
(3) eine Hilfselektrode (12) hinzugefügt, welche
aufeinander folgende Codierstreifen (10) voneinander trennt
und bevorzugt auf Masse liegt, sodass (5) die Codierstreifen
(10) sauberer nachweist.
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Nachstehend bis einschliesslich Pkt.
6 werden bevorzugt Nahfeldantennen diskutiert, die einen eindimensionalen
Barcode realisieren. 2 zeigt, wie
eine solche Nahfeldantenne bevorzugt mit einer einzigen Prüfspitze
(5) vermessen wird, indem diese an einem Punkt (13)
aufgesetzt und entlang des Liniensegmentes (11) über die
Nahfeldantenne geführt wird.
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3.4 Bevorzugt wird dabei per Konvention
- a) eine bestimmte, über alle Nutzungssituationen genormte
Orientierung der Fläche
(1) unterstellt, nach Art einer konventionell genutzten
Buchseite, Landkarte, oder eines Produktetiketts.
- b) die Prüfspitze
ausgehend von einem Punkt (13) entlang Linie (11),
stets von links nach rechts geführt.
- c) die Prüfspitze
so geführt,
dass ihre aktive Oberfläche
näherungsweise
in einem konstanten Winkel zur lokal berührten Fläche in (1) gehalten
wird.
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3.5 Bevorzugt ist der Durchmesser
(19) der aktiven Fläche
(18) von (5) kleiner bemessen als die zu vermessenden
Merkmale – zum
Beispiel kleiner als die Breite der Streifen (10).
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3.6 Bevorzugt wird die Führung von
(5) entlang der Linie (11) durch ein grafisches,
sichtbares Merkmal (77) in der Druckvorlage erleichtert.
Bevorzugt kann dabei (5) auf (1) aufsitzen, während sie entlang
(11) geführt
wird, indem bevorzugt (18) plan auf (1) aufliegt.
Bevorzugt kann (5) aber auch in einer Höhe h berührungslos über (1) geführt werden,
wobei h kleiner als die zu vermessenden Merkmale ist, z.B. kleiner
als die Breite der Codierstreifen (10).
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Der Auslesevorgang ist in unmittelbarer Nähe der Nahfeldantenne
nahezu fehlerfrei möglich. Z.B.
werden bei 1 mm breiten und 1 mm auseiander liegenden Codierstreifen
(10) die Nahfeldsignale sauber nachgewiesen, wenn eine
Plastikfolie (1) von 0,1 mm Stärke eine etwa 1 mm dicke Spitze
(5) von der Nahfeldantenne (3) trennt. Bei einem
zusätzlichen
Abstand von ca. 0,5 mm kann die Nahfeldantenne immer noch ausgelesen
werden.
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3.7 Man könnte z.B. das Barcode-Muster
in 2 mit der Prüfspitze
(5) auslesen und mit bekannten Algorithmen decodieren.
Diese müssten
jedoch wegen der in diesem Industriecode verwendeten Pulsbreitenmodulation,
und der frei geführten Prüfspitzen,
die Schwankungen der Prüfspitzen-Geschwindigkeit
und -höhe
kompensieren, was bei den erfindungsgemäss kleinen Dimensionen und
rauen Oberflächen
(z.B. eines Papierblattes) nur bedingt funktioniert.
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3.8 Den Einfluss vorstehender Schwankungen
minimiert bevorzugt die nachstehend beschriebene binäre Barcode-Variante
mit zugehöriger
Steuer- und Auswerteelektronik.
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3.8.1 Dazu werden gemäss 5A) zunächst zwei Nahfeldantennen (22)
und (23) miteinander verzahnt: die eigentliche Codierung
leistet gem. 5B) eine
Schar von q parallelen Streifen (10), indem
- – jeder
Streifen (10) entweder nur den Steg (31) von (22)
oder nur den Steg (32) von (23) physisch und elektrisch
kontaktiert.
- – nach
einer bevorzugten Konvention jeder Streifen in (10) eine "1" in einer Bitfolge codiert, wenn er
mit (32) verbunden ist; und eine "0" ,
wenn er mit (31) verbunden ist, wobei bevorzugt die Nahfeldantennen
(22) und (23) jeweils mit verschiedenen elektrischen
Signalen versorgt werden und zwar derart, dass die Auslese-Elektronik
erkennt, ob die einen Streifen überquerende
Prüfspitze
gerade über
einen "1 "-Streifen oder einen "0"-Streifen fährt.
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Nachstehend wird die Kombination
(21) aus zwei wie oben beschriebenen verzahnten Nahfeldantennen
(22) und (23) als verzahnte Nahfeldantenne oder
auch verzahntes Barcode-Muster bezeichnet.
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Entsprechend 3.3 vorstehend können die verzahnten
Nahfeldantennen eine gemeinsame, bevorzugt auf Masse liegende Hilfselektrode
(12) aufweisen, welche die Codierstreifen (10)
voneinander abschirmt und das an (5) anliegende Signal
zwischen zwei Codierstreifen (10) minimiert.
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3.8.2 Bevorzugt sind die Codierstreifen
(10) auch gleich breit, und voneinander äquidistant,
sodass die Gesamtheit aller Streifen (10) von einem eindimensionalen
Gitter der Gitterkonstante w aufgespannt ist. Nun durchläuft das
gemessene Nahfeldsignal ein Maximum, wenn eine Spitze (5),
deren Durchmesser etwa so gross ist wie die Breite eines Codierstreifens, über diesen
geführt
wird; bei richtiger Auslegung dominiert dieser Effekt die unter
3.7 beschriebenen Schwankungen. Nun kann auch noch beim Durchqueren
einer verzahnten Nahfeldantenne ein lokaler Absolutwert der Geschwindigkeit
der Prüfspitze
entlang (11) ermittelt werden.
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3.8.3 Verzahnte Nahfeldantennen sind,
gemeinsam mit der Elektrode (12), mit einer einzigen Druckplatte
und Tinte aufbringbar.
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3.8.4 Bevorzugt zeigt 6 jeweils in Teil 6A) und
6B) eine Ausgestaltung der zu (21) gehörigen Steuerelektronik.
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6B)
zeigt, wie aus einem Takt (25) und einem Träger (26)
die Signale (27) und (28) gebildet werden, jeweils an (22)
und (23) anliegend.
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Steht nun die Spitze (5),
wie in 6A) gezeigt, über
einem Streifen (10) so kann die Auswertungselektronik anhand
des Taktes (25) die vom Stift gemessenen Signale jeweils
(22) oder (23) zuweisen und folglich dem Streifen
(10) eine "1" oder eine "0" zuordnen, wobei die Taktfrequenz bevorzugt
so gewählt
ist, dass dieser Vorgang sich während
der Überquerung
eines bestimmten Codierstreifens (10) mehrmals wiederholt.
Bevorzugt wird das über
einem Streifen (10) abgestrahlte Nahfeld-Signal von der aufnehmenden
Prüfspitze
(5) an einen Pufferverstärker (29) weitergegeben,
welcher direkt die Soundkarte eines PCs speisen kann. Eine geeignete
Software ermittelt nun, bevorzugt gem. 3.8.2 und unter Nutzung des
Taktes, der durch den 2. Kanal der Soundkarte übermittelt wird – den dem
Codierstreifen (10) zugewiesenen Wert.
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Zur weiteren Veranschaulichung sei
unterstellt, dass (5) während
des Lesevorgangs entlang der Linie (11) auf jedem Codierstreifen
(10) mindestens 6 msec lange verweilt: dann genügt eine
Frequenz (25) von 1 kHz, um einen Streifen während des
Auslesens mehrfach daraufhin abzufragen, ob er (22) oder
(23) zuzuordnen ist.
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Bevorzugt wird in diesem Beispiel
die Frequenz des Signals (26) als das 16fache der Frequenz von
(25) gewählt.
Die sich daraus ergebende Frequenz (26) von 16 kHz ist
mit der Soundkarte noch messbar.
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3.8.5 Die vorstehend beschriebene
bevorzugte Anordnung zeichnet sich dadurch aus, dass sie mit wenigen
C-MOS-Gattern, als
Peripheriegerät
eines PCs oder PDAs realisierbar ist. Ähnliche bevorzugte Anordnungen
können
mit sehr einfachen, billigen Mikrocontrollern implementiert werden,
welche auch noch den PC und/oder dessen Soundkarte bei der Auswertung
und Decodierung des Signals aus (6) entlasten, oder ganz
ersetzen können.
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3.8.6 Ganz allgemein können die
Nahfeldantennen (22) und (23) jeweils mit verschiedenen
Signalen S1 und S0 versorgt werden, wenn es nur möglich ist,
S1 und S0 voneinander zuverlässig
zu unterscheiden. Bevorzugt können
S1 und S0 als periodische, jedoch zeitlich voneinander diskriminierbare Folgen
von Einzelpulsen die Nahfeldantennen versorgen; in einer anderen
bevorzugten Alternative unterscheiden sich S1 und S0 durch ihre
Frequenz.
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3.9 Vorteile der Erfindung bei der
Realisierung sprechender Barcodes mit Nahfeldantennen und verzahnten
Nahfeldantennen 3.9.1 Die obige bevorzugte Anordnung ist sehr kostengünstig, da
- – Nahfeldantennen
mit beliebigen, insbesondere mit nicht transparenten leitenden Tinten
verdruckt werden können.
- – die
Elektronik einfach und billig ist, und z.B. mitsamt einer Batterie
gem. 16 in einen Bucheinband
integrierbar wäre.
- – der
Lesestift in der vorstehend beschriebenen, voll funktionsfähigen Minimalversion
nur einen einfachen Pufferverstärker
enthält,
der entweder direkt eine Soundkarte, oder einen billigen Mikrocontroller
speist.
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Die niedrigen Kosten verbessern den
Spielraum bei der Aufteilung der Funktionalität, z.B. indem jedem erfindungsgemäss mit Nahfeldantennen
ausgestatteten Gegenstand ein eigenes Lesegerät zugewiesen werden kann. Weiters
können
das Lesegerät (6),
die Auswerteeinheit, die Steuerelektronik (2), und das
Hilfsgerät
(8) je nach Anforderung miteinander kombiniert sein.
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Schliesslich können bevorzugt Lesestift und Auswerteelektronik
in ein Handy oder PDA integriert werden, wenn diese Technik in einer
breiten Vielfalt von Anwendungen Verwendung gefunden hat.
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3.9.2 Die Nahfeldantennen können sehr
oft gelesen werden, und sind vor Schmutz etc. geschützt.
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3.9.3 Muster und Lesegerät sind voreinander geschützt: dabei
ist die vorstehend beschriebene Schutzschicht (35) bevorzugt
elektrisch isolierend. In anderen Varianten des erfindungsgemässen Barcode-Musters,
z.B. gem. Pkt. 8.1 nachstehend, kann sie jedoch auch elektrisch
leitend sein.
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3.9.4 Die erfindungsgemässe Nahfeldatenne kann
berührungslos
ausgelesen werden.
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3.9.5 Bevorzugt kann die verzahnte
Nahfeldantenne mit dem Lesegerät
Zusatzinformationen austauschen (Pkt. 5 nachstehend).
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4. Ein- und zweidimensionale Positionserkennung
mit eindimensionalen Barcodes:
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Am stärksten treten vorstehende Vorteile
jedoch zutage wenn das Lesegerät,
wie nunmehr dargelegt, zur Decodierung eines Positionscodes eingesetzt
wird. In 4.1 wird ein Verfahren dargelegt, das besonders für Druckvorlagen
geeignet ist, welche eine sichtbare Zeilenstruktur aufweisen, nach
Art eines Formulares oder Vertrages. In 4.2 wird eine kompliziertere
Struktur aus überlagerten
verzahnten Nahfeldantennen beschreiben, die eine verbesserte Positionserkennung
leistet.
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4.1 Zeilenorientierte Positionsmessung
mit verzahnten Nahfeldantennen
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Es zeigen hierzu:
- – 7A) zur Verdeutlichung alleine
das Substrat (35) mit der Fläche (1), welche mit
einer Druckvorlage (37) – hier bevorzugt als Text realisiert – versehen
ist, wobei (37) von einem Rahmen (30) begrenzt
wird, und wobei in diesem Text für
den Messpunkt (13) – hier
bevorzugt einem Stichwort im Text (37) entsprechend – eine Position
gefunden werden soll; an (30) grenzt noch ein rechter Rand
(33) an, der erfindungsgemäss nötig ist, um Punkte (13)
am rechten Rand von (30) vermessen zu können.
- – 7B) zeigt allein die zur
zeilenmässigen
Positionsbestimmung einsetzbare, aus den Nahfeldantennen (22)
und (23) sowie der gemeinsamen Hilfselektrode (12)
gebildete, verzahnte Nahfeldantenne.
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7C)
bevorzugt die Positionsbestimmung für einen Punkt (13),
wobei der Stift auf einen Punkt (13) der Fläche (1)
aufgesetzt und entlang einer Linie (11) gezogen wird, wobei
mindestens n Codierstreifen (10) überquert werden müssen; und
wobei n durch das Barcode-Muster vorgegeben wird, wie nachstehend
beschrieben. Dabei ist die verzahnte Nahfeldantenne aus 7B) unter (35)
aufgebracht.
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Bevorzugt wird das in 7B) gezeigte Barcode-Muster
wie folgt gebildet: zunächst
wird, gemäss
3.8.1, zwei Nahfeldantennen (22) und (23) jeweils
der Wert "1" oder "0" zugewiesen. Dabei beinhalten die Nahfeldantennen
(22) und (23) jeweils einen Steg, der bevorzugt
aus einem vertikalen Stegelement und einer Anzahl von horizontalen
Stegelementen besteht, wobei letztere quer über die gedruckte Vorlage verlaufen,
bevorzugt unter dem Zwischenraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Textzeilen
eines sichtbar gedruckten Textes.
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Nun ist eine Schar von Codierstreifen
(10), die bevorzugt äquidistant,
zueinander parallel, und alle von gleicher Breite sind, jeweils
innerhalb zweier horizontaler Stegelemente so angebracht, dass ein bestimmter
Codierstreifen (10) jeweils genau mit einem Steg von (22)
oder (23) verbunden ist, sodass er den dieser Nahfeldantenne
zugewiesenen Binärwert codiert.
Somit codiert das Muster in 7B)
eine eindimensionale Bitfolge, die den von links nach rechts und
von oben nach unten gelesenen Streifen (10) entspricht.
Diese Bitfolgen werden bevorzugt gemäss den nachstehend beschriebenen
Verfahren berechnet.
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Die bevorzugt angebrachte, bevorzugt
an Masse liegende gemeinsame Hilfselektrode (12) ist in 7B) ebenfalls gezeigt.
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4.1.2 Als Kachelmuster strukturierte
eindimensionale Barcodes
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Patentanmeldung
DE 101 37 145 beschreibt ein Bitmuster,
welches jede Zeile in gleicher Weise in eine ganze Zahl von Kacheln
zerlegt, wobei jede Kachel einen Barcode enthält, welcher die Nummer dieser
Kachel codiert. Aneinander gereiht ergeben die Binärwerte dieser
Barcodes eine Bitfolge gem. 4.1.1. Demgemäss können, ausgehend von Punkt (
13),
n sukzessive Codierstreifen (
10) entlang (
11)
vermessen werden, wobei n mindestens einer Kachelbreite entspricht.
Anhand der so bestimmten Kachelnummer wird die Zeile ermittelt,
welche (
13) enthält,
und näherungsweise
die Position von (
13) innerhalb dieser Zeile.
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4.1.3 Chain Code-Muster
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Über
den von 101 33 259.9 beschriebenen Stand der Technik hinaus können bevorzugt
zur zeilenorientierten Positionsmessung sogenannte "Chain Codes der Ordnung
n" eingesetzt werden. Letztere
sind Binärfolgen,
so beschaffen, dass ein bestimmter Schlüssel S, der aus n aufeinanderfolgenden
Bits in einem derartigen Chain Code gebildet ist, genau einmal in
diesem Chain Code auftritt, sodass S genau einer bestimmte Position
in dem Chain Code entspricht. Solche Codes finden nach Stand der
Technik in Positions-Sensoren Einsatz.
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Bevorzugt wird nun gem. 7B) eine rechteckig angenommene,
von einem Rahmen (30) begrenzte Druckvorlage in p + r schmale
Spalten der Breite w zerlegt, wobei w die in 3.8.2 vorstehend erwähnte Gitterkonstante
ist, p * w die Breite der Druckvorlage (30), und r * w
gleich der Breite von (33) ist; wobei r > n. Schliesslich sei
z die Anzahl der Zeilen in der Vorlage. Man unterstellt also einen
Chain Code der Ordnung n, welcher K Bits lang ist, wobei K ~ 2 **n
mit K > z * (p + r).
Dieser Chain Code beginnt also mit z Bitfolgen der Länge p +
r, sodass jeweils der Zeile m, die m-te der vorstehenden Bitfolgen
zugewiesen werden kann.
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Nun kann, ausgehend von einem Punkt
(13) im Rahmen (30) durch Führen der Prüfspitze entlang eines Segmentes
(11) ein Schlüssel
S gewonnen, dessen Position im Chaincode gefunden und somit die
Position des Punktes (13) bestimmt werden.
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4.1.4 Die vorstehend beschriebene
Methode hat den Nachteil, dass die Fläche über einem horizontalen Stegelement
und in dessen Nähe
erfindungsgemäss
nicht vermessen werden kann, sodass die Position nur innerhalb einer
Zeile messbar ist, und dass ausserdem der Prüfstift nur dann korrekt misst,
wenn das Liniensegment (11) innerhalb einer Zeile bleibt.
Ferner entspricht die maximal mögliche vertikale
Auflösung
dem Zeilenabstand, in praxi einige Millimeter.
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4.2 Muster aus gekreuzten, einander überlagernder
verzahnte Nahfeldantennen
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Die unter 4.1.4 aufgeführten Nachteile
lassen sich mit gekreuzten Barcodes, welche jeweils die gesamte
zu vermessende Vorlage überdecken,
vermeiden.
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4.2.1 Gekreuzte verzahnte Nahfeldantennen
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Bevorzugt wird gem. 8 eine isolierende Trennfolie (34)
mit zwei einander überlagerten,
gekreuzten verzahnten Nahfeldantennen (39) und (40) versehen,
die jeweils einer Flächenkoordinate
x und y entsprechen, wobei (34) auf der Unterseite einer Druckvorlage
(35) angebracht sein kann; sodass (34) jeweils
die verzahnten Nahfeldantennen (40) und (39) voneinander,
und (35) die Druckvorlage (37) von (40)
trennt. Bevorzugt kann auch hier eine Hilfselektrode (12)
gem. 5 hinzugefügt werden;
diese ist in 8 nicht
gezeigt.
-
Bevorzugt kann statt einer trennenden
Folie (34) ein isolierender Lack Verwendung finden, indem (35)
von unten zuerst mit (40), dann mit diesem Lack, dann mit
(39) bedruckt wird.
-
8 zeigt
bevorzugt wie eine weitere bedruckte Seite (36) auf der
Unterseite von (34) aufgebracht wird, sodass auch sie eine
Druckvorlage (38) von (39) trennt, wobei (38)
in 8 ganz zuunterst liegt.
Auf diese Weise kann z.B. ein einziges Paar gekreuzter verzahnter
Nahfeldantennen (39), (40) eine beidseitig bedruckte
oder beschreibbare Druckseite mit Positionsinformationen ausstatten.
-
Auch leere Papierseiten können so
ausgestattet sein; sodass der Benutzer sie bearbeiten, und beliebigen
Positionen auf der jeweiligen Seite eine Information und/oder einen
Prozess zuweisen kann.
-
Bevorzugt sind die beiden verzahnten
Nahfeldantennen (39) und (40) senkrecht gekreuzt
und die Linie (11) schneidet beide in einem Winkel von näherungsweise
45 Grad, sodass die Spitze (5) beide Koordinaten x und
y ausgehend von (13) in einem Durchlauf entlang (11)
vermisst. Dabei wird bevorzugt der in 4.1 beschriebene zeitliche
Multiplex derart erweitert, dass im zeitlichen Hintereinander zuerst die
erste Nahfeldantenne in (39), dann die zweite Nahfeldantenne
in (39), dann die erste Nahfeldantenne in (40),
und dann die zweite Nahfeldantenne in (40), abgetastet
werden. Bevorzugt wird dabei jede dieser Nahfeldantennen an einen
Tristate-Bustreiber-Ausgang angeschlossen, welcher sie entweder auf
Masse zieht, oder ein Signal anlegt, oder sie auf einem "floating" Potential hält.
-
Bevorzugt wird ferner, durch geeignete
Wahl von Drucktinten und Druckprozessen, die Oberflächenleitfähigkeit
der verzahnten Nahfeldantennen (39) und (40) so
eingestellt, dass die von (39) und (40) ausgehenden
Signale jeweils von (40) und (39) zur Prüfspitze
(5) durchgelassen werden.
-
4.2.2 Gekreuzte Chain-Code-Muster
-
Auch hier können bevorzugt Chain Codes benutzt
werden, um eine Position in der jeweiligen verzahnten Nahfeldantenne
(39) und (40) zu bestimmen. Dazu werden zunächst, entsprechend
der Vorlagengrösse,
einmalig Chain Codes Cx und Cy (jeweils der Ordnung nx, ny) für die zu
vermessenden Koordinaten x und y definiert. Dabei werden, ausgehend
vom Messpunkt (13), entlang der um ca. 45 Grad geneigten
Linie (11) mit der Prüfspitze
(5) zwei Folgen von mindestens q Bits mit q = Max(nx, ny) nachgewiesen,
eine in (39) und eine in (40); anschliessend wird
jeweils ein Schlüssel
Sx, Sy der Länge
nx und ny gebildet und dessen Position im entsprechenden Chain Code
Cx und Cx ermittelt; somit folgt die x, y – Position von (13).
-
Soll ein Seitenpaar gemäss 8 beidseitig ausgelesen
werden, so wird bevorzugt gem. 4.3.2 nachstehend geprüft, ob der
Stift gerade eine Vor- oder eine Rückseite vermisst, und die Koordinatenberechnung
jeweils angepasst.
-
Chaincodes sind Spezialfälle von
Bitfolgen, die eine Positionsfindung erlauben, ebenso wie die vorstehend
beschriebenen selbstnummerierenden Kachelmuster. Hinfort bezeichnen
Bx und By allgemeine Bitfolgen, in denen jeweils mit einem Schlüssel Sx,
Sy eine Position gefunden werden kann.
-
4.3 Vorteile der Chaincodes bei der
Positionsmessung
-
Chaincodes weisen bestimmte Vorteile
auf: erstens sind die zur Positionsfindung erforderlichen Schlüssel sehr
kompakt – ein
12-Bit Schlüssel
genügt,
um in einer verzahnten Nahfeldantenne mit 4096 Codierstreifen gem. 5 eine eindimensionale Position
auf 1 Codierstreifen genau zu bestimmten; zweitens ermöglichen
Chain Codes eine einfache Fehlerkorrektur; drittens können sie
auch zur vereinfachten Positionsmessung auf beiden Seiten einer bedruckten
Vorlage genutzt werden.
-
4.3.1 Fehlererkennung mit Chain Codes
-
Zunächst muss sichergestellt sein,
dass mindestens q x-Codierstreifen oder y-Codierstreifen ausgelesen
wurden, bevorzugt durch einfaches Hochzählen der überquerten Streifen.
-
Nun seien, wie in 8 gezeigt, mit der Prüfspitze (5), ausgehend
vom Messpunkt (13) und entlang des Liniensegmentes (11),
n + o Bits nachgewiesen worden, entsprechend o + 1 unmittelbar aufeinander
folgender Bitfolgen der Länge
n. Sind letztere jeweils um 1 Bit versetzte Schlüssel im entsprechenden Chain
Code Cx oder Cy, so ist kein Auslesefehler aufgetreten. Dabei wird
normalerweise o klein (bevorzugt o = 1) sein, weil schon zwei korrekt
derart versetzte Schlüssel
auf ein richtiges Auslesen hinweisen, und mit jedem Auslesen nach
4.2.2 mehrere Bitfolgen der Länge
nx und ny erzeugt werden.
-
4.3.2 Beidseitiges Auslesen einer
verzahnten Nahfeldantenne
-
Bevorzugt werden hierzu beim beidseitigen Auslesen,
gem. 4.3.1 vorstehend n + o Bits nachgewiesen, entsprechend o +
1 um je ein Bit versetzten Folgen der Länge n. Jede dieser Folgen ist
ein Schlüssel
im Chain Code. Nun wird jeder Schlüssel gespiegelt. Entsprechen
nun zwei nicht gespiegelte sukzessive Schlüssel sukzessive aufsteigenden Werten
von x, so unterstellt der Decodierungsprozess, dass gerade eine
verzahnte Nahfeldantenne von ihrer Vorderseite her gelesen wurde;
entsprechen hingegen zwei gespiegelte um 1 Bit versetzte Schlüssel absteigenden
Werten von x, so erkennt das Lesegerät, dass es die Rückseite
einer verzahnten Nahfeldantenne ausliest. Dabei werden Ausnahmen
durch Vorverarbeitung der Chain Codes und geeignete Tabellen behandelt.
-
Bevorzugt können Vorder- und Rückseite auch
dadurch charakterisiert werden, dass der Zwischenträger (34)
so ausgeführt
ist, dass er die zuunterst liegende verzahnte Nahfeldantenne abschirmt, sodass
(39) und (40)(40) aufgrund der von (5)
gemessenen Pegel voneinander diskriminiert werden können, und
daraus geschlossen wird, ob die gekreuzten verzahnten Nahfeldantennen
von derer Vor- oder Rückseite
gelesen werden. Das kann bevorzugt erfolgen, indem (34)
als Heterostruktur aus zwei Isolaten und einer dazwischen liegenden
leitenden Schicht gebildet wird.
-
4.4 In eine Buchseite eingebettete
verzahnte Nahfeldantennen
-
Erfindungsgemäss können verzahnte Nahfeldantennen
gem. 7 oder 8 in die Blätter eines Buches
eingebettet sein. Dabei dürfen
jedoch die verzahnte Nahfeldantennen, die unter einem aufgeschlagenen
Blatt des Buches liegen, den Auslesevorgang für dieses Blatt nicht stören.
-
Dies lässt sich bevorzugt dadurch
erreichen, dass nur die verzahnten Nahfeldantennen im aufgeschlagenen
Blatte mit Signalen versorgt werden, also diese Signale für alle anderen
Blätter
abgeschaltet sind; bevorzugt können
aufgeklappte Blattpaare von einer in das jeweilige Blatt eingebetteten
Fotozelle, oder von einem mechanischen Sensor, gefunden werden,
sodass sich diese Schaltvorgänge
automatisch steuern lassen.
-
In einer anderen bevorzugten Alternative werden
alle verzahnte Nahfeldantennen in einem Buch von der Steuerelektronik
mit Signalen versorgt. Dabei ist das Buch so ausgeführt, dass
durch Wahl der Schichtdicken von (35) und (36)
sowie durch abschirmende Massnahmen wie in 4.3.2. vorstehend beschrieben,
die Störsignale
von Blättern,
welche unter dem aufgeschlagenen Blatt liegen, klein gehalten werden
und somit bevorzugt durch einen Fensterkomparator unterdrückt werden
können.
-
4.5 Auslesen entlang glatter Linien
-
Die Linie (11) kann bevorzugt
von einer Geraden abweichen, wenn nur sichergestellt ist, dass erstens
für die
x- und die y-Koordinate
mindestens je nx und ny Streifen in (39) und (39)
gelesen werden, und zweitens dabei keiner dieser Streifen zweimal besucht
wird. Zum Beispiel zeigt 9 die
Auslesung entlang eines Kreisbogens (41), dessen Orientierung
wie vorstehend beschrieben festgelegt wird.
-
4.6 Um einen Winkel gedrehte Muster
-
Für
den Anwender intuitiver als die in 8 dargestellte
Abtastung entlang einer um 45 Grad geneigten Linie (11)
wäre eine
Abtastung entlang einer Horizontalen, einfach weil sehr viele konventionelle Druckvorlagen
horizontale Elemente beinhalten, welche die Führung von (5) entlang
eines näherungsweise
geraden Segmentes (11) erleichtern können. Bevorzugt lässt sich
das erreichen, indem die verzahnte Nahfeldantennen gemäss 10 mit verzahnten Nahfeldantennen
(43) und (44), die um 45 Grad gedreht sind, realisiert
werden.
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5. Austausch von Zusatzinformationen
mittels des Barcode-Musters
-
Die gem. 3.9.3 übertragbare zusätzliche
Information wird bevorzugt durch eine eigene Trägerfrequenz transportiert,
oder durch Modulation von (26). Diese Zusatzinformation
kann zyklisch und ausreichend oft wiederholt werden, sodass die
Prüfspitze
(5) sie während
eines Vermessungsvorgangs sicher nachweist; sie kann bevorzugt eine
Identifikationsnummer beinhalten (etwa die ISBN-Nummer einer Publikation,
oder eine Produktnummer) welche das bemusterte Produkt eindeutig bezeichnet.
Sie kann auch bestimmte Eigenschaften des Barcode-Musters, z.B. über dessen
Codier-Elemente (Strichbreiten, Strichabstände, etc.) an die Auswerteelektronik übergeben
Die Steuerelektronik kann diese Information fest gespeichert haben,
wenn sie z.B. in einen Bucheinband eingebettet ist. Ist hingegen
die Steuerelektronik mobil ausgeführt und bevorzugt an das bemusterte
Objekt anheftbar, so kann sie die Information vom bemusterten Objekt
abgreifen.
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6. Multipolare Lesegeräte zur Kanten-
und Bewegungserkennung
-
Bevorzugt kann das Lesegerät (6)
gem. 11 zwei oder mehr
Prüfspitzen
haben; liegen z.B. nach 11 zwei
solche Spitzen (46), (47) nahe beieinander und
gleichzeitig auf der Linie (11), so können durch differentielle Auswertung
der jeweils gemessenen Signale (48), (49) die
Kanten der Nahfeldantennen genauer vermessen werden. Ferner kann
unabhängig
von Pkt. 4 vorstehend, durch Korrelation von (48) und (49)
die jeweils geltende Bewegungsgeschwindigkeit der Prüfspitzen
ermittelt werden.
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7. Versorgung der verzahnten Nahfeldantenne
mit einem Signal:
-
7.1 Bevorzugt geschieht dies wie
in 1 gezeigt, durch
direkten Kontakt mit einer Steuerelektronik (2) die an
der mit der verzahnten Nahfeldantenne versehenen Fläche (1)
angebracht wird. In der Anordnung gem. 7 können
alle entsprechenden Kontaktflächen
in einer Ebene liegen. Bei Nutzung gekreuzter verzahnter Nahfeldantennen
können
die jeweiligen Träger,
z.B. (34), (35), (36) nach Art einer Leiterplatte
durchkontaktiert werden.
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7.2 Bevorzugt ist die vorstehend
beschriebene einfache Steuerelektronik direkt auf die Folie (34) aufgedruckt,
und die entsprechende Energieversorgung kann:
- – induktiv
erfolgen, über
eine auf (1), (34), (35) oder (36)
angebrachten Antenne, nach Art eines HF-Transponders.
- – erfolgen,
indem auf (1), (34), (35) oder (36)
mit Druckverfahren eine extrem flache Batterie aufgedruckt wird,
wie sie z.B. von der israelischen Firma Power Paper vorgestellt
wurde.
- – erfolgen,
indem auf (1), (34), (35) oder (36)
eine polymere Solarzelle aufgebracht wird.
-
7.3 Eine Nahfeldantenne kann drahtlos,
z.B. induktiv, mit einem Signal versorgt werden, indem z.B. deren
Steg an einen Resonanzkreis angeschlossen ist, der ein für diese
Nahfeldantenne spezifisches Signal empfängt.
-
8. Andere Lesegeräte und Muster
-
8.1 Bevorzugt sind erfindungsgemässe Barcode-Muster
aus jedem Material und jeder daraus erstellbaren zweidimensionalen
Struktur baubar, sofern sie spezifische Eigenschaften aufweisen,
die mit einer Prüfspitze
messbar sind: z.B. können
die Nahfeldantennen auch als leuchtende Strukturen ausgeführt sein,
wobei bevorzugt die Prüfspitze
(5) aus einer Optik besteht, die den jeweils zu vermessenden Punkt
von (11) auf einen Fotodetektor abbildet. Prinzipiell kann
ein solches Barcodemuster auch aus grösserer Entfernung vermessen
werden.
-
8.2 In Pkt. 2 bis 7 vorstehend wurden
bevorzugte Ausführungsbeispiele
beschrieben, in denen einerseits die Barcode-Muster als Sender oder
Erreger, andererseits die Prüfspitze
als Empfänger
fungiert.
-
Bevorzugt kann in einer Umkehrung
des Obigen die Prüfspitze
als Sender oder Erreger fungieren, und der Barcode als Empfänger arbeiten,
indem letzterer an eine Auswerteeinheit angeschlossen ist, wobei
dieser Anschluss drahtgebunden oder drahtlos sein kann. Auch hier
wird das erfindungsgemässe Barcodemuster
zeilenweise nachgewiesen. Z.B. kann die Prüfspitze kapazitiv ein Signal
in eine leitende Nahfeldantenne nach 2 einkoppeln,
wobei diese Einkopplung maximal ist, wenn die Spitze direkt über der
Nahfeldantenne – z.B. über einem
Codierstreifen (10) fährt.
In einer anderen Variante kann eine leuchtende Prüfspitze
ein als Fotoempfänger ausgeführtes Muster
anregen. In einer dritten Variante kann der Barcode als piezoelektrisches,
von einer vibrierenden Spitze anregbares Muster fungieren.
-
Dabei erfolgt bevorzugt die Erregung
musterspezifisch, indem z.B. in einer verzahnten Nahfeldantenne
die einer binären "1" oder "0" jeweils
entsprechende Nahfeldantenne an einen Schwingkreis angeschlossen
ist, welcher mit einer für
jeweils "1" oder "0" spezifischen Frequenz resoniert; während die
Prüfspitze
ihre Erreger-Signale auf beiden Frequenzen aussendet. Bevorzugt
beinhaltet dabei das Barcodemuster eine elektrisch geschlossene
Fläche, welche
die Codierelemente des Barcode-Musters miteinander verbindet.
-
8.3 Bevorzugt erfolgt der Nachweis
der Barcode-Muster gem. 8.1 und 8.2 vorstehend unter Nutzung elektromagnetischer,
optischer, piezoelektrischet, magnetostriktiver, mechanischer, oder
thermischer Sensoren, wobei wie vorstehend beschrieben das Barcode-Muster
entweder als Sender und die Prüfspitze
als Empfänger/Sensor
fungieren kann, oder umgekehrt.
-
8.4 Das Lesegerät kann eine Vorrichtung beinhalten,
welche die Prüfspitze
(5) entlang (11) über (3) führt, wobei
Linie (11) nicht gerade sein muss. Dabei setzt der Benutzer
das Lesegerät
nach Art einer Grafiktablett-Maus fix auf die Vorlage auf. 9 zeigt bevorzugt, wie (5)
mittels eines Schwenkarms (42) im Lesegerät geführt wird
sodass die Prüfspitze
einen Kreisbogen (41) durchfährt.
-
8.5 Es kann auch gem. 12 die verzahnte Nahfeldantenne
entlang eines geraden Liniensegmentes (51) ausgelesen werden,
indem ein Kammleser, bevorzugt mit einem Messkreuz (50)
versehen, zum Einsatz kommt, der einen Multiplexer (64)
beinhaltet, welcher eine Anzahl nebeneinander liegender Prüfspitzen
(5) entlang dem Segment (51) und ausgehend von
Punkt (13) ausliest. Dabei wird bevorzugt unterstellt,
dass gemäss
den Konventionen von Pkt. 3.4 ausgelesen wird, und folglich zum
Auslesen das Messkreuz über
dem Messpunkt (13) so eingerichtet ist, dass (51)
waagerecht liegt und von links nach rechts gelesen wird.
-
Bevorzugt sind Messkopf und Platine
eines solchen Kammlesers mit einer Reihe von Druck- und/oder Ätzschritten
realisierbar.
-
Nun kann vorteilhaft jede Spitze
(5) mit einem eigenen Verstärker versehen werden, sodass (54)
ein rein digitaler Multiplexer sein kann, der den das gemessene
Signal auswertenden Mikrocontroller (55) direkt speist;
wobei das zugehörige
Verstärker-Feld als polymere
Elektronik auf die Platine aufgedruckt sein kann.
-
Bevorzugt kann (54) aber
auch ein analoger Multiplexer sein, wobei die Spitzen (5)
nun sequentiell ausgelesen werden und das jeweils resultierende Signal
verstärkt
und von (55) decodiert wird. Mit einem solchen Kamm aus
z.B. 100 Spitzen und entsprechend hoch gesetzten Frequenzen (25)
und (26) ist die serielle Auswertung des Musters derart schnell,
dass z.B. Positions- und Schriftenerkennung gleichzeitig erfolgen
können.
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8.6 Bevorzugt können die einzelnen Spitzen eines
Kammes nach 8.5 einziehbar und/oder flexibel aufgehängt sein
und zwar derart, dass die Messlinie (51) an eine gekrümmte Fläche angepasst
wird; dabei kann der Grad der Verformung der Messlinie (51) nachgewiesen
werden, bevorzugt durch eine Anordnung von Dehnungselementen, um
den Messvorgang auf die veränderte
Linie (51) einzustellen.
-
Die Varianten 8.4 bis 8.6 erlauben
es, das Lesegerät
nur mehr aufzusetzen, anstatt es entlang einer Linie (13)
ziehen zu müssen.
Dafür ist
das Lesegerät
komplizierter und der Auslesevorgang wegen der Notwendigkeit, alle
Spitzen (5) in Kontakt mit oder in geringem Abstand zu
(1) zu bringen, heikler.
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8.7 Bevorzugt kann, wie in 13 gezeigt, der obige Kammleser
nach Art eines optischen Handscanners über eine Fläche gezogen werden, um Nahfeldantennen
auszuwerten, die einem zweidimensionalen Barcode (15) entsprechen.
Dabei misst bevorzugt ein mit einem Encoder versehenes Rad (52)
ausgehend von (13) den entlang eines Liniensegmentes (53)
zurückgelegten
Weg, und taktet das zeilenweise Auslesen des Musters (15).
Beinhaltet der Barcode (15) nun Position und Orientierung
der Nahfeldantenne in der Fläche,
so kann die Position eines Messpunktes (13) bestimmt werden.
-
9. Positionsmessung auf glatten,
gekrümmten
Flächen
-
Wird auf eine gekrümmte Fläche, bevorzugt nach
Art eines Flaschenetiketts, einer Kugelkalotte, oder der Oberfläche eines
etwas dehnbaren, weichen Gegenstandes ein erfindungsgemässes Positionsmuster
aufgebracht, so kann wie bevorzugt in 14 gezeigt,
mit einem Punktlesestift die Position des Messpunktes (13)
in einem zweidimensionalen Gitter bestimmt werden, indem der Stift
entlang (65) gezogen wird.
-
Im Spezialfall eines zylindrischen
Substrates nach Art eines Dosenetikettes können die Muster direkt ausgewertet
werden wie vorstehend beschrieben.
-
In anderen gekrümmten Flächen findet der Stift zwar
die Position in den gekreuzten Gittern, diese muss aber über eine
mathematische Funktion oder auch tabellarisch einer räumlichen
Position zugeordnet werden. Ein solches allgemeineres Gitter ist
bevorzugt in 14 gezeigt;
es wird aus den beiden Gittern (63) und (64) gebildet,
welche die Codierstreifen in den beiden verzahnten Nahfeldantennen aufspannen.
Dabei ist der Steg von (64) nach Art der Längen und
Breiten eines Globusses als geschlossene Kurve ausgebildet und die
zugehörigen
Codierstreifen sind nach Art eines Längengrades über die gekrümmte Fläche verteilt;
zur Veranschaulichung ist (64) schwarz gezeichnet. Ferner
ist in 14 der Steg von
(63) nach Art eines Längengrades
ausgeführt,
und die entsprechenden Codierstreifen erstrecken sich nach Art unterbrochener
Breitenkreise über die
Fläche.
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Anwendungen
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Nachstehend werden drei Anwendungsmöglichkeiten
beschrieben, bei denen eine mit verzahnten Nahfeldantennen ausgestattete
Druckvorlage extern oder intern mit einem Signal versorgt wird.
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10. Fotoalben
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Bevorzugt kann ein Fotoalbum, wie
in 15 gezeigt, in seinem
Einband (66) eine erfindungsgemässe Steuerelektronik beinhalten,
die z.B. eine Batterie (74), einen Controller (69),
und einen Flash-Speicher (68) aufweist. Bevorzugt wird
die Auswertung des Signals durch einen PC (76) geleistet,
der über
eine Verbindung (75), die drahtlos oder drahtgebunden sein
kann, an den Einband angeschlossen ist, und der den jeweiligen Positionen
entsprechende Daten – bevorzugt
Audiodaten – aufzeichnet
und wiedergibt. In dieser bevorzugten Ausführung ist das Lesegerät (6)
per Leitung ebenfalls mit dem Einband verbunden.
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In einem jeden Blatt des Albums sind
nun gekreuzte verzahnte Nahfeldantennen angebracht, die es gestatten,
auf diesem Blatt eine Position zu bestimmen. Alle Blätter sind
bevorzugt so durchkontaktiert, dass deren verzahnte Nahfeldantennen
von der Elektronik (68), (69), (74) versorgt
werden können, z.B.
durch leitende Drähte,
die das Album zusammenhalten, und entsprechende Kontaktflächen an den
einzelnen Blättern.
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Bevorzugt wird Kontaktstift nur dazu
genutzt, um Positionen neben dem jeweiligen Foto zu bestimmen, sodass
Beschädigungen
der Fotos vermieden werden. In dieser Weise können schriftliche, vom Benutzer
in beliebiger Folge, z.B. handschriftlich angebrachte Anmerkungen
(67) im Album mit zugehörigen
elektronischen Fussnoten versehen werden. Dieses kann bei Anlegen
des Albums oder beliebig oft danach erfolgen, wobei der Benutzer
entweder den PC zur Ein- und Ausgabe benutzt, oder einen eingebauten
Lautsprecher (72) und ein Mikrofon (71).
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Bevorzugt kann die Nutzung des Albums durch
ein eingedrucktes Menü (70),
welches auf den Bucheinband aufgedruckt und dessen Menüpunkte mit
dem Stift (6) aufgerufen werden, erfolgen. Für höhere Ansprüche an die
Bedienerführung
kann der PC (76) benutzt werden.
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In Zukunft sind Szenarien denkbar,
in denen Digitalfotografen beschädigte
Fotos einfach nachdrucken. In einem solchen Falle kann mit dem Kontaktstift
auch eine Position auf einem Foto bestimmt werden; ebenso sind bei
entsprechenden Fortschritten des Standes der Technik Fotoalben mit
eingebetteter Digitalelektronik gem. Pkt. 8 machbar.
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11. Storyboards
-
Professionnelle Storyboards, wie
in der Werbe- oder Filmindustrie verwendet, sind erfindungsgemäss Spezialfälle von
Fotoalben. In Verbindung mit wiederverwendbaren Einstellungs-Bildern
nach Art eines Post-its versprechen erfindungsgemässe Storyboards
eine einfachere Handhabung als computergesteuerte Schnittplätze, besonders
während
der ersten Entwurfsphase einers Filmes oder Werbespots.
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12. Bücher
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Im Unterschied zu einem Fotoalbum
besteht der Inhalt eines Buches normalerweise aus vorgefertigten
Texten und Grafiken, sodass erfindungsgemäss sprechende Codes eingesetzt
werden können, speziell
wenn eine besonders einfache Bedienung gefordert ist wie z.B. in
einem Kinderlexikon. 16 zeigt
beispielhaft einen entsprechenden Eintrag. Dieser ist bevorzugt
mit einem an der Oberfläche
sichtbar eingedruckten, grafisches Merkmal (77) versehen,
das den Kindern zeigt, dass und wie sie mit dem Stift eine verzahnte
Nahfeldantenne auslesen sollen.
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Bevorzugt sind auch hier Steuerelektronik, Auswertungselektronik,
Hilfsgerät
und Stift integriert.
-
Dieses Konzept ist beliebig ausbaubar:
bevorzugt können
die jeweiligen verzahnten Nahfeldantennen in einem Buch auch Positionscodes
realisieren; ein solches Buch kann drahtlos an einen PC angebunden
sein und mit diesem Daten austauschen, bezw. ihn als Eingabe/Ausgabegerät benutzen.
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Allen diesen Varianten ist jedoch
gemeinsam, dass in dieser Weise Bücher hergestellt werden können, die
sich im wesentlichen exakt genau so nutzen lassen wie normale Bücher, und
auch die gleiche Haptik aufweisen. Ebenso sollten solche Bücher die gleichen
verlegerischen Strukturen, und die gleichen Vertriebswege benutzen
wie ihre konventionellen Pendants.
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13. Karten & Flowcharts
-
Karten und Flowcharts können beliebig
mit positionsabhängigen
Funktionen ausgestattet werden, nach Art einer am PC-Bildschirm angezeigten Webseite
mit "Hot Buttons". Dabei kann die
Steuerelektronik (2) gem. 1 an
die Karte geheftet werden; sie kann aber auch nebst Stromversorgung
in diese integriert sein.
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13.1 Es ist möglich, eine Karte mit Positionsgitter
und eingebauter Steuerungs- und Auswerteelektronik zu erstellen
derart dass aus einer Position auf der Karte auf die entsprechenden
GPS-Daten geschlossen werden kann, sodass ein Sollwert (von der Karte)
mit einem Istwert (z.B. aus einem GPS-Modul) verglichen werden kann.
Diese Anordnung kann billiger und effektiver sein als ein rein elektronisches
Navigationssystem mit aufwändigem
Benutzerinterface und elektronischer Speicherung der Karten.
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13.2 Es können Flowcharts, Mindmaps,
Karten, Reiserouten etc. vom Endanwender selber produziert werden,
entweder indem er vorgefertigte Papiere mit integrierten Nahfeldantennen
benutzt, oder indem er die Nahfeldantennen nebst den erforderlichen
Isolierschichten selber aufbringt, z.B. mit einem Plotter oder Tintenstrahldrucker.
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13.3 Eine Karte kann als Front-End
für beliebige
geografische Informationssysteme dienen, etwa für einen flächendeckenden Zimmernachweis
oder andere Touristeninformationen. Insbesondere ist es auch hier
möglich,
auf die Karte zu schreiben oder zu zeichnen, und diese Einträge mit elektronischen Fussnoten
zu versehen.
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14. Grafiktablett
-
Die erfindungsgemässe Fläche kann auch als Teil eines
Grafiktablett (85) ausgeführt sein, das nach Art einer
Schreibunterlage beliebig beschrift- und bedruckbar ist, und zwar
sowohl mit konventionellen Verfahren unter Nutzung rein passiver,
sichtbarer grafischer Merkmale, als auch mit elektronisch oder optoelektronisch
aktiven Tinten nach neuestem Stand der Technik. Z.B. kann auf das
Grafiktablett dessen Gebrauchsanweisung sichtbar gedruckt sein.
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Bevorzugt zeigt 17, wie das Grafiktablett (85)
unter einer mit einer Druckvorlage versehene Seite (78)
liegt. Während
einer Positionsbestimmung kann nun die Seite auf dem Grafiktablett
(85) fixiert werden, bevorzugt gem. 14.1 nachstehend, und
bevorzugt so, dass die erfindungsgemässe Ermittlung einer Position
nicht gestört
wird. Z.B. stört
ein magnetischer Stempel gem. 14.1, Pkt. d) die vorstehend beschriebene
elektrische Auslesung des Positionsmusters nicht.
-
Bevorzugt können vor der ersten Positionsbestimmung
in (78) die Dokumenten- und/oder Seitennummer für (78)
eingegeben werden, bevorzugt gem. 14.2. nachstehend.
-
Schliesslich kann das erfindungsgemässe Grafiktablett
kleiner sein als die zu vermessende Seite. In diesem Fall muss die
Position des Grafiktabletts in Bezug auf die Seite bestimmt werden.
Bevorzugt wird hierzu ein Merkmal der Seite (78) zur Deckung mit
einem entsprechenden physischen Merkmal des Grafiktabletts (85)
zur Deckung gebracht, um aus der bekannten Position der Merkmale
auf (78) und (85), und aus der Position eines
Messpunktes auf dem Grafiktablett, die absolute Position dieses
Messpunktes in (78) zu gewinnen. Bevorzugte Varianten dieses Verfahrens
sind in 14.3 nachstehend beschrieben.
-
Bevorzugt ist (85) mit Anschlüssen (86)
versehen, sodass ein und derselbe Lesestift (6) an verschiedene
erfindungsgemässe
Grafiktabletts anschliessbar ist.
-
Bevorzugt kann das sehr kostengünstig herstellbare,
dünne,
und biegsame Grafiktablett (85) aber auch unter eine vollkommen
konventionell ausgeführte
und beidseitig bedruckte Buch- oder Zeitschriftenseite eingeschoben
werden. Bevorzugt wird dabei pro Publikation, oder pro Klasse von
Publikationen, jeweils ein entsprechend bemasstes und bedrucktes
Grafiktablett genutzt. Z.B. ist es möglich, ein solches Grafiktablett
einem Lehrbuch beizugeben, etwa indem es, nach Art einer begleitenden CD-ROM,
am Einband angebracht wird. Bevorzugt beinhaltet das Grafiktablett
(85) nun eine sichtbare Kennzeichnung, welche (85)
der oder den jeweiligen Publikationen zuordnet, z.B. durch Aufdruck
des Titels und der ISBN-Nummer. Weitere bevorzugte Einzelheiten
dieser Nutzungsvariante sind in 14.4 nachstehend dargelegt.
-
14.1 Fixierung der Seite
-
Die Fixierung bestimmt die Position
der Druckvorlage in Bezug auf das Grafiktablett (85). Sie erfolgt
bevorzugt mit Hilfe eines physischen Merkmals auf (85),
wobei besagtes Merkmal in Kombination mit entsprechenden Merkmalen
der Seite eingesetzt wird.
-
Bevorzugt beinhaltet dieses Merkmal
eine Kombination aus nachstehend aufgeführten Elementen, wie in 18 für a) bis c) nachstehend beispielhaft
gezeigt:
- a) zwei Führungsschienen (79),
(80), die bevorzugt einen rechten Winkel bilden, sodass
(78) mit einer Ecke an beiden Schienen anliegt.
- b) Erhebungen (82) oder Vorsprünge (84) auf dem Grafiktablett.
Genau dazu passend beinhaltet (78) bevorzugt Lochungen
(81) oder Kerbungen (83), z.B. nach Art einer
Zeichenfolie für
Trickfilme.
- c) die Seite (78) ist bevorzugt mit einem grafischen
Merkmal versehen, in 18 bevorzugt
als zwei Fadenkreuzpaare (88), (87) gezeigt. Dabei beinhaltet
das Grafiktablett (85) bevorzugt ein dem obigen grafischen
Merkmal (88), (87) enstprechendes physisches Merkmal
(89), (90), wobei letzteres bevorzugt als optoelektronisches
Leuchtelement auf (78) aufgebracht ist, um die Deckungsgleichheit
mit dem entsprechenden Merkmal von (78) bequem feststellen
zu können.
In einer anderen bevorzugten Variante ist (85) mit einer
homogenenen leuchtenden Fläche
versehen, auf die (89) und (90) aufgedruckt sind.
- d) wenn die Seite (78) grösser als das Grafiktablett
ist, beispielsweise als Teil einer Faltkarte oder einer Tageszeitung,
so kann (85) bevorzugt mit ferromagnetischen Elementen
versehen werden, sodass (78) mit Magnetstempeln, nach Art
von Zettelhaltern für
Kühlschränke, fixierbar
ist. In aufwändigeren
bevorzugten Varianten kann (78) durch mechanische, elektrostatische,
oder pneumatische Vorrichtungen fixiert werden.
- e) (78) kann auch mit einem passenden mechanischen
Rahmen oder Winkel oder einem Lineal fixiert werden.
-
14.2 Kennzeichnung der zu vermessenden Seite
-
Bevorzugt wird die Seite (78)
so gekennzeichnet, dass ihr sichtbar aufgedruckter Inhalt eindeutig
einem erfindungsgemässen
elektronischen Datenbestand zuordenbar ist, in welchem das Hilfsgerät (8)
nach den zu einer ermittelten Position gehörigen Daten oder Prozesse sucht.
Diese Kennzeichnung erfolgt bevorzugt durch ein Zahlentupel aus
ISBN-Nummer und Seitennummer. Bevorzugt wird dieses Zahlentupel
aus einer Kombination nachstehend aufgeführter Verfahren gewonnen:
- a) ein Grafiktablett, welches wie vorstehend
beschrieben einer Publikation zugeordnet ist, kann deren ISBN-Nummer fest beinhalten,
bevorzugt als ein in das Grafiktablett separat integriertes und als
semantischer Code erfindungsgemässes
auslesbares Bitmuster (93), wobei diese Information bevorzugt
durch den vorstehend erwähnten, sichtbar
aufgedruckten Titel nebst sichtbarer ISBN-Nummer ergänzt wird.
- b) das Grafiktablett beinhaltet bevorzugt ein aufgedrucktes
Tastenfeld (94) nach Art eines Taschenrechners, sodass
die Seitennummer nach Einrichtung der Seite (78) eingegeben
werden kann, indem bevorzugt für
jede aufgedruckte Taste deren Position erfindungsgemäss bestimmt wird.
Weitere aufgedruckte Sondertasten (95) können bevorzugt
und ähnlich
Verwendung finden, um die Seitennummer bequem zu inkrementieren
oder zu dekrementieren. Dieses Tastenfeld kann auch zur Eingabe
einer sichtbar aufgedruckten ISBN-Nummer genutzt werden. Bevorzugt wird
das Tastenfeld nebst entsprechendem Auswertungsprozess über eine
in 19 gezeigtes Sondertastenfeld
(96) aktiviert, und auch wieder geschlossen.
-
14.3 Bestimmung der relativen Position
des Grafiktabletts in Bezug auf die Seite
-
Bevorzugt wird die Druckvorlage mit
einem virtuellen Kachelmuster aus gleichen, in Zeilen und Spalten
aneinander gereihten Rechtecken überzogen,
wobei in der Druckvorlage bevorzugt nur die jeweils gegenüberliegenden
Ecken (88) des jeweiligen Rechtecks als Fadenkreuze eingedruckt
sind. 18 zeigt bevorzugt,
wie jede dieser Ecken mit einer sichtbaren Zeilen- bezw. Spaltennummer
versehen ist, sodass in Kombination mit der unter 14.1 beschriebenen
Fixierung eine absolute Positionsbestimmung des Grafiktabletts auf
der Seite möglich wird.
-
14.4 Vermessung von beidseitig bedruckten Buch-
oder Magazinseiten
-
Gebundene, beidseitig bedruckte Seiten nach
Art eines Buches- oder Zeitschrift können prinzipiell im einband
belassen und vermessen werden. Dazu wird bevorzugt das Grafiktablett
herausgenommen, gewendet und neu eingeschoben, und bevorzugt gem.
4.3.2 vorstehend ausgewertet. Hierzu ist bevorzugt das Grafiktablett
spiegelsymmetrisch zur erfindungsgemässen Fläche ausgeführt, wie auch in 18 beispielhaft gezeigt.