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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Innenverkleidungsteil nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Für
solche Innenverkleidungsteile stellt sich insbesondere bei modernen
Kraftfahrzeugen die Aufgabe, nicht nur leichtbauend und umweltfreundlich
zu sein, sondern auch Durchtrittmöglichkeiten für hinter dem
Innenverkleidungsteil angeordnete Airbagmodule bereitzustellen.
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So ist ein gattungsgemäßes Innenverkleidungsteil
für Kraftfahrzeuge
bekannt, welches einen Kunststoffträger sowie ein damit verbundenes,
mit einem Scharnierblatt zur zumindest bereichsweisen Überbrückung eines
Airbagdurchgangskanals versehenes Metallverstärkungsteil aufweist. Dieses
Metallverstärkungsteil
ist z.B. ein an den Kunststoffträger angenietetes
Blechteil, welches eine definierte Knickkante aufweist, so dass im
Fall einer Airbagauslösung
diese Knickkante als Scharnier einer Airbagklappe dient, während der
Kunststoffträger
im Bereich des Airbagdurchgangskanals aufgerissen wird.
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Das Metallteil hat hierbei außerdem die
Aufgabe, im Normalbetrieb des Fahrzeuges eine steife Überbrückung des
Airbagdurchgangskanals bereitzustellen.
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Nachteile bekannter Innenverkleidungsteile liegen
jedoch oft in der kontrollierten Scharnierung der Klappe, also der Öffnung des
Airbagdurchgangskanals beim Auslösen
eines Airbags. Hier ist es zum einen sinnvoll, den Öffnungswinkel
der Klappe zumindest grob zu steuern, außerdem sollte ein sehr fester
Halt zwischen Kunststoffträger
und Metallverstärkungsteil
bestehen, so dass keine Metallteile eventuell ungewollt in den Fahrzeuginnenraum
dringen können.
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Hierzu muss eine ausreichende Festigkeit der
Bindung zwischen Metallverstärkungsteil
und Kunststoffträger
gegeben sein, um die hochdynamischen Kräfte beim Airbagschuss ohne
ungewollte Verformung bzw. Brüche
des Kunststoffträgers
zu bewerkstelligen. So ist z.B.
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auch das Ausbilden eines "Bauches" bei ungenügend steifen
Konstruktionen ein gravierender Nachteil.
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Andererseits soll nicht durch eine
zu steife Auslegung z.B. des Kunststoffträgers, welcher außerdem in
der Konstruktion sehr kostenaufwendig sein kann und gewichtsintensiv
ist, ein unsicheres Ergebnis beim "Kopfaufschlagstest" auf die Instrumententafel gegeben sein.
Das heißt,
dass eine ausreichende Elastizität
des Innenverkleidungsteils/der Instrumententafel gegeben sein muss,
um bei einem Aufprall von Insassen auf die Instrumententafel keine schwerwiegenden
Ver letzungen hervorzurufen.
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Nachteilig an sämtlichen im Stand der Technik
bekannten gattungsgemäßen Innenverkleidungsteilen
ist auch, dass eine Anbindung des Kunststoffträgers an das Metallverstärkungsteil
sichtbar ist, da insbesondere z.B. nach intensiver Sonnenbestrahlung
sich Aufwölbungen
bzw. Nietköpfe
durch eine zum Kraftfahrzeuginnenraum hin abschließende Dekorschicht
abzeichnen.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
Innenverkleidungsteile für
Kraftfahrzeuge zu schaffen, welche einerseits kostengünstig in
der Herstellung sind und andererseits unsichtbare Airbagdurchgangsöffnungen
aufweisen, sowie insbesondere bei hoher Stabilität eine ausreichende Verformbarkeit
aufweisen, um bei einem "Kopfaufschlagstest" gute Ergebnisse
zu erreichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Innenverkleidungsteil
nach Anspruch 1 gelöst.
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Dadurch, dass bei einem gattungsgemäßen Innenverkleidungsteil
das Metallverstärkungsteil
einen Befestigungsrahmen für
ein Airbagmodul aufweist, welcher einteilig mit dem Scharnierblatt über einen
Scharniersteg verbunden ist, wird diese Aufgabe gelöst.
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Das Metallverstärkungsteil ist fest mit dem Kunststoffträger verbunden über einen
Befestigungsrahmen. Dieser Befestigungsrahmen, welcher das Scharnierblatt
vorzugsweise in einer Ebene vollständig umgibt (hierdurch ist
die Herstellung besonders einfach, weil das Scharnierblatt aus einem
Metallblech lediglich bereichsweise ausgeschnitten bzw. ausgestanzt
werden muss) weist bereits eine hohe Eigenstabilität auf.
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Außerdem ist eine kostengünstige Herstellung
dieses Metallverstärkungsteiles
möglich,
weil es einfach einteilig und damit kostengünstig hergestellt werden kann.
Das Metallverstärkungsteil
enthält
also integral den Befestigungsrahmen, das Scharnierblatt und (beide
verbindend) den Scharniersteg, welcher später die "Knickkante" des Scharniers bilden wird bei einer
Airbagauslösung.
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Es ist nun besonders vorteilhaft,
dass ein Airbagmodul direkt an diesem Befestigungsrahmen befestigt
werden kann. Ein solches Airbagmodul enthält regelmäßig eine topfförmige Aufnahme
für einen
zusammengefalteten Gassack sowie einen Auslösemechanismus, welcher z.B.
aufgrund von Druckluft oder eines Explosionszündsatzes mit elektrischer Auslösevorrichtung
einen aufblasbaren Airbag bereitstellt. Dieses Airbagmodul ist regelmäßig auf
der dem Kraftfahrzeuginnenraum abgewandten Seite des Kunststoffträgers angebracht,
so dass bei Auslösung des
Airbags dieser durch den Airbagdurchgangskanal kommend das Scharnierblatt
(unter Aufreißen
eines Teils des Kunststoffträgers)
wegklappt und somit eine Entfaltung des Airbags im Kraftfahrzeuginnenraum
zum Personenschutz ermöglicht.
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Die Befestigung des Airbagmoduls
am Befestigungsrahmen kann hierbei prinzipiell beliebig erfolgen,
etwa durch Verschweißen,
Verschrauben etc. Wichtig ist, dass hiermit das Airbagmodul praktisch an
den Kunststoffträger "angehängt" werden kann, so
dass keine Anbindung an einen Querträger eines Kraftfahrzeuges nötig ist.
Durch den Entfall dieser Anbindung an den Querträger werden außerdem die ausgezeichneten
Ergebnisse des erfindungsgemäßen Innenverkleidungsteils
bei einem "Kopfaufschlagstest" erreicht. Dies liegt daran,
dass bei einem Aufschlag auf das Innenverkleidungsteil dieses besser
nachgeben kann und kein "harter
Anschlag" bei einem
Querträger
gegeben ist. Hierbei stellt insbesondere der stabile, "geschlossene" Befestigungsrahmen
jedoch sicher, dass es zu keiner unnötigen "Ausbauchung" des Kunststoffträgers bei der Airbagauslösung kommt,
welcher eventuell wieder Sicherheitsrisiken mit sich bringen könnte.
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Zusammenfassend kann also erklärt werden,
dass durch das einteilige multifunktionale Airbagscharnierblech
(Metallverstärkungsteil)
folgende Anforderungen abgedeckt werden:
Preisvorteil gegenüber mehrteiligen
Systemen, da es sich hier um ein einteiliges System handelt;
eine
kontrollierte Scharnierung der Klappe (des Scharnierblattes);
eine
Abschirmung zum Kunststoffträger
und Absorbierung der hochdynamischen Kräfte beim Airbagschuss (dieser
Effekt wirkt sich insbesondere bei niedrigen Temperaturen, etwa
unter -35 Grad Celsius aus;
eine Anbindung des Airbagmoduls
direkt an den Funktionsträger
(Kunststoffträger)
ist möglich,
ohne eine Abstützung
an einem zusätzlichen
Tragrohr (Querträger;
die
Randbedingungen für
den "Kopfaufschlagstest" werden trotzdem
erfüllt.
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Erfindungsgemäß wird zusätzlich ermöglicht, dass der "Bimetalleffekt", welcher z.B. für ein Aufwölben des
Kunststoffträgers
bei starker Erhitzung verantwortlich ist, beseitigt wird.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
vorliegenden Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Eine besonders wichtige vorteilhafte
Weiterbildung sieht vor, dass das Airbagmodul und/oder der Befestigungsrahmen
an dem Kunststoffträger
aufgehängt
sind. Das heißt,
dass auf der dem Kraftfahrzeuginnenraum abweisenden Seite des Kunststoffträgers das
Airbagmodul "frei
aufgehängt" ist, eine zusätzliche
Kopplung an einem Querträger
bzw. Tragrohr ist nicht nötig.
Dies vereinfacht zum einen den Herstellungsaufwand. Es ist hier
keine zusätzliche
Kopplung vorzusehen, welche bei der Endmontage erfolgen müsste; es
ist lediglich notwendig, bei der Endmontage die elektrische Anbindung
des Airbagmoduls an einen Steuermechanismus zur Airbagauslösung vorzunehmen.
Hiermit wird also ermöglicht,
dass das Metallverstärkungsteil
bzw. das Airbagmodul ausschließlich
mit dem Kunststoffträger verbunden
sind und keine weitere Ankopplung nötig ist. Es hat sich hierbei
gezeigt, dass der Mindestabstand eines Airbagmoduls zu einem Tragrohr
bzw. Querträger
in zumindest einer Raumrichtung mindestens 40 mm betragen sollte.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung
sieht vor, dass der Kunststoffträger
den Airbagdurchgangskanal voll überdeckt.
Hierdurch wird gewährleistet,
dass im Normalzustand ein weitreichender Schutz des darunter liegenden
Airbagmoduls gewährleistet
ist. Hierbei kann der Kunststoffträger um den Airbagdurchtrittskanal
herum eine Sollbruchlinie (vorzugsweise unterhalb der von den Fahrzeuginsassen
sichtbaren Dekorschicht, z.B. auf der Rückseite des Kunststoffträgers) aufweisen,
um eine Unsichtbarkeit des Airbagdurchgangskanals zu garantieren. Hierzu
bietet es sich außerdem
an, dass das Scharnierblatt des Metallverstärkungsteils auf der dem Kraftfahrzeug-Innenraum
abgewandten Seite des Kunststoffträgers aufgebracht ist. Der Kunststoffträger kann
je nach gewünschter
Optik bzw.
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Haptik auf der zu dem Kraftfahrzeuginnenraum
hinweisenden Seite mit Schaum und/oder einem Dekorfilm belegt sein.
Das Dekor kann z.B. aus Leder oder einem Kunststoff wie PVC sein,
auch kann eine entsprechende PVC-Schaumfolie mit z.B. 1,5 mm Dicke
aufgebracht sein, um auf kostengünstige
Weise eine angenehme Haptik und eine gute Optik zu erzielen, hierzu
ist z.B. die Kaschierung mit einer PVC-Schaum-Folie Nr. 34 Dicke
2,5 mm Bayblend T85 möglich
(dies sind Kunststoff komponenten ABS/PC).
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Der Kunststoffträger kann vorzugsweise auch
mehrschichtig ausgeführt
sein. Hierzu weist der Kunststoffträger z.B. auf der zum Kraftfahrzeug-Innenraum
hinweisenden Seite eine vorzugsweise durchgehende Schichtung von
Schaum und/oder weiteren Dekorschichten auf. Hierunter kann der Kunststoffträger ein
weiteres Teil aufweisen, welches primär der Stabilität dient.
Dieses Teil besteht z.B. aus ABS/PC und ist 0,5 bis 3 mm, vorzugsweise
2 bis 3 mm, am besten 2,5 mm, stark (bei noch größeren Dicken ist die „Unsichtbarkeit" eingeschränkt). Hiermit
wird gewährleistet,
dass der Kunststoffträger selbsttragend
ist.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
sieht vor, dass mindestens eine, den Kunststoffträger zumindest
bereichsweise hintergreifende Brücke
vorgesehen ist zur Fixierung des Befestigungsrahmens am Kunststoffträger. Diese
Brücke
ermöglicht
es, dass eine besonders feste Halterung zwischen Kunststoffrahmen
und Befestigungsrahmen gegeben ist. Selbst im Falle einer Airbagauslösung bei
sehr niedrigen Temperaturen stellt diese hintergreifende Brücke sicher,
dass kein Ausreißen
des Befestigungsrahmens entgegen der Auslöserichtung des Airbags stattfindet,
so dass auch aus diesem Grunde die Abstützung auf einem Quer träger bzw. Extra-Tragrohr
unnötig
ist. Die Brücke
kann hierbei aus beliebigen Materialien gearbeitet sein, z.B. aus Stahlblech,
aber auch Aluminiumdruckguss oder aus einem Kunststoff, welcher
ausreichend zugfest ist.
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Hierbei ist es aus optischen Gründen für die Kraftfahrzeuginsassen
besonders vorteilhaft, wenn der oben beschriebene Kunststoffträger ein
zum Kraftfahrzeuginnenraum hin orientiertes Oberteil sowie ein damit
verbundenes darunter liegendes Unterteil mit Einfassungen zur Aufnahme
des hintergreifenden Abschnitts aufweist, wobei die Einfassungen zum
Fahrzeuginnenraum hin vom Oberteil verdeckt sind. Hier wird quasi
gewährleistet,
dass durch diese Einfassungen/ Vertiefungen im Unterteil eine feste Kopplung
des Befestigungsrahmens an den Kunststoffträger ermöglicht wird, ohne dass die
fahrzeuginnenraumseitige Optik leiden muss.
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Es ist hierbei besonders vorteilhaft,
dass die Brücke
zwei auf der Unterseite des Unterteils des Kunststoffträgers herausstehende
Stege zur Aufhängung
eines Airbagmoduls aufweist. Das Airbagmodul kann an diese Stege
z.B. angeschweißt
oder angeschraubt werden.
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Das Metallverstärkungsteil kann ein Metallblech
mit einer Stärke
von 0,5 bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,7 bis 0,9 mm sein. Als Materialien
kommt insbesondere zugfähiges
Metallblech, z.B. „Dosenblech" (Material: Blech
DX50) in Frage. Mit diesen Materialen für das Metallverstärkungsteil
wird gewährleistet,
dass eine ausreichende Stabilität
der Überbrückung des
Airbagdurchgangskanals einerseits gegeben ist und andererseits eine
gesicherte Scharnierfunktion bei einem Airbagdurchtritt gegeben
ist.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht
vor, dass der Scharniersteg so gebogen ist, dass bei Auslösung des
Airbags das Scharnierblatt zunächst
in Richtung des Airbagdurchgangskanals bewegt wird und nach Herausbewegung
des Scharnierblatts in den Kraftfahrzeuginnenraum dieses zur Freigabe
des sich entfaltenden Airbags seitlich aufbiegt. Der Kunststoffträger sollte
hierbei soweit aufgerissen werden, dass die Dekorschicht "abgekantet" wird, dann tritt
der "Türeffekt" des Scharniers ein.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform,
bei welcher ein Kunststoffträger
zum Innenraum hin eine "Dekorfläche" mit einer z.B. PVC-Schaumfolie
und darunter einen aus Stabilitätsgründen härteren Kunststoff,
z.B. ABS aufweist, ist es z.B. möglich,
die Kopplung zwischen Scharnierblatt und Kunststoffträger nur
im Bereich der Dekorfläche
vorzusehen. Das heißt,
dass der "stabilitätsbildende" Teil des Kunststoffträgers in
diesem Bereich ausgespart ist und hier voll durch das Scharnierblatt überbrückt wird.
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Prinzipiell ist die Erfindung für sämtliche
Innenverkleidungsteile in Kraftfahrzeugen anwendbar, unabhängig davon,
ob das eine Instrumententafel, eine Seitenverkleidung oder z.B.
der Kopfraumbereich eines Kraftfahrzeuges ist.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen
der vorliegenden Erfindung werden in den übrigen abhängigen Ansprüchen erläutert. Die
Erfindung wird nun anhand mehrerer Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 die
Ansicht eines erfindungsgemäßen Innen verkleidungsteils
vom Kraftfahrzeuginneren aus;
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2 Komponenten
eines mehrteiligen Kunststoffträgers;
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3 die
Komponenten nach 2 in
gefügter
Form;
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4 ein
Teil eines erfindungsgemäßen Kunststoffträgers mit
einem erfindungsgemäßen Metallverstärkungsteil
und einem erfindungsgemäßen Brückenteil;
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5 eine
Ansicht eines erfindungsgemäßen Innenverkleidungsteils
nach 1 von der dem Kraftfahrzeuginnenraum
abgewandten Seite aus gesehen; sowie
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6 einen
Schnitt durch das Innenverkleidungsteil nach 5 (mit angehängtem Airbagmodul) gemäß A-A;
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7 einen
Schnitt durch das Innenverkleidungsteil nach 5 (mit angehängtem Airbagmodul) gemäß B-B.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Innenverkleidungsteil
1 vom Innenraum eines Kraftfahrzeuges aus gesehen. Dieses Innenverkleidungsteil besitzt
ein für
die Fahrzeuginsassen normalerweise "unsichtbares" Airbagsystem. Allein zur Erläuterung sind
daher in 1 eine Sollbruchlinie 7 des
Innenverkleidungsteils (welche z.B. rückseitig angebracht ist und
somit unsichtbar) und Paarungen von Fixierelementen und Ausnehmungen
vorgesehen, die in 1 als
insgesamt acht Dome (siehe Bezugsziffer "8") ausgeführt sind (die Sollbruchlinie 7 liegt überdeckend
zum Schusskanal, damit durch unbefugten Druck auf die Oberfläche keine
Verformung und damit Sichtbarkeit der Sollbruchstelle auftreten
kann). Die Sollbruchlinie 7 bildet den äußeren Umriss eines Airbagdurchgangska nals 4 für den Durchtritt
eines Airbags in den Kraftfahrzeuginnenraum. Das in 1 gezeigte Innenverkleidungsteil ist
Teil einer Instrumententafel eines modernen Kraftfahrzeuges.
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Im folgenden wird der Aufbau eines
Kunststoffträgers,
welcher in dem Innenverkleidungsteil enthalten ist, erläutert.
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2 zeigt
Elemente eines zweiteiligen Kunststoffträgers. Dieser weist zunächst ein
unteres, primär
der Stabilität
und Verbindungssteifigkeit dienendes Unterteil 2b auf.
Dieses Unterteil 2b ist einmal (unten) im Querschnitt dargestellt.
Hierbei ist deutlich zu sehen, dass im Bereich des Airbagdurchgangskanals 4 ein
Durchbruch gegeben ist. Dies ist auch nochmals bei der anderen Ansicht
des Unterteils 2b zu sehen, welches oben rechts in 2 gezeigt ist. Auch hier
ist ein Airbagdurchgangskanal 4 gezeigt. Ruf der Oberfläche in der
Darstellung oben rechts des Unterteils 2b sind linienförmige Verläufe entlang
der oberen Fläche
dieses Unterteiles 2b zu sehen. Diese Teile dienen der
Fixierung, z.B. mittels Vibrationsschweißung, eines auf das Unterteil 2b aufzubringenden
Oberteils 2a, welches oben links in 2 gezeigt ist. Das Unterteil 2b besteht
aus einem stabilen Kunststoff, z.B. aus ABS/PC und ist z.B. 2,5 mm
stark.
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Auf das Unterteil 2b wird
das Teil 2a gelegt. Hierbei handelt es sich um das mit
einer PVC-Folie kaschierte Oberteil, welches zum Kraftfahrzeuginnenraum
hin (also nach oben links hin in 2)
eine genarbte oder glatte Folie aufweist, welche von einem Schaum
unterfüttert
ist. Selbstverständlich
sind auch weitere Ausbildungen möglich,
z.B. dass eine zusätzliche
De korierung mit Leder etc. gegeben ist oder auch eine Ausschäumung, um
eine noch dickere Schaumschicht herzustellen. Die Teile 2a und 2b werden
so gefügt,
dass sich der in 3 gezeigte Kunststoffträger 2 ergibt.
Hierbei ist bereits jetzt darauf hinzuweisen, dass die in 1 angedeutete Sollbruchlinie 7 sich
im Randbereich des Airbagdurchgangskanals 4 befindet und
dass "Domrohlinge" 6' vorgesehen
sind, welche nach der späteren
Verschmelzung ihrer Enden Fixierelemente zur Fixierung des Scharnierblattes
bilden werden. Außerdem sind
Schraubdome 8' zur
Befestigung eines erfindungsgemäßen Befestigungsrahmens
eines Metallverstärkungsteils
vorgesehen. Die Befestigung erfolgt hier vorteilhafterweise durch
Verschmelzen der Enden zum hintergreifenden Erfassen des Befestigungsrahmens
(für Domrohlinge 6'), für Schraubdome 8' durch hintergreifende
Verschraubung mit z.B. einer selbstschneidenden Schraube.
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Der in 3 gezeigte
Kunststoffträger 2 weist
eine Form auf, welche beliebige konstruktive Ansprüche erfüllt. Die
in 3 gezeigte Ausführungsform
stellt eine Instrumententafel dar. Hierzu können insbesondere in dem Unterteil 2b zusätzliche Kanäle, etwa
zur Luftführung,
vorgesehen werden.
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4 zeigt
nochmals einen Ausschnitt des Kunststoffträgers 2 von seiner "Rückseite", also von der im Einbauzustand vom
Kraftfahrzeuginnenraum abweisenden Seite aus. Hier ist zu sehen,
dass der Airbagdurchgangskanal 4 durch das Teil 2a verschlossen
ist. Außerdem
sind die "Domrohlinge" 6' zu sehen. Auf
diese Domrohlinge wird ein Scharnierblatt 3a mit Ausnehmungen 5 aufgesetzt,
wie es in 4 zu sehen
ist. Die Ausnehmungen 5 des Scharnierblattes 3a sind
korrespondierend in der Form zu den Domrohlingen 6'. Das Scharnierblatt 3a gehört zu einem
Metallverstärkungsteil 3,
welches rahmenförmig ist
mit dem zentral angeordneten Scharnierblatt 3a. Das Metallverstärkungsteil
weist außerdem
in seinem Randbereich 3b einen erfindungsgemäßen Befestigungsrahmen
für ein
Airbagmodul auf, welche einteilig mit dem Scharnierblatt 3a über einen
Scharniersteg 3c verbunden ist. In diesem Randbereich sind
Löcher 10 vorgesehen,
welche der Fixierung des Randbereichs an der Rückseite des Kunststoffträgers 2 in
entsprechen Schraubdomen 8' (welche dann
zur Befestigung hintergreifend verschmolzen werden oder mit Schrauben
versehen werden) dienen. Bei dem Metallverstärkungsteil handelt es sich um
ein tiefgezogenes Metallblechteil (Dosenblech), welches eine durchgehende
Stärke
von 0,8 mm aufweist. Das Metallverstärkungsteil (bzw. das Scharnierblatt)
werden auf der einem Kraftfahrzeug-Innenraum abgewandten Seite des
Kunststoffträgers 2 angebracht,
wobei zumindest das Oberteil 2a des Kunststoffträgers den
Airbagdurchgangskanal 4 überdeckt.
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Es ist darauf zu achten, dass das
Metallverstärkungsteil 3 sowie
der Kunststoffträger 2 so
geformt sind, dass das Scharnierblatt 3a in der verbundenen
Stellung von Metallverstärkungsteil 3 und Kunststoffträger 2 eine
flächige
Unterstützung
des Abschnittes 2a bietet, welcher den Airbagdurchgangskanal 4 überdeckt.
Nur hierdurch kommt es dann zu dem gewünschten unsichtbaren Erscheinungsbild,
da das Scharnierblatt 3a sich somit der Gesamtkontur des
Innenverkleidungsteils 1 anschließt.
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In 4 ist
außerdem
oben rechts eine Metallbrücke 11 gezeigt,
welche als ein Flachstück
mit angeschweißten
Gewindebolzen 14 zur Befestigung eines Airbagmoduls ausgebildet
ist. Diese Brücke wird
mit den Stegen zu dem Kunststoffträger (in diesem Falle dem unteren
Teil 2b) in Vertiefungen 16 (siehe auch 2 oben rechts) gesteckt,
so dass die Stege 14 durch Löcher 12 (siehe 4 oben links) das untere
Teil durchdringen und auf der dem Kraftfahrzeuginnenraum abgewandten
Seite des Kunststoffträgers
herausstehen.
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Insgesamt sind zur Fixierung des
Airbagmoduls zwei Brücken 11 vorgesehen,
welche in entsprechende komplementäre Einfassungen bzw. Ausnehmungen 16 (siehe 2 und 4) gesteckt werden zur späteren Fixierung
des Befestigungsrahmens und des Airbagmoduls am Kunststoffträger (hierauf
wird in 6 nochmals näher eingegangen).
Vorliegend ist damit also ein Kunststoffträger 2 mit einem zum Kraftfahrzeuginnenraum
hinorientiertem Oberteil 2a sowie einem damit verbundenen
Unterteil 2b mit Einfassungen 16 zur Aufnahme
des hintergreifenden Abschnitts der Brücke vorgesehen, wobei die Einfassungen
zum Fahrzeuginnenraum hin vom Oberteil 2a verdeckt sind.
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In 4 oben
links sind die Brücken 11 also bereits
in dem Kunststoffträger 2,
also in den Ausnehmungen 16, verankert. Die Gewindebolzen
bzw. Stege 14 weisen hier aus der Blattebene heraus aus den
Löchern 12,
welche hierzu im unteren Teil 2b vorgesehen sind.
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Nachfolgend zu dem in 4 gezeigten Zustand erfolgt
eine Verschmelzung der Domrohlinge 6' sowie eine Verschraubung mit den
Schraubdome 8'. Durch
die Verschraubung der Schraubdome 8' wird ein Hintergriff der Löcher 10 des
Befestigungsrahmens 3b erreicht, so dass dieser fest mit
dem unteren Teil 2b verbunden ist. Durch die Verschmelzung der
Domrohlinge 6' findet
eine Anbindung des Scharnierblattes 3a an das o bere Teil 2a statt.
Die Herstellung des Hintergriffs kann hierbei durch Ultraschall-Schweißen oder
auch durch Wärmeverschmelzen
stattfinden. Selbstverständlich
ist es auch immer möglich,
hier externe Bauteile, etwa Schrauben aus Metall oder Kunststoff,
zur Befestigung zu verwenden.
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Außerdem ist in 5 gut erkennbar, dass die Stege/Gewindebolzen 14 der
Brücke 11,
welche Löcher 12 des
Kunststoffträgers
sowie fluchtende Löcher 13 des
Metallverstärkungsteils 3 durchdringen, aus
der Blattebene herausragen. Diese Stege 14 dienen der Befestigung
eines Airbagmoduls 15, hierauf wird in 6 nochmals näher eingegangen.
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Außerdem ist in 5 ein Scharniersteg 3c gut zu
erkennen, welcher zwischen dem Befestigungsrahmen 3b sowie
dem Scharnierblatt 3a angeordnet ist. Es ist hier zu sehen,
dass dieser Scharniersteg eine "Stufung" aufweist. Hiermit
wird erreicht, dass der Scharniersteg so gebogen ist, dass bei Auslösung des
Airbags das Scharnierblatt 3a zunächst in Richtung (Bezugszeichen 17 in 3) des Airbagdurchgangskanals 4 bewegt
wird und nach Herausbewegung des Scharnierblatts in den Kraftfahrzeuginnenraum
dieses zur Freigabe des sich entfaltenden Airbags seitlich aufbiegt.
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6 zeigt
einen Schnitt gemäß A-A nach 5. Hier ist im Schnitt nochmals
das Kunststoffträgerteil 2 gezeigt,
welches aus einem oberen Teil 2a und einem unteren Teil 2b besteht.
In der Ausnehmung bzw. Einfassung 16 ist eine (von zwei)
Brücken 11 angeordnet
mit Stegen/Gewindebolzen 14, welche ein Loch 12 des
unteren Teils 2b durchdringt. An dem unteren Teil 2b ist
außerdem
das Metallverstärkungsteil 3 über hier nicht
dargestellte Verschweißungen
und Verschraubungen befestigt. Die Löcher 13 des Metallverstärkungsteils 3 sind
fluchtend zu den Löchern 12 des
unteren Teils 2b angeordnet, der Steg 14 der Brücke durchläuft auch
das in 6 gezeigte Loch 13.
Der Steg 14 steht über
das Metallverstärkungsteil 3 auf
der dem Kraftfahrzeuginnenraum abgewandten Seite des Kunststoffträgers heraus.
An diesem Abschnitt ist ein Airbagmodul 15 mit einem Airbag 18 befestigt.
Das Airbagmodul weist eine topfförmige äußere Gestalt
mit einem herausstehenden Rand auf. In diesem Rand sind Löcher vorgesehen zum
Durchführen
des/der Stege 14 und zur hintergreifenden Befestigung des
Airbagmoduls 15 am Kunststoffträger 2 bzw. dem Befestigungsrahmen 3b des
Metallverstärkungsteils 3.
Die Befestigung kann hierbei durch eine Verschweißung oder
eine Verschraubung, aber auch durch Vernietung, Verklebung oder
andere gängige
Fügeverfahren
erfolgen. Selbstverständlich
ist es jedoch auch möglich,
dass das Airbagmodul 15 in seinem Randbereich nicht direkt
mit dem Steg 14 in Berührung
ist. Stattdessen ist es z.B. auch möglich, dass die Brücke 11 lediglich
der besseren Fixierung des Metallverstärkungsteiles 3 dient
und das Airbagmodul an einer anderen Stelle als an dem Steg 14 mit
dem Metallverstärkungsteil 3 verbunden
ist. In diesem Fall ist eine hintergreifende Befestigung des Steges 14 direkt
an dem Metallverstärkungsteil 3 bzw.
dem Befestigungsrahmen 3a vorzusehen.
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In 6 ist
außerdem
zu sehen, wie innerhalb des Airbagmoduls 15 ein nicht aufgeblasener Airbag 18 angebracht
ist, welcher bei Auslösung durch
den Airbagdurchgangskanal 4 austritt, wobei das Scharnierblatt 3a zunächst in
Richtung 17 bewegt wird, wobei die Sollbruchlinie reißt.
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Bei diesem Auslösen des Airbags kommt es zu
einer Rückstoßkraft (allerdings
nicht zu einem Abtauchen des Airbagmoduls!) entgegen der Richtung 17.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Befestigung des
Airbagmoduls ist es möglich,
das Airbagmodul 15 lediglich am Befestigungsrahmen 3b/dem
Kunststoffträger 2''aufzuhängen". Es ist nicht nötig, eine zusätzliche
Fixierung an einem Querträger
(Bezugszeichen 19 in 6)
vorzusehen. Hierdurch ergibt sich außerdem der Vorteil, dass bei
dem "Aufschlag" eines Fahrzeuginsassen
auf das Innenverkleidungsteil (entgegen Richtung 17) ein
ausreichende Elastizität
des Innenverkleidungsteils gegeben ist, da zwischen dem Querträger 19 und
dem Airbagmodul 15 ein Mindestabstand von 40 mm in der
in 6 gezeigten Raumrichtung
gegeben ist.
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Während 6 zunächst allgemein den Schichtaufbau
des Innenverkleidungsteils im Schnitt A-A gezeigt hat, wird in 7 mit Bezug auf den Schnitt
B-B eine spezielle Art des Schichtaufbaus, welche im Großserienfertigungsbereich
günstig
ist, gezeigt. Es versteht sich von selbst, dass der hier in 7 gezeigte Aufbau einheitlich
für sämtliche
Stege 14 eines erfindungsgemäßen Innenverkleidungsteils 1 gelten
würde.
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In 7 ist
wiederum ein Oberteil 2a mit einem darunter liegenden Unterteil 2b gezeigt.
Die Blechbrücke
ist hier ein z.B. tiefgezogener Blechstreifen, welcher zwei Bohrungen
enthält,
durch welche Stege in Form von Gewindebolzen 14 hintergreifend
eingeschoben sind. Diese Gewindebolzen können zusätzlich an ihrer Kopfseite mit
der Blechbrücke 11 z.B.
punktverschweißt
sein. Die Blechbrücke 11 ist in
einer Aus nehmung versenkt, so dass sie von der Oberseite 2a,
d.h. KfZ-innenraumseitig, nicht sichtbar ist. Durch Kontern mit
einer Mutter 20, welche auf das Gewinde des Gewindebolzens 14 aufgeschraubt ist,
wird das Metallverstärkungsteil 3 sowie
das Airbagmodul 15 fest fixiert.