-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Steuerung einer Blister-Verpackungsmaschine, die zumindest eine
taktweise arbeitende Arbeitsstation aufweist, in der während eines
Arbeitstaktes zumindest eine 1. Verstellbewegung über einen
Zeitraum TV1 ausgeführt wird, ein daran anschließender Behandlungszustand,
in dem eine Behandlung eines Produktes und/oder Materials erfolgt, über einen
Zeitraum TB eingenommen wird, dann eine
2. Verstellbewegung über
einen Zeitraum TV2 ausgeführt wird
und sich gegebenenfalls ein Ruhezustand über einen Zeitraum TR anschließt, wobei die Zeiträume TV1, TB, TV2 und TR und eine
sich daraus ergebende Taktrate R (= Takte/min) der Verpackungsmaschine
voreingestellt sind und zumindest die Taktrate R mittels einer Eingabevorrichtung
auf eine veränderte
Taktrate RV veränderbar ist.
-
Eine Blister-Verpackungsmaschine üblichen Aufbaus
umfasst eine Formstation, in der in eine aus Kunststoff oder Aluminium
bestehende Bodenfolie eine Vielzahl von napfförmigen Vertiefungen eingeformt
werden, in die in einer nachgeschalteten Füllstation jeweils ein Produkt,
beispielsweise eine pharmazeutische Tablette, eingelegt wird. Nach
der Produktzuführung
wird die Bodenfolie einer Siegelstation zugeführt. Unmittelbar vor oder innerhalb
der Siegelstation wird eine Deckfolie zugeführt und auf die Bodenfolie
aufgelegt. Durch Wärmeeinwirkung
innerhalb der Siegelstation wird die Deckfolie dicht auf die Bodenfolie
aufgesiegelt, wodurch das Produkt in der napfförmigen Vertiefung eingeschlossen
ist.
-
Die Formstation wird taktweise und
somit diskontinuierlich betrieben. Die Siegelstation kann entweder
ebenfalls taktweise betrieben werden, alternativ ist es auch bekannt,
die Siegelstation kontinuierlich zu betreiben, wobei der Übergang
vom taktweisen Betrieb der Formstation zum kontinuierlichen Betrieb
der Siegelstation über
bekannte Ausgleichsvorrichtungen erfolgt.
-
Die Leistungsfähigkeit einer Blister-Verpackungsmaschine
hängt wesentlich
von der Taktrate R ab, d.h. der Anzahl der auszuführenden
Takte pro Minute. Aus der Taktrate R ergibt sich die für einen
Arbeitstakt maximal zur Verfügung
stehende Taktzeit Tmax in Millisekunden
zu Tmax = 60.000/R [ms], d.h. bei einer
Taktrate R von 75 Takten/min beträgt die maximale Taktzeit Tmax = 800 ms. Eine Taktkurve eines entsprechenden
Arbeitstaktes ist als vereinfachtes, polygonförmiges Weg-Zeit-Diagramm in 2 dargestellt, die im folgenden
kurz erläutert
werden soll.
-
Innerhalb der maximalen Taktzeit
Tmax muss die taktweise betriebene Formstation,
von der im folgenden beispielhaft ausgegangen werden soll, verschiedene
Bewegungen und Bearbeitungen bzw. Behandlungen durchführen. Ausgehend
von einer Grund- oder Nullstellung zu Beginn des Taktes (Punkt 0
in 2), in der zwei Formplatten,
zwischen denen die zu verformende Bodenfolie verläuft, vollständig auseinanderge fahren
sind, wird zunächst eine
1. Verstellbewegung, nämlich
die Schließbewegung
der Formplatten ausgeführt.
Der Schließweg
SV ist produktionstechnisch vorgegeben und
die Schließbewegung
wird über
einen vorgegebenen Zeitraum TV1 durchgeführt, bis
der Punkt 1 (siehe 2)
erreicht ist, in dem die Formplatten geschlossen sind und ihre Endstellung
erreicht haben.
-
Die Formplatten haben dann ihren
Behandlungszustand erreicht, in dem beispielsweise eine vorgewärmte Kunststoff-Bodenfolie über einen
Zeitraum TB gekühlt wird, wobei zusätzlich eine
Ausbildung der napfförmigen
Vertiefungen in der Bodenfolie insbesondere mittels Druckluft oder
Formstempeln erfolgt. Im Punkt 2 der Taktkurve ist die Kühlung bzw.
Behandlung der Bodenfolie beendet und es schließt sich eine 2. Verstellbewegung,
nämlich
die Öffnungsbewegung
der Formplatten an, die wiederum über den Weg SV (jedoch
in umgekehrter Richtung) über
einem Zeitraum TV2 erfolgt. Am Ende der Öffnungsbewegung,
d.h, im Punkt 3 der Taktkurve, ist wieder die Ausgangsstellung erreicht.
Die geöffneten Formplatten
können
anschließend
für einen
Zeitraum TR in einem Ruhezustand gehalten
werden. Die Dauer des Zeitraums TR des Ruhezustands
hängt überwiegend
von Einflüssen
außerhalb
der Formstation ab und kann im günstigen
Fall sehr kurz sein oder sogar 0 werden.
-
Sobald die Formplatten um ein ausreichendes
Maß geöffnet sind,
kann der Weitertransport der Bodenfolie eingeleitet und ausgeführt werden.
Gemäß 2 sei beispielhaft angenommen,
dass der Weitertransport der Bodenfolie dann beginnt, wenn die Formplatten
um den Weg SV/2 auseinandergefahren sind,
d.h. es steht für
den Weitertransport der Bodenfolie bis zum Taktende noch eine Zeitspanne
tZ1 und von Beginn des nächsten Taktes bis zum dem Zeitpunkt,
an dem die Formplatten wieder halb geschlossen sind, eine Zeit spanne
tZ2 zur Verfügung, wobei sich eine Gesamttransportzeit
TZ aus der Summe von tZ1 und
tZ2 ergibt.
-
In früheren Blister-Verpackungsmaschinen waren
die Kurvenverläufe
mechanisch durch drehende Kurvenscheiben bestimmt, deren Drehbewegung von
einer zentralen, angetriebenen Hauptwelle, der sogenannten Königswelle
abgeleitet wurden. Bei moderneren Blister-Verpackungsmaschinen sind
die Kurven softwaremäßig abgespeichert
und der motorische Antrieb der Verstellbewegungen erfolgt über Servomotoren,
die von einer Steuerelektronik bzw. der entsprechenden Software
angesprochen werden.
-
Bei der Einrichtung einer Blister-Verpackungsmaschine
auf ein bestimmtes Blisterformat werden üblicherweise die Bewegungsabschnitte
der Taktkurve so ausgelegt, dass sie möglichst gut den Prozessanforderungen
genügen
und dabei noch mit möglichst
hoher Taktrate ausgeführt
werden können. Dabei
sollen die einzelnen Schritte des Taktes mit hoher Zuverlässigkeit
und Sicherheit ausgeführt
werden und es soll ein hoher Wirkungsgrad, d.h. eine hohe Leistung
der Verpackungsmaschine erreicht werden. Die ermittelten formatspezifischen
Prozessdaten werden abgespeichert. Falls die Blister-Verpackungsmaschine
zu einem späteren
Zeitpunkt wieder Blister des gleichen Formates verarbeiten soll,
werden die abgespeicherten Daten abgerufen und die Verpackungsmaschine
entsprechend betrieben. Diesem Vorgehen liegt die theoretische Vorstellung
zugrunde, dass das gleiche Blister-Format mit den gleichen, gespeicherten
Prozessparametern immer optimal verarbeitet werden kann.
-
In der Praxis hat es sich jedoch
gezeigt, dass es bei Betrieb der Blister-Verpackungsmaschine, die Teil
einer größeren Verpackungsanlage
ist, zu unerwartenden Problemen kommen kann, die den Wirkungsgrad
der Verpackungsanlage mindern können. Diese
Probleme können
in Störungen
von einzelnen Stationen der Blister-Verpackungsmaschine oder auch
in Störungen
oder Problemen vorgeschalteter oder nachgeschalteter Anlagen, beispielsweise
in einer nachgeschalteten Kartoniermaschine begründet sein. In der Kartoniermaschine
kann es zu Schwankungen beim Prospektmaterial oder beim Faltschachtelmaterial
kommen, wodurch die voreingestellte, relativ hohe Taktrate nicht
aufrechterhalten werden kann. Darüber hinaus kann es zu Taktproblemen
bei Folgemaschinen, z.B. bei einem Bündelpacker, oder zu Produktschwankungen
kommen, die sich nachteilig auf die Geschwindigkeit der Produktzuführung in
der Blister-Verpackungsmaschine auswirken. Darüber hinaus kann es möglich sein,
dass beispielsweise aus Gründen
von Krankheit und/oder Urlaub nicht genügend Personal an der gesamten Verpackungsanlage
zur Verfügung
steht, so dass diese in ihrer Verarbeitungsgeschwindigkeit herabgesetzt
werden muss.
-
Da die genannten Probleme und Störungen nicht
immer kurzfristig behoben oder rückgängig gemacht
werden können,
ist es üblich,
die Blister-Verpackungsmaschine entweder mit einer erhöhten Ausschussrate
oder einer verminderten Verpackungsqualität weiterzufahren oder wenn
dies nicht akzeptabel ist, die Anlage zu stoppen, bis die Fehlerursache
behoben ist.
-
Steuerungstechnisch wäre es auch
möglich, die
Taktrate der Blister-Verpackungsmaschine sowie eventuell anderer
Maschinen der Verpackungslinie herabzusetzen. Die Form- und Siegelparameter könnten jedoch
durch diese Maßnahme
so stark verändert
werden, dass ein einwandfreier Form- und Siegelprozess nicht mehr
gewährleistet
ist.
-
Im folgenden soll beispielhaft davon
ausgegangen werden, dass die Blister-Verpackungsmaschine nicht mit
der ur sprünglich
voreingestellten maximalen Taktrate R von beispielsweise 75 Takten
pro Minute betrieben werden kann, da sich die Tabletten geringfügig in ihren
Abmessungen geändert
haben und dadurch etwas langsamer durch die Zuführkanäle der Füllstation laufen. Bei unverminderter
Taktgeschwindigkeit würde
der Anteil an Blister, die unvollständig gefüllt sind, stark ansteigen.
Es können
auch Probleme in anderen Maschinen der Verpackungslinie eine Reduzierung
der Taktrate notwendig machen.
-
Wenn die Taktrate R zur Vermeidung
eines erhöhten
Anteils an fehlerhaft gefüllten
Blistern auf eine veränderte
Taktrate RV herabgesetzt wird, ergibt sich
für jeden
Takt eine höhere
maximale Taktzeit Tm
ax.
Es sei angenommen, dass die Taktrate R von 75 Takten pro Minute
auf eine veränderte
Taktrate RV von 50 Takten pro Minute herabgesetzt
wird, so dass sich eine neue maximale Taktzeit Tmax =
60.000/50 = 1.200 (ms) ergibt. Bei einer herkömmlichen Blister-Verpackungsmaschine
wird die gespeicherte Taktkurve in ihrem grundsätzlichen Verlauf beibehalten,
jedoch werden alle Zeitspannen TV
1, TB, TV2 und TR um den Faktor 1.200/800 = 1,5 verlängert. Eine entsprechend
gestreckte Taktkurve ist in 3 dargestellt.
Daraus ist ersichtlich, dass die Dauer TB der Behandlung,
z.B. eines Form- und Kühlprozess
der Bodenfolie um 50% erhöht
ist. Außerdem
sind bei einer derart gestreckten Taktkurve die Dauer der 1. und 2.
Verstellbewegung verlängert,
was wiederum eine Verringerung der Vorzugsgeschwindigkeit nach sich ziehen
kann und damit zu einer längeren
Abkühlzeit der
vorgewärmten
Bodenfolie während
der Transportzeit führt.
Durch die Veränderung
der Prozessparameter können
fehlerhafte oder unvollständig
ausgeformt Näpfe
entstehen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Steuerung einer Blister-Verpackungsmaschine zu schaffen, bei
der die Taktrate beliebig innerhalb vorgegebener Grenzen in der
Produktionsphase verändert
werden kann, ohne dass es zu Problemen beim Verpackungsprozess und
insbesondere beim Formen der Bodenfolie oder beim Siegeln der Deckfolie
kommt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei
ist vorgesehen, dass eine sich aus der veränderten Taktrate RV ergebende Taktzeitdifferenz ΔT im wesentlichen
zur Veränderung
der Dauer TR des Ruhezustandes verwendet wird.
-
Wenn die Taktrate R auf die veränderte Taktrate
RV verringert wird, ergibt sich ein Zeitgewinn
bezüglich
der maximalen Taktzeit Tmax bzw. eine Taktzeitdifferenz ΔT, die im
oben erläuterten
Beispiel 400 ms (= 1.200 ms – 800
ms) beträgt.
Die Erfindung geht von der Grundüberlegung
aus, diese Taktzeitdifferenz ΔT
nicht gleichmäßig auf
alle Kurvenabschnitte der Taktkurve aufzuteilen, d.h. die Taktkurve
in bekannter Weise zu stauchen oder zu dehnen, sondern die Taktzeitdifferenz ΔT im wesentlichen
oder gar vollständig
zur Veränderung
der Dauer TR des Ruhezustandes zu verwenden.
Auf diese Weise können die
wesentlichen Prozessparameter, nämlich
die Dauer TV1 der 1. Verstellbewegung, die
Dauer TB des Behandlungszustandes und die
Dauer TV2 der 2. Verstellbewegung in engen
Grenzen gehalten werden, die für
den Prozessablauf günstig
sind. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
die genannten Zeiträume
TV1, TB und TV2 bei Eingabe einer veränderten Taktrate RV unverändert beizubehalten
und somit die Taktzeitdifferenz ΔT
vollständig
zur Veränderung
der Dauer TR des Ruhezustandes zu verwenden.
-
Bei der Arbeitsstation, deren Taktkurve
bei einer Veränderung
der Taktrate verändert
wird, kann es sich um die Formstation einer Blister-Verpackungsmaschine
handeln. Die Formstation besitzt zwei relativ zueinander verstellbare
Formplatten, zwischen denen eine Bodenfolie mit napfförmigen Aufnahmen
versehen wird. Wenn die Bodenfolie aus Kunststoff besteht, wird
sie in einem vorgewärmten Zustand
bearbeitet und in der Formstation gekühlt. Die 1. Verstellbewegung
ist dann durch die Schließbewegung
der Formplatten gebildet, wobei die Schließbewegung erst mit Erreichen
der Endstellung der Formplatten abgeschlossen ist und die Formplatten
sich in der letzten Bewegungsphase der Schließbewegung bereits in Anlage
befinden können.
Am Ende der Schließbewegung
verharren die Formplatten über
einen Zeitraum TB in einem Behandlungszustand,
in dem die Bodenfolie umgeformt und gegebenenfalls gekühlt wird.
Bei der 2. Verstellbewegung handelt es sich dann um die Öffnungsbewegung
der Formplatten, die in ihre geöffnete
Ausgangsstellung zurückfahren.
Anschließend
verharren die Formplatten über
einen Zeitraum TR in ihrer geöffneten
Stellung. Wenn die durch die Verringerung der Taktrate gewonnene
Taktzeitdifferenz ΔT
vollständig
zur Veränderung
der Dauer TR des Ruhezustands verwendet
wird und die Temperatur der vorgewärmten Folie unverändert bleibt, ändert sich
in der Formstation der Blister-Verpackungsmaschine somit die eigentliche Behandlung
der Bodenfolie nicht und auch die Formplatten werden mit der voreingestellten
Geschwindigkeit bewegt. Eine Reduzierung der Taktrate führt lediglich
dazu, dass die Formplatten am Ende des Taktes für eine verlängerte Zeitdauer in ihrer geöffneten Stellung
verharren. Die Konstanthaltung der Zeiträume TV
1, TB und TV2 führt
zur Konstanthaltung der prozessrelevanten Größe der Umformzeit. Auf diese Weise
ist eine gute Verformung der Bodenfolie bei gleichzeitig hoher Prozesssicherheit
gegeben.
-
Alternativ ist es auch möglich, dass
die Arbeitsstation eine Siegelstation mit relativ zueinander verstellbaren
Siegelplatten ist, zwischen denen eine Deckfolie auf die Bodenfolie
aufgesiegelt wird. In diesem Fall ist die 1. Verstellbewegung die
Schließbewegung
der Siegelplatten, die am Ende der Schließbewegung über den Zeitraum TB in
einem Behandlungszustand verharren, in dem die Siegelung der Deckfolie
auf die Bodenfolie erfolgt. Die 2. Verstellbewegung ist die Öffnungsbewegung
der Siegelplatten, wobei die Siegelplatten nach Erreichen ihrer
geöffneten
Stellung in dieser für
den Zeitraum TR verharren. In diesem Fall
führt die
Konstanthaltung der Zeiträume
TV
1, TB und
TV2 zur Konstanthaltung der prozessrelevanten
Größe der Siegelzeit.
-
Die gewünschte veränderte Taktrate RV (= Takte
pro Minute) wird vorzugsweise unmittelbar mittels der Eingabevorrichtung
eingegeben, wobei eine Verarbeitungseinheit aus der eingegebenen
veränderten
Taktrate RV die maximal zur Verfügung stehende
Taktzeit Tmax = 1/R [min] = 60.000/R [ms]
ermittelt.
-
In bevorzugter Ausgestaltung der
Erfindung ist vorgesehen, dass die einzugebende veränderte Taktrate
RV nicht jeden beliebigen Wert annehmen und
insbesondere nicht übermäßig klein
werden kann. Es ist deshalb vorgesehen, dass eine sich aus der voreingestellten
Taktrate R und der geänderten Taktrate
RV ergebende Taktdifferenz ΔR auf einen Grenzwert ΔRG begrenzt ist. Der Grenzwert ΔRG kann im Bereich von 20 bis 30% der voreingestellten Taktrate
R liegen und beträgt
vorzugsweise 25% der voreingestellten Taktrate R.
-
Weitere Einzelheiten und Merkmale
der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung der wesentlichen Bauteile einer Blister-Verpackungsmaschine,
-
2 eine übliche Taktkurve
als Weg-Zeit-Diagramm
in vereinfachter Darstellung,
-
3 die
um den Faktor 1,5 gestreckte Taktkurve gemäß 2,
-
4 eine
erfindungsgemäß modifizierte Taktkurve
und
-
5 eine
schematische Aufsicht auf eine Eingabevorrichtung.
-
1 zeigt
die wesentlichen Bauteile einer Blister-Verpackungsmaschine 10 in
schematischer Darstellung. Eine von einem Vorrat kommende, aus Kunststoff
bestehende Bodenfolie 11 wird zunächst einer Erwärmstation 12 zugeführt, die
eine untere Heizplatte 12b und eine obere Heizplatte 12a aufweist,
die relativ zur unteren Heizplatte 12b verstellbar ist.
Wenn die beiden Heizplatten 12a und 12b geschlossen
sind, wird die zwischen ihnen aufgenommene Bodenfolie erwärmt.
-
Unmittelbar an die Erwärmstation 12 schließt sich
eine Formstation 13 an, die eine untere Formplatte 13a und
eine dazu verstellbare obere Formplatte 13b umfasst. Die
beiden Formplatten 13a und 13b, die in der geöffneten
Stellung dargestellt sind, können
geschlossen werden, wobei die zwischen den geschlossenen Formplatten 13a und 13b aufgenomme ne
Bodenfolie gekühlt
und gleichzeitig durch Zuführung
von Druckluft oder mittels Formstempeln mit napfförmigen Vertiefungen
versehen wird. An die Formstation 13 schließt sich
eine Transportvorrichtung 14 an, mittels der die Bodenfolie 11 taktweise durch
die einzelnen Stationen gezogen wird.
-
Die mit den napfartigen Vertiefungen
versehene Bodenfolie 11 wird dann über Umlenkrollen 15 und 16 einer
Füllstation 17 zugeführt, in
der ein Produkt, beispielsweise eine pharmazeutische Tablette, in
jede Vertiefung eingelegt wird. Die Bodenfolie 11 verläuft dann
zu einer Siegelstation 20. Unmittelbar vor der Siegelstation 20 wird
eine Deckfolie 18 über eine
Umlenkrolle 19 auf die Bodenfolie 11 aufgelegt. In
der Siegelstation 20, die eine untere Siegelplatte 20b und
eine obere Siegelplatte 20a umfasst, wird die Deckfolie 18 auf
die Bodenfolie 11 aufgesiegelt, indem die warmen Siegelplatten 20a und 20b geschlossen
werden und die Wärme
auf die Folien einwirkt. Der Siegelstation 20 ist eine
weitere Transportvorrichtung 21 nachgeschaltet, die in
ihrer Bewegung mit der Transportvorrichtung 14 synchronisiert
ist und für
einen taktweisen Transport des nach der Siegelstation 20 gegebenen
Folienverbundes sorgt.
-
2 zeigt
das bereits erläuterte
vereinfachte Weg-Zeit-Diagramm
einer Taktkurve beispielsweise der Formstation 13. Die
dabei angenommene maximale Taktzeit Tm
ax beträgt
800 ms, was einer Taktrate R von 75 Takten pro Minute entspricht.
Ausgehend von der geöffneten
Grundstellung der beiden Formplatten 13a und 13b werden
diese innerhalb eines Zeitraums TV1 geschlossen,
wobei sie den produktionstechnisch vorgegebenen Schließweg Sv zurücklegen.
Sobald die Formplatten 13a, 13b die Endstellung
ihrer Schließbewegung
erreicht haben (Punkt 1 der Kurve in 2),
beginnt der Behandlungszustand, der sich über einen Zeitraum TB erstreckt. während des Behandlungszustands
wird die Bodenfolie mit napfartigen Vertiefungen versehen. Wenn die
Bodenfolie aus Kunststoff besteht, wird sie zusätzlich gekühlt. Im Punkt 2 der Kurve ist
der Behandlungszustand beendet und es schließt sich die Öffnung der
Formplatten 13a und 13b an, die wiederum über den
Weg SV in umgekehrte Richtung zur Schließbewegung
und über
einen Zeitraum TV2 erfolgt. Am Ende der Öffnungsbewegung
im Punkt 3 der Kurve ist wieder die geöffnete Ausgangsstellung der
Formplatten 13a und 13b erreicht, in der sie in
einem Ruhezustand über
einen Zeitraum TR verharren, bis der nächste Takt
beginnt.
-
In 2 wurde
angenommen, dass der Weitertransport der Folie bei halb-geöffneten
Formplatten 13a und 13b beginnt bzw. endet, so
dass sich eine Gesamttransportzeit TZ =
tZ1 + tZ2 ergibt.
-
Wenn der Benutzer feststellt, dass
diese Gesamttransportzeit TZ nicht ausreicht,
kann er die voreingestellte Taktrate R herabsetzen. Dazu gibt der Benutzer
eine verminderte Taktrate RV (= Takte pro Minute)
vor, so dass die maximal zur Verfügung stehende Taktzeit Tmax = 60.000/RV [ms]
bestimmt ist. Es sei beispielhaft angenommen, dass der Benutzer
die Taktrate RV zu 60 Takten pro Minute
festlegt, was einer veränderten
maximalen Taktzeit Tmaxv = 1.000 ms entspricht.
-
Bei einer Veränderung bzw. Reduzierung der Taktrate
werden die Prozessparameter für
die Schließbewegung
der Formplatten, für
den Behandlungszustand und für
die Öffnungsbewegung
der Formplatten beibehalten, so dass sich die Taktkurve zwischen
den Punkten 1 und 3 nicht ändert,
wie es in 4 dargestellt
ist. Da jedoch die Taktrate RV auf 60 Takte
pro Minute und somit die maximale Taktzeit Tmaxv auf
1.000 ms erhöht
wurde, ergibt sich gegenüber der
ursprüng lichen
Taktrate R bei der veränderten, reduzierten
Taktrate RV eine Taktzeitdifferenz ΔT von 200
ms, die vollständig
dem Ruhezustand zugeordnet wird, so dass die Formplatten für einen
längeren Zeitraum
TRV in ihrer vollständig geöffneten Stellung verharren.
Wie 4 zeigt, ist auf
diese Weise auch die Transportzeit TZV der
Folien wesentlich verlängert,
so dass die Transportgeschwindigkeit der Folien auf ein an das Folienmaterial
angepassten Wert eingestellt werden kann.
-
Wie 5 zeigt,
ist der Eingabevorrichtung 30 eine Verarbeitungseinheit 40 zugeordnet,
die aus dem eingegebenen Wert für
die veränderte
Taktrate RV die entsprechende Taktkurve
ermittelt und insbesondere überprüft, ob der
eingegebene wert der Taktrate innerhalb von vorgegebenen Grenzen
liegt.